Autor Thema: Sylt - September 2023  (Gelesen 3531 mal)

Christina

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #15 am: 30. Januar 2024, 18:04:52 »
Ich kann es nicht glauben, dass es bei dir auch mal regnete. Normalerweise hast du doch die :strahl: im Gepäck.


Kommt auf das Ziel an, bei allen meinen dt. Nordseeaufenthalten, Festland und Inseln hat es immer mal wieder geregnet. Mir ist wichtig, dass es nicht durchgehend grau ist, sondern zwischendrin möglichst dramatischen Himmel gibt, das wurde bei diesem Aufenthalt erfüllt (siehe die nächsten Tage). Auf Norderney bin ich so nass geworden, dass ich daraufhin eine Regenhose gekauft habe, die ich bis einschließlich Tag 3 in diesem Urlaub noch überhaupt nicht gebraucht habe und das war immerhin schon 2018. Aber mal sehen, ob es in den nächsten Tagen die "Einweihung" gibt ;D



LG Christina

Paula

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #16 am: 31. Januar 2024, 08:55:57 »
bisher kannte ich Sylt ja nur von den Erzählungen meiner Freundin: sie ist von den Dünen und Stränden dort ganz begeistert. Auf deinen Fotos sieht es sogar noch besser aus als ich mir nach ihren Berichten vorgestellt habe, vor allem die reetgedeckten Häuser sind sehr schön und es wirkt alles so gepflegt.
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #17 am: 31. Januar 2024, 18:11:31 »
bisher kannte ich Sylt ja nur von den Erzählungen meiner Freundin: sie ist von den Dünen und Stränden dort ganz begeistert. Auf deinen Fotos sieht es sogar noch besser aus als ich mir nach ihren Berichten vorgestellt habe, vor allem die reetgedeckten Häuser sind sehr schön und es wirkt alles so gepflegt.

Ich war ganz überrascht, dass es so viele reetgedeckte Häuser gibt, die sind ja auf den anderen Inseln (die ich kenne) und auf dem Festland eher selten.



LG Christina

Christina

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #18 am: 31. Januar 2024, 18:25:52 »
4. Tag – Freitag, 22.09.

Und noch einmal starte ich heute zu Fuß von der Ferienwohnung aus. Gegen 9.15 Uhr geht es in Richtung Osten durch Tinnum mit weiteren hübschen Wohnhäusern (neben den gestern auf dem Weg nach Westerland gesehenen) und die Tinnumer Wiesen





ins nicht weit entfernte Keitum. Es regnet immer wieder, auch mal recht kräftig, so dass ich meinen Regenponcho zusätzlich zur wasserfesten Wanderjacke anziehe, mich ein paar Mal unter Bäume/Büsche unterstelle und als ich an einer Bushaltestelle mit überdachter Bank vorbei komme, meine Regenhose zum allerersten Mal zum Einsatz kommt (ein Nachteil der Regenhose ist, dass sie nicht wie ein Poncho/Cape einfach unterwegs schnell übergezogen werden kann, sondern man braucht eine Sitzgelegenheit, auch wenn sich die Hose seitlich so weit öffnen lässt, dass man die Schuhe nicht auszuziehen braucht).

Keitum ist wie Kampen bekannt als Promiort mit großen teuren Ferienhäusern und edlen Cafés und Restaurants, alles aber etwas dezenter als in Kampen, Luxusboutiquen gibt es (fast) keine. Auch bekannt ist der Ort für die vielen Baumreihen entlang der Straße, insgesamt macht Keitum einen sehr idyllischen Eindruck und man kann wunderbar durch die Dorfstraßen schlendern.




Am Ortsrand liegt die St. Severin Kirche aus dem 12. Jh, eine der ältesten Kirchen in Schleswig-Holstein.



Zum Mittagessen habe ich mir das Restaurant „Kleine Küchenkate“ ausgesucht (und vorab die Speisekarte geprüft, ob zumindest ein paar Gerichte bezahlbar sind :)). Ich bestelle Backfisch mit Salaten und einen Früchtetee (EUR 26,30) und kann vom Tisch aus die Aktivitäten in der offenen Küche beobachten, sicher auch gewöhnungsbedürftig so zu arbeiten. (Seht ihr den Sekt/Champagnerkühler im Hintergrund? So etwas steht in praktisch allen Restaurants der Insel herum :)).


Keitum liegt an der Ostseite der Insel, also am Wattenmeer und hat einen schönen Weg direkt an diesem entlang. Auch dies ist ein Unterschied zu den Ostfriesischen Inseln, wo die Wattseite immer eine etwas stiefmütterliche Rolle hat, man kann eigentlich nur von den Deichen darauf schauen, hier auf Sylt ist das eine abwechslungsreiche Küste, die man auf Wanderwegen praktisch komplett erkunden kann. Da nach dem Essen gerade die Sonne scheint, verzichte ich auf die Innenbesichtigung der beiden nebeneinander liegenden Museen über die Geschichte der Insel und setze meine Wanderung am Watt entlang weiter in Richtung Osten fort.

Tolle Wolkenformationen gibt es über den geometrischen Gebilden im Watt zu bewundern.



Der befestigte Weg endet am Ortsrand und ich wechsle auf den Landwirtschaftsweg zwischen den Wiesen. Auch hier wird es nicht langweilig, einer der zahlreichen Autozüge fährt vorbei, auf den Wiesen weiden Rinder, auch neben bzw. um ein historisches Hügelgrab herum und Gänse(?), die dort rasten, fliegen auf, als ich vorbeigehe. Immer mal wieder regnet es, was mir immerhin einen schönen Regenbogen beschert.






Gegen 14 Uhr erreiche ich Morsum, der östlichste Ort der Insel und damit der letzte vor dem Hindenburgdamm. Morsum ist sehr ruhig, die Häuser verteilen sich über eine große Fläche und am östlichen Ortsende beginnt das Morsum Kliff, eine bis zu 20 m hohe Lehmwand, mit verschiedenen Farben, die das Alter der jeweiligen Schicht erkennen lassen. Umgeben ist das Kliff von einer Heidefläche und viel Sand. Das Gebiet ist durch viele Wege erschlossen, ich beschränke mich auf einen kleinen Rundgang, da ich heute schon wieder viele Kilometer zu Fuß unterwegs war und verschiedene Stellen an meinen Füßen wieder (trotz Schuhwechsels, ich habe eigentlich genau deshalb zwei Paar Wanderschuhe dabei) schmerzen.






Am Rand der Heidefläche liegt das Landhaus Severin, mit Restaurant, Café und Übernachtungsmöglichkeiten (sehr hochpreisig, aber sicher toll, so einsam und mit Blick auf Heide und Watt zu wohnen, ein Auto ist dann aber nötig, bis zur nächsten Bus- oder Bahnhaltestelle ist es noch ein ganzes Stück), hier mache ich Pause mit Cappuccino und Apfelkuchen (EUR 9,70).


Dann muss ich mich nochmal aufraffen und den Weg hinunter ins Ortszentrum nehmen, ab hier gibt es Bus- und Bahnanschluss. Die nächste Verbindung ist die Bahn nach Westerland Bahnhof (die ich ja dank Deutschlandticket nehmen kann) und von dort fährt jetzt mal passend der direkte Bus nach Tinnum.

Gegen 17.30 Uhr bin ich zurück in der Fewo, wo ich endlich meine Füße hochlegen kann. Mal sehen, wie ich morgen laufen kann.

Wetter: viele, teils kräftige Regenschauer, dazwischen sonnig, ca. 16 °C
Wanderung/Strecke: Tinnum-Keitum-Morsum 20,71 km, 101 Höhenmeter



LG Christina

Ilona

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #19 am: 01. Februar 2024, 12:52:16 »
Wieder ein schöner Wandertag mit dynamischen Wolken, leckerem Essen und obligatorischem Kaffee-/Kuchenpäuschen :thumb:.

Die Versicherungen für die Reethäuser sind sehr hoch und deshalb kann sich das nur jemand mit sehr gut gefüllter Portokasse leisten.



Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Paula

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #20 am: 01. Februar 2024, 17:15:57 »
Also das Wetter finde ich eigentlich ganz okay, Hauptsache es regnet nicht ständig. So eine Regenhose plus Poncho habe ich auch, das ist eine feine Sache vorausgesetzt  man muss nicht länger damit wandern sonst schwitzt man doch arg. Wobei ich sicher keine 20 km gegangen wäre, da tun mir die Füße weh, da hilft bei mir auch Schuhwechsel…
Die Orte die du erwandert hast sind total idyllisch! Mir fällt auf dass man kein einziges Auto sieht, Verkehr ist wohl sehr wenig?
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #21 am: 01. Februar 2024, 19:44:05 »
Also das Wetter finde ich eigentlich ganz okay, Hauptsache es regnet nicht ständig. So eine Regenhose plus Poncho habe ich auch, das ist eine feine Sache vorausgesetzt  man muss nicht länger damit wandern sonst schwitzt man doch arg. Wobei ich sicher keine 20 km gegangen wäre, da tun mir die Füße weh, da hilft bei mir auch Schuhwechsel…
Die Orte die du erwandert hast sind total idyllisch! Mir fällt auf dass man kein einziges Auto sieht, Verkehr ist wohl sehr wenig?

Ich bin ja nicht auf den Hauptstrassen gewandert ;D, das waren alles Wanderrouten von der Sylt Homepage, bei denen auf "schöne" Wege geachtet wurde. Zum Verkehr schreibe ich im Fazit noch was, der Ostteil der Insel, also Keitum, Tinnum, Morsum ist auf jeden Fall der ruhigste Teil der Insel.

Mit 20 km habe ich eigentlich kein Problem, das war diesmal leider schon sehr speziell, aber auch da kommt im folgenden Bericht noch was.



LG Christina

Christina

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #22 am: 01. Februar 2024, 19:47:09 »

Die Versicherungen für die Reethäuser sind sehr hoch und deshalb kann sich das nur jemand mit sehr gut gefüllter Portokasse leisten.

Genau und umgekehrt kann man ein Reetdachhaus zu einem wesentlich höheren Preis vermieten, wenn ich mich richtig erinnere, war bei den Ferienwohnungen/Apartments in meiner Preisklasse kein einziges mit Reetdach dabei.
Und vermutlich ist das tatsächlich der Grund warum es auf Sylt so viele Reetdachhäuser gibt und anderswo in der Gegend nicht, da ist einfach das Geld da. Aber das schöne ist, jeder Urlauber dort hat etwas vom schönen Anblick, den diese Häuser bieten. 



LG Christina

Christina

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #23 am: 02. Februar 2024, 18:15:28 »
5. Tag – Samstag, 23.09.

Die morgendliche Inspektion meiner Füße ergibt leider, dass ich mit den Wander-/Trekkingschuhen, die ich dabeihabe keine größere Strecke mehr zurücklegen kann. Die Blasen an der Ferse sind kein Problem, da helfen Pflaster, aber mein linker, großer Zeh braucht einen weichen, weiten Schuh (und ehrlicherweise eigentlich auch viel Ruhe, aber das kommt im Urlaub natürlich nicht in Frage). Nachdem ich in den letzten Jahren keine Schuh-/Fußprobleme mehr hatte, habe ich erstmals in diesem Urlaub keine leichten Turnschuhe mitgenommen, sondern nur die Wanderschuhe, da ich vom Wetter her keine anderen brauchen werde. So steht also ein (hoffentlich) kurzer Shopping Trip für heute auf dem Plan und außerdem werde ich versuchen (müssen >:(), meine tägliche Wanderstrecke zu reduzieren.

Sehr schade, dass ausgerechnet heute Morgen schon die Sonne scheint und dies auch bis zum Nachmittag anhalten soll. Aber es hilft ja nichts, um kurz vor neun Uhr fährt einer der sehr seltenen Busse ab der Haltestelle, die nur wenige Meter von meiner Unterkunft entfernt ist, nach Westerland. Und ich habe Glück, bereits im zweiten Schuhladen finde ich einen Turnschuh, der weit und weich ist und auch ansonsten bequem zu sein scheint, dazu sogar noch bezahlbar. Die neuen Schuhe ziehe ich gleich an, gehe noch zum nächsten Supermarkt und fahre dann mit dem Bus zurück zur Ferienwohnung.

Dort esse ich zu Mittag und nehme um kurz vor 13 Uhr den nächsten Bus ab der ganz nahen Bushaltestelle. Am Busbahnhof in Westerland steige ich in die Linie 1 um und fahre bis Wenningstedt.

Nach Vorzeigen meiner Gästekarte am Strandübergang nehme ich den hier beginnenden Holzbohlenweg auf den Dünen in Richtung Norden. Ach ist das herrlich – die Sonne scheint, es gibt dekorative Wolken und in die andere Richtung auch schon wieder dramatischen Himmel und man meint, zwischen Meer und Himmel zu schweben. Mein Zeh tut zwar noch etwas weh, das wird mit jedem Schritt aber besser. Immer wieder mache ich Pause, fotografiere und genieße. Nach einiger Zeit enden die Holzbohlen und man läuft im Sand zwischen den hohen Dünen, was nur an wenigen Stellen auf der Insel erlaubt ist. Richtung Inselinneres sind schon die ersten Häuser von Kampen zu sehen.








Bald beginnt erneut ein Holzbohlenweg, der dann weg von den Dünen ein Stück landeinwärts führt und schließlich endet. Nicht weit entfernt befindet sich die „Uwe-Düne“, mit 52,5 m die höchste Erhebung von Sylt, benannt nach dem Sylter Landvogt Uwe Jens Lorsen (1793-1838). Zur Aussichtsplattform auf der ehemaligen Wanderdüne (durch Bewuchs wurde die Bewegung gestoppt) kommt man mittels Treppe und oben ist es traumhaft – eine herrliche Aussicht bis zur Nordspitze von Sylt, bis nach Römö und zum deutschen Festland, außerdem über die Sanddünen und Reetdachhäuser hinweg zum Kampener Leuchtturm und das ganze bei abwechslungsreichen Wolkenformationen. Auch hier bleibe ich eine ganze Weile zum Genießen.





Dann geht es wieder zurück nach Wenningstedt, jetzt aber nicht oben auf den Dünen, sondern unten am Strand entlang. Hier sieht man dann, dass der Weg „oben“ nicht „nur“ durch Dünen geführt hat, sondern sich auf dem Roten Kliff befindet. Nach dem Morsum Kliff auf der Wattseite der Insel gestern, heute also ein weiteres Kliff, diesmal auf der Meeresseite und in einem eher einheitlichen Braun- oder bei entsprechender Sonnenbestrahlung wohl auch Rotton.




Der Himmel hat sich noch mehr bewölkt, in der Ferne regnet es schon, ich komme aber noch trocken an meinem Ausgangspunkt an. Hier steht mit Strand- und Meerblick „Onkel Johnny‘s Strandwirtschaft“, wo es im trockenen und warmen für mich einen Milchreis (endlich ;D, am 5. Urlaubstag) und einen Milchkaffee gibt (EUR 7,50 – für den Milchreis, der Kaffee ging aufs Haus, weil der Kellner nicht mehr wusste, was ich als Getränk bestellt hatte und nachfragen musste).


Nach der Pause hat der zwischenzeitliche Regen für einen Regenbogen gesorgt und über dem Meer wechseln sich Sonne, Wolken und Regen ab.




Ich gehe zurück ins Ortszentrum von Wenningstedt, setze mich noch ein Weilchen an der dortigen neu gestalteten Strandpromenade in einen Strandkorb und beobachte die Leute, dann fahre ich mit dem Bus über Keitum zurück nach Tinnum und bin gegen 17.30 Uhr in der Ferienwohnung.

Wetter: sonnig, ab 15 Uhr immer wieder leichte Regenschauer, ca. 16° C
Strecken zu Fuß: Wenningstedt – Kampen und zurück 7,18 km, 90 Höhenmeter



LG Christina

Paula

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #24 am: 03. Februar 2024, 10:42:32 »
Ach ja Fußprobleme, das kenne ich. Mit meinem Hallux Valgus passen ungefähr ein Prozent aller Schuhe weshalb ich von meinen bequemen Keen Wanderschuhen ein zweites Paar im Keller habe als zukünftigen Ersatz. Turnschuh gehen bei mir auch am ehesten wobei es dann auch mal der Herrenmodell ist weil die vorne weiter sind.
Echt ärgerlich so was im Urlaub. Gut dass es auf Sylt ein paar Läden gibt.
Der Strand und Dünenweg ist herrlich, wirklich kein Wunder dass hier die Reichen Urlaub machen, wenn man Kohle ohne Ende hat sucht man sich natürlich die schönste Insel aus…
Milchreis ist wohl für die Inseln typisch, auf Norderney gab es den auch, ich mag das  :)
Dass du den Kaffee umsonst bekommen hast ist für deutsche Verhältnisse aber sehr ungewöhnlich, solche Erfahrungen habe ich bisher nur in USA gemacht
Viele Grüße Paula

Silvia

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #25 am: 03. Februar 2024, 10:54:57 »
Wunderschöne Eindrücke von der Insel ... so schön gepflegte Häuser machen schon was her  :thumb:  .... ich finde solche Wanderungen am Meer entlang (egal ob oben durch die Dünen/auf der Klippe oder unten durch den Sand) sind immer was entspannendes.

Das mit dem Problem beim Regenhosen-Überziehen kenne ich, es reicht aber auch im Notfall ein Stamm oder Schild zum Anlehnen, dann geht das auch ganz gut  ;D

Ilona

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #26 am: 03. Februar 2024, 14:48:46 »
Zitat
Strecken zu Fuß: Wenningstedt – Kampen und zurück 7,18 km, 90 Höhenmeter

Und das trotz der Blasen :beifall:. Wir haben immer Blasenpflaster im Gepäck, denn das haftet gut und scheuert nicht im Gegensatz zum normalen Pflaster.

Es ist immer besser, wenn man keine Regenklamotten braucht. Ich schwitze darunter sofort :girly: und bin dann von außen und innen nass.

Meinen Milchreis dürftest du gerne mitessen. Breiige Kost spare ich mir nämlich für die späteren Jahre auf :cool2:.



Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Silv

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #27 am: 05. Februar 2024, 09:10:05 »
Die Reetdach-Häuschen sind super schön, da würde ich gerne mal reingehen und mir ein paar von innen ansehen.  :)

20 km zu Fuß, das ist schon ne Hausnummer  :beifall:

Bei den auffliegenden Gänsen musste ich sofort an Nils Holgersson denken  ^-^
Liebe Grüße
Silvia

Christina

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #28 am: 05. Februar 2024, 20:09:39 »
Dass du den Kaffee umsonst bekommen hast ist für deutsche Verhältnisse aber sehr ungewöhnlich, solche Erfahrungen habe ich bisher nur in USA gemacht

Ich war auch total erstaunt, das kommt ja doch hin und wieder mal vor, dass der Kellner nochmal fragt oder dass man länger wartet, aber ich hab natürlich nicht nein gesagt.

Bei den Schuhen war es wirklich gut, dass ich nicht auf z.B. Helgoland war oder sonst einer kleinen Insel mit keinem oder nur einem Schuhgeschäft. Ich hab total schmale Füße und viele Schuhe sind mir daher zu weit, diese nun gekauften eigentlich auch, deshalb bin ich sehr erstaunt, dass ich so gut damit laufen kann.

Das mit dem Problem beim Regenhosen-Überziehen kenne ich, es reicht aber auch im Notfall ein Stamm oder Schild zum Anlehnen, dann geht das auch ganz gut  ;D

Stimmt, was zum Anlehnen würde zur Not auch reichen, das merke ich mir für zukünftige Regentage.

Wir haben immer Blasenpflaster im Gepäck, denn das haftet gut und scheuert nicht im Gegensatz zum normalen Pflaster.

Es ist immer besser, wenn man keine Regenklamotten braucht. Ich schwitze darunter sofort :girly: und bin dann von außen und innen nass.

Meinen Milchreis dürftest du gerne mitessen. Breiige Kost spare ich mir nämlich für die späteren Jahre auf :cool2:.

Blasenpflaster habe ich auch immer dabei, da wurde mir hier im Forum mal vor ein paar Jahren eins empfohlen, das nicht gleich rutscht. Daher waren die Blasen auch nicht das Problem (wenn auch natürlich trotz gutem Pflaster nicht angenehm), sondern der Zeh (und so etwas hatte ich noch nie, bisher gab es nur Blasen oder mal eine schmerzende Druckstelle, die mit anderem Schuh oder auch nur anders geschnürtem Schuh wieder wegging).

Unter dem Regenponcho hab ich auch geschwitzt, aber den kann man zum Glück schnell aus- und anziehen, bei der Regenhose ging es, ich hatte nur eine leichte Wanderhose an, da hab ich dann nicht so geschwitzt und die Regenhose auch erst am Bahnhof in Morsum vor der Rückfahrt ausgezogen, da es davor immer wieder geregnet hat und man die halt eben leider nicht so schnell an- und auszieht.

Ich liebe Milchreis, das gehört für mich zu einem Urlaub an der dt. Küste immer dazu.

Die Reetdach-Häuschen sind super schön, da würde ich gerne mal reingehen und mir ein paar von innen ansehen.  :)

Würde ich auch gerne.



LG Christina

Christina

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Re: Sylt - September 2023
« Antwort #29 am: 05. Februar 2024, 20:26:22 »
6. Tag – Sonntag, 24.09.

Heute möchte ich an der Südspitze der Insel wandern. Um „Fußstrecke“ zu sparen, gehe ich nicht zu Fuß zum Busbahnhof in Westerland, um dort in den Bus nach Süden zu steigen, was die zeitsparendste Variante wäre, sondern fahre ab Tinnum Gemeinde über Keitum und Wenningstedt nach Westerland und steige dort in den Bus zur Südspitze ein. Daher bin ich erst um 10.30 Uhr in Hörnum, dem südlichsten Ort Sylts.

Hier nutze ich die Toiletten am Hafen und spaziere dann am Hafenbecken mit Blick auf den Leuchtturm von Hörnum vorbei und auf dem gut ausgebauten Fuß- und Radweg am Watt entlang nach Norden.



Dann geht es quer über die hier sehr schmale Insel auf die Westseite, auf einem Holzbohlenweg durch die Dünen


und dann am Strand entlang nach Süden. Heute ist der Himmel wieder blau-weiß bei kräftigem Wind, das Meer leuchtet herrlich blau-grün und ich kann einige Kitesurfer beobachten, das Fotografieren ist etwas schwierig, mit größerer Brennweite bekommt man nur den Kitesurfer oder nur den Drachen aufs Bild, bei kleinerer Brennweite ist nicht mehr viel zu erkennen, weil zu klein.





Zur Mittagszeit erreiche ich das an einem Strandübergang liegende Restaurant „Kap Horn“, in der Sonne im Freien sitzend genieße ich Hähnchenbrustfilet mit Bratkartoffeln und Gurkensalat mit einer Holunderlimoschorle (EUR 21,00).


Nach der Mittagspause setze ich den Weg in Richtung Süden am Strand entlang fort. Es ist nicht mehr weit bis zur Odde, so heißt die Südspitze der Insel. Diese ist die „verwundbarste“ Stelle von Sylt, bei jedem Sturm wird hier Sand abgetragen, die Insel wird somit trotz vielfältiger Anstrengungen immer kleiner, früher dauerte die Umrundung von den letzten Häusern auf der Westseite bis zum Hafen auf der Ostseite viereinhalb Stunden, heute kann man nur bei Ebbe gehen, da das Meer bei Flut bis an die Dünen heranreicht und die Umrundung dauert nur noch eine Stunde.

Auch mit diesem Wissen im Hinterkopf genieße ich meinen Spaziergang hier. Sonne, Wind, Wasser, Möwen – es ist wunderbar. Die zahlreich vorhandenen Tetrapoden (die das Abtragen des Sands nicht verhindern können und soweit ich weiß, heutzutage auch nicht mehr neu verwendet werden) bieten Möwen und Menschen bequeme Sitz- (bzw. Steh-) plätze und sind ein interessantes Fotomotiv. Am Horizont sind die beiden Nachbarinseln Amrum und Föhr zu sehen. Ich lasse mir viel Zeit, komme dann aber doch viel zu schnell am Leuchtturm und der Strandpromenade von Hörnum an.







Der Hörnumer Leuchtturm ist der einzige der Insel, den man als Tourist besteigen kann, man muss aber vorab online buchen (und zwar kein Zeitfenster, sondern eine konkrete Uhrzeit) und auch bezahlen und dafür wiederum muss man sich registrieren, das ist mir alles zu blöd, daher verzichte ich auf eine Besichtigung, auch wenn ich Ausblicke von oben sehr mag.


Ich setze mich hier am Oststrand noch einige Zeit in die Sonne,


dann spaziere ich durch den Ort auf der Suche nach Kaffee und Kuchen. Im Cafè „Sonniger Süden“ werde ich fündig, auf der windgeschützten Terrasse gibt es eine Sanddorntorte und einen Cappuccino (EUR 9,00).


Dann werfe ich nochmal einen Blick auf den Weststrand, in Richtung Osten ist durch das Dünengras der Leuchtturm zu sehen.



Im Ort gehe ich zur bekannten weißen Kirche von 1970, die leider nicht geöffnet hat und schließlich zur Bushaltestelle.


Gegen 17.30 Uhr bin ich zurück in der Ferienwohnung.

Wetter: sonnig, starker Wind, ca. 15° C
Strecken zu Fuß: Hörnum Hafen – Restaurant Kap Horn 4,84 km, 99 Höhenmeter; Hörnumer Odde 3,70 km, 39 Höhenmeter



LG Christina