Autor Thema: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015  (Gelesen 91934 mal)

Silv

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #30 am: 05. September 2015, 09:03:41 »
Also ich finde diesen Adlerkopf und -krallen ja irgendwie interessant. Gibt es dafür einen bestimmten Grund?

Es ist doch schön, wenn man sich dann diese Wünsche "irgendwann einmal möchte ich das sehen" erfüllen kann. Mir ging das so mit Mt. Rushmore. Als Jugendliche habe ich gesagt: "einmal möchte ich vor diesen 4 Köpfen stehen", 2010 war es soweit.  :)
Liebe Grüße
Silvia

Ilona

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #31 am: 05. September 2015, 11:01:07 »
Bleibt der Damm bei Flut auf dem Trockenen?

Mir gefällt der Berg vom heiligen Michael  :thumb:, aber den Touristenrummel Drumherum braucht man wahrlich nicht. Aber so isses halt mit den Sehenswürdigkeiten.
Liebe Grüße

Ilona

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Silv

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #32 am: 05. September 2015, 11:26:53 »
Habe gerade nochmal meinen Eintrag gelesen.... Ich meine natürlich, ob es einen Grund für diesen Adler im Gebäude gibt, nicht dafür, dass ich diesen interessant finde... ???
Liebe Grüße
Silvia

serendipity

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #33 am: 05. September 2015, 18:00:15 »
Mag ja an meiner Uninformiertheit liegen, aber ich finde diesen Kitsch am/auf/im Mont St. Michel entsetzlich. Schade um das schöne historische Bauwerk...

Mir geht es da nicht anders als dir, Andrea. Ich brauche keine Lichtshow, ich brauche auch nicht die Andenkenläden ... aber wie so oft bei "Toplocations" kann man es sich eben nicht aussuchen. Trotzdem hatte ich vor allem beim Besuch der Abtei noch Gänsehautfeeling - es ist halt wirklich ein ganz besonderer Ort!

Bleibt der Damm bei Flut auf dem Trockenen?

Mir gefällt der Berg vom heiligen Michael  :thumb:, aber den Touristenrummel Drumherum braucht man wahrlich nicht. Aber so isses halt mit den Sehenswürdigkeiten.

Dieser Damm bleibt trocken, steht aber jetzt auf Stelzen. Er ist 760 Meter lang und 11 Meter breit. Die alte Dammstraße aus dem 19. Jahrhundert wurde abgetragen. Das Bauwerk zum Klosterberg lässt im Gegensatz zur bisherigen Dammstraße Ebbe und Flut freie Bahn. Damit soll verhindert werden, dass der im Ärmelkanal liegende Mont durch angeschwemmte Sedimente weiter verlandet. Zusätzlich bietet die Brücke ganz neue Perspektiven auf die Landschaft, da sie in Form einer ausladenden gekurvten Linie zum Berg führt.

Also ich finde diesen Adlerkopf und -krallen ja irgendwie interessant. Gibt es dafür einen bestimmten Grund?

Es ist doch schön, wenn man sich dann diese Wünsche "irgendwann einmal möchte ich das sehen" erfüllen kann. Mir ging das so mit Mt. Rushmore. Als Jugendliche habe ich gesagt: "einmal möchte ich vor diesen 4 Köpfen stehen", 2010 war es soweit.  :)

Ich finde das wahnsinnig schön, übrigens geht es mir mit dem Mt. Rushmoore, dem Taj Mahal oder den Dünen des Sossuvlei  ähnlich und irgendwann sehe ich diese auch!
Träume haben, selbst noch in meinem Alter, was kann es denn Tolleres geben?

Für Adlerkopf und Krallen habe ich übrigens keine Erklärung gefunden - weder vor Ort noch nachträglich im Web. Die Krallen bzw. der Drachenschwanz könnten natürlich den Drachen darstellen, mit welchem der Heilige Michael gekämpft hat. Der Adlerkopf???

serendipity

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #34 am: 05. September 2015, 19:42:34 »
Donnerstag, 6. August 2015 - Ab in die Bretagne!

Gegen 8 Uhr standen wir auf und packten schon einmal zusammen. Um 9 Uhr gingen wir zum Frühstück. Es gab Croissants, Baguette, Marmeladen, gekochte Eier, Schinken und Käse sowie selbstgebackenen Kuchen und wir wurden wieder sehr herzlich willkommen geheißen.

Um 10 Uhr saßen wir schließlich im Auto. Unsere Fahrt sollte uns heute mit einigen Stopps nach St. Malo führen, wo wir für zwei Nächte das Best Western Balmoral gebucht hatten.

Zunächst fuhren wir aber nach Dol-de-Bretagne.

Das vermutlich bereits in keltischer Zeit entstandene Dol gilt als frühe Hauptstadt der Bretagne. Als Gründer der Stadt Dol gilt der heilige Samson, ein im 6. Jahrhundert eingewanderter Mönch. Wegen seiner Grenzlage zwischen der Bretagne und der Normandie wurde Dol seitens der Normannen von zahlreichen Belagerungen heimgesucht und mehrmals besetzt und geplündert. 1203 wurde Dol durch den englischen König Johann Ohneland eingenommen. Dabei brannte er die romanische Kapelle nieder. Angeblich wegen religiöser Gewissensbisse entrichtete er zur Wiedergutmachung Geld für den Aufbau der heutigen Kathedrale. Die Kathedrale Saint-Samson besuchten wir als erste.











Anschließend schlenderten wir durch den wirklich hübschen Ort und tranken natürlich auch einen Kaffee :-)





















Weiter ging es zum Mont Dol oder besser gesagt nach Mont Dol.

Der Ort liegt auf dem gleichnamigen Hügel. Dieser Hügel besteht hauptsächlich aus 525 Millionen Jahre altem Granitstein. Er erreicht eine Höhe von 62 Metern.

In der Vergangenheit war der Mont-Dol eine Insel. Damals ähnelte der Mont-Dol dem Mont-Saint-Michel. Laut einer Legende zog sich das Meer im Jahr 709 zurück. Angeblich hat der Heilige Michael (Fishcerjunge) hier den Drachen (Teufel) getötet, das ist die keltische Version.

Oben auf dem Hügel findet man eine Kapelle, den Turm Notre-Dame de l’Espérance und eine Windmühle und man hat einen herrlichen Blick bis zum Atlantik.

















Weiter ging unsere Fahrt nach Cancale. Hier war am frühen Nachmittag die Hölle los uns mit dem Parkplatz war es wieder etwas schwierig, aber nach einer Runde hatten wir dann Glück.
Wir schlenderten durch den Ort und bestaunten die Austern, die direkt am Hafen verkauft werden.















 Cancale bezeichnet sich selbst als die „Austernhauptstadt“ der Bretagne. Hier werden in der Gezeitenzone Austern gezüchtet, und zwar die Pazifische Felsenauster und die seltenere Europäische Auster  Beide Sorten genießen unter Kennern einen sehr guten Ruf.

Also müssen wir uns unserem Schicksal ergeben und Austern essen :-)

Das erste und letzte Mal habe ich auf unserer Hochzeitsreise auf Mauritius Austern gegessen und das ist ja schon ein paar Jahre her, genau gesagt 27 Jahre. Damals fand ich sie eklig, aber man ändert ja seinen Geschmack und so bekamen sie hier und heute ein zweite Chance.





Lecker wars und ich glaube, ich werde es wieder tun ;-)

Als wir mitten im Essen sind, schaue ich auf und ein mir bekanntes Gesicht schlendert uns entgegen. Es ist Chr. Anders, die Schulsekretärin unserer Nachbarschule mit der ich schon einige LUSD Fortbildungen zusammen gemeistert habe. Sie machte mit ihrem Mann eine Busrundreise durch die Bretagne. Ja, die Welt ist wirklich manchmal klein!

Nach einem Espresso zum Nachtisch setzten wir auch unsere Reise schon fort und fuhren zur nahen Pointe Du Grouin, einer Landzunge an der Côte d’Émeraude.

Die Klippen bestehen aus Plutonitgestein und fallen steil zum Wasser hin ab und haben eine Höhe von bis zu 50 Metern.

Das Kap ist mit Heidekraut bewachsen und seit 1961 ein Naturschutzgebiet. Neben dem Kap liegen zwei Inseln, unter anderem die 1100 Meter lange und maximal 100 Meter breite Île des Landes. Hier befinden sich Nistplätze von Kormoranen, Krähenscharben, Brandgänsen, Austernfischern und verschiedenen Möwen.

Etwa 2800 Meter vor dem Kap auf einem kleinen Felsenriff steht der 28 Meter hohe weiße Leuchtturm Pierre-de-Herpin, welcher jährlich 15.000 Schiffe um die Landzunge lenkt.

Hach, es war einfach herrlich hier und wir spazierten eine ganze Weile herum.





















Ein letztes Ziel blieb uns für heute noch, bevor wir ins Hotel fahren wollten: Rothéneuf.

Rothéneuf ist ein kleiner Ferienort etwa 4 km von St. Malo entfernt. Hier in Rothéneuf fand Abbé Fouré (1839 -1910) eine neue Aufgabe. Nachdem er aus Krankheitsgründen sein Priesteramt nicht mehr ausüben konnte, zog er sich hierher zurück und begann mit 55 Jahren den Fels zu bearbeiten. So schuf er mehr als 300 meist als Relief aus dem harten Stein herausgearbeitete Einzelbilder. Ich mag mir nicht ausmalen, welche Krankheit er hatte, aber normal ist wohl anders ;-)
Mir hat es hier soooo gut gefallen, Dankeschön Abbé Fouré!!!!

























Mittlerweile war es auch schon nach 19 Uhr und wir machten uns auf den Weg nach St. Malo, wo wir dann im Best Western Balmoral eincheckten.





Gegen 20.30 Uhr gingen wir dann noch einmal um den Block und aßen in einem netten Restaurant einen Burger, der richtig gut war. St. Malo und die Intra Muros musste auf den nächsten Tag warten, wir waren einfach nur müde.





Übernachtung: Best Western Balmoral, St. Malo, 135 € inkl. Frühstück

gefahrene Kilometer: ca. 80 km



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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #35 am: 06. September 2015, 17:47:21 »
Wahnsinn, dass ihr in Papua Neuguinea  ;) dort eine Bekannte getroffen habt  :beifall:. Die Welt ist wirklich ein Dorf  :toothy9: .

Zum Austern essen könntest du mich aber nicht überreden  :verpiss:. Ich kann nix totbeißen :heul:. Das wird sich auch nicht ändern.
Liebe Grüße

Ilona

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serendipity

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #36 am: 06. September 2015, 19:05:18 »
Zum Austern essen könntest du mich aber nicht überreden  :verpiss:. Ich kann nix totbeißen :heul:. Das wird sich auch nicht ändern.

Naja, da die Dinger weder in ihrer Schale noch im Mund zappeln, kann ich das verdrängen  ;)

serendipity

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #37 am: 06. September 2015, 20:15:08 »
Freitag, 7. August 2015 - Und wieder blauer Himmel ...

Langsam wird mir das Wetter etwas unheimlich, hatte ich im Vorfeld doch ganz anderes gelesen und gehört. Auch als wir heute um 8 Uhr aufstanden, schien die Sonne. Nach Dusche und einem ersten Kaffee auf dem Zimmer, genossen wir das Frühstück im Best Western, welches üblicher Hotelstandard war. Für Peter waren natürlich die Croissants, Pain au Chocolat und vor allem der Far Breton das Highlight.

Far Breton sieht aus wie ein Käsekuchen, schmeckt aber wie gebackener Pudding bzw. Grießpudding und ist mit Backpflaumen gefüllt. Naja, zumindest ein kleines Stück habe ich auch probiert, ansonsten sind mir Rühreier oder Baguette mit Käse lieber ;-)

So und nun haben wir auch schon den ersten bretonischen Kuchen näher kennengelernt, im Laufe des Reiseberichtes werden noch ein paar Ausflüge in die bretonische Küche unternehmen. Den Far Breton werde ich übrigens noch diese Woche nachbacken und das Rezept dann natürlich gerne teilen, wenn er schmeckt.

Nach dem Frühstück besteigen wir dann auch gleich das Dickschiff und fahren nach Dinan.

Dinan ist von einem beeindruckenden Ring an Stadtmauern umgeben. Strategisch für den Verkehr zwischen der Normandie und der nördlichen Küste der Bretagne gelegen, wurde Dinan überwiegend auf einem Hügel erbaut. Die Altstadt liegt etwa 75 m über dem Fluss Rance, der nach Norden fließt und zwischen Saint-Malo und Dinard in den Ärmelkanal mündet. Die Geschichte Dinans ist seit dem 11. Jahrhundert bekannt, obwohl der Ort wahrscheinlich bereits seit der Antike besiedelt war.

Wir bekommen einen Parkplatz hinter der Kirche Saint-Malo und starten von dort unsere Eroberung der Altstadt, die uns wieder sehr gut gefällt. Zwischen durch lauschen wir der mittelalterlichen Musik einer Straßenmusikerin, bei ihr kaufe ich dann auch gleich eine CD, denn die Musik kann ich gut beim Thema Mittelalter in der Schule einsetzen. Natürlich gibt es auch wieder Cappuccino für uns - wir müssen unserem Motto "Kaffeefahrt" schließlich gerecht werden. Die Bilder von Dinan werde ich dieses Mal als kleine Diashow mit Musik präsentieren:



Sollte ich noch einmal nach Saint Malo bzw. Dinan kommen, würde ich mit dem Boot auf der Rance nach Dinan fahren und zurück mit dem Bus - das stelle ich mir auch wunderschön vor. Aber Peter bekomme ich nicht wirklich in einen Bus :-)

Von Dinan führte uns unsere Tour direkt ans Cap Fréhel.

Das Cap Fréhel ist eine Landzunge an der Côte d’Émeraude  und bildet den nördlichsten Punkt des felsigen Vorgebirges, das zwischen den Städten Saint-Malo und Saint-Brieuc in den Golf von Saint-Malo hineinragt.
Die Klippen bestehen aus rötlichem Sandstein, schwarzem Schiefer und dem von der Côte de Granit Rose berühmten rosa-farbenen Granit. Sie fallen steil zum Wasser hin ab und haben eine Höhe von bis zu 70 m. Hinter den Klippen wachsen Stechginster und Erika.
Cap Fréhel ist ein Vogelschutzgebiet, das eine Vielzahl an Brutvögeln beherbergt. Am zahlreichsten sind die Krähenscharben und Silbermöwen, außerdem kommen Lummen, Austernfischer, Herings-, Mantel- und Dreizehenmöwen, Papageitaucher, Eissturmvögel und Kolkraben vor.
Am Kap stehen zwei Leuchttürme. Einer stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde vom Baumeister Vauban erbaut. Der andere stammt aus dem Jahre 1950, ist knapp 33 m hoch und kann zu bestimmten Zeiten bestiegen werden, was bei klarem Wetter für eine gute Sicht bis zur normannischen Halbinsel sorgt.















Weiter ging es dann zum Fort la Latte.

Fort la Latte, auch Château de la Roche Goyon genannt, ist eine Burg und thront auf einer schmalen Landzunge am Eingang der Baye de la Fresnaye, etwa 4 km südöstlich von Cap Fréhel und 35 km von Saint-Malo.
Parken muss man ca. 1,5 km oberhalb der Burg, man kann also noch einen kleinen Spaziergang unternehmen :-) Der Eintritt betrug 5,50 €.

Hier hätte ich eindeutig mehr Zeit einplanen sollen, denn den Weg vom Cap Frehel zum Fort la Latte hätte man wunderschön wandern können, er führt teilweise direkt an der Felsküste entlang, sonst durch die herrliche Heidelandschaft.

Nun aber ein paar Eindrücke von unserem kurzen Weg und vom Fort:





































Wieder am Auto angekommen, stellte ich mich eine ganze Weile in die Toilettenschlange an, aber die Gerüche aus den vier Holzhäuschen waren so eklig, dass meine Blase sagte: "Hier nicht!"
Mittlerweile war es schon 18 Uhr und wir fuhren dann langsam die Küste wieder zurück nach St. Malo. Da sich mittlerweile ein paar nette Wolkenbilder zeigten, mussten wir natürlich noch manchmal anhalten - so konnte ich dann auch meine Blase mit netter unberührter Natur erfreuen :-)





Im Hotel angekommen, machten wir uns etwas frisch und dann ging es mit dem Auto zur Intra Muros.

Das Best Western Balmoral liegt am Bahnhof von St. Malo und nicht unbedingt günstig zur Intra Muros bzw. ist der Weg dorthin nicht gerade der netteste. Das nächste Mal würde ich deshalb ein anderes Hotel wählen.

Die Stadt ist der bedeutendste Hafen an der bretonischen Nordküste und aufgrund ihres historischen Stadtkerns (Intra Muros) sowie ihrer Festungsanlagen einer der meistbesuchten Touristenorte Frankreichs. In der Bucht von Saint-Malo kann man einen der größten Gezeitenunterschiede Europas bestaunen: bis zu zwölf Meter Differenz zwischen Niedrigwasser und Hochwasser. Drei der vorgelagerten Inseln Grand Bé, Petit Bé sowie das Fort National sind daher bei Niedrigwasser zu Fuß erreichbar. In der Flussmündung der Rance befindet sich das bis 2011 größte Gezeitenkraftwerk der Welt.

Viel Zeit für eine Stadtbesichtigung sollten wir aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr haben, zudem hatten wir Riesenhunger :-), aber ein wenig sahen wir uns doch noch um, bevor wir eines der zahlreichen Restaurants enterten. So bleibt mit Saint-Malo ein Grund nochmals hierher zu reisen.



















Gegessen haben wir übrigens wie immer sehr gut:


Fischsuppe


Ich Muscheln :-)


Peter aß Lachs auf Zucchini.

Es war mit knapp 70 € allerdings auch das teuerste Essen des Urlaubs.

Unterkunft: siehe Tag 6
gefahrene Kilometer: ca. 150 km


Andrea

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #38 am: 06. September 2015, 20:39:04 »
Es gefällt mir richtig gut dort. Daher zwischendurch schon mal ein Dankeschön für deine Eindrücke!
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

serendipity

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #39 am: 07. September 2015, 20:32:01 »
Das mache ich wirklich gerne, Andrea, denn ich erlebe diese Reise noch einmal und kann auch für mich vieles ins rechte Licht rücken, wozu während der Reise kaum Zeit blieb :-)

Und gleich geht es weiter ...

serendipity

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #40 am: 07. September 2015, 20:47:26 »
Samstag, 8. August 2015 - Ab an die Côte de Granit Rose

Nach ausgiebigem Frühstück und auschecken sitzen wir gegen 10 Uhr im Auto, denn wir wollen ganz gemütlich auf all den kleinen Straßen an der Küste entlang nach Perros-Guirec an der Côte Granit Rosé fahren - unsere nächste Station für drei Nächte.

Nun ist es ja mit den Navis nicht so, wie man das immer will und so geben wir nur den ersten Ort ein: Saint-Briac-sur-Mer, ab da soll es dann immer am Meer entlang gehen, ohne Navi ;-) Wieso erzähle ich das eigentlich, das wird sich später als noch sehr entscheidend herausstellen.

Zunächst klappt aber alles gut und wir tanken auch noch sehr günstig am Rande von Saint-Malo für 1,11 €, yeah! Die Fahrt an der Küste entlang ist nett, aber spätestens in Erquy haben wir Kaffeedurst, doch leider machen die fehlenden Parkplätze uns mal wieder einen Strich durch die Rechnung. Schade! (Und ja, ich gebe zu, dadurch sank meine Laune schon etwas in Richtung Keller.)





Wir fuhren also weiter und ich musste natürlich immer mal fragen, in welche Richtung ich weiterfahren sollte. Peter saß mit Karte neben mir, gab mir aber nicht wirklich eine Antwort und so entschied ich immer wieder aus dem Bauch heraus und meine Laune hatte den Keller mittlerweile erreicht. Nach dem nächsten Kreisverkehr, in welchem ich keine Antwort erhalten hatte, hielt ich wutschnaubend an und erklärte nun direkt Perros-Guirec ins Navi einzugeben, was ich auch tat, um dann durchs Land Richtung Zielort zu fahren. Das war natürlich tödlich langweilig und machte die Laune nicht besser und als Peter dann auch noch fragte, wieso ich das täte, platze mir der Kragen und wir hatten eine etwas lautere Auseinandersetzung. Peter wollte dann gleich nach Hause fliegen und ich wollte ihm schon seinen Koffer geben, aber von hier würde bestimmt kein Flugzeug gehen:



Nachdem ich auf einer Bank am in Mississipi eine Zigarette geraucht hatte, war ich schon etwas ruhiger - so ruhig, dass ich erst einmal nicht mehr sprach - und lenkte das Dickschiff ohne weiteren Kommentar wieder Richtung Meer. Ein Schild zur Kapelle Notre Dame de l'Isle nahm ich dann als Anlass, mich mit meinem menschlichen Ersatznavi wieder zu vertragen ;-)

Und ein paar schöne Bilder konnte ich auch noch machen.







Es gab dann natürlich auch noch einen Kaffee, aber ich weiß nicht mehr wo, auch wenn es ganz nett aussah:







Später gab es noch ein riesiges Eis, das erste unserer Reise und dann machten wir uns auf die Suche nach einem ganz bestimmten Haus ;-)

Bilder von unterwegs:











Wir irrten wieder etwas durch enge Straßen, die Beschilderung ließ auch manchmal zu wünschen übrig, aber schließlich sahen wir es, das Objekt der Begierde:



 Das wohl berühmteste bzw. meist fotografierte Haus der Bretagne.

Jetzt war ich zufrieden und wir konnten nach Perros-Guirec fahren und im Best Western Les Bains einchecken. Das Zimmer war wieder ganz nett und vom kleinen Balkon mit zwei Stühlen, Tisch und vor allem Aschenbecher hatten wir sogar einen seitlichen Blick aufs Meer.

Übrigens wurde an der Rezeption deutsch gesprochen ;-)



Das Hotel liegt nur 150 m von der Plage de Trestraou entfernt und so konnten wir abends zum Essen laufen. Ich habe nur kein Foto davon ;-).
Peter hatte einen Burger und ich Tagliatelle mit Jakobsmuscheln, beides sehr, sehr lecker. Für Peter gab es zum Nachtisch noch ein Crepe, ich blieb beim Espresso.

Gegen 23 Uhr waren wir wieder im Hotel und löschten auch kurz danach das Licht.

Unterkunft: Best Western Les Bains, 139 € ohne Frühstück

gefahrene Kilometer: ca. 190 km

Silv

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #41 am: 08. September 2015, 12:42:54 »
Gegen 23 Uhr waren wir wieder im Hotel und löschten auch kurz danach das Licht.


Und ich hoffe, bis dahin habt ihr euch auch wieder vertragen!?  :)

Also Austern oder Muscheln bräuchte ich ja auch nicht... aber die Landschaft gefällt mir schon sehr gut!
Liebe Grüße
Silvia

serendipity

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #42 am: 08. September 2015, 16:58:08 »
Ja, man lernt ja dazu und mittlerweile sind wir 27 Jahre verheiratet  ;)

Es geht ja auch ohne Muscheln und Austern, aber wer Meeresgekrabbel mag, der ist in der Bretagne wirklich gut aufgehoben.

serendipity

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #43 am: 08. September 2015, 17:14:35 »
Sonntag, 9. August 2015 - Wanderung auf dem Zöllnerpfad

Gegen 8 Uhr stehen wir auf und ich mache uns erst einmal einen Kaffee, den wir auf unserem Balkon genießen, auch wenn es morgens im Schatten noch frisch ist. Wir beschließen das Frühstück für 13,50 € pro Person ausfallen zu lassen und holen uns lieber zwei lecker belegte Baguettes am Strand, die wir dort auf der Bank mit Blick aufs Meer auch gleich verzehren.



Eigentlich ist es ja eine Schande in der Bretagne Surimi zu verzehren, aber geschmeckt hat es ;-)

Dann machen wir uns auf unsere kleine Wanderung nach Ploumanach. Darauf habe ich mich schon lange freut und das Wetter spielt perfekt mit. Die Sonne scheint, aber es herrschen keine mörderischen Temperaturen wie z.B. im Südwesten der USA im Sommer.

Der GR 34 führt wundervoll am Meer entlang und die Côte de Granit Rose bietet dem Auge immer wieder herrliche Anblicke, die Speicherkarte glüht und Peter braucht viel Geduld.
Liegt aber auch daran, dass ich immer zwei Schritte machen muss, wenn er einen macht.

Ich lasse einfach mal ein paar Bilder sprechen, aber Achtung! Es sind ziemlich viele :-)





































































In Ploumanach angekommen, tranken wir erst ein einmal einen Kaffee und ich kaufte mir ein paar FlipFlops, denn ich hatte mir eine fette Blase gelaufen, aber den Rückweg würde ich gut mit FlipFlops meistern können.

Peter hatte jedoch keine Lust, den gleichen Weg zurückzulaufen und wollte den Bus nehmen. Wir liefen also zum Hafen, denn dort sollte eine Bushaltestelle sein.

Im Hafen fand jedoch gerade das Festival der Fischer statt und die Bushaltestelle war zum Carrefour verlegt - tja, wenn man nun wüsste, wo der ist. Wir machten uns also auf die Suche und stießen eher durch Zufall auf eine Haltestelle der "Le Macareux", eine Linie, die nur in den Sommermonaten verkehrt. Für 1,50 € pro Person brachte sie uns schnell zum Plage de Trestaou. Dort gönnten wir uns noch ein Eis an der Promenade und gammelten dann mit Kaffee und Buch auf unserem Balkon.





Zum Abendessen liefen wir wieder die paar Meter zum Strand. Heute gönnten wir uns Gambas mit Avocado zur Vorspeise und danach aßen wir jeder eine Galette.

Eine Galette (bretonisch Krampouezhenn) ist ein aus der Bretagne stammender Buchweizenpfannkuchen. Sie ist die herzhafte Variante der im deutschen Sprachraum bekannteren Crêpe. Lecker!







Gegen 22.30 Uhr waren wir wieder im Hotel. Ich versuchte es mal wieder mit Lesen, jedoch fielen mir nach nur wenigen Seiten die Augen zu.
Gute Nacht!

Unterkunft: siehe Tag 8

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Re: Kelten, Küste, Kirchen - Bretagne und Normandie 2015
« Antwort #44 am: 08. September 2015, 18:22:04 »
Ich sehe schon, dass du als Meeresfrüchtefan voll auf deine Kosten kommst  :thumb:. Es vergeht kein Tag ohne  :cool2:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)