Autor Thema: Sylt - September 2023  (Gelesen 3514 mal)

Christina

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Sylt - September 2023
« am: 22. Januar 2024, 18:16:58 »
Hallo Ihr Lieben,

der bevorstehende Mallorca Urlaub bedarf - für mich ganz ungewohnt - nur wenig Planung, da ich das meiste von der vorhergehenden Reise dorthin übernehmen kann. Daher bin ich nun schon soweit, meinen Bericht über meinen Aufenthalt auf Sylt im vergangenen September hier einstellen zu können.

Wie immer beginne ich mit der "fotoarmen" Einleitung:

Vorwort

Mallorca und Sylt in einem Jahr? Zufall? Ja und nein. Für den Herbsturlaub suche ich mir im Falle einer Alleinreise, die es (nach dem gemeinsamen Rhön Herbsturlaub letztes Jahr) dieses Jahr wieder werden würde, gerne etwas am Meer in Holland oder Norddeutschland aus. Da ab 2024 Bauarbeiten die Bahnstrecken beidseits des Rheins zwischen Mannheim und Mainz bzw. Frankfurt beeinträchtigen werden, soll es dieses Jahr nochmal mit der Bahn in den Urlaub gehen, Ziel ist also eine Insel in Norddeutschland (wo ich kein Auto brauche) und nicht Holland.

Reisezeitraum soll gleich im Anschluss an das Ende der deutschen Sommerferien Mitte September sein. Das Buchungsfenster für September öffnet bei der Bahn im April und je früher man bucht, desto günstiger der Preis. Ich schaue nach den Verbindungen zu verschiedenen Inseln in Ost- und Nordfriesland, die ich noch nicht kenne. Hm, alles irgendwie nicht so toll, da aufgrund der Gezeitenabhängigkeit der Fähren im gewünschten Reisezeitraum keine passenden Verbindungen zustande kommen. Auf dem Festland zwischenübernachten? Muss auch nicht unbedingt sein. Irgendwie fällt mein Blick auf der Karte auf Sylt. Dorthin fährt der Zug direkt (über einen Damm) was zwei Vorteile hat: keine Gezeitenabhängigkeit und der Fahrpreis ist geringer, da nur die reine Bahnfahrt zu zahlen ist und nicht auch noch die Schiffsüberfahrt. Und dann gibt es für die Hinfahrt auch noch eine Verbindung mit nur einmal Umsteigen, zurück dann dreimal, das ist doch perfekt – aber Sylt? Will ich dort wirklich hin? Bis vor ein paar Monaten war die Antwort ganz klar nein, die Reichen und Schönen sollen unter sich bleiben, mich braucht es dazu nicht.

Meine sehr positive Erfahrung mit Mallorca hat meine Einstellung zu Sylt geändert. Auf Mallorca blieb von den ganzen Klischees (zu meiner Reisezeit) nur die Tatsache, dass dort sehr viele Deutsche leben und urlauben übrig und ich musste bzw. durfte feststellen, dass Mallorca zu Recht so beliebt ist, die Landschaft ist grandios. Vielleicht trifft beides auch auf Sylt zu.

Also Zugticket gebucht und dann die Unterkunft. Natürlich habe ich die Möglichkeiten und Preise vor Buchung des Bahntickets überflogen und für brauchbar befunden. Bei näherem Hinsehen sieht es nicht mehr ganz so gut aus, denn die Angabe „kostenlos stornierbar“ meint oftmals stornierbar bis drei Monate vorher oder ähnlich absurdes. Bei einer Reise kann so viel dazwischen kommen, da ist es für mich unabdingbar zumindest bei größeren Beträgen (also wie hier, wo ich für den gesamten Aufenthalt nur eine Unterkunft habe), nur kurzfristig stornierbare Unterkünfte zu buchen. Zu dieser Vorgabe kommt eine weitere: zu Fuß vom Bahnhof Westerland zu erreichen, da sowohl Zugankunft als auch Abfahrt am Urlaubsende sehr spät bzw. sehr früh erfolgen, so dass Busverbindungen über die Insel gar nicht oder nur schlecht vorhanden sind. Beide Voraussetzungen schränken die Auswahl extrem ein, schließlich finde ich aber etwas mit dem ich preislich und qualitativ uneingeschränkt zufrieden bin, die kostenlose Stornierbarkeit mit zwei Wochen vorher ist grenzwertig akzeptabel, das Gleiche gilt für die Lage, der Bahnhof ist gerade noch zu Fuß mit Gepäck zu erreichen, Sonnenuntergang am Strand wird aber ausfallen müssen, zum Strand im Westen fährt zu selten ein Bus und zu Fuß ist es nach einem Tag voller Wanderungen zu weit, auch der Supermarkt liegt nicht gerade ums Eck. 

Zur Planung nutze ich neben dem Dumont Reiseführer Sylt die Homepage von Sylt. Diese enthält sehr viele brauchbare Infos, insbesondere auch zahlreiche Vorschläge für Wanderungen. Und diese kann man nicht nur mit Karte und Beschreibung als pdf speichern (oder ausdrucken), sondern man kann auch die zugehörigen gpx Tracks herunterladen.

Eines meiner Lieblingsbilder des Urlaubs als Vorgeschmack:




LG Christina

Ilona

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #1 am: 22. Januar 2024, 18:50:32 »
Bin dabei, Christina  :adieu:.

Für die Sansibar reicht aber mein Kleingeld nicht  :floet:.

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Rainer

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #2 am: 22. Januar 2024, 20:21:30 »
Eines meiner Lieblingsbilder des Urlaubs als Vorgeschmack:

Ein zumindest "ungewöhnliches" Lieblingsbild. Was macht das Bild für Dich so attraktiv? Diese "Pümpel" sind wahrscheinlich Relikte aus dem 2. Weltkrieg? Aber Sylt an sich interessiert mich sehr, auch wenn ich weiß, dass es natürlich sehr touristisch geprägt ist. Aber das hat ja auch eine Ursache. Ich war vor sehr vielen Jahren mal einen Tag in Westerland, ansonsten waren wir vor 15 Jahren für ein paar Wochen auf der Nachbarinsel "Römö" (dänische Insel), von dort pendelt auch eine Fähre nach Sylt.

Also ich bin mal dabei.

Christina

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #3 am: 23. Januar 2024, 18:17:02 »
Hallo Rainer,

das sind Tetrapoden, die werden bzw. wurden (wird, soweit ich weiß nicht mehr gemacht, weil nicht sehr erfolgreich) an Stränden (nicht nur auf Sylt) verteilt, um die Abtragung des Sands/Strands durch das Meer zu verhindern. Mir gefällt das Bild, weil die Sonne scheint, das Wasser unterschiedliche Farben zeigt, der Wind durch das aufspritzende Wasser sichtbar wird und die Tetrapoden einen Blickfang bieten, einen Strand interessant abzulichten ist ja oft schwierig, wenn es nur den Strand und das Wasser gibt.

Hallo Ilona,

keine Sorge, die Sansibar habe ich nicht besucht, man muss nicht jeden Hype oder Kult mitmachen ;D



LG Christina

Christina

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #4 am: 24. Januar 2024, 17:56:13 »
1. Tag – Dienstag, 19.09.

Kaum zu glauben, aber auch bei diesem Urlaub stand lange Zeit ein Bahnstreik im Raum, der Entscheidungstag ob Streik oder nicht war zum Glück vor meinem letzten Stornierungstermin für die Unterkunft, denn bei Bahnstreik hätte ich diesen Urlaub gar nicht angetreten, mit dem Auto bis nach Sylt ist mir zu weit bzw. die weite Fahrt sinnlos, da ich dort das Auto gar nicht brauche.

Der Bahnstreik ist abgewendet, aber entspannt kann ich die Reise trotzdem nicht antreten, denn wie schon beim Mallorca Urlaub ist für den Anreisetag Sturm vorhergesagt. Bei den zu erwartenden Windstärken sind sich die Experten zwei Tage vorher nicht einig und ich kann auch keine definitive Aussage dazu finden, bis zu welcher Sturmstärke der Zug über den Damm fährt. Daher buche ich vorsichtshalber ein Hotel in Hamburg, das am Anreisetag bis 18 Uhr kostenlos stornierbar ist. Bis Hamburg fährt der Zug auf jeden Fall (Sturm nur im äußersten Norden Deutschlands), dann habe ich ein Bett für die Nacht und kann am nächsten Tag nach Sylt weiter.

So vorbereitet kann ich nachts einigermaßen gut schlafen.

Ich kann mal wieder den Zug um Viertel nach sieben Uhr von meinem Dorfbahnhof nehmen, einer der wenigen am Tag, mit dem ich Frankfurt Flughafen und Frankfurt Hauptbahnhof ohne Umsteigen erreichen kann.

Pünktlich um 9 Uhr bin ich am Hauptbahnhof von Frankfurt und habe nun einen langen Aufenthalt von fast zwei Stunden. Das ist mir aber lieber als eine zu kurze Umsteigezeit (die mit einem späteren Zug und dann aber auch mit nochmaligem Umsteigen ebenfalls möglich gewesen wäre) mit der Gefahr den Anschlusszug zu verpassen. Ich stöbere ausführlich im Buchladen, dann gibt es ein zweites Frühstück und erstaunlich schnell ist die Wartezeit vorbei.

Neun Stunden sitze ich nun im IC nach Sylt. Klingt ewig, geht aber schneller vorbei als gedacht, insbesondere schneller als ein genau so langer Flug. Die Bahn wäre allerdings nicht die Bahn, wenn es nicht auch bei dieser Fahrt (absurde) Probleme geben würde: ein Teil der Wagons kann nicht geöffnet werden, weil es irgendwelche Probleme mit den Türen gibt, was eigentlich über Nacht repariert werden sollte, wofür aber kein ausreichendes Personal da war und stattdessen zur Überraschung des Zugpersonals zum vollständigen Schließen der Wagons führte. Mitgeführt werden diese Wagons aber trotzdem, darin ist die gesamte erste Klasse und das Bistro. Erste Klasse Reisende dürfen deshalb den ICE nutzen, der ebenfalls ab Frankfurt bis Hamburg fährt (wenn man nach Sylt möchte, aber nicht sehr hilfreich, dorthin fährt der ICE nicht). Statt Bistro ist in einem Abteil eine kleine Verkaufsstelle eingerichtet mit kalten Snacks und Kaffee aus der Thermoskanne, die an den großen Bahnhöfen ausgetauscht wird.

Immer mal wieder schaue ich nach der Sturmvorhersage, Fähren nach Sylt, Amrum und Helgoland wurden gestrichen oder zeitlich verschoben, der Zugverkehr scheint aber nicht betroffen zu sein, auch hier im Zug wird weiterhin Sylt als endgültiges Ziel genannt. Kurz vor Hamburg storniere ich daher mein Hotelzimmer dort.

Bis Hamburg ist der Zug, auch wegen der geschlossenen Wagons gut gefüllt (aber ich habe auch ohne Platzreservierung einen Sitzplatz gefunden), dann wird er von Bahnhof zu Bahnhof immer leerer. Draußen wird es immer dunkler, nasser und stürmischer, die Fahrt über den Damm ist dann schon fast ein bisschen unheimlich, links und rechts des Zugs schwappen die Wellen fast bis an die Gleise, der Regen prasselt an die Scheiben.

Wie vereinbart melde ich mich eine halbe Stunde vor Ankunft telefonisch bei meiner Vermieterin wegen der Schlüsselübergabe und bin sehr erfreut als sie mir anbietet mich und einen weiteren Gast im selben Zug am Bahnhof in Westerland mit dem Auto abzuholen.

Mit einer halben Stunde Verspätung erreicht mein Zug den Bahnhof Westerland gegen 19.30 Uhr und kurz darauf bin ich, dank Abholservice, in meiner Ferienwohnung. Auch hier gibt es eine positive Überraschung, ich bekomme ein größeres und helleres als das gebuchte Apartment. Das Haus hat mehrere unterschiedlich große Ferienwohnungen, mein Studio liegt im Erdgeschoss mit eigenem Eingang vom Garten aus mit einer (ziemlich zugewachsenen) Terrasse und einer weiteren Außensitzgelegenheit bei der Wohnungstüre. Es ist modern und gemütlich eingerichtet, sauber und sehr ruhig. Während meines Aufenthalts sind nur wenige andere Gäste im Haus.

Auspacken, eine Kleinigkeit essen, mehr passiert heute nicht mehr, ich wäre gerne noch eine Runde spazieren gegangen, eventuell sogar zum Supermarkt, nach dem ich den ganzen Tag im Zug gesessen habe, aber da spielt das Wetter nicht mit.



Wetter: bis Hamburg teils bewölkt, teils sonnig, ab Hamburg zunehmend stürmisch und regnerisch, ca. 15 - 20 °C

Kosten: 9 Nächte Ferienwohnung in Tinnum, inkl. Bettwäsche, Handtücher, Endreinigung, EUR 620,00 (gebucht über booking.com), zzgl. EUR 33,30 Kurtaxe;
Bahnfahrt zu Hause-Sylt-zu Hause 2. Klasse, keine Sitzplatzreservierung EUR 47,80 (gebucht auf bahn.de);
Öffentlicher Nahverkehr auf Sylt EUR 49,00 (Deutschlandticket)




LG Christina

Ilona

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #5 am: 25. Januar 2024, 15:17:09 »
Zitat
Die Bahn wäre allerdings nicht die Bahn, wenn es nicht auch bei dieser Fahrt (absurde) Probleme geben würde: ein Teil der Wagons kann nicht geöffnet werden, weil es irgendwelche Probleme mit den Türen gibt, was eigentlich über Nacht repariert werden sollte, wofür aber kein ausreichendes Personal da war und stattdessen zur Überraschung des Zugpersonals zum vollständigen Schließen der Wagons führte. Mitgeführt werden diese Wagons aber trotzdem

Aber immerhin bleibt die Bahn am Boden :cool2:.

So, die Anreise ist geschafft und ein chices Apartment hast du auch wieder ergattert :thumb:.
Liebe Grüße

Ilona

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Silvia

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #6 am: 26. Januar 2024, 09:51:01 »
 :adieu:  Spring auch mit auf... Sylt kenne ich nur von einem Tagesausflug her, deshalb bin ich gespannt was du uns so alles zeigst

Christina

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #7 am: 26. Januar 2024, 18:20:11 »
Hallo Silvia, ich hoffe, ich kann dir noch Neues zeigen.

2. Tag – Mittwoch, 20.09.

Nach dem Frühstück (die Frühstückszutaten für diesen ersten Morgen habe ich von zu Hause mitgebracht) gehe ich zum Rewe in Bahnhofsnähe zum dringend benötigten Einkauf.

Gegen 10 Uhr starte ich zu Fuß von der Fewo durch die Tinnum Wiesen, vorbei an den (praktisch nicht mehr vorhandenen) Resten der Tinnum Burg, einer Ringwallanlage aus vorgeschichtlicher Zeit, dann am Rantum Becken (auf der Wattseite der Insel, heute ein Vogelschutzgebiet, künstlich geschaffen 1938, die Wehrmacht wollte hier einen tidenunabhängigen Flughafen für Wasserflugzeuge schaffen, hat ihn aber nie genutzt) zum Ort Rantum, der an der schmalsten Stelle (600 m) der Insel liegt. Nur zweimal erwischt mich ein Regenschauer, da hätte laut Wettervorhersage und dem dunklen Himmel auch mehr kommen können.




In Rantum gehe ich bis zum kleinen Hafen, der nur an wenigen Stunden am Tag, nämlich wenn genug Wasser durch die Flut hereingespült wird, von Booten befahren werden kann, jetzt gerade ist offensichtlich Ebbe.


Dann geht‘s zum Mittagessen in die Sylt Quelle, hier wird ein Mineralwasser abgefüllt, ein Teil der Räumlichkeiten wird durch ein Café genutzt und im oberen Stock befinden sich Co-Working Spaces, da arbeiten auch tatsächlich ein paar Leute.
Es gibt nur Kleinigkeiten zu Essen, das Chili con carne (zusammen mit einer Rhabarberschorle EUR 12,60) macht mich aber ausreichend satt, gestern auf der Bahnfahrt gab es eher zu viel zu essen und viel zu wenig Bewegung, da habe ich heute nicht viel Hunger.



Nach dem Essen spaziere ich weiter, durch das Gelände des großen Campingplatzes, über die Straße und auf einem Holzbohlenweg durch die Dünen in Richtung Meer. Und endlich – ein erster Blick aufs Meer, ach wie schön. Der Sturm von gestern zeigt sich noch in den hohen Wellen und windstill ist es auch jetzt noch nicht wirklich, ich gehe in Richtung Süden und muss gegen den heftigen Wind und den vielen Sand, der durch die Luft weht, kämpfen. Auch wenn es bei Sonnenschein schöner wäre, aber ich liebe den Wind, das Meer, die Wellen, den Strand einfach bei (fast) jedem Wetter.




Nach einiger Zeit verlasse ich den Strand und gehe auf einem Holzbohlenweg oberhalb durch die Dünen. Von hier sieht man die vielen Reetdach Häuser, die in die Dünen gebaut wurden, so etwas habe ich auf den anderen Nordseeinseln noch nie gesehen, ein schöner Anblick. Und beim Blick in Richtung Meer erwische ich ein paar Sonnenstrahlen und schon wechselt das Meer seine Farbe von grau-grün auf blau-grün. Auch bei meinem anschließenden Gang durch den Ort bleibt mir den Sonnenschein noch erhalten.





Bald wird es aber wieder trüb, ich erreiche die Wattseite von Rantum, im Hafen steht nun etwas mehr Wasser als vor ein paar Stunden.



Nun suche ich eine Möglichkeit zum Kaffeetrinken, das ist im kleinen Ort gar nicht so einfach, es gibt eine Kaffeerösterei mit angeschlossenem Café, die gehört aber zu den „gehypten“ Lokalitäten auf Sylt und ist dementsprechend überfüllt. Daher gehe ich nochmal zur Sylt Quelle und kann in Ruhe Cappuccino und Brownie (EUR 9,10) auf einem gemütlichen Sofa genießen.


Nach der Pause nehme ich gegen 16.30 Uhr den Bus nach Westerland, gehe dort durch die Fußgängerzone nochmal an den Strand (Fotos habe ich keine mehr gemacht), an diesem entlang in Richtung Süden und dann durch Wohngebiete zurück zu meiner Unterkunft.

Wetter: vormittags zwei kurze Schauer, dann trocken, bewölkt, kurze Zeit sonnig, starker Wind, ca. 19°C
Strecken zu Fuß: Einkauf 2 km; Tinnum-Rantum 7,88 km, 68 Höhenmeter; Rund um Rantum 5,44 km, 128 Höhenmeter; Westerland-Tinnum 3,60 km, 42 Höhenmeter



LG Christina

Ilona

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #8 am: 28. Januar 2024, 09:57:47 »
Strecken zu Fuß: Einkauf 2 km; Tinnum-Rantum 7,88 km

Bei der Entfernung sollte man nach dem Einkaufen nichts vergessen haben :floet:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Silv

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #9 am: 28. Januar 2024, 13:59:51 »
Hallo Christina,

mehr lesend als schreibend, aber ich bin dabei.

Für den Brownie und den Cappuccino 9,10 € ist aber auch ganz schön viel. Ist das normal auf Sylt?
Liebe Grüße
Silvia

Paula

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #10 am: 29. Januar 2024, 17:52:56 »
Hallo Christina,

ich bin natürlich auch dabei  :adieu:
ich war auch noch nicht auf Sylt, aber ich habe eine Freundin die da oft im November hinfährt (als Geburttagsgeschenk für sich selber), sie ist überhaupt nicht schickimicki, also da fahren dedinitiv auch andere Leute auf Urlaub hin. Das Wetter ist im November natürlich oft schlecht, aber sie ist wohl genau wie du jemand der gern bei jedem Wetter am Meer ist.

Ferienwohnungen in Deutschland die man kurzfristig kostenlos stornieren kann gibt es fasst gar nicht, das Problem hatte ich beim buchen auch immer, da sind 4 Wochen eigentlich die Regel, mit 2 Wochen warst du ja noch gut bedient. Die Wohnung sieht hübsch aus, das ist der Vorteil wenn man außerhalb der Hauptreisezeit fährt, da bekommt man auch mal ein kostenloses upgrade! Aber Sturm hätte ich jetzt im September nicht erwartet.

Kann man auf Sylt nicht gut radfahren? Wäre da skeine Alternative zum Bus?
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #11 am: 29. Januar 2024, 19:59:01 »
Bei der Entfernung sollte man nach dem Einkaufen nichts vergessen haben :floet:.

Das stimmt, wobei ich natürlich wenn es nur um eine Kleinigkeit geht, die unterwegs irgendwo noch einkaufen konnte und im Rucksack mitnehmen.

Hallo Christina,

mehr lesend als schreibend, aber ich bin dabei.

Für den Brownie und den Cappuccino 9,10 € ist aber auch ganz schön viel. Ist das normal auf Sylt?

Hallo Silvia,

ja, Sylt war etwas teurer in der Gastronomie, hielt sich aber insgesamt im Rahmen fand ich.

Hallo Christina,

ich bin natürlich auch dabei  :adieu:
ich war auch noch nicht auf Sylt, aber ich habe eine Freundin die da oft im November hinfährt (als Geburttagsgeschenk für sich selber), sie ist überhaupt nicht schickimicki, also da fahren dedinitiv auch andere Leute auf Urlaub hin. Das Wetter ist im November natürlich oft schlecht, aber sie ist wohl genau wie du jemand der gern bei jedem Wetter am Meer ist.

Ferienwohnungen in Deutschland die man kurzfristig kostenlos stornieren kann gibt es fasst gar nicht, das Problem hatte ich beim buchen auch immer, da sind 4 Wochen eigentlich die Regel, mit 2 Wochen warst du ja noch gut bedient. Die Wohnung sieht hübsch aus, das ist der Vorteil wenn man außerhalb der Hauptreisezeit fährt, da bekommt man auch mal ein kostenloses upgrade! Aber Sturm hätte ich jetzt im September nicht erwartet.

Kann man auf Sylt nicht gut radfahren? Wäre da skeine Alternative zum Bus?

Hallo Paula,

klar, ich würde sagen, die Mehrheit der Urlauber auf Sylt ist ganz "normal", aber und da schreibe ich dann noch im Fazit was dazu, es sind ganz offensichtlich wesentlich mehr Reiche oder auch Möchtegerne Reiche unterwegs als in sonstigen Regionen.

Was die Stornierbarkeit angeht, da hatte ich tatsächlich auch auf Borkum vor zwei Jahren schon dasselbe Problem, ein Jahr davor auf Rügen war es noch kein Problem was kurzfristig stornierbares zu finden. Aber da bin ich hartnäckig, es findet sich immer etwas und das buche ich dann auch, mehr als zwei Wochen kommt für mich nur in Betracht, wenn es bei einer Reise mit vielen Übernachtungen eine oder zwei sind, was dann finanziell verschmerzbar wäre, aber sicher nicht die gesamte Anzahl an Übernachtungen.

Sturm im September an der Nordsee kommt immer mal wieder vor, als ich vor zwei Jahren auch im September auf Helgoland war, war auch Sturm, da fuhren die Fähren zwei Tage nicht.

Fahrrad fahren kann man super auf Sylt, es hat viele Radwege, ich wandere aber lieber, da es mir beim Radfahren zu schnell geht, da kann ich die unbekannte Landschaft gar nicht richtig anschauen, deshalb Fahrrad fahren gerne, aber zu Hause, wo es nichts neues zu sehen gibt. Ich habe mir aber tatsächlich überlegt, nur fürs Einkaufen und um am Abend zum Sonnenuntergang an den Strand zu kommen, ein Fahrrad für die gesamte Urlaubszeit zu mieten. Hab's dann aber doch wieder verworfen und es ich habe es dann auch nicht vermisst.



LG Christina

Christina

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #12 am: 29. Januar 2024, 20:17:03 »
3. Tag – Donnerstag, 21.09.

Auch heute starte ich zu Fuß in den Tag, an einigen schönen Häusern in Tinnum



vorbei gehe ich zum Bahnhof Westerland. Dort schaue ich mir den Vorplatz mit den Skulpturen „Reisende Riesen im Wind“ an,


dann mache ich einen Rundgang durch „Alt-Westerland“, den ehemaligen Ortskern des Hauptorts von Sylt, wie damals üblich, weit vom Meer entfernt. Auch hier gibt es eine ganze Reihe von alten, z.T. reetgedeckten Häusern und eine hübsche Kirche samt Friedhof.




Ich gehe weiter in Richtung Meer, vorbei am großen und optisch außergewöhnlichen Rathaus der Stadt,


am Hotel „Stadt Hamburg“


und dann durch die Fußgängerzone


zum nächsten Strandübergang. Aufgrund der hohen Dünen kann der Strand auf der gesamten Insel nur auf extra dafür angelegten Wegen erreicht werden, hier stehen eigentlich immer Toiletten und ein Kontrollhäuschen für die Vorlage der Gästekarte bzw. für Nichtübernachtungsgäste die Entrichtung der Tagesnutzungsgebühr.

Ich zeige meine Gästekarte vor und spaziere dann am Strand entlang nach Norden bis zum nächsten Ort, Wenningstedt.




Hier gibt es eine Filiale des Fischgeschäfts „Blum“, das auch Mittags- (und Abend-) gerichte anbietet. Mein Rotbarschfilet mit Bratkartoffeln und Salat ist, wie bei einem Fischgeschäft zu erwarten, sehr lecker (zusammen mit einer Rhabarberschorle EUR 21,00).


Nach dem Essen ist es leider vorbei mit dem Sonnenschein, im Nieselregen spaziere ich zur Friesenkapelle



und von dort weiter zwischen Kuhweiden durch auf die andere Inselseite, in den Ort Braderup. Dort liegt direkt ans Watt angrenzend eine große Heidefläche („Braderuper Heide“). Leider ist alles schon verblüht, man kann auf den angelegten Wegen trotzdem nett laufen und direkt am Wasser, jetzt bei Ebbe, die Überreste eines alten Schiffs sehen.




Auf dem Rückweg nach Wenningstedt habe ich einen schönen Blick auf den Leuchtturm von Kampen,


sonst wird es eher unangenehm, aus dem Nieselregen wird kräftiger Regen, ich ziehe über die Wanderjacke meinen Regenponcho und bin froh, als ich Wenningstedt wieder erreiche. Im Restaurant/Café „Fitschen am Dorfteich“ kann dann alles bei Himbeertorte und Cappuccino (EUR 9,70) trocknen.


Als ich gegen 15.30 Uhr das Café verlasse, hat es aufgehört zu Regnen. Da ich heute schon genug zu Fuß unterwegs war, mache ich noch eine kleine Sightseeing-Tour per Bus (für den Nahverkehr auf der Insel habe ich mir das Deutschlandticket gekauft, das auch hier gilt, eine Wochenkarte wäre um einiges teurer gekommen), ich fahre ganz bis ans Nordende der Insel, nach List. Dänemark ist nicht mehr weit entfernt und so bekomme ich eine ganze Reihe von SMS zur Datennutzung im Ausland.

Riesige Dünengebiete gibt es hier, sehr beeindruckend, keine der mir bekannten anderen Nordseeinseln kann so etwas vorweisen, so langsam wird mir klar, weshalb Sylt so beliebt ist. Natürlich werde ich mir das alles an einem der noch folgenden Tage ausführlich zu Fuß anschauen, heute bummle ich nur noch am Hafen von List entlang. Hier gibt es ein kleines Zentrum mit Restaurants und Geschäften, insgesamt gefällt es mir nicht allzu sehr, in einem Souvenirgeschäft kaufe ich ein paar Postkarten und bekomme auch die nötigen Briefmarken dazu, dann geht es mit dem Bus wieder zurück bis nach Westerland.



Da ich einige Blasen und Druckstellen an den Füßen spüre, gehe ich vom Busbahnhof Westerland nicht zu Fuß zur Unterkunft, sondern nehme den Bus, der mir eine weitere kleine Inselrundfahrt bietet, es geht über Wenningstedt, Braderup, Munkmarsch und Keitum schließlich nach Tinnum (wirklich schade, dass dieser Teil der Insel so schlecht mit öffentlichem Nahverkehr versorgt ist, die direkt vom Busbahnhof nach Tinnum fahrende Linie verkehrt nur extrem selten).

Gegen 18.30 Uhr bin ich zurück in der Ferienwohnung, gerade noch rechtzeitig vor dem dann einsetzenden sehr starken und lang anhaltenden Regen.

Wetter: vormittags sonnig, dann bewölkt, mehrere Stunden Regen, abends und nachts sehr starker Regen, ca. 18°C
Strecken zu Fuß: Tinnum-Westerland-Wenningstedt 9,86 km, 66 Höhenmeter; Wenningstedt-Braderup-Wenningstedt 7,76 km, 38 Höhenmeter



LG Christina

Christina

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #13 am: 29. Januar 2024, 20:23:45 »
Noch etwas ein wenig OT zum Einfügen der Fotos: für Einleitung, Tag 1 und Tag 2 habe ich die Bilder über die Galerie des Forums eingefügt, nun für Tag 3 habe ich den Fotohoster "directupload.net" genutzt, der auf der "abload.de" Seite als Alternative genannt wird. Die Galerie hier ist, wenn man viele Fotos einstellen möchte, etwas umständlich finde ich, daher der Wechsel.



LG Christina

Ilona

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #14 am: 30. Januar 2024, 14:00:56 »
Ich kann es nicht glauben, dass es bei dir auch mal regnete. Normalerweise hast du doch die :strahl: im Gepäck.

Zitat
Mein Rotbarschfilet mit Bratkartoffeln und Salat ist, wie bei einem Fischgeschäft zu erwarten, sehr lecker (zusammen mit einer Rhabarberschorle EUR 21,00).

Den Rotbarsch hätte ich auch gewählt. Bei dem Preis inkl. Getränk kann man wirklich nicht meckern.

Zitat
Strecken zu Fuß: Tinnum-Westerland-Wenningstedt 9,86 km, 66 Höhenmeter; Wenningstedt-Braderup-Wenningstedt 7,76 km, 38 Höhenmeter

Du hast wieder ganz schön Kilometer gemacht :thumb:.

Liebe Grüße

Ilona

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