7. Juni Teil 1 Snow Canyon State ParkDie Nacht schlafe ich etwas unruhig. Daunen- und Wolldecken haben wir natürlich weg gelassen, trotzdem ist es schwitz-schwitz-warm. Hormone heizen mir zusätzlich ein – nee, nicht was ihr wieder denkt…

Irgendwann zwischen drei und vier halte ich es nicht mehr aus und öffne die Schiebetür auf meiner Seite. Die Mücken werden ja wohl schlafen. Luft !!! Herrlich, draußen ist es schön kühl. Für eine gute halbe Stunde lüfte ich durch, wofür auch der Gatte sehr dankbar ist. Danach schaffen wir es, noch bis kurz nach 6 Uhr zu dösen.
Jetzt aber eine Dusche. Die Gegebenheiten sind recht einfach: eine Holzbank für Klamotten, Bretterwand als Abtrennung, Duschkopf, den man per Kette bedienen muss. Ich rechne schon mit einem kalten Guss, doch das Wasser ist angenehm lau-warm.

Jetzt fühle ich mich schon viel besser.
Als ich zurück zum Jucy gehe, kommen mir schon erste Hiker entgegen. Die sind ja früh unterwegs. Ist aber nicht verkehrt, jetzt herrschen noch angenehme Temperaturen. Wir frühstücken aber erstmal in Ruhe: Brot mit Jalapeno-Philadelphia (den wir in Hawaii lieben gelernt haben), gekochtem Schinken und importiertem Nutella. Ich habe mir Teebeutel mitgebracht, denn morgens trinke ich lieber Früchtetee als Kaffee. Mit dem Leitungswasser hier schmeckt der aber bäh

Stilles Wasser muss also noch auf die Einkaufsliste.

Danach übernimmt der Gatte den Abwasch, ich marschiere zum Visitorcenter. Es ist zwar schon alles online bezahlt, wir sollen uns trotzdem nochmal melden. Ich kriege eine Quittung, Ordnung muss sein. Die Rangerin empfiehlt mir freundlicherweise auch gleich ein paar Unternehmungen im Park und wir kommen ins Quatschen. Woher, wohin und so weiter. Schüleraustausch kannte sie gar nicht, aber Ihre Tochter war im Missionsjahr in England.
Bis 14 Uhr könnten wir auf dem Campingplatz bleiben, eine sehr schöne Auscheckzeit. Heute nutzen wir sie jedoch nicht, haben ja noch einiges vor uns. Wir fahren die Scenic Road nach Norden bis zu einem Parkplatz kurz vorm Ende. Von dort aus haben wir einen super Überblick über das Tal.

Red Rocks

und Whiterocks

Versuch eines Panoramas
Dann geht es ein Stück zurück bis zum Parkplatz des Lava Flow Trails, den wir unter die Füße nehmen. Zwei große Flaschen Wasser noch eingepackt, die Luft ist trocken. Der überwiegend sandige Weg führt durch ein Lavafeld eines lang vergangenen Vulkanausbruchs.


Es ist schon Gras über die Lava gewachsen, nur schwarze Brocken hier und da. Wir kommen an zwei Höhlen und einer Lavatube vorbei. Die sind aber nur schwer zu erkennen.


schon mal ein Blick aufs Ziel der Wanderung
Die Redrocks im Blick stiefeln wir weiter durch die Wüstenvegetation



Der bequeme Weg endet an rotem Felsen, dort müssen wir nun hinauf.


Der Slickrockhang geht ja noch mit dem richten "Anlauf", es folgt eine kleine Kletterpartie. Ich setze an, aber verzichte dann doch. Hoch ginge ja vielleicht, aber runter


Der Gatte klettert mit leichtem Gepäck - sprich der Videocam - weiter. Ich habe auch so schöne Blicke in den Westcanyon.



der Gatte ganz oben - Schuß

und Gegenschuß


der Ausblick von ganz oben

von dort erkennt man auch besser die Lavahöhle
Diesen weiß-roten Felsfluss hätten wir gern noch erkundet, leider fehlt die Zeit

Kersten schaffts auch heil wieder nach unten

Puh, auf dem Rückweg ist es jetzt schon ganz schön heiß – und trocken. Ich könnte alle paar Meter stehen bleiben, um was zu trinken.

Ging mir in Sedona ähnlich, auf Hawai’i dagegen hatte ich bei gleichen Temperaturen nie so eine trockene Kehle. Wir fahren dann gleich einen Parkplatz weiter für ein kleines Picknick – hauptsächlich in flüssiger Form.

Petrified Dunes und mehr Lavabrocken
Für einen kurzen Trail haben wir noch Zeit, die Entscheidung fällt zugunsten eines schattigen. Am Parkplatz sieht es aber erst mal gar nicht so aus.


Wir queren einen trockes Bachbett, laufen dann auf die Felsen zu,


rechts geht es ein Stück hoch zu einem Aussichtspunkt.

Blick auf die Felsspalte

und nach unten
Die Sanddünen da sind ein beliebter Kinderspielplatz

Links geht es in einen Slot Canyon; den Namen hat er von einem jungen Mädchen, das 1994 leider mit 17 Jahren gestorben ist. Über die Hintergründe steht nicht viel mehr auf der Gedenktafel, nur, dass sie den State Park sehr mochte.
In den Felswänden sehr viele der so genannten Waterpockets

Wir gehen weiter in den Canyon hinein, nicht der farbenfroheste trotzdem interessant


Sackgasse
Und noch mehr Felslöcher und Mini-Arches


Die ersten Eindrücke vom State Park haben uns gefallen, beim nächsten Mal planen wir mehr Zeit ein. Über die Scenic Road

und den Snow Canyon Parkway fahren wir zurück nach St. George. Unterwegs staunen wir, wie groß der Ort geworden ist. Zugegeben, das letzte Mal, dass wir nicht nur vorbei gefahren sind, ist Ewigkeiten her.

Wir stoppen bei Walmart, dort muss ich einen Schlafsack für Colin abholen. Warum ich den dorthin habe liefern lassen und nicht nach Farmington, weiß ich auch nicht…

Obwohl ich ihn eigentlich schon gestern ab 18 Uhr hätte abholen können, ist er nicht da. Doch das erschüttert die Angestellten nicht. Freundlicherweise wühlt einer das Lager durch, der Laster hatte Verspätung und es sind noch nicht alle Pakete eingescannt. Wir müssen ein halbes Stündchen warten, doch letztlich kriegen wir ihn.

Außerdem füllen wir unsere Wasservorräte auf.
Gegen 13:30 Uhr entern wir die Interstate 15, dann geht’s ab Richtung Norden. 322 Meilen Fahrt liegen vor uns…
Fortsetzung folgt