Tag 10: Sonntag, der 14.7.2019 - Von Mull nach Skye - Teil 2Ich fahre bei schönstem Sonnenschein

die Küste entlang Richtung Mallaig.
Unterwegs treffe ich wieder auf einen niedlichen Shop und nehme frischen Spinat und Salat mit, denn auch auf Skye werde ich ich überwiegend selbst versorgen.




Es gefällt mir sooo gut hier und ich könnte die Fahrt genießen, wenn ich da nicht ein kleines Problem hätte, ich brauche dringend ein wenig Diesel fürs Dickschiff

. Aber weder Navigon noch Google Maps zeigen Tankstellen in der Nähe an. Mist!
Okay, hilft ja nichts, ich fahre weiter und hoffe, dass ich nach Mallaig komme.
Herrliche Aus- und Anblicke lassen mich das kleine Problem sogar manchmal vergessen.





Nachdem das kleine rote Licht aufleuchtet, werde ich doch etwas nervös, denn es sind noch ca. 80 km bis Mallaig - schaffe ich das?
Ich ärgere mich sehr über mich selbst, wäre ich doch gestern noch irgendwo tanken gefahren

Es ist so traumhaft schön hier und ich kann es gar nicht richtig genießen!





So gerne, wäre ich hier ein wenig am Wasser gelaufen - tolles Wetter und Karibikstrand und ich habe kein Diesel! Mir ist wirklich zum Heulen zumute! In diesem Moment hasse ich das Alleinreisen, irgendwie sind solche Momente für mich besser zu zweit zu ertragen, auch wenn sie dadurch nicht weniger blöd sind. Hauptsächlich bin ich wohl aber wütend auf mich selbst!
Als ich das Ortsschild von Malliag erreiche, stürzen ganze Felsbrocken von meinem Herzen!
Am Bahnhof ist die Hölle los, denn die Jacobite Steam Train alias Hogwarts Express dampft fröhlich vor ihrer Abfahrt vor sich hin, aber nach Anhalten ist mir nicht zumute, ich hätte vermutlich eh keinen Parkplatz ergattert.
Ich fahre die Tankstelle an - okay, geschlossen, aber es gibt einen Automaten, den ich fröhlich mit meiner Karte fütterte und die einzige Dieselzapfsäule wähle. So weit, so gut. Nur als ich diese anfahren will, die etwas abseits der Tankstelle liegt, parkt ein Auto so blöd, dass ich den Stutzen selbst mit den ärgsten Verrenkungen nicht in mein Auto bringe. Spätestens jetzt hätte ich bei einem Comic dunkle Wolken über meinem Kopf.
Als der Fahrer des Wagens 10 Minuten später mit Cola und Sandwich unterm Arm auftaucht, habe ich alle im Internet verfügbaren englischen Schimpfwörter auswendig gelernt. Ich frage ihn, was er sich beim Parken gedacht hat. Der "junge Schnösel" ignoriert mich einfach - da lege ich los, allerdings nur lautlos in meinem Kopf

- ICH TANKE!
Anschließend fahre ich auf den großen Parkplatz, denn jetzt, wo der Zug weg ist, finde ich leicht einen Parkplatz. Ich setze mich ans Wasser und esse mit Genuss eine Banane und lese etwas. Dann wird es auch schon Zeit fürs Fährterminal.
Um 17.15 Uhr erreiche ich Armadale - nun sind es noch ca. 100 km bis zu meiner Unterkunft in der Nähe von Staffin. In Broadford kaufe ich beim Coop noch einmal richtig ein und dann fahre ich durch, denn ich bin müde und freue mich auf meine Doppelhaushälfte, die ich vom letzten Jahr ja schon kenne.
Einmal halte ich noch, denn den alten Herrn muss man einfach gebührend begrüßen:

Ich freue mich so, wieder hier zu sein!
