Autor Thema: Texas - Steaks & State Parks - und mehr ... oder auch: Die vier Jahreszeiten  (Gelesen 97428 mal)

Andrea

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Ich mag diese bunte Landschaft sehr. Mal sehen, wann und wo ich mal in die Badlands komme. Vor 2 Jahren dachte ich ja noch, es würden die in Oregon werden...

Aber das mit dem Wind ist ja heftig.  Und bei 100mph bleibt ja wohl keiner stehen.... :o
Liebe Grüße, Andrea



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Rainer

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09. April 2013, Dienstag: 14. Tag, Gallup - Santa Rosa via El Morro National Monument


Am nächsten Morgen schiebe ich als erstes vorsichtig den Vorhang beiseite, um zu sehen, ob der Wind heute endlich nachgelassen hat. Offensichtlich hat er das, aber trotzdem erfreut mich der Anblick nicht sonderlich, im Gegenteil, draußen muss es beschissen kalt sein, denn unser Auto ist eingeschneit... ich kann es nicht glauben. Ich sage es zu Sylvia und sie glaubt es auch natürlich nicht - aber einen Augenblick später kann sie sich selbst davon überzeugen.

Sofort wird der Fernseher eingeschaltet, um die Wetterdaten abzurufen. In Gallup sind es demnach aktuell 32 Fahrenheit - das sind genau 0 Grad Celsius - Hallelujah! Der Winter ist zurück. Dabei sollte dieser Urlaub eigentlich eine Art vorgezogener Sommerurlaub werden. War wohl nichts. D.h. - kann man nicht so genau sagen, denn wir hatten es schon über 30 Grad (South Padre Island war sehr warm). Offensichtlich bleibt uns in diesem Urlaub keine Wettercapriole erspart.

Entsprechend wenig eilig haben wir es heute. Eigentlich wollten wir heute El Morro National Monument und El Malpais besuchen - aber ob das bei dieserm Wetter wirklich Freude macht? Wir wissen es nicht. Behäbig und langsamer als sonst stehen wir auf und verplempern unsere Zeit. So gegen 10.00 Uhr checken wir dann endlich aus und gehen zu Carls Jr., einen Trostburger essen. Draußen ist es immer noch schweinekalt, aber bei Carly (wie wir ihn liebevoll nennen) ist gut geheizt - immerhin auch ein Novum für uns, wir kennen sonst nur die heruntergekühlten klimatisierten Buden. Heute aber wird geheizt und nicht gekühlt.

Da wir es eigentlich nicht eilig haben um bis Amarillo resp. Texas zurückzukehren, beschließen wir, es einfach mit El Morro zu versuchen. Wenn es nicht geht, dann nicht, dann fahren wir halt weiter.

Eine gute Stunde später treffen wir dort ein, immerhin geschieht ein kleines Wunder und es entsteht ein winzig kleines Loch im Himmel und die Sonne lugt vorsichtig hindurch, das gibt uns die Gelegenheit, El Morro wenigstens mit halbwegs Kontrasten zu fotografieren (siehe 2. + 3. Bild) - na also, wer nicht wagt, der nicht gewinnt:











Wir fahren weiter zum Visitorcenter, besorgen uns ein Eintrittsticket und eine Map. Ich frage den Ranger, welcher der Wege für mich machbar sind und schon bald befinden wir uns auf einem kleinen Rundweg um den gewaltigen Felsen. Immerhin reicht es noch für ein paar weitere Fotos, bis hin zu einem kleinen Teich (ich weiß nicht mehr, was das ist):














Bereits kurz vor erreichen des Teichs hat sich das Loch im Himmel leider wieder verschlossen, dafür setzt jetzt ein stetig zunehmender "Schnegen" (Kurzform f. Schneeregen) ein. Das war es dann für heute. Natürlich sind wir so weit wie möglich vom Visitorcenter entfernt und kommen klatschnass und übel durchfroren endlich dort an. Ich gehe einfach auf die Toiletten und trockne meinen Kopf inkl. Haare mit den vorhandenen Papieren und dem Heißlufttrockner - sieht sicherlich Banane aus, aber das ist mir egal, mir tun auch meine Hände tierisch weh, weil ich ja den Rollator schieben muss und es war so scheißkalt draußen.

Damit ist unsere "Abenteuerlust" für heute erledigt, wir beschließen, ab jetzt nur noch so lange Richtung Osten zu fahren, bis wir einfach keine Lust mehr haben.

Wir fahren zur Interstate 40 zurück, fahren dort Richtung Albuquerque, durchqueren Albuquerque und weiter geht es Richtung Texas. Die ganze Zeit wechseln sich heftige Niederschläge mit trockenen Phasen ab, auch um uns herum verdunkelt sich der Himmel immer wieder bis ins Schwarze und es finden überall Niederschläge und Unwetter statt:











Schließlich erreichen wir den Ort Santa Rosa, dieser macht schon seit vielen Meilen auf sein Route 66 Flair aufmerksam, da es im Moment auch trocken draußen ist, fahren wir hier ab und suchen uns das Super8. Dort bekommen wir problemlos ein Zimmer und checken ein.

Am Abend gehen wir in das benachbarte Diner mit 50er Jahre Atmosphäre, optisch ist das ganz nett (angeblich ist es wirklich schon so alt), aber das Essen ist nichts besonderes und das Bier kommt in lachhaft kleinen Gläschen - so etwas habe vorher noch nie in den USA erlebt. Wieder was gelernt...

An der Hotelrezeption besorgen wir uns im Anschluss an das Abendessen ein paar Touristeninformationen und planen den nächsten Tag. In Santa Rosa soll es nicht nur Route 66 Flair geben, sondern auch ein Oldtimer Museum. Ich bin zwar überhaupt kein Fan von Museen, aber da morgen auch Scheißwetter sein soll (was sich zum Glück nicht ganz bewahrheitet), bin ich einverstanden, dass wir es wenigstens mal aufsuchen und hineinschnuppern.

Silv

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Habe gerade auf meiner USA-Karte gesehen, dass ich durch Santa Rosa auch schon gefahren bin. Das war 1994, als wir die Route 66 fuhren.  :D
Liebe Grüße
Silvia

Andrea

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Also das bisschen Sonne habt ihr wirklich gut abgepasst. Schöne frühsommerliche Bilder von El Morro. Kaum zu glauben, dass es da so ar...kalt war.

Sag mal, kannst du eigentlich noch Autofahren? Oder darf Sylvia das alleine übernehmen? Im letzteren Fall hast du wie ich das Glück einen Partner zu haben, dem viel Fahren nichts ausmacht. Das kann manchmal recht hilfreich sein, vor allem wenn man vor dem Wetter fliehen will.
Liebe Grüße, Andrea



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Rainer

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Sag mal, kannst du eigentlich noch Autofahren?

Nein. Zumindest nicht ohne Hilfsmittel, aber dafür habe ich keinen Führerschein (das muss man extra machen, wenn man Lenkradgas etc. haben will).

Oder darf Sylvia das alleine übernehmen?

Darf und will. Das war schon zu den Zeiten so, als ich noch gesund war. Damals durfte ich den Wagen holen und dann fiel der legendäre Satz "lass mich mal" -  das war es dann für den "Rest" des Urlaubs. Sylvia fährt für ihr Leben gerne Auto. Das hat sie von ihrem Vater geerbt, der sich auch die Mühe gegeben hat, das zu vererben. Deswegen ist die Fahrerei wirklich kein Problem. Außerdem bin ich der bessere Kartenleser und so ergänzen wir uns perfekt.

Paula

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ich finde das sieht sehr schön aus wie die Sonne auf El Morro scheint. Als virtuell Mitreisender hat man ja keine Probleme mit dem Wetter  :)

absolut gigantisch ist das Foto:



unten Gewitter und im gleichen Bild blauer Himmel, wow so was habe ich noch gar nicht gesehen  :beifall:
Viele Grüße Paula

Shadra

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Ich oute mich mal als blinder Passagier (OK .. bin unterwegs schnell durch den Kofferraum mit reingekrabbelt  ;)  )
Die Bilder von dem Unwetter sind wirklich beeindruckend!!

Aber sag mal .. habt ihr da die Testrunde eines neuen Mars-Rovers abgelichtet???  :toothy9:


Schöne Grüße
Nele

Manche Menschen schwimmen mit dem Strom. Andere schwimmen gegen den Strom. Und ich steh hier mitten im Wald und find den blöden Fluss nicht!

Ilona

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Unglaublich, dass es im April so weit südlich nochmals so kalt wurde  :frier:. "Schnegen'" (aber nur als Ausdruck) gefällt mir  :thumb:.
Liebe Grüße

Ilona

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Rainer

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Unglaublich, dass es im April so weit südlich nochmals so kalt wurde  :frier:. "Schnegen'" (aber nur als Ausdruck) gefällt mir  :thumb:.

Es kommt noch mehr (siehe 11. April, Donnerstag)...


10. April 2013, Mittwoch: 15. Tag, Santa Rosa - Amarillo,  "Autotag" und ein wenig Palo Duro Statepark


Heute wollen wir endgültig wieder zurück nach Texas fahren, ab morgen soll das Wetter langsam wieder besser und wärmer werden. Heute ist es erst einmal bedeckt und kalt, wir beschließen noch einmal, bei Carls Jr. einen Burger zu frühstücken. Der liegt hier in einer Filiale der Loves-Kette



die wir zwar schon oft gesehen haben, aber nie wussten, was das eigentlich ist. Das ist typischerweise eine große Tankstelle für Trucks (und auch PKW) und auch eine Anlaufstelle für Trucker, die dort einen kleinen Supermarkt vorfinden, aber auch frische Lebensmittel (Obst, frischen Kaffee usw.) erhalten. Sogar Duschen gibt es dort - eben alles, was ein Trucker so braucht. Nach dem Burger bei Carly gehen wir auch einfach mal schauen, weil Sylvia für unterwegs etwas Obst einkaufen will und tatsächlich bekommen wir zu ihrer Freude sowohl ein paar schöne Äpfel wie auch Bananen als Proviant. Dazu bekommt jeder noch einen Eimer mit Kaffee (den es dort in bestimmt fünf Sorten gibt) und so sind wir  für den Tag gut ausgestattet.

Den Kaffee besorgen wir uns allerdings erst im zweiten Anlauf, denn wie wir am Tag vorher schon überlegt hatten, jetzt suchen wir erst einmal das Oldtimermuseum auf. Da wir außerdem auch noch die Cadillac-Ranch bei Amarillo besuchen wollen, passt das ja ganz gut in die Planung, heute ist also "Autotag".

Das Museum ist schnell gefunden, es hat auch geöffnet und einige Minuten später haben wir schon den Eintrittspreis bezahlt und befinden uns inmitten einer durchaus beachtlichen Auswahl alter Autos. Es fällt uns sofort auf, dass viele Wagen nicht nur geliehene Modelle sind, sondern einige davon auch zum Verkauf angeboten werden. Wer also noch einen amerikanischen Oldtimer sucht - der könnte hier fündig werden. Manche dieser Wagen sind uns bekannt, andere wiederum überhaupt nicht, ich zeige einfach mal eine kleine Auswahl der ausgestellten Fahrzeuge:





























Zum Abschied fotografieren wir auch noch den "Aufmacher" des Museums, eine schwebende gelbe Tin Lizzy:





Im Musuem quatschen wir natürlich noch mit der Inhaberin zum Abschied ein wenig und erzählen ihr nicht nur, dass wir aus Deutschland sind (was in dieser Gegend offensichtlich sehr selten ist), sondern dass wir noch weiter zur Cadillac-Ranch nach Amarillo wollen. Sie erzählt uns, das wäre ganz einfach zu finden, wir sollten kurz vor Amarillo einfach nach rechts schauen, da würden wir schon alles weitere sehen. Auf einer Landkarte ist die Position auch ungefähr eingezeichnet, so dass wir es eigentlich gut finden sollten.

Nach dem wir (wie oben angekündigt) uns jeder noch einen Kaffee besorgt haben, geht es nun wieder auf die Interstate 40 Richtung Texas. Während wir so vor uns hinfahren sehen wir mit allergrößter Freude, dass der Himmel immer weiter aufklart und als wir endlich die Landesgrenze zu Texas überqueren, haben wir nur noch einen strahlend blauen Himmel! So muss das sein - nur mangels Temperaturanzeige (ein minimaler Ausstattungsmakel unseres ansonsten tadellosen Minivans) können wir nicht abschätzen, wie kalt oder warm es draußen ist.

Auf dem weiteren Weg nach Amarillo sage ich noch zu Sylvia, dass ich wüßte, dass hier irgendwo dieses legendäre Steakhouse sein müßte, wo man ein Riesensteak geschenkt bekommt, aber nur wenn man es komplett ißt. Kaum habe ich das ausgesprochen, tauchen auch schon die einschlägigen Werbetafeln am Autobahnrand auf - 72 Unzen Steak im Big Texan an der Ausfahrt xyz (ich weiß die Nummer nicht mehr). Aha - vielleicht schauen wir uns das ja mal an. Obwohl ich das nicht zu versuchen brauche, ich kann zwar gut Steaks essen, aber nicht 2 Kilo. Das ist hoffnungslos zuviel.

Dann nähern wir uns auch schon Amarillo und der Ausfahrt, an der die Cadillac Ranch irgendwie liegen muss. Ich schaue (wie mir befohlen) nach rechts, um irgendein Hinweisschild oder so zu finden. Die Lösung ist allerdings erheblich einfacher: da ist kein Schild - sondern da sind die Cadillacs in persona! Man kann sie schon prima von der Autobahn aus sehen, also weise ich Sylvia an, hier spontan die Autobahn zu verlassen, denn wir sind so gut wie da, wir müssen nur noch den Zugang finden. Am Ende der Abfahrt fahren wir eine kleine Parallelstraße zur Autobahn wieder ein Stück zurück - und das war es auch schon. Auch das hatten wir uns vollkommen anders vorgestellt (so mit Eintritt und Visitorcenter und so). Nichts davon. Man stellt sein Auto einfach auf das Grün und muss dann zu Fuss zu den Cadillacs latschen. Dummerweise ist das Feld komplett eingezäunt und man muss zu Fuss durch eine sehr enge Schleuse, eine Art Käfig mit dem bekannten Karussel. Das Problem: das Ding ist so beschissen eng, dass ich nicht weiß, wie ich mit dem Rollator da durchkommen soll. Was der Sinn ist, erschließt sich mir nicht so richtig, nur um Autos abzuhalten hätte es eine deutlich einfachere Konstruktion getan.

Letztendlich finde ich aber eine Möglichkeit, mich durch den Eingang zu wuseln, endlich stehe ich auf dem Acker und - friere! Hier weht ein grausam kalter und gemeiner Wind. Schon nach wenigen Augenblicken fängt das Gesicht an zu schmerzen und insbesondere auch meine Hände, denn ich habe keine Handschuhe dabei und das Schieben des Rollators bei diesem schweinekalten Wind ist eine Pein. Bis zu den Cadillacs sind es aber ca. 100-200m, da hilft nichts, da muss ich durch. Zum Glück haben wir beide unsere Lederjacken mitgenommen, die sind wenigstens absolut winddicht. Ich ziehe meine Jacke etwas hoch und ziehe die Ärmel etwas aus, um mit dem gewonnenen Stück Ärmel meine Hände halbwegs einzuwickeln - sonst geht es gar nicht, der Wind tut meinen Händen so weh, dass ich sonst nicht weiterlaufen könnte. Dieses Manöver gelingt aber und wir dackeln los Richtung Cadillacs.

Dort steht nur noch ein einziges weitere Pärchen (offensichtlich zwei junge Amerikaner) und er fotografiert bereits fleißig. Sie steht dabei - und friert. Die haben beide nur so Kängaruh-Fleecejacken an (das war mal so eine Mode), mit Kapuze aber bei weitem nicht winddicht. Und man sieht ihnen an, wie schrecklich sie frieren. Sie will gehen, er macht noch ein Foto, noch ein Foto - dann gibt er auf. Beide machen sie sich zügig auf den Weg zurück zum Auto.

Dadurch haben wir nun das ganze Feld für uns. Die Cadillacs sind inzwischen wahrscheinlich zigtausend mal mit irgendwelchen Graffitys besprüht worden, überall fliegen leere Dosen herum und die Autos sind quietschbunt. Immerhin ist der Himmel stahlblau und passt zu den fröhlichen Farben - und dass es schweinekalt ist, das sieht man ja auf Fotos nicht. Hier einfach mal drei Fotos aus der großen Anzahl, die wir dort geschossen haben:











Nach ein paar Minuten reicht es uns aber auch, der Wind ist erbarmungslos und kriecht in jede Lücke. Wie gut, dass wir wenigstens unsere Lederjacken eingepackt hatten, ohne diese hätten wir keine Chance gehabt. Als wir wieder an unserem Auto ankommen, sitzt das amerikanische Pärchen immer noch in ihrem Fahrzeug und ist offensichtlich mit "auftauen" beschäftigt (wie uns die kurzen Zeichen erklären, die wir wortlos austauschen). Da geht es uns doch deutlich besser und wir fahren nach kurzer Zeit weiter.

Sylvias Kaffee ist allerdings inzwischen durch, andererseits hätte sie gerne einen neuen heißen Kaffee, also bemühe ich die Navi und weise sie an, uns zum nächsten Starbucks zu fahren. Dort steigt nur Sylvia aus und geht in den Laden. Ich bleibe so lange draußen und schaue mir in der Karte an, wo der Palo Duro Statepark eigentlich genau liegt, denn diesen wollen wir morgen besuchen.

Nun ist es heute aber auch erst 15.00 Uhr und auf dem Weg hierhin zum Starbucks hatte ich vor wenigen hundert Metern ein Hinweisschild zum Palo Duro SP gesehen inkl. Entfernungsangabe - das waren da nur noch 27 Meilen. Hm - vielleicht heute schon mal reinschnuppern?

Als Sylvia glücklich und mit zwei neuen Kaffees zurückkehrt, erzähle ich ihr das und kurz entschlossen folgen wir diesen Hinweisen. Nach ca. 30 Minuten erreichen wir schon das Visitorcenter und legen unseren Stateparks-Pass vor. So langsam zahlt er sich aus, denn sonst hätten wir hier jeder 10 Dollar zahlen müssen - und das täglich, denn die Preispolitik der Stateparks ist nicht zu vergleichen mit der der Nationalparks. Eigentlich wollten wir heute gar nicht viel Zeit hier verbringen, sondern einfach schon einmal die Parkmap besorgen und nur mal schauen, was es so gibt.

So machen wir es dann auch, wir fahren ein Stück hinein, auf der Map sehen wir eine große Rundtour durch den Park, für heute ist das viel zu weit. Also fahren wir einfach nur die ersten beiden Viewpoints an und machen ein paar Fotos. Inzwischen hat die Sonne zwar ihre maximale Leistung erreicht, aber der kalte Wind ist immer noch unangenehm.

Der Statepark hat auf den ersten Blick ein wenig Flair wie der Grand Canyon, große Täler und rote Steine beherrschen das Thema. Zwei repräsentative Eindrücke von unserer Stipvisitie:








Inzwischen geht es auf 16.30 Uhr zu, wir müssen ja noch zurück nach Amarillo (obwohl wir auch hier irgendwo übernachten könnten), denn heute wollen wir endgültig zum ersten Mal in ein "Texas Roadhouse" gehen, das reizt uns schon den ganzen Urlaub. In Amarillo gibt es gleich zwei davon, ich programmiere das Navi auf das zentraler gelegene und lasse mir die nächstliegenden Motels anzeigen - prompt ist ein Super8 dabei, das soll es werden.

Eine knappe Stunde später treffen wir dort ein und bekommen ein überdurchschnittlich großes und gut ausgestattetes Zimmer für 64$ plus Tax. Das ist es wert. Bis zum Texas Roadhouse ist allerdings zu weit um es zu laufen, also fahren wir (so gegen halb Acht) mit dem Wagen dorthin. Der Laden ist krachvoll, aber wir wollen (wenn möglich) im Barbereich sitzen, dort gibt es auch üblicherweise freie Platzwahl und kein "wait to be seated".

An der Theke sind auf der anderen Seite genau zwei Stühle frei - perfekt - wir wuseln uns durch die Menge und nehmen Platz, mein Rollator wird an die Seite gestellt. Hier gefällt es uns auf Anhieb noch einen kleinen Tacken besser als bei Logans Roadhouse, die Stimmung ist noch etwas "rockiger", auch hier ist der Boden mit Erdnussschalen übersät, es ist halb abgedunkelt, die Musik spielt (nicht zu) laut, wir bekommen sehr schnell zwei Getränke (Sylvia eine Margherita und ich ein großes Bier) und die Speisekarte. Auch hier gibt es das USDA Sirloin (was ich seit einem Jahr erst kennen und schätzen gelernt habe), das ist auch hier das Steak des Hauses und es kommt sogar in vier Größen.

Natürlich bestelle ich die größte Variante (Cowboy Cut, ich glaube 18 Unzen oder so), Sylvia reicht es zwei Nummern kleiner. Schon jetzt haben wir beschlossen, dass der Laden super ist. Das Steak kommt in der üblich kurzen Zeit und enttäuscht nicht. Zudem sind die Speisen und Getränke auch noch überraschend preiswert, das erklärt auch (neben der urigen Stimmung), warum ein Roadhouse immer knackevoll ist. Das war eine gute Entscheidung, Kimberley (unsere Barkeeperin) ist nicht nur hübsch, sondern auch aufmerksam und die Bierchen fliegen tief. Saugut!!

Müd und satt geht es anschließend zurück ins Hotel, wo wir, wie immer, Fotos sichten und den Wetterbericht schauen. In der Tat ist für morgen Sonne pur angesagt, wobei es zunächst noch relativ frisch sein soll. Und ebenso in der Tat wird es erheblich frischer sein, als wir uns im Moment vorstellen können...

Andrea

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Rainer, das ist wirklich eine schöne Reise, die ihr da gemacht habt. Gut, dass ich hier gerade noch den Rest Sonne des Tages genießen kann. Im T-Shirt und kurzer Hose... Kaum vorstellbar, das ihr euch bei den schönen Bildern den Ar... abgefroren habt.
Liebe Grüße, Andrea



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Ilona

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Der erste Love's ist uns in Cedar City, Utah an der Interstate begegnet und ich dachte, wegen den Herzen im Logo  :cool2:, dass kann doch wohl in dem prüden Amerika (vor allem in Utah) nicht wahr sein .... :totlach:.

Dabei ist es nur eine anständige Tankstellenkette ohne integrierten Sex-Shop  :toothy9:.
Liebe Grüße

Ilona

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Der erste Love's ist uns in Cedar City, Utah an der Interstate begegnet und ich dachte, wegen den Herzen im Logo  :cool2:, dass kann doch wohl in dem prüden Amerika (vor allem in Utah) nicht wahr sein .... :totlach:.

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Jaaaa, genau das dachte ich bei meinem ersten "Love´s" irgendwo zwischen Dallas und Nashville auch.

Heute noch sehe ich mich neugierig um, ob das mit dem Tanken nicht eventuell nur Tarnung ist!

Paula

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Hallo Rainer,

Autos interessieren mich nicht so doll aber die roten Felsen umso mehr  :)
die hätte ich dort gar nicht erwartet, das ist eindeutig ein Grund mal in diese Gegend zu fahren! Aber etwas später im Jahr bei sommerlichen Temperaturen...
Viele Grüße Paula

Silv

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Die Cadillac Ranch und den Palo Duro Canyon hatten wir damals auch besichtigt. Das Museum hätte ich mir allerdings auch angesehen, da stehen ja ein paar heiße Oldtimer drin.  :)
Liebe Grüße
Silvia

Rainer

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Eine unanständige Tankstellenkette wäre Dir lieber?  :totlach:

Offensichtlich bin ich schon zu sehr an das "klinisch saubere" Image der USA gewöhnt, ich bin wirklich erst gar nicht auf die Idee gekommen, dass das ein Sexshop oder so sein könnte. Das ist für mich genau so eine sinnlose Aneinanderreihung von Buchstaben wie die Kette "Wiener Schnitzel", wo es auch alles außer Wiener Schnitzel gibt.

In Japan (obwohl ich noch nie da war), da könnte ich mir das vorstellen, dass das ein Liebeshotel oder so ist. Das ist ja da recht verbreitet. Aber nicht in den USA.