Autor Thema: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!  (Gelesen 14337 mal)

Isa

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Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
« am: 11. Oktober 2013, 16:25:26 »
Über diese Nachricht könnte sich der eine oder andere freuen, der gerade drüben unterwegs ist:
Die Nationalparks in Utah (Bryce Canyon, Zion, Arches, Capitol Reef und Canyonlands) sowie drei NMs (Natural Bridges, Glen Canyon und Cedar Breaks) öffnen Samstagmorgen wieder ihre Tore.
Quelle -> http://www.sltrib.com/sltrib/world/56983191-68/parks-national-park-state.html.csp

Horst

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Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
« Antwort #1 am: 11. Oktober 2013, 16:30:34 »
Wenn ich das richtig gelesen habe springt der Bundesstaat Utah aber nur für 10 Tage ein.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Isa

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Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
« Antwort #2 am: 11. Oktober 2013, 16:32:30 »
Bis dahin sollten sich hoffentlich aber die anderen endlich geeinigt haben...  :(  ;)

Horst

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Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
« Antwort #3 am: 11. Oktober 2013, 16:40:47 »
Bis dahin sollten sich hoffentlich aber die anderen endlich geeinigt haben...  :(  ;)
Wenn nicht könnte man an die Parkschranke statt einem Schloß auch einen Teebeutel dran hängen .....
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Isa

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Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
« Antwort #4 am: 11. Oktober 2013, 16:44:44 »
Das mit dem Teebeutel ist gut! :thumb:

sh3t0r

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Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
« Antwort #5 am: 11. Oktober 2013, 17:20:35 »
Als würde das soviel Geld kosten. Schranke auf, fertig.

Horst

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Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
« Antwort #6 am: 11. Oktober 2013, 18:03:46 »
Als würde das soviel Geld kosten. Schranke auf, fertig.
Na ja, wenn in den USA einer in einem Nationalpark in Hundeka... tritt ohne daß ein Ranger on duty war der den Haufen hätte großräumig absperren können hagelts eine Klage die sich gewaschen hat.
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Michael

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Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
« Antwort #7 am: 11. Oktober 2013, 18:11:03 »
Nicht nur das. Die grundlegende Infrastruktur will ebenfalls aufrechterhalten werden. Müllbeseitigung und Entsorgung der Toiletteninhalte sind nur zwei Punkte, ohne die es im Nationalpark bald "wie Sau" aussehen würde.
...nach der Reise ist vor der Reise...

Rainer

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Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
« Antwort #8 am: 11. Oktober 2013, 21:53:55 »
Als würde das soviel Geld kosten. Schranke auf, fertig.

Mein Reden seit eh und je (und auch "Heinz" Reden - leider schon lange verschollen, wir konnten uns wirklich sehr gepflegt streiten, aber manchmal waren wir uns einig und dieser Punkt gehörte klar dazu) - nichts ist überflüssiger in den USA als die Überregulierung von State- und Nationalparks durch Ranger. Braucht kein Mensch.

Und die von Horst gefürchteten Würstchen liegen trotzdem herum.

Ich erinnere bei dieser Gelegenheit auch noch einmal an unseren Texas Urlaub, wo wir reihenweise in total leere Stateparks einfuhren, die schon am Eingang mit mindestens drei extrem gelangweilten Rangern Fulltime bewacht wurden - was für eine unsägliche Geldverschwendung.

Schöne Natur benötigt keine Regulierung durch Ranger.

Horst

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Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
« Antwort #9 am: 11. Oktober 2013, 23:57:28 »
Schöne Natur benötigt keine Regulierung durch Ranger.
Meiner Meinung nach Hauptsächlich da wo es Tiere gibt wie im Yellowstone.
Da braucht man "Ordnungshüter".
Personal zum reinigen der Klo's usw. auch aber wenn schon keine Kohle da ist eben ein paar Ranger einsparen aber dafür die Parks auf lassen.
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Rainer

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Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
« Antwort #10 am: 12. Oktober 2013, 00:18:42 »
Meiner Meinung nach Hauptsächlich da wo es Tiere gibt wie im Yellowstone.,

Natürlich ist meine Darstellung provokant und es ist sicher (im Sinne eines Försters) die Notwendigkeit gegeben, Tiere und Menschen voreinander zu bewahren. Das beschränkt sich aber auf wenige Parks und wenige Tiere. Aber der aktuell betriebene Aufwand (gefühlt Faktor fünf bis zehn) ist Arbeitsplatzbeschaffung in Reinkultur.

Fahre mal beispielsweise nach Arizona (unweit vom Zion) in den "Pipe Spring National Monument". Da rennt kein einziges wildes Tier herum, aber es nerven mindestens drei Ranger mit Informationswut (weil die sich natürlich auch maßlos langweilen), die auch uns in wirkliche Entscheidungsnot brachten. Das rechnet sich nie und nimmer aus den paar Eintrittspreisen.

Ich würde ernsthaft behaupten, dass sich der Aufwand an Rangern auf ca. 1/10 des aktuellen Bestands eindampfen läßt, ohne Toiletten oder die Sicherheit zu vernachlässigen. Aber das ist ein plakatives Problem der USA, wo vieles definitiv "überrreguliert" ist. Die Parks gehören ganz sicher dazu.

Shadra

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Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
« Antwort #11 am: 12. Oktober 2013, 00:42:06 »
Schöne Natur benötigt keine Regulierung durch Ranger.
Stimme ich dir zu 100% zu.

ABER (jetzt kommt mal wieder das große Aber) - solange es Menschen gibt, die sich auch in dieser Natur aufhalten, zu blöd sind, auf ihre eigenen Füße zu schaun, zu deppert sind, sich an normale Regeln zu halten (kein offenes Feuer, keinen Müll dort entsorgen, etc.), zu doof sind, einem Hindernis auf dem Weg auszuweichen - solange wird es leider auch die Ranger brauchen, um diese Natur zu erhalten (oder die Kosten für Klagen gering ... ).

Und auch der "normale" Besucher möchte ja nicht nur auf einem einzigen Pfad durch einen Park tapsen, auf dem sich dann alle anderen Besucher tummeln. Und wenn dann gerade dieser einzige Pfad vom letzten Regen an einem Teilstück abetragen und hangabwärts geschwemmt wurde, dann könnten sich da schnell mal ein paar 100 Leute stauen, wenns nicht mehr weiter geht.

Und so blöd es auch klingen mag, aber wenn ich recht informiert bin (ich hatte es glaub ich in einer Doku über den Appalachian Trail gesehen) müssen teilweise sogar Fremdpflanzen entfernt werden, welche unabsichtlich über Nahrung oder Kleidung von Besuchern in die Parks eingeführt wurden, da manche die Regionalen Pflanzen verdrängen und / oder Nager oder Insekten gefährden könnten. War ein ziemlich komlexes Thema und teilweise recht erschreckend, was für eine große Auswirkung  eine kleine Ursache haben kann.

Von daher fürchte ich mal, solange die Menschen (da schließe ich mich nicht aus) solche Parks und die dortige Natur genießen möchten, wird es auch Ranger brauchen.
Ob die Anzahl derer allerdings gerechfertigt ist, kann ich nicht beurteilen. Dafür hab ich zu wenig Ahnung, was sie die restliche Zeit machen, wenn jene, die ich sehe, mal nicht irgendwo "rumstehen" ...

(ich möchte mir nicht wirklich vorstellen, wie es in unseren Wäldern aussehen würde, wenn die Förster oder Pächter nicht ein Auge darauf hätten ... - unvernünftige Naturrabauken gibt es hier auch zu genüge .. )
Schöne Grüße
Nele

Manche Menschen schwimmen mit dem Strom. Andere schwimmen gegen den Strom. Und ich steh hier mitten im Wald und find den blöden Fluss nicht!

Horst

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Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
« Antwort #12 am: 12. Oktober 2013, 09:26:42 »
Was in den USA vor allem in staatlichen oder zumindest Nicht-Nationalparks sehr gut funktioniert ist das Volunteer-System.
Das sollte man auch für die Nationalparks einführen - das würde eine Menge Geld sparen und trotzdem zuständige Ansprechpartner vor Ort belassen.
In Island beispielsweise sind die Ranger nur Hüttenwarte und das auch nur im einsamen Hochland in sehr überschaubarer Zahl im Juli und August. Der Rest des Jahres und Landes ist jeder Besucher auf sich alleine gestellt und genau das ist das was ich persönlich auch möchte. Ich brauche abends kein Lagerfeuerprogramm - Informationen über einen Park bekommt man heutzutage tonnenweise im Internet (im Gegensatz zu früher wo das System noch eher seine Berechtigung hatte).

Die USA müssten natürlich an ihre Gesetzte ran - dahingehend - auf eigene Gefahr - wenn eine Absperrung nicht vorhanden oder defekt ist - Pech gehabt - wenn ein Weg wegbricht auch - ist halt Natur!
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Rainer

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Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
« Antwort #13 am: 12. Oktober 2013, 11:08:13 »
Was in den USA vor allem in staatlichen oder zumindest Nicht-Nationalparks sehr gut funktioniert ist das Volunteer-System.
Das sollte man auch für die Nationalparks einführen - das würde eine Menge Geld sparen und trotzdem zuständige Ansprechpartner vor Ort belassen.,

Nicht nur das. Das nächste Problem ist, dass die Nationalpark nicht autonom arbeiten. Laut Wikipedia werden beispielsweise die beiden Top Parks (Yellowstone, Yosemite) von ca. jeweils 3,5 Millionen Besuchern im Jahr besucht. Da Einzelpersonen anders berechnet werden als PKWs und es auch Gruppenpreise sowie Jahrestickets gibt, ist es relativ schwierig, ohne Statistik einen Durchschnittseintrittspreis zu ermitteln, ich würde aber vermuten, dass er sicherlich mind. 10$ pro Besucher beträgt.

Das bedeutet, dass beide Parks jeweils ca. 35.000.000,- USD pro Jahr einspielen. Das muss absolut möglich sein, für so eine Menge Geld (pro Monat 3 Millionen Dollar) den Betrieb zu ermöglichen, egal was ein republikanisch kontrollierter Kongress mit den Haushaltsplänen veranstaltet. Es ist für Besucher (und erst Recht für Jahreskartenbesitzer) überhaupt nicht nachzuvollziehen, wieso die Park gesperrt sein müssen. Und wenn das Geld nicht reicht, muss man eben die Preise erhöhen - oder weniger Ranger anstellen. Aber das momentane Gießkannenprinzip ist aus wirtschaftlicher Sicht nicht nachvollziehbar und die Schließung der Parks nicht vermittelbar.

Hatchcanyon

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Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
« Antwort #14 am: 12. Oktober 2013, 11:39:07 »
Was in den USA vor allem in staatlichen oder zumindest Nicht-Nationalparks sehr gut funktioniert ist das Volunteer-System.
Das sollte man auch für die Nationalparks einführen - das würde eine Menge Geld sparen und trotzdem zuständige Ansprechpartner vor Ort belassen.

Das ist längst Stand der Dinge und soweit ich weiss sind die Volunteers deutlich in der Überzahl gegenüber den ausgebildeten Rangern. Die Parks brauchen keine Volunteers, die Parks brauchen mehr Geld und gut ausgebildetes Personal.

Leider führt das "Volunteer-Unwesen" dann auch zum Niedergang der National Parks - für State Parks speche ich hier nicht. Die Volunteers sind zumeist ausgesprochen schlecht ausgebildet und sehr oft den Kundigen unter den Besuchern an Kenntnissen hilflos unterlegen.

Ich erinnere mich an so einige Vorkommnisse:

- So ein Volunteer sollte einen Archäologen im Maze zu seinem Einsatzort bringen. Der junge Mann war mit dem Geländewagen und der Strecke heillos überfordert. Den durfte man nie und nimmer auf diese Tour schicken, er gefährdete sich und seine Mitfahrer.

- Ein anderer Volunteer stritt im Visitor Center vehement die Existenz eines geologischen Features ab, wohl weil er noch nie etwas davon gehört hatte. Sich bei dem anwesenden Ranger kundig zu machen kam nicht in Frage. Ich habe den Volunteer dann einfach stehen gelassen und gewartet, bis der Ranger frei war. Dieser bestätigte das Vorhandensein des Features, konnte mir auch einen möglichen Weg beschreiben. (Wir hatten es zuvor aus der Luft gesehen.)

- Abends gegen 10 p.m. auf der UT 24, ca 5 Meilen vor der Auffahrt auf die I70. Plötzlich Warnblinkanlage vor uns und eine Person. (Eine junge Frau). In Florida so die typische Fallensituation (mein Vorurteil!). Langsam vorbeifahren, mit der Taschenlampe leuchten. Das Fahrzeug ist vorn eingedrückt. Anhalten. Die junge Frau beschreibt, dass ihr ein Deer ins Auto gelaufen ist.

Das Fahrzeug ist nicht mehr fahrfähig. Wir bieten ihr an, sie nach Green River mitzunehmen und zu einem uns bekannten Abschlepper zu bringen. Bei der Fahrerin handelt es sich im eine Volunteerin, die an Hans Flat Dienst tut und das freie  Wochenende bei Freunden in Moab verbringen wollte. Sie vermutete, dass das Deer zum Trinken an den Dirty Devil River wollte. Wohl eher nicht, der ist ca. 40 Meilen entfernt. Neben der Unfallstelle fliesst der San Rafael River. Soviel zur Ortskenntnis.

- Wir suchen einen Arch, der schon seit Jahrzehnten in der lokalen Literatur genannt wird. Nachfrage im Vistor Center. Antwort von 2 Personen: "Nie gehört!"

Schlechter als es in den letzten 15 Jahren um die Nationalparks bestellt ist kann es nicht mehr werden, es sei den man gibt sie bewusst ohne Bewachung zur Plünderung frei.

Gruss

Rolf