Autor Thema: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025  (Gelesen 4609 mal)

Ilona

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #15 am: 05. Juni 2025, 13:03:21 »
Das Alcazar ist sozusagen die Alhambra von Sevilla.

Toll, dass es einen Höhenweg über die Setas gibt und die nachts bunt beleuchtet sind.

Jedenfalls hast du an dem Tag deine Beine wieder strapaziert :thumb:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #16 am: 06. Juni 2025, 17:44:28 »
Das Alcazar ist sozusagen die Alhambra von Sevilla.


Genau, nicht nur was die touristische Bedeutung betrifft, sondern auch baulich gibt es viele Ähnlichkeiten.
LG Christina

Silvia

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #17 am: 07. Juni 2025, 10:20:10 »
Bin auch mit von der Partie  :adieu:   (auch wenn ich seit einiger Zeit nur selten hier bin, hoffe es in nächster Zeit wieder zu ändern)

Die drei Städte mal genauer unter die Lupe zu nehmen ist lohnenswert wie ich feststelle, nur schade das das Wetter nicht mitspielt.

Christina

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #18 am: 08. Juni 2025, 12:41:36 »
Hallo Silvia, du warst ja auch schon in der Gegend, deinen Bericht hier habe ich zur Vorbereitung auch gelesen. Zum Wetter: der Urlaub dauert ja noch ein paar Tage.
LG Christina

Christina

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #19 am: 08. Juni 2025, 12:56:51 »
4. Tag – Dienstag, 28.01. - 1. Teil

Für heute habe ich ein Ticket (EUR 13,00) für die zweite „große‘“ Sehenswürdigkeit von Sevilla neben dem Alcázar, die Kathedrale samt Turm. Auch hier konnte ich mir das Ticket für den ersten Einlass des Tages sichern, der ist allerdings erst um 10.45 Uhr.

Dennoch mache ich mich um 8.30 Uhr auf den Weg, gerade hat es aufgehört zu regnen. Wie gestern gehe ich an der Plaza de San Francisco vorbei zur Kathedrale, dem Alcázar und den Plätzen drumherum.






Die ruhige morgendliche Zeit nutze ich für ein paar Fotos, dann spaziere ich weiter in Richtung einer weiteren Sehenswürdigkeit, der Plaza de España. Diese ist nicht, wie der Name vermuten lässt, ein Platz im historischen Stadtzentrum, sondern ein „künstlich“, nämlich für die iberoamerikanische Ausstellung 1929, geschaffener Platz und liegt zusammen mit einigen weiteren zu diesem Anlass geschaffenen Plätzen und Gebäuden in einem großen Park etwas vom Stadtzentrum entfernt.

Ich komme an der Universität von Sevilla vorbei und gehe in das schöne Gebäude bzw. den Innenhof, hier soll man laut Internet die ehemalige Réal Fabrica de Tabacos de Sevilla anschauen können, vielleicht finde ich den richtigen Eingang nicht, jedenfalls sind alle Zu- bzw. Abgänge vom Innenhof mit Schildern für Nicht-Angehörige der Uni gesperrt.

Dann ist eine mehrspurige Straße zu überqueren und der Parque María Luisa ist erreicht – aber was ist das – das Tor ist geschlossen, es gibt kein Schild zu Erklärung. Ich stehe mit einigen anderen Touristen etwas ratlos davor. Das kann es jetzt doch nicht gewesen sein? So schnell gebe ich nicht auf, vielleicht gibt es noch einen anderen Zugang zum Platz. Der Plaza de España ist begrenzt von einem ziemlich riesigen halbkreisförmigen Gebäude, an dessen Straßenseite ich nun entlang gehe. Teilweise werden die Räume für die Verwaltung des Militärs genutzt. Am anderen Ende des Gebäudes stehe ich wieder vor einem Sperrzaun, der hier von einer jungen Frau bewacht wird. Ich versuche auf Englisch (soweit reicht mein Spanisch nicht) herauszufinden, warum und vor allem für wie lange der Park gesperrt ist, aber (wieder mal) sind bei meinem Gegenüber keine Englischkenntnisse vorhanden, was lernen die Spanier in der Schule? Ihr ist aber natürlich klar, was ich hier will und sie sagt mir auf Spanisch und das verstehe ich sogar, dass ich zum Gebäude zurück gehen soll und durch dieses Gebäude den Platz betreten kann.

Ich bin etwas skeptisch, aber tatsächlich, man kann die Durchgänge betreten und über eine Treppe auf die Vorderseite des Gebäudes und damit auf den Platz gelangen – oh man, hätte ich das gewusst, hätte ich mir einiges an Wegstrecke erspart, aber ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, das Gebäude zu betreten.

Allerdings wissen meine „Lieblingstouristen“, die Asiaten darüber Bescheid, denn der Platz ist schon gut mit ihnen gefüllt, das scheint neben Kathedrale und Alcázar auf der asiatischen Liste der absoluten „Must-Sees“ in Sevilla zu stehen. Oh je und ich hatte gehofft, um diese Uhrzeit (die nun wegen meiner Umwege gar nicht mehr so früh ist), den Platz einigermaßen menschenleer anzutreffen.
Ich mache mich einigermaßen erfolgreich auf die Suche nach ruhigen Ecken, das Gebäude mit den vielen Kacheln, die beiden Türme an den Rändern, die Brücken und die Wasserläufe sind wunderschön anzuschauen. Das gesamte Ensemble von Platz und Gebäude ist voll von Symbolik: der Platz öffnet sich nach Südwesten, um Amerika „zu begrüßen“, das Wasser stellt den Atlantik dar und die Brücken die vier spanischen Königreiche Castilla, León, Navarra, Arragón. Das Gebäude war während der Ausstellung der spanische Pavillon, deshalb sind auch noch zwischen den Kachelbänken die Wappen der 50 spanischen Provinzen mittels Kachelbildern dargestellt.






Der Platz füllt sich immer mehr und ich mache mich auf den Weg zurück zur Kathedrale.

Gegen 10.30 Uhr reihe ich mich in die noch recht kurze Schlange (vor und hinter mir natürlich Asiaten) vor der Kathedrale ein. Obwohl gerade schon die Sonne herausgekommen war, geht nun nochmal ein Regenschauer nieder, dazu ist es heute mehrere Grad kälter als gestern und vorgestern (was ich als gutes Zeichen im Hinblick auf einen Wechsel zu besserem Wetter deute), also insgesamt eine unangenehme Wartezeit.

Die Sicherheitskontrolle am Eingang ist etwas weniger strikt als gestern beim Alcázar, einen Scanner gibt es nicht, aber die Taschen müssen geöffnet und vorgezeigt werden.

Ich entscheide mich als erstes die Giralda, den Kirchturm zu besteigen. Er ist 96 m hoch, auf der Spitze steht eine 3,50 m große Figur, die sich mit dem Wind dreht und nach der der Turm benannt ist (girar = drehen). Wie so häufig in Andalusien war die Kathedrale einmal eine Moschee, der heutige Kirchturm also ein Minarett, das nach der christlichen Eroberung der Stadt 1248 umgebaut wurde.

Der Turm hat die (angenehme) Besonderheit, dass statt Treppen eine Rampe eingebaut wurde, damit der erste Muezzin nicht zu Fuß, sondern zu Pferd hinauf kam. Nur ganz am Ende sind noch ein paar Treppenstufen zu überwinden.

Ich freue mich auf einen tollen Fernblick von der Turmspitze, aber – mal wieder – treffe ich völlig überraschend auf ein engmaschiges Gitter. Nirgends sind Öffnungen für Kameras angebracht, aber das scheint mal wieder außer mir niemanden zu stören, denn in keinem der vielen Reiseberichte und Blogs die ich gelesen habe, ist das erwähnt. Na ja, immerhin ist der Eintritt zum Turm sowieso im Ticket für die Kathedrale enthalten. Ich genieße natürlich trotzdem den Blick auf die unendlich vielen, hauptsächlich weißen Gebäude, auch die Setas kann ich sehen, den Alcázar und die Türme auf der Plaza de España und mache ein paar Fotos, vielleicht kann ich in der Nachbearbeitung die Drähte etwas verschwinden lassen.



Auf dem Weg nach unten trete ich in eine der Nischen, die ich auf dem Weg nach oben ausgelassen habe und erlebe eine positive Überraschung, diese haben nur ein sehr weitmaschiges Netz – ach wie schön, nun kommt auch noch die Sonne heraus und ich kann immerhin den Blick auf das alte Viertel Santa Cruz, den Alcázar und die Plaza de España barrierefrei fotografieren (leider nur in diese Richtung, die Fensternischen in die anderen Himmelsrichtungen habe alle die engmaschigen Gitter).




Nun geht es aber ins Innere der Kathedrale und hier bleibt mir wirklich fast der Mund offenstehen – unfassbar riesig ist sie und unfassbar viel Gold gibt es (da es auch unfassbar voll ist, recht düster und Fotos den überwältigenden Eindruck sowieso nicht annähernd wiedergeben können, entscheide ich mich, aufs Fotografieren völlig zu verzichten).

Während das Minarett zum Kirchturm umgestaltet wurde, blieb von der ursprünglichen Moschee außer ein paar Mauerresten nichts erhalten. 1401 wurde mit dem (Um)bau der Kathedrale begonnen. Ziel war die Errichtung „einer Kirche von derartiger Größe, dass man uns für verrückt erklärt“, über dieses angebliche Zitat der damaligen Stadtoberhäupter stolpert man ständig, jedenfalls ist die Kathedrale von Sevilla bis heute eine der größten Kirchen der Welt.

Es gibt unzählige Kapellen, teils in Nischen, teils sind es eigenständige Kirchen mit eigenen prachtvollen Dachkuppeln. Und überall sind Altäre über und über mit Gold verziert angebracht, die bis zur Decke reichen. Der Hauptaltar z.B. ist 20 m hoch und 13 m breit! Die Bauzeit von 125 Jahren erscheint mir angesichts der Größe gar nicht so lang.

Erwähnenswert ist noch, dass sich hier das Grab des Christoph Kolumbus befindet oder besser gesagt, angeblich befindet, denn es gibt einen noch nicht geklärten Streit, ob sich die Überreste (oder wohl Teile davon) von Kolumbus in der Dominikanischen Republik, in Kuba oder aber eben in Sevilla befinden, denn an all diesen Orten wurde er im Laufe der Jahrhunderte begraben.

Ich nutze noch die Toiletten und den Trinkwasserspender und verlassen dann nach etwas über einer Stunde, ziemlich erschlagen von den Eindrücken, das Areal der Kathedrale.


Nun steht die Mittagspause an, was sich natürlich um diese „frühe“ Uhrzeit wieder als schwierig herausstellt. Ich lande schließlich in einem Restaurant, das Tapas anbietet und bestelle einen Tee zum Aufwärmen (wie gesagt, es ist heute deutlich kälter als die vergangenen Tage und in der Kathedrale war es alles andere als warm) und zweimal Tapas, Patatas Bravas und Tortilla (EUR 9,75).

LG Christina

Christina

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #20 am: 08. Juni 2025, 13:09:10 »
4. Tag – Dienstag, 28.01. - 2. Teil

Nach der Pause bin ich wieder fit und möchte nun, bei inzwischen strahlend blauem Himmel, das Innere des Archivo de las Indias anschauen, das Gebäude steht zwischen der Kathedrale und dem Alcázar. In dieser ehemaligen Warenbörse aus dem 17. Jh. werden Millionen von Dokumenten aus der Kolonialzeit aufbewahrt, ein kleiner Teil davon ist Besuchern kostenlos zugänglich und auch das Gebäudeinnere ist wohl sehenswert. Leider ist das Gebäude derzeit für Besucher nicht zugänglich, laut den vor den Zugängen postierten Wachen aus „security reasons“, na immerhin diese beiden können etwas Englisch.

Ein Stückchen weiter komme ich zur Plaza del Cabildo, hier steht ein halbrundes, schön verziertes Gebäude mit Wohnungen, im Erdgeschoss unter den Arkaden sind Geschäfte.


Nochmal ein Blick zurück zur Kathedrale,


dann geht es weiter zum Ufer des Guadalquivir und dort zum Torre del Oro.


Der Goldturm wurde im 13. Jh. als Teil der Stadtbefestigung erbaut, an dieser Stelle wurden alle Schiffe, die über den Guadalquivir nach Sevilla fuhren, kontrolliert. Der Name kommt vom früher vergoldeten Dach, heute ist darin ein kleines ganz interessantes Museum zur maritimen Geschichte von Sevilla eingerichtet und man kann ganz nach oben auf die Dachterrasse mit schönem Rundumblick (EUR 3,00).




Ich spaziere in der Sonne ein Stück am Flussufer entlang bis ich die Stierkampfanlage der Stadt erreiche.


Diese ist neben der Arena von Madrid die wichtigste des Landes. Es gibt hier ein kleines und wie ich finde, nicht sehr gutes Museum zum Stierkampf, für EUR 10,00 Eintritt hätte ich, gerade im Hinblick darauf, dass der Stierkampf ja (auch in Spanien selbst) alles andere als unumstritten ist, andererseits aber Teil der Tradition, gerne etwas zur Entstehung dieser Tradition und ihrer Weiterentwicklung bis heute gelesen oder gesehen. Aber es gibt nur unzählige Bilder von Stieren und Toreros, ausgestopfte Stiere, Modelle verschiedener Stierkampfarenen, Kleidung der Stierkämpfer und ähnliches. Immerhin kann am Ende die Stierkampfarena betreten werden, das ist dann doch mal ganz interessant.



Ich gehe nun wieder in Richtung Stadtzentrum,


zunächst brauche ich eine Kaffeepause, dann steht noch eine letzte Besichtigung für diesen Tag an. Auf der Plaza San Salvador setze ich mich auf die Terrasse eines Cafés und genieße Sonne, Café con leche und Schokokuchen (EUR 5,00).


Dabei sitze ich fast gegenüber der Kirche San Salvador, die ich mir noch anschauen möchte.


Der Eintrittspreis ist im Ticket für die Kathedrale inkludiert. Die Kirche im prächtigen Barockstil entstand im 17. Jh. und damit viel später als die Kathedrale, im Inneren ist sie aber ähnlich üppig mit goldenen Altären, die bis zur Decke reichen, ausgeschmückt, natürlich insgesamt auf viel kleinerem und bescheidenerem Niveau. Was ich sehr angenehm finde, es ist hell in dieser Kirche und relativ leer. Daher mache ich ein paar Fotos.



Ganz überrascht bin ich dann, dass man nicht nur den Kircheninnenraum besichtigen kann, sondern über einen der typischen Innenhöfe mit Orangenbäumen und einem Brunnen in den „Keller“ der Kirche geleitet wird, wo man sich die Überreste der ehemaligen Moschee (die erst 2020 entdeckt wurden), auf denen auch diese Kirche errichtet wurde, anschauen kann, das Ganze sehr ausführlich mit Schautafeln erläutert.

Es ist jetzt 16 Uhr und ich gehe zurück in meine Unterkunft für eine längere Pause. Zur blauen Stunde gegen 18.30 Uhr mache ich mich nochmal auf den Weg, heute Abend möchte ich die Kathedrale und die umgebenden Bauwerke bei Dämmerung und Dunkelheit anschauen.






Gegen 19.45 Uhr bin ich dann endgültig für heute wieder im Apartment.

Wetter: vormittags teils sonnig, teils bewölkt, kurze Regenschauer, ab 13 Uhr sonnig, ca. 15° - 18°C
LG Christina

Ilona

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #21 am: 08. Juni 2025, 14:19:31 »
Zitat
Erwähnenswert ist noch, dass sich hier das Grab des Christoph Kolumbus befindet oder besser gesagt, angeblich befindet, denn es gibt einen noch nicht geklärten Streit, ob sich die Überreste (oder wohl Teile davon) von Kolumbus in der Dominikanischen Republik, in Kuba oder aber eben in Sevilla befinden, denn an all diesen Orten wurde er im Laufe der Jahrhunderte begraben.

Stückweise aufgeteilt - das kann ich mir zur damaligen Zeit nicht vorstellen. Höchstens in Rum eingelegt :totlach:.

Als ich damals in Santo Domingo in der Kathedrale war, hieß es, dass dort sein Grab ist.

Ansonsten schöne Eindrücke von Sevilla, auch wenn die Asiaten mittlerweile wieder überall einfallen.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #22 am: 09. Juni 2025, 17:38:34 »
Zitat
Erwähnenswert ist noch, dass sich hier das Grab des Christoph Kolumbus befindet oder besser gesagt, angeblich befindet, denn es gibt einen noch nicht geklärten Streit, ob sich die Überreste (oder wohl Teile davon) von Kolumbus in der Dominikanischen Republik, in Kuba oder aber eben in Sevilla befinden, denn an all diesen Orten wurde er im Laufe der Jahrhunderte begraben.

Stückweise aufgeteilt - das kann ich mir zur damaligen Zeit nicht vorstellen. Höchstens in Rum eingelegt :totlach:.

Als ich damals in Santo Domingo in der Kathedrale war, hieß es, dass dort sein Grab ist.

Da gibt es ja Streitigkeiten darüber, wo er liegt (weil er immer mal wieder umgebettet wurde, je nach Veränderung der politischen Zugehörigkeit des Landes, in dem er gerade begraben war und beim Umbetten wurden wohl Teile im jeweils alten Grab liegengelassen) und wenn ich mich richtig erinnere, ist es die Dom.Rep. die gerade die weiteren Nachforschungen mit modernen Methoden behindert, wahrscheinlich haben sie Sorge, eine Touristenattraktion zu verlieren (letzteres ist meine persönliche Vermutung).
LG Christina

Paula

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #23 am: 09. Juni 2025, 17:56:45 »
so, stark verspätet bin ich jetzt auch an Bord, mit einem Winterurlaub in Andalusien habe ich irgendwie nicht gerechnet  ;D

Das Theater mit langfristigen Urlaubsvorbereitungen und kurzfristigen krankheitsbedingten Absagen ist mir bekannter als mir lieb ist...wie schön dass es bei dir noch geklappt hat! Und du bist gleich in den ersten Tagen so viel unterwegs gewesen dass das Knie sich offensichtlich gut erholt hat,so ein Glück!

An Sevilla kann ich mich noch gut erinnern, der Alcazar ist einfach herrlich, allerdings war es bei uns damals sehr heiß, Stadtbummel tagsüber darum gar kein Vergnügen, die Plaza Espana hat schier gekocht, daran kann ich mich noch gut erinnern. In den Gärten des Alcazar konnte man es besser aushalten.

Was mich jetzt total überrascht hat sind diese Pilze, die kannte ich überhaupt nicht! Ich habe jetzt nachgesehen: wir waren 2011 in Andalusien, da waren sie vielleicht noch im Bau? Oder jedenfalls nicht in den Reiseführeren enthalten, das hätten wir uns sicher nicht entgehen lassen! Die Lichtshow da oben ist klasse, da wäre ich auch geblieben bis es dunkel ist.

An Asiaten kann ich mich gar nicht erinnern, es war damals sehr viel los, aber es waren hautsächlich Europäer und auch Amerikaner unterwegs. Und vorgebucht hatten wir gar nichts, selbst die Alhambra Tickets haben wir erst ein oder zwei Tage vorher gekauft, das ist mitlerweile echt eine Pest dass man nirgends mehr spontan hingehen kann.

Erstaunlich wie grün alles mitten im Winter ist und sogar massig Orangen an den Bäumen, das hätte ich nicht erwartet.

Ich hoffe der Regen verschont dich in den nächten Tagen...
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #24 am: 10. Juni 2025, 16:34:18 »
Hallo Paula,

das Knie hat ziemlich problemlos mitgemacht, erst noch mit Bandage, dann ohne, nur Treppensteigen war extrem schwierig (aber: das Problem wird noch lange nicht gelöst sein).

Die Pilze gibt es seit 2011, ich weiß nicht in welchem Monat sie fertigestellt wurden, ihr habt sie wahrscheinlich gerade so verpasst, wobei es die Lichtshow wohl noch nicht von Anfang an gab.

2011 war die Reisewelt noch in Ordnung :)
LG Christina

Christina

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #25 am: 10. Juni 2025, 16:49:14 »
5. Tag – Mittwoch, 29.01.

Heute steht ein Standort Wechsel an, ich fahre von Sevilla nach Granada. Als Transportmittel habe ich mich für den Fernbus entschieden, der braucht zwar länger als der Zug, ist aber deutlich günstiger (EUR 14,50, online vorab gebucht) und war hinsichtlich des Gepäcks wesentlich unkomplizierter zu buchen als der Zug und da ich im Urlaub bin, kommt es nicht darauf an, ob ich zwei oder drei Stunden fahre.

Der Bus fährt um 11 Uhr am Busbahnhof ab, den kenne ich schon von der Ankunft mit dem Flughafenbus. Es ist bewölkt und regnet immer mal wieder, da lohnt es sich nicht, noch einen Spaziergang durch die Stadt vor Abfahrt des Busses zu machen, zumal ich am Ende des Urlaubs nochmal in Sevilla sein werde.

So trödle ich nach Frühstück, Abwasch und Packen noch im Apartment herum und schaue noch ein, zwei alte Folgen „Sex and the City“, von denen ich schon an den vergangenen Abenden immer wieder beim hier kostenlos verfügbaren Netflix welche angeschaut habe.

Gegen 10 Uhr, eigentlich viel zu früh, mache ich mich dann aber doch auf den Weg zum Busbahnhof.

Der ältere Reisebus ist bei Abfahrt vollständig belegt und zwar – ich kann es kaum glauben, fast ausschließlich mit Asiaten.

Zunächst führt die Fahrt auf der Autobahn durch sich endlos ziehende Außenbezirke von Sevilla, teils mit Wohnblocks, teils mit Gewerbe, alles sehr hässlich und mit ganz viel Müll neben der Straße. Dann geht es durch eine leicht hügelige Landschaft voller Olivenbäume. Sehr auffällig, immer wieder stehen auf den Feldern verfallene ehemalige Wohngebäude, vermutliche aufgegebene Bauernhöfe.

Die Autobahn ist nur schwach befahren, nicht ganz so leer wie in Frankreich, aber doch viel leerer als in Deutschland. Recht häufig sind Rastplätze mit Tankstelle und dann einige hundert Meter entfernt, einem Restaurant. Weder an den Tankstellen noch an den Restaurants sind je mehr als ein, zwei Autos zu sehen, das macht alles einen ziemlich verlassenen Eindruck und ich hätte mich, wäre ich hier alleine mit dem Mietauto unterwegs, bei einem Tank- oder Toilettenstopp sehr unwohl gefühlt.

Während der letzten Fahrtstunde ändert sich die Landschaft, es wird bergig, kurvig und in der Ferne sind sogar schneebedeckte Berge zu sehen – Granada liegt auf 738 m Höhe, Sevilla dagegen mit 7 m fast auf Meeresniveau.

Ohne Zwischenhalt erreichen wir den Busbahnhof von Granada pünktlich kurz vor 14 Uhr. Da der Busbahnhof außerhalb des Stadtzentrums liegt, muss ich von hier einen weiteren Bus in die Innenstadt nehmen (EUR 1,60, kann beim Busfahrer gezahlt werden).

Von der Haltestelle bei der Kathedrale sind es dann noch ein paar Minuten zu Fuß zu meinem Hotel, das im Altstadtviertel Albaicín liegt. Das Hotel entstand aus einem ehemaligen Palast/Herrenhaus und hat alte bzw. traditionelle Elemente gut gemischt mit modernen. Ich kann gleich einchecken und in mein Zimmer, das super gemütlich eingerichtet ist. Zwei kleine Nachteile: es liegt im ersten Stock und ist nur über eine Treppe zu erreichen und das Fenster im Zimmer schaut nur auf den überdachten Innenhof, in dem sich die Hotellobby befindet. Das mit der Treppe wusste ich, und weil ich bei dieser Reise so viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs und mit meinem Knie etwas eingeschränkt bin, habe ich sowieso nur einen kleinen Koffer mit gerade 10 kg neben meiner Handgepäck-Umhängetasche dabei, das Personal würde aber auch beim Hinauftragen helfen. Das mit dem Fenster erweist sich als völlig unerheblich, morgens wird es erst dann richtig hell, wenn ich das Hotel verlasse und abends wird es früh dämmrig.




Ich mache eine kurze Kaffeepause im Zimmer (es gibt einen Wasserkocher und löslichen Kaffee, Kekse habe ich noch aus Sevilla dabei), dann gehe ich in den nahegelegenen Supermarkt.

Gegen 16 Uhr mache ich einen ersten Spaziergang durch das Altstadtviertel, anders als in Sevilla, wo alles eben war, gilt es hier einige Höhenmeter bergauf und bergab zu überwinden.


Bald kann ich einen ersten Blick auf die über der Stadt thronende Alhambra werfen,


dann komme ich am Palacio de los Córdova vorbei, es ist geöffnet (kostenlos), ich schaue mir den beeindruckenden Eingangsbereich und auch das Innere an. Dort ist nur ein schlichter Raum im Erdgeschoss für Besucher zugänglich in dem alte Landkarten gezeigt werden, die Erklärungen dazu sind nur auf Spanisch, daher setze ich meinen Spaziergang bald fort.



Je höher ich komme, desto besser werden die Ausblicke zur Alhambra hinüber.




Besonders gut ist sie vom Mirador San Nicolás zu sehen und vom wesentlich ruhigeren nebenan liegenden Garten der Mezquita Mayor, der ersten seit der Rückeroberung in Granada neu entstandenen Moschee (2003), nur der Garten kann besichtigt werden.





Ein Stück weiter komme ich am Carmen de los Geranios - Casa Museo de Max Moreau („Carmen“ werden hier in Granada die Gärten genannt) vorbei. Man kann einen kostenlosen Blick in den Garten und einige Räume mit Kunstwerken werfen. Max Moreau war ein belgischer Maler (1902 – 1992), der zusammen mit seiner Frau 1966 in Granada ein ziemlich verfallenes Haus (das heutige Museum) erwarb und renovierte und dort bis zu seinem Tod wohnte.



Durch viele schmale, teils steile Gassen gehe ich wieder bergab



und erreiche die Plaza Nueva (entgegen des Namens, einer der ältesten Plätze der Stadt), die den Beginn des Albaicín markiert, die Alhambra ist von hier zu sehen und hier steht die Real Chancilleria aus dem 16. Jh. in der der königliche Gerichtshof untergebracht war (wird auch heute noch von der Justiz genutzt). Von hier führt die Carrera del Darro am (ziemlich ausgetrockneten) Fluss Darro entlang, ihre Seitenstraßen führen bergauf in den Albaicín, mein Hotel, das ich bald wieder erreiche, liegt an einer dieser Seitenstraßen.




Wetter: bewölkt, in Sevilla und auf der Fahrt kurze Regenschauer, in Sevilla ca. 15° C, in Granada ca. 10°C
Kosten: 3 Nächte Zimmer im Hotel Palacio de Santa Inés in Granada mit eigenem Bad, Minibar, Wasserkocher, Frühstück, EUR 175,35, gebucht über Expedia
LG Christina

Ilona

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #26 am: 11. Juni 2025, 09:28:03 »
Das kleine Hotel gefällt mir sehr gut. Solange man ohne Auto in der Stadt ist, eine gute Wahl. War die Minibar inklusive, weil du sie erwähnt hast?

Jedenfalls war um die Jahreszeit in der Stadt nicht viel los und die Alhambra wirkte vom Aussichtspunkt aus wie ein Gemälde. 
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #27 am: 11. Juni 2025, 16:12:06 »
War die Minibar inklusive, weil du sie erwähnt hast?

Nein, aber der Inhalt interessiert mich eh nicht, ich habe es nur erwähnt, weil ich es als Kühlschrank nutzen konnte und zusammen mit dem Wasserkocher dann ausreichend ausgestattet war, mir etwas zu essen zu machen. Bei der ja schon erwähnten Restaurant Problematik in Spanien käme für mich ein Hotelzimmer ohne zumindest Wasserkocher und Kühlschrank nicht in Frage. Deshalb hatte ich in Sevilla ein Apartment, da hätte es für einen ähnlichen Preis viele tolle Hotels gegeben, aber ohne jegliche Möglichkeit sich selbst zu verpflegen und meist auch noch Frühstücksangebot im Hotel.
LG Christina

Paula

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #28 am: 11. Juni 2025, 17:25:18 »
An den Blick vom Mirador San Nicolas auf die Alhambra kann ich mich auch noch gut erinnern. Und an die engen Straßen! Wir sind damals mit dem Bus zur Alhambra gefahren vom Hotel aus, das waren extra schmale kleinere Busse, andere wären gar nicht durch die engen Straßen gekommen. Wir sind damals auch öffentlich von Sevilla nach Granada gefahren und haben den Mietwagen in Sevilla stehen lassen, das war definitiv eine weise Entscheidung, ich hätte da nicht fahren wollen und Parkplätze findet man eh nicht.
Das der Bus voller Asiaten war ist echt verwunderlich. Wir hatten in München vor Corona massenhaft asiatische Touristen, die sind aber größtenteils noch nicht zurück gekommen.
Viele Grüße Paula

Silvia

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #29 am: 12. Juni 2025, 10:12:42 »
Die Alhambra mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund ist immer wieder herrlich anzuschauen  :herz:

Und wenn du meinen Reisebericht als Vorbereitung genommen hast, dann warst du bestimmt schlauer und hattest die Tickets vorab gebucht  ;D   

So ein Hotel mitten in der Stadt hat schon was, das ist das gute wenn man mit den öffentl. Verkehrsmitteln unterwegs ist  :thumb: