Samstag 04.06.
Da die Betten sehr klein und ungemütlich waren, habe ich nicht so gut geschlafen, ich brauche mehr Platz in der Mitte und Sönke und Mike haben auf ihren Seiten schon am Rand geschlafen. Aber in mein Hundbettchen am Boden wollte ich auch nicht.
Um 7 Uhr geht Sönke mit mir Gassi, da ich vor der Autofahrt nochmal Pipi machen soll. Es ist aber trocken, so dass ich mir Zeit lasse und mein Herrchen paar Umwege laufen muss.
Da es hier und im Raum Bayern bis zum Mittag trocken sein soll, entscheiden wir hier in der Nähe ein wenig spazieren bzw. wandern zu gehen.
Nach Grainau sind es noch 3 Stunden Fahrt.
30 Minuten dauert es bis zum Buchen Stausee.
Am Parkplatz empfängt mich wieder eine lustige Frau, die ganz viel zu erzählen hat. Auch von ihrem Hund, der allerdings zu Hause ist. Auch diese Frau hat so einen komischen Dialekt, dass ich nicht alles verstehe. Aber die ist total nett. Ich sorge also immer dafür, dass mene Herrchen durch mich nette Menschen kennenlernen.
Dann gehen wir bei bedecktem Himmel aber ohne Regen so 40 Min. spazieren.
Ich finde das ganz nett hier.
Boot fahren könnten wir hier auch, machen wir aber nicht !
Ich brav vor dem See:
Die Bäume spiegeln sich hier schön:
Und ein Blick auf den Buchener Stausee, wo übrigens auch der Limes Graben verläuft, wo noch kleine Ruinen zur Besichtigung sind.
Da darf ich als Hund aber nicht hin, was ich selbstverständlich respektiere: Hunde müssen ja auch nicht überall hin, wie z.B in die Oper, in einige Geschäfte, in Flugzeuge oder zum Andrea Berg Konzert.
Dann fahren wir weitere 30 Minuten zum Eselsburger Tal zu einem Wanderparkplatz.
Meine Herrchen haben mir erzählt, dass hier ganz viele Esel wohnen, die mir eine neue Sprache beibringen werden und mit denen ich spielen kann. Darauf freue ich mich schon.
Der Weg ist hier schön:
Das Wetter ist super und wir laufen zu paar Felsformationen. Es ist schön ruhig hier und wir geniessen die Stille:
Aber wo sind denn die Esel?
Dafür treffen wir die steinernen Jungfrauen.
Wollt ihr die Geschichte dazu hören ? Mich schaudert und gruselt es, wenn ich die Geschichte erzähle:
Vor vielen Jahrhunderten stand einst über dem Ort Eselsburg, auf dem schroff aufragenden Felsen, eine stattliche Burg.
Die Herren der Burg waren die Ritter "Esel von Eselsburg". Das Burgfräulein war sehr schön, aber hart und stolz.
Kein Freier war ihr gut genug. Und so kam es wie es kommen musste:
Das Burgfräulein wurde älter, und die Freier blieben aus.
Diese Schande ertrug sie nicht. Sie fing an, alle Männer zu hassen.
Dieser Hass war so abgrundtief, dass sie sogar den zwei jungen Mägden, die auf der Burg dienten, verbot, jemals mit einem Mann zu sprechen.
Die beiden jungen Mädchen mussten jeden Abend ins Tal hinabsteigen, um Wasser für den anderen Tag zu schöpfen. Lange Zeit hielten sich die beiden Mägde an das Verbot, denn sie fürchteten sich vor der Strafe ihrer strengen Burgherrin. Ein langer, kalter und einsamer Winter auf der Burg war endlich zu Ende gegangen. Die Mädchen freuten sich über den ersten warmen Frühlingstag. Sie sehnten den Abend herbei, denn das Wasserholen war ihre liebste Beschäftigung. Danach hatten sie Feierabend. Schon auf halbem Wege hörten sie sanfte Musik. Wie gerne lauschten sie! Hastig schöpften sie dann Wasser und eilten den steilen Weg zur Burg hoch. Die Burgherrin erwartete sie ungeduldig. So ging das jeden Abend. Von Tag zu Tag lauschten sie länger und bald hatten sie das strenge Gebot ihrer Herrin vergessen.
Sie plauderten mit dem jungen Fischer, sangen Lieder und schaukelten im Boot, bis die Sonne untergegangen war. Die Burgherrin schöpfte Verdacht und machte sich selbst auf den Weg, um nach den Mädchen zu schauen. Finster sah sie aus, und ihre Gedanken waren böse. Der Hass wurde beim Anblick der verliebten jungen Mädchen so übermächtig, dass sie wütend hervorstieß:
Werdet zu Stein! Das ist Eure Strafe für Euren Ungehorsam! Die Mädchen erstarrten auf ihrer Flucht und stehen seitdem als Felsen am Fischweiher.
Die Burgherrin wurde in der folgenden Nacht vom Blitz erschlagen, als sie, noch stolzer als zuvor, voller Genugtuung vom Turm der Burg hinab ins Tal schaute.
Das Feuer vernichtete die ganze Eselsburg.
Spannende Geschichte, oder?
Zum Glück darf ich mit jedem Rüden herumtoben, den ich treffe und bei Sonnenuntergängen romantisch bei sanfter Musik im Boot fahren.
Meine Herrchen sind da sehr tolerant.
Da ich nicht immer höre und meinen Willen durchsetzen will, hätte die böse Burgherrin mich bestimmt auch versteinert, dann wäre ja jetzt ein kleiner Felsen mehr.
Wir laufen ein wenig die Hügel hoch und haben schöne Blicke:
Ich kann hier toll rumtoben:
Dann kommen wir durch einen kleinen Ort und gehen auf die andere Seite des Flusses Brenz:
Auch hier schöne Aussichten und hier kommen uns sogar mal paar Leutchen entgegen, aber ganz nett hier:
Kurz vor Ende überqueren wir nochmal die Brenz:
Dann gehts wieder durch einen kleinen Ort sehr steil wieder zurück zum Parkplatz:
Der Rundweg geht so 6,8km und mir gefällt es sehr, nur schade, dass ich keine Esel getroffen habe.
Nach diesen 1,5 Stunden bin ich ein wenig müde und schlafe auf der Autobahn.
So 2,5 Stunden Fahrt sind es noch bis zu unserem Zielort Grainau. Kurz nach der Wanderung hat es immer mal wieder wie aus Kübeln geschüttet.
Alles richtig gemacht und die kurze Trockenphase ausgenutzt.
Dann verlassen wir Deutschland und fahren durch Österreich. Die Landschaft gefällt mir. Hier fahren wir viel langsamer als noch auf der Autobahn. Obwohl wir hätten 100kmh fahren können, fahren wir 50kmh, da das vorderste Auto soooo langsam fährt. Es bildet sich eine Riesenschlange vor und hinter uns, zumal wir auch noch vor einem geschlossenem Bahnübergang und einer Baustelle warten müssen.
Kurz vor Grainau geht es dann los, so gegen 14 Uhr. Der Himmel öffnet seine Pforten. Vergesst „es schüttet wie aus Kübeln“ oder Starkregen oder mieses Wetter oder unwetterartiger Regen.
So was habe ich und meine Herrchen noch nie erlebt. Es wird einem Angst und Bange. Wir erreichen die Adresse, wo wir unseren Schlüssel abholen. Da das Büro geschlossen ist, finden wir unseren Briefumschlag im Briefkasten, wo Schlüssel und Unterlagen drin sind. Auf dem kurzen Weg vom Auto zum Briefkasten wird Sönke so nass, denn die Welt geht immer noch unter.
Da wir auf dem Parkplatz eines Getränkemarktes geparkt haben, holen wir hier Getränke. Erst warten wir noch im Auto, aber der Regen wird nicht weniger, so dass meine Herrchen wieder furchtbar nass werden bzw., Sönke ist ja eh schon nass.
Und wenn einer noch sagt: „ es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung“ oder nimm doch nen Regenschirm, den beiße ich ins Hinterteil.
So ne blöden Sprüche können wir nicht hören.
Wir kaufen noch groß bei Tengelmann und Edeka ein und fahren dann zum Haus. Jetzt regnet es zum Glück nur noch. Das ist für uns schon Traumwetter.
Wir gehen ins Haus und schauen uns dort um. Wir sind total begeistert und fühlen uns sofort sauwohl. Ein wirkliches Traumhaus für uns und alles ist eingezäunt, so dass ich auch ohne Leine überall laufen kann. Wie toll!!!
Fotos habt ihr ja unter Rubrik Grüsse schon gesehen.
Wir räumen alle Sachen aus und ein. Mein Hundebettchen kommt neben das Bett.
Meine Herrchen brauchen gar nicht daran denken, dass ich darin schlafe. Tja, ich werde auch im Bett schlafen, das verkünde ich hier schon mal im Voraus.
Dann wird noch für mich und meine Herrchen gekocht.
Sönke geht bei Traumwetter (es nieselt nur) mit mir ne Runde Gassi. Es geht zum idyllisch gelegenen Badersee, den wir umrunden. Hier gefällt es mir.
Dann gibt es Essen. Ich bekomme Rindergulsch mit Nudeln, Hüttenkäse und Wurzel-Kiwi-Sauce.
Meine Herrchen haben sich Chinesisch (Hähnchenfleisch mit Gemüse, Sojasauce und Reis) gemacht. Uns schmeckt es allen gut.
Gegen 20 Uhr laufen wir nochmal durch den Ort und einem Waldstück und lernen so unsere Umgebung kennen. Hier eine schöne Kirche. Sehr schön bei traumhaftem Nieselregen.
Um 21 Uhr gucken wir fernsehen, wobei Mike und ich gleich einschlafen. So müde sind wir.
Kurz vor Mitternacht muss ich noch mal Pipi machen mit Sönke und dann geht’s zu Bett äh ins Bett, was ich auch darf.
Das wars für heute wuff……………………
