Was in den USA vor allem in staatlichen oder zumindest Nicht-Nationalparks sehr gut funktioniert ist das Volunteer-System.
Das sollte man auch für die Nationalparks einführen - das würde eine Menge Geld sparen und trotzdem zuständige Ansprechpartner vor Ort belassen.
Das ist längst Stand der Dinge und soweit ich weiss sind die Volunteers deutlich in der Überzahl gegenüber den ausgebildeten Rangern. Die Parks brauchen keine Volunteers, die Parks brauchen mehr Geld und gut ausgebildetes Personal.
Leider führt das "Volunteer-Unwesen" dann auch zum Niedergang der National Parks - für State Parks speche ich hier nicht. Die Volunteers sind zumeist ausgesprochen schlecht ausgebildet und sehr oft den Kundigen unter den Besuchern an Kenntnissen hilflos unterlegen.
Ich erinnere mich an so einige Vorkommnisse:
- So ein Volunteer sollte einen Archäologen im Maze zu seinem Einsatzort bringen. Der junge Mann war mit dem Geländewagen und der Strecke heillos überfordert. Den durfte man nie und nimmer auf diese Tour schicken, er gefährdete sich und seine Mitfahrer.
- Ein anderer Volunteer stritt im Visitor Center vehement die Existenz eines geologischen Features ab, wohl weil er noch nie etwas davon gehört hatte. Sich bei dem anwesenden Ranger kundig zu machen kam nicht in Frage. Ich habe den Volunteer dann einfach stehen gelassen und gewartet, bis der Ranger frei war. Dieser bestätigte das Vorhandensein des Features, konnte mir auch einen möglichen Weg beschreiben. (Wir hatten es zuvor aus der Luft gesehen.)
- Abends gegen 10 p.m. auf der UT 24, ca 5 Meilen vor der Auffahrt auf die I70. Plötzlich Warnblinkanlage vor uns und eine Person. (Eine junge Frau). In Florida so die typische Fallensituation (mein Vorurteil!). Langsam vorbeifahren, mit der Taschenlampe leuchten. Das Fahrzeug ist vorn eingedrückt. Anhalten. Die junge Frau beschreibt, dass ihr ein Deer ins Auto gelaufen ist.
Das Fahrzeug ist nicht mehr fahrfähig. Wir bieten ihr an, sie nach Green River mitzunehmen und zu einem uns bekannten Abschlepper zu bringen. Bei der Fahrerin handelt es sich im eine Volunteerin, die an Hans Flat Dienst tut und das freie Wochenende bei Freunden in Moab verbringen wollte. Sie vermutete, dass das Deer zum Trinken an den Dirty Devil River wollte. Wohl eher nicht, der ist ca. 40 Meilen entfernt. Neben der Unfallstelle fliesst der San Rafael River. Soviel zur Ortskenntnis.
- Wir suchen einen Arch, der schon seit Jahrzehnten in der lokalen Literatur genannt wird. Nachfrage im Vistor Center. Antwort von 2 Personen: "Nie gehört!"
Schlechter als es in den letzten 15 Jahren um die Nationalparks bestellt ist kann es nicht mehr werden, es sei den man gibt sie bewusst ohne Bewachung zur Plünderung frei.
Gruss
Rolf