3. Oktober Granada - Casas, Plazas, Touri-Tour
Wir haben ja noch einige Eintritte quasi schon bezahlt, daher gehts weiter mit Besichtigungen in Granada. Und zwar etwas hin und her wegen unterschiedlichen Öffnungszeiten.
Insbesondere wegen der Privatstraßen haben wir wenig Lust mit dem Roller ins Albaicín zu fahren. Außerdem haben wir ja noch die Busfahrkarte. Also habe ich eines der anderen Ziele ins Navi eingegeben. Das führt uns wieder etwas im Zickzack, jedoch genau richtig. Kurz vorm Ziel parken wir mal wieder dort, wo schon einige Roller stehen. Das Gebäude scheint zur Universität zu gehören. Ein paar Schritte weiter ist ein Polizeikommissariat. Also steht der Roller dort wohl sicher

Es ist nicht weit zur nächsten Haltestelle der Linie C32, einer der kleinen Citybusse bringt uns zu unserem ersten Ziel. Beim Einsteigen wird unsere Chipkarte gescannt und es wird auch gleich angezeigt, dass wir jetzt noch acht Fahrten darauf haben. Sehr praktisch. Weniger praktisch ist, dass die Haltestellen nicht angesagt werden.
Die
Casa del Chapiz besteht eigentlich aus zwei maurischen Häusern, erbaut im 16. Jahrhundert. Sie gehörten damals zum Christentum konvertierten maurischen Familien. Seit 1932 ist dort ein Institut für Arabien Studien ansässig.

Innenhof

südlicher Hof
Das Anwesen hat auch einen schönen Garten mit Blicken hinüber zur Alhambra.

Von hier aus spazieren wir weiter zum
Palacio de Dar al-Horra. Hier soll Aixa, die Mutter des letzten Emirs von Granada gewohnt haben. Nach der Rückeroberung durch die katholischen Könige wurde er ein Teil des Klosters Santa Isabel la Real. Spuren arabischer Baukunst sind aber noch zu sehen. Vom Wohnturm aus können wir wunderbar auf die Stadt und auf Albaicín blicken.

Es ist nicht weit zur nächsten Haltestelle und mit dem Bus fahren wir wieder zurück.
Unser nächster Besuch gilt der
Casa de los Tiros. Das Gebäude wurde zwischen 1530 und 1535 errichtet, auch hier sollen konvertierte Mauren gelebt haben. Seit 1929 ist hier ein Museum untergebracht, das Malereien, Skulpturen, Keramiken, volkstümliche Stoffe und eine Sammlung von Mobiliar aus dem 19. Jahrhundert zeigt.

Weiter geht es zum
Cuarto Real de Santo Domingo. Gelockt hat mich die Beschreibung als Palast aus dem 13. Jahrhundert. Dessen Geschichte ähnelt stark der vom vorher besuchten Palacio

Aixa soll hier gelebt haben, nachdem sie von ihrem Gatten aus der Alhambra verbannt wurde. Und nach der Übernahme durch die Christen wurde daraus ein Kloster. Dort wiederum hat dann einst der Großinquisitor Torquemada eine Zeitlang gewohnt. Vom arabischen Stil ist nur die ehemalige Empfangshalle erhalten bzw. rekonstruiert worden, der Rest sind moderne Gebäude über den Grundmauern des alten Palastes.
In einem Trakt werden wechselnde Ausstellungen gezeigt. Die momentane über die nach Granada Reisenden im 19. Jahrhundert war recht interessant. Besonders die Animation, in der bekannte Persönlichkeiten wie Lady Tennyson oder Washington Irving (schrieb Geschichten über die Alhambra) über ihre Erlebnisse dort plaudern.
Wir schlagen einen Bogen durch das Viertel, vorbei an Plazas und Brunnen, hübscher und weniger hübscher Graffiti sowie dem Rathaus von Granada zum
Corral de Carbon. Zu maurischen Zeiten diente es als Getreidebörse, später dann als Kohlenhof. Dort können wir nur einen Blick in den Innenhof werden. Durch die Alcaicería - ehemals der Basar, heute ähnliches mit reichlich Souvenirläden - hindurch kommen wir wieder in die Nähe der Kathedrale.


Wir sind gestern schon am
Palacio de la Madraza vorbei gekommen, heute gehen wir hinein. In maurischer Zeit war der eine Koranschule und heute sind hier Fachbereiche der Universität untergebracht. Wenn die Tür offen ist, kann man den Innenhof und einen Saal im ersten Stock kostenlos besichtigen. Der heutige Bau stammt aus dem 18. Jahrhundert, aus maurischer Zeit ist nur die Gebetshalle übrig geblieben. Die sehen wir - über eine Absperrung hinweg - unten; dort außerdem Standbilder zweier Bischöfe (meine Vermutung, keine Erklärung gefunden) Die Treppen nach oben sind heute versperrt.

So, jetzt haben wir uns aber eine Kaffeepause verdient! Wir kehren wieder im Café Bernina ein, diesmal lassen wir uns vom Kellner noch zu einem der süßen Teilchen überreden.
Fortsetzung folgt ...