Autor Thema: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024  (Gelesen 8086 mal)

Susan

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #45 am: 14. August 2024, 15:09:04 »
28. und 29. Juni   Zwei faule Tage  8)

Unsere vier Tage hier sind rum, es geht langsam wieder nördlicher und in die Höhenlage für echten Lavendel. Beim Intermarche in Orgon stocken wir die Vorräte auf. Eigentlich haben wir es danach nicht weit. Doch der Markt in Carpentras bzw. eine Straßensperre dort schmeisst uns völlig aus der Bahn.

Wir folgen erst brav den Schildern "Toutes directions" doch leider hört die Beschilderung irgendwann auf und die Straße wird schmaler. Da wir das Gefühl haben, wieder zu weit nach Süden zu kommen, machen wir das Navi an. Und da wird es abenteuerlich  >:D
Über irgendwelche (enge) Chemins führt es uns durch die Weinberge. Natürlich muss uns an einer Stelle auch noch ein Traktor mit Hänger entgegen kommen. Erstaunlicherweise ist der Fahrer weder erstaunt noch ungehalten dort einem Wohnmobil zu begegnen.

Schließlich kommen wir doch wieder auf die richtige Landstraße und zu unserem Ziel, dem Campingplatz Les Verguettes bei Villes-sur-Auzon  ^-^

Da uns die Fahrt ganz schön ins Schwitzen gebracht hat, verbringen wir den Rest des Tages am Pool


Da ich absolut nicht nachvollziehen kann, wo wir herum gegurkt sind, zeigt die Karte heute die einfache Strecke





Der Samstag zeigt sich immer noch heiter und warm, jedoch ziemlich windig  :windig: Nicht die besten Voraussetzungen für die geplanten Unternehmungen hier. Und eine gute Ausrede für einen Ruhetag  :floet:

Wir widmen uns also unseren Krimis und Thrillern und gehen kurz zum Pool. Nicht ganz so nett wie gestern, denn wenn man aus dem Wasser kommt, ist es durch den Wind reichlich frisch.

Abends steht mal wieder auf dem Programm.
Wir holen uns Burger vom Foodtruck. Einige Campingplatz Restaurationen haben - vermutlich während/nach Coronazeiten - die eigene Küche geschlossen und stattdessen Verträge mit Foodtrucks abgeschlossen.  Wir schauen dann kurz in der Bar vorbei, das Deutschlandspiel zu gucken. Der Fernseher ist aber arg ungünstig aufgestellt, so dass der Rest im WoMo geschaut wird.

Wenn wir da so sehen, was für ein Gewitter tobt (Unterbrechung und Wasserfälle im Stadion) und was wir später von weiteren Unwettern in der Schweiz hören, haben wir ja Glück gehabt hier mit dem Wetter.
Liebe Grüße
Susan


Christina

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #46 am: 14. August 2024, 18:02:47 »
Wenn es auch keine Lavendelfelder direkt beim Museum gab, scheint es doch ganz interessant gewesen zu sein.

Gordes ist immer wieder schön, als weiteres Ziel habe ich auch gleich an Oppède-le-vieux gedacht, sehr nah wäre aber auch die Sénanque Abtei gewesen, die ist ja auch so ein typischer Lavendel Spot mit dem Feld vor der Kirche.

Hihi, das Navi, das über "Feldwege" leitet, das mussten wir auch schon oft erleben, mit einem Womo aber nochmal weniger schön. Wobei ich die Straßen in der Provence sowieso teilweise als sehr eng empfand, da hab ich fast immer lieber Peter fahren lassen, mit einem noch größeren Gefährt als ein Pkw wäre ich dort überhaupt nicht zurecht gekommen.


LG Christina

Paula

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #47 am: 15. August 2024, 06:50:41 »
Nahezu alle Leute, mit denen wir auf den letzten Reisen Kontakt hatten, sprachen und verstanden ausreichend Englisch und waren auch gewillt es zu tun.  8)
Das ist doch mal eine gute Nachricht im Vergleich zu meinen Erfahrungen die allerdings aus meiner Jugend stammen und somit nicht ganz UpToDate sind. ;)
Das kann ich bestätigen, Frankreich hat sicher dieser Hinsicht stark gewandelt, heutzutage kommt man problemlos mit englisch rum und wird deshalb auch nicht etwa schief angeschaut,  wenn du lange nicht in Frankreich warst wirst du dich sehr wundern Horst!
Viele Grüße Paula

Paula

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #48 am: 15. August 2024, 06:55:13 »

Hihi, das Navi, das über "Feldwege" leitet, das mussten wir auch schon oft erleben, mit einem Womo aber nochmal weniger schön.
Das Problem hatten wir in Frankreich schon öfter und zwar mit unterschiedlichen Navigeräte über die Jahre. Ich kann mir das nur so erklären dass in Frankreich alle Feldwege und Straßen gleich klassifiziert sind. Mein Bruder fährt mit dem Wohnwagen nach Frankreich und hat sich eine Naviapp für LKW besorgt um diesen Ärger zu vermeiden
Viele Grüße Paula

Paula

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #49 am: 15. August 2024, 07:02:12 »

Wenn wir da so sehen, was für ein Gewitter tobt (Unterbrechung und Wasserfälle im Stadion) und was wir später von weiteren Unwettern in der Schweiz hören, haben wir ja Glück gehabt hier mit dem Wetter.

Ja insgesamt hattet ihr noch Glück mit dem Wetter und es muß ja nicht immer Badewetter sein. Der Tag in Gordes hat mit gut gefallen, wenn ich nächstes Mal dort bin schaue ich mir auch das Museum an, das haben wir verpasst, ich kann mich nur noch an das Schloss erinnern. Und für den Lavendel waren wir zu früh unterwegs, wir müssen doch mal im Sommer dorthin,  Ich liebe den Duft von Lavendel, am Balkon haben wir auch eine Pflanze.
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #50 am: 15. August 2024, 14:07:20 »
Der Knackpunkt bei der Navi App ist wahrscheinlich, dass diese "Feldwege" asphaltiert waren und somit als offizielle Straßen gelten. Da uns die Option "schnellste Route" wieder nach Carpentras zur Sperre geführt hätte, war die "kürzeste" Route eben die quer durch die Pampa. Beim neuen Dickschiff haben wir ein spezielles WoMo-Navi an Bord, dessen Bedienung ist allerdings gewöhnungsbedürftig.

:beifall: Schon wieder was gelernt. Gut, dass es die Hybridpflanzen gibt, denn sonst wäre Lavendelextrakt unbezahlbar.

Das war wohl einer der Gründe für die Züchtung von Lavandin. Nicht umsonst hieß Lavendel auch das "blaue Gold". Sowas muss man ja nicht an Weichspüler oder so verschwenden.  ^-^ Das gute Lavendelöl ist tatsächlich selbst mit Museumsrabatt noch sehr teuer, den Unterschied zu so manchen günstigen Angeboten merkt man aber schnell am Duft.  Hatte so einen Duftspender geschenkt bekommen, der war ja sowas von penetrant  :P

Spoiler: die Abtei habe ich nicht vergessen.  8)

Natürlich musste ich zuhause nachschauen: wir haben Lavandin auf dem Balkon.   ;) Bei 55 m über NN würde der andere wohl auch nicht gedeihen.
Liebe Grüße
Susan


Susan

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #51 am: 15. August 2024, 20:27:52 »
30. Juni  Gorges de la Nesque

Der Sonntag zeigt sich heiter und weiterhin warm, der Wind hat nachgelassen.  Gute Bedingungen für eine Rollertour.

Wir befinden uns hier in den Bergen von Vaucluse. Auch dort hat ein Fluss, die Nesque, eine Schlucht in den Kalkstein gegraben; ca. 17 km lang und bis zu 400 m tief. Eine Panoramastraße führt von Villes-sur-Auzon aus oben am Rand der Schlucht entlang. Sie ist sehr beliebt bei Radfahrern, von denen wir heute etliche sehen. Außer uns sind noch ein paar Motorräder unterwegs, aber wenig Autos. Erstaunlich für einen Sonntag.   

Wir schrauben uns in die Höhe. An den ersten Haltepunkten sehen wir hauptsächlich bewaldete Hänge.





Dann kommt langsam etwas mehr Fels dazu.

 



Und wir haben Tunnel und Felstore zu durchfahren. Für Wohnmobile könnte das eng werden.








Blick zurück auf den Straßenverlauf


und die Schlucht

Dann taucht auf der gegenüberliegenden Seite eine etwas prägnantere Felsgruppe auf.





Kurz danach ein extra ausgewiesener Belvédère, doch da parkt gerade eine größere Gruppe Motorradfahrer. Wir fahren daher erstmal weiter bis zum Bergdorf Monieux. Selbst mit dem Roller ist es nicht einfach hier einen Parkplatz zu finden. Zuviele Fahrräder im Weg  ;) Schließlich finden wir etwas vor einem Atelier. Die Bilder dort sind mir etwas zu modern.



Gegenüber führen ein paar Stufen hinauf zu einer Art Park-Terrasse. Von dort kommen wir auf ein paar Graswegen mit alten Steinhäusern vorbei zum Place de la Liberté und weiter zur Eglise Saint-Pierre.

 



Die Kirche ist relativ schlicht gestaltet.

 



In der Nesque Schlucht wurde 60 tausend Jahre alte Spuren von menschlicher Besiedlung gefunden. Über Monieux findet man wenig Geschichte, außer dass es schon seit dem 12. Jahrhundert besteht. Auf dem Weg von der Kirche zur Hauptstraße sind an der alten Stadtmauer ein paar Bilder aus früheren Zeiten ausgestellt. Leider gibt es wenig Erklärungen dazu.

 

 

In den Gassen ist nichts weiter los; okay, wahrscheinlich Mittagsruhe.  Oder sie tummeln sich alle auf dem von Bäumen beschatteten Dorfplatz, Mittagessen im anliegenden Restaurant.



Wir könnten zumindest etwas zu Trinken vertragen, doch da ist alles belegt. Also köpfen wir die mitgenommene Flasche Rhabarberschorle auf der Parkterrasse.

 :drunken:

Fortsetzung folgt ...
Liebe Grüße
Susan


Susan

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #52 am: 15. August 2024, 22:05:25 »
Weiter geht's .....

Schon bei der Anfahrt nach Monieux haben wir von oben einen See schimmern sehen. Da wollen wir als nächstes hin und folgen den Wegweisern Plan d' Eau. Dort sind also alle Dorfbewohner hin  ;)
Es gibt Liegewiesen und Picknickbänke, einen großen Spielplatz und etwas abseits sogar einen kleinen Wohnmobilstellplatz.



Die Nesque wird hier durch einen kleinen Damm gestaut. Quasi am hinteren Ende, also beim Wehr, führt ein Wanderweg in die Schlucht hinein. Wir folgen dem kurz, doch da sieht es nicht allzu spannend aus. Zu einer längeren Erkundung hat Kersten keine Lust, besonders weil das Knie wieder schmerzt.

 

Der Weg soll letztlich zu einer alten in die Felsen gebauten Kapelle führen. Wenn ich mich recht erinnere -die Beschreibung finde ich irgendwie nicht mehr - wären das 3 km bis dahin. Von der Nesque ist nicht mehr als ein Bächlein zu sehen. Erstaunlich, dass so etwas mal eine Schlucht gegraben haben soll. Wir umrunden den See auf dem Spazierweg und machen dann Rast mit einem Keks-Apfel-Picknick.


Monieux vom See aus gesehen

Es gibt auch auf der Südseite der Schlucht eine Straße den Bergen entlang. Da ich aber nicht weiß, wie lang die Strecke ist, fahren wir auf gleichem Weg zurück. Diesmal ist Platz am Belvédère, der zwei Plattformen hat.  Von dort führt auch ein Wanderweg in die Schlucht, der allerdings recht steil sein muss. Denn von einer Wandergruppe gehen nur die Männer da hinunter, während die Frauen die Straße entlang marschieren.
 
Wir blicken hier auf den 872 m hohen Rocher du Cire, den "Wachsfelsen".



 

Herrliche Ausblicke auch weiter links, nur den Grund der Schlucht können wir auch von hier aus nicht ausmachen.



Dafür etwas Blühendes in den Felsspalten und ein Lavendelfeld in der Ferne.





Eine ältere Dame, so 70plus, versucht mich in Franzenglisch auf nistende Geier in den Höhlen aufmerksam zu machen. Mit ihrem Fernglas sehe ich die schon, habe aber kein passendes Tele dabei.


wo zum Geier  ;)

Sie ist mit dem Fahrrad hier und zwar - Respekt - einem ohne e davor.

Ein letzter Blick nach Westen-



dann geht es zurück zum Campingplatz.

Heute macht das abendliche Baden im Pool wieder Spaß.


Heutige Tour:

Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #53 am: 16. August 2024, 13:43:11 »
Schöne Tour :beifall:. Gut, dass ihr den Roller dabei habt.

Die engen Felsdurchbrüche und schmalen Straßen sind für so meisten Fahrzeuge ungeeignet.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #54 am: 16. August 2024, 18:11:17 »
Ein schöner Tag, dass ihr den Roller dabei habt, ist schon sehr praktisch, gerade auf solch engen Strassen ist man doch deutlich flexibler damit.

Dass es beim Hinunterwandern in die Schlucht sehr steil ist, davon gehe ich auch aus, das ist in der Provence leider sehr häufig so, auch ohne Schlucht.


LG Christina

Paula

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #55 am: 18. August 2024, 16:26:07 »
Von der Nesque Schlucht höre ich zum ersten Mal. Wenn nicht viel Verkehr ist und man stressfrei fahren kann würde mir diese Route mit dem Auto auch gefallen. Der Bergblick ist ja fantastisch! Eine steile Wanderung nach unten würde ich wahrscheinlich auch nicht machen, da sollte man schwindelfrei sei.

Den See habe ich auf den ersten Blick am Foto gar nicht gesehen, das Wasser ist ja so grün wie die Wiese. War er voller Algen? Man sieht ja auch niemand beim Baden. Haben die alle nur Picknick gemacht?
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #56 am: 19. August 2024, 20:17:15 »
Mit dem PKW ist die Straße problemlos zu fahren. Man muss nur ein wenig auf die Radfahrer achten, daher vielleicht lieber nicht am Wochenende. Ansonsten war hier weniger los als in anderen Gorges, die wir so angeschaut haben (Ardeche, Verdon, Tarn und Co). Fehlt eben der Blick auf den Fluss unten. War trotzdem ein netter Ausflug.

Ganz so grün habe ich den See gar nicht in Erinnerung  8) Sah jedenfalls nicht veralgt aus. Baden war auch hier verboten. Wirkte manchmal so, ob die Franzosen das Schild vorsichtshalber immer hinstellen, wenn kein Bademeister zugegen ist. Keine Ahnung, ob dem wirklich so ist...


1. Juli  Lavendelpfad Sault Plateau

Da ich noch ein paar Ideen habe, was man hier in der Gegend so machen kann, verlängern wir den Aufenthalt um zwei Tage.  Ein weiteres größeres Anbaugebeit von Lavendel ist die Hochebene von Sault. Sie liegt hoch genug, dass dort der echte Lavendel wächst. Die Blüte beginnt da allerdings später, mehr zum Ende Juni hin. Bei Sault gibt es eine Rundwanderung durch die Lavendelfelder, den Chemin des Lavandes.

Die Anfahrt führt uns über einen 996 m hohen Pass, der Parkplatz ist relativ einfach zu finden. Etwas schwieriger ist es der Route zu folgen.  Mir scheint da wurden einige Schilder abgebaut, nur der Pfosten mit einer gelben Markierung ist stehen geblieben. Ein Großteil der Strecke führt über ein Strässchen, da hätten wir wohl auch mit dem Roller lang fahren können  8)  Am Anfang des Weges queren wir die Nesque, die hier nur ein Bächlein ist. Zu sehen bekommen wir erstmal andere Pflanzen: Mohnwiesen und Kornblumen.







Dann endlich ein erstes Lavendelfeld.



Für einige hundert Meter bleibt das auch das einzige nahe dran, weitere sehen wir nur quasi durch die Hecke oder in etwas Entfernung.





Entlang einer Ginsterhecke führt uns der Weg dann bis zu den Feldern und dem Anwesen auf obigen Bild.



Ab dort können wir dann in Lavendel schwelgen.  ;)





Wie im Museum beschrieben sehen die Pflanzen hier kleiner aus als der Lavandin in Valensole.





Es duftet dezent und wir sehen etliche unterschiedliche Arten von Schmetterlingen. Leider ist es mir nicht gelungen, die auf den Chip zu bannen. Auch Bienen summen hier wieder viele und


da wird dann der Lavendelhonig gemacht.

Als wir dann auf  üppiger blühende Felder treffen, bin ich mir nicht sicher, ob das nun wieder Lavendin ist.





Bei genauerer Inspektion sehe ich jedoch keine Stengel-Verzweigungen. Vielleicht sind die hier nur besser gedüngt



Auf jeden Fall fotogener  ;)





Hier nochmal der Kontrast zwischen den Feldern



Vor diesem Feldweg waren wir uns übrigens nicht sicher, ob es dort wirklich weiter geht. Die Markierung wies darauf hin, doch der Weg wird immer überwachsener, die Fahrspuren verschwinden und auch die Markierung ist nicht mehr eindeutig. Also marschieren wir das Stück zum Sträßchen zurück. Auch der nächste Abzweig erscheint uns fragwürdig, sieht eher so aus als ginge es dort zu einem Gehöft. Das tut es zwar, doch wir treffen eine Dame, die uns bestätigt dass es dort weiter geht.



Tatsächlich kommen wir so wieder zum Parkplatz zurück.


Blick vom Parkplatz aus

Wir fahren hinauf zum Ort Sault und halten am Dorfplatz mit Aussichtsterrasse. 



Ihr könnt im Hintergrund ja schon sehen, wo wir dann Pause gemacht haben  ;)


Danach erst genießen wir die Aussicht und bummeln kurz durch den Ort.







Auf gleichem Weg geht es zurück zum Campingplatz. Auf dem Weg hinauf zum Pass gibt es noch einen Aussichtspunkt hinunter auf die Lavendelfelder. Das macht aber wohl erst bei fortgeschrittener Blüte einen Eindruck.

Der Wind hat wieder zugenommen, daher heute kein Poolbesuch.

Strecke Lavendelpfad



Strecke per Roller

Liebe Grüße
Susan


Susan

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #57 am: 20. August 2024, 00:22:53 »
2. Juli  Zum "Giganten der Provence"

Die Windaussichten sind einigermaßen lau, so können wir unsere heutige Tour wagen.  Vom Waschhaus aus können wir das Ziel schon mal sehen.



Unsere Fahrt bis zur südlichen Bergauffahrt führt durch ein Weinanbaugebiet, das Côtes du Ventoux. Am Ortseingang von Villes befindet sich eine Verkaufsstelle der Cave TerraVentoux, die wir aber nicht besucht haben. Wir stoßen auf die D974 und von da an geht's bergauf, mal mehr mal weniger steil. Die Straße ist sowohl bergauf wie auch entgegenkommend außerordentlich viel befahren  - von Radfahrern. Autos sehen wir dagegen kaum. Bei etwa 1400 m Höhe kommen wir zum Chalet Reynard.



Wir halten auf dem großen Parkplatz, um von dünner Jacke auf Pullover und dickere Jacke umzusteigen. Denn hier ist es merklich kühler als im Tal. Hier gibt es nicht nur das Hotel und Restaurant, sondern wie es aussieht einen Skilift und weitere Chalets im Wald. Hier stösst zudem eine Straße von Sault auf die Bergzufahrt. Von nun an wird es arg karg, noch ein wenig steiler und leider auch windiger. Außer den Radfahrern sehen wir noch einen Jogger mit freien Oberkörper hier hoch hasten. Schließlich erreichen wir den Gipel.

 



Hier hat es frische 12°C, außerdem pfeift der Wind.

Blick auf unsere Anfahrtsstrecke mit dem Col des Tempêtes.



Der Mont Ventoux war allerdings hier oben nicht immer so kahl. Die hier wachsenden Bäume wurden im Mittelalter gerodet, für die Seeflotten des alten Regimes, zum Heizen und für die Holzkohleherstellung. Ab 1850 wurde zumindest im unteren Bereich wieder aufgeforstet.

Es gibt hier einige Erklärungstafeln zur Geschichte des Berges. 



Die Kelten verehrten den Berg als Sitz einer Windgottheit, dem Vintur. Auch später galt dieser Gipfel - da wo sich Himmel und Erde berühren -  als heilig. Der Bischof von Carpentras ließ dort Ende des 15. Jahrhunderts eine Kapelle errichten. Bekannt wurde der Mont Ventoux nach einer Beschreibung des Dichters Petrarca, der 1336 den Berg bestiegen hat.

Schon ab 1902 lieferten sich Automobilisten Rennen um schnell auf den Gipfel zu kommen. Damals brauchten die knapp zweieinhalb Stunden ab dem Ort Bedoin, 1973 stellte ein Fahrer den Rekord auf 9 Minuten, 3 Sekunden.  Wir haben auch länger als die in der Karte angegebenen 35 Minuten gebraucht.

Ab 1951 war der Mont Ventoux des öfteren eine Etappe auf der Tour de France.

Bei sehr guten Wetter soll man hier vom Gipfel sowohl das Mittelmeer, als auch die Alpen und die Pyrenäen sehen können. So viel Glück haben wir nicht.


südöstlich


südlich


westlich zur Radarstation


nordwestlich

Es bewölkt sich zusehendst und der Windgott gibt sich die Ehre. Wir haben wenig Lust hier viel herumzulaufen, daher geht es vorsichtig wieder hinunter. Zum Glück scheinen Autos und WoMos die nördliche Anfahrt zu bevorzugen. Kersten gibt sich Mühe relativ mittig zu fahren, trotzdem wird mir so nahe am Abgrund bei dem Wind mulmig. Wir halten nochmals am Chalet Reynard für ein Heißgetränk und etwas, was wir für Käsekuchen gehalten haben, einen Flan.

Dann gehts zurück zum Camping mit einem kurzen Einkaufsstopp in Villes-sur-Auzon. Der Ort hat auch nette Ecken, ist aber schwierig zu fotografieren - immer Autos im Bild  ::)



Heutige Strecke einfach

Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #58 am: 20. August 2024, 12:52:24 »
Wie wohl Lavendelhonig schmeckt? Hauptsache nicht seifig.

Ich bewundere immer die Radfahrer die diese Col de .... hinaufpreschen und das in einem Tempo, wie ich es bremsend abwärts nicht mal schaffen würde.

Tolle Bilder vom Giganten der Provence :beifall:, auch wenn es euch fast weggeblasen hat.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
« Antwort #59 am: 20. August 2024, 18:08:24 »
Die Lavendel Wanderung war doch richtig schön, auch wenn der Lavendel teilsweise noch nicht in voller Blüte war, dafür gab es noch Mohnblumen (das gefällt mir genauso gut wie Lavendelfelder, gibt es aber natürlich wesentlich häufiger) und Ginster.

Und schön, mal wieder den Mont Ventoux zu sehen. Wir sind ja hochgewandert, ich meine, da war mehr los als bei euch, oben auf dem Plateau. Wir sind die weniger befahrene Strecke hoch bis zum Wanderparkplatz und nach der Wanderung nochmal mit dem Auto rauf gefahren und die andere Seite wieder hinunter. Leider hatte ich da ganz plötzlich am Ende der Wanderung starke Kopfschmerzen bekommen (und noch nicht die guten Tabletten gehabt, die ich heute zum Glück habe) und ich konnte die Fahrt dann nicht mehr genießen.


LG Christina