Autor Thema: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0  (Gelesen 13149 mal)

Susan

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #15 am: 18. Oktober 2024, 23:10:21 »
Da es von den nächsten beiden Tagen wenig zu erzählen gibt ...

26. und 27. August  Bagno Saint Michael, Tirrenia

Am Montag geht es bei hochsommerlichen Temperaturen weiter Richtung Süden. Auf dem Weg zur Autobahn geht es mal wieder nur stockend vorwärts. Dann fahren wir über und durch den Berg zum Luganer See. Dort haben wir schon gern einige schöne Zwischenstopps eingelegt. Die Einreise nach Italien geht flott und hurra, unser Bip&Go funktioniert auch dort an den Mautstellen.  ^-^ Wir umfahren Mailand auf der Westtangente und überqueren den Apennin tatsächlich mal bei guten Wetter. Schaut eigentlich auch ganz interessant aus dort.

Bei La Spezia stoßen wir auf die Autostrada Azzura, die Küstenautobahn. In der Ferne sehen wir die Marmorbrüche von Carrara und im Vorbeifahren einige der Fertigungsstellen. Faszinierend wie aus den plumpen Gesteinsbrocken dann diese polierten Platten werden.

Als Übernachtungsort habe ich das Camping Village St. Michael ausgesucht, denn die bieten spezielle Hafenplätze an. Von denen kann man auch außerhalb der üblichen Schrankenzeiten aus- bzw. einfahren. Es liegt so auf halber Strecke zwischen Pisa und Livorno.

Nach all der Fahrerei gönnen wir uns an der Bar einen schönen italienischen Cappuccino  ;D und bestellen Brot für morgen früh. Danach: Relaxen am WoMo.



Am Dienstag war eigentlich eine Rollertour nach Pisa angedacht. Doch es ist nur um die 30° Grad, sondern auch noch schwül  :girly: Da gehen wir doch lieber an den Strand.  8)

Was ich an Italien nicht mag, ist das Prinzip des Bagno  :P Platt erklärt sind das Schwimmbäder am Meer. Sprich: man zahlt Eintritt, bekommt dafür Reihen von Liegestühlen mit Sonnenschirmen, die man gezwungen ist zu mieten, wenn man nicht in der Sonne brutzeln will. Eigene Schirme sind nämlich nicht gestattet. Und Strandabschnitte ohne Bagno findet man schwer. 

Der Campingplatz hat seinen eigenen Strandabschnitt, da brauchen wir wenigstens keinen Eintritt bezahlen. Ein Shuttle geht alle halbe Stunde dahin. Schirm und zwei Liegen kosten uns jetzt in der Nebensaison 10 Euro.  Die vorderen Reihen sind natürlich schon vergeben.
Unser Blick zum Meer  ::)



Ansonsten ist der Strand ganz nett und das Mittelmeer hat angenehme Temperatur; laut Aushang 26°C. Ein bisschen nervig wie immer in diesen Liegestuhlreihen: Sonne und damit der Schatten wandert, aber nicht immer die Liegen der Nachbarn  ::)

Irgendwann am Nachmittag bei der Rückkehr vom Baden bemerken wir ausgesprochen dunkle Wolken über Land. Sieht arg nach Gewitter aus, da brechen wir mal besser auf. Vom Shuttlebus ist nichts zu sehen, also gehen wir die rund 700m zum Campingplatz zu Fuß. Und schaffen es grad so eben trocken dort anzukommen. 

Ich hatte mir zwar reichlich eBook Lesestoff bestellt, es jedoch zuhause versäumt ihn auch herunter zu laden  :o  Das WiFi ist hier am Platz sehr langsam. In der Schweiz hatte ich wegen der hohen Roamingkosten meine mobile Daten abgeschaltet. Jetzt kommt das hier aber irgendwie nicht in Gang, obwohl der Empfang sonst sehr gut ist  :gruebel: Kersten versucht, das Problem zu lösen. Jedoch will das Handy dann meine PIN haben. Öhm, die Ziffern stimmen, nur bei der Reihenfolge vertue ich mich anscheinend. Nach zwei Fehlversuchen lassen wir das lieber und bitten Colin bei Gelegenheit die richtige nachzuschlagen. Dummerweise steht die auch nicht in unserer verschlüsselten Kennwortliste.  Somit ist mein Handy erstmal "out of order".  Hatten wir das Thema hier nicht kürzlich?  ;)

Es tröpfelt nur noch, darum gehe ich zum Barbereich, in der Hoffnung auf besseres WiFi dort. Geht nicht wirklich schneller, doch da das Gewitter nun richtig los geht, habe ich reichlich Zeit. Die versüße ich mir außerdem mit einem Aperol Spritz  ;D

Danach  :read2:

Die Etappe

Liebe Grüße
Susan


Silvia

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #16 am: 20. Oktober 2024, 09:05:37 »
Bin auch noch schnell hinterhergedüst und rechtzeitig vorm Einschiffen nach Korsika aufgesprungen  :adieu:

Susan

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #17 am: 21. Oktober 2024, 15:09:08 »
Willkommen Silvia!  Dann bring ich uns mal schnell auf die Insel  8)


28. August  Auf zum Cap Corse


Die Fähre geht um 8 Uhr, wir sollen mindestens 90 Minuten eher da sein. Daher stehen wir früh genug auf, um gegen 6 Uhr den Campingplatz zu verlassen. Bezahlt ist schon, wir müssen nur beim Nachtwächter die Duschkarten und unser Platzschildchen abgeben. Der öffnet dann auch die Schranke. Wir sind übrigens nicht die einzigen, die nun von dort zum Fährhafen Livorno aufbrechen.

Von der Küstenstraße aus ist der Fährhafen leider nicht ausgeschildert und das Navi hat Aussetzer. Zum Glück sehen wir dann doch noch rechtzeitig an einem Kreisel das "Embarco Traghetti". Die Abfertigung geht flott. Ticket scannen, Ausweise zeigen und dann können wir gleich durchfahren zum Schiff. Wie letztes Mal fahren wir mit Moby mit einem der Looney Tunes Schiffe. Das liegt über Nacht im Hafen, daher können sie wohl schon früh mit dem Beladen anfangen. Es gäbe auch die begrenzte Möglichkeit schon abends auf die Fähre zu fahren und dort in einer Kabine zu übernachten.
Wir können vorwärts auffahren, müssen dann aber drehen und rückwärts einparken. Wie immer bin ich fasziniert vom Augenmaß der Einweiser.  :happy: Kühlschrank aus, Gas abdrehen, Rucksäcke schultern und dann quetschen wir uns durch zum Treppenhaus.
 
Jetzt erstmal Kaffee!  Und zwar einen schönen, italienischen Cappuccino. Danach gehen wir hinaus auf’s Achterdeck. Natürlich sind die wenigen Liegestühle schon belegt. Wir beobachten die restliche Verladung bei uns und  nebenan für das Schiff nach Sardinien. Zehn Minuten zu früh können wir dann ablegen. Bilder habe ich irgendwie nicht gemacht  :denk:

Ich hatte Frühstück mit gebucht, Kersten muss dafür Gutscheine am Infoschalter abholen. Ab 9 Uhr im Selbstbedienungsrestaurant hat er verstanden. Wir sind dann eine Viertelstunde zu früh - glücklicherweise; denn das Restaurant hat nur bis 9 Uhr geöffnet.  ::) Wir haben einmal "Tweety" und einmal "Willie Coyote"  ;D Beide Croissant, Honig und Marmelade; Coyote liefert auch Rührei und Bacon.

Den Rest der Fahrt machen wir es uns auf einer Kiste mit Rettungswesten halbwegs gemütlich. Bis auf die uns überholende Corsica Ferries gibt es kaum Schiffe zu sehen. In der Ferne sehen wir dann rechts die kleine Insel Capraia und links Elba. Schließlich kommt auch unser heutiges Ziel in Sicht


Cap Corse
Die berge dort sind bis zu 1300 m hoch.

Endlich 12:24 Uhr: der Lotse bzw heute die Lotsin kommt an Bord.




Bastia in Sicht


und der Hafen

Bei der Einfahrt haben wir einen schönen Blick auf Bastias Altstadt.



Da ich nur einmal in meinem Leben -bei der Führerscheinprüfung-  in einem Zug schön rückwärts eingeparkt habe, ziehe ich meinen Hut vor jedem, der das mit so einem Riesenpott schafft.  ;D

Anders als bei den Griechenland-, Britannien- oder Schwedenfähren wird der Zugang zu den Garagen erst geöffnet, als das Schiff komplett angelegt hat. Es dauert dann noch ein Weilchen bis alle vor uns weg sind und wir von Bord rollen können. Sobald man aus dem Hafengelände kommt, stösst man auf einen Kreisel und da geht es gleich rechts ab Richtung Cap Corse.

Eigentlich wollten wir gleich hier unsere Vorräte aufstocken, die nächsten Tage werden wir keinen großen Supermarkt finden. Auf der Route liegt ein Geant Casino, doch typisch Stadt hat der nur eine Parkgarage. Nichts für's WoMo. Naja, erstmal weiter, wir können ja die Tage mit dem Roller wieder kommen.

Auf der Küstenstraße D80 geht es Richtung Norden. Wir kommen durch Villenvororte und können schon einige Strände erblicken. Nach etwa 10 km wird es dann wilder. Unser Ziel heute ist Marine de Pietracorbara und dort der Campingplatz La Pietra etwa 600m vom Strand entfernt. Es gibt eine große Wiese zum freien Stehen, allerdings wenig Schatten. Bei schon wieder knapp 30°C  sind die durch Hecken getrennten Parzellen unter Bäumen netter. Einzig die Zufahrt erfordert etwas Rangieren.
Übrigens kann man dort auch Chalets mieten. Sehen schick aus, sind aber nicht gerade preiswert.

Fährfahrten machen uns immer träge, daher legen wir eine Siesta ein
 


Später gehen wir dann noch zum schönen Pool, bestellen Brot für morgen früh, kaufen Eier für heute Abend und gönnen uns an der Bar einen Pastis als Aperitif.

Fotos vom Platz habe ich leider die ganze Zeit über nicht gemacht.

Karte nur von der Strecke auf Korsika


Liebe Grüße
Susan


Paula

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #18 am: 22. Oktober 2024, 11:36:19 »
Hallo Susan,

Ich bin etwas verspätet auch dabei! Mir geht es wie Rainer: Korsika erweckt Jugenderinnerungen bei mir, es ist jetzt 40 Jahre her dass ich mit meinen beiden Brüdern in einen klapprigen Golf dort drei Wochen auf Campingreise war. Unsere erste Reise weg vom Festland  :) unterwegs ging der Golf kaputt, zum Glück nahe der Hauptstadt. Ein Freund meines Bruders hat zuhause die Lichtmaschine aus dem zweiten Golf den mein Bruder zum Ausschlachten vor dem Haus stehen hatte ausgebaut und nach Korsika geschickt. Dort kam das Paket dann zerfetzt an aber die Lichtmaschine hat den Transport überstanden und konnte eingebaut werden (Geld für eine Werkstatt hatten wir natürlich nicht).
Ich sehe mich heute noch in der Warteschlange in der Post stehen wo ein wartender Franzose völlig fassungslos meine Füße angestarrt hat, die steckten in Birkenstocks, sowas trugen Französinnen damals in den 80er Jahren noch nicht, die sind in Flipflops oder Stöckelschuhen auf den korsischen Felsen rumgelaufen.
Der Urlaub war trotz dieser Pannen herrlich und Josef und ich werden sicher bald mal zusammen dort Urlaub machen, aber dann nicht mehr im Zelt, wir müssen dann auch nach festen Unterkünften suchen.
Bin gespannt ob ich noch was wiedererkenne!
Viele Grüße Paula

Rainer

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #19 am: 22. Oktober 2024, 14:33:59 »
es ist jetzt 40 Jahre her dass ich mit meinen beiden Brüdern in einen klapprigen Golf dort drei Wochen auf Campingreise war.

40 Jahre - sprich: 1984?! Da war ich auch auf Korsika, aber nicht in einem klapprigen Golf (das sollte 1987 noch passieren), sondern in einem VW Käfer Cabrio(!) (supergeil!), den ein Freund von seinen Eltern geschenkt bekommen hatte. Wir waren zu Dritt unterwegs (mein jüngster Bruder, besagter Freund und ich selbst) und war natürlich auch ein toller Urlaub. Weißt Du noch ungefähr, wann und wo Ihr damals wart? Wir sind traditionell immer einmal um die ganze Insel herumgefahren, von Bastia kommend (wobei wir später auch mal nach Ajaccio mit der Fähre gefahren sind) erst einmal die Ostküste runter bis nach Porto Vecchio. Dort haben wir den ersten Campingstop eingelegt (Camping Arutoli, tagsüber sind wir nach Palombaggia an den Strand gefahren), dann ca. 1 Woche später im Uhrzeigersinn weiter bis knapp unter Ajaccio (genau bis kurz vor Porticcio, Camping le Sud) und last not least in der letzten Woche weiter Richtung Calvi / Ile Rousse. auf den Camping Bodri kurz vor Ile Rousse. Der Campingplatz war zwar sch***e, aber lag direkt am Strand und hatte auch eine eigene Station der Inseleisenbahn, die oben an der Küste fuhr. Da kam so jede Stunde ungefähr so ein klappriger Schienenbus angefahren. Stieg nie einer ein oder aus.

Oh man, das waren schöne Zeiten. In Ile Rousse gab es so einen legendären Weinhändler mit Ausschank, der hieß "Au Tonneau", da sind wir einmal fürchterlich abgestürzt mit korsischem Vin Muscat (süß, kalt, lecker - und viel Alkohol).

Susan

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #20 am: 22. Oktober 2024, 17:21:13 »
29. August  Erbalunga und Bastia

Nach einem gemütlichen Frühstück machen wir uns für eine erste Rollertour fertig. Da es schon wieder ziemlich warm ist, fahren wir in kurzer Hose und Shirt. Doch natürlich mit Helm und Handschuhen  ;) Da wir im Rucksack Platz für Einkäufe brauchen, kommt nur unsere kleine Wasserkamera mit. Mein Handy funktioniert ja noch nicht wieder.

Es geht den Weg, den wir gestern gekommen sind, wieder zurück.  Erster Stopp ist Erbalunga, ein ehemaliges Fischerdorf. Für viele das schönste Dorf an der Ostküste. Es ist größer als ich den Beschreibungen nach erwartet habe. Liegt sicher daran, dass um den alten Kern im Laufe der Jahre etliches neu gebaut worden ist.
Parken kann man gut an der Mairie. Dort findet grad eine Art Bauernmarkt statt. Neben Produkten wie Honig, Marmeladen, Maronencreme, Wurst, Käse, Schinken und Olivenöl gibt es noch traditionelle Messer zu kaufen.

Wir bummeln Richtung Wasser. Zum großen Teil stehen die Häuser auf der kleinen Halbinsel dicht gedrängt. Es gibt aber auch zwei, drei Plätze gesäumt von Lokalen.





Im kleinen Hafen liegen heutzutage hauptsächlich Sportboote.





Beliebtes Fotomotiv an der Spitze der Landzunge ist die Ruine eines Genueserturms aus dem 16. Jahrhundert. Solche findet man häufig an der Küste Korsikas. Sie dienten einst als Wachtürme, denn die Insel wurde nicht selten überfallen.



Betreten kann man den Turm nur, wenn man von der Seeseite aus über die Felsen hineinklettert. Was wir tunlichst unterlassen haben.  ^-^

Wir schlendern noch ein wenig durch die Gassen.

 



Einen richtigen Strand hat der Ort nicht. Die Leute gehen über Felsplatten oder einen schmalen Kiesstreifen zum Baden. Es gibt in Erbalunga einen Sparmarkt, den merken wir uns mal für weitere Einkäufe.

Weiter geht's. Kurzer Fotostopp für einen (Rück) Blick auf das benachbarte  Lavasina, in dem es mal eine Marienerscheinung gegeben haben soll. Daher die für ein Dorf ziemlich große Kirche Notre Dame des Grâces. Am 8. September gibt es dort eine Prozession mit der Marienfigur zum Strand. So lange sind wir aber nicht hier.



In Bastia folgen wir der Beschilderung zum Vieux Port; erst per Roller, dann zu Fuß. Wir umrunden einmal das Hafenbecken, in dem Sport-, Segel- und Fischerboote ankern. Auch dort viele Gaststätten umrum.






Kirche Saint Jean Baptiste

Am südlichen Ende finden wir eine Bank im Schatten und diese Figur hier



Haben wir so ähnliche Tierskulpturen nicht im Skigebiet Courchevel gesehen? Kurz recherchiert, gut erkannt; sie sind alle von Richard Orlinski.  ^-^

Kersten plagt wieder das Knie, daher steige ich allein die Treppen hinauf zur Zitadelle.

  Bei mittlerweile 30°C schweißtreibend  :girly:





Interessiert hätte mich da oben der Jardin Romieu, ein alter Garten mit Ausblicken auf Bastia. Doch der ist vorübergehend geschlossen. Muss wohl restauriert werden.



Ich war dann zu faul bis zum Eingang der Zitadelle zu gehen, obwohl die den Bildern nach auch interessant anzuschauen wäre. Also wieder Treppen runter. Nun haben wir aber ein Abkühlung verdient  ^-^

 

Danach spazieren wir durch die Altstadtgassen.

 


Oratorium der Unbefleckten Empfängnis


Oratorium Saint Roch

Wir landen auf dem 70x300 m langen Place Saint Nicolas, dem Herz von Bastia, und werden von Napoleon Bonaparte in römischer Toga begrüßt.




Westseite mit vielen Lokalen


ein weiterer Orlinski

Der große Platz wird häufig zu Veranstaltungen genutzt. Heute läuft gerade ein kleines Turnier im Beach Fußball.



Ebenfalls im Sand und über ein Netz wird der Ball mittels Fuß, Kopf oder breiter Brust gespielt.  ^-^

Wir gehen den Platz nicht bis zum Ende durch, sondern kehren zum Roller zurück. Auf der Rückfahrt erledigen wir noch beim Geant Casino die notwendigen Einkäufe. Zum Abschluss des Tages dann  ein ausgedehntes Bad im Pool.

Liebe Grüße
Susan


Susan

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #21 am: 23. Oktober 2024, 22:52:04 »
Hallo Paula, willkommen! Das war ja eine aufregende Reise damals. Genau welch solch möglicher Pannen hab ich mich mit Zwanzig noch nicht so weit mit dem Auto weg getraut.

40 Jahre - sprich: 1984?! Da war ich auch auf Korsika,  ... Richtung Calvi / Ile Rousse. auf den Camping Bodri kurz vor Ile Rousse. Der Campingplatz war zwar sch***e,
Dann ist ja gut, dass wir den nicht ausgesucht haben  8)

30. August und 2. September   Am Strand von Pietracorbara

Schon morgens ist es knackig warm. Das ruft doch geradezu nach einem Strandtag. Zwar führt ein Pattweg vom Campingplatz dorthin, aber mit all unserem Geraffel fahren wir lieber mit dem Roller. Im Vergleich zu den Buchten, die wir bisher am Cap gesehen haben, ist die von Marine de Pietracorbara relativ groß und der Strand weniger kiesig.


Blick von oben
(Bild von einem anderen Tag)

Er hat alles was, was man so brauchen könnte: Parkplätze, Lokale, Verleih von Liegen, Surfbrettern, Tretbooten etc  8)



Uns reicht ein Plätzchen im Sand, sowie das wunderbar klare und angenehm warme Wasser  :))



Das Türmchen dort ist allerdings kein original Genueserturm. Doch für das Ambiente braucht hier wohl jeder Strand einen.  ;)


Blick nach Norden
und zur Küstenstraße

Wir gehen Schwimmen - man hält es hier lange im Wasser aus  ;D Relaxen und Lesen.



Wir merken, das Wochenende steht vor der Tür. Am Nachmittag füllt sich der Strand.

Und noch ein Bild zum Abschluss





Am Montag ist eigentlich noch eine Rollertour zur Nordküste geplant, doch das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung.  :( Bis in den Nachmittag schauert es immer mal wieder. Daher bleibt es bei einem kurzen Strandbesuch, als es länger aufklart. 
Liebe Grüße
Susan


Paula

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #22 am: 24. Oktober 2024, 10:26:04 »
ich bin mir nicht mehr hundertprozentig sicher, ich glaube es war eher 1985 als 84..

Witzig.  Geht mir genauso, ich bin mir auch nicht mehr sicher. Ganz sicher war ich 1983 zum ersten Mal dort, aber ob wir 84 oder 85 wieder dort waren, kriege ich auch nicht mehr hin. Einen Campingführer hatte ich auch keinen, wir sind auch drauflos gefahren. Und auch im Uhrzeigersinn ab Bastia. Und wir haben auch Basta so gut wie nicht gesehen, wir sind sofort losgefahren nach Fährankunft. Wir wollten unbedingt nach Porto Vecchio resp. Palombaggia fahren, Palombaggia ist eine Halbinsel unterhalb von Porto Vecchio und hat traumhafte Badebuchten. Damals waren die ganz leer. Wir waren aber im August schon dort, also so oder so hätten wir uns nicht treffen können.

Damals gab es ja auch Null Internet oder so. Man konnte nicht einmal nach Hause telefonieren, höchstens an irgendeiner Telefonzelle, aber die gab es kaum und wenn, dann waren sie kaputt oder wir zu doof, international richtig zu wählen.... Erst in den 90er Jahren hatte eine Freundin von uns so eine "Telefonkarte" dabei, mit der konnte sie dann mit einer elend langen Telefonnummer von Korsika nach zu Hause anrufen. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.

Die Namen der Campingplätze habe ich bis heute in Erinnerung behalten, was aber nicht schwer ist, denn wir sind noch viele Jahre immer wieder dahin gefahren und sind auch möglichst immer auf die gleichen Campingplätze gegangen. Nur unser allererster Campingplatz von 1983, das war der "Camping Golfo di Sogno", der wurde 1984 von schweren Waldbränden getroffen und hatte nicht mehr die schönen Schattenplätze wie davor, deswegen haben wir dann einen neuen Campingplatz gesucht und das wurde der Camping Arutoli. Gibt es beide heute noch, der Camping Arutoli hat sich richtig gemausert mit Restaurant und Poolanlege und Chalets im Wald: https://www.arutoli.com/

Und 1987 sind wir mit dem Golf GTI meines jüngsten Bruders nach Korsika gefahren, aber das war ein auch so ein Schrottauto mit kaputtem Anlasser. Beim Starten musste mein Bruder immer Gas geben am Steuer, während ich an der offenen Motorhaube mit dem großen Drehkreuz für den Reifenwechsel im rechten Moment auf den Anlasser hauen mußte - dann sprang die Karre an. Wenn sie lief, dann war es gut.... Allerdings war ich 1987 nicht mehr Student und hatte ein richtiges Gehalt, das machte den Urlaub insgesamt finanziell einfacher. Aber dadurch konnten wir "nur" noch drei Wochen fahren, nicht mehr wie 1983 fast sechs Wochen. Trotzdem haben wir auch 1987 und später immer nur ein Zelt, ein paar Isomatten und Kochgeschirr inkl. Gaskocher dabei und haben uns das Essen selbst am Zelt zubereitet. Dieses "Merguez" kenne ich übrigens nicht, schaue ich mal nach, was das ist. Wir haben am liebsten den korsischen Käse gegessen und die Schinkenspezialitäten ("Charcuterie Corse", meistens Coppa od. Lonzo). Dazu ein frisches Baguette und ein Kanister mit Rotwein.... (der war billiger als die Orangina, die französische Limonade).
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #23 am: 27. Oktober 2024, 16:07:23 »
31. August  Rollertour nach Port Centuri

 :strahl:

Zeit für eine weitere Erkundung des Cap Corse. Dazu rollern wir die Küstenstraße nach Norden. Diese schlängelt sich oberhalb der Steilküste entlang und zwischendrin zu den Buchten hinunter. Sie ist gut ausgebaut, auch für WoMos zu befahren. Einzig die Drempel in den Orten sind etwas lästig.
Relativ bald kommen wir zu einem der Genuesertürme, hier direkt an der Straße.


Tour l‘ Osse
gebaut 1599, restauriert 1980. Unterhalb soll ein beliebtes Schnorchelrevier sein.
Wir kommen an weiteren Strandbuchten vorbei.



Bergseitig sehen wir hauptsächlich Macchia, was ich mal als Gebüschheide übersetze. Dort wachsen  Wildkräuterpflanzen, Wacholder, Zistrosen, Ginster und ähnliches. Sie sind auch für das spezielle Aroma in der Luft verantwortlich. Die Blütezeit im Frühjahr soll schön anzusehen sein.
Früher wurde die Gegend hier intensiv landwirtschaftlich genutzt. Hier und da können wir noch die angelegten Terrassen dafür sehen.



Ein paar Weinberge gibt es heuer noch.  In Santa Severa könnten wir die Domaine Pieretti, die guten Rotwein herstellt, besuchen. Für eine Verkostung ist es uns aber noch zu früh.  ^-^

Wir halten im nördlichsten Ort der Ostküste: Macinaggio.   Sie haben hier einen großen Jachthafen, gesäumt von Lokalen (wie überall). Von dort starten auch Bootsausflüge an die Nordküste Sonst gibt es nichts Spannendes zu sehen im Ort.




Finocchiarola-Inseln
ein Naturschutzgebiet, das nur per Boot erreichbar ist. Darauf auch eine Ruine eines Genueserturms.


Chapelle Saint Marc


Mausoleum

In Macinaggio beginnt der Zöllnerpfad (Sentier des Duaniers), der die Küste entlang über Barcaggio bis nach Port Centuri verläuft. Auf ihm kann man verschieden lange Wanderungen unternehmen. Die kürzeste führt zum Turm Santa Maria (ca. 3 Stunden) Eine längere geht bis Barcaggio (ca. 12,5 km) von wo aus man mit dem Ausflugsboot nach vorheriger Reservierung  zurück könnte. Die komplette Strecke einfach wäre eine Tagestour, für die zudem ein Shuttle notwendig wäre. 
Uns ist es heute selbst für die kurze Route viel zu heiß  :girly:

Wir fahren also mit dem Roller weiter. Ab hier geht es nicht mehr die Küste entlang, sondern einmal über’n Berg zur Westküste. Kurvenreich geht es durch Wald in die Höhe. Schmale  C-Sträßchen zweigen ab, die wohl zu kleinen Weilern führen. Wir erreichen einen Aussichtspunkt, muss am Col St-Nicolas sein. Nach einem kurzen Weg diese Ansichten


Nordküste mit Giraglia Insel
 

landeinwärts
Macchia und Windräder


ostwärts
im Dunst  Elba


verlassenes Gehöft

Weiter fahren wir durch den Ort Ersa und über den Col de Serra nach Centuri hinunter. Dort biegen wir von der D80 ab auf die schmale D35, die uns kurvig ans Meer nach Port Centuri bringt.  Touristen können nicht durch den Ort fahren, wir werden auf einen der beiden großen Parkplätze geleitet.


Küste beim Parkplatz



Schon die alten Römergründeten an dieser Stelle eine Siedlung. Der Freiheitskämpfer Pasquale Paoli erbaute hier um 1760 eine Werft für seine  korsische Flotte. Ansonsten war und ist es ein Fischerdorf; heutzutage vor allem für Langusten. Die bekommt ihr darum auch in den Restaurants rund um den Hafen.
Wir spazieren in den Ort  und bummeln dort ein wenig.











Zum Glück gibt es hier nicht nur Fisch und Langusten zu essen, sondern auch Eisbecher  :zwinker:

Kersten hat etwas Bedenken wegen der Tankfüllung des Rollers. Da die nächstgelegene Tankstelle in Macinaggio ist, fahren wir auf gleichem Weg zurück. Dabei stoppen wir noch kurz am Col de la Serra. 


Blick auf die Westküste
und gezoomt hinunter zum Ort




Torra di Centuri
vermutlich eher ehemalige Wohn- denn Wachtürme.

Außerdem steht hier oben noch eie alte, restaurierte Mühle, die Moulin Mattai. Vom Parkplatz aus ist sie leider nicht gut zu sehen und der steinige Weg hinauf ist uns heute zu mühsam. Die Aussicht von dort oben soll toll sein; bei klarer Sicht bis zum italienischen und französischen Festland.

In Macinaggio tanken wir den Roller voll und stellen fest, dass es hier sogar an der Zapfsäule AdBlue geben würde. Zurück am Campingplatz gönnen wir uns noch ein Bad im Pool.

 
Heutige Strecke einfach

Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #24 am: 28. Oktober 2024, 15:33:58 »
Es sah so aus, als ob ihr die Einzigen unterwegs wart. Keine Leute an den Küsten und -orten. Wahrscheinlich war es denen zu heiß :schwitz:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #25 am: 28. Oktober 2024, 18:53:57 »
Nun habe ich aufgeholt und kann direkt vom nördlichen Frankreich in den Süden wechseln. Die Orte und die Landschaft gefallen mir gut, die Temperaturen dafür weniger, wieder gut, dass ihr den Roller dabei habt, da kann man auch ohne größere Wanderungen einiges sehen.

Wir waren jetzt übrigens mit einer Mautbox vom Anbieter Fulli unterwegs (der hatte ein Angebot, das mir mind. 20 EUR im Vergleich zu Bip&Go gespart hat, keine Versandkosten, keine Aktivierungsgebühr, die ersten 12 Monate keine Nutzungsgebühr, dafür ist die Webseite nicht ganz so informativ), das war schon herrlich entspannt, so einfach an die Schranke ran- und dann weiter fahren.

Hoffentlich hat sich dein Handy Problem schnell gelöst, ich musste vergangene Woche leider auch an das Thema hier im Forum denken, dank dem ich diesesmal zum Glück meinen Reiseplanung nicht nur als Pdf, sondern auch in ausgedruckter Form dabei hatte.


LG Christina

Susan

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #26 am: 29. Oktober 2024, 14:32:19 »
Es sah so aus, als ob ihr die Einzigen unterwegs wart. Keine Leute an den Küsten und -orten. Wahrscheinlich war es denen zu heiß :schwitz:.

Och, an den Stränden waren schon so einige. Da haben wir ja nicht so richtig gehalten. Ansonsten wohl Siesta-Zeit  ;) Im allgemeinen ist Cap Corse wohl etwas weniger besucht als der Rest der Insel.

Hallo Christina, auch dir ein Willkommen. Ich hoffe, ihr hattet einen schönen Urlaub. Prima, dass das so mit der Mautbox geklappt hat.
Wir sind extra etwas früher als sonst gefahren, um es warm genug auf Korsika zu haben. Mit den 30° haben wir aber nicht unbedingt gerechnet. Aber keine Bange, es wird bald etwas kühler.  8)

Hoffentlich hat sich dein Handy Problem schnell gelöst,

Oops, ganz vergessen das aufzulösen. Colin hat schnell das Schreiben mit meiner SIM-PIN gefunden. Die Ziffern hatte ich mit gut gemerkt, allein die Reihenfolge war nicht richtig . Da konnten wir mein Handy problemlos wieder in Gang bringen. Jetzt haben wir die Nummer mit in unsere Passwortliste aufgenommen.


Kleine Ergänzung zur Mühle: die Restaurierung hat wohl die korsische Brennerei Mattei gestiftet. Sie produzieren hauptsächlich zwei Likörweine mit einem besonderen Geschmacksmix aus süß und bitter. Diese werden gern als Aperitif getrunken, z.B. auch als Mattai Spritz. Haben wir aber nicht gekostet.   
Liebe Grüße
Susan


Susan

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #27 am: 29. Oktober 2024, 22:00:53 »
1. September  Eine Runde durch die Berge

Kersten hat die Kurverei durch die Berge gefallen, deshalb gehen wir heute wieder auf Roller-Tour.  ^-^

Vorab gesagt: ich finde es schwierig, den Reiz dieser Tour zu vermitteln. Es heißt ja Bilder sagen mehr als Worte, doch Berg- und Küstenstraßen lassen wenig Platz zum Halten für Fotostopps. Wie andere Sozias während der Rollerfahrt Aufnahmen zu machen, traue ich mich nicht so recht - zumindest nicht auf so kurvigen Strecken. Ist nicht der erste Urlaub, bei dem ich bedaure, wieder mal  vergessen zu haben Colins GoPro mitzunehmen. Zwei, drei Bilder sind später vom WoMo aus aufgenommen.

Wir fahren die Küstenstraße nordwärts bis Santa Severa und biegen dort ab auf die D180. Bis zum Dorf Luri verläuft die Strecke relativ gerade und eben, hier und da wieder kleine Abzweigungen zu anderen Weilern.  Im Ort scheinen heute am Sonntag die Bürgersteige hoch geklappt zu sein.

Etwas kurviger geht es dann hinauf zum 381 m hoch gelegenen Col de Santa Lucia. Dort steht eine Kapelle gleichen Namens





Wie etliche Kirchen auf Korsika wird sie nicht mehr genutzt. Nicht nur verschlossen, fast verrammelt.


Blick nach Süden

Neben der Kapelle zweigt eine schmale und holprige Straße ab weiter hinauf zum ehemaligen Kloster San Nicolao.  Neben den Ruinen desselben gibt es noch bewohnte Gebäude, scheinbar mit Ferienapartments. (Nicht fotografiert, da da gerade Leute zugange waren)



Von hier aus führt ein Wanderweg noch weiter hinauf zum Tour de Sénèque. So genannt, weil der Legende nach der römische Philosoph Seneca während seiner Verbannung nach Korsika dort gelebt haben soll. Der Turm, den wir heute sehen, stammt allerdings erst aus dem Mittelalter. Die Fundamente sind aber deutlich älter, so dass tatsächlich vorher da schon ein Turm gestanden haben kann.



Wie ihr seht, geht das noch eine ganze Ecke steil hinauf. Das wollen wir Kerstens Knie nicht zumuten  :floet:  Angeblich soll der Aufstieg nur 20 Minuten dauern.

Wir holpern zurück zum Col und kurven dann hinunter zur Westküste. Bei dem Dorf Pino treffen wir wieder auf die Küstenstraße, auf die wir nordwärts abbiegen.

 
Blick unterwegs


nach Norden auf die Küstenstraße
unten ein weiterer Genuesenturm und ein Kloster


Mausoleum  am Straßenrand

Die Straße zwischen Pino und Morsiglia ist wohl breiter als früher, kurvenreich ist sie trotzdem noch. Ich bin froh, dass wir auf der Bergseite fahren, denn so etwas wie Leitplanken gibt es kaum. 8) Der Blick hinunter zum Meer ist auch so aufregend schön.



Tatsächlich kommt dann mal ein Aussichtspunkt und zwar auf die Bucht von Alisu.



Wir wollen dort an den Strand und in der Strandbar zumindest etwas trinken. Dafür müssen wir ein Eckchen die Straße zurück und dann über eine Sandpiste. Von nahem sieht der Strand nicht mehr so toll aus


schottrig-kiesig

Dafür ist das Lokal voll, wir trinken im Stehen einen Eistee. Dann rollern wir zurück zur D80.

Bei Morsiglia stoßen wir auf die D35, die wir gestern nach Centuri hinunter gefahren sind. Heute folgen wir ihr bergauf nach Osten. Die Straße führt uns durch ein einsames Hochtal. Aber was heißt hier Straße  ;) Bei uns wäre das ein guter Radweg.



Mit WoMo nicht zu befahren, selbst für PKWs wird es bei Gegenverkehr eng. Uns kommen auf der ganzen Strecke nur zwei Radfahrer, eine Harley und ein Jeep entgegen.

Irgendwo ein Blick hinunter zur Westküste mit Teilen der Küstenstraße



Anfangs konnten wir noch Weinberge sehen, später sind es dann Felsen und Macchia. Das ist nicht nur schön anzusehen. Selbst durch's Helmvisier lässt sich der spezielle Kräuterduft erschnuppern.
Wie gesagt, leider keine Bilder. Aber vielleicht habt ihr ja Spaß daran, die Strecke bei Streetview nachzufahren. Wir landen schließlich bei Marina de Meria wieder auf der D80.



Eigentlich hatte ich noch eine Wanderung vorgesehen und zwar zum Geisterdorf Caracu



Doch irgendwie haben wir wohl einen Abzweig verpasst. Nachrecherchiert: wir hätten die D135 fahren müssen.  ::)

Auf bekannter Strecke geht es zurück zum Campingplatz.

Danach wie üblich ein Bad im Pool und Pastis als Aperitif. Heute probieren wir ein Werbegeschenk aus: den Omnia, eine Topfkonstruktion, die einen Backofen simuliert. Damit könnte es auf Reisen endlich auch mal Aufläufe oder Quiches geben. So ganz überzeugt hat uns das Teil nicht. Okay, der Nudelauflauf ist gelungen. Und nun wissen wir auch, dass der Topf ziemlich heiß wird und erst abkühlen sollte, bevor man ihn auf den Korkteller stellt. Doch die Reinigung ist etwas mühsam.




Heutige Tour:

Liebe Grüße
Susan


Paula

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #28 am: 30. Oktober 2024, 08:45:39 »
ich bin mir nicht mehr hundertprozentig sicher, ich glaube es war eher 1985 als 84..

Witzig.  Geht mir genauso, ich bin mir auch nicht mehr sicher. Ganz sicher war ich 1983 zum ersten Mal dort, aber ob wir 84 oder 85 wieder dort waren, kriege ich auch nicht mehr hin. Einen Campingführer hatte ich auch keinen, wir sind auch drauflos gefahren. Und auch im Uhrzeigersinn ab Bastia. Und wir haben auch Basta so gut wie nicht gesehen, wir sind sofort losgefahren nach Fährankunft. Wir wollten unbedingt nach Porto Vecchio resp. Palombaggia fahren, Palombaggia ist eine Halbinsel unterhalb von Porto Vecchio und hat traumhafte Badebuchten. Damals waren die ganz leer. Wir waren aber im August schon dort, also so oder so hätten wir uns nicht treffen können.

Damals gab es ja auch Null Internet oder so. Man konnte nicht einmal nach Hause telefonieren, höchstens an irgendeiner Telefonzelle, aber die gab es kaum und wenn, dann waren sie kaputt oder wir zu doof, international richtig zu wählen.... Erst in den 90er Jahren hatte eine Freundin von uns so eine "Telefonkarte" dabei, mit der konnte sie dann mit einer elend langen Telefonnummer von Korsika nach zu Hause anrufen. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.

Die Namen der Campingplätze habe ich bis heute in Erinnerung behalten, was aber nicht schwer ist, denn wir sind noch viele Jahre immer wieder dahin gefahren und sind auch möglichst immer auf die gleichen Campingplätze gegangen. Nur unser allererster Campingplatz von 1983, das war der "Camping Golfo di Sogno", der wurde 1984 von schweren Waldbränden getroffen und hatte nicht mehr die schönen Schattenplätze wie davor, deswegen haben wir dann einen neuen Campingplatz gesucht und das wurde der Camping Arutoli. Gibt es beide heute noch, der Camping Arutoli hat sich richtig gemausert mit Restaurant und Poolanlege und Chalets im Wald: https://www.arutoli.com/

Und 1987 sind wir mit dem Golf GTI meines jüngsten Bruders nach Korsika gefahren, aber das war ein auch so ein Schrottauto mit kaputtem Anlasser. Beim Starten musste mein Bruder immer Gas geben am Steuer, während ich an der offenen Motorhaube mit dem großen Drehkreuz für den Reifenwechsel im rechten Moment auf den Anlasser hauen mußte - dann sprang die Karre an. Wenn sie lief, dann war es gut.... Allerdings war ich 1987 nicht mehr Student und hatte ein richtiges Gehalt, das machte den Urlaub insgesamt finanziell einfacher. Aber dadurch konnten wir "nur" noch drei Wochen fahren, nicht mehr wie 1983 fast sechs Wochen. Trotzdem haben wir auch 1987 und später immer nur ein Zelt, ein paar Isomatten und Kochgeschirr inkl. Gaskocher dabei und haben uns das Essen selbst am Zelt zubereitet. Dieses "Merguez" kenne ich übrigens nicht, schaue ich mal nach, was das ist. Wir haben am liebsten den korsischen Käse gegessen und die Schinkenspezialitäten ("Charcuterie Corse", meistens Coppa od. Lonzo). Dazu ein frisches Baguette und ein Kanister mit Rotwein.... (der war billiger als die Orangina, die französische Limonade).

hier war was mit einer Antwort schief gelaufen, was ich geschrieben habe ist verschwunden statt dessen steht Rainers Antwort noch mal komplett drin   :raetsel:
Rainer ich wollte schreiben dass wir damals von Bastia aus im Uhrzeigersinn einmal um die Insel herum gefahren sind. Leider weiß ich überhaupt nicht mehr auf welchen Campingplätzen wir gewesen sind, wir waren meist nur 1 bis 2 Nächte und sind dann weitergefahren nur in Ajaccio waren wir mehrere Tage wegen der Panne. Ich hatte mir damals vom Touriamt einen Campingführer schicken lassen, habe den aber zuhause vergessen und so sind wir einfach ins Blaue gefahren, haben aber immer Platz bekommen. Wir waren glaube ich im September unterwegs und gegen Ende wurde das Wetter schlechter, einen Campingplatz hat es bei Regen zur Hälfte weggespült aber mein neues Zelt war dicht! Am Anfang des Urlaubs war es sehr heiß, ich weiß noch wie wir in Wildbächen gebadet haben, war ein super Urlaub insgesamt!
Merguez sind übrigens mit Harissa gewürzte Lammwürste, die kommen ursprünglich aus Tunesien oder Marokko, werden aber überall in Frankreich gegessen und man findet sie dort in jedem Supermarkt. Im Saarland bekommt man sie auch oft und ich liebe diese Dinger


Hallo Paula, willkommen! Das war ja eine aufregende Reise damals. Genau welch solch möglicher Pannen hab ich mich mit Zwanzig noch nicht so weit mit dem Auto weg getraut.

und ich war mit 20 noch so naiv dass ich überhaupt nicht mit irgendwelchen Problemen gerechnet habe  ::)
bislang habe ich noch nichts wiedererkannt außer der Macchia, in Bastia waren wir aber wenn ich mich recht erinnere nicht auf einem Campingplatz, wir sind gleich weitergefahren.
Viele Grüße Paula

Rainer

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Re: Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
« Antwort #29 am: 30. Oktober 2024, 12:20:19 »
Sorry, das ist mein Fehler, offensichtlich habe ich den falschen Button gedrückt, das passiert mir immer wieder. Manchmal merke ich es noch, manchmal nicht. Ich hatte aber Deinen Beitrag gelesen und das war meine Antwort.

Als Moderator habe ich neben dem Knopf "Zitat"  noch den Knopf "Ändern", das ist wirklich nicht durchdacht, wenn ich den aus Versehen drücke, bekomme ich das gleiche Fenster, aber ich überschreibe dort den Originalbeitrag, statt einen neuen Beitrag zu schreiben. Vielleicht sollte ich mir mal selbst die Moderatorrechte wegnehmen, brauche ich sowieso nie.