8. Tag – Dienstag, 26.09.Heute steht die zweite Wanderung an der Nordspitze der Insel auf dem Plan, der Tag startet also genauso wie der gestrige, 9.25 Uhr mit dem Bus von Tinnum nach Wenningstedt, dort umsteigen und weiter nach List Hafen. Dort geht es heute nicht wie gestern zu Fuß weiter, sondern es folgt ein weiterer Buswechsel, vom Hafen fahre ich an den Weststrand, mehr oder weniger entlang der gestern zu Fuß zurückgelegten Strecke.
Die Haltestelle befindet sich unterhalb des Strandübergangs und damit auch des Restaurants „Strandhalle“ in dem ich gestern zu Mittag gegessen habe. Jetzt nutze ich nur die Toiletten am Strandübergang (auch bezüglich der Verfügbarkeit von Toiletten schlägt Sylt die anderen Nordseeinseln deutlich, an jedem Strandübergang und innerhalb jeder Ortschaft gibt es öffentliche, kostenlose Toiletten) und wandere dann am Strand entlang nach Norden.
Mein Plan war, am Strand zu bleiben und erst nach Umrundung des sog. Ellenbogens (der nicht am nördlichsten Punkt Sylts endet, sondern sich danach noch nach Südosten „biegt“), also für den Rückweg, auf den Weg auf der strandabgewandten Seite zu wechseln. Die Strandwanderung stellt sich aber anstrengender als erwartet heraus. Irgendwann passiere ich unbemerkt den nördlichsten Punkt Deutschlands (es soll ein Schild geben, das verpasse ich irgendwie),
dann wird es mir zu viel und ich gehe in Richtung der Dünen, überquere die Straße (man kann die Nordspitze auch mit dem Auto oder Fahrrad erreichen, das ist aber eine Privatstrasse, die für Autos Maut kostet) und gehe zum Strand am Watt, also dem Königshafen. Ich setze mich in den Sand, esse meine belegten Brötchen und schaue dabei ein paar Kitesurfern zu. Sehr viele Quallen gibt es hier, eine davon fällt mir wegen ihrer blauen Farbe besonders ins Auge.
Nach der Pause gehe ich zurück zur Straße (die eigentlich ein geschotterter Feldweg ist) und an dieser bis zu ihrem Ende entlang. Dort wechsle ich dann wieder an den Weststrand und spaziere die letzten Meter bis zum Ende des Ellenbogens an diesem entlang. Hier mache ich eine weitere Pause und beobachte die vorbeifahrenden Schiffe.
Schließlich mache ich mich auf den Rückweg, den ich ausschließlich an der „Straße“ zurücklege. Rechts von mir liegen bewachsene Dünen und die beiden Leuchttürme, zuerst List Ost, dann List West (der das nördlichste Gebäude Deutschlands ist).
Gegen 15 Uhr erreiche ich die Aussichtsdüne bei der „Strandhalle“, von hier habe ich einen schönen Blick zurück zum Leuchtturm List West und über die Dünen und das Meer hinweg bis nach Dänemark. (Rainer, du hattest ja gefragt, ob man von List Römö sieht, diesen Blick hier hatte ich vergessen bei meiner Antwort, also ja, selbst bei nicht so optimaler Sicht kann man, zumindest, wenn man erhöht steht, die Nachbarinsel sehen.)
In der „Strandhalle“ mache ich Kaffeepause mit Cappuccino und Milchreis (EUR 11,00).
Gegen 16 Uhr nehme ich den Bus (mit einmal umsteigen) nach Wenningstedt. Dort kaufe ich im Edeka noch ein paar Kleinigkeiten, dabei lacht mich auch ein kleiner Deko-Strandkorb aus Keramik (oder Gips?) an, der auch noch mit muss.
Zum Tagesabschluss bummle ich noch ein Stündchen am Strand von Wenningstedt entlang
und fahre schließlich mit dem Bus zurück nach Tinnum. Gegen 18.30 Uhr bin ich wieder in meiner Unterkunft.
Wetter: teils sonnig mit Schleierwolken, teils wolkig, schwacher Wind, ca. 20°C
Strecken zu Fuß: Lister Ellenbogen, 14,82 km, 72 Höhenmeter