Das Frühstück sieht wirklich super aus, da ist für jeden Geschmack was dabei. Eure Ferienanlage war wohl eher eine Art Hotel, eben mit Wohnungen statt mit Zimmern, da ihr wie im Hotel Frühstück dabei hattet und die Wohnung täglich gereinigt wird? Das mit dem Frühstück fände ich ganz gut, vor allem, wenn man es auch in der Wohnung essen kann, die tägliche Reinigung dagegen wäre nicht so mein Fall, wenn schon eine Wohnung möchte ich auch alles stehen und liegen lassen können, nicht dass es bei mir total unordentlich aussieht, aber so Dinge wie Zahnbürste, Medikamente zum Beispiel oder Schuhe und Taschen auf dem Boden, der gewischt wird, lasse ich in Hotelzimmer nicht offen liegen.
ja es war eigentlich ein Hotel. Ich war über die tägliche Reinigung sehr froh, wenn man 3 Tage in einem Hotel ist ist der Boden schmutzig, egal wie sehr man aufpaßt und ich habe es gern sauber. Mein Freund ist sehr ordentlich (Dreck am Boden stört ihn weniger) darum sehen unsere Zimmer immer sehr ordentlich aus wenn wir sie verlassen. Und im Urlaub bin sich sehr froh wenn ich nicht selber staubsaugen oder kehren muss. Das wäre hier auch nicht gegangen, es gab keinerlei Putzutensilien in der Wohnung.
Ich war früher auch sehr unordentlich, in meiner Wohnung war der Fußboden der zweite Arbeitstisch aber seit ich mit meinem Freund zusammen wohne habe ich mir das abgewöhnt, auch im Urlaub.
Zum Griechisch sprechen und verstehen: ich habe mal vor einem Italienurlaub ähnlich wie du, allerdings nur mit einem Kurs auf CD, nicht nur ein paar gängige Wörter gelernt, sondern auch noch ein paar Sätze, wie nach dem Weg fragen, ins Hotel einchecken. Ich war dann auch richtig stolz, dass mich die Leute tatsächlich verstanden haben, das Problem war dann wie bei dir die Antwort, die habe ich nämlich nicht mehr verstanden...
schön dass es anderen auch so geht

ich finde es hat sich trotzdem gelohnt, denn ich habe schon gemerkt dass die Kellner im Lokal sich gefreut haben wenn ich mich bemüht habe einen korrekten griechischen Satz zu sagen. Überhaupt ist mir aufgefallen dass die meisten Deutschen zumindest danke, bitte und "die Rechnung bitte" auf griechisch gesagt haben. Deutsche waren in Agia Galini die größte Gruppe. Danach kamen zahlenmäßig die Franzosen. Und die haben nur englisch gesprochen (was ja auch schon ein Fortschritt ist

)
So, nach 2 Kaffees geht es mir etwas besser und der nächste Tag ist fertig geworden:
Dienstag 25.4.2017Josef ist heute um halb 7 schon aufgestanden um den Sonnenaufgang zu fotografieren, ich lag noch bis 8 Uhr im Bett, dann war ich ausgeschlafen und fühlte mich gut, die Erkältung war hoffentlich weg. Um halb neun wurde uns mit einem großen Korb das Frühstück gebracht und Kaffeepulver, den Kaffee mußten wir selber kochen. Unser Balkontisch war voll mit Köstlichkeiten, aber andere als gestern: Nudelauflauf und gemischtes Gemüse, Birnenmarmelade, Quark, Minipfannkuchen, Kuchen, Eier...

so sah dass dann an allen Tagen aus, eine herrliche Idylle mit Vogelgezwitscher und an sonsten himmliche Ruhe

Nach dem Frühstück fuhren wir an einen kleinen See oberhalb von Zaros (die Ortsdurchfahrt war wieder sehr eng), da startete die Wanderung 41 aus dem Rother Wanderführer "Durch die Rouvas Schlucht nach Agios loannis"

Um 10 vor 11 gingen wir los, es ging erst mal den Hügel hinter dem See hoch und dann an einem Zaun entlang bis zum Kloster Agios Nikolaos

hier begann dann schon die Schlucht, man hätte über eine Brücke zum Kloster gehen können, weil es aber nicht auf dem Weg lag haben wir das gelassen. Bis hierhin war der Weg ganz einfach, aber nach diesem Schild mußte man genau darauf achten den Weg zu finden, es waren immer wieder rote Pfeile auf die Steine gemalt, die mußte man aber entdecken, es ging über Steine und Geröll und der Weg war schlecht zu sehen

am Ende der Woche haben wir ein deutsches Paar getroffen das diese Wanderung auch machen wollte, sich dann aber so verlaufen hat dass sie wieder umgedreht sind. Ich habe zwar keinen Orientierungssinn aber Wegmarkierungen finde ich fast immer, Josef hat viele davon auch nicht gesehen. Aber er hatte ein Garmin und wenn wir vom Weg abgekommen wären hätte er das auch gemerkt.
Die Ziegen tun sich mit ihren vier Füßen viel leichter auf dem Geröll, ich war froh dass ich meine richtigen Bergschuhe anhatte

Man ging zwischen Felsen aber eng war der Canyon nicht

das Gelände hat mich hier an die französischen Pyrenäen erinnert. Es ging stetig bergauf und ich fühlte mich zum Glück fit.

dann wurde der Canyon breiter und wir waren auch schon viel weiter oben, da wuchsen dann nicht mehr viele Bäume wodurch man leider in den Abgrund sah, für mich immer ein Problem. Ich habe mich bemüht nur gegen die Wand zu schauen und habe da auch nicht fotografiert.

Hinter dieser Biegung waren Bänke unter einer riesigen Kiefer, zwei deutsche Wanderinnen saßen schon da wir haben uns dazugesellt, sie waren aus Oldenburg und wir haben uns nett unterhalten. In der Kiefer waren hunderte Bienen, der gesamte Baum hat gesummt. Das ist uns in Kreta immer wieder aufgefallen wieviele Bienen es hier gibt, man hat auch oft Bienenstöcke gesehen (und meistens 20 oder 30 nebeneinander).
Man hat immer wieder andere Wanderer getroffen, meistens Deutsche. Ein junges Paar war dabei, sie im Bikinioberteil, knappem Höschen, Leinenschuhen und großer Handtasche, wie kann man so nur in die Berge gehen...

die haben wir aber im weiteren Verlauf nicht mehr gesehen und am Rückweg auch nicht, wahrscheinlich sind sie bald umgedreht.
Nach der Pause sind wir zu viert weiter gegangen, der Weg war jetzt schmal und das Geländer das bestimmt hilfreich war fast völlig kaputt, die zwei Holzpfosten in der Mitte des Bildes sind ein Rest vom Zaun

es ging stetig bergauf, hier ein Blick zurück auf unseren Weg.

an drei Stellen halfen Holzbrücken die großen Wackersteine zu überbrücken, im Wanderführer war ein Bild davon das spektakulär aussah, in der Realität war es aber völlig harmlos. Hier haben wir auch eine geführte deutsche Wandergruppe getroffen die schon auf dem Rückweg war. Solche Gruppen haben wir heute und den anderen Tagen mehrfach getroffen, es gibt wohl viele organisierte Wanderreisen nach Kreta.

danach war des Gebiet wieder stärker bewaldet und zum Glück kein Abgrund mehr zu sehen

der Canyongrund war nur noch wenige Meter unter uns und jetzt gab es da Wasser

und schließlich ging der Weg genau am Wasser entlang und hier wurde der Weg völlig idyllisch

die Sonne glitzerte im Wasser, die Bäume in frischem Grün (das man das auf den Bildern gar nicht erkennt ärgert mich), das Wasser plätschert so dahin, man geht mal auf der einen mal auf den anderen Seite des Baches

zu anderen Jahreszeiten muss hier mehr Wasser sein, die Felsen waren stark ausgewaschen

hier haben wir uns lange mit Fotos ausgehalten und haben die Atmosphäre genossen

das letzte Wegstück war dann wieder etwas schwieriger, das Wasser war höher und die Seiten steil, man mußte man Hang entlang klettern aber das ging ganz gut und plötzlich hatte man eine Hochebene erreicht mit einer riesigen Wiese

und hier das offizielle Ziel der Wanderung: Agios Ioannis, ein kleines Kirchlein:

innen brannte Weihrauch in einer Menge dass man high werden konnte

hinter der Kapelle waren noch andere Wanderwege ausgeschildert, das ist eine ganz tolle Gegend, hier würde ich gern noch mal hinkommen.
Die beiden Damen saßen schon auf einer Bank unter einem Baum, wir hatten uns mit dem Fotografieren ziemlich aufgehalten und sind später angekommen und sind noch ein Stück weiter nach hinten auf der Wiese spazieren gegangen. Hier standen Unmengen an Picknicktischen und Bänken, da muss ja im Sommer der Punk abgehen.

Hier sieht man mal das frische Grün

viele alte Platanen stehen hier die gerade ausschlagen

wir haben auch eine kurze Pause gemacht und uns aber bald auf den Rückweg gemacht, es war schon ziemlich spät, die Zeitangaben aus dem Wanderführer stimmten gar nicht.
2 Bilder vom Rückweg

hier sieht man endlich mal dass die Bäume alle noch ganz hellgrün sind, ich liebe das

es ging auf dem gleichen Weg zurück und der Rückweg zog sich ziemlich. Am Schluß taten mir die Füße und alle Knochen weh, ich war heilfroh als wir an dem kleinen See eintrafen. Wir setzten uns in die Taverne am See und bestellten die griechische Variante Eiskaffee frappe me paogoto, eine Riesenportion, das hat die Lebenskräfte wieder geweckt. Josef hat auf sein Garmin geschaut: wir waren 16 km gelaufen, im Wanderführer stehen 10,3 km! So eine falsche Angabe habe ich in einem Rother Wanderführer noch nie entdeckt! Und Höhenmeter waren es 700 und nicht 520 wie angegeben

kein Wunder dass ich platt war, nach 15 km gehen mir erfahrungsgemäß die Kräfte aus und ich war ja auch nicht gerade in Topform. Statt 4 Stunden waren wir 6 gewandert und wir haben zwar Fotopausen gemacht, waren aber noch vor den beiden Frauen zurück (die auch vor uns gestartet waren). Kurz darauf kamen sie auch vom Berg runter -auch sie ziemlich fertig- und setzten sich zu uns. Die eine der beiden hatte ein künstliches Kniegelenk und wir haben sie bewundert dass sie trotzdem diese Wanderung geschafft hat. Wenn sie gewußt hätte dass es 16 km sind und nicht 10 hätte sie es auch nicht gemacht. Für die andere war es die erste richtige Bergwanderung, ihre Heimat ist ja flach und die beiden machen sonst Radtouren im Urlaub. Ich kann da nur sagen "Hut ab"!
Die beiden waren auch in Agia Galini untergebracht und weil wir uns so gut verstanden haben, haben wir beschlossen zusammen zum Abendessen zu gehen. Sie waren schon eine Woche hier waren aber mit den Restaurants bis auf einem nicht so zufrieden. Das Restaurant Onar kannten sie noch nicht und da wollte Josef eh noch mal, da haben wir uns für 20 Uhr verabredet.
Im Wanderführer stand der Vorschlag die Wanderung mit einem Besuch von Gortis zu verbinden (in anderen Büchern Gortyn genannt), das haben wir dann auch gemacht.
Gortis war eine Stadt aus römisch-griechischer Zeit und ist also viel jünger als die minoischen Stätten die wir gestern besichtigt haben. Das Navi hatte etwas Mühe den Parkplatz zu finden, denn die Stätte liegt teils außerhalb vom heutigen Agioi Deka zum Teil aber auch in dieser Stadt. Der offizielle Teil der Eintritt kostet liegt westlich vor der Stadt, das Navi wollte mitten rein. Auf dem Parkplatz trafen wir ein französisches Paar das die gleiche Wanderung wie wir gemacht hatte, wir mußten beide lachen, Touris gehen doch alle die gleichen Wege

Wir hatten Glück, hier war schon Sommersaison und so hatte die Stätte bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 6 € und man bekommt einen laminierten Plan der Umgebung den man wieder abgeben muss.
Gleich am Eingang steht eine frühchristliche Basilika die aber gerade renoviert wird und daher abgesperrt war. Daneben war ein Feld mit ganz alten Olivenbäumen

der berühmte Teil der Stätte ist dieses Atrium mit dem Bau dahinter

in die Rückwand ist der Gesetzescode von Gortyn eingraviert, 500 vor Christus, der früheste bekannte Gesetzestext in Europa!

wer noch meint dass Griechenland nicht in die europäische Union gehört sollte hier mal vorbeischauen...
den Plan den wir bekommen haben haben wir nicht verstanden, das Gelände war klein und eingezäunt, auf dem Plan war es viel größer

(im Hotel haben wir im Baedeker nachgelesen, das waren wahrscheinlich die Teile in der Stadt Agioi Deka). Vom Parkplatz aus haben wir nach den weitern Ausgrabungsstätten gesucht aber da waren nur Olivenbaumfelder und es war eh schon spät. Um viertel nach 7 waren wir in der Wohnung zurück, das reichte gerade noch für eine Dusche.
Kurz nach 8 waren wir im Lokal und bekamen einen Tisch ganz vorne auf der Dachterrasse mit Blick auf den Hafen, das liebe ich an der Vorsaison, es ist überall Platz

die beiden Monikas kamen wenige Minuten später und es wurde ein netter Abend. Für die beiden war es der letzte Tag, sie würden morgen heimfliegen. Josef hat diesmal Baracuda bestellt, ich hatte gefüllte Tomaten, beides war super, die beiden Damen waren von ihrem Essen auch sehr angetan, Tripadvisor hat wohl recht mit dem Platz 1 für die Taverne Onar.
Um halb 11 waren wir zurück in der Wohnung, diesmal bin ich gefahren (ein Schnäpschen habe ich trotzdem getrunken

) und vor dem zu Bett gehen gab es eine gute Flasche kretischen Rotweins
