23. und 24. März Leaving Las Vegas II Karges Frühstück im Motel, nun wird auch der Zimmermädchenservice eingestellt. Neue Handtücher, Becher, Seife könnten wir nur an Rezeption bekommen. SMS von United: unsere Abflugzeit in Las Vegas hat sich geändert auf irgendwas nach 11 Uhr. Damit haben wir nur eine gute Stunde zum Umsteigen in San Francisco, hoffentlich reicht das.

Zwar habe ich noch die Wanderungen an der North Shore Road recherchiert, nur die Lust dazu sich nicht eingestellt. Ist egal, denn es heißt, sie haben Lake Mead NRA, damit auch die Straße, eh geschlossen. Wie auch alle Stateparks; den Oberen war gestern dort wohl zuviel los.
Wir könnten im grünen Innenhof vom Hotel Sonne genießen und gemütlich etwas lesen. Daraus wird nichts.

Gerade Platz gefunden, SMS von United: Flug Las Vegas-SFO gecancelt. Sch…, Sch.. geht das dort auch los.

Nicht schon wieder eine Hotline. Wir fahren zum Flughafen, um die Sache persönlich zu regeln. Dort ist es ebenfalls sehr leer und wir treffen auf einen sympatischen Mann mit allen Verständnis und reichlich Zeit. (Er erinnert mich stark an einen Schauspieler, erst später beim Bügeln klickt es: der Flughafenangestellte bei "Valentinstag"

) Die Flugabsagen häufen sich nicht nur, weil kaum noch ein Gast in Vegas ist, sondern auch aufgrund von Problemen im Tower. Erst dachten wir an technische, aber nein, dort ist einer Corona positiv getestet und eine ganze Schicht wurde in Quarantäne geschickt.
Wir können am nächsten Morgen früh um 6 oder 7 Uhr fliegen, wir nehmen gleich den ersten. Skigepäck ist auch kein Problem, wir sollen wieder zu ihm kommen, er wäre ab 4 Uhr da.
Auf dem Rückweg halten wir bei Albertson, zwei Salate für's Abendessen besorgen. Da erleben wir noch eine andere Art Krimi. Im Markt gab es wohl einige Taschendiebstähle Die Kassiererin macht Kersten darauf aufmerksam: "Sir, watch your wallet". Polizei ist schon vor Ort. Trotzdem sehen wir auf dem Weg zum Auto, Leute mit vollen Einkaufswagen aus dem Markt stürmen (offenbar ohne bezahlt zu haben). Eine entwischt im Galopp, bei den anderen fackeln die Cops nicht lange. Nichts wie weg hier

Später am Abend hören wir noch des öfteren Polizeisirenen.

Wir können es kaum glauben, doch das Kofferpacken steht an. Einen Teil der Vorräte müssen wir wohl da lassen. Wir vertrauen sie dem Zimmermädchen an, die Goodwill Läden sind wohl auch geschlossen. Besonders die Himbeermarmelade möchte Kersten aber gern mitnehmen. Wir füllen sie vom Glas ins Tupperdose um, um ein paar Gramm Gewicht zu sparen

Ein anderer Teil wird vernichtet

Wir stellen den Wecker auf 3 Uhr und versuchen zu schlafen.
Kurz vor drei reisst mich mein Handy aus dem Halbschlaf. Kerlie ruft an, er hat gesehen, dass unser Flug um sechs Uhr gestrichen wurde. Oh, nein!!!
Wir fahren trotzdem wie geplant zum Flughafen. Von United gab es bisher keine Mitteilung. Wieder über den Strip; dort sind die rechten Spuren mit Streifenwagen versperrt. Ist da etwas passiert oder generelle nächtliche Vorsichtsmaßnahme?
Erstaunlicherweise ist am Car Rental Center einiges los trotz der Hergottsfrühe. Einige Leute und auch die Shuttles fahren. Der nette Herr vom Bodenpersonal ist leider doch nicht da und seine Kollegin scheucht uns trotz Skigepäcks und unserer Umbuchungsfrage zu den Eincheck-Automaten. Offenbar wurden wir automatisch auf den 7 Uhr Flug umgebucht (hat mich eh gewundert, warum es zwei so kurz hinter einander gab). Das Gute daran, wir müssen das 3. Gepäckstück nicht bezahlen.

Wir sind TSA pre qualifiziert und damit schnell durch die Sicherheitskontrolle. Niedlich und wohltuend mitfühlend die Beamte am Scanner. "Oh, Honey, you were stranded. Have a safe trip home " Nun heißt es warten. Relativ schnell identifizieren wir deutsche Leidensgenossen. Ein Pärchen hat gar nicht mitgekriegt, dass sie umgebucht wurden, und wundert sich, warum am Gate Abflug 7 Uhr steht.
Die üblichen Spielautomaten sind durch Band abgesperrt, immerhin hat ein Getränkestand offen. Kersten besorgt sich einen Kaffee, ich hab da noch keinen Nerv zu.
Wow, wir dürfen dann tatsächlich in ein - nicht voll belegtes - Flugzeug steigen und es startet auch.


endlich Leaving Las Vegas

vermutlich Death Valley


irgendwo da unten ist Yosemite
über San Francisco war es natürlich bewölkt.
Auch der Flughafen ist ziemlich leer gefegt, eine Stunde Umsteigezeit hätte locker gereicht. Nun müssen wir etwas länger warten. Zum Glück gibt es Kaffee und belegte Bagels zum Frühstück zu kaufen. Etwas entspannter, da die erste Etappe geschafft ist, ist es auch interessant, den Pandemiebetrieb zu beobachten. Die japanische Airline überprüft z.B. nochmals alle Pässe, ob das auch dort Ansässige sind, denn nur die dürfen mitfliegen. Sicherheitspersonal achtet darauf, dass die Leute Abstand halten. Die Plastikkiste, die herrenlos herum steht, kümmert sie weniger.
Der Wartebereich zu unserem Gate füllt sich langsam, besonders mit vielen Teenagern. Offenbar Austauschschüler auf dem Weg nach Hause. Zwei Damen beginnen mit der Boarding-Vorbereitung; Abwicklung der Stand-by Passagiere zum Beispiel. Sie werden auch mit Fragen bestürmt. Ein Kollege, der noch dazu kommt, wird äußerst freudig begrüßt. Wir merken bald warum. Er hat die Stimmkraft und Autorität um alle sprichwörtlich in Spur zu halten. Kersten hat ihn den Oberst getauft.

"Boarding Family with Kids under ten line up here. Everybody else: Sit down!" Dank ihm verläuft das Einsteigen ziemlich glatt und ohne Drängelei.
Wie erwartet ist der Flieger komplett ausgebucht. Dementsprechend ist es ungemütlich eng, besonders für mich, die den Mittelplatz gewonnen hat

Das Essen ist ähnlich gut wie das bei Delta - auch ohne Menuekarte. Und die Flugbegleiter, übrigens eine Mischung aus United und Lufthansa, sind großzügig beim Ausschenken des Rotweins.

Aussichten habe ich keine, Schlaf will sich nicht einstellen, also gibt es Filme satt trotz schmerzender Ohren. Hatte ich schon erwähnt, dass ich mir schöne Kopfhörer kaufen wollte.
Endlich, endlich landen wir in Frankfurt

Etwas irrsinnig: nachdem wir über zehn Stunden lang eng zusammengepfercht im Flieger saßen, dürfen wir nur in Gruppen a 40 aussteigen

Das dauert dann noch ein halbes Stündchen bis wir endlich raus sind. Danach dann nichts weiter: keine Hinweise zur Krankheit, kein Fiebermessen, keine Aussteigekarte.
Kerlie erwartet uns schon und nach gut drei Stunden Autofahrt, die ich verschlafe, heisst es
