so jetzt geht es endlich weiter...
Tag 16 Sonntag 3.9.2017Heute Nacht war ich wieder eine Stunde wach, der Puls war 88: immer noch zu hoch aber besser als in Silverton. Um halb 8 hat der Wecker gerappelt, da war ich gerade wach geworden. Durch das Badezimmerfenster sah man das Licht in den Bergen leuchten, schönes Wetter
Zum Frühstück konnten wir uns nach draußen setzen, das Frühstück war reichlich mit Rührei, Kartoffeln, Würstchen, Oatmeal, Bagel und Philadelphia, Orangensaft und natürlich Kaffee.
Wir ließen uns Zeit mit dem Frühstück, ich habe 3 Tassen Kaffee getrunken, der war so stark wie zuhause, das hilft hoffentlich gegen die Höhenkrankheit. Heute hatten wir auch nichts anstrengendes vor: Geplant war zunächst der Besuch des Box Canyons nur 500 Meter vom Hotel weg und Mittags dann der Besuchs des Rodeos.
nach dem Frühstück waren wir in 10 Minuten am Eingangshäuschen des Box Canyons eingetroffen, er kostet 4 $ Eintritt, es gab ein kleines Visitorcenter und einen Plan, wobei der echt nicht nötig war, es gab einen Weg den Berg hoch und man geht den gleichen Weg auch wieder runter. Der Box Canyon ist eine Art Mini-Partnachklamm
da oben waren wir gestern, das ist ein Stück des Perimeter Trails:
von da oben kann man runtersteigen in den Canyon, wer keinen Eintritt bezahlen will muss also den anstrengenden Wanderweg gehen. Wir sind nicht noch mal zur Brücke rauf, nur bis in den Canyon selbst, da führt eine Art Rampe rein
am Ende ist ein halb versteckter Wasserfall
Blick nach unten:
es gibt eine Treppe nach unten, da kann man aber nur 3 Meter weit gehen bis zum Wasser
also das ist wirklich nur ein kleiner Spaziergang
dann setzten wir uns eine Viertelstunde auf die Bänke vor das Visitorcenter, da waren Vogelfutterstationen und wir haben dem Treiben zugeschaut.
das Vogelfutter fand auch andere Abnehmer
hier gabs auch "richtige" Eichhörnchen
richtig nett war das hier! Und schön dass wir ausgiebig Zeit hatten.
Zurück im Hotel habe ich in der Rezeption gefragt ob es wegen der Parade morgen eventuell Straßensperren gibt: der Highway 550 den wir zum Rodeoplatz fahren müssen (das Rodeo ist im Nachbarort Ridgeway) und morgen auf der Weiterfahrt nach Montrose wird nicht gesperrt. Wir kamen ins Gespräch, eine Touristin kam noch dazu und ich habe von den Ice Lakes erzählt und die Fotos in meiner Kamera gezeigt. Natürlich kannten beide den See nicht und waren sehr erstaunt über die tolle Farbe. Angeblich gibt es einen See der ähnlich aussieht -der Clear Lake- zu dem man über eine heftige offroad Strecke ab Silverton fahren kann. Ziele die mit dem Auto erreichbar sind, sind Amerikanern eher bekannt
bis zum Rodeo war noch Zeit, die verbrachten wir am Pool, den hatten wir jetzt alleine
diesmal habe ich auch dran gedacht den Hot Pool zu fotografieren:
das Wasser war total angenehm, wunderbar weich
um halb eins fuhren wir dann in den Nachbarort Ridgeway zum Rodeo, da hatten wir ja sogar ein Jubiläum erwischt:
wir zahlten 10 $ Eintritt, der provisorische Parkplatz war eine Wiese neben der Arena die wie eine Pferderennbahn aussah
an den Tiergehegen entlang ging es zur Tribüne
wir bekamen noch gute Plätze ziemlich weit vorne, die Zuschauertribüne war höchstens halb voll. Der Stadionsprecher war gerade dabei ein Gebet zu sprechen und anschließend fuhr ein Pickup mit 2 Mädels ins Rund die die Nationalhymne sangen.
das mußte ich natürlich filmen:
die zweite Fahne die gezeigt wurde ist die Flagge von Colorado
anschließend wurden noch die Fahnen der Sponsoren präsentiert
am Rand des Geländes hing eine riesige Amerikaflagge an einer Feuerleiter
danach gings dann richtig los. Gleich zu Anfang kamen die ganz spektakulären Aktionen, zuerst das Bullenreiten:
leider habe ich den Stadionsprecher fast gar nicht verstanden, keinen Ahnung was für Art von Slang der sprach. Die folgenden Fotos hat alle mein Freund gemacht, sie sind einfach gnadenlos besser als meine:
die Reiter stammten aus einem Verband, wahrscheinlich eine Art Rodeo-Liga, jedenfalls kamen sie von allen möglichen Orten aus USA, soviel habe ich immerhin verstanden. Dass das Profis waren war unübersehbar. Einige hielten sich richtig lange auf den wild bockenenden Stieren
was der Typ in der Tonne für eine Aufgabe hat war uns nicht ganz klar
danach ging es mit Reiten auf wilden Pferden weiter. Da haben es viele Reiter ziemlich lange auf dem Pferd gehalten. Man muss wohl nur eine bestimmte Zeit schaffen und darf dann "um/absteigen":
auch hier hat mein Freund wieder schöne Fotos gemacht:
er hat sein Pferd wirklich "geschafft"
danach kamen dann typische Cowboy Tätigkeiten wie das Einfangen einer Kuh mit dem Lasso
das ging in etwa der Hälfte der Fälle schief
ich glaube das waren jetzt auch keine "Rodeoprofis" mehr sondern Einheimische die sich am Wettbewerb beteiligten, das hatte jetzt mehr den Eindruck wie bei einer Kirmes zuhause.
Dann gab es einen Wettbewerb wo ein Reiter einmal um die Manege reiten muss und dabei drei Ringe einsammeln muss und dem Pferd die Ringe über den Kopf ziehen:
das schien mir eigentlich ganz einfach, ich denke mal das haben die bestimmt auch geübt, aber manche Pferde blieben bei den Ringen abrupt stehen und manche scheuten wenn ihnen der Ring über den Kopf gezogen wurde. Hier haben auch Frauen mitgemacht.
Danach kam der Wettbewerb der kleinsten: Steckenpferdreiten
das war erst mal gar nicht so einfach bis sie alle brav in einer Reihe standen
als das Startsignal ertönte schmiss einer sein Pferd einfach weg. Ohne rennt es sich schneller
wir haben uns köstlich amüsiert! Keine Ahnung ob er dann disqualifiziert wurde...
dann sollten 2 Coyboys eine Kuh fangen, einer mußte sie mit dem Lasso um die Vorderbeine erwischen und der zweite an den Hinterbeinen, das hat auch nur manchmal geklappt
dann kam eine Disziplin wo ein Reiter erst mal schnell ans Ende der Arena reiten mußte wo eine andere Person stand, die mußte er aufs Pferd aufnehmen und zum Eingang zurückreiten:
hier machten alle mit: Coyboys, Coygirls und Coyboys in spe
ich habe mir dazwischen mal was zu essen und trinken besorgt, viel Auswahl gab es nicht also ein Bier und Donuts
Hier sitzt das Team der Weber Ranch, ein Schild zu der Ranch hatten wir am Ortsanfang von Ridgeway gesehen, das Rodeo ist also wirklich eine lokale Veranstaltung (mit ein paar auswärtigen Profis aufgepeppt)
zur Belustigung der Zuschauer hüpften ein paar Mädels auf diesen aufblasbaren Pferden an der Arena entlang, diesen Beitrag hätte ich mir auch noch zugetraut
dann kamen wieder ein paar wilde Reiter
dann gab es noch mal eine typische Cowboyaufgabe: ein kleines Kalb einfangen, hochheben und auf den Boden werfen und die Beine verschnüren:
das haben die meisten gut hinbekommen.
Dann kam der beste Wettbewerb von allen: wilde Schafe reiten
die meisten Schafe haben ihre Reiter (Jungs wie Mädels) schnell abgeworfen. Aber es gibt noch eine andere Technik: verkehrt herum auf dem Schaf, das hat einer gemacht und der hat sich am längsten von allen auf dem Schaf gehalten
einfach klasse!
Er hat den Wettbewerb sicher gewonnen!
Wir haben uns wirklich bestens amüsiert und hatten den Eindruck im "echten" Amerika zu sein, so wie man sich den wilden Westen vorstellt.
Nach drei Stunden hatten wir dann genug, es kamen wieder Reiter auf wilden Pferden, das Programm wiederholte sich. Ein Abschiedsbild
es war wieder sehr heiß, im Schatten auf der Tribüne waren die Temperaturen angenehm, ohne das wären wir bestimmt nicht so lange geblieben.
Um 16 Uhr waren wir wieder im Hotel und kochten erst mal Kaffee und haben uns auf die Bank vor unserem Zimmer gesetzt, herrlich!
ich ging noch eine Ladung Wäsche waschen und anschließend waren wir vor dem Abendessen noch eine Stunde am Pool. Diesmal waren dort lauter Amerikaner die schon in Deutschland Urlaub gemacht hatten, eine ältere Amerikanerin schwärmte uns von den Oberammergauer Festspielen vor, ich habe mich gewundert dass sie da was verstanden hat, aber sie meinte man bekommt da ein Programmheft wo der Text auf einer Seite auf deutsch und daneben auf englisch ist und außerdem kennt man ja die Handlung aus der Bibel. Ehrlich gesagt würde ich mir das freiwillig nie anschauen aber das habe ich natürlich nicht gesagt, man will ja freundlich sein. Ein anderes Ehepaar war schon in Norddeutschland und eine andere Touristin schwärmte vom Oktoberfest, da konnte ich dann vollen Herzens zustimmen
ein anderer hat sich mit "Auf Wiedersehen" verabschiedet
eine sehr nette Runde war das am Pool, überhaupt muss ich sagen dass wir in diesem Urlaub fast jeden Tag mit Amerikanern ins Gespräch gekommen sind und wir haben uns immer sehr wohl gefühlt.
Als die Sonne hinter den Bergen verschwand wurde es kühl und wir zogen um in den hot pool
Blick von unserem Zimmer am Abend:
Auf dem Weg zum Abendessen haben wir entlang der Hauptstrasse Fotos gemacht, Blumen gibt es in Ouray viele
und entlang der Main Street viele schöne alte Gebäude
es war wieder richtig viel los in der Stadt
es gab auch Infos zu den alten Gebäuden
hier sieht man schön wie Ouray am Hang liegt, wenn man über die Main Street geht geht man den Berg rauf (oder runter je nach Richtung). Ich glaube ich habe in Deutschland noch nie so eine "hängende" Straße gesehen, das kenne ich nur von Radrennstrecken
das älteste Hotel von Ouray. Man sieht es auf dem Fotos nicht so aber es war schon ziemlich schief
wir gingen wieder zum Thai, dort bekamen wir den letzten freien Tisch, es war richtig was los und wir mußten eine Zeitlang aufs Essen warten. Es lag eine kostenlose Zeitung aus, da wurde Trump nach Strich und Faden in Cartoons fertig gemacht, das hat mir gefallen
Das Essen war wieder super, heute hatte ich Yellow beef mit Kartoffeln und Ananas bestellt, das war richtig gut scharf und sehr lecker.
Am Heimweg wollten wir abseits der Hauptstrasse den Ort erkunden, das haben wir aber schnell wieder aufgegeben. Es war ja nur die Hauptstrasse geteert und in den Nebenstrassen gab es außerdem keinerlei Straßenbeleuchtung, wir kamen uns vor wie damals in Sri Lanka wo man auch nicht sah ob man jetzt in ein Loch in der Strasse tritt.
Im Zimmer gab es dann als Abschluß dieses gelungenen Tages ein Glas Wein.
Hotel: Twin Peaks Lodge in Ouray, 303,78 incl. tax und Touristenabgabe für 2 Nächte (gebucht über booking.com)
Tier des Tages: ohne Worte!
Die heutige Route: