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Allgemeines => Reisen allgemein => Thema gestartet von: Flicka am 10. Dezember 2014, 19:06:38

Titel: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Flicka am 10. Dezember 2014, 19:06:38
Das Thema, was man sich im Urlaub gönnt und früher vielleicht nicht gegönnt hat, ist mir in den letzten Tagen unabhängig voneinander öfter begegnet. Ich bin ins Grübeln gekommen und habe an den ersten Urlaub in London vor mittlerweile fast 20 Jahren gedacht: Unsere Unterkunft, die wir uns zu dritt geteilt haben, war eigentlich sehr schön und geräumig, aber in einem Vorort von London und ca. eine halbe Stunde Bahnfahrt von der Victoria Station entfernt. Wir haben außer McDonalds und Pizzaland, wo es All-you-can-eat-Buffets mit Pizza und Pasta gab, eigentlich kein "Restaurant" von innen gesehen. Abends sind wir meistens an der Themse entlang spaziert und als Höhepunkt am letzten Abend ins Hard-Rock-Café. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich für eine komplette Woche London knapp 1000 DM bezahlt habe.

Ich weiß noch, dass ich den Urlaub richtig genossen habe. Alles war aufregend, angefangen bei den Pommes frites bei McDonalds, die gar nicht Pommes Frites hießen, dabei hatte ich doch gedacht, das wäre weltweit ein universeller Begriff. Unser Standardspruch war damals und noch einige Jahre später, dass man ins Zimmer sowieso nur zum Schlafen kommt. Ein paar Jahre später in Rom habe ich das schon nicht mehr ganz so locker gesehen. Ich denke heute noch mit Grauen an den Duschvorhang im winzigen Badezimmer. Und heute möchte ich im Urlaub eigentlich nicht schlechter wohnen als zuhause.

Ein Freund, mit dem ich jahrelang unterwegs war, sieht das heute noch anders. Wir haben uns vor ein paar Tagen unterhalten, er hat berichtet, nach einer anstrengenden Rundreise in Asien noch drei Tage in einem luxuriösen Strandhotel gebucht zu haben und sich fast für diesen "Fauxpas" entschuldigt. Dafür hat er letztes Jahr fast begeistert von einem spontan gebuchten supergünstigen Zimmer in Florida berichtet, in dem so ziemlich alles kaputt gewesen sei.

Ich bin inzwischen bereit, deutlich mehr Geld für Unterkünfte auszugeben als früher. Vorgestern habe ich für den Kanada-Urlaub im nächsten Jahr eine Buchungsanfrage für drei Nächte in Telegraph Cove auf Vancouver Island abgeschickt, wo ich nach einigem Überlegen bereit bin, für ein Zimmer direkt am Hafen quasi über dem Wasser mit Panoramablick auf die Bucht 150 Euro / Nacht zu zahlen statt 80 Euro in einem als leicht schmuddelig beschriebenen Motel 20 km entfernt. Die Ausflüge zur Wal- und Bärenbeobachtung, die ich dort unternehmen will, sind preislich auch nicht gerade günstig, aber mit ein Grund, warum ich überhaupt dort hinfahren möchte.

Andererseits lege ich im Urlaub nach wie vor keinen Wert auf ein besonderes Auto. Wenn mein Gepäck halbwegs bequem hineinpasst, dann reicht es mir völlig. Beim Essen sieht es ähnlich aus. Im Island-Urlaub letztes Jahr habe ich mir öfters für den Tag Sandwichs vorbereitet und unterwegs gegessen, in Japan war ich oft mit günstigen Bento-Boxen zufrieden, und ich werde mich wohl auch im Kanada-Urlaub teilweise selbst versorgen. Für diese Dinge gebe ich also sicher nicht viel mehr Geld aus als noch vor ein paar Jahren, auch wenn die Extrem-Fast-Food-Zeiten sicher der Vergangenheit angehören.

Und ihr? Gebt ihr heute für bestimmte Dinge wie Unterkunft, Transport, Essen, Ausflüge, Sehenswürdigkeiten oder sogar für alles im Urlaub mehr Geld aus als früher, weil ihr euch mehr gönnen wollt? Reist ihr heute an Ziele, die ihr früher nicht angesteuert hättet, weil sie euch zu teuer gewesen wären? Oder bleibt euer Urlaubsstil immer auf dem gleichen Niveau und ihr müsst - wenn überhaupt - nur wegen Preissteigerungen mehr Geld ausgeben?
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Silvia am 10. Dezember 2014, 19:49:13
Bei mir ist die Antwort nicht ganz so einfach:

Ich gebe für den einzelnen Urlaub WENIGER Geld aus, allerdings fahre ich dafür jetzt statt 1x im Jahr bis zu 4x im Jahr weg, d.h. im Endeffekt gebe ich doch wesentlich MEHR Geld aus.  ::)

Ein Zimmer für 150,- € ist in meinem Budget einfach nicht drin  :weissnicht:  ... da würde dann nur 1x Urlaub im Jahr rausspringen.

Allerdings würde ich auch etliches blechen für Ausflüge zur Wal- bzw. Bärenbeobachten - wenn ich schon mal dort bin! Das wäre dann auch ja der Hauptgrund für die Ecke!
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Flicka am 10. Dezember 2014, 20:08:33
Die 150 Euro tragen dazu bei, warum ich seit ein paar Tagen intensiver über das Thema nachdenke. Eigentlich hatte ich mir ja vorher ein Preislimit von 100 Euro gesetzt, aber die Saison auf Vancouver Island ist offenbar kurz und teuer.

Es geht mir aber gar nicht um die absoluten Kosten eines Urlaubs und um die Frage, ob 150 Euro oder nicht, sondern darum, ob ich es vor fünf Jahren erwogen hätte, diesen Preis zu zahlen. Und damals wäre ich mit ziemlicher Sicherheit für die Hälfte des Geldes im 20 km entfernten Motel abgestiegen.
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Rainer am 10. Dezember 2014, 20:44:30
Das ist eine gute Frage und läßt sich auch nicht einem einzigen Satz beantworten, lediglich oberflächlich: ja, ich gebe sicherlich heute im Schnitt mehr Geld für Urlaub aus als vor dreißig Jahren. Sehr viel mehr Geld sogar.

Die erste triviale Ursache dafür sind die finanziellen Verhältnisse, als Student hätte ich beispielsweise nie und nimmer einen USA Urlaub bezahlen können. Die entsprechenden Berichte aus usa-reise.de und auch deren finanziellen Ansichten stoßen mir relativ sauer auf, weil da mit absoluter Sicherheit Geld ausgegeben wird, was Papa verdient. Ich habe als Student wirklich nicht schlecht (nebenher) verdient, aber Urlaub war endgültig Luxus und auf gar keinen Fall konnte ich mehrere Tausender ausgeben (egal ob damals DM oder heute Euro).

Von daher ist es natürlich klar, das ging ja früher gar nicht anders. Meine ersten Schritte in die urlaubsmäßige Selbständigkeit waren seinerzeit Campingurlaube in Südfrankreich und ab 1983 auf Korsika (da war ich dann so dermaßen begeistert, dass ich das viele Jahre weiter betrieben habe). Kostenpunkt: pi mal Daumen 200,-DM pro Woche (kein Scherz!). Mehr hatte ich auch gar nicht und es war trotzdem super.

Seit 1986 war ich dann Angestellter und habe relativ schnell ein vernünftiges Gehalt bekommen, dennoch blieb Korsika und Campingurlaub der Urlaub meiner Wahl. Erst 1996 ließ ich mich von meiner Frau dazu "überreden" (das muss ich ehrlich zugeben, im Vorfeld hatte ich keine große Lust darauf), doch auch mal nach Kalifornien zu fliegen. Schon am zweiten Tag habe ich nicht mehr verstanden, warum ich das eigentlich nicht wollte... Dieser Urlaub dauerte 24 Tage und im anschließenden Kassensturz ermittelte ich, dass wir insgesamt ca. 14.000,-DM ausgegeben hatten: eine für mich monströse Hausnummer! Soviel Geld hatte ich bis dato nicht annähernd ausgegeben und ich konnte mir auch nicht ernsthaft vorstellen, das noch öfter zu machen. Der teuerste Korsikaurlaub hatte bis zu diesem Zeitpunkt ca. 3.000,-DM (für zwei Personen!) gekostet. Da lagen also Universen dazwischen.

1997 sind wir dennoch erneut die USA geflogen - tja, ich hatte den USA Virus abbekommen. Das war aber leider auch das Jahr, wo mich meine Gesundheit endgültig im Stich ließ und ich im Sommer nach einem schweren Behandlungsfehler vor dem absoluten Nichts stand. Nichts war mehr so, wie es mal war und nichts würde wieder so werden, wie es mal war. Ich habe ein paar Jahre ziemlich mit dem Schicksal gehadert, aber nach dem es langsam gesundheitlich und auch finanziell wieder halbwegs bergauf ging, habe ich mir natürlich schon meine Gedanken gemacht, welche Form von Urlaub überhaupt noch adäquat ist. Damals sind wir dann auch relativ regelmäßig in gute Hotels auf die kanarischen Inseln geflogen, aber seit 2004 hatte ich endgültig auch wieder das Verlangen, ob denn nicht doch auch die USA mit Mietwagen machbar wäre. Und es war machbar. Und seit dem nimmt das Schicksal seinen Lauf, USA Urlaub nimmt einen erheblichen Anteil in unserer Urlaubsplanung ein und damit natürlich auch die Kosten, die das verursacht.

ABER: wenn ich jetzt im Rahmen dieser USA Urlaube bleibe, dann ist definitiv nicht zu erkennen, dass wir bereit sind, immer mehr Geld auszugeben, eher im Gegenteil. Wir fliegen zwar mittlerweise ausschließlich in Business, aber die Gesamturlaubskosten haben sich (insbesondere in den letzten Jahren) nicht mehr erhöht. Den Vogel abgeschossen haben wir mit dem 2013er Texasurlaub, da haben wir trotz Business Class und trotz VAN als Mietwagen insgesamt für 3 Wochen Urlaub nur 6.200,-€ ausgegeben und da hat uns definitiv nichts gefehlt. Das war natürlich nur möglich, weil wir sowohl beim Flug als auch beim Mietwagen ziemliches Glück bei der Buchung hatten. Und wir sind nicht (wie wir es in den Jahren zwischendurch dann doch auch öfter gemacht haben) in teurere Motels abgestiegen, wir sind konsequent in der Super8-Liga geblieben, wobei wir neuerdings die Econo Lodge bevorzugen, da haben wir einige wirklich gute Motels für sehr kleines Geld kennengelernt.

Dennoch hat auch der diesjährige USA Urlaub (im April) insgesamt erneut nur ca. 6.500,-€ gekostet, da war der Flug zwar etwas teurer, aber dafür war der Mietwagen super billig (wahrscheinlich ein Error Fare bei ALAMO).

Also, summa summarum (und die Kreuzfahrten usw. sind da noch gar nicht drin): generell gebe ich natürlich viel mehr aus, als ich es vor vielen Jahren getan habe. Aber wir haben NICHT das Bestreben, dass es immer besser und immer nobler sein muss, wir sind nach wie vor mit den einfachen Motels zufrieden, lediglich der teure BusinessClass Flug ist Voraussetzung geworden (was aber in einem hohen Maße meiner Schmerzsymptomatik geschuldet ist), aber da versuchen wir natürlich genau wie alle anderen, einen möglichst bezahlbaren Flug zu bekommen, auch wenn es von vorneherein eine andere Liga ist. Aber wenn man unsere Gesamtkosten sieht, dann ist es sicherlich nicht "grausam".

Und wenn wir dann (was ich wirklich genauso gerne mache wie einen USA Urlaub) im Kreis der Familie einen schönen Urlaub in unserem Ferienhaus in Holland machen, dann wird es natürlich super günstig, das kostet dann pro Woche und pro Person ca. 250,-€ (inkl. alles). Geht auch und ist auch toll.
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Birgit am 10. Dezember 2014, 21:07:13
Ich bin da inzwischen wieder eher etwas preisbewusster geworden als früher.

Bei Polen war beispielsweise unter anderem ein Aspekt, dass ich mit dem eigenen Auto fahre und kein Geld für weite Flüge und Mietwagen ausgeben musste. Auch die Hotels dort waren recht günstig, Sprit, die Piroggen und das Bier übrigens auch.

In die Karibik war dann wieder nur der Flug günstig. Aber das eine oder andere Mal tat es dann auch ein Imbiss statt eines ausgedehnten Essens.

Bei Hotels hätte ich wohl auch eher das gute zentrale Hotel für 150 genommen als die weit entfernte Bruchbude für den halben Preis. Ansonsten fällt mir aber auch auf, dass ich bei Hotels wieder mehr auf den Preis achte, also eher das akzeptable Mittelklassehotel nehme statt des daneben liegenden Luxusschuppens. Klar, nur zum Schlafen dort, aber ekeln will ich mich nicht. Andererseits brauche ich keinen Luxusschuppen, in dem ich mich sowieso tendenziell eher unwohl fühle außer in Las Vegas.

Für eine gute Lage zahle ich gerne, allein für den Aspekt, dass die Einrichtung perfekt ist, nicht so gerne. In Indien habe ich gemerkt, dass einfache Hotels, die ich mir wohl nicht unbedingt selbst herausgesucht hätte, mich nicht stören, dass ich die Mängel meistens mit Humor nehmen konnte.

Und um beim Londonbeispiel zu bleiben: Ich hatte vor 10 Jahren bei meinem ersten Besuch dort auch ein Hotel, das nicht sehr zentral war und außerdem alt und grottenschlecht. Als wir vor ein paar Jahren zu Silvester nochmals dort waren, haben wir in einem zentralen guten und auch teuren Hotel gewohnt.

Meine Reward Nächte bei hotels.com zeigen, dass ich wohl zunehmend eher günstiger buche als noch vor 3 Jahren, diese haben im Moment bei mir einen Wert von meistens ca. 70 Euro.

Ich glaube, das verschiebt sich bei mir einfach: Ich will im Urlaub vor allem keine Zeit und keine Nerven verschwenden. Bruchbuden am Ende der Welt nerven mich und kosten Zeit. Ausgedehnte Mittagessen in gepflegten Restaurants, wenn ich eigentlich schon wieder Hummeln im Hintern habe, kosten Zeit. Umständliche Flüge mit zweimal Umsteigen kosten Zeit und Nerven. Ansonsten finde ich es ab und zu mal cool mir Luxus zu gönnen wie das Cabrio in Florida, das Wynn in Vegas, 5 Sterne zentral in Mumbai im kommenden Frühjahr, mal eine teure Show, ausgedehntes Schlemmen in einem teureren Steakhaus, sauteure Mietwagen statt Öffis um mehr von der Karibik zu sehen oder einen zeitsparenden Inlandsflug statt auf eine ansonsten etwas abseits der Route liegende Stadt zu verzichten.

Gerade wenn man aber mitbekommt, was andere so ausgeben, weiß ich aber, dass ich im Vergleich zu vielen immer noch wohl eher sehr solide unterwegs bin, wenn ich mich so erinnere an zwei Mädels, die ich in Malaysia getroffen hatte, die sich über ihr pieksauberes Hostel mit Viererdorm für 10 Euro pro Nase freuten, während ich ganz stolz war, dass ich das unspektakuläre einfache Hotel für etwa 40 oder 50 Euro genommen habe und mir dabei schon supersparsam vorkam.
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Horst am 10. Dezember 2014, 21:14:27
Hallo Flicka,

prinzipiell sind die Reisen teuerer geworden.
Das liegt zum einen an den gestiegenen Kosten (vor allem für Flüge) aber auch daran, daß man sich an bestimmten Zielen mal eine besondere Tour (Bearwatching, Sightseeing Flug usw.) gönnt.
Die Kosten sind aber auch stark abhängig vom Reiseland (Island Flug billig - Auto sündhaft teuer, USA umgekehrt, usw.)
Es gibt günstige Reiseländer und teure. Die ganz teueren würde ich aus Kostengründen meiden.
Luxus brauche ich nach wie vor nicht aber (mal abgesehen vom Dachzelt in Afrika) immer ein Dach über dem Kopf und das nicht in einer Massenunterkunft. Wie auch immer das dann ist.
Für eine strategisch gute Lage gebe ich auch das entsprechende Geld aus - nur um es nett zu haben eher nicht.
Mehr als die Dusche und das Bett bekommt man vom Zimmer ja sowieso kaum mit.
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Rainer am 10. Dezember 2014, 21:34:08
Für eine strategisch gute Lage gebe ich auch das entsprechende Geld aus - nur um es nett zu haben eher nicht.

Das ist gar nicht schlecht gesagt und diese Frage hätte ich definitiv vor 8 Jahren noch anders beantwortet - da war mir Geld auf eine eigenartige Weise egal. Aber ich brauche auch keine Luxusmöbel und das 50qm Zimmer, im Gegenteil, ich stelle immer mehr fest, dass ich den ganz eigenen "Charme" der Mittelklasse Motels im Urlaub eher mit Urlaub verbinde, als ein in Mahagoni getauchtes Luxuszimmer.

Mehr als die Dusche und das Bett bekommt man vom Zimmer ja sowieso kaum mit.

Wir wollen den Fernseher nicht vergessen, ich bin ehrlich, der spielt durchaus eine zentrale Rolle, wobei auch dort weniger die Qualität zählt, als allein der Umstand, dass er vorhanden ist. Aber ein Zimmer ohne Fernseher würde ich ablehnen, das ist so ziemlich der erste Handgriff, wenn wir ein Motelzimmer beziehen.... (und auch morgens beim Aufstehen, das Einschalten und Suchen des Weather Channels - ja, weiß ich, das ist bekloppt, aber so ist es eben).
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Andrea am 10. Dezember 2014, 21:39:38
Nachdem ich in 2 USA-Urlauben sehr viel Geld ausgegeben habe (einmal Heikos Autowunsch erfüllt, einmal die Nähe zu den Highlights), würde ich das so nicht wieder machen. Für die USA würde ich wieder einen Midsize SUV buchen, denn dann kann man auch mal Gravel Roads fahren. Außerdem finde ich es sehr angenehm den höheren Einstieg zu haben. Und da XL-Tours eben XL sind, käme ein Kleinwagen nicht infrage, da das nur Quälerei wäre. Aber bei den Motels waren wir 2011 auch mit preiswerten Motels sehr zufrieden. Nur manchmal waren sie einfach zu weit weg.

Wenn es nur nach mir ginge, würde ich sehr viel mehr zelten. Das ist zumindest in den USA sehr günstig. Allerdings kann ich Heiko dazu kaum noch bewegen. So schaue ich doch tatsächlich für einen eventuellen Schottlandurlaub nach den Preisen für ein Cottage auf Skye. Die sind nicht ganz billig, aber immerhin kann man sich da auch selbst versorgen, was ja wieder Geld gegenüber B&Bs bzw Hotels einspart. Und wenn wir dann noch Freunde von der Aktion überzeugen können, dann wird´s noch günstiger.

Ja, ich schaue auf den Preis. Hauptsache ich kann weg. Da denke ich wie Silvia.

Für nächsten Sommer hätte ich gerne wieder ein Angebot für Edinburgh gehabt, wie vor 3 Monaten, nämlich 40€ für den Flug. Als Unterkunft käme nicht nur ein Campingplatz in der Nähe infrage sondern auch ein Studentenwohnheim, was in der vorlesungsfreien Zeit an Touristen vermietet wird, inkl. Frühstück (dann brauch ich das Zelt etc. nicht schleppen) . Auto bräuchte ich nicht, da fahren Öffis sehr regelmäßig. Dazu noch einen Explorerpass, der einem den Eintritt in diverse Sehenswürdigkeiten spart (ähnlich wie der NP-Pass in den USA). Dann könnte ich für 500€ 4 Tage Edinburgh möglich machen. Klingt doch klasse, oder? Aber leider hapert es an den Flügen. Vielleicht kommt da noch was.

Aber manche Dinge kosten eben viel Geld. Da kann man dann auch kaum sparen, wenn man was erleben will. Sei es die Seilbahnfahrt auf die Zugspitze oder Whalewatching. Da muss man dann durch...
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Flicka am 10. Dezember 2014, 22:33:23
Wenn ich so überlege, dann ist es bei Hotels bei mir so, dass es einen bestimmten Standard eigentlich nicht überschreiten muss, wobei der Standard schon ein wenig davon abhängt, ob es ein Hotel für eine kurze Zwischenübernachtung ist, in der man abends ins Bett fällt und am nächsten Tag weiterfährt, oder eine Unterkunft für mehrere Tage, in der man sich mit seinem Kram zwangsläufig ein wenig ausbreitet. Goldene Wasserhähne müssen es definitiv nicht sein, sondern das Zimmer soll bequem sein, so dass man sich nicht ständig an Koffer und Mobiliar vorbeikämpfen muss, und es muss ein ordentliches, sauberes Badezimmer haben, in dem man sich nicht wünschen muss, bloß nichts zu berühren. Allerdings war es früher durchaus so, dass wir auch mal unter diesem Standard geblieben sind, hauptsache, es war billig. Ich kann mich an ein Zimmer erinnern, da war das Bad quasi im Schrank, und bei einem Urlaub in Griechenland war das Zimmer so klein, dass ich mir zwei Wochen lang jeden Tag neue blaue Flecke geholt habe, wenn ich an den Bettpfosten gestoßen bin. Damals fand ich das aber irgendwie völlig normal.

Zum Abschluss der Reise gönne ich mir für die letzten zwei, drei Nächte aber auch mal ein wenig Luxus, wobei ich den Luxus eher im Platz sehe als in teurer Keramik im Badezimmer. Ich verteile meine Sachen nämlich gerne im Zimmer und finde es immer blöd, wenn ich zu wenig Ablagemöglichkeiten habe.

Der andere Aspekt, und darauf habe ich definitiv früher keinen Wert gelegt, ist das Urlaubsgefühl, das schon mit der Wahl der Unterkunft aufkommt. Das ist mir speziell in Japan aufgefallen. Da hatte ich mehrere Übernachtungen in eher motelartigen Zimmern, die überall auf der Welt hätten sein können und ein paar Übernachtungen in Ryokans und anderen typisch japanischen Unterkünften. Die motelartigen Zimmer in großen Hotels waren als "Massenware" im Schnitt merklich günstiger als die japanischen Unterkünfte mit weniger Zimmern. Eine der einfachsten Unterkünfte war gleichzeitig auch eine der teuersten, trotzdem war sie für mich ihr Geld absolut wert.

Auch bei der Unterkunft in Telegraph Cove gehts es um das Urlaubsgefühl, nicht um die Zimmerausstattung. Die wird wohl meine allgemeinen Standardanforderungen erfüllen, aber es wird sicher keine Luxusherberge sein.


Wir wollen den Fernseher nicht vergessen, ich bin ehrlich, der spielt durchaus eine zentrale Rolle, wobei auch dort weniger die Qualität zählt, als allein der Umstand, dass er vorhanden ist. Aber ein Zimmer ohne Fernseher würde ich ablehnen, das ist so ziemlich der erste Handgriff, wenn wir ein Motelzimmer beziehen.... (und auch morgens beim Aufstehen, das Einschalten und Suchen des Weather Channels - ja, weiß ich, das ist bekloppt, aber so ist es eben).

Ich muss zugeben, dass es mir ähnlich geht. Den Fernseher habe ich fast immer an, wenn ich im Zimmer bin, und den Weather Channel schaue mir besonders gerne an.  :)
Vor Jahren hat mal einige Kollegin berichtet, die mit einer Freundin in Urlaub war, wie sehr es sie genervt hat, dass die Freundin im Hotelzimmer immer sofort den Fernseher angemacht hatte und ich dachte mir, wieso, das ist doch normal.  ???
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Birgit am 10. Dezember 2014, 22:36:47
Ich stelle mich mit in die Reihe der Fernsehseher, zumindest in den USA. Das gehört einfach dazu!
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Susan am 11. Dezember 2014, 00:22:17
Hi,

wir geben momentan mehr aus als früher, weil wir immer in den Ferien fahren müssen  ::)
(bzw. wollen, da wir Kerlie noch gern dabei haben)
Hauptsächlich sind wir ja mit dem Wohnmobil unterwegs, aber selbst da gibt es recht unterschiedliche Preise für Stellplätze. Letztes Jahr bin ich hinten übergekippt, als wir an die Costa Brava wollten: 60 Euro die Nacht war da die Norm!!!! Und dafür gibt es nicht mal einen Platz direkt am Strand.

Ansonsten schaue ich schon auf Angebote, damit der ein oder andere USA-Trip mal drin ist. Mit extra Touren oder auch mal einer Unterkunft direkt im NP

Zitat
Ja, ich schaue auf den Preis. Hauptsache ich kann weg. Da denke ich wie Silvia.
Da schließe ich mich an  ;D Lieber viermal im Jahr Campingurlaub als einen im noblen Hotel
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Flicka am 11. Dezember 2014, 00:37:31

Wenn es nur nach mir ginge, würde ich sehr viel mehr zelten. Das ist zumindest in den USA sehr günstig. Allerdings kann ich Heiko dazu kaum noch bewegen. So schaue ich doch tatsächlich für einen eventuellen Schottlandurlaub nach den Preisen für ein Cottage auf Skye. Die sind nicht ganz billig, aber immerhin kann man sich da auch selbst versorgen, was ja wieder Geld gegenüber B&Bs bzw Hotels einspart. Und wenn wir dann noch Freunde von der Aktion überzeugen können, dann wird´s noch günstiger.


Zelturlaub haben wir früher immer gemacht, als ich noch ein Kind war. Da fuhren wir jedes Jahr nach Frankreich auf einen Zeltplatz am Meer. Als Kind fand ich es toll, aber im Teenie-Alter wurde es echt ätzend. Heute stelle ich es mir einerseits wunderschön vor, bei einem Reiseziel, bei dem es auch viel um das Naturerlebnis geht, abends im Zelt zu liegen und die Brandung des Meeres zu hören. Aber der Gedanke an böse Bären, böse Pumas und böse andere Camper und das Verlangen nach einem eigenen Badezimmer stehen der Idee dann doch im Wege.  ;)

Aber zumindest teilweise Selbstversorgung ist durchaus auch eingeplant.



Hauptsächlich sind wir ja mit dem Wohnmobil unterwegs, aber selbst da gibt es recht unterschiedliche Preise für Stellplätze. Letztes Jahr bin ich hinten übergekippt, als wir an die Costa Brava wollten: 60 Euro die Nacht war da die Norm!!!! Und dafür gibt es nicht mal einen Platz direkt am Strand.


Ein Wohnmobil zu mieten hatte ich für diesen Urlaub auch überlegt, bis ich die Preise für die Stellplätze gesehen habe. Über 60 Euro bin ich zwar nicht gestolpert, aber Plätze für umgerechnet 50 Euro gibt es durchaus.



Ansonsten schaue ich schon auf Angebote, damit der ein oder andere USA-Trip mal drin ist. Mit extra Touren oder auch mal einer Unterkunft direkt im NP


Ich bin nach wie vor eine leidenschaftliche Schnäppchenjägerin. Ich glaube, ich würde nie, nicht mal nach einem Millionengewinn, einfach ein teures Hotel buchen, ohne die Preise zu vergleichen und zu schauen, ob es nicht zumindest noch einen AAA-Rabatt gibt. Aber manchmal gibts halt nix zum Schnappen.  ;)
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: nordlicht am 11. Dezember 2014, 07:09:39
Ich gebe heute auch mehr aus als früher, weil ich es mir heute leisten kann.
Meine ersten Urlaube sahen denen von Rainer ziemlich ähnlich. Bei mir waren es Radtouren mit Zelt aber einen Tagesschnitt von 15,- DM hatte ich auch manchmal und viel Spaß sowieso.
Generell würde ich sagen früher hatte ich mehr Zeit und dafür weniger Geld, was zu einer ganz anderen Art Urlaub zu machen geführt hat als heute, wo ich mehr Geld aber dafür weniger Zeit habe.


Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Paula am 11. Dezember 2014, 09:38:21
Ich gebe heute auch mehr aus als früher, weil ich es mir heute leisten kann.
Meine ersten Urlaube sahen denen von Rainer ziemlich ähnlich. Bei mir waren es Radtouren mit Zelt aber einen Tagesschnitt von 15,- DM hatte ich auch manchmal und viel Spaß sowieso.
Generell würde ich sagen früher hatte ich mehr Zeit und dafür weniger Geld, was zu einer ganz anderen Art Urlaub zu machen geführt hat als heute, wo ich mehr Geld aber dafür weniger Zeit habe.

das kann ich genau so unterschreiben.
Meine ersten Urlaube sahen so aus, dass wir in Frankreich über Landstrassen zum Campingplatz gefahren sind weil wir uns die Autobahngebühren nicht leisten konnten. Und auf die Idee in ein Hotel zu gehen wäre ich gar nicht gekommen weil das in meinem studentischen Budget überhaupt nicht drin war. Für mich war der Pool am Campingplatz schon Luxus :-)
bei 2 oder 3 Monaten Semesterferien ist es auch egal wenn die Anreise länger braucht.

Ich würde auch heute noch so Urlaub machen wenn meine Urlaubskasse nicht mehr hergeben würde, aber die ist im Moment immer gut gefüllt.
Ich gebe Geld aus für das was mir/uns wichtig ist. Und da ist mir in den letzten Jahren -wie bei Flicka- die Lage der Unterkunft immer wichtiger geworden. Wenn es ein Hotel direkt vor Ort gibt (z.B. im Nationalpark) dann nehme ich das auch wenn es mehr kostet. Könnte ich mir das nicht leisten würde ich auch eine längere Anfahrt in Kauf nehmen. Auch die sonstige Lage (billig direkt an der Hauptstrassse oder schön im Garten in einer ruhigen Gegend) ist mir immer wichtiger. Und es ist mir auch nicht egal ob ich wenn ich aus dem Zimmer schaue auf den Strand oder den Parkplatz schaue. Da nehme ich dann im Zweifelsfall auch den schöneren Blick und ich muss sagen: das genieße ich, das ist mir in Florida wieder sehr aufgefallen. Unser teuerstes Zimmer war dieses Jahr knapp 200 $, billiger war am Wochenende am Strand nix zu bekommen (jedenfalls nicht an dem Ort) und das war dann halt so. Soviel habe ich bisher auch noch nicht bezahlt. Ich habe schon den Eindruck, dass die Hotels in USA teurer geworden sind.
In Spanien haben wir z.B. in einem Burghotel übernachtet, das war wirklich Luxus pur und das haben wir sehr genossen, also dafür bin ich wirklich bereit Geld auszugeben. Dadurch dass wir in letzter Zeit öfter in sehr schönen Hotels  waren sind unsere Ansprüche aber auch gestiegen. Man vergleicht halt automatisch das Zimmer mit denen aus der Erinnerung...
Beim Auto ist mir das auch egal, wir buchen in USA einen Midsize SUV weil man halt doch mal über Schotterpisten fährt, in Europa ist es ein Renault Clio oder ähnliches, das reicht uns vollkommen. Beim Essen sparen wir auch nicht weil meinem Freund ein "richtiges" Abendessen wichtig ist. Wenn ich allein fahre lege ich da weniger Wert drauf, da tun es dann auch die Chicken Wings aus dem Walmart.
Was Eintrittskarten angeht hat man ja eigentlich keine Wahl. wenn ich nach USA fahre und einen Statepark besuche dann bezahle ich halt die 12  Eintritt oder was immer es kostet, schließlich bin ich ja genau dafür nach USA gereist.


Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Silke am 11. Dezember 2014, 09:44:28
Wir geben auch heute mehr Geld für den Urlaub aus als früher.

Als die Kinder klein waren, sind wir mit dem Auto nach Italien gefahren, haben gezeltet oder eine Ferienwohnung genommen. Mehr Geld war gar nicht zur Verfügung.

Ab 2001 machen wir Fernreisen. Auch da haben wir heute andere Ansprüche als in den ersten Jahren.
2003 sind wir das erste Mal nach Thailand gefahren, da haben wir etwas über 700 € inkl. Flug für 2,5 Wochen ausgegeben. Das hieß aber auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren und in Bangkok ein 3 €-Zimmer ohne Fenster und mit Bad auf dem Flur. Damals war ich froh, überhaupt so weit reisen zu können, und es war mir wichtiger, 2 Reisen im Jahr zu machen als eine mit viel Komfort. Mehr Geld war einfach nicht da bzw. hätte ich dann an anderer Stelle sparen müssen, die mir auch wichtig war.

Mit den Jahren sind aber unsere Ansprüche gestiegen.
Wir reisen nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn es anders geht, sondern nehmen einen Mietwagen, wenn man uns lässt.
Beim Hotel ist mir die Ausstattung der Zimmer nicht so wichtig, Fernseher ist nett, aber wäre kein Kriterium, wonach ich ein Zimmer aussuchen würde. Sauberkeit ist relativ wichtig, aber wir sind auch nicht so pingelig, gucken nicht unters Bett, ob da noch Staub liegt, oder der Teppich Flecken hat.
Für mich ist ein wichtiges Kriterium ein Pool, je nach Wetter draußen oder drinnen. Früh schon vor dem Frühstück oder abends nach einen anstrengenden Tag ein paar Runden schwimmen ist für mich Urlaub, dafür gebe ich auch mal ein paar Euro mehr aus.
Die Lage ist mir dagegen nicht so viel Geld wert, ich fahre lieber ein Stück, wenn ich dafür sparen kann. Muss aber natürlich in einem vernünftigen Verhältnis stehen.

Nur beim Essen haben wir uns in den Jahren nicht verändert. In den USA gibt es meist Fast Food, jeden Tag essen gehen ist mir da zu teuer, das machen wir nur hin und wieder. In Asien ist es günstiger, da gehen wir seit Anfang an oft essen. Aber nach wie vor gibt es auch oft etwas am Straßenstand, weil wir das einfach mögen.
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Rainer am 11. Dezember 2014, 10:50:09
Meine ersten Urlaube sahen so aus, dass wir in Frankreich über Landstrassen zum Campingplatz gefahren sind weil wir uns die Autobahngebühren nicht leisten konnten.

Da muss ich ja spontan mal lachen, genau denselben Sch***s haben wir nämlich auch gemacht. Meine Güte, war man da lange unterwegs, aber Hauptsache die Maut gespart (wir hatten nicht einmal ansatzweise eine Ahnung, was das kosten würde, wurde einfach nicht gemacht). Und das Auto war auch der totale Schrotthaufen, der TÜV hätte die Krise bekommen....
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Flicka am 11. Dezember 2014, 12:08:35
Bei uns lief das so ab: Zwei Tage mit Zeltanhänger über die Landstraße, Zwischenübernachtung in einem kleinen Hotel mit Etagen-Klo irgendwo im Nirgendwo auf der Strecke, Ankunft am zweiten Tag am frühen Nachmittag und stundenlanges Zeltaufbauen. Argument gegen die Autobahn und für die Landstraße mit Zwischenübernachtung: Mit dem Zeltanhänger kann man sowieso nicht schnell fahren, und abends spät ankommen und das Zelt aufbauen geht auch nicht. Ich fand meinen Vater damals immer unglaublich schlau, weil er so die Maut eingespart hat, aber jetzt muss ich ja enttäuscht feststellen, dass andere auch schlau waren.  ;)
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Rainer am 11. Dezember 2014, 12:21:07
Ja, das war sicher "super schlau"...

Wir haben ja nicht einmal irgendwo übernachtet, sondern sind durch die Nacht gefahren, weil da ja die Straßen schön leer sind. Ich hatte dann die Ar***karte und durfte Nachts zwischen ein und vier Uhr morgens fahren, obergrausam war das. Da schlief man die ganze Zeit ein. Ich weiß auch noch, dass wir irgendwo in der Schweiz durch einen Tunnel gefahren sind (resp. ich durfte da fahren) und vor dem Tunnel war das Wetter in Ordnung, als wir aus dem Tunnel herauskamen, schüttete es dort wie aus Eimern (damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet). Außerdem war da eine Fahrbahn gesperrt und ich habe dann natürlich erst einmal die ganzen Plastikpylonen umgenietet, weil ich so von dem Regen und der fehlenden Sicht überrascht wurde, dass ich mich an der Mittellinie orientieren wollte. "popp popp popp popp popp popp popp "... usw. und schon war die linke Fahrbahn wieder frei und ein paar herrenlose Pylonen flogen auf der Bahn herum.

Und auf der Landstraße gab es dann immer diese Harakiri Überholmanöver, weil wahrscheinlich Ihr vor uns aufgetaucht seid mit Eurem blöden Hänger, da kann man ja nicht guten Gewissens hinter bleiben, also heulten 60PS geballte Pferdekraft auf und dann "Augen zu und durch".  Au man o man, ich bin da echt jedesmal um Jahre älter geworden, wenn einer meiner beiden Freunde den Formel I Fahrer raushängen ließ. Aber billig war es. Immerhin.
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Silv am 11. Dezember 2014, 13:14:09
Als ich 1994 das erste Mal in den USA war, war es auch recht günstig. Wir waren zu viert (meine Schwester, ihr Mann und ein Bekannter von ihrem Mann - den ich nur flüchtig kannte) und haben die erste drei Nächte sogar ein Zimmer geteilt, weil wir uns gesagt haben, das reicht. War dann aber doch etwas eng...

Ernährt haben wir uns ausschließlich von Fast Food - damals fand ich das toll, heute könnte ich mir das nicht mehr vorstellen. Wir gehen jetzt nicht in noble Restaurants, genießen aber gerne ein leckeres Steak oder gutgemachten Burger in einem "normalen" Restaurant.

Bei den Unterkünften reichen uns einfache Motels, sauber sollten sie sein. Wenn wir irgendwo mehrere Nächte sind, kann es schon mal etwas besser sein. Wobei ich aber immer schaue, ob es Rabatte oder Coupons gibt.

Mietwagen buchen wir immer einen SUV - ist einfach bequemer für uns (man wird ja nicht jünger).  ;) Auch im Flieger gönnen wir uns Economy Comfort - soweit vorhanden.

Wir geben hier im alltäglichen Leben nicht besonders viel Geld aus. Ich z.B. bin nicht "typisch Frau": ich habe immer den gleichen Schmuck an, meine Schuh- und Handtaschenanzahl ist übersichtlich und auch kann es sein, dass ich mir monatelang keine neuen Klamotten kaufe. Dafür lassen wir es uns im Urlaub dann öfter mal gutgehen. Wir genießen das aber auch richtig und auch noch lange Zeit danach. Diese Erinnerungen sind uns mehr wert als eine neue Tasche etc.

Deshalb kann ich schon sagen, dass wir heute mehr Geld ausgeben als früher.
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Paula am 11. Dezember 2014, 18:50:09

Wir geben hier im alltäglichen Leben nicht besonders viel Geld aus. Ich z.B. bin nicht "typisch Frau": ich habe immer den gleichen Schmuck an, meine Schuh- und Handtaschenanzahl ist übersichtlich und auch kann es sein, dass ich mir monatelang keine neuen Klamotten kaufe. Dafür lassen wir es uns im Urlaub dann öfter mal gutgehen. Wir genießen das aber auch richtig und auch noch lange Zeit danach. Diese Erinnerungen sind uns mehr wert als eine neue Tasche etc.
Also das kann ich jetzt auch wieder unterschreiben. Als ich noch jünger war habe ich viel mehr Geld für Klamotten ausgegeben, das stecke ich jetzt auch lieber in den Urlaub. Und ich zehre auch ganz lange von meinen Urlauben!
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: DocHoliday am 11. Dezember 2014, 20:34:17
Was die absolute Summe angeht, gebe ich heute natürlich weit mehr Geld aus für Reisen als früher, relativ zum Einkommen eher nicht. Da habe ich sicher nie so viel ausgegeben wie als Student, wo ich ja fast nichts verdient habe.

In den letzten 11 Jahren, die ich regelmäßig in die USA fliege hat sich glaube ich nicht so viel geändert. Die letzten 2 oder 3 Trips waren sogar relativ günstig, was aber vor allem daran lag, dass ich nicht in Las Vegas war und dadurch die Möglichkeit, in teure Restaurants zu gehen und Geld bei "zweiarmigen Banditen" am Blackjack-TIsch zu lassen nicht da war ;)
Ich bin durchaus bereit, mal mehr Geld für ein tolles Hotel auszugeben, wenn ich mehrere Nächte da bin und der Preis nicht zu abgehoben ist. Habe ich z.B. letztes Frühjahr in Santa Fé und auf der letzten Tour in Bend gemacht. Ich habe aber auch kein Problem mit Super8, Econo Lodge und Co., für eine Nacht sowieso nicht. Wichtiger ist mir eigentlich, dass das Motel so liegt, dass ich abends möglichst zu Fuß essen gehen kann, weil ich gerne bei Ankunft ins Hotel ein Bierchen aus der Kühlbox schlürfe und auch zum essen gerne ein Bier oder einen Wein trinken möchte. Und da ich im Ausland prinzipiell keinen Alkohol trinke, wenn ich fahren muss, geht dass dann nur zu Fuß.

Insgesamt sind meine Reisen natürlich recht teuer, weil ich Business fliege (solange ich es bezahlen kann) und alleine unterwegs bin.
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Rainer am 11. Dezember 2014, 21:39:49
In den letzten 11 Jahren, die ich regelmäßig in die USA fliege hat sich glaube ich nicht so viel geändert.

Na mal endlich jemand, der das so sieht wie ich (was zumindest die USA betrifft, bei anderen Fernzielen kann nich nicht mitreden). Ich lese ja auch manchmal die Jammerei bei usa-reise, dass alles immer teurer wird. Dieser Meinung bin ich nämlich auch nicht, es haben sich zwar einzelne Komponenten verschoben, aber in der Summe der Dinge, die einen Urlaub ausmachen, ist es meiner Meinung nach nicht teurer geworden. Mindestens nicht so viel, wie da herumgejammert wird.

Kannst Du Dich noch erinnern, dass Du mir mal einen Link auf United Airilnes gegeben hast, da könnte man besonders günstig einen SUV mieten? Das war 2006 (also im gleichen Urlaub, wo wir uns nachher im Bellagio getroffen haben) und ich weiß bis heute noch, was der SUV kosten sollte, damals gab es noch keine Unterscheidung in verschiedene SUV Klassen, es gab nur SUV oder nicht und der 0815 SUV war damals der Trailblazer. Jedenfalls sollte das Auto für 3 Wochen 1.200$ kosten, damals ca. 1.000,-€. Da würde doch heute ein Riesengeschrei losgehen, wieso die Autos so irre teuer geworden sind, nur weil man (wahrscheinlich mit viel Glück) beim letzten Urlaub nur 600,-€ bezahlt hat (was natürlich superbillig ist und es geht noch billiger).

Auch Flüge sind eigentlich kaum teurer geworden, unsere allererster Urlaub mit Flug DUS / SFO und zurück hat 1996(!) in Economy bei British Airways pro Person 1.440,-DM gekostet. Das ist jetzt 18 Jahre her und man bekommt zur gleichen Saison (das war damals Anfang Mai) fast die gleichen Preise. Ein Flug für 700-800 Euro sollte durchaus möglich sein. Wo gibt es sonst so eine Preisstabilität?

Ich habe oben schon vorgerechnet, was wir die letzten Jahre ausgegeben haben (und da fliegen wir in Business, da konnte man 1996 überhaupt nicht dran denken) und dennoch ist es umgerechnet nicht signifikant teurer als vor 18 Jahren. Auch unsere Ansprüche haben sich weder verbessert noch verschlechtert - wir hatten lediglich zwischen 2006 und 2010 eine Phase, wo wir immer teurere Motels und auch teurere Restaurants gewählt haben, aber das hat ja mit Preissteigerung nichts zu tun, das ist unsere Entscheidung gewesen. Aber das hat sich wieder "gelegt", wir sind nach wie vor mit Econo Logde, Super8 usw. zufrieden.
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Michael am 12. Dezember 2014, 08:34:18
Hi!  :D

Kurze Antwort auf die Ausgangsfrage: "Aber ja doch!"

Warum das so ist, kann dann schon nicht mehr so kurz und knackig beantworten, ich werde es aber trotzdem in einem Satz versuchen: "Weil der Urlaub dann so ist, wie wir ihn haben wollen".
Heißt das dann im Umkehrschluß, dass wir früher so Urlaub gemacht habe, wie wir ihn nicht haben wollte? Nein, auch das nicht. Auf gar keinen Fall. Jeder Urlaub war bisher ausnahmslos schön - egal ob es rückblickend die teuerste oder die preiswerteste Reise war.

Und wieso geben wir dann mehr Geld aus als früher? Nun ,wie das so ist im Leben, die Ansprüche steigen (5 Euro ins Phrasenschwein) und man findet heraus, was einem selbst am besten tut und auf was man getrost verzichten kann. Gerade in diesem Schritt, ich nenne ihn mal "persönliche Optimierung", liegt einiges an Möglichkeiten - zum einen was das Geldausgeben angeht, zum anderen aber auch was das Gefühl angeht einen bestmöglichen Urlaub gehabt zu haben.
Dabei muss das nicht zwingend mit Mehrausgaben verbunden sein. In einigen Aspekten ist das aber nun mal der Fall und damit sind die Kosten höher, als sie das früher waren. Dafür haben wir aber auch seit ein paar Jahren nach jedem Urlaub das Gefühl, dass er besser nicht hätte sein können:)

Und für was geben wir dann mehr Geld aus als früher? Das sind wohl hauptsächlich die Unterkünfte. Dabei brauche ich weniger einen Luxustempel mit dem hippsten Spa der Stadt (o.k. - in Singaur wird es wohl darauf hinauslaufen, aber das ist nochmal ne andere Geschichte) als vielmehr eine gute Lage und eine Zimmerqualität, die mich nicht schon im Vorfeld der Reise mit einem mulmigen Gefühl buchen lässt.
Auf was ich sehr gut verzichten kann, ist der Fernseher oder jeder weitere elektrische Schnick-Schnack (Wasserkocher, Kaffeemaschine, etc.) im Zimmer, so wie i.d.R. auf einen Pool. Wenn ein Fernsehr da ist, ist es die absolute Ausnahme, wenn der mal angeschaltet wird. Dafür würde ich keinen Cent mehr ausgeben. Wohl aber für die Lage der Unterkunft und ggf. auch für die Aussicht. In der Stadt selbst bedeutet das vorwiegend "zentral" oder sonst wie günstig gelgen. Außerhalb, bei Naturzielen, bedeutet es, dass meine Bleibe möglichst nah an meinem Ziel liegt. In Nationalparks sind das i.d.R. Cabins im Park und da wechseln wir z.B. im Yellowstone auch alle paar Tage die Quartiere im Park, einfach um möglichst nach an dem Bereich zu sein, den wir uns anschauen wollen.
Und dann gibt es da noch sowas wie die "Träume", die man sich einfach erfüllen will. Petra liebt den Pazifik und so war es ein Herzenswunsch in einer Cabin direkt am Pacific zu wohnen. Genau das hatten wir diesen Sommer gemacht und für drei Nächte ein ganz wunderbares kleines Holzhaus (Cabin war das schon nicht mehr) auf einem großen Privatgrundstück über dem Strand des Olympic National Park gebucht. Einsam gelegen und mit eigener Zufahrt, war es einfach nur perfekt. Blick auf das Meer und Firepit von der Hütte. Tagsüber kilometerlange Spaziergänge am Strand ohne einem Menschen zu begegnen und Abends in der Cabin einen gemütlichen Ofen angemacht, das war rundum perfekt. Wenn es sowas wie eine "Intensität der Erholung" gibt und man sie messen könnte, dann war der Zeiger dafür dort auf Vollausschlag.
Preislich war das aber auch nicht so abgehobem wie man vielleicht denken könnte. Es war sogar noch etwas billiger als die in allen belangen deutlich schlechteren Cabins der nahegelegenen Kalaloch-Lodge (Xanterra) zur gleichen Zeit gekostet hätten.

Sind es denn wirklich nur die Unterkünfte, nicht auch noch das Essen und das Auto bzw. der Flug? Beim Essen sind wir uns über die Jahre treu geblieben bzw. in einigen Punkten sogar noch einen Schritt preiswerter unterwegs als früher. Gerade in den USA lieben wir seit eh und jeh die typischen Diner und Truckstops. Dort, wo man zum Frühstück die 'Locals' trifft oder viele Trucks vorne dran stehen, da sind wir noch nie enttäuscht worden. Selbstverpflegung aus dem Supermarkt als Picnic oder einfach eine Portion Nissin Cup-Noodles, wenn es schnell gehen soll, das sind ebenfalls keine Kostentreiber. Abends dann gerne etwas warmes, aber da auch eher Diner oder Roadhouse als gehobenes Restaurant.
Die Preisentwicklung für unsere Flüge zu beurteilen fällt mir schwer, da wir in den letzten Jahren excessiv mein Meilenkonto bei LH geplündert haben. Hier und da haben wir aber auch mal einen Flug regulär gekauft und da finde ich die Preisentwicklung über die Jahre auch eher moderat.
Beim Mietwagen ist das sowieso der Fall. Wie Rainer schon schrieb, könnte man meinen, die Dinger sind über lange Sicht fast billiger geworden, jedenfalls nicht teurer. Auch unsere Ansprüche daran sind konstant geblieben: Etwas mit höherer Bodenfreiheit wenn es aufs Land geht und einfach nur eine viertürige Kiste, wenn wir in der Zivilisation bleiben.

Gibt es sonts noch etwas, was die Kosten nach oben treibt? Ja, so trivial es klingt: Es ist die Länge des Urlaubs der zugenommen hat. Unsere Urlaube werden länger. Entweder sind das im Sommer gute vier Wochen am Stück in den USA, oder über das Jahr verteilt eine ähnliche Anzahl an Urlaubstagen in zwei oder drei Etappen. Früher standen dem zwei Wochen Zelten an einem der Norditalienischen Seen gegenüber...  ::)

Nochwas zum Mautsparen auf französischen Landstraßen: Hat mein Vater auf dem Weg nach Spanien und zurück auch immer so gemacht und ich fand diese ewige Gondelei so gähnend ätzend langweilig, dass ich mir damals schon geschworen habe, das später einmal nicht zu machen.   8)

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Andrea am 12. Dezember 2014, 09:27:04
Also das mit der Maut sparen kenne ich nicht, da ich mit meinen Eltern, wenn wir im Ausland waren, immer nach Dänemark gefahren bin. Aber ich kenne das von Interrail. Da waren zwar damals alle Länder (West-) Europas drin, aber nicht alle Züge. In Spanien kostete fast jeder Zug Aufschlag und um das zu vermeiden, haben wir absolute Bummelzüge mit einem irren Routing genutzt. So haben wir 4 Stunden in einem Ort in Spanien (oder war es schon in Portugal?) verbracht, dessen Namen ich nie wirklich gekannt habe und wo nur so ein paar Häuser standen. Wir sind da  mit so einer Art Schienenbus gefahren. Aber immerhin gab es in dem Ort eine Post, wo ich mit Hilfe des Postsparbuchs Geld abheben wollte. Das war damals kostenlos. Tja und wie ihr euch denken könnt, war der Postmensch überfordert damit, während es andernorts eine viel praktizierte Geschichte ist.

Das sind Abenteuer, die ich heute vermutlich so nicht mehr machen würde, dafür plane ich viel zu gerne. Und ich würde heute auch Mautstraßen fahren, denn große Umwege kosten wertvolle Urlaubszeit. (So haben wir die Mautstraße um Birmingham benutzt, weil da staufrei war und die andere Autobahn total dicht)

Irgendwie vermisse ich die alten Zeiten...
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: serendipity am 12. Dezember 2014, 17:28:18
Also wir bzw. ich geben definitiv mehr Geld aus, was an ganz unterschiedlichen Faktoren liegt.

Mein erster eigener Urlaub war mit dem Zug und der Fähre nach Kreta, 3 Wochen in den Osterferien. Damals reiste ich mit einigen Freundinnen mit Rucksack und Schlafsack. Geschlafen wurde am Strand oder in verlassenen Häusern - nur in der letzten Woche gönnten wir uns zu viert ein winziges Zimmer, damit wir wenigstens mal wieder duschen können ;-) - mein absoluter Glücksmoment in diesem Urlaub war das Teilen einer Tafel Schokolade in der zweiten Wochen abends am Lagerfeuer! Ich glaube, meine Latzhose (sowas trug man 1979  :o) stand nach diesen drei Wochen - aber es war unvergesslich und erzähle heute noch manchmal davon.

Später machten ich dann schon mit Peter Reisen wie Rainer. Mit Auto und Zelt nach Südfrankreich, mehrmals Korsika und Sardinien und einmal die gesamte spanische Küste entlang nach Portugal und zurück. Am Anfang hatten wir wirklich nur Zelt und Schlafsäcke dabei - alles andere war zunächst "oberspießig", aber nach und nach erstanden wir Luftmatrazen, einen Tisch und kleine Campingstühle  ;) - auch wir haben die Maut gespart und waren sehr, sehr stolz, da wir immer 6 - 8 Wochen unterwegs sein konnten.

Unsere erste Fernreise machten wir 1988 - unsere Flitterwochen, die wir alledings zur Hochteit geschenkt bekamen. Damals folgen wir zwei Wochen nach Mauritius und waren geflasht von dem Luxus im Hotel - merkten aber auch, dass zwei Wochen Badeurlaub in einem Hotel nichts für uns sind. Danach folgten noch USA und Hongkong und dann bekamen wir unseren Sohn.

Mit ihm veränderte sich nochmals unser Reiseverhalten. Wir fingen soft mit Menorca an, da war er noch kein Jahr alt, danach waren wir mehrmals in Spanien in einem Ferienhaus - für uns der perfekte Urlaub mit kleinem Kind. Wir hatten immer einen eigenen Pool und versorgten uns überwiegend selbst. Dann ging es zwei Mal mit Kind und befreundeter Familie nach Thailand/Koh Samui - dort hatten wir in einem kleinen Hotel zwei Bungalows am Strand, Essen gehen war immer sehr, sehr günstig und die Kinder fühlten sich am Strand einfach sauwohl. Uns war es manchmal langweilig - deshalb dachten wir, eine Italien-Rundreise mit Zelt sei bestimmt für Jan das richtige. Absolute Fehlplanung, denn Jan hasste "zelten". Er mochte nicht mit dreckigen Füßen in den Schlafsack und am dritten Tag verweigerte jegliche Toilettengänge - so mussten wir auf Hotels umdisponieren - trotzdem eine der beeindruckensten Reisen, die wir gemacht haben, denn Süditalien ist einfach traumhaft schön!

Es folgten Fernreisen mit Kind (USA-SÜdwesten und nochmals Mauritius) bis wir das erste Mal ein Ferienhaus in Südfrankreich mieteten. Dort reisten wir zu Beginn immer mit Freunden aus Tschechien und der Schweiz hin, die letzten Jahre nur wir mit Sohn und seiner Freundin. Unser Lieblingshaus kostete dieses Jahr 2300 € die Woche, aber dieses Jahr waren wir wohl zum letzten Mal dort. Nicht wegen des Preises, sondern weil die Cote d'Azur im Sommer mittlerweile sooo extrem voll ist, allein um in den nächsten Ort zu fahren, der nur 7 km entfernt liegt, brauchten wir 1 - 1 1/2 Stunden - das hat bei mir dazu geführt zu sagen: Gerne Cote d'Azur, aber nie mehr in den Sommerferien und diese muss ich wohl noch min. 10 Jahre nutzen.

Im USA Urlaub 2012 haben wir ganz normale Motels besucht, die teuren Ausnahmen waren "The View" und die Cabin am GC North Rim, die in unseren Sommerferien jeweils mit fast 200 $ zu Buche schlugen.

Insgesamt geben wir aber vor allem mehr Geld für Hotels aus: In NYC habe ich bei bisher vier Aufenthalten immer in Manhattan und da auch relativ zentral gewohnt - ich hätte keine Lust immer nach New Jersey oder Staten Island zu fahren.

Unser Kurztrip an die Ostsee in diesen Herbstferien war auch relativ teuer, was wiederum am Hotel lag, denn wir wollten ein Zimmer mit direkter Strandlage, Balkon und Blubberwanne  8) - zudem möglichst ohne viele Kinder (sorry, ich mag meine Ferien mittlerweile einfach gerne leise!). Zudem genießen wir bei unseren Kurztripps das Essen gehen, da darf es auch etwas teurer sein.

Nun habe ich für die Sommerferien 2015 Hotels für einen 3-Wochen-Trip in die Normandie und Bretagne gebucht und liege allein bei den Hotelpreisem für 2 Personen bei ca. 3000 € - dafür könnte man in den USA einige Nächte dranhängen. Aber in Frankreich haben die billigsten Zimmer ein Doppelbett mit einer Breite von 130 - 150 cm - und auch wenn wir uns sehr lieben, das ist doch etwas eng - größere Betten und damit größere Zimmer kosten entsprechend, aber das geben wir eben gerne aus. Dafür essen wir aber bei solch längeren Reisen nicht jeden Abend im Restaurant,sondern da darf es auch einmal Baguette, Käse, Werin und Trauben am Strand sein.

Fazit: Für ein gutes Zimmer mit entsprechendem Bett und - wenn man Meer ist mit Meerblick bzw. in direkter Strandlage - geben wir gerne etwas mehr Geld aus, aber ich würde z.B. nicht in Businessclassflüge investieren, denn mich stört Holzklasse nicht, für mich gehört die "kleine" Quälerei während eines Langstreckenfluges zum Urlaubsfeeling dazu.
Titel: Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
Beitrag von: Flicka am 12. Dezember 2014, 18:43:48
Hi!  :D

Kurze Antwort auf die Ausgangsfrage: "Aber ja doch!"

Warum das so ist, kann dann schon nicht mehr so kurz und knackig beantworten, ich werde es aber trotzdem in einem Satz versuchen: "Weil der Urlaub dann so ist, wie wir ihn haben wollen".
Heißt das dann im Umkehrschluß, dass wir früher so Urlaub gemacht habe, wie wir ihn nicht haben wollte? Nein, auch das nicht. Auf gar keinen Fall. Jeder Urlaub war bisher ausnahmslos schön - egal ob es rückblickend die teuerste oder die preiswerteste Reise war.

Und wieso geben wir dann mehr Geld aus als früher? Nun ,wie das so ist im Leben, die Ansprüche steigen (5 Euro ins Phrasenschwein) und man findet heraus, was einem selbst am besten tut und auf was man getrost verzichten kann. Gerade in diesem Schritt, ich nenne ihn mal "persönliche Optimierung", liegt einiges an Möglichkeiten - zum einen was das Geldausgeben angeht, zum anderen aber auch was das Gefühl angeht einen bestmöglichen Urlaub gehabt zu haben.
Dabei muss das nicht zwingend mit Mehrausgaben verbunden sein. In einigen Aspekten ist das aber nun mal der Fall und damit sind die Kosten höher, als sie das früher waren. Dafür haben wir aber auch seit ein paar Jahren nach jedem Urlaub das Gefühl, dass er besser nicht hätte sein können:)


Schöne Formulierung, und erkärt irgendwie auch, dass man in ein und demselben Urlaub oder zumindest in ein und demselben Jahr sich einerseits im teuren Schuppen und andererseits im günstigen Motel einquartieren und trotzdem glücklich und zufrieden sein kann. Wenn ich an unsere mehrtägige Wandertour am Rhein im letzten Jahr denke, fand ich es absolut okay und irgendwie auch passend zur Wanderung, ein günstiges Hotel zu buchen. Die Zimmer waren klein und hatten die beste Zeit schon deutlich hinter sich, aber es war genug Platz, abends seine Sachen über den Stuhl oder die Heizung zu hängen, und das hat absolut gereicht. Ich habe nichts vermisst und würde mich bei einer Wiederholung der Tour vermutlich wieder genau dort einquartieren.

Was die USA angeht: Da gehören die üblichen Motels ja schon fast zum Urlaubsflair dazu. Ob ich irgendwo auf dem platten Land in einem Motel 6 oder in einerem teureren Kettenmotel / -hotel übernachte, wäre mir eigentlich egal. Da würde ein teureres Zimmer sicher nicht zum Urlaubsgefühl beitragen. Ich denke mal, wenn ich dieselbe Tour nochmal machen würde, die wir 2007 beim ersten USA-Urlaub gemacht haben, würde ich heute kaum etwas anders machen, bis auf ein paar Ausnahmen. Was mich heute definitiv reizen würde wäre eine Übernachtung direkt im "The View" im Monument Valley statt in Mexican Hat und Übernachtungen direkt im Yellowstone NP statt in West Yellowstone. Und vermutlich würde ich nicht wieder vom Zion NP nach Hurricane zurückfahren und am nächsten Morgen wieder zum Zion NP zurück nur um pro Person 25 Dollar fürs Zimmer zu sparen. Da wäre mir heute die Zeit einfach zu schade.



Irgendwie vermisse ich die alten Zeiten...

In gewisser Weise vermisse ich sie auch. Vieles, was früher noch schrecklich aufregend war, ist heute schon so normal. Am Anfang fand ich in den USA schon Dinge wie unterschiedliche Straßenschilder und Fußgängerampeln exotisch. Da hatte man zuhause schon was zu erzählen, wenn man über die (kaum vorhandene) Käseauswahl im Supermarkt berichtet hat oder darüber, welche Colasorten es in den USA gab, die wir nicht kannten.

Das fand ich jetzt wieder in Japan so reizvoll. Einfach in Geschäften rumzulaufen und zu schauen, was es dort so an exotischen Waren gibt. Kostete nix, war aber trotzdem spannend.




Nun habe ich für die Sommerferien 2015 Hotels für einen 3-Wochen-Trip in die Normandie und Bretagne gebucht und liege allein bei den Hotelpreisem für 2 Personen bei ca. 3000 € - dafür könnte man in den USA einige Nächte dranhängen. Aber in Frankreich haben die billigsten Zimmer ein Doppelbett mit einer Breite von 130 - 150 cm - und auch wenn wir uns sehr lieben, das ist doch etwas eng - größere Betten und damit größere Zimmer kosten entsprechend, aber das geben wir eben gerne aus. Dafür essen wir aber bei solch längeren Reisen nicht jeden Abend im Restaurant,sondern da darf es auch einmal Baguette, Käse, Werin und Trauben am Strand sein.


Oh ja, die berühmten "französischen Betten", die einem, wenn man nicht aufpasst, auch gerne mal als normales Doppelbett untergejubelt werden, meist mit durchgelegener Matratze und entsprechender Kuhle in der Bettmitte. Bei 3 Wochen Urlaub in größere Betten zu investieren halte ich auch nicht für einen übertriebenen Luxus.