13.Tag, Freitag, 9.8.2024Heute haben wir zum ersten und einzigen Mal Frühstück mit dabei, dass großzügig gestaltet und sehr üppig ausfallen könnte, wenn man sich nicht etwas am Riemen reißt. Unsere letzte Etappe steht an, von der Küste Südwest-Irlands zum Flughafen nach Dublin.

Da es heute wieder sonnig ist, wollen wir vorher noch ein bisschen mehr von der Dingle-Halbinsel sehen, was uns durch das schlechte Wetter an den letzten beiden Tagen nicht immer möglich war. Wir nehmen die Strecke aus der Stadt hinauf zum Connor Pass.

Der Conor Pass ist mit einer Höhe von 456 Metern immerhin Irlands höchste Passstraße. Vom Parkplatz auf der Passhöhe hat man einen wunderbaren Blick Richtung Norden zum Mount Brandon und zur Brandon Bay. Die Seen unten im Tal sind Überbleibsel der letzten Eiszeit – sogenannte Toteislöcher.
Toteis ist Gletschereis, das mit dem aktiven Gletscher nicht mehr verbunden ist. Wenn das Eis taut, entstehen sogenannte Toteislöcher oder Toteiskessel. Mit der Zeit verwandeln sie sich in kleine Gewässer.


Es gibt etwas unterhalb des Connor Pass noch einen zweiten Parkplatz am Peddlars Lake, wo man neben einem kleinen Wasserfall aus nächster Nähe ...

... auch wieder eine andere Perspektive auf die Seenlandschaft geboten bekommt.

Eine Stichstraße führt uns ganz nach Norden entlang einer Bucht ...

... zum Brandon Point.

Hier gehen wir einige hundert Meter den Hang hinauf und blicken auf die Küste und die Schafe die uns mit einer Mischung aus Empörung und Neugier gegenüberstehen.


Ein letztes Mal wollen wir auch an einen Strand.
Unsere Wahl fällt auf den 14 kilometerlangen Fermoyle Strand, übrigens Irlands längster Strand.


Die Bucht ist zum Atlantik hin offen und bietet besonders Surfern exzellente Bedingungen. Nur heute nicht da es windstill ist, was wiederum uns beste Bedingungen liefert noch ein paar Schritte auf dem goldgelben Sand mit Blick auf die Küstenberge der Dingle Peninsula zu unternehmen.


Dann heißt es Abschied nehmen, von diesem Strand, von der Dingle-Halbinsel, von der Küste Irlands und von Irland selbst.
Es fehlt nur noch die Fahrt zurück nach Dublin und zu einem Airport Hotel, da unser Flug morgen für 7 Uhr terminiert ist, geben wir heute den Mietwagen zurück und wollen dann morgen vor 5 Uhr mit dem Hotel-Shuttle zum Flughafen und die Heimreise antreten.
Was gibt es noch zu erwähnen?
Mein schlechtes Reifenkarma meldet sich noch einmal kurz.
Die mir bestens bekannte Warnleuchte bezüglich mangelndem Reifendruck meldet sich auf der der Fahrt nach Dublin.
Das kann ja immer alles heißen. Das 0,1 Bar im Reifen fehlen oder der ein Loch hat und einem der Reifen gleich um die Ohren fliegt.
Wir suchen nach einer Tanke mit Reifendruckprüfmöglichkeit, was gar nicht so einfach ist. Zu Hause habe ich mir jetzt übrigens einen 12V Kompressor gekauft, den ich an der Autobatterie anschließen kann, weil ich dieses Problem immer wieder habe und die Suche nach einer Tanke mit Prüf- und Auffüllmöglichkeit (wo auch das Ventil nicht kaputt ist) leid bin.
Irgendwann werden wir fündig. Hier fehlt wohl nur etwas Luft, da der Reifen auch eine Stunde nach Auffüllen Ruhe gibt und wir so ohne weitere Meldungen zum Airport kommen.
Übernachtung: Carlton Hotel, Dublin Airport
Fazit:Eine Reise unter solch ungünstigen Umständen hatten wir noch nicht.
Zum Glück haben wir uns dafür entschieden, sie doch durchzuführen, denn letztendlich war sie richtig schön.
Klar, schade, dass wir nicht wandern konnten. Speziell bei dieser Reise verschmerzbarer, weil es hier sehr viele gute Möglichkeiten gab viel zu sehen ohne sich immer gleich mehr als 500 Meter vom Auto zu entfernen und ein bisschen laufen ging schon, selbst nach der zweiten Slapstick-Einlage meinerseits.
Vier Gründe waren besonders entscheidend für das Gelingen dieser Reisehaben diese Reise: die wunderbare und abwechslungsreiche Küste, tolle bunte Kleinstädte, Blumen im Farbenrausch und ein einzigartiges Angebot an Live-Musik.
Als Kombination aus ansprechendem Stadtbild und Musikkultur ist Dingle sicher die Nummer 1, landschaftlich würde ich den Ring of Kerry als die schönste Küstenregion im Süden bezeichnen. Und zusammen mit der Antrim Coast im Norden als landschaftliches Highlight der Republik Irland.
Generell ist Irland immer eine Reise wert und wird uns definitiv wieder sehen.

Danke fürs Mitlesen