Einer geht noch
02.10.2023 3 ZinnenDer Herbst 2023 war wettertechnisch ein ganz besonderer. Ende September setzte sich nochmals eine quasi hochsommerliche Wetterlage ein. Das Subtropenhoch setzte sich über Mitteleuropa fest und förderte heiße Luft aus Nordafrika gegen die Alpen. Die Temperaturen stiegen auf sommerliches Niveau und es gab keine Gewittergefahr. Durch die herbstlich trockene Luft war die Fernsicht hervorragend.
Diese Bedingungen wollten wir nutzen und entschlossen uns zu einem Kurzausflug nach Südtirol. Erstes Ziel waren der Touristenmagnet die 3 Zinnen gleich nach der österreichischen Grenze zu Osttirol. Wir reisten bereits am Vorabend an und übernachteten in Toblach, um möglichst früh bei der Mautstation bei der Zufahrt zum Parkplatz bei den 3 Zinnen zu sein.
Das hat sich ausgezahlt. Die Autoschlange in aller Früh vor der Mautkasse war schon lang und der Zähler, der die freien Parkplätze anzeigte, schon recht weit herunten. Wie muss es hier in der Hochsaison sein?
Als wir oben beim Parkplatz ankamen, eröffnete sich uns ein traumhaftes Panorama. Die Wohnmobile, die hier anscheinend übernacht bleiben dürfen, müssen eine tollen Sonnenuntergang erlebt haben.

Der Rundweg um die 3 Zinnen startet beim Rifugio Auronzo.

Einer breiten Autobahn ähnlicher Wanderweg führt an der Südseite der 3 Zinnen entlang. Es waren viele Leute unterwegs. Der gesamte Rundweg, wenn man auf dem Hauptweg bleibt, ist fast barrierefrei.

Ein Blick zurück zum Rifugio Auronzo.

Wir machten einen Abstecher zu zwei Denkmählern unterhalb des Weges. Die Denkmäler, insbesondre das rechte mit dem engelartigen Soldaten, soll an den Kampf der italienischen Eliteeinheit Bersaglieri im ersten Weltkrieg erinnern.

Noch einmal das Rifugio Auronzo mit Vollmond

Bald war der Übergang des Rundweges zur Nordseite der 3 Zinnen erreicht. Wieder gibt es einen traumhaften Blick auf die 3 Zinnen.


Hier gab es 3 Möglichkeiten, um dem Weg fortzusetzen. Der schwierigste Weg, führt durch die ehemaligen Stellungen des I Weltkrieges in der Felswand des Parternkofel (Monte Parterno). Der Berg war damals Grenzberg zwischen der K&K Monarchie Österreich Ungarn und dem Königreich Italien. Dieser Weg benötigt Helm und Sicherungsgeschirr, beides hatten wir nicht. Bei den orangen Pfeilen sind alte Stellungen zu erkennen. Der Weg führt entlang der waagrechten Linie im Fels.


Der leichteste Weg führt entlang der Autobahn zur 3 Zinnenhütte.
Wir wählten den Mittelweg unterhalb der Felsflanke des Parternkofel und oberhalb der Autobahn. Hier war fast niemand unterwegs.

Unten ist der Haupt- (Normal-)weg zu erkennen.

Der schmale Weg führt sehr schön entlang der Felswand.

Manches Mal gibt es eine kurze Kraxlerei, die den Weg noch interessanter macht.

Immer sind die 3 Zinnen als Landmarke spektakulär zu sehen.


In der Ferne ist die 3 Zinnenhütte schon zu sehen.

Das der Weg nicht für alle geeignet ist, ist an diesen beiden Frauen zu sehen, die sichtlich Schwierigkeiten mit der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit hatten.

Weiter geht es auf diesem schönen Weg Richtung 3 Zinnenhütte.

Vor dem Ende des Weges werden alte Stellungen im Fels der K&K Armee erreicht.

In den Felsen wurde ein Gangsystem geschlagen. Von diesem Punkt gab es einen hervorragenden Blick über das Becken. Im Winter müssen hier unvorstellbare Bedingungen geherrscht haben. So wird ersichtlich, dass in den Alpen im ersten Weltkrieg auf beiden Seiten die meisten Soldaten durch die Wetterbedingungen, insbesondere Lawinen, gestorben sind.


