eumerika - das Reiseforum für Europa, Amerika & mehr

Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Ilona am 17. Oktober 2019, 17:09:26

Titel: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 17. Oktober 2019, 17:09:26
Atem(be)raubendes Peru 2019

Bienvenidos (http://www.smilies.4-user.de/include/Winken/smilie_winke_048.gif) zu unserer Peru Reise im Frühjahr 2019.

Während dieser Reise hatten wir im doppelten Sinne oft zu wenig Luft. Das Land ist nicht nur sehr groß, sondern man befindet sich im Schnitt auf über 3000 m Höhe und da wurde ein manches Mal die Luft knapp (http://www.smilies.4-user.de/include/Girls/smilie_girl_249.gif).

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/collage_perurb5ykcc.jpg)

Ich kann gar nicht mehr nachvollziehen, wie ich auf die Idee kam, dass wir nach Peru reisen. Vielleicht war es meiner früheren peruanischen Spanisch-Lehrerin geschuldet, einer Reisereportage, dem Reisebericht einer Bekannten, meiner Abenteuerlust, dem Reiseblog von Nora (https://info-peru.de/) und dem Reiseführer dazu, den ich mir irgendwann bestellt hatte. Letztendlich zogen mich die siebenfarbige Berge, die Rainbow Mountains magisch an :adieu:. Da uns außergewöhnliche Landschaften mit bunten Steinen gefallen und Peru ein relativ sicheres Reiseland ist, stand der Entschluss bald fest und die Planung konnte ein Jahr zuvor beginnen.

Allerdings hatte ich zu wenig Zeit, um mich selbst um jede Fahrkarte oder der Beschaffung von Eintrittskarten zu kümmern. Deshalb kontaktierte ich drei erfahrene Reiseagenturen und ließ mir meine Wunschroute kalkulieren. Letztendlich punktete Katja mit ihrer lokalen Reiseagentur (vermittelt über Trip.me (https://www.trip.me/de/?lang=de), weil sie meine Wünsche berücksichtigte und keine kompletten Nachtfahrten mit dem Bus vermittelt). Meine Wunschhotels konnten auch fast alle berücksichtigt werden.

Zwei Übernachtungen hatte ich in Eigenregie reserviert. Zum einen das Hotel in Lima und zum anderen ein Hotel im Landesinneren, das einem deutschen Auswanderer gehört. Davon hatte ich in dem Reisebericht gelesen und auch, dass sich der Sauerländer über ein Bier-Mitbringsel freut. Allerdings trinkt er nur Veltins und das ist in unserer Gegend schwer zu bekommen. Wir hätten zwar im Getränkemarkt einen Tray mit 24 Dosen bestellen können, aber dann wären bei uns 20 Dosen vergammelt. Deshalb gilt unser besonderer Dank Heikos Kollegin, die zwei Dosen besorgte und Toni aus dem Rheinland, der uns zwei Dosen mitbrachte. Nach der ganzen Bierdosen-Jagd hatte ein hiesiger Discounter kurzzeitig die Dosen im Angebot. Ob das Bier den Empfänger erreichte, das erfahrt ihr natürlich im Laufe des Berichts (https://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_271.gif).

Ich möchte euch ein wenig das Land, die Leute und die Kultur vorstellen. Dazu gehört auch die Quechua-Sprache. Quechua ist die Sprache der Inka. Noch heute wird die indigene Sprache von über 9 Millionen Menschen im gesamten Andenraum gesprochen. Auch im Deutschen gibt es quechuanische Worte wie Lama, Alpaka, Quinoa oder Coca, die wir wie selbstverständlich verwenden.

Doch nun genug der Einleitung. Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr unsere abenteuerliche Peru-Reise begleitet und darf euch mit Jaku (chakuuu) = auf geht’s einladen. Seid ihr dabei?

Wenn ja, dann dürft ihr gerne mit Ari (arrriiii) = ja antworten und euch einen Platz sichern.

11.04.19 - Anreise
12.04.19 - Lima (Historik und Kulinarik)
13.04.19 - Lima - > Paracas (eine Busfahrt …)
14.04.19 - Paracas -> Nasza (Islas Ballestas)
15.04.19 - Nazca -> Arequipa (Nasza-Linien)
16.04.19 - Arequipa (die weiße Stadt)
17.04.19 - Arequipa – Yanque (Colca Canyon)
18.04.19 - Yanque -> Puno (el condor pasa)
19.04.19 - Puno (Titicacasee)
20.04.19 - Puno -> Cusco (das Hochland)
21.04.19 - Cusco und Umgebung
22.04.19 - Cusco -> Ollantaytambo (das heilige Tal, Salzterrassen, Moray)
22.04.19 - Ollantaytambo (die Festung)
23.04.19 - Ollantaytambo -> Machu Picchu Pueblo (Machu Picchu)
23.04.19 - Machu Picchu Pueblo (Allcamayu Wasserfälle)
24.04.19 - Machu Picchu – Cusco (Machu Picchu)
25.04.19 - Cusco -> Rainbow Mountains -> Cusco
26.04.19 - Rückreise und Fazit

Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 17. Oktober 2019, 17:55:23
Ari  ;D - selbstverständlich bin ich bei so einem Abenteuer dabei und wenn es dann auch noch ein bisschen Bildung gibt, umso besser. Lama oder Alpaka hätte ich als deutsche Worte eingeordnet, wie man sich irren kann....

Erst vor kurzem habe ich eine Reportage gesehen (war glaub ich im Weltspiegel) über die Führer, die die Touristen zum Machu Picchu begleiten und ihr Gepäck tragen. Früher war das wohl reine Männersache, aber seit einiger Zeit gibt es auch weibliche Führerinnen - da bin ich nun gespannt, was du über euren Besuch dort berichtest.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Susan am 17. Oktober 2019, 20:13:53
"Arrriiii!"  :toothy9: klar bin ich dabei, warte ja schon sehnsüchtig auf den Bericht  8) Die Einleitung klingt schon mal vielversprechend.

Eine meiner ausgewanderten Kusinen hat mal 'ne Zeit in Peru gelebt bzw. lebt da immer mal wieder (so ganz blick ich bei dem Nomadentum nicht mehr durch  :gruebel: )
Falls ihr also zufällig eine selbstgemachte Pralinen verkaufende Deutsche getroffen habt.... ;)
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 18. Oktober 2019, 08:14:25
Hola  :adieu: und herzlich Willkommen,

Ari  ;D - selbstverständlich bin ich bei so einem Abenteuer dabei und wenn es dann auch noch ein bisschen Bildung gibt, umso besser. Lama oder Alpaka hätte ich als deutsche Worte eingeordnet, wie man sich irren kann....

Du weißt doch Christina, dass Reiseberichte lesen bildet :zwinker:.

Erst vor kurzem habe ich eine Reportage gesehen (war glaub ich im Weltspiegel) über die Führer, die die Touristen zum Machu Picchu begleiten und ihr Gepäck tragen. Früher war das wohl reine Männersache, aber seit einiger Zeit gibt es auch weibliche Führerinnen - da bin ich nun gespannt, was du über euren Besuch dort berichtest.

Die sind bestimmt den mehrtägigen Inka-Trail gelaufen und da gibt es Träger. Wir haben Machu Picchu mit den Massen besucht und unsere Tagesrücksäcke selbst getragen.

"Arrriiii!"  :toothy9: klar bin ich dabei, warte ja schon sehnsüchtig auf den Bericht  8) Die Einleitung klingt schon mal vielversprechend.

Aus beruflichen Gründen hat es diesmal sehr lange gedauert, bis der Bericht verfasst war und dann habe ich noch etwas mit dem Start gewartet, bis du aus Portugal zurück bist.


Eine meiner ausgewanderten Kusinen hat mal 'ne Zeit in Peru gelebt bzw. lebt da immer mal wieder (so ganz blick ich bei dem Nomadentum nicht mehr durch  :gruebel: )
Falls ihr also zufällig eine selbstgemachte Pralinen verkaufende Deutsche getroffen habt.... ;)

Eine pralinenverkaufende Deutsche ist uns nicht begegnet. Vielleicht erfährst du noch, wo genau sie sich in dem großen Land herumtreibt. 
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silvia am 18. Oktober 2019, 08:14:41
Ari, ich spring auch noch mit auf
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 18. Oktober 2019, 08:17:43
Ari, ich spring auch noch mit auf

Das freut mich, Silvia  :adieu:.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 18. Oktober 2019, 10:32:04
11.04.19 - Die Tage zuvor und die Anreise

Peru war nicht nur unsere bisher anstrengendste, sondern auch im Vorfeld die nervenaufreibendste Reise :girly:.

Eine Woche vor Abreise wartete ich auf die abschließenden Informationen der Reiseagentur. Katja, die bisher sehr zuverlässig war, meldete sich einfach nicht mehr. Fünf Tage vor dem Abflug stürzte meine Schwester schwer. Dabei brach sie sich den Oberarm und die Schulter. Sie wurde sofort operiert und fiel als Haus- und Katzensitter aus. Jetzt war guter Rat teuer, denn die meisten unserer Nachbarn mögen keine Katzen. Eine tierliebe Nachbarin erklärte sich glücklicherweise bereit.

Drei Tage vor der Abreise hatte ich noch immer keine Informationen und zweifelte an der Reiseagentur. Die Zweifel verstärkten sich, nachdem ich montags um 14 Uhr während der Geschäftszeiten bei Trip.me anrief und mir die nette Stimme vom Band mitteilte, dass ich außerhalb der Geschäftszeiten anrufe, die von Montag bis Freitag von 9 – 18 Uhr sind. Ich überlegte hin und her, ob wir überhaupt fliegen sollen, denn die Reise schien unter keinem guten Stern zu stehen. Um 17:30 Uhr rief ich nochmals bei Trip.me an und hatte endlich eine Mitarbeiterin am Telefon. Die hatten doch glatt vergessen, das Band auszuschalten. Sie gab mir die Mobilnummer von Katja, die ich dann über WhatsApp kontaktierte. Aufgrund der Zeitverschiebung erhielt ich die abschließenden Informationen am nächsten Morgen per Mail. Nun konnte ich mich etwas entspannen.

Am Abreisetag standen wir um 2 Uhr nachts auf, da die Maschine von Frankfurt nach Amsterdam bereits um 7:00 Uhr startete. Der Flug mit der Embraer 190 war sehr gut, allerdings war es in der Maschine so runtergekühlt, dass man sich Frostbeulen holte. Gut, dass wir nur eine Flugstunde frieren mussten. In Schiphol hatten wir zwar vier Stunden Aufenthalt, doch aufgrund der langen Wege von Terminal B nach E war uns das so lieber, als nach dem späteren Flug durch die Flure hetzen zu müssen.

Wir durften in diese Boeing 777 mit schöner Sonderlackierung einsteigen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_29366tj7k.jpg)

Die Flugroute irritierte uns kurz, denn wir flogen oberhalb an London vorbei

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_29395tknh.jpg)

und dann ging es direkt in Richtung Südamerika über den Atlantik. Das Sicherheitsvideo der KLM war toll (http://www.smilies.4-user.de/include/Girls/biggrin_girl.gif).

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2940lzj8x.jpg)

Die meiste Zeit flogen wir über den Atlantik und es war bewölkt. Erst über den Anden klarte es etwas auf.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2946gjjz9.jpg)

Die Filme Free Solo (der Kletterer ist echt lebensmüde) und A star is born sorgten dafür, dass man nicht ganz gaga (https://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_271.gif) wurde.

Nach einem langen Ritt von über 12 Stunden befanden wir uns im Landeanflug entlang der Küste

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2950g9j3r.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2953r7kji.jpg)

und landeten in der Dämmerung in Lima.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2954upjqm.jpg)

Vor den Einreiseschaltern des viel zu kleinen Airports bildeten sich lange Schlangen, doch letztendlich ging die Immigration recht schnell. Man bekommt neben dem Stempel eine sog. TAM (Tarjeta Andina de Migración) in den Pass gelegt und diesen Zettel sollte man möglichst nicht verlieren. Obwohl er bei der Ausreise nicht mehr abgegeben werden muss, wird aber im Falle eines Verlustes eine Geldstrafe fällig.

Nachdem wir unsere Koffer vom Band geholt hatten, zogen wir am Automaten noch etwas Bargeld und gingen danach zum Ausgang. Dort warteten unzählige Leute mit Namensschildern auf die Ankömmlinge. Wir gingen mehrmals durch die Reihen, doch unseren Namen fanden wir nicht. Ich wollte Katja kontaktieren, doch mein Phone bekam keine Verbindung mit dem Flughafen-Wlan. Nach 15 Minuten entdeckte ich endlich das Schild mit unserem Namen. Francisco, der deutschsprachige Mitarbeiter der Agentur, steckte im Stau und traf verspätet ein. Ich war schon so weit, dass wir uns ein Taxi zum Hotel nehmen, denn nach 23 Stunden auf den Beinen waren wir ziemlich genervt.

Leider ist Lima dem Verkehr nicht gewachsen und so dauerte die Fahrt zum Hotel im Stadtteil Miraflores nochmals knapp 2 Stunden. Francisco übergab uns neben weiteren Informationen zum Tourenverlauf unsere Bustickets und erzählte unterwegs viel über die Stadt, auch wenn wir nicht mehr so ganz aufnahmefähig waren. Wir haben aber schnell bemerkt, dass die Hupe in Peru das wichtigste Autoteil ist.

Endlich erreichten wir das Hotel Sol de Oro und bekamen ein sehr geräumiges Zimmer im 6. Stock.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2960wwjl9.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2961x7kw5.jpg)

Noch schnell geduscht und dann fielen wir todmüde ins Bett.


Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 18. Oktober 2019, 18:12:42
Puh, ein sehr holpriger Start in den Urlaub, gut dass wir jetzt in den Betten liegen.

Jetzt wo du es sagt - es war sicherlich ein mehrtägiger Trail, denn sie haben in Zelten übernachtet und wurden von den Frauen bekocht. Aber in Machu Picchu waren sie auch mit den Massen.

Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Heike Heimo am 18. Oktober 2019, 19:23:29
Ui, Peru!

Das ist so ein latentes Ziel, das immer so im Hintergrund schwebt. Von den ungelösten Rätseln der Geschichte ist diese Region ganz vorne dabei. Bin gespannt, was du über die Nasca Linien beichtest :o
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 19. Oktober 2019, 10:18:47
Puh, ein sehr holpriger Start in den Urlaub, gut dass wir jetzt in den Betten liegen.

Ja, so extrem unentspannt, bin ich zuvor noch nie in verreist.

Jetzt wo du es sagt - es war sicherlich ein mehrtägiger Trail, denn sie haben in Zelten übernachtet und wurden von den Frauen bekocht. Aber in Machu Picchu waren sie auch mit den Massen.

Die einzelnen Wandertrails sind im wahrsten Sinne des Wortes komplett überlaufen und zum Schluss stehen alle in Machu Picchu im Stau  :totlach:.

Aber ich möchte noch nicht zu weit vorgreifen, denn bis wir dort ankommen, dauert es noch ein Weilchen.

Ui, Peru!
Das ist so ein latentes Ziel, das immer so im Hintergrund schwebt. Von den ungelösten Rätseln der Geschichte ist diese Region ganz vorne dabei. Bin gespannt, was du über die Nasca Linien beichtest :o

Es freut mich sehr, dass ihr unsere Reise durch dieses faszinierende Land begleitet :adieu: .
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 20. Oktober 2019, 11:02:04
12.04.19 – Lima: Historik und Kulinarik

Die Nacht war aufgrund des Jetlags sehr kurz und wir waren um 2 Uhr schon wach. Ab 6 Uhr gibt es Frühstück und wir waren natürlich die ersten Gäste. Das Büffet bot eine große Auswahl an kalten und warmen Speisen. Da wir erst kurz nach 9 Uhr abgeholt wurden, konnten wir uns beim Schlemmen Zeit lassen. Danach ging ich zur Rezeption und ließ einen 100 Soles Schein in kleine Scheine wechseln.

Der Fahrer holte uns pünktlich ab und nach 20 Minuten erreichten wir mitten in der Großstadt die Pyramiden von Huaca Pucllana, die ich leider nur aus dem Bus fotografieren konnte.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02306ooj6t.jpg)

Hier war die Sammelstelle für die Stadtrundfahrt und wir mussten in einen größeren Bus umsteigen. Selbst frühmorgens herrscht in Lima schon ein Verkehrschaos und es dauerte zwei Stunden, bis wir die Altstadt erreichten. Dort hatte der englischsprachige Führer nichts Besseres zu tun, als uns in das Museum der Banco Central de Reserva del Peru zu schleppen. Das ehemalige Bankgebäude war zu einem Museum geworden

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02320l4jhz.jpg)

mit einer Sammlung an altperuanischen Kunstgegenständen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02314d2jb0.jpg)

und gut gesichert im ehemaligen Tresorraum

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc023160ej9z.jpg)

Schmuck und Kunsthandwerk aus purem Gold.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0231811jff.jpg)

Aber in dem Raum bekommen nicht nur diebische Elstern hohen Blutdruck. Ich brachte meinen Unmut zum Ausdruck, denn bei einer Halbtags-Stadtrundfahrt mit 2,5stündiger Anfahrt will ich die Zeit nicht im Museum verplempern. Weitere Teilnehmer stimmten mir zu.

Endlich machten wir uns auf den Weg zum gut besuchten Plaza Mayor

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc023232jjim.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02326a9jqo.jpg)

und der Kathedrale von Lima,

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_p1010028v9khb.jpg)

deren Besichtigung anscheinend nicht auf dem Programm stand.

Daneben befindet sich der Palacio de Arzobispo.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02332a6jf3.jpg)

Der bischöfliche Palast ist eine originalgetreue Rekonstruktion aus dem Jahr 1924. Bemerkenswert sind die für die Kolonialzeit typischen Holzerker. Die feinen Damen der Gesellschaft konnten so unbemerkt das Leben auf der Straße beobachten.

Der Palacio de Gobierno (Amts- und Wohnsitz des amtierenden Präsidenten)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_p10100316wkgv.jpg)

wurde 1938/39 an Stelle des ehemaligen Palasts von Pizarro, der 1535 die Stadt der Könige gründete, errichtet. Die tägliche Wachablösung kurz vor 12 Uhr fand gerade statt, doch unser Stadtführer hatte dafür keine Zeit.   

Er führte unsere Gruppe zum Convento (Kloster) San Francisco.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc023374tk4v.jpg)

Leider ist das Fotografieren und Filmen in den meisten Kirchen Perus verboten. So auch in dem großen und schönen Kolonialbau, der nach einem Erdbeben 1657 – 1687 neu erbaut wurde. Die Klosterkirche widerstand dank ihrem bambusverstärkten Gewölbe bis heute jedem Erdbeben. Zielstrebig steuerte unser Stadtführer die über 300 Jahre alten Katakomben an. Bis 1808 wurden in ihnen über 70000 Tote bestattet und die Gebeine nach Schädeln, Oberschenkel- und Hüftknochen angeordnet. Nach dem 20000sten Knochen und der schlechten Luft im Gewölbe, wollten wir nur noch raus. Neee, die Stadtführung war wirklich nix. Ich kann jedem empfehlen, sich gleich morgens ein Taxi zu bestellen, sich direkt ins Zentrum fahren zu lassen und dort auf eigene Faust eine Besichtigung machen.

Der Bus fuhr uns vom historischen Stadtzentrum in den modernen Stadtteil Miraflores zurück und hielt in der Nähe vom Larcomar Einkaufszentrum, das direkt in die Steilküste gebaut wurde und von oben nicht als solches zu erkennen ist.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02338o3jvk.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02344lgjyw.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02346xtk79.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_p1010046gyjmn.jpg)

Hier meldete sich der kleine Hunger und vor allem der große Durst. Wir bestellten uns einen leckeren Hähnchen-Burger samt Pommes und Getränk für umgerechnet 2,50 €. In Peru kann man nicht nur sehr schmackhaft, sondern vor allem preiswert essen. Aber dazu im Laufe des Berichtes mehr.

Wir schauten etwas den Gleitschirmfliegern zu, die ganz in der Nähe starten.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_p10100496jjkh.jpg)

Auf dem Malecon, einer fast 10 km lange Flaniermeile

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02354x9kyo.jpg)

gingen wir zum Parque Amor weiter.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_p1010051qhjb5.jpg)

Die Mauern aus Mosaik erinnern an den Park Güell in Barcelona.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc023576lk2d.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02361tikks.jpg)

Etwas weiter befindet sich der Startplatz der Paraglider.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0236288kdt.jpg)

Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Das waren ca. 20 Minuten zu Fuß und wir kamen am Gourmettempel Maido (https://www.theworlds50best.com/The-List-2017/1-10/Maido.html), das unter den ersten 10 der weltbesten Restaurants ist, vorbei.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2968ihkky.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2966upjjc.jpg)

Aber wir hatten weder Hunger, noch eine Reservierung und hätten auch niemals 300 € pro Person für ein 18gängiges Menü hingeblättert. Nach Peru zieht es mittlerweile viele Feinschmecker. Perus Köche haben es sich nämlich auf die Fahne geschrieben, das Land kulinarisch ganz groß raus zu bringen.

In unserem Übernachtungspaket waren an dem Tag ein Nationalgericht und ein Nationalgetränk inklusive. Es handelt sich dabei um den Pisco Sour (http://latin-mag.com/das-pisco-sour-rezept-pisco-eiweis-limettensaft-und-zuckersirup/), einem Cocktail, der mit dem peruanischen Traubenschnaps aus der Region Ica zubereitet wird.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2963d2j87.jpg)

Nach dem Aperitif servierte man uns Ceviche. Dabei handelt es sich um rohen Fisch, der in Limettensaft "gegart" wird. Der Limettensaft denaturiert das Eiweiß ähnlich wie beim Kochen. Mit Gewürzen, Salz, Chili, Koriander und roten Zwiebeln abgeschmeckt, schmeckt das vorzüglich. Wir waren anfangs sehr skeptisch, doch das Leibgericht der Küstenbewohner schmeckte wirklich gut und wir bestellten uns Ceviche im Laufe der Reise noch öfter.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2964trjtp.jpg)

Zurück im Zimmer schrieb ich noch kurz eine Mitteilung an Katja und berichtete von der schlechten Stadtführung. Danach gingen wir bald schlafen, denn der Jetlag forderte sein Tribut und am nächsten Morgen mussten wir sehr früh raus.



Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Paula am 20. Oktober 2019, 12:32:43
Ilona, ich bin auch dabei  :adieu:
Nachdem ich mich zwei Wochen mit diversen Viren geplagt habe (keine gute Idee sich nach einem Erkältungsvirus auch noch einen Magen-Darm Virus einzuhandeln) bin ich jetzt wieder fit genug für virtuelle Reisen  :)
Peru kenne ich noch gar nicht aber die ersten Bilder sind schon mal sehr vielversprechend. Vor allem die gestreiften Berge finde ich extrem anziehend  ^-^
Allerdings hätte ich mit 3000 Metern wohl meine Probleme. Ich habe bisher mit der Höhe schlechte Erfahrungen gemacht.
Schade dass eure Stadtführung so mittelmäßig war, wobei das natürlich für einen Guide sehr schwierig ist denn die Geschmäcker der Touristen sind bestimmt sehr unterschiedlich: ich zum Beispiel kann mich stundenlang in Museen rumtreiben. Aber dass er dann so wenig spontan ist eine Wachablösung nicht anzuschauen ist ein schlechtes Zeichen für einen Guide, so was sollte man doch mitnehmen wenn sich die Gelegenheit bietet! Ich hätte mich auch beschwert. Und für mich wären die Pyramide an der ihr vorbei gefahren seid sicher interessanter als Gebäude die man so oder so ähnlich auch in Europa sehen kann.
Essen und Trinken sehen auch sehr vielversprechend aus  :thumb:
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 20. Oktober 2019, 13:45:27
Ich komme auch noch mit ... ein sehr reizvolles Reiseziel - wenn auch erst in paar Jahren, da ich gerne länger als drei Wochen unterwegs wäre.

Lima gefällt mir gut, sowohl Alt- als auch Neustadt, die mich doch überrascht hat. Mit Stadtführungen kann man Pech oder auch Glück haben - ein Museum zu Beginn einer Stadtführung/-rundfahrt finde ich allerdings auch nicht prickelnd.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 20. Oktober 2019, 16:53:41
Ilona, ich bin auch dabei  :adieu:

Das freut mich sehr, Paula.

Nachdem ich mich zwei Wochen mit diversen Viren geplagt habe (keine gute Idee sich nach einem Erkältungsvirus auch noch einen Magen-Darm Virus einzuhandeln) bin ich jetzt wieder fit genug für virtuelle Reisen  :)

Ich habe dich in letzter Zeit nämlich schon vermisst.

Vor allem die gestreiften Berge finde ich extrem anziehend  ^-^

Das war unser persönliches Highlight, allerdings auf über 5000 m Höhe  :girly:.

Allerdings hätte ich mit 3000 Metern wohl meine Probleme. Ich habe bisher mit der Höhe schlechte Erfahrungen gemacht.

Ich erinnere mich noch gut an deinen letzten USA-Reisebericht. Mich hat es in Peru auch erwischt :cool2:. Dazu aber zu gegebener Zeit mehr.

Schade dass eure Stadtführung so mittelmäßig war, wobei das natürlich für einen Guide sehr schwierig ist denn die Geschmäcker der Touristen sind bestimmt sehr unterschiedlich: ich zum Beispiel kann mich stundenlang in Museen rumtreiben. Aber dass er dann so wenig spontan ist eine Wachablösung nicht anzuschauen ist ein schlechtes Zeichen für einen Guide, so was sollte man doch mitnehmen wenn sich die Gelegenheit bietet! Ich hätte mich auch beschwert. Und für mich wären die Pyramide an der ihr vorbei gefahren seid sicher interessanter als Gebäude die man so oder so ähnlich auch in Europa sehen kann.

Mit Stadtführungen kann man Pech oder auch Glück haben - ein Museum zu Beginn einer Stadtführung/-rundfahrt finde ich allerdings auch nicht prickelnd.

Unsere örtliche Reiseagentin hat diesen Touranbieter für uns gebucht. Es war nicht das erste und auch nicht das letzte Mal während der Reise, dass wir mit ihrer Wahl unzufrieden waren. Die wissen alle, dass die Anfahrt aufgrund des Verkehrs sehr lange dauert. Entweder Stadtbesichtigung oder Museumsbesuch. In Lima gibt es sehr viele Museen und schon alleine deswegen kann man dort Tage verbringen. Bei einer Rundreise durch Peru ist die Zeit aber sehr knapp bemessen. Leider kann man erst im Nachhinein wissen, ob ein Touranbieter etwas taugt. Dieser hat jedenfalls das Geld kassiert und ist dann in ein kostenloses !!! Museum mit uns gegangen und von der eigentlichen Altstadt haben wir nicht viel gesehen. Das fand ich schon ärgerlich.

Ich komme auch noch mit ... ein sehr reizvolles Reiseziel - wenn auch erst in paar Jahren, da ich gerne länger als drei Wochen unterwegs wäre.

Hola Gabi  :adieu:,

wobei du doch aufgrund deines Berufes schon jetzt länger als 3 Wochen unterwegs sein könntest  :zwinker:.

Lima gefällt mir gut, sowohl Alt- als auch Neustadt, die mich doch überrascht hat. 

Der Stadtteil Miraflores ist nicht nur bei Touristen, sondern auch bei gut situierten Einheimischen beliebt, da es dort sehr sicher ist. Von der Altstadt hätten wir wie bereits erwähnt, gerne etwas mehr gesehen. Nächstes Mal ist man gescheiter  :zwinker: oder Ersttäter lesen einfach meinen Reisebericht  :toothy9:.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 21. Oktober 2019, 20:13:12
Schade, dass ihr "dank" der suboptimalen Stadtführung nicht mehr von der Altstadt sehen konntet, das was ihr gesehen habt, hat mir gut gefallen. Ich finde auch, für ein Museum braucht man keine Stadtführung, das kann man am Ende der Führung dann z.B. auf eigene Faust machen oder überhaupt auf eigene Faust mit dem Taxi hinfahren.

Auch der moderne Stadtteil sieht sehr nett aus, so eine Flaniermeile an der Küste mag ich immer sehr und erst recht bei so einem Prachtwetter wie ihr es hattet.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Susan am 21. Oktober 2019, 21:33:31
Danke, dass du mit dem Bericht gewartet hast  8)  Bis Donnerstag bin ich noch etwas unter Zeitdruck, dann bin ich auch etwas schneller dabei.

Lange Flüge gehen uns auch zunehmend auf die Nerven und wenn dann noch so eine stauige Autofahrt drauf käme.... da freut man sich doch über ein nettes Hotelbett.

Die Eindrücke von Lima haben mich jetzt positiv überrascht - irgendwie hatte ich da einen schlechten Ruf im Hinterkopf.  :gruebel: Besonders gefällt mir die Küstenflaniermeile, von der Altstadt hätte ich auch gern mehr gesehen. Über eure Stadtführung hätte ich mich geärgert, die bucht man doch um was von der Stadt zu sehen; ins Museum kann ich auch alleine gehen.

Zitat
Der Fahrer holte uns pünktlich ab und nach 20 Minuten erreichten wir mitten in der Großstadt die Pyramiden von Huaca Pucllana, die ich leider nur aus dem Bus fotografieren konnte.

Könnte man die denn besichtigen? Würde mich jetzt mehr interessieren als die spanisch angehauchten Gebäude.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 22. Oktober 2019, 10:34:49
Danke, dass du mit dem Bericht gewartet hast  8)  Bis Donnerstag bin ich noch etwas unter Zeitdruck, dann bin ich auch etwas schneller dabei.

Alles gut, Susan :knuddel:. Der Bericht läuft nicht weg und ich werde die Tagesberichte etwas langsamer einstellen  :cool2:.

Die Eindrücke von Lima haben mich jetzt positiv überrascht - irgendwie hatte ich da einen schlechten Ruf im Hinterkopf.  :gruebel: Besonders gefällt mir die Küstenflaniermeile, von der Altstadt hätte ich auch gern mehr gesehen. Über eure Stadtführung hätte ich mich geärgert, die bucht man doch um was von der Stadt zu sehen; ins Museum kann ich auch alleine gehen.

Richtig, zuerst die Stadtführung und dann nach Wunsch in eins der vielen Museen. Lima ist eine saubere Stadt und in Miraflores durchaus moderne Stadt.

Zitat
Der Fahrer holte uns pünktlich ab und nach 20 Minuten erreichten wir mitten in der Großstadt die Pyramiden von Huaca Pucllana, die ich leider nur aus dem Bus fotografieren konnte.
Könnte man die denn besichtigen? Würde mich jetzt mehr interessieren als die spanisch angehauchten Gebäude.

Ja, zumindest stand da ein Kassenhäuschen und einige Leute waren auf dem Gelände. Ich dachte zuerst, dass wir eine Besichtigung machen, doch da wurden die Touristen aus den Zubringerbussen in die größeren verfrachtet.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 22. Oktober 2019, 10:47:03
Schade, dass ihr "dank" der suboptimalen Stadtführung nicht mehr von der Altstadt sehen konntet, das was ihr gesehen habt, hat mir gut gefallen. Ich finde auch, für ein Museum braucht man keine Stadtführung, das kann man am Ende der Führung dann z.B. auf eigene Faust machen oder überhaupt auf eigene Faust mit dem Taxi hinfahren.

Hallo Christina,

eine gute Möglichkeit sind solche Free Walking Tours (https://www.freewalkingtoursperu.com/). Damit bessern sich Studenten ihr Taschengeld auf. Wir haben so eine Tour einmal in Mexiko City mitgemacht. Man muss halt nur zum Treffpunkt kommen und dann gut zu Fuß sein.

Bei uns war die Stadtführung im Paketpreis mit drin. Eigentlich sollte man von der Reiseagentur erwarten, dass die selbst mal so eine Tour zu Testzwecken mitmachen bzw. die Anbieter untereinander vergleichen. Wir hatten wenigstens noch den Nachmittag zur freien Verfügung.

Auch der moderne Stadtteil sieht sehr nett aus, so eine Flaniermeile an der Küste mag ich immer sehr und erst recht bei so einem Prachtwetter wie ihr es hattet.

Mit dem Wetter hatten wir großes Glück. Eine Bekannte, die Lima schon zweimal besuchte, war richtig neidisch, als sie den blauen Himmel sah. Die meiste Zeit versinkt Miraflores nämlich im Küstennebel.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 22. Oktober 2019, 11:21:32
13.04.19 – Von Lima nach Paracas

Eine Busfahrt, die ist lustig

Das frühe Aufstehen machte uns dank dem Jetlag nichts aus. Pünktlich um 6 Uhr waren wir wieder beim Frühstück, denn um 6:30 Uhr wurden wir mit dem Kleinbus abgeholt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_297421ke3.jpg)

So früh am Morgen waren die Straßen noch frei und der Fahrer erreichte nach 20 Minuten das Busterminal von Cruz del Sur.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2976ajjvr.jpg)

Dort waren wir erst einmal verloren, denn die Linienbusse fahren halbstündig von verschiedenen Gates in dieselbe Richtung ab. Die Hinweistafeln werden erst 15 Minuten vor Abfahrt aktualisiert. Wir standen zuerst am falschen Gate und wurden dann zum Gate 1 geschickt. Dort wurde unser Gepäck gewogen. In den Reiseinformationen stand nirgends, dass nur 20 kg Gepäck pro Person frei sind. Wir hatten 4,5 kg darüber (ja, ja, das Bier und die Süßigkeiten  :toothy9: ) und der Mitarbeiter schickte mich zum Ticketschalter gegenüber. Dort standen schon sehr viele Leute an, aber nur zwei Schalter waren geöffnet. Mir brach der Schweiß aus  :girly:, denn es waren nur noch 10 Minuten bis zur Abfahrt. Kurz vor knapp kam ich an die Reihe und musste 4,50 Soles = 1,12 € fürs Übergepäck bezahlen. Ich bin schnell zurück ans Gate gerannt und habe den Beleg abgegeben. Dann mussten wir sofort einsteigen und hofften, dass unser Gepäck verladen wird.

Das 1. Klasse-Abteil verfügt über sehr bequeme Sitze,

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_297773jhr.jpg)

Monitore und eine Geschwindigkeitsanzeige.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_29790bkrm.jpg)

Dazu hatten wir eine blutjunge Busbegleiterin die sehr auf die Sicherheit der Passagiere bedacht war. Heiko konnte sich nicht anschnallen, weil sein Gurt klemmte. Sie fummelte und zurrte so lange an Heiko’s Gurt unten herum (http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_251.gif),

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2980j7kin.jpg)

bis alle im Abteil lachten und ihr trotz dem dunklen Teint die Röte ins Gesicht schoss. Aber letztendlich war sie erfolgreich und Heiko angeschnallt (https://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_302.gif).

Während der vierstündigen Fahrt auf der Panamericana erhielt jeder gegen den kleinen Hunger ein fluffiges Wurstbrötchen und ein Getränk.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2984e4j5q.jpg)

Obwohl die Sitze sehr bequem sind, waren wir froh, als wir in Paracas eintrafen und unsere Koffer ausgeladen wurden.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2985b7jwb.jpg)

Wieder stand keiner mit unserem Namensschild bereit. Nach ein paar Minuten kam eine junge Frau auf uns zu und stellte sich als örtliche Reiseleitung vor. Sie übergab uns an einen Taxifahrer, der uns zum Hotel Doubletree by Hilton brachte.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/collage_doubletreepar0sja2.jpg)

Hier gefiel es uns sehr gut, auch wenn wir den großen Meerwasserpool nicht nutzten.

Es war sehr heiß an dem Nachmittag und wir machten einen kurzen Spaziergang am wenig einladenden Strand

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2994y1jca.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_p1010058z1jz3.jpg)

samt einem weiß-blauen Feriendomizil.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_p1010059xrk5s.jpg)

Im Meer würden wir hier nie baden, denn da gibt es riesige Quallen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3008r5ja7.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3009utjju.jpg)

Es waren außer uns kaum Gäste in der Strandbar, so dass wir den Nachmittag mit Blick aufs Meer und einem Pisco Sour ausklingen ließen.

Abends gingen wir ins hoteleigene Restaurant und bestellten uns je eine Fischplatte. Die wurde auf Holzkohle-Tischgrills serviert.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_30168wjhb.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3018cpj2m.jpg)

Hier bestellte ich mir meine erste Inca Kola.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3014e2jdo.jpg)

Die Peruaner lieben das knallgelbe Getränk. Obwohl ich die kalorienfreie Variante bevorzugte, schmeckte die Limo sehr süß und ähnlich wie Gummibärchen. In Folge blieb ich aber lieber bei der weltweit bekannten braunen Brühe (https://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_271.gif).

Das Essen war übrigens hervorragend, wenn auch mit knapp über 60 € das teuerste der ganzen Reise. Doch dafür sind die Hotelrestaurants in Paracas bekannt.

Pappsatt gingen wir zurück in unsere Suite. Hier hätte man es einige Zeit aushalten können, doch der knapp getaktete Zeitplan sah am nächsten Morgen die Weiterreise vor.


Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 22. Oktober 2019, 16:44:35
Oooh, das Essen sieht so lecker aus! Und ihr beiden wie richtige "Urlauber" - entspannt und glücklich, ein ganz tolles Bild von euch!

Bis auf die Quallen sieht der Strand doch gar nicht so schlimm aus  ;)
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 22. Oktober 2019, 16:59:06
Oooh, das Essen sieht so lecker aus! Und ihr beiden wie richtige "Urlauber" - entspannt und glücklich, ein ganz tolles Bild von euch!

Vielen lieben Dank! Auf dem Bild sind die Strapazen der vergangenen Tage glücklicherweise nicht sichtbar.

Das Essen war absolut lecker. Viel frisches Gemüse als Unterlage und dann die Meeresfrüchte getoppt von einem Thunfisch-Steak.

Bis auf die Quallen sieht der Strand doch gar nicht so schlimm aus  ;)

Na ja, karibisch wäre anders. Der Strand ist eher naturbelassen.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 22. Oktober 2019, 17:38:27
Das mit den Koffern ist dann gerade noch mal gutgegangen, die Gebühr war ja lächerlich gering, aber hilft natürlich alles nichts, wenn man deshalb den Bus verpasst. Schon ärgerlich, dass euch das von eurer Reiseagentur nicht mitgeteilt wurde.

Das Doubletree sieht sehr nett aus, auch der Pool, vor allem im Vergleich zum quallenverseuchten Meer, kein Wunder, dass niemand im Wasser oder überhaupt am Strand war. Das Essen sieht extrem lecker aus und das Foto von euch  :thumb:

Gibt es dort eine Reisehauptsaison und wenn ja, wann?
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silv am 22. Oktober 2019, 20:55:42
Beim ersten Foto vom Essen dachte ich, das ist eine Platte für Zwei  :o Kein Wunder, dass ihr da pappsatt wart.

Das Bild von euch ist echt schön!
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 23. Oktober 2019, 09:59:38
Das mit den Koffern ist dann gerade noch mal gutgegangen, die Gebühr war ja lächerlich gering, aber hilft natürlich alles nichts, wenn man deshalb den Bus verpasst. Schon ärgerlich, dass euch das von eurer Reiseagentur nicht mitgeteilt wurde.

Tja, sie hat uns über so manches nicht (rechtzeitig) informiert. Wenn jemand den Job seit über 10 Jahren macht, dürfte das nicht der Fall sein.

Das Doubletree sieht sehr nett aus, auch der Pool, vor allem im Vergleich zum quallenverseuchten Meer, kein Wunder, dass niemand im Wasser oder überhaupt am Strand war. Das Essen sieht extrem lecker aus und das Foto von euch  :thumb:

 :danke:, liebe Christina und kochen können die Peruaner.

Die Hotelanlage ist ziemlich außerhalb von Paracas am Rande eines Nationalparks. Die meisten Gäste waren in dem schönen Pool und auch von den Nachbarhotels hat man niemand am Strand gesehen. Keine Ahnung, ob das nur an den Quallen lag.

Gibt es dort eine Reisehauptsaison und wenn ja, wann?

Eine Hauptreisezeit gibt es für Peru eigentlich nicht. Die beste Reisezeit ist der sog. peruanische Winter, die Trockenzeit im Zeitraum von Juni bis September. Zu dieser Zeit ist der Himmel blau und sonnig, allerdings kann es durch die Höhenlage etwas frisch sein. Der peruanische Sommer im Zeitraum von Dezember bis März fällt in die Regenzeit. In dieser Zeit sollte man keine Wanderungen einplanen.

Jetzt ist dort Frühling und wir waren im April, sozusagen im peruanischen Herbst, dort und hatten meistens blauen Himmel.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 23. Oktober 2019, 10:04:42
Beim ersten Foto vom Essen dachte ich, das ist eine Platte für Zwei  :o Kein Wunder, dass ihr da pappsatt wart.

Unter dem Fisch war sehr viel Gemüse. Peru ist das kartoffelreichste Land und ein Essen ohne Kartoffeln gibt es nicht.

Davon haben wir aber wenig gegessen, denn der frische Fisch und das restliche Gemüse waren uns wichtiger :zwinker:.

Das Bild von euch ist echt schön!

Dankeschön, Silvia.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silv am 23. Oktober 2019, 13:07:49
Peru ist das kartoffelreichste Land und ein Essen ohne Kartoffeln gibt es nicht.


Dann wäre das das richtige Land für Andy!  :)
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Susan am 23. Oktober 2019, 14:37:01
Hi,

ich sollte erst Mittagessen, dann Reiseberichte lesen  ;) Schaut so lecker aus und mein Magen knurrt

Ich dachte auch erst "so schlimm ist der Strand doch nicht", aber Quallen  :verpiss: Den Meerwasserpool hätte ich gern ausprobiert  ;D
Es gibt tatsächlich unterschiedliche Klassen im Bus?
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 23. Oktober 2019, 15:55:35
Dann wäre das das richtige Land für Andy!  :)

Oh, ein Kartoffelliebhaber. Wir waren kürzlich in Südtirol und da gab es jeden Abend Kartoffeln  ::). Pommes oder Bratkartoffeln gehen ja noch, aber sonst brauche ich diese Beilage nicht :floet:.

Hi,
ich sollte erst Mittagessen, dann Reiseberichte lesen  ;)

 :totlach:

Es gibt tatsächlich unterschiedliche Klassen im Bus?

Ja, unten die 1. Klasse und oben die 2. Klasse. Bei den langen Busfahrten ist das Reisen in der ersten jedoch sinnvoller.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 23. Oktober 2019, 17:19:54

Eine Hauptreisezeit gibt es für Peru eigentlich nicht. Die beste Reisezeit ist der sog. peruanische Winter, die Trockenzeit im Zeitraum von Juni bis September. Zu dieser Zeit ist der Himmel blau und sonnig, allerdings kann es durch die Höhenlage etwas frisch sein. Der peruanische Sommer im Zeitraum von Dezember bis März fällt in die Regenzeit. In dieser Zeit sollte man keine Wanderungen einplanen.

Jetzt ist dort Frühling und wir waren im April, sozusagen im peruanischen Herbst, dort und hatten meistens blauen Himmel.

Ah ok, danke. Dann hattet ihr Glück, dass sich die Regenzeit nicht verlängert hatte.


Ja, unten die 1. Klasse und oben die 2. Klasse. Bei den langen Busfahrten ist das Reisen in der ersten jedoch sinnvoller.


Witzig, hätte ich genau anders herum erwartet, da man von oben viel mehr sieht. Da es aber bei den Überlandfahrten wohl nicht um Sightseeing geht, ist es unten besser, weil es weniger schwankt, vermute ich?
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 23. Oktober 2019, 17:59:59
Ah ok, danke. Dann hattet ihr Glück, dass sich die Regenzeit nicht verlängert hatte.

Wer sagt denn, dass wir nicht auch etwas regen hatten :cool2: . Peru hat so viele Klimazonen und noch sind wir in der Wüste :schwitz:.

Witzig, hätte ich genau anders herum erwartet, da man von oben viel mehr sieht. Da es aber bei den Überlandfahrten wohl nicht um Sightseeing geht, ist es unten besser, weil es weniger schwankt, vermute ich?

Nein, unten ist wegen der Fahrerkabine und den Toiletten weniger Platz. Die Sitzplätze haben dazu viel mehr Abstand voneinander. Dazu kommt, dass sich höchstens gut situierte Einheimische in der 1. Klasse befinden. Meistens sitzen da die Touristen. Die Einheimischen fahren sehr viel mit dem Bus und deshalb braucht es auch mehr Sitzplätze im oberen Stock. Ob es oben schwankt, das kann ich dir gar nicht sagen. Ich fahre zu selten Bus.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 24. Oktober 2019, 09:00:49
14.04.19 – Von Paracas nach Nazca

Die Islas Ballestas (Klein Galápagos)


Wir saßen gemütlich beim Frühstück und hörten auf einmal nur noch Deutsch. Eine große Reisegruppe älteren Semesters (also im Schnitt 15 Jahre älter als wir  (https://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_271.gif)) hatte ebenfalls in dem Hotel übernachtet und setzte die Rundreise im großen Tourbus fort.

Wir wurden mit dem Taxi (der Fahrer sprach nur Spanisch) zu einem Sammelplatz gebracht. Das Gepäck fuhr er zum Busterminal weiter. Der Fahrer wartete aber so lange, bis der Guide kam und verschwand dann mit unseren Koffern.

So nach und nach gesellten sich weitere Touristen aus allen Herren Ländern zu uns. Nach 30 Minuten war die Gruppe endlich vollzählig und das Schnellboot lag schon bereit.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02369gkjdg.jpg)

Von weitem kaum zu glauben, doch da passen 40 Leute rein.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc023726rj96.jpg)

Nach anfangs langsamer Fahrt durch die Bucht stoppte das Boot vor den Klippen von El Candelabro (der Kerzenleuchter), einem riesigen Scharrbild.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0237502k2l.jpg)

Über diese Geoglyphe weiß man nicht viel, außer dass sie ca. 180 m hoch und 75 m breit ist. Anscheinend diente das Bild Seefahrern als Orientierung. Übrigens bedeutet der Ortsname Paracas in der Quechua-Sprache Sandsturm und weil es da immer windig ist, setzt sich das Bild nicht zu. Für mich sah das Motiv nicht nach einem Kerzenleuchter, sondern eher nach einem Saguaro aus. Schließlich sind wir hier in der Wüste.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5029ffjfe.jpg)

Danach steuerte der Bootslenker mit Vollgas auf die Islas Ballestas, auch die kleinen Galápagos Inseln genannt, zu.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02379iok40.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc024539dker.jpg)

Die insgesamt 22 unterschiedlich großen Inseln sind voller Vögel,

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02387z7j6b.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02403yjjae.jpg)

die hier dicht aneinandergedrängt sitzen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc024049qk8u.jpg)

Tja, Kleinvieh macht auch Mist und diese produzieren sogar einen ganz wertvollen. Obwohl die Islas ein Nationalpark sind, wird auf den meisten Inseln Guano abgebaut. Die Exkremente auf diesen Inseln gelten als der wertvollste Naturdünger der Welt, der in alle Länder exportiert wird. Längst wurde der Vogelmist vom Mineraldünger verdrängt, doch noch immer ernten geruchsunempfindliche Arbeiter die Flächen ab. Die Männer bleiben dann für 3 - 4 Monate vor Ort. Selbst mit Abstand riecht Guano ziemlich streng und man beneidet die Arbeiter nicht um ihren Job.

Es gibt hier sowohl größere, als auch kleinere Inseln und mindestens so viele Boote drumherum.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0242002j92.jpg)

Für manche ging es mit Vollgas zurück.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02421hukmy.jpg)

Es gibt einige Felsbögen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02432ihjng.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc024487pkha.jpg)

Die Beiden ließen sich von den neugierigen Touristen nicht stören.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02440s2jnc.jpg)

Jedenfalls verweilen unzählige fleißige Guano-Produzenten im Nationalpark,

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc024464ak1h.jpg)

so wie die Blaufußtölpel oder die Inkaseeschwalbe mit ihren knallroten Füßen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5046hfj4a.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_503734j4y.jpg)

Chile-Pelikane

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_50514fkn5.jpg)

und die herzigen Humboldt-Pinguine auf dem Weg ins Meer.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_50774lkf8.jpg)

Doch am meisten begeisterte uns die Mähnenrobbe mit ihrem Kleinen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5104msk6d.jpg)

Das Kleine hatte überhaupt keine Lust auf den Schwimmunterricht und so ging das Gemecker hin und her.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5105hvkw2.jpg)

Wahrscheinlich wäre es lieber bei den anderen am Strand geblieben.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5114m0kfu.jpg)

Leider ging die Bootsfahrt viel zu schnell vorüber. Wieder an Land wurden wir auf einzelne Kleinbusse verteilt und zum Busterminal gebracht. Dort wurden wieder unsere Koffer gewogen und plötzlich wogen sie 14 kg mehr (http://www.smilies.4-user.de/include/Denken/smilie_denk_10.gif). Das konnte ich nicht akzeptieren und zeigte dem Angestellten den Beleg vom Vortag aus Lima mit 4,5 kg. Schließlich konnten wir in Paracas weder etwas einkaufen, noch haben wir Guano ähm Steine eingepackt. Ich meckerte in Spanisch und der Angestellte antwortete in bestem Deutsch. Er erließ uns die 15 Soles und ich gab ihm dafür 10 Soles Trinkgeld. Als er alle Koffer mit Anhänger bestückt und bereitgestellt hatte, kam er zu uns an den Platz und wir unterhielten uns kurz. Früher war er Reiseleiter in Venezuela und flüchtete aufgrund der politischen Situation vor vier Jahren nach Peru. Nun wuchtet er die schweren Gepäckstücke der Touristen in die Busse.

Der Bus war pünktlich und um 11:15 Uhr setzten wir unsere Fahrt nach Nazca fort.

Entlang der Panamericana am Rande der Atacama Wüste gibt es nicht sehr viel zu sehen. Die Bilder habe ich aus dem Bus gemacht.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3024rvjw0.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3028pxjlo.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3030k1klh.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3035k3kch.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_30364yjml.jpg)

Nach vier Stunden Fahrt erreichten wir Nazca und dort erwartete uns schon Fidel samt Namensschild. Er brauchte kein Fahrzeug, denn die örtliche Reiseagentur ist gegenüber vom Busbahnhof. Wir sagten seinem deutschsprachigen Boss kurz Hallo und dann fuhr er uns mit dem Sprinter zum Hotel Oro de Viejo.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/collage_hotelnaszahajx1.jpg)

Das einfache Drei-Sterne-Hotel war gut bewertet. Es ist absolut sauber, aber die Zimmer sind recht klein, man spricht nur Spanisch und ist nicht besonders freundlich. Aber das Schlimmste ist, dass es keine Klimaanlage gibt. Im Zimmer gibt es nur zwei Miefquirls. Wir machten uns schon auf eine heiße Nacht gefasst, denn an dem Nachmittag zeigte das Thermometer 30°C.

Nachdem das Gepäck abgestellt war, schlenderten wir auf der Suche nach einem Restaurant durch die ruhigen Straßen von Nazca.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3048m4ktr.jpg)

In Peru ist es üblich, dass Anwerber an der Türe stehen. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Wir entschieden uns für den Nettesten und der war gleichzeitig der Kellner vom La Encantada. Er empfahl uns Fisch mit Garnelen in einer hellen Sauce. Das war so lecker, dass ich den Koch im Vorbeigehen lobte. Gut gesättigt machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Unterwegs zogen wir noch etwas Bargeld vom ATM, kauften für alle Fälle ein paar Knabbereien und vor allem Getränke für unterwegs.

Im Hotel waren höchstens drei Zimmer belegt und da wir es im Zimmer nicht aushielten, machten wir es uns auf der gemütlichen Dachterrasse bequem. Erst als es etwas abkühlte, gingen wir schlafen.


Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 24. Oktober 2019, 18:07:29
Die Vogelinseln haben mir besser gefallen, als ich das vom Guano noch nicht gelesen hatte :) Aber das gehört natürlich auch dazu und die Arbeiter sind wirklich nicht zu beneiden.

Was war das mit dem Mehrgewicht der Koffer, eine kleine Betrügerei, die den Touris normalerweise nicht auffällt? Oder sind die Waagen tatsächlich so ungenau?

Das Hotel ist etwas einfacher, sieht aber sehr nett aus, die Temperatur war dann zum aushalten in der Nacht?
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 25. Oktober 2019, 09:39:57
Die Vogelinseln haben mir besser gefallen, als ich das vom Guano noch nicht gelesen hatte :) Aber das gehört natürlich auch dazu und die Arbeiter sind wirklich nicht zu beneiden.

Es gibt wahrlich schönere Jobs, aber ich denke, dass man(n) sich nach ein paar Tagen an den Gestank gewöhnt.

Da gab es auf RTL mal eine Reportage. Der Moderator Harro Füllgrabe war zum Guano-Abbau auf der Insel. Das Video gibt es leider nicht auf Youtube, dafür aber dieses, damit man das mal sieht:

https://www.youtube.com/watch?v=5ZN7-hNbK44

Was war das mit dem Mehrgewicht der Koffer, eine kleine Betrügerei, die den Touris normalerweise nicht auffällt? Oder sind die Waagen tatsächlich so ungenau?

Ich weiß nicht, ob er sein Taschengeld aufbessern wollte oder eine der Waagen ungenau war.

Das Hotel ist etwas einfacher, sieht aber sehr nett aus, die Temperatur war dann zum aushalten in der Nacht?

Dadurch, dass nur drei Zimmer im Hotel belegt waren, konnten wir die Fenster auflassen. Abgekühlt hat es nicht wirklich, aber irgendwann schlief ich dann doch ein.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 25. Oktober 2019, 17:56:06
Hab mir mal einen Teil des Videos angeschaut, ich hab nur Basisspanischkenntnisse, daher relativ wenig verstanden, aber die Bilder sprechen für sich, das ist ja wirklich ein Alptraum-Job. Das ganze ohne Handschuhe und oft ohne Mundschutz. Und dann auch noch die schweren Säcke schleppen....
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Heike Heimo am 25. Oktober 2019, 20:05:54
Mich interessiert natürlich der El Candelabro und sein vielen Theorien um was es sich bei der Zeichnung handeln und welche Bedeutung sie haben könnte. Heike hatte gedacht, dass sie direkt bei den Nazca Linien ist.

Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 26. Oktober 2019, 10:05:09
Toll, der Ausflug auf die Islas Ballestas. Die Vogelwelt ist fantastisch, mir haben es vor allem die Pinguine und Pelikane angetan. Gab es genügend Zeit zum Fotografieren?

Hihi, die Unterhaltung der Robben-Mama mit ihrem Baby hast du toll festgehalten - in meinem Kopf sind schon die passenden Sprechblasen  ;D

Und das es am Rande der Atacama-Wüste nichts zu sehen gibt, ist ja gar nicht wahr! Hier könnte man bestimmt tolle Fotos machen, wenn man nicht im Bus sitzen würde  ;)

Das Hotel ins Nazca sieht nett aus, vor allem der Außenbereich.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 26. Oktober 2019, 11:18:10
Hab mir mal einen Teil des Videos angeschaut, ich hab nur Basisspanischkenntnisse, daher relativ wenig verstanden, aber die Bilder sprechen für sich, das ist ja wirklich ein Alptraum-Job. Das ganze ohne Handschuhe und oft ohne Mundschutz. Und dann auch noch die schweren Säcke schleppen....

Da gibt es keinen Arbeitsschutz oder eine Berufsgenossenschaft. Die armen Leute sind froh, wenn sie Arbeit haben. Zumindest ein Mundschutz wäre hilfreich. Der Vogelkot reizt bestimmt ganz schön die Atemwege.

Mich interessiert natürlich der El Candelabro und sein vielen Theorien um was es sich bei der Zeichnung handeln und welche Bedeutung sie haben könnte. Heike hatte gedacht, dass sie direkt bei den Nazca Linien ist.


Nein, bis zu den Nazca-Linien sind es noch so 3 Stunden mit dem Bus.

Toll, der Ausflug auf die Islas Ballestas. Die Vogelwelt ist fantastisch, mir haben es vor allem die Pinguine und Pelikane angetan. Gab es genügend Zeit zum Fotografieren?

Die Inseln darf man nicht betreten, aber die Boote umkreisten die Inseln in langsamer Fahrt (schon wegen den vielen Robben im Meer).

Hihi, die Unterhaltung der Robben-Mama mit ihrem Baby hast du toll festgehalten - in meinem Kopf sind schon die passenden Sprechblasen  ;D

 :totlach: Ja, da unentscheiden sich Mensch und Tier nicht so sehr.


Und das es am Rande der Atacama-Wüste nichts zu sehen gibt, ist ja gar nicht wahr! Hier könnte man bestimmt tolle Fotos machen, wenn man nicht im Bus sitzen würde  ;) 

Das stimmt und als Selbstfahrer könnte man auch viel mehr Stopps einlegen. Allerdings braucht man in Peru zum Autofahren gute Nerven  :girly:.

Das Hotel ins Nazca sieht nett aus, vor allem der Außenbereich.

Deshalb hatte ich das Hotel gewählt. Das Standard-Kettenhotel wäre zwar klimatisiert gewesen, doch da sitzt man abends nur auf dem Zimmer. Mir ist es wichtig, dass eine Unterkunft sauber ist. Komfort ist zwar schön, aber Nebensache.


Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Susan am 26. Oktober 2019, 19:50:25
Ein interessanter Bootsausflug! Das Bild würde ich, wenn es denn von Seeleuten gemacht wurde, eher als Neptuns Dreizack ansehen  ;) Saguaros wären natürlich auch möglich

Mein Schwiegervater hatte eine Vorliebe für Guano-Dünger. Kann mir also lebhaft vorstellen, wie es auf den Inseln stinken muss  :P
Wenigstes bekommt man viele Vögel zu sehen und herzige Robben. Hätte dort jetzt keine Pinguine erwartet, dachte die mögens kälter.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silvia am 27. Oktober 2019, 11:06:40
So, jetzt bin ich dazu gekommen die letzten Tage nachzulesen

ich sollte erst Mittagessen, dann Reiseberichte lesen  ;) Schaut so lecker aus und mein Magen knurrt
:totlach:   Geht mir grad auch so!!


Die Quallen machen zwar keinen Spaß beim Baden, ich finde aber sie geben ein tolles Fotomotiv ab - auch wenn sie inzw. tot sind.


Für mich sah das Motiv nicht nach einem Kerzenleuchter, sondern eher nach einem Saguaro aus.
Also ich finde auch, das es sehr an einen Saguaro erinnert


Den Bootsausflug fand ich toll!!  Schade, das man nicht an Land gehen konnte um die Vögel in Ruhe zu fotografieren. Vom schwankenden Boot aus war das bestimmt nicht leicht.

Hihi, die Unterhaltung der Robben-Mama mit ihrem Baby hast du toll festgehalten - in meinem Kopf sind schon die passenden Sprechblasen  ;D
:totlach:  Dito
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 28. Oktober 2019, 16:17:26
Ein interessanter Bootsausflug! Das Bild würde ich, wenn es denn von Seeleuten gemacht wurde, eher als Neptuns Dreizack ansehen  ;) Saguaros wären natürlich auch möglich

Ich gehe davon aus, dass die Nachfahren der Inkas Neptuns Dreizack nicht kannten :floet:, aber das ist durchaus eine weitere, passende Interpretation :thumb:.

Mein Schwiegervater hatte eine Vorliebe für Guano-Dünger. Kann mir also lebhaft vorstellen, wie es auf den Inseln stinken muss  :P

Glaube mir, so ein Sack Naturdünger riecht parfümiert dagegen  :totlach:.

Wenigstes bekommt man viele Vögel zu sehen und herzige Robben. Hätte dort jetzt keine Pinguine erwartet, dachte die mögens kälter.

Vielleicht sind die Humboldt-Pinguine die Warmduscher ihrer Art :zwinker:. Obwohl der Pazifik ziemlich kalt ist, fehlt doch das Eis in den Breitengraden.

So, jetzt bin ich dazu gekommen die letzten Tage nachzulesen

Kein Problem, Silvia. Ich war auch etwas unterwegs und somit hast du nicht viel verpasst.

Die Quallen machen zwar keinen Spaß beim Baden, ich finde aber sie geben ein tolles Fotomotiv ab - auch wenn sie inzw. tot sind.

Mir haben die sehr gut gefallen. Ich kannte bisher nur so längliche Quallen oder solche, die wie Fallschirme aussehen.

Den Bootsausflug fand ich toll!!  Schade, das man nicht an Land gehen konnte um die Vögel in Ruhe zu fotografieren. Vom schwankenden Boot aus war das bestimmt nicht leicht.

Ich bin froh, dass man die Inseln nicht betreten darf und die Tiere wenigstens dort ihre Ruhe haben. Die ganzen Boote sind schon nervig und die Robben taten mir irgendwie leid, auch wenn das noch so herzig anzuschauen war. Bestimmt hatte das Kleine Angst und wollte deshalb nicht rausschwimmen.

Nicht nur das Schwanken machte das Fotografieren anstrengend, sondern auch die vielen Köpfe der anderen Leute im Boot. Wir haben aber zu zweit sehr viele Bilder gemacht und somit eine gute Ausbeute.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 28. Oktober 2019, 16:54:34
15.04.19 – Von Nazca nach Arequipa

Up up in the air – die Nazca Linien von oben

Die tropische Nacht ließ keinen guten Schlaf zu. Es war einfach zu stickig in dem kleinen Zimmer. Dazu kam bei mir die Aufregung vor dem anstehenden Flug.

Um 6 Uhr morgens las ich mir sämtliche Horrorstories von Nazca-Flügen durch und schaute auf YouTube Videos (http://www.smilies.4-user.de/include/Sonstige/smilie_sonst_024.gif). Ich las mal wieder von sogenannten Achterbahnflügen und anscheinend wurde es dabei allen übel. Das führte dazu, dass ich kneifen wollte (http://www.smilies.4-user.de/include/Girls/smilie_girl_190.gif).

Bereits am Vorabend bat ich den Herrn an der Rezeption darum, dass das Frühstück auf einen späteren Zeitpunkt verlegt wird und so tranken wir nur eine Tasse Coca Tee, weil man mit nüchternem Magen fliegen soll. Diese Empfehlung gab uns der örtliche Reiseleiter und das ist auch so von den örtlichen Fluggesellschaften erwünscht.

Unser Fahrer Fidel erwartete uns pünktlich um 7:00 Uhr vor dem Hotel. Beim Einsteigen ins Auto sagte ich ihm, dass ich nicht fliegen werde. Ich hatte Angst, dass mein Kreislauf während dem Flug versagt. Er überredete mich und sagte mir, dass ich das Atmen während des Fluges nicht vergessen darf. Sobald der Pilot die Maschine zur Seite neigt, soll ich fotografieren. Wenn sie schwenkt, geradeaus schauen und immer tief durchatmen. Zudem war es an dem Morgen windstill und es waren keine Turbulenzen zu befürchten. Fidel hätte Psychologe werden sollen, denn nach dem Coaching war ich bereit (https://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_302.gif).

Er fuhr uns zum Maria Reiche Flughafen außerhalb der Kleinstadt. Dort am Schalter der Alas Peruanas

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02472g5k8h.jpg)

mussten wir je 30 Soles (7,50 €) Flughafengebühr bezahlen und unser Gewicht verraten. Was der Flug im Einzelnen gekostet hat, das weiß ich leider nicht, denn er war im Pauschalpreis eingerechnet. Die Pässe mussten wir vorzeigen, denn ohne Pass kein Flug. Auch in so einem kleinen Flughafen geht die Sicherheit vor.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02475ojkxa.jpg)

Wir folgten einem Mitarbeiter

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02476m4js5.jpg)

zur Cessna T207A.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02477hfjwv.jpg)

Anscheinend ist an den Berichten doch etwas dran (http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_251.gif), denn an jedem Sitz befand sich eine Brechtüte.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02478v4j56.jpg)

Der Pilot war an Bord und teilte uns die Plätze zur optimalen Gewichtsverteilung zu. Heiko saß direkt hinter dem Piloten und ich zwei Sitze dahinter. Neben mir saß ein junger Amerikaner und auf den restlichen Sitzen drei Damen. Der Copilot stieg ein und wir setzten die Kopfhörer auf. Dann ging es auch schon los.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02481vojkm.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02482h1j5z.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc024859ujwh.jpg)

Wir waren noch nicht mal 5 Minuten in der Luft, da kam der erste Schlenker über den ersten Geoglyphen. Damit jeder die Figuren sehen kann, fliegt der Pilot ständig kurze Achten und bringt die Cessna in stabile Seitenlagen.

Doch bevor ich euch die Bilder präsentiere, möchte ich etwas zu den berühmten Nazca-Linien (https://de.wikipedia.org/wiki/Nazca-Linien) schreiben.

Vor über 2000 Jahren wurden kilometerlange geometrische Formen und mythische Gebilde in die Erde gescharrt. 1924 entdeckten Piloten bei einem Flug über die Wüste, was ihnen wie verschlüsselte Botschaften vorkam. Innerhalb kürzester Zeit wurden sie durch die Medien auf der ganzen Welt bekannt gemacht.

1939 hörte Maria Reiche (das Mural befindet sich in Nazca)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3051tijx1.jpg)

von dem US-amerikanischen Wissenschaftler Paul Kosok zum ersten Mal von den sogenannten Nazca-Linien. Er bat sie, einige Messungen für ihn zu machen. 1946 begann sie allein und ohne Unterstützung, die rätselhaften Zeichnungen im Wüstenboden zu untersuchen. Die gebürtige Dresdnerin hatte Mathematik, Physik und Geografie studiert und war zuvor einige Zeit beim deutschen Konsul in Cusco als Hauslehrerin beschäftigt. Man nannte sie die Gringa Loca, die verrückte Weiße. Sie vermaß die Linien und Figuren präzise und katalogisierte sie mathematisch. Die Forschung über die Geoglyphen wurde ihr Lebenswerk. Als sie 1998 im Alter von 95 Jahren starb, trauerte ganz Peru um sie.

Für Erich von Däniken sind die geheimnisvollen Scharrbilder "ein Weltraumbahnhof mit Signalen für UFO’s", aber laut neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen hängt die Entstehung der Scharrbilder mit Fruchtbarkeits- und Wasserritualen zusammen. Was auch immer dazu führte, die Bilder sind beeindruckend und bis auf zwei nur von oben zu sehen:

Wal

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5130h5jhp.jpg)

Astronaut (35 m)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5133pukdr.jpg)

Affe (110 m)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5138ubko2.jpg)

Hund

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5141suk5v.jpg)

Kolibri

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_51443nkfc.jpg)

Spinne

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5160wnjwu.jpg)

Kondor

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5153b4j5j.jpg)

Papagei

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5168emjsp.jpg)

Flamingo

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5172tqkda.jpg)

und der Aussichtsturm neben der Panamericana mit dem Baum und den Händen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02524t5jhc.jpg)

Wow, war das beeindruckend :happy2:. Nach 30 Minuten ging es leider schon wieder zurück. Ich wäre gerne noch eine Runde geflogen. Die Tüten blieben in unserem Flieger übrigens unbenutzt. 

Wir mussten noch ein paar Minuten warten, bis Fidel angefahren kam. Er freute sich, dass ich so begeistert vom Flug war. Ich war ihm so dankbar, dass er mich überredet hat.

Zurück im Hotel haben wir erst einmal gefrühstückt. Eine Köchin bereitete für uns das Frühstück mit Rührei frisch zu. Danach bummelten wir noch etwas durch die Stadt und gingen zum Mittagessen in ein Restaurant. Hunger hatten wir eigentlich keinen, aber eine lange Fahrt vor uns. Fidel holte uns um 13 Uhr vom Hotel ab und nach 2 Minuten Fahrt erreichten wir die Busstation von Oltursa.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_30542hk85.jpg)

Wir verabschiedeten uns von dem herzigen Mann und mussten in dem Garagenbüro noch 40 Minuten auf den Bus warten.

Der Bus war nicht so neu und komfortabel wie die von Cruz del Sur. Allerdings fährt Oltursa die lange Strecke bis Arequipa schon am Nachmittag und deshalb hatte die Reiseagentur dieses Busunternehmen ausgewählt.

Wir tauschten unsere reservierten Plätze in der ersten Reihe und gingen freiwillig ganz nach hinten. Den einzigen Monitor mit Dauerbeschallung direkt vor uns, wollten wir uns die nächsten Stunden nicht antun.

Im Bus roch es streng nach Brathähnchen, das einigen Passagieren zum Mittagessen serviert wurde. 10 Stunden Fahrt standen uns uns bevor. Der Busfahrer heizte dermaßen über die Panamericana mit ihren vielen Schlaglöchern, dass es nur so schepperte. Wir hatten in manchen Kurven Angst, dass der Bus kippt. Dagegen war der Flug über die Nazca-Linien richtig entspannend. In einem größeren Ort und bei langsamer Fahrt gelang es uns, schnell auf die Toilette zu gehen. Ansonsten hätten wir uns blaue Flecken geholt.

Punkt 18 Uhr wurde es schlagartig dunkel. Die Küstenstraße hatten wir verlassen, aber wir sahen nicht, wohin wir unterwegs waren. Einen halbstündigen Stopp machten wir in irgendeiner Stadt. Hier konnte man sich am Kiosk etwas kaufen oder die einzige Toilette im Büro des Busunternehmens nutzen. Zurück im Bus bekamen wir eine Art Wrap zum Abendessen und ein Getränk serviert. Wir waren froh, als wir um 23:00 Uhr Arequipa erreichten.

Weit und breit kein Fahrdienst. Wir wussten nur, welches Hotel für uns gebucht war. Drei Taxifahrer buhlten um uns, doch wir warteten erst einmal ab. Es stellte sich heraus, dass der Bus fast eine Stunde zu früh eintraf. Kein Wunder, so wie der gerast ist. Unser Fahrer traf hingegen pünktlich ein und man konnte ihm nicht einmal böse sein.

Er lieferte uns im Hotel ab.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3065bqjgb.jpg)

Dort lag für uns eine Information der örtlichen Reiseagentur vor. Der Fahrer verabschiedete sich und wir machten uns auf den Weg ins Zimmer.


Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 28. Oktober 2019, 18:01:27
Die Nazca Linien sind sehr beeindruckend, zumal die Erschaffer ihre Werke ja niemals von oben sehen konnten. Auf den Flug hätte ich aber definitiv verzichten müssen, mir wird schon bei einer einzigen Kurve eines großen Flugzeugs übel oder auch nur bei einer kurzen Fahrt rückwärts sitzend im Zug. Und danach noch so eine Busfahrt - da wäre ich von der Tüte gar nicht mehr weggekommen.

Aber immerhin hattet ihr ein vermutlich tolles Hotel.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 28. Oktober 2019, 20:21:16
Toll, toll, toll!!!!

Und wie klasse, dass du geflogen bist und es sogar noch genießen konntest - Mut wird halt auch manchmal belohnt! Das muss ein Wahnsinnserlebnis sein, freue mich sehr für dich! Und für uns und die tollen Fotos!

Auch wenn so eine Busfahrt bestimmt sehr anstrengend ist, stelle ich sie mir sehr eindrücklich vor - die Art zu reisen ist ganz besonders. Das gefällt mir!
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 29. Oktober 2019, 08:43:30
Die Nazca Linien sind sehr beeindruckend, zumal die Erschaffer ihre Werke ja niemals von oben sehen konnten. Auf den Flug hätte ich aber definitiv verzichten müssen, mir wird schon bei einer einzigen Kurve eines großen Flugzeugs übel oder auch nur bei einer kurzen Fahrt rückwärts sitzend im Zug. Und danach noch so eine Busfahrt - da wäre ich von der Tüte gar nicht mehr weggekommen.
Aber immerhin hattet ihr ein vermutlich tolles Hotel.

Hallo Christina,

es gibt doch Reisetabletten oder funktionieren die bei dir nicht? Aber die Busfahrt war schon sehr anstrengend, wobei es nicht die einzige in der Länge gewesen war :cool2:.

Das Hotel war super und wir positiv überrascht. Eigentlich war ein anderes Hotel für uns vorgesehen, doch dieses Upgrade nahmen wir gerne an. Wir hatten Hotels der mittleren Preiskategorie ausgewählt, sprich überwiegend 3-Stern-Hotels. Aber manche waren halt günstiger und die Agentur bekam bestimmt  Sonderpreise bei den teuren Hotels. So hat sich das ausgeglichen.

Toll, toll, toll!!!!
Und wie klasse, dass du geflogen bist und es sogar noch genießen konntest - Mut wird halt auch manchmal belohnt! Das muss ein Wahnsinnserlebnis sein, freue mich sehr für dich! Und für uns und die tollen Fotos!
Auch wenn so eine Busfahrt bestimmt sehr anstrengend ist, stelle ich sie mir sehr eindrücklich vor - die Art zu reisen ist ganz besonders. Das gefällt mir!

Ja, Fidel hat ganze Arbeit geleistet! Ich hätte mich sonst garantiert in den Hintern gebissen  :zwinker:.

Auf der Strecke nach Arequipa wäre ein Mietwagen toll gewesen. Die Atacama-Wüste mit ihren hohen Sanddünen reicht bis zum Meer. Bestimmt gibt es auch Busverbindungen, die morgens in Nazca starten und man nur tagsüber fährt. Dazu braucht man aber mehr Zeit. Die meisten Reiseagenturen bieten reine Nachtfahrten an, doch davon nimmt Katja Abstand und das war uns ganz recht.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 29. Oktober 2019, 17:56:13
Ilona, Reisetabletten nützen bei mir wenig bis nichts und meist kommt dann noch Migräne dazu, wogegen ich sowieso eine Tablette nehmen muss, das wären dann insgesamt etwas viele Tabletten. Und im Normalfall gibt es zum Glück nicht allzu viele Kurven beim Fliegen und eine oder zwei überlebe ich dann mit geradeaus gucken schon irgendwie.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Heike Heimo am 29. Oktober 2019, 20:05:41
Sehr interessant. So ein Flug würde uns sehr gefallen.

Ich kann nicht glauben, dass solche Werke hergestellt werden, ohne dass die Erbauer sie nicht aus der Höhe ansehen konnten.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silvia am 30. Oktober 2019, 09:01:27
 :beifall:  Toll, danke das du für uns mitgeflogen bist - ich verzichte da auch lieber.


Ich kann nicht glauben, dass solche Werke hergestellt werden, ohne dass die Erbauer sie nicht aus der Höhe ansehen konnten.
Ich bin mir da auch nicht sicher. Wer weiß schon was in der Zwischenzeit an Wissen alles wieder verloren ging.  :weissnicht:
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 30. Oktober 2019, 09:29:10
Ilona, Reisetabletten nützen bei mir wenig bis nichts und meist kommt dann noch Migräne dazu, wogegen ich sowieso eine Tablette nehmen muss, das wären dann insgesamt etwas viele Tabletten. Und im Normalfall gibt es zum Glück nicht allzu viele Kurven beim Fliegen und eine oder zwei überlebe ich dann mit geradeaus gucken schon irgendwie.

 :traurig: Oh, dann bist du damit aber sehr gebeutelt.

Sehr interessant. So ein Flug würde uns sehr gefallen.
Ich kann nicht glauben, dass solche Werke hergestellt werden, ohne dass die Erbauer sie nicht aus der Höhe ansehen konnten.

Also doch von Außerirdischen erschaffen  :gruebel: :toothy9: ?

:beifall:  Toll, danke das du für uns mitgeflogen bist - ich verzichte da auch lieber.

Das erstaunt mich jetzt aber, denn ich habe dich als sehr mutig eingeschätzt.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silvia am 30. Oktober 2019, 09:58:09
:beifall:  Toll, danke das du für uns mitgeflogen bist - ich verzichte da auch lieber.
Das erstaunt mich jetzt aber, denn ich habe dich als sehr mutig eingeschätzt.
:toothy9:  Am Mut scheitert es nicht, das würde mir sogar sehr gefallen, leider gehöre ich auch zu denen die Kurven beim Fliegen nicht mögen  :kotz:   vor allem in so kleinen Flugzeugen.   Ich würde es wahrscheinlich trotzdem machen - mit dem Rest des Tages frei zum erholen, aber da Peru bei mir schon wegen der Höhe außerhalb meiner Wohlfühlzone ist  erfreue ich mich lieber an deinem Bericht.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 30. Oktober 2019, 10:22:37
16.04.19 – Arequipa, die weiße Stadt

Das Santa Catalina Kloster und die Prinzessinnen aus dem Eis

Eigentlich hätten wir an dem Tag endlich einmal ausschlafen können, denn er stand uns zur freien Verfügung und diente der Akklimatisierung. Arequipa, auch die weiße Stadt genannt, befindet sich auf 2350 m Höhe.

Wir standen aber um 7 Uhr auf und ließen uns beim Frühstück mehr Zeit. Es erwartete uns ein Frühstücksbüffet vom Feinsten mit frisch aufgebrühtem Coca-Blätter-Tee.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_30600pjrl.jpg)

Der Tee dient zur Vorbeugung und der Linderung der Höhenkrankheit. Die Blätter sehen Lorbeerblättern ähnlich, aber schmecken wie grüner Tee. Wir tranken den Coca-Tee fast jeden Morgen. Ob es etwas nützte? Darauf komme ich noch zurück :cool2:.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Monasterio de Santa Catalina. Das Kloster, in das Nonnen verschiedener Abstammung eintreten konnten, wurde 1579 gegründet. Aus hellem vulkanischem Sillargestein erbaut, ist es das wichtigste Zeugnis kolonialer Architektur in Arequipa. Die kontinuierlichen Erdbeben in dieser Gegend riefen im Laufe der Zeit einige Veränderungen hervor und so wurde aus dem Kloster eine Stadt in der Stadt.
Wir bezahlten umgerechnet je 10 Euro für den Eintritt und mussten uns ruhig verhalten (https://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_271.gif).

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02530sgkys.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02532uyj60.jpg)

Im ersten Trakt befanden sich die Kammern der Novizinnen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02535mkj2t.jpg)

sowie die Novizenkapelle.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc025379mjr7.jpg)

Die Gebäude haben entweder einen satt erdfarbenen oder blauen Anstrich.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc025387djjl.jpg)

Der Gang

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02539v7k6r.jpg)

zum Klosterhof.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc025459ykun.jpg)

Santa Catalina beherbergte zeitweise bis zu 150 Nonnen und 300 Bedienstete. Viele Nonnen hatten ihr eigenes Appartement. Je nach dem etwas kleiner

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_p1010090aqjqt.jpg)

oder das von der seligen Schwester Ana, der Oberin, auch größer.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_p1010116ulje2.jpg)

Aber alle mit einem Backofen, denn die Nonnen waren berühmt für ihre Backwaren.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02548h0k3x.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02550qmkmw.jpg)

Nach den zerstörerischen Erdbeben der Jahre 1958 und 1960 wurde das Kloster restauriert und ist seit 1970 der Öffentlichkeit zugänglich. Es gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im Süden Perus. Die Gassen der Anlage wurden nach spanischen Städten benannt, z. B. die

Calle Toledo,

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02563j5kmi.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc025645xjlv.jpg)

die Calle Sevilla

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc025722mk6e.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02574eojrh.jpg)

oder die Calle Granada.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02577chkyu.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc025811hkmu.jpg)

mit dem Brunnen auf dem Zocodober Platz.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02585hsjf3.jpg)

Die Bediensteten erledigten die Einkäufe, sowie die Wäsche für die Nonnen in diesen 20 halben Tongefäßen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02570jbj0v.jpg)

Wir stiegen auf eine der Dachterrassen, von wo aus man an klaren Tagen die drei mächtigen, bis zu 6000 m hohen Vulkane Misti, Chachani und Picchu Picchu sehen kann.

Bei uns zeigte sich an diesem schwülen Tag nur einer.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02592mzjkp.jpg)

Die riesige Klosteranlage beherbergt heutzutage nicht nur eine große Pinakothek, sondern auch ein paar wenige Dominikanerinnen, die in einem separaten Trakt wohnen.

Wir verbrachten den ganzen Vormittag in der riesigen, beeindruckenden Klosteranlage und machten uns dann auf den Weg zum Plaza de Armas im Zentrum.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc026007fjus.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc026031gkl6.jpg)

Die Kathedrale war leider verschlossen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02602lvjfl.jpg)

Nicht weit entfernt vom Hauptplatz befindet sich das Museum Santuarios Andinos der Katholischen Universität. Obwohl ich normalerweise um Museen einen großen Bogen mache, war dieser Besuch kein Pflichtprogramm. Leider ist es verboten, in den Räumen zu fotografieren und zu filmen. In dem Museum befindet sich von Mai bis Dezember der gefrorene Körper der Andenprinzessin Juanita und von Januar bis April der Körper von Salchita. Wir bezahlten umgerechnet je 5 € Eintritt. Zuerst schaut man ein 20minütiges Video an. Dann hatten wir so ein Glück, dass uns ein deutschsprachiger Student durch die Ausstellungsräume führte. Wir erfuhren so viel über die Kinder aus dem Eis, dass wir bald selbst Gänsehaut hatten. Zum Schluss durften wir einen Blick auf Sarita in ihrem gläsernen Ausstellungssarg werfen. Nun erzähle ich euch von Capac Cocha, der großen Zeremonie der Inkas.

1995 bestieg Dr. Johan Reinhard den Vulkan Ampato 70 km nördlich von Arequipa. Auf dem Berggipfel fand er die Überreste einer zeremoniellen Plattform und einer grabähnlichen Vorrichtung. Als er in den Krater hinabstieg, fand er auf 5800 m die Überreste eines 12jährigen Mädchens, welches er Juanita nannte. Es ist weltweit der einzige gefrorene Körper, der über 500 Jahre alt ist. Im Grab wurden auch Opfergaben aus Gold, Silber und Muscheln gefunden. Im Sara Sara Gebirge fand Dr. Reinhard 1996 die Überreste von Sarita. Mittlerweile wurden durch die Eisschmelze in dieser Höhe im ganzen früheren Inkareich (bis Argentinien) die Leichen geopferter Kinder (sowohl Mädchen, als auch Jungen) gefunden.

Die Zeremonien wurden alle vier bis sieben Jahre vollzogen oder auch dazwischen, wenn es Naturkatastrophen gab. Die Kinder stammten aus wohlhabenden Familien und es war eine Ehre, sein Kind zu opfern. Nach einem monatelangen Marsch trafen sie am Fuß des vorher vom Inka festgelegten Berg/Vulkan ein. Die Kinder mussten zum Schluss mit den Priestern auf fast 6000 m Höhe zum Opferplatz klettern. Schon durch den langen Marsch, die Kälte und die dünne Luft geschwächt, gab man ihnen Chicha (Maisbier) und halluzinogene Pflanzen. Sobald die Kinder bewusstlos waren, wurden sie mit einem Schlag auf den Kopf getötet und in ihrer Grabmulde zurückgelassen.

Uns hat der Museumsbesuch nicht kalt gelassen. Das war auch dem deutschsprachigen Guide geschuldet, der uns die Geschichte, unterstrichen durch die Artefakte und die gut erhaltenen Kleidungsstücke, so lebendig übermittelte. Ich hatte Pipi in den Augen, als ich Sarita in der gläsernen Box sah.

Nach dem Museumsbesuch gingen wir unterwegs ein Chicken-Sandwich essen und dann weiter zum Markt San Camilo.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02604z7k6d.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc026050fj00.jpg)

Danach vorbei an der Kirche La Compania mit der überschwenglich verzierten Fassade, die leider auch wegen den Vorbereitungen zu Ostern verschlossen war.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc026079ikov.jpg)

Einen Programmpunkt hatten wir noch. Auf dem Rückweg

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02610pvjsg.jpg)

zum Hotel machten wir einen Abstecher zum Restaurant Zig Zag. Das Lokal wird in jedem Reiseführer empfohlen. Wir bekamen um 16 Uhr noch ohne Reservierung im ersten Stock einen Platz.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3062lij68.jpg)

Die Spezialität des Hauses ist Alpakasteak auf heißem Vulkanstein.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3063tpjl4.jpg)

Mit einem Papierschlabberlatz um den Hals, ließen wir uns das Fleisch schmecken. Das butterzarte Steak war richtig lecker.

Danach verliefen wir uns ein bisschen in den Gassen und erreichten das Hotel mit Einbruch der Dunkelheit.


Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 30. Oktober 2019, 18:09:09
Das war ein Tag nach meinem Geschmack.

Das Kloster gefällt mir gut, mit den kräftigen Farben und den Blumen. Aber erstaunlich, dass die Nonnen Bedienstete hatten, ich dachte, bei Nonnen und Mönchen geht es darum, möglichst einfach zu leben und auch körperlich zu arbeiten.

Bei deiner Schilderung der Kinder-Opfer habe ich auch eine Gänsehaut bekommen, das war wirklich ein schrecklicher und trauriger Brauch.

Das Restaurant sieht sehr gemütlich aus und Alpakasteak ist mal etwas ganz anderes. Hätte ich auch probiert. 
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 31. Oktober 2019, 08:19:21
Das Kloster gefällt mir gut, mit den kräftigen Farben und den Blumen. Aber erstaunlich, dass die Nonnen Bedienstete hatten, ich dachte, bei Nonnen und Mönchen geht es darum, möglichst einfach zu leben und auch körperlich zu arbeiten.

In dem Kloster ist/war alles anders. Schon alleine, dass alle in ihrem eigenen Appartement leben konnten.

Bei deiner Schilderung der Kinder-Opfer habe ich auch eine Gänsehaut bekommen, das war wirklich ein schrecklicher und trauriger Brauch.

Wenigstens war es kein ganz grausamer Tod für die Kinder. Erschöpft, betäubt und dann sind sie erfroren.

Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 31. Oktober 2019, 19:51:54
Herrlich das Kloster, das hätte mir auch gefallen. Insgesamt finde ich Arequipa sehr schön, so lässt es sich angenehm akklimatisieren.

Die Kinderopfer hingegen finde ich grausam und traurig - so etwas kann man sich als Mama gar nicht vorstellen!
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Paula am 31. Oktober 2019, 21:47:44
So jetzt bin ich auch mal wieder hinterhergereist. Von den Nazca-Linien habe ich schon ein paar Mal Berichte im Fernsehen gesehen. Und ich habe mich immer gefragt wie die Menschen damals die Linien überhaupt sehen konnten bzw. warum sie erstellt wurden wenn sie niemand sehen kann, vielleicht gab es ja doch irgendeine Möglichkeit sie von oben zu betrachten, vielleicht von einem Aussichtsturm aus der nicht mehr erhalten ist oder es gab vielleicht eine Art Heißluftballon. Der Gedanke fasziniert mich  :)
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Susan am 31. Oktober 2019, 22:51:00
Die Nazka-Linien sind ja faszinierend, den Flug hätte ich auch auf jeden Fall gemacht! (Zumindest bei gutem Wetter  ;) ) So ganz abwegig finde ich es nicht, dass Außerirdische der Menschheit bei der Entwicklung geholfen haben; würde z.B. die griechische Götterwelt und einige ihrer Sagen erklären.  Ich glaube aber nicht, dass sie solche Figuren als Kennzeichnung für ihren Ufo-Hafen bräuchten.  ;D
Da denke ich auch eher, dass es ein paar nicht erhaltene Türme oder Inka-Pyramiden zum Draufschauen gab.

Arequipa gefällt mir, mutet natürlich sehr spanisch an; insbesondere das farbenfrohe Kloster, das auch noch so nett bepflanzt ist. Die Gepflogenheiten (Bedienstete, eigene Apartements)  kommen mir auch ungewöhnlich vor  :gruebel:  War vielleicht eher eine Art Altersheim für betuchte christliche Senoras?

Traurig die Geschichte mit den Kinderopfern  :heul: Für die Eltern mag es ja eine Ehre gewesen sein, aber die armen Kleinen mussten dann auch noch einen harten Weg hinter sich bringen.

Der Vulkan sieht so ja mächtiger aus als die auf Hawai'i.   8) Gibt es da auch Touren hin oder sind die noch zu aktiv oder geht es nicht der Höhe wegen?
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 01. November 2019, 09:49:13
Herrlich das Kloster, das hätte mir auch gefallen. Insgesamt finde ich Arequipa sehr schön, so lässt es sich angenehm akklimatisieren.

Die Stadt ist wirklich sehr schön. Dazu hat Arequipa viel mehr Sonnenstunden als Lima, einen schönen überschaubaren Stadtkern mit schicken Cafés, Kultur und die Traumkulisse mit den drei Vulkanen. Allerdings sollte man mindestens zwei Tage zum Akklimatisieren einplanen. Einer ist unter Umständen zu wenig  :cool2:.

So jetzt bin ich auch mal wieder hinterhergereist. Von den Nazca-Linien habe ich schon ein paar Mal Berichte im Fernsehen gesehen. Und ich habe mich immer gefragt wie die Menschen damals die Linien überhaupt sehen konnten bzw. warum sie erstellt wurden wenn sie niemand sehen kann, vielleicht gab es ja doch irgendeine Möglichkeit sie von oben zu betrachten, vielleicht von einem Aussichtsturm aus der nicht mehr erhalten ist oder es gab vielleicht eine Art Heißluftballon. Der Gedanke fasziniert mich  :)

Tja, das sind die Rätsel der Menschheit, die leider nicht überliefert wurden.

Die Nazka-Linien sind ja faszinierend, den Flug hätte ich auch auf jeden Fall gemacht! (Zumindest bei gutem Wetter  ;) ) So ganz abwegig finde ich es nicht, dass Außerirdische der Menschheit bei der Entwicklung geholfen haben; würde z.B. die griechische Götterwelt und einige ihrer Sagen erklären.  Ich glaube aber nicht, dass sie solche Figuren als Kennzeichnung für ihren Ufo-Hafen bräuchten.  ;D
Da denke ich auch eher, dass es ein paar nicht erhaltene Türme oder Inka-Pyramiden zum Draufschauen gab.

Inka-Pyramiden glaube ich jetzt weniger, denn die wären auf jeden Fall, zumindest zum Teil, noch erhalten. Manche der Linien sind Kilometerlang und sie liegen recht dicht beieinander. Hier (http://www.tboeckel.de/EFSF/efsf_ps/nazca/facts.htm) gibt es noch Informationen. Die Linien werden wohl ein weiteres ungelöstes Rätsel der Menschheit bleiben.

Arequipa gefällt mir, mutet natürlich sehr spanisch an; insbesondere das farbenfrohe Kloster, das auch noch so nett bepflanzt ist. Die Gepflogenheiten (Bedienstete, eigene Apartements)  kommen mir auch ungewöhnlich vor  :gruebel:  War vielleicht eher eine Art Altersheim für betuchte christliche Senoras?

Ursprünglich war das Kloster eine Internatsschule für die Töchter reicher spanischstämmiger Familien, die von den Nonnen unterrichtet wurden. Die Tradition jener Zeit zufolge sah vor, dass jeweils die zweite Tochter oder der zweite Sohn einer Familie ins geistliche Leben eintrat, und Santa Catalina akzeptierte später nur Kandidatinnen aus wohlhabenden Familien. Als Mitgift hatten diese, wenn sie Chorschwestern werden wollten, dem Kloster eine Mitgift in Höhe von etwa 2400 Silbermünzen zu übergeben, dazu zahlreiche auf einer Liste vermerkte Gegenstände wie etwa eine Statue, ein Gemälde, eine Lampe und Gewänder. An der Ausstattung der Zellen der Nonnen ist erkennbar, dass die meisten sehr wohlhabend waren.

Santa Catalina beherbergte zeitweise bis zu 150 Nonnen und 300 Bedienstete. Die Dienstboten wuschen die Wäsche der Nonnen und erledigten für sie den Einkauf, da die Nonnen in Klausur leben. Über ihren sechstägigen Gastaufenthalt in der Klausur im Jahre 1834 berichtete die französische Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Flora Tristan im Jahre 1834 ausführlich über das Kloster und die Nonnen von Santa Catalina. Flora Tristan zufolge lebten sie weit ungezwungener, als ihre strenge Regel es hätte erwarten lassen.

Papst Pius IX. entsandte im Jahre 1871 Sr. Josefa Cadena OP, eine für ihre Regeltreue bekannte Dominikanerin, nach Santa Catalina, um das Kloster zu reformieren. Sr. Josefa ließ die üppigen Aussteuern nach Europa zurücksenden, entließ die Dienstboten und gab Sklavinnen die Freiheit. Sie stellte beide vor die Wahl, entweder künftig als Schwestern im Konvent zu leben oder aber das Kloster zu verlassen.

Seit einer Renovierung des Klosters im Jahre 1970 sind Teile des Klosters Santa Catalina der Öffentlichkeit zugänglich. Seither gehört das Kloster den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im Süden Perus. Die Gassen der Anlage sind nach spanischen Städten benannt.
(Quelle: Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Santa_Catalina)).

Traurig die Geschichte mit den Kinderopfern  :heul: Für die Eltern mag es ja eine Ehre gewesen sein, aber die armen Kleinen mussten dann auch noch einen harten Weg hinter sich bringen.

Ja, das geht unter die Haut.

Der Vulkan sieht so ja mächtiger aus als die auf Hawai'i.   8) Gibt es da auch Touren hin oder sind die noch zu aktiv oder geht es nicht der Höhe wegen?

Auf einen der Vulkane kann man eine Tour machen, allerdings ist das wegen der Höhe nicht ganz ohne:

Mit steigender Höhe nimmt der Luftdruck kontinuierlich ab. Während auf Meeresspiegelniveau ein Druck von etwa einem Bar herrscht, beträgt er in 5000 Metern noch die Hälfte, am Mount Everest (8848 Meter) gar nur ein Drittel des Normaldrucks. Da der Sauerstoffpartialdruck entsprechend absinkt, steht dem Körper mit jedem Höhenmeter immer weniger des lebenswichtigen Gases zur Verfügung.

Bis etwa 3500 Meter über Normalnull kann der menschliche Organismus den Sauerstoffschwund in der Regel problemlos verkraften. Wer höher hinauf will, muss sich allmählich an die Gebirgsluft anpassen. In extremen Höhen oberhalb von 5500 Metern funktioniert das allerdings nicht mehr vollständig, und bei 7500 Metern beginnt schließlich die "Todeszone", die einen längeren Aufenthalt gänzlich ausschließt.
(Quelle: Spiegel (https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/hoehenmedizin-duenne-luft-schrumpft-das-hirn-a-722712.html))

Dazu ist es in diesen Höhen noch  :frier:.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 03. November 2019, 08:52:16
17.04.19 – Arequipa –> Yanque

Atemlos über das Hochland in einen der tiefsten Canyons der Welt

Wir standen um 6 Uhr auf, packten unseren Kram zusammen und schlemmten uns noch einmal durchs erlesene Frühstücksbüffet.

Um 7:30 Uhr sollten wir abgeholt werden, doch es tat sich nichts. Diese örtliche Reiseleitung scheint es so gar nicht mit der Pünktlichkeit zu haben. Der Portier rief in der Agentur an, während ich Katja über WhatsApp kontaktierte. Um 8:20 Uhr fuhr endlich der Kleinbus mit 10 weiteren Passagieren vor.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3072hijh6.jpg)

Naniela hieß unsere Tourbegleiterin und unterrichtete uns unterwegs in der Quechua Sprache. Nach zwei Stunden Fahrt machten wir eine WC-Pause. Die Toiletten unterwegs waren übrigens alle sehr sauber. Wir hatten 20 Minuten Aufenthalt und schauten uns die Gegend und die Vegetation an.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_p1010147t0jvs.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_p1010152zlkpb.jpg)

Auf 3000 m Höhe bekam ich plötzlich Kopfschmerzen. Eigentlich habe ich sehr selten Kopfweh und rechnete auch gar nicht mit der Höhenkrankheit, da wir gerne im Hochgebirge wandern und es selbst auf über 4000 m Höhe bei den Skiabfahrten vom Kleinen Matterhorn nie Probleme gab. Ich hatte dennoch für alle Fälle vorgebeugt und mir von einer Forumsfreundin aus der Schweiz Coca C30 Globulis besorgen lassen.

So sah meine Notfallapotheke gegen die Soroche (Höhenkrankheit) aus.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_318102jm0.jpg)

Auf 4011 m hielt der Bus,

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02614q2jzi.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02617szjgs.jpg)

denn da gab es Vicuñas zu sehen. Vicuñas sind die Wildform der Andenkamele und die scheuen Tiere kommen in Herden im Hochland vor.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc026201akmm.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_p1010155dij5p.jpg)

Mein Kopf fühlte sich in dieser Höhe doppelt so groß an und war gefühlt am Platzen.

Unterwegs verteilte Naniela Coca-Bonbons und Coca-Blätter zum Kauen. Ich kaute etwas auf den trockenen Blättern herum, doch die verursachten bei mir nur Übelkeit und wanderten schnell ins Papiertaschentuch.

In der Nähe dieser Felsen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02626gtkc0.jpg)

machten wir einen weiteren Stopp bei den Alpakas,

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0262906jkq.jpg)

die auch zu den Kleinkamelen gehören, aber domestiziert sind. Die ruhigen, friedlichen und vor allem niedlichen Tiere werden wegen ihrer Wolle gezüchtet und ihr Fleisch ist eine Delikatesse. Sie sind kleiner, kuscheliger und haben nicht so eine lange Kopfform wie das zottelige Lama.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0263360jfu.jpg)

Das Lama ist eher ein Lastentier und das Fleisch wird nicht gegessen. Sie spucken im Regelfall nur auf ihre Artgenossen, aber nicht auf Menschen, auch wenn sie so von den Touristen bedrängt werden.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02644tik8s.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02635sekm1.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc026401mj8q.jpg)

Etwas weiter befindet sich die sumpfige Hochebene Pampa Cañihuas auf 3800 m.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02645lhkoz.jpg)

Unser nächster Halt war auf 4200 m. Hier konnten wir frisch zubereiteten Tee aus Coca-Blättern und Muña Zweigen probieren.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_30757ljsj.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3076eek2s.jpg)

Muña schmeckt leicht nach Pfefferminze und beruhigt den Magen. Doch mein Schädel war gefühlt weiterhin am Zerspringen.

Der nächste Halt war am höchsten Punkt auf 4910 m.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_p10101642tjtu.jpg)

Dort oben war die Sicht auf die Vulkane schlecht und es regnete.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_p1010162tkj6r.jpg)

Danach führt die Straße 30 Minuten in Serpentinen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_p101016738jas.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02659zok7z.jpg)

in den Colca Canyon nach Chivay hinunter.

Unsere Gruppe wurde zu einem Hotel außerhalb gefahren. Dort erwartete uns ein Mittagsbüffet. Ich hatte absolut keinen Hunger und der Geruch des Essens verursachte Übelkeit. Die Reiseleiterin setzte mich auf eine Couch in der Lobby und man brachte mir gegen die Übelkeit eine heiße Coca Cola, die nicht mal schlecht schmeckte. Dann kam eine Hotelangestellte mit der Sauerstoffflasche. Nach der Inhalation von sieben Minuten reinem Sauerstoff war der Kopfdruck vorübergehend weg.

Nach dem alle anderen gesättigt waren, fuhr uns der Fahrer im strömenden Regen auf sehr holpriger, matschiger Dirtroad zu den Hot Springs weiter. Dort stiegen ein paar junge Leute unserer Gruppe zum Baden aus. Danach ging es weiter zu einem abenteuerlichen Hotel tief im Canyon. Ein niederländisches Ehepaar war dort untergebracht. Der Mann hatte sich am Vortag in Arequipa Medikamente gegen die Höhenkrankheit aus der Apotheke holen müssen. Endlich wurden auch wir zu unserer Unterkunft gebracht, die ich nicht ausgesucht hatte und von der Reiseagentur ohne Rücksprache umgebucht wurde. Es schüttete weiter wie aus Kübeln. Das Drei-Sterne-Haus ist aber eher ein Hostal für Pferdefreunde und gehört einem Franzosen, der sich sogar eine Sternwarte gebaut hat.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02671y4js3.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02666wdkoj.jpg)

Ich nahm eine Aspirin und legte mich ins Bett.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3084b8jlb.jpg)

Im Zimmer war es sehr kalt und die kleine Elektroheizung an der Wand brachte nicht viel. Nach einer Stunde ausruhen ging es mir langsam besser und wir gingen noch kurz an die frische Luft.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02668thk2u.jpg)

Später kam dann auch der Hunger. Das hoteleigene Restaurant öffnet erst um 18:30 Uhr. Die peruanischen Köchinnen würden laut Aussage einer jungen Amerikanerin, die mit ihrem Freund dort ein paar Wochen gegen Kost und Logis arbeitete, alles frisch kochen. Nach einer Stunde wurde die lauwarme Suppe an den Tisch gebracht. Auch die Hähnchensteaks waren nicht sehr heiß. Aber eine Alternative hatten wir ohne Auto leider nicht. In den Ort wäre es zu weit zum Laufen gewesen und zudem war es draußen stockdunkel.

Das Zimmer wurde überhaupt nicht warm (https://www.smilies.4-user.de/include/Wetter/smilie_wet_115.gif) und die Kopfschmerzen ließen nicht nach.

Die Höhenkrankheit hatte nur mich erwischt und Heiko blieb davon verschont.


Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 03. November 2019, 14:52:32
Achje, die Höhenkrankheit hätte es jetzt nicht gebraucht und dann erschwerend noch ein kaltes Zimmer, da fehlt dann auch noch die notwendige Erholung!

Dabei ist alles andere so wunderbar: Landschaft und vor allem die herzigen Vicuñas, naja, der Regen.

Hoffentlich geht es dir bald besser. Gibt es die Globulis bei uns nicht?
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 03. November 2019, 16:21:08
Achje, die Höhenkrankheit hätte es jetzt nicht gebraucht und dann erschwerend noch ein kaltes Zimmer, da fehlt dann auch noch die notwendige Erholung!

Mit der Höhenkrankheit hätte ich nicht gerechnet, aber da mein Kreislauf ohnehin gerne spinnt, war es fast zu erwarten. Wahrscheinlich war mir deshalb zusätzlich noch kalt.

Dabei ist alles andere so wunderbar: Landschaft und vor allem die herzigen Vicuñas, naja, der Regen.

Regen lässt sich im Hochland höchstens in der Trockenzeit vermeiden und wir waren zum Ende der Regenzeit dort.

Die Wolle der Vikunjas gilt als die seltenste und teuerste der Welt und die Tiere werden nur alle zwei Jahre geschoren. Sie müssen dazu in einen Pferch getrieben werden und beim Scheren werden ihnen die Augen verbunden, denn sonst sterben sie vor Aufregung.

Hoffentlich geht es dir bald besser. Gibt es die Globulis bei uns nicht?

Es dauerte noch etwas, aber dann ging es mir so gut, dass ich zum Schluss der Reise einen Trekkingtour zum Mt. Everest Basislager hätte machen können  :toothy9:.

Die Globulis gibt es in D nicht mehr, obwohl der verdünnte Wirkstoff einem Cocablatt im Bodensee entspricht. Diese Kügelchen sind nur noch in der Schweiz zu bekommen oder mit einem Rezept über eine Apotheke in Freiburg, die sie dann importiert. Meine Forumsfreundin war aber so lieb und hat sie mir besorgt. Allerdings trafen sie erst kurz vor knapp ein :girly:, da das Kuvert vom deutschen Zoll geöffnet und inspiziert wurde. Man kann sich jetzt über die Homöopathie streiten, doch ich bin mir sicher, dass die Beschwerden ohne die Globulis schlimmer gewesen wären oder länger angehalten hätten. Im Folgetag werde ich von einem Mitreisenden berichten, der die Symptome mit Chemie unterdrückte.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 03. November 2019, 17:07:30
Schreibst du am Ende noch etwas zu eurer gewählten Reiseagentur? Zwischen den Zeilen klingt es nämlich so,  dass ihr nicht immer zufrieden wart. (Argh,ich mag das "t" im wart nicht  >:D)

Ist eine Reiseagentur angebracht oder würdest du aus jetziger Sicht alles selbst organisieren?
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 03. November 2019, 17:34:34
Das ist ein Thema im Fazit   ;) und deshalb habe bitte noch etwas Geduld.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Heike Heimo am 03. November 2019, 18:48:10

Die Globulis gibt es in D nicht mehr, obwohl der verdünnte Wirkstoff einem Cocablatt im Bodensee entspricht. Diese Kügelchen sind nur noch in der Schweiz zu bekommen oder mit einem Rezept über eine Apotheke in Freiburg, die sie dann importiert. Meine Forumsfreundin war aber so lieb und hat sie mir besorgt. Allerdings trafen sie erst kurz vor knapp ein :girly:, da das Kuvert vom deutschen Zoll geöffnet und inspiziert wurde. Man kann sich jetzt über die Homöopathie streiten, doch ich bin mir sicher, dass die Beschwerden ohne die Globulis schlimmer gewesen wären oder länger angehalten hätten. Im Folgetag werde ich von einem Mitreisenden berichten, der die Symptome mit Chemie unterdrückte.

Der Respekt vor der Höhe hält mich bisher von einer Reise nach Peru ab :denk:

Habe nicht gewusst, dass es Coca Globulis gibt :). Über die Wirkung gibt es, wie du schreibst, geteilte Meinungen. Die Plazeboforschung sagt jedenfalls, dass bei jeder Arznei mehr als 50% der Glaube an die Heilwirkung ausmacht :weissnicht:.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 03. November 2019, 19:56:46
Das ist ein Thema im Fazit   ;) und deshalb habe bitte noch etwas Geduld.

Klar, dachte ich mir schon - ich bin halt immer schlimm neugierig  >:(
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 04. November 2019, 07:31:00
Der Respekt vor der Höhe hält mich bisher von einer Reise nach Peru ab :denk:

Dabei seid ihr doch noch so jung und die richtige Akklimatisierung ist alles.

Habe nicht gewusst, dass es Coca Globulis gibt :). Über die Wirkung gibt es, wie du schreibst, geteilte Meinungen. Die Plazeboforschung sagt jedenfalls, dass bei jeder Arznei mehr als 50% der Glaube an die Heilwirkung ausmacht :weissnicht:.

Das ist doch bei der Alternativmedizin, vom Schamanen angefangen, immer so. Was nicht eindeutig wissenschaftlich belegt werden kann ... . Davon abgesehen, gibt es die klassische Homöopathie seid über 200 Jahren und wird weltweit sogar von Ärzten praktiziert.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 04. November 2019, 18:47:49
Schade, dass dich die Höhenkrankheit erwischt hat und dass auch noch die Unterkunft nicht optimal war, so konntest du die doch interessante Landschaft und die süßen Tiere gar nicht richtig genießen.

Beim Wandern und Skifahren hatte/habe ich auch nie Probleme wegen der Höhe, aber da ich wegen allem möglichen und unmöglichem immer gleich Kopfweh bekomme (und Kreislaufprobleme), würde die Höhenkrankheit bei solch einer Reise bei mir sicherlich auch zuschlagen.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Susan am 04. November 2019, 22:15:59
Tut mit leid, dass du wegen der Höhenkrankheit den Tag nicht so genießen konntest.  :knuddel: Zumindest schienen die im Lunch-Hotel ja auf solche Fälle vorbereitet zu sein.
Und schön zu lesen, dass es dir bald wieder besser ging.

Davon und dem Regen mal abgesehen erscheint es mitr als interessanter Tag
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 05. November 2019, 07:56:53
Beim Wandern und Skifahren hatte/habe ich auch nie Probleme wegen der Höhe, aber da ich wegen allem möglichen und unmöglichem immer gleich Kopfweh bekomme (und Kreislaufprobleme), würde die Höhenkrankheit bei solch einer Reise bei mir sicherlich auch zuschlagen.

Das kann man nicht wissen. Es könnte durchaus sein, dass dir die Höhe überhaupt nichts ausmacht.

Tut mit leid, dass du wegen der Höhenkrankheit den Tag nicht so genießen konntest.  :knuddel: Zumindest schienen die im Lunch-Hotel ja auf solche Fälle vorbereitet zu sein.

Die meisten Hotels über 3500 m haben Sauerstoffflaschen parat, aber der Franzose bestimmt nicht. Nur wir und die Niederländer waren auf der anderen Seite der Schlucht untergebracht :weissnicht: . Der Rest übernachtete im Lunch-Hotel.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 05. November 2019, 08:30:30
18.04.19 – Yanque -> Puno

Cruz del Condor - el condor pasa

In der Nacht regnete es weiter und trotz der dicken Decken froren wir. Um 5:30 Uhr standen wir auf, denn um 6 Uhr gab es ein einfaches Frühstück mit dünnen Fladenbrötchen aus dem Steinofen. Viel Zeit hatten wir ohnehin nicht zum Frühstücken, denn der Kleinbus fuhr schon um 6:30 Uhr vor. Geplant war 6:45 Uhr, doch das niederländische Ehepaar blieb an dem Vormittag im Hotel.

Der Mann hatte in der Nacht Magen-Darm-Probleme, so dass Naniella einen Arzt rufen musste. Bestimmt waren das bei ihm die Nachwirkungen der Höhenkrankheit oder Nebenwirkungen der starken Medikamente, die er sich in der Apotheke besorgt hatte. Jedenfalls sollte er sich noch ein paar Stunden im Hotel ausruhen.

Wir fuhren als erstes zum Hauptplatz im Ort Yanque. Dort tanzte eine Folkloregruppe um den Brunnen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc026727bjhf.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02674yejv8.jpg)

Natürlich gab es auch dort viele Souvenirstände.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02676h4jo4.jpg)

Vor allem die ältere Generation mag es nicht, fotografiert zu werden und dieses süße Mädel strahlte als Einzige regelrecht in die Kamera.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02677v4j80.jpg)

In Yanque durfte man sogar die Kirche von innen fotografieren. Das ist ganz selten der Fall.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc026805sjgc.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02682evkp9.jpg)

Die kurvenreiche Straße schlängelt sich entlang dem Rio Colca und seinen Terrassen aus der Vor-Inka-Zeit.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5266riknx.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02684jxjb5.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02688a0k9k.jpg)

An den Aussichtsparkplätzen finden sich immer Verkaufsstände und gegen eine Spende ist ein Foto mit einem Alpakababy möglich.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc026850aj1v.jpg)

Die frühere Straße führte um den Berg, doch sie fiel einem schweren Erdbeben zum Opfer. Deshalb gibt es jetzt diesen Tunnel.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02692xajqc.jpg)

Unser Touristentransporter hielt immer mal wieder an. Hier hatten wir einen schönen Blick auf den Rio Colca.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02693hrjmw.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02697ngju1.jpg)

Ein paar Kilometer weiter irgendwo oben an der Wand

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0270331kcx.jpg)

sind keine Schwalbennester, sondern ehemalige Vorratskammern der Inkas.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_52048ok51.jpg)

Hier an der Kontrollstelle mitten im Canyon wird der Eintritt fällig. Man beachte, dass Extranjeros = Ausländer den Höchstpreis bezahlen müssen. Bei uns waren fast alle Eintrittspreise im Paketpreis drin.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02706otkbk.jpg)

Kurz darauf stoppte der Bus und wir wanderten zum Canyonrand. Wir waren überhaupt nicht sicher, ob wir Kondore zu sehen bekommen, denn das ist nicht immer der Fall. Aber schon auf dem Weg kreisten sie zahlreich über unseren Köpfen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02732glj2l.jpg)

Wem kommt da nicht das bekannte melancholische Lied in den Sinn:

El condor pasa (https://www.youtube.com/watch?v=QqJvqMeaDtU) 

Der Kondor fliegt vorbei.
Oh majestätischer Anden-Kondor,
nimm mich mit in meine Heimat in den Anden.
Oh Kondor, ich will zurück in mein geliebtes Land
und mit meinen Brüdern, den Inkas, leben.
Das ist meine größte Sehnsucht, oh Kondor.
In Cusco, auf der Plaza Principal, dort warte auf mich.
Auf dass wir wandern zum Machu Picchu
und zum Huayna Picchu.


Das sind noch Jungtiere und sehr wahrscheinlich Weibchen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5224rxjkp.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_52354qksd.jpg)

Das Federkleid der männlichen Kondore ist schwarz mit weißer Halskrause und sie haben einen Kamm.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5238qik2b.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5242lejmq.jpg)

Der größte Raubvogel der Welt erreicht eine Spannweite von über 3 Metern und eine Höhe von 1,5 Meter. Er ernährt sich nur von Aas und nutzt thermische Aufwinde, die ihn auf bis zu 7000 m Höhe tragen. Es ist gut, dass die Kondore hier geschützt werden, denn der Riesenvogel wird erst mit 12 Jahren geschlechtsreif und ein Weibchen legt nur alle 3 Jahre ein Ei.

Wir gingen etwa einen Kilometer am Rand entlang

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc027365zk7g.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02755ptk3e.jpg)

und machten bestimmt 500 Kondorbilder. 

Dann fuhren wir noch ein paar Kilometer zum eigentlichen Mirador Cruz el Condor weiter.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02761cbjlq.jpg)

Dort am Aussichtspunkt tummelten sich die meisten Touristen,

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc027629ujff.jpg)

aber die Kondore hatten hier an dem Tag wohl keine gute Thermik.

Wir fuhren dieselbe Strecke wieder zurück und hielten noch im Örtchen Maca. Als 1991 der Vulkan Hualca Hualca in der Nähe ausbrach, wurde der Ort durch das einhergehende Erdbeben fast vollständig zerstört. Mittlerweile wurde wieder alles aufgebaut und die Kirche restauriert.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02779gvj6u.jpg)

Auch in dieser Kirche durfte man fotografieren. Es ist alles Gold, was glänzt und beweist, wie es der Katholizismus verstand, die Bevölkerung durch Glanz und Gloria zu beeindrucken.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_527769j0v.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5278p6kra.jpg)

Die kunstvoll geschmückte Trage für die Osterprozession stand schon bereit.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02777wkkdk.jpg)

Zurück in Yanque ging es zum Mittagessen in ein Büffetrestaurant. Hier werden die ganzen Touristengruppen abgespeist. Dennoch stimmte die Qualität und das Essen war sehr lecker.

Nach dem Essen holten wir die Niederländer vom Hotel ab und dann ging es noch einmal über den 4900 m hohen Pass. Diesmal stoppte der Fahrer nicht, denn wir hatten noch ein paar Stunden bis zum Titicacasee vor uns.

Um 17:30 Uhr wurden wir an unserem Hotel in Puno abgeliefert. Im Hotel lag keine Information für den Folgetag vor, so dass ich Katja wieder einmal kontaktierte. Der örtliche Reiseleiter rief kurz darauf an und sagte, dass wir um 7:00 Uhr abgeholt werden.

Das Hotel Tierra Viva ist nicht weit von der Fußgängerzone entfernt. Dort gingen wir eine Pizza essen. Die Pizzen in Peru entsprechen eher einem Flammkuchen mit sehr dünnem Teig. Gut, dass wir keinen großen Hunger hatten.

In der Nacht hatte ich wieder schreckliche Kopfschmerzen. Doch abgesehen davon haben wir geschlafen wie Babies, d. h. wir wurden alle zwei Stunden wach. Das lag bestimmt an der dünnen Luft, denn Puno liegt auf 3855 m Höhe. Es ist auch kein Wunder, dass die Hotels in der Gegend keinen Fitnessraum haben. Hier ist schon die Treppe in den ersten Stock ein echter Workout (http://www.smilies.4-user.de/include/Girls/smilie_girl_249.gif).


Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silv am 05. November 2019, 13:25:57
Sehr schöne Landschaft!

Eine Freundin von mir hat neulich eine Alpaka-Wanderung gemacht - sie war total begeistert.  :)

Hielt diese Höhenkrankheit länger an bzw. kam sie immer wieder mal?
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 05. November 2019, 18:44:39
Was für ein Glück, dass euer Bus dort angehalten hat, wo ihr die Kondore sehen konntet. Aber auch die Canyon Landschaft ist sehr beeindruckend, könnte man dort auch eine Wanderung machen oder ist das wegen der Höhe zu anstrengend? Tagsüber hattest du keine Kopfschmerzen?
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: soenke am 05. November 2019, 20:04:42
Hallo Ilona,

bin zurück aus USA und kann jetzt bei Dir mitfahren.

Die Tage vor dem Start wären ein Albtraum für mich gewesen. Ich bin immer so zwanghaft in den Planungen und paar Tage vorher nichts von der Reiseagentur zu hören, wäre für mich schon Stress hoch 10 gewesen. Aber ist ja Alles gut gegangen. Freu.

Ich bin sehr überrascht, wie sauber Lima ist und sieht doch sehr modern aus. Das hätte ich nicht erwartet, weil Peru doch ein sehr armes Land ist, dachte ich.

Der Flug mit so einem kleinen Flugzeug ist doch sehr abenteuerlich, haste gut gemacht. Bin stolz auf Dich.

Und jetzt sind wir im Hochland angekommen, was mich an Peru am Meisten imponiert und ich fühle mich sehr wohl.... oder liegt es an Deiner Gesellschaft ? Hihi....

Tolle Bilder der Kondore.

Auch wenn nicht alles klappt z.B. Pünktlichkeit, scheint mir die Tour doch bisher gut geplant zu sein und ich bin gespannt wie es weitergeht und freue mich auf mehr Kultur und sehe bestimmt noch die Heiligtümer der Inkas.

So, hoffe du bekommst die Höhenkrankheit in den Griff, sonst pflege ich Dich und Dir geht's schnell besser.

Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 06. November 2019, 08:19:38
Sehr schöne Landschaft!
Eine Freundin von mir hat neulich eine Alpaka-Wanderung gemacht - sie war total begeistert.  :)
Hielt diese Höhenkrankheit länger an bzw. kam sie immer wieder mal?

Hallo Silvia,

mit Alpakas würde ich auch gerne wandern gehen. Das ist bestimmt ein tolles Erlebnis.

Ich hatte nur noch in der Nacht in Puno Kopfschmerzen, aber da waren es noch 200 Höhenmeter mehr als am Vortag. Bei der Höhenkrankheit soll man eher ab-, denn aufsteigen, aber das ging halt nicht. Dazu sollte man viel trinken, aber das geht bei einer Fahrt im Kleinbus auch nicht. Der hält nur so alle 2 - 3 Stunden. Aber das Schlimmste ist vorüber. Die nächste "größere"  :happy2: Höhe habe ich problemlos gemeistert.

Was für ein Glück, dass euer Bus dort angehalten hat, wo ihr die Kondore sehen konntet. Aber auch die Canyon Landschaft ist sehr beeindruckend, könnte man dort auch eine Wanderung machen oder ist das wegen der Höhe zu anstrengend? Tagsüber hattest du keine Kopfschmerzen?

Hallo Christina,

Naniella kennt sich in der Gegend aus und sie wusste/sah es, wo die Kondore an dem Tag flogen. Das ist das Gute an einer Kleingruppe, dass man auch etwas flexibel sein kann.

In den Colca Canyon kann man hinunter wandern. Allerdings ist das eine Mehrtageswanderung und zum Schluss muss man leider wieder hinauf. So wie am Grand Canyon, aber der liegt am höchsten Punkt nur auf 2683 m, also 1000 Höhenmeter darunter. Das Gehen ist über 3000 m schon sehr anstrengend. Tagsüber hatte ich keine Kopfschmerzen mehr (siehe Antwort oberhalb).

Hallo Ilona,
bin zurück aus USA und kann jetzt bei Dir mitfahren.
Die Tage vor dem Start wären ein Albtraum für mich gewesen. Ich bin immer so zwanghaft in den Planungen und paar Tage vorher nichts von der Reiseagentur zu hören, wäre für mich schon Stress hoch 10 gewesen. Aber ist ja Alles gut gegangen. Freu.
Ich bin sehr überrascht, wie sauber Lima ist und sieht doch sehr modern aus. Das hätte ich nicht erwartet, weil Peru doch ein sehr armes Land ist, dachte ich.
Der Flug mit so einem kleinen Flugzeug ist doch sehr abenteuerlich, haste gut gemacht. Bin stolz auf Dich.
Und jetzt sind wir im Hochland angekommen, was mich an Peru am Meisten imponiert und ich fühle mich sehr wohl.... oder liegt es an Deiner Gesellschaft ? Hihi....
Tolle Bilder der Kondore.
Auch wenn nicht alles klappt z.B. Pünktlichkeit, scheint mir die Tour doch bisher gut geplant zu sein und ich bin gespannt wie es weitergeht und freue mich auf mehr Kultur und sehe bestimmt noch die Heiligtümer der Inkas.
So, hoffe du bekommst die Höhenkrankheit in den Griff, sonst pflege ich Dich und Dir geht's schnell besser.

Hallo Sönke,

jetzt wo es mir besser geht, kommt du, um mich zu pflegen  :toothy9: . Spaß beiseite - schön, dass du wieder im Land bist  :knuddel: und ich hoffe, ihr hattet einen schönen Urlaub im Roten-Steine-Land. Wobei, Erholung ist das meistens nicht :cool2:.

Peru ist da noch etwas heftiger. Vor der Reise lagen meine Nerven ziemlich blank (bin ja auch der Planer) und während der Reise war es immer wieder aufregend. Leider konnte ich mich danach auch nicht erholen. Ich muss so langsam einsehen, dass ich zu alt für den Sch...  bin  :zwinker: :totlach:.

So, du Charmeur  :bluerose:, jetzt lasse ich dich noch einen Tag deinen Jetlag pflegen und dann fahren wir hinaus aufs Andenmeer  :adieu:.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Paula am 06. November 2019, 19:02:22
ohje du Arme, die Höhenkrankheit kann ich dir gut nachfühlen...ich weiß schon dass ich bestimmt nie nach Peru fahren werde, mir wäre es definitiv genauso gegangen. Die Schlucht und die Kondore schauen natürlich toll aus aber wenn man das mit Kopfschmerzen und Übelkeit bezahlen muss ist mir der Pries doch zu hoch.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 06. November 2019, 20:21:44
Ein ganz toller Tag!

Ich mag die Mischung zwischen Natur und Kultur.

Und für einen ordentlichen Ohrwurm hast du nun auch gesorgt.

Gut, dass du tagsüber keine Kopfschmerzen hattest und somit den Tag genießen konntest, trotz Höhenaufstieg.

Hast du dir oder anderen besondere Souvenirs mitgebracht?
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 07. November 2019, 07:59:01
ohje du Arme, die Höhenkrankheit kann ich dir gut nachfühlen...ich weiß schon dass ich bestimmt nie nach Peru fahren werde, mir wäre es definitiv genauso gegangen. Die Schlucht und die Kondore schauen natürlich toll aus aber wenn man das mit Kopfschmerzen und Übelkeit bezahlen muss ist mir der Pries doch zu hoch.

Hallo Paula,

nachdem du schon in Colorado Probleme mit der Höhe hattest, ist Peru für dich bestimmt keine Option. Aber du kannst hier wenigstens virtuell mitreisen.

Ein ganz toller Tag!
Ich mag die Mischung zwischen Natur und Kultur.
Und für einen ordentlichen Ohrwurm hast du nun auch gesorgt.
Gut, dass du tagsüber keine Kopfschmerzen hattest und somit den Tag genießen konntest, trotz Höhenaufstieg.
Hast du dir oder anderen besondere Souvenirs mitgebracht?

Ja, ja - el condor pasa, das Lied summte ich in Peru dauernd vor mich hin  :toothy9:.

Auf dem Markt in Yanque gab es schöne Schals aus Alpaka-Wolle. Na ja, zumindest anteilig und der Rest ist Acryl. Reine Alpaka-Wolle ist halt teurer und  und da ich ohnehin fast nie Schals trage  :weissnicht:. Aber als Mitbringsel sind die Schals ok. Mein teuerstes Souvenir habe ich auf einer Schilfinsel gekauft. Dazu später mehr. Irgendwann musste ich mir noch eine Strickjacke (Alpaka/Acryl  :zwinker:) kaufen, da es plötzlich kalt wurde. Die Dame am Stand sah mir das schon an und streckte mir die Jacke entgegen. Die Jacke ist mollig warm und ich konnte ohne zu frieren das Sightseeing genießen.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silvia am 07. November 2019, 09:22:48
Oje, Höhenkrankheit - tut mir leid, das es dich so erwischt hat.  :(   

Was für eine herrliche Schlucht und dann die vielen Kondore  :happy:     Auf dem einen Foto sieht man, das sie anscheinend relativ nah da waren  :beifall:
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 07. November 2019, 09:51:18
Oje, Höhenkrankheit - tut mir leid, das es dich so erwischt hat.  :(   

Glücklicherweise hielt sich das durch die Naturheilmittelchen alles in Grenzen. Hätte schlimmer sein können.

Was für eine herrliche Schlucht und dann die vielen Kondore  :happy:     Auf dem einen Foto sieht man, das sie anscheinend relativ nah da waren  :beifall:

Der Colca-Canyon ist 3.269 m tief. Der Grand Canyon ist dagegen (nur) etwa 1.800 m tief.

Die Kondore flogen so 5 - 10 m über uns oder an uns vorbei. Sie scheinen Touristen gewöhnt zu sein. In ihr Beuteschema passen wir wenigstens nicht  :totlach:.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 07. November 2019, 10:34:03
19.04.19 - Puno

Der Titicacasee und die Inseln im Andenmeer

Um 6:30 Uhr frühstückten wir, denn kurz nach 7:00 Uhr wurden wir abgeholt und zum Hafen gebracht. Dort sammelten sich alle Touristenbusse und die Leute wurden auf die einzelnen Boote verteilt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02787vhjpv.jpg)

Das Wetter war noch nicht berauschend, aber wenigstens regnete es nicht mehr. Als erstes steuerte der Bootslenker eine der Inseln der Uros an. Es gibt ca. 40 schwimmende Inseln einschl. Fußballplatz und Schulen.

Wir besuchten die Flamingo Insel und jeder einzelne Gast wurde herzlich begrüßt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_52918mk2z.jpg)

Unser Boot legte am Wahrzeichen der Insel an – einem Schilfflamingo als Ausguck.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5305imjso.jpg)

Die Uros waren das einzige Volk, dass sich den Inkas nicht unterwarf, denn sie hatten ihren Zufluchtsort im Schilf. Noch heute bleiben sie der Tradition treu und bauen ihre Schilfinseln, so wie uns das hier vom jungen Häuptling und seinem Vater gezeigt wurde.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/collage__uros39k7b.jpg)

Die Frauen hingegen sticken.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5314rhkhf.jpg)

Ihre Haupteinnahmequelle ist allerdings der Tourismus. So wird vor jeder Hütte etwas verkauft.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0282102kg0.jpg)

Jedes Paar wurde in eine der Hütten gezogen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02820hnjgz.jpg)

und dort verkleidet.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_53198pjrp.jpg)

Danach wurde man fast genötigt, irgendeine Stickerei zu kaufen. Auch ich ließ mich weichklopfen und erstand einen (hoffentlich) handgestickten Tischläufer für umgerechnet 30 €. Nachdem jeder etwas gekauft hat, wurden wir noch für 10 Soles = 2,50 € pro Person mit dem Mercedes (so bezeichnen die Uros ihr gelbes Schilfboot) zu einer Nachbarinsel gebracht.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_533895kzl.jpg)

Die Frau des Häuptlings und ihr Schwiegervater steuerten das Boot mühsam.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5339cuk3a.jpg)

Die Bootsfahrt dauerte 20 Minuten. Die Kinder waren auch mit an Bord und hatten Entenküken dabei. Als sie dann noch "alle meine Entchen …" auf Deutsch sangen und die Hände aufhielten, war mir das zu viel. Dafür bekamen sie von uns keinen Sol mehr.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_53428pjco.jpg)

Unser Motorboot hatte schon an der Insel angelegt und nach 10 Minuten Aufenthalt (hier hätte man an der Bar etwas trinken können) fuhren wir endlich weiter.

In langsamer Fahrt ging es durch das Schilf,

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5348n7kg5.jpg)

dann an Luxusvillen vorbei

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc028376cj7k.jpg)

und anschließend mit Vollgas über den höchstgelegenen schiffbaren See der Welt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02838hajg2.jpg)

Plötzlich stoppte das Boot abrupt und der Kapitän schaute nach dem Motor.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02834yaj99.jpg)

Aber es war kein Motorschaden. Jede Menge Plastikfolie hatte sich um die Schrauben gelegt. Das ist kein Wunder, denn der See ist ziemlich vermüllt.
 
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02835pfkh6.jpg)

Vom Unrat befreit steuerten wir die Isla Taquile an, die wir nach 1,5 Stunden erreichten.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5356txjn4.jpg)

Hier ist die Welt noch in Ordnung.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02849pnkau.jpg)

Der Bürgermeister persönlich holte unsere Gruppe vom Boot ab und zur Begrüßung unseres Guides wurden unterwegs Coca-Blätter getauscht.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc028501uj3v.jpg)

Ein Weg führte steil nach oben.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5364icj6d.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0285742kz1.jpg)

Trotz vieler Pausen sind wir kurzatmig auf dem Hausberg angekommen und konnten dort bis Bolivien blicken. 60 % vom Titicacasee gehört zu Peru (also Titi, sagte unser Guide) und 40 % (kaka) gehört zu Bolivien.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5367m8km2.jpg)

Auf der anderen Seite sieht man die peruanischen Inseln im tiefblauen See.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_53764nk63.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02866fpj0w.jpg)

Die Isla de Taquile ist 45 km von Puno entfernt, 1,5 km breit und 5,5 km lang. Rund 2000 Menschen bewohnen die Insel und auch für sie ist der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle.

Die Männer tragen hier Mützen, die sie selbst stricken.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02881mqk7l.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02884y5j1i.jpg)

Diese Mützen sind wichtig, um eine Frau zu umwerben. Die Frauen erkennen an der Strickqualität, ob der Zukünftige fleißig genug ist. Sie schütten Wasser in die Mütze und wenn es sofort durchläuft, dann hat er nicht richtig gestrickt und sie wirft ihm die Mütze zurück.

Auf der Insel bekamen wir ein leckeres Mittagessen. Ein 18jähriger kochte für die ganze Gruppe Quinoa-Suppe. Dazu gab es frittierte Brotschnitten. Als Hauptspeise gab es Forellenfilets mit Pommes und Reis (Kartoffeln und Reis wird in Peru grundsätzlich zusammen gereicht) oder wahlweise Omeletts. Das Essen war im Ausflugspreis inklusive, nur die Getränke mussten noch bezahlt werden.

Nach dem Essen durfte die Folklore nicht fehlen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5379hbjpr.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc028795jjpo.jpg)

Die Inselbewohner tanzten im Kreis und bezogen uns Touristen mit ein. Noch nie zuvor habe ich auf 4000 m Höhe das Tanzbein geschwungen. Meine Kopfschmerzen waren nämlich seit dem Morgen weg (https://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_340.gif).

Auf der anderen Inselseite mussten wir noch zum Boot hinunter wandern

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02887qdkp1.jpg)

und kamen an einem schönen Sandstrand vorbei.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02889y3kzw.jpg)

Bei nur 10°C Wassertemperatur animierte das Baden im See allerdings nicht.

Die Insel Taquile hat uns sehr gut gefallen. Im Gegensatz zu den geschäftstüchtigen Uros, wurde man hier in Ruhe gelassen.

Um 15:30 Uhr waren wir wieder im Hotel. Kurz danach schlenderten wir zum Hauptplatz

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_31007fjd5.jpg)

mit der Kathedrale.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3098vzk8g.jpg)

Drinnen war wieder Fotografierverbot. Während peruanische Kirchen sonst vor Gold nur so strotzen, ist diese Kirche sehr karg. Es gibt nur einen versilberten Hauptaltar.

Anschließend gingen wir in der Fußgängerzone ein Alpaka-Steak essen. Das war allerdings nicht so gut wie das in Arequipa. Zum Dessert genehmigten wir uns in einer Bar noch zwei Pisco Sour zur Happy Hour und hofften mit diesem Absacker auf einen guten Schlaf.


Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 07. November 2019, 18:02:06
Ein schöner See-Tag - tolle Landschaft und auch sehr interessant, etwas über das Leben und die Kultur der Andenbewohner zu erfahren, auch wenn das z.T. schon sehr touristisch war, aber doch auch irgendwie vergleichbar mit Freiluftmuseen in Europa oder Amerika, wo Angestellte das Leben von früher zeigen. Auf so eine Verkleidung hätte ich aber gar keine Lust gehabt. Und "alle meine Entchen..." auf deutsch zu singen, ist ja wohl ziemlich daneben, als Tourist möchte man doch Lieder des Reiselandes hören.

Super, dass das Kopfweh weg war, da fühlt man sich gleich wie ein neuer Mensch.

Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Susan am 07. November 2019, 21:16:15
Ich mag diese Tänze in Tracht, auch wenn es meist sehr touristisch ist  8) Und den Ohrwurm summe ich auch grad vor mich hin  :floet:
Toll, dass ihr Kondore sehen konntet!

Die Schlucht und der Titicaca-See gefallen mir landschaftlich, von den Schilfinsulanern wäre ich aber fürchterlich genervt gewesen. Da hätte ich mir lieber eine mann-gestrickte Mütze gekauft  ;D

Schön, dass das Kopfweh jetzt weg ist
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 08. November 2019, 07:53:07
Ein schöner See-Tag - tolle Landschaft und auch sehr interessant, etwas über das Leben und die Kultur der Andenbewohner zu erfahren, auch wenn das z.T. schon sehr touristisch war, aber doch auch irgendwie vergleichbar mit Freiluftmuseen in Europa oder Amerika, wo Angestellte das Leben von früher zeigen.

Der Unterschied ist aber, dass es nicht nur das frühere, sondern das jetztige Leben zeigt. Die müssen die Schilfmatratze ständig aufpolstern, sonst haben sie keine Inseln/Bleibe mehr.

Wenn auch sehr touristisch, so war es doch ganz interessant und den Preis für den Tischläufer habe ich als Eintritt verbucht  :zwinker:.

Ich mag diese Tänze in Tracht, auch wenn es meist sehr touristisch ist  8) Und den Ohrwurm summe ich auch grad vor mich hin  :floet:
Toll, dass ihr Kondore sehen konntet!

Die Schlucht und der Titicaca-See gefallen mir landschaftlich, von den Schilfinsulanern wäre ich aber fürchterlich genervt gewesen. Da hätte ich mir lieber eine mann-gestrickte Mütze gekauft  ;D

Die bunten Gewänder gehören einfach zu Peru und gegen ein bisschen Folklore ist nichts einzuwenden. Gegen "alle meine Entchen"  :totlach: aber schon. Wobei die Kinder bestimmt nicht verstehen, was sie tun. Sie müssen eben auch irgendwie zum Verdienst beitragen. In Mexiko müssen selbst die Kleinsten Souvenirs verkaufen und bei den Uros singen sie.

Die Isla Taquile hat uns an dem Tag am besten gefallen, weil man in Ruhe gelassen wurde.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 08. November 2019, 18:11:31
Und schon wieder so ein schöner Tag!

Die Uros und ihre Schilfinseln finde ich sehr spannend - wieder etwas gelernt.

Hm, beim Anquatschen von Touristen und dem Singen von "Alle meine Entchen" bin ich total zwiegespalten. Mir würde es wahrscheinlich genauso auf die Nerven gehen wie euch und es wäre mir zuviel - auf der anderen Seite ist dies wohl die einzige Einnahmequelle des Volkes und da verstehe ich eine gewisse "aggressive Strategie" schon und, wer weiß, vielleicht finden die meisten deutschen Touristen das toll????

Hast du dich nicht verkleidet? Oder musste Heikos Bild hier herhalten?  ;D

Ich bin sehr positiv überrascht, wie vielfältig das Land und auch eure Reise ist - irgendwie hatte ich nur Inkas, Anden, Alpakas und gebratene Meerschweinchen im Kopf  ::)

Freue mich schon auf die Weiterfahrt!
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 08. November 2019, 18:12:11
Ein schöner See-Tag - tolle Landschaft und auch sehr interessant, etwas über das Leben und die Kultur der Andenbewohner zu erfahren, auch wenn das z.T. schon sehr touristisch war, aber doch auch irgendwie vergleichbar mit Freiluftmuseen in Europa oder Amerika, wo Angestellte das Leben von früher zeigen.

Der Unterschied ist aber, dass es nicht nur das frühere, sondern das jetztige Leben zeigt. Die müssen die Schilfmatratze ständig aufstocken, sonst haben sie keine Inseln mehr.

Wenn auch sehr touristisch, so war es doch ganz interessant und den Preis für den Tischläufer habe ich als Eintritt verbucht  :zwinker:.

Das heißt, die leben dort auf den Schilfinseln tatsächlich heute noch, also im Alltag, auch wenn keine Touristen da sind?
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: soenke am 08. November 2019, 21:14:21
Ein sehr schöner und vor Allem interessanter Tag mit Einblick in den Alltag der Einheimischen, auch wenn es dort überraschend doch sehr touristisch zugeht.

Also den Titicacasee hatte ich ganz woanders im Kopf, wieder was gelernt, dass der zu Peru und Bolivien gehört. Reiseberichte bilden.

Zitat
Noch nie zuvor habe ich auf 4000 m Höhe das Tanzbein geschwungen. Meine Kopfschmerzen waren nämlich seit dem Morgen weg

Schon bin ich dabei und Deine Kopfschmerzen sind weg......

Bin gespannt wie es weitergeht.......

Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 09. November 2019, 10:35:01
Das heißt, die leben dort auf den Schilfinseln tatsächlich heute noch, also im Alltag, auch wenn keine Touristen da sind?

(http://www.smilies.4-user.de/include/Girls/smilie_girl_307.gif) und polstern ständig ihre Schilfinseln auf, damit ihr Zuhause bleibt -> KLICK (https://de.wikipedia.org/wiki/Urus)

Ein sehr schöner und vor Allem interessanter Tag mit Einblick in den Alltag der Einheimischen, auch wenn es dort überraschend doch sehr touristisch zugeht.
Also den Titicacasee hatte ich ganz woanders im Kopf, wieder was gelernt, dass der zu Peru und Bolivien gehört. Reiseberichte bilden.

Peru ist von Touristen geradezu überrannt und eines der Highlights ist der See mit den schwimmenden Inseln. Das Andenmeer sollte man auf jeden Fall mit einplanen, auch wenn man sich dabei zum Affen macht wie zum Fasching verkleiden muss  :toothy9:.

Schon bin ich dabei und Deine Kopfschmerzen sind weg......

Zweifelsohne  :adieu:.

Und schon wieder so ein schöner Tag!
Die Uros und ihre Schilfinseln finde ich sehr spannend - wieder etwas gelernt.

Ich hätte nie gedacht, dass ich einer Lehrerin noch etwas beibringen kann  ;) ;D .

Hm, beim Anquatschen von Touristen und dem Singen von "Alle meine Entchen" bin ich total zwiegespalten. Mir würde es wahrscheinlich genauso auf die Nerven gehen wie euch und es wäre mir zuviel - auf der anderen Seite ist dies wohl die einzige Einnahmequelle des Volkes und da verstehe ich eine gewisse "aggressive Strategie" schon und, wer weiß, vielleicht finden die meisten deutschen Touristen das toll????

Es waren noch andere Deutsche auf dem Boot, aber die haben das auch ignoriert. Anders geht es nicht. Es reicht, wenn man eine Stickerei kauft und die Bootsfahrt mit dem Mercedes extra bezahlen muss. Da habe ich auch nichts dagegen, denn die einzige Einnahmequelle sind die Touristen. Woanders kauft man sich schließlich auch Souvenirs. Der gestickte Läufer sieht nicht mal schlecht auf dem Sidebord im Flur aus. 

Hast du dich nicht verkleidet? Oder musste Heikos Bild hier herhalten?  ;D

 :totlach: Ich hatte gar keine andere Wahl. Allerdings kleidete mich das nicht körperbetont genug  :zwinker: und deshalb wird das Bild mit dem ausladenden Rock nicht veröffentlicht.

Ich bin sehr positiv überrascht, wie vielfältig das Land und auch eure Reise ist - irgendwie hatte ich nur Inkas, Anden, Alpakas und gebratene Meerschweinchen im Kopf  ::)

Das Land bietet so viel mehr und wir waren nur im Süden unterwegs. Wer den Dschungel mag, der kann im Norden das Amazonasgebiet besuchen.

Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silvia am 09. November 2019, 12:02:11
Hast du dich nicht verkleidet? Oder musste Heikos Bild hier herhalten?  ;D
:totlach: Ich hatte gar keine andere Wahl. Allerdings kleidete mich das nicht körperbetont genug  :zwinker: und deshalb wird das Bild mit dem ausladenden Rock nicht veröffentlicht.
Das ist ein Vorteil einer virtuellen Reise, man braucht solchen Quatsch nicht mitzumachen. Ich hasse es, wenn man versucht mich zu so etwas zu "zwingen".
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 09. November 2019, 14:37:00
Das ist ein Vorteil einer virtuellen Reise, man braucht solchen Quatsch nicht mitzumachen. Ich hasse es, wenn man versucht mich zu so etwas zu "zwingen".

Notfalls hätte man auf dem Boot bleiben können. Aber wenn mir schon der Zutritt ins "Schlafzimmer" gewährt wird, dann mache ich so einen Quatsch natürlich auch mit  :toothy9:. Was anderes hätte man auf der kleinen Schilfinsel ohnehin nicht tun können.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 09. November 2019, 16:44:19
Ilona, danke für den Link. Sie leben noch dort, hätte ich nicht gedacht, aber im Link steht auch, dass die Mehrzahl der Urus heute auf dem Festland lebt. Das heißt vermutlich, dass es in einigen Jahren oder Jahrzehnten tatsächlich ein Freilichtmuseum sein wird.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 10. November 2019, 09:38:09
20.04.19 – Puno -> Cusco

Wieder eine lange Fahrt und einige Ausgrabungsstätten

Wir stehen zwar nie spät auf, doch während dieser Reise klingelte der Wecker meistens sehr früh und so auch an diesem Tag. Wir wurden pünktlich um 6:20 Uhr vom Hotel abgeholt und zum Busbahnhof chauffiert. Hier wurden wir von Elisabetha, einer Mitarbeiterin der örtlichen Reiseagentur, in Empfang genommen und waren mal wieder froh, dass die Reise von der Agentur organisiert war. Wir hätten sonst nicht gewusst, dass im Busterminal zuerst eine Gebühr von 1,50 Soles (38 Cent) pro Person fällig ist und man erst dann zum Schalter des Busunternehmens darf.

Elisabetha half uns beim Einchecken und begleitete uns bis zum Bus. Nun lagen 10,5 Stunden Fahrt mit einigen Stopps vor uns. Der erste Stopp war nach 1,5 Stunden in Pucara. Hier wurden wir in ein Museum geleitet, in dem es Relikte von Ausgrabungen der Pucara-Kultur zu sehen gibt. Der Eintritt ist frei und die Toiletten sauber.

Auf den Dächern im Ort sieht man oft zwei Stiere aus Keramik. Die sollen das Haus beschützen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02890a6jwp.jpg)

Wer es bis jetzt noch nicht weiß: So begeistert wie diese ausgegrabene Statue

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02894v9kmv.jpg)

schaue ich immer, wenn ich ins Museum soll (http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_251.gif).

Oberhalb vom Museum gibt es einen kleinen Laden, von dessen Dachterrasse man auf die Ausgrabungsstätten zweier Tempel blicken kann.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02896ylko9.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc028972ek36.jpg)

Danach besichtigten wir die örtliche Kirche.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc029031kkl4.jpg)

Drinnen wieder eine geschmückte Trage.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02899vtkac.jpg)

Dann hieß es auch schon wieder in den Inka-Express einsteigen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc029049wj8i.jpg)

Die stundenlangen Panoramafahrten waren wie eine Landschaftsmeditation. 

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0290503jag.jpg)

Ein weiterer kurzen Stopp war auf dem Pass La Raya, der Wasserscheide zwischen Pazifik und Atlantik.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02907n8kcm.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02908aekw8.jpg)

Danach ging es nur noch bergab nach Sicuani. Hier gab es Mittagessen vom Büffet, das weder einladend aussah, noch geschmeckt hat. Das Beste war noch die Quinoa-Gemüse-Suppe. Es war eine Massenabfertigung für Bustouristen und das schlechteste Essen der ganzen Reise.

Der nächste Stopp war an den Ruinen von Raqchi mit einem 100 x 25 m großen ungewöhnlichen Tempel im Zentrum einer ehemaligen Inka-Siedlung.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc029097rkkr.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02911emjqx.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02921gzk8x.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02931d8kk8.jpg)

Drumherum wird wie eh und je geerntet.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02938h8jza.jpg)

Außerhalb der Anlage gibt es im Ort eine Kirche und natürlich viele Verkaufsstände.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc029414ajlw.jpg)

In der einfachen Kirche

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02943gtj8a.jpg)

befindet sich die älteste Kirchenorgel Perus hinter Glas.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02942xtjf4.jpg)

Die Abfahrt nach Cusco verzögerte sich etwas, denn Heiko hat das Mittagessen überhaupt nicht vertragen und eilte noch schnell zur Toilette.

Einen weiteren Stopp machten wir 30 Minuten später an einer wunderschönen Kirche, die man leider von innen nicht fotografieren durfte.

Um 17:30 Uhr trafen wir endlich in Cusco ein. Livia, die örtliche Reiseleiterin und ein Fahrer erwarteten uns bereits am Busbahnhof. Sie brachten uns zum Hotel Tierra Viva Centro und dort erzählte uns Livia so einiges, doch unsere Köpfe waren nicht mehr aufnahmefähig. Wir gingen kurz aufs Zimmer und machten uns dann auf den Weg zum Plaza de Armas, dem Hauptplatz.

Dort locken viele Restaurants mit äußerst günstigen Menü-Preisen. Eine sympathische Anwerberin bekam den Zuschlag und wir ein Menü zu 20 Soles = 5 € pro Person. Für diesen Preis bekamen wir eine leckere selbstgemachte Limonade, Quinoa-Suppe, ein dünnes Alpaka-Steak und Vanilleeis zum Nachtisch. Als Absacker genehmigten wir uns noch einen Pisco-Sour. Das Essen war richtig lecker und kein Vergleich zu dem Fraß vom Mittag. Pappsatt und müde gingen wir ins Hotel zurück. Nach dem Duschen fielen uns gleich die Augen zu.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 10. November 2019, 09:39:02
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 10. November 2019, 17:06:15
Wieder ein interessanter Tag,nur schade, dass die Qualität des Mittagessens nicht stimmte und Heiko sogar Probleme damit hatte  :(

Leider kenne ich das auch aus der Türkei, manche Touristen-Anlauf-Restaurants an einer gut befahrenen Strecke (vor allem auch Busse) haben es halt nicht nötig, sich auf Qualität zu konzentrieren  ::)

Was waren denn das für Kästen auf der rechten Seite der Kirche?

Das ist heute mein absolutes Lieblingsbild:


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02938h8jza.jpg)

Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 10. November 2019, 17:25:16
Was waren denn das für Kästen auf der rechten Seite der Kirche?

Keine Ahnung, die sind mir vor Ort nicht einmal aufgefallen  :verlegen:.

Das ist heute mein absolutes Lieblingsbild:

Ja und das musste ich heimlich machen. Die alte Frau sagte im Vorbeigehen "no foto". Da ich wusste, dass die Älteren nicht fotografiert werden möchten, habe ich sie auch nur von hinten abgelichtet. Es zeigt die ursprüngliche Bevölkerung bei der täglichen, schweren Arbeit und keine touristische Folklore.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silvia am 11. November 2019, 08:29:35
Was waren denn das für Kästen auf der rechten Seite der Kirche?
Keine Ahnung, die sind mir vor Ort nicht einmal aufgefallen  :verlegen:.
Sehen aus wie die ungeschmückten Traggestelle für die Prozessionen
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 11. November 2019, 10:41:04
Sehen aus wie die ungeschmückten Traggestelle für die Prozessionen

(http://www.smilies.4-user.de/include/Denken/smilie_denk_45.gif) Das könnte es gewesen sein.

Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 11. November 2019, 18:41:36
Wir sind im Urlaub nun wirklich keine Langschläfer, aber eure Aufstehzeiten sind ja extrem :schreck:

Gut, dass die lange Busfahrt durch ein paar Besichtigungen unterbrochen wurde, auch wenn mal wieder ein Museum dabei war, aber ich denke mal, so lange wird der Besuch dort nicht gedauert haben.

Das Mittagessen und vor allem die Folgen für Heiko hören sich weniger gut an, aber immerhin war es nichts was ihn länger lahmlegte, das hätte nach deinen Höhenkopfschmerzen gerade noch gefehlt.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 12. November 2019, 08:04:37
Wir sind im Urlaub nun wirklich keine Langschläfer, aber eure Aufstehzeiten sind ja extrem :schreck:

Aufgrund des Jetlags am Anfang bleibt man eigentlich im Trott, aber alles in allem war die ganze Reise sehr anstrengend.

Gut, dass die lange Busfahrt durch ein paar Besichtigungen unterbrochen wurde, auch wenn mal wieder ein Museum dabei war, aber ich denke mal, so lange wird der Besuch dort nicht gedauert haben.

Der Stopp war mehr als PiPa  :zwinker: gedacht, da der Eintritt frei ist und Toiletten vorhanden sind.

Das Mittagessen und vor allem die Folgen für Heiko hören sich weniger gut an, aber immerhin war es nichts was ihn länger lahmlegte, das hätte nach deinen Höhenkopfschmerzen gerade noch gefehlt.

Wir hatten beide während der Reise unsere kurzen gesundheitlichen Probleme und wir sind noch nicht am Ende  :cool2:.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 12. November 2019, 09:44:58
21.04.19 – Cusco

Von der Pracht, Inka-Bauklötzen und Sexy Woman  :zwinker:

Es war Ostersonntag und da wir uns erst um 13:20 Uhr am Hauptplatz einfinden sollten, hätten wir eigentlich ausschlafen können. Eigentlich! Doch ab 5 Uhr brachen viele Hotelgäste auf und vom Getrampel über uns wurden wir wach. Um 7 Uhr frühstückten wir in aller Gemütsruhe und machten uns danach auf den Weg zum Mercado Central San Pedro. Das ist der gutbesuchte Markt der Einheimischen, in dem möglichst nicht fotografiert werden sollte. Es könnte sonst sein, dass man von den Marktfrauen mit Obst beworfen wird. Vor Taschendieben wird im Reiseführer auch gewarnt, doch so früh am Morgen war die Welt noch in Ordnung (http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_133.gif).

Als erstes kauften wir für 10 Soles = 2,50 € eine kleine Reisetasche, denn Livia sagte uns am Vorabend, dass wir nur mit leichtem Gepäck nach Machu Picchu reisen dürfen. Ein paar Gewürze wechselten noch den Besitzer und zum Schluss kaufte ich mir noch einen Sonnenhut. Auf dem Rückweg zum Hotel kamen wir an einem Stand vorbei, an dem eine junge Frau Uhrenbatterien wechselte. Da meine Uhr schon ein paar Tage nicht mehr mit der Zeit ging, ließ ich die Batterie für 3 Soles = 75 Cent wechseln. Nachdem wir alles im Zimmer verstaut hatten, machten wir uns auf den Weg zum Hauptplatz der ehemaligen Hauptstadt Perus.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc029465ljbl.jpg)

Einst war Cusco das Herz des Inka-Imperiums, der "Nabel der Welt", wie die Inka ihre Stadt nannten. Heutzutage ist sie nicht nur die schönste und abwechslungsreichste Stadt Perus, sondern wegen ihrer historischen Bedeutung auch eine der interessantesten in Südamerika.

Die Plaza de Armas war zu Zeiten der Inka das Herz der Stadt. Der Platz ist von Arkadengängen umgeben, in denen sich Geschäfte, Restaurants und Wechselstuben befinden. Souvenirhändler umschwirren die Touristen, denn auf dem Platz ist immer etwas los. Jeden Sonntagvormittag werden auf der Plaza mit einer Zeremonie die Nationalfahne Perus und die Regenbogenfahne der Inka gehisst.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02956y6kix.jpg)

Anschließend finden Paraden statt und an dem Ostersonntag mischten wir uns unter die Schaulustigen.

Unter anderem war die Biologieschule

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc029596yj49.jpg)

und das Gesundheitsministerium beim Schaulaufen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc029606ik0j.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02962inkxm.jpg)

Verkäufer boten Wackelpudding in Plastikbechern an.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02964p3kg5.jpg)

Links im Bild befindet sich die Kathedrale und rechts die Kirche La Compania de Jesus.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02968tujq4.jpg)

Um die Mittagszeit bestellten wir uns zwei kleine Pizzen inkl. Getränke für 16 Soles = 4 €. Danach kontaktierten wir Livia über WhatsApp (auf dem Hauptplatz gibt es 30 Minuten Gratis-Wlan).

Aufgrund der Osterfeierlichkeiten in der Kathedrale am Morgen, verzögerte sich die Stadtführung, denn Touristen durften erst ab 14 Uhr den Prachtbau betreten. Sie überreichte uns jeweils ein Boleto Turistico de Cusco zu umgerechnet je 32,50 € pro Person. Dies berechtigt zum Eintritt in 16 Sehenswürdigkeiten in Cusco und Umgebung. Allerdings kostete der Eintritt in die Basilika nochmals 25 Soles = 6,25 € pro Person extra und dafür darf man in der beeindruckenden Kathedrale nicht einmal fotografieren.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02973jujpw.jpg)

Noch nie zuvor haben wir so eine prachtvolle Kirche gesehen. Es ist alles Gold was glänzt und der riesige Altar besteht aus 2000 kg Silber! Die Kirche wurde auf den Grundmauern eines Inka-Palastes errichtet. Man hatte schließlich die indigene Bevölkerung zwangsweise zum Christentum bekehrt. Sie hatten nur die Wahl zwischen Taufe oder Tod.

Somit haben damals viele Steinmetze oder Künstler (wahrscheinlich aus Rache) indigene Elemente in Fassaden oder Bilder einfließen lassen. So auch in dem Bild mit dem nachgestellten Abendmahl. Im Gegensatz zum Gemälde von Leonardo da Vinci, liegt da nämlich ein Meerschweinchen auf dem Teller (http://www.smilies.4-user.de/include/Girls/smilie_girl_275.gif). Meerschweinchen sind für die Peruaner ein Hauptnahrungsmittel. Sie betrachten das Haustier nicht emotional, sondern als reine Nahrungsquelle. Um es vorwegzunehmen: Wir essen keine Nagetiere und ich würde heulend davonlaufen, falls man mich dazu zwingt.

Nach der Führung ging es zum Sonnentempel Koricancha weiter. Der kostet 15 Soles = 3,75 € Eintritt (auch nicht im Touristenticket enthalten). Dieser Tempel diente einst als Ort religiöser Zeremonien und Opfergaben. Die Inka feierten hier ihr alljährliches Fest zu Ehren der Sonne, das sogenannte Inti Raymi. Dieses Fest findet bis heute jedes Jahr am 24. Juni statt. Nach der Invasion der Spanier wurde ein Großteil des Tempels zerstört. Die Grundmauern sind noch erhalten. Mit den restlichen Steinen bauten die Kolonialherren die Kirche Santo Domingo, die sich direkt über dem Sonnentempel befindet. Die Kirche ist ein Zeichen der Macht. Die Macht über die Inka. Ironischer Weise sind im 17. Jahrhundert bei einem Erdbeben fast alle Gebäude der Spanier in Schutt und Asche zerfallen, wogegen die Baukunst der Inka, der Naturgewalt Stand blieb. Auch hier waren nur Bilder von außen möglich.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc029755vk66.jpg)

Danach holte uns ein Kleinbus ab. Unterwegs hatten wir einen tollen Blick auf die Stadt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0298144jpa.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_545171ka5.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc029948ejoa.jpg)

Man fuhr uns nach Tambomachay, einer früheren Badeanstalt der Inka am damaligen Inkatrail gelegen. Überall sprudelt Quellwasser durch Kanäle.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_54620akvk.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0298818j92.jpg)

Nach diesem kurzen Stopp ging es zum Naturheiligtum Q’enco weiter. Das befindet sich in stark zerklüfteten Felsen mit Spalten

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02991zrkkh.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0299213j8j.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5472dck2l.jpg)

sowie Sitzen und Altären, die in den Fels gehauen wurden.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5470svk90.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_54718fj1w.jpg)

Gut, dass es am Eingang Verkaufsstände gab, denn mittlerweile war es recht kühl geworden. So kam ich zu einer mollig warmen Strickjacke mit geringem Alpakaanteil für umgerechnet 8 €.

Endlich fuhren wir nach Saqsaywamán weiter. Doch bevor ihr euch beim Aussprechen des Namens die Zunge brecht, bezeichnen wir den Ort der Einfachheit halber als Sexy Woman. 

Es ist die imposanteste Inkastätte oberhalb von Cusco. Diese Festung sollte die Stadt vor Angreifern schützen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02996l2jgq.jpg)

Meterhohe, teils über 100 Tonnen schwere Steinquader wurden passgenau

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc02997ilkp0.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc030006rk1q.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5487w9j99.jpg)

wie Legosteine aufeinandergestapelt. Bis zu 40000 Menschen sollen 70 Jahre daran gearbeitet haben. Die Mauern wurden terrassenförmig angelegt und haben gewaltige Eckmonolithen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5489s9j6v.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03006b1jqb.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03009xzkse.jpg)

Hier hätten wir uns noch eine Weile aufhalten können. Doch leider wurde es um 18 Uhr schlagartig dunkel, so dass wir auch die Jesus Statue nur noch von weitem sahen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03007zrjrq.jpg)

Das war eine totale Fehlplanung des Touranbieters. Da hätte man lieber auf die Inka-Badeanstalt verzichten sollen, so dass wir mehr Zeit für Sexy Woman zur Verfügung gehabt hätten. Zur Krönung wurden wir auch noch zu dem Cousin des Guides einem Laden für Alpaka-Bekleidung gebracht. Das war wie bei einer Werbefahrt. Ich brachte das zum Ausdruck und wir boykottierten den Laden. Um 19 Uhr waren wir zurück im Hotel.

Mittlerweile hatten wir Hunger und gingen gegenüber vom Hotel ins Restaurant Divina Patricia und bestellten uns ein Menü für 10 Soles = 2,50 € pro Person. Das Menü bestand aus Ceviche, einem Nudeleintopf, Forellenfilet mit Reis und Kartoffeln und selbstgemachter Limonade. Dazu bestellten wir uns noch zwei Coka Colas und zwei Pisco Sour als Absacker. Insgesamt bezahlten wir 18 € und alles schmeckte super lecker.

Zurück im Hotel packten wir unsere peruanische Reisetasche für die kommenden zwei Tage. Ich erledigte noch meinen Aufschrieb, damit ich auch nichts im Reisebericht vergesse, die Kameras und Handys wurden nochmals geladen. Vier Dosen Veltins und die Gummibärchen mit verstaut. Ich hatte im Intro darüber berichtet und nun endlich, nach so einer langen Anreise, sollte die lange Reise für die Bierdosen zu Ende gehen.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 12. November 2019, 09:47:01
Link zur Map (https://goo.gl/maps/ASNEg36WmuXsXsGEA)
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: soenke am 12. November 2019, 12:32:55
Der Blick von oben auf Cusco fand ich sehr beeindruckend. Wahnsinn, wie die Stadt mit dieser Festung geschützt werden sollte. Sehr interessant.

Nach meinem Geschmack werden zu viele Kirchen besichtigt. Da bin ich ja schon fast am Überlegen Priester zu werden.  ;D ;D

Super, dass die Bierdosen die Reise überlebt haben und bald dem Empfänger überreicht werden können.
Hoffentlich macht er sie nach dem Geschüttel nicht gleich auf, sonst ist der Inhalt wohl in seinem Gesicht oder Kleidung.  >:D

LG
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silv am 12. November 2019, 13:20:34

Danach holte uns ein Kleinbus ab. Unterwegs hatten wir einen tollen Blick auf die Stadt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0298144jpa.jpg)


Solche Fotos schrecken mich immer etwas ab - ich denke da gleich an viele Häuser, viele Menschen und laut. Obwohl ja hier keine Hochhäuser zu sehen sind.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 12. November 2019, 13:20:54
Nach meinem Geschmack werden zu viele Kirchen besichtigt. Da bin ich ja schon fast am Überlegen Priester zu werden.  ;D ;D

Das bitte nicht, Sönke. Sonst muss ich dich noch mit euer Hochwürden anreden :totlach:.

Es ist leider in Lateinamerika so, dass die prachtvolle Kirchen haben und das eben Sehenswürdigkeiten sind. Ich denke aber, dass wir jetzt damit durch sind.

Super, dass die Bierdosen die Reise überlebt haben und bald dem Empfänger überreicht werden können.
Hoffentlich macht er sie nach dem Geschüttel nicht gleich auf, sonst ist der Inhalt wohl in seinem Gesicht oder Kleidung.  >:D

Gut, wenn man überall seine Kamera mit dabei hat und so manches dokumentieren kann  :toothy9:.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 12. November 2019, 13:25:10
Solche Fotos schrecken mich immer etwas ab - ich denke da gleich an viele Häuser, viele Menschen und laut. Obwohl ja hier keine Hochhäuser zu sehen sind.

Bei 500000 Einwohnern und unzäghligen Touristen geht es in Cusco selbstverständlich quirlig zu. Davon merkt man aber nur im Zentrum was.

Obwohl das Hotel sehr zentrumsnahe ist, hat es dermaßen dicke (Kloster-) Mauern, dass man von draußen überhaupt nichts hört.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 12. November 2019, 18:00:38
Bis auf den militärisch anmutenden Umzug hat mir heute alles richtig gut gefallen - nunja, die Jesus-Statue hätte ich auch etwas näher gerne mitgenommen  ;)

Weißt du, warum sich die Menschen und Kirchen so gegen das Fotografieren sperren? Selbst in arabischen Ländern, darf man ja auf Nachfrage Menschen ablichten, obwohl der Koran dies eigentlich nicht erlaubt, soviel ich weiß  ;)

Der Blick auf Cusco ist traumhaft  :herz:
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 12. November 2019, 18:38:34
Ein sehr interessanter Tag und wie schön, mal ohne Busfahrt ;D. Cusco habe ich mir irgendwie viel kleiner vorgestellt, 500.000 Einwohner ist doch ziemlich viel.

Auf den Umzug hätte ich verzichten können, aber Ostern wird in so katholischen Ländern eben stärker gefeiert als bei uns.

Sexy Woman :lach: :totlach: ich war nach dem Lesen der Überschrift schon gespannt, was es damit wohl auf sich hat.

Was ich ein bisschen merkwürdig finde, dass die meisten Orte, die ihr besucht, ja doch sehr vom Tourismus zu leben scheinen, es dann aber den Leuten nicht gefällt, fotografiert zu werden oder das Verbot in Kirchen zu fotografieren. Und auch die Preise sind irgendwie etwas merkwürdig, das Essen ist (aus unserer Sicht) total günstig, aber die Eintritte haben dann wieder europäisches Niveau.

Nun bin ich gespannt auf euren Besuch in Machu Picchu.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Heike Heimo am 12. November 2019, 20:39:43

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_54620akvk.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0298818j92.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc030006rk1q.jpg)

Diese wunderschönen Zyklopenmaueren würden uns natürlich sehr gut gefallen. Umso älter sie sind, desto präziser sind sie gebaut. Die Mauern gibt es auch in Europa zB in Delphi.

Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 13. November 2019, 08:37:00
Weißt du, warum sich die Menschen und Kirchen so gegen das Fotografieren sperren? Selbst in arabischen Ländern, darf man ja auf Nachfrage Menschen ablichten, obwohl der Koran dies eigentlich nicht erlaubt, soviel ich weiß  ;)

Viele Indigene glauben, dass die Seele ihrer Produkte gestohlen geht, wenn sie fotografiert werden. Davon abgesehen, sind Menschen keine Objekte und ein Markt kein Museum :cool2:. Wenn man fragt, darf man das in den meisten Fällen schon. Die Älteren sperren sich aber.

In einigen europ. Kirchen habe ich das Fotografier-Verbotsschild auch schon gesehen. Es ist respektlos, wenn Gläubige in ihr Gebet versunken sind, es klickt/blitzt und sie dabei noch ungewollt ins Bild kommen.

Auf den Umzug hätte ich verzichten können, aber Ostern wird in so katholischen Ländern eben stärker gefeiert als bei uns.

Paraden finden jeden Sonntag in Cusco statt. Aber mit Sicherheit im kleineren Kreis.

Sexy Woman :lach: :totlach: ich war nach dem Lesen der Überschrift schon gespannt, was es damit wohl auf sich hat.

Und dann war es nur Quechua in Lautschrift  :zwinker: :toothy9:.

Was ich ein bisschen merkwürdig finde, dass die meisten Orte, die ihr besucht, ja doch sehr vom Tourismus zu leben scheinen, es dann aber den Leuten nicht gefällt, fotografiert zu werden oder das Verbot in Kirchen zu fotografieren. Und auch die Preise sind irgendwie etwas merkwürdig, das Essen ist (aus unserer Sicht) total günstig, aber die Eintritte haben dann wieder europäisches Niveau.

Zum Fotografieren habe ich gerade etwas geschrieben. Direkt an den Touri-Hotspots lässt sich natürlich jeder (gegen einen Obulus) ablichten. Das war aber ein Markt der Einheimischen und die ältere Landbevölkerung sehen es als Seelenraub. Wer kassiert den Eintritt der Kathedrale? Natürlich die Kirche und das eine Museum war privat. Alles andere ist mit dem Boleto abgedeckt und da sind 16 Sehenswürdigkeiten inklusive. Das ist mit 32,50 € nur dann teuer, wenn man zeitmäßig nicht alle besuchen kann.

Nun bin ich gespannt auf euren Besuch in Machu Picchu.

Noch nicht gleich, denn Machu Picchu liegt nicht um die Ecke :floet:.

Diese wunderschönen Zyklopenmaueren würden uns natürlich sehr gut gefallen. Umso älter sie sind, desto präziser sind sie gebaut. Die Mauern gibt es auch in Europa zB in Delphi.

Dachte ich mir, dass euch das gefällt  :toothy9:. Dann werden die nächsten zwei Reisetage sehr interessant für euch.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silvia am 13. November 2019, 20:56:02
Diese Präzision des Mauerwerks ist unglaublich - das war einer der vielen Gründe, warum Cusco und Peru auf meiner Wunschliste standen. Wie schade, das es auf 3.500 m liegt   :(   Das Land wird auf meiner Wunschliste bleiben ... unter unerfüllte Wünsche  :'(
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 14. November 2019, 10:30:46
Diese Präzision des Mauerwerks ist unglaublich - das war einer der vielen Gründe, warum Cusco und Peru auf meiner Wunschliste standen. Wie schade, das es auf 3.500 m liegt   :(   Das Land wird auf meiner Wunschliste bleiben ... unter unerfüllte Wünsche  :'(

Warum, du hast doch keine gesundheitlichen Probleme!? Mit dem richtigen Akklimatisieren geht das schon und im Falle eines Falles dauert die Höhenkrankheit höchstens 2 Tage  :cool2:.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Susan am 14. November 2019, 13:06:44
Hab euch wieder eingeholt  8)

Finde ich gut, dass es bei den PiPas während der Busfahrten auch noch was zu sehen gibt. Als kleine Unterbrechung gefällt da auch die x. Kirche. Bei all dem Gold, das die offenbar haben, verstehe ich schon, wenn sie das Fotografieren nicht erlauben. Heutzutage kommt dann ja vieles ins Internet und lockt vielleicht Räuber an?

Als Colin (viel) jünger war, gab es mal eine Zeichentrickserie Kuzko (oder so ähnlich) über Inkas, die wir recht gern geguckt haben.  8) Dennoch hätte ich mir Cusco jetzt nicht so groß wie Hannover vorgestellt. Frau lernt eben nie aus  ;)

Für Ostersonntag hätte ich jetzt eine weniger militärische Parade erwartet. Die Prozessionen mit den geschmückten Wagen fanden wohl Karfreitag statt, oder? Ansonsten gefällt mir die Stadt.

Beeindruckend die Mauern von Sexy Woman, schade, dass ihr dort zu wenig Zeit hattet. Schicle neue Jacke, sieht schön kuschlig aus.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 14. November 2019, 13:41:57
Hab euch wieder eingeholt  8)

Das freut mich  :adieu:. Ich habe auch extra langsamer gemacht  :zwinker:.

Finde ich gut, dass es bei den PiPas während der Busfahrten auch noch was zu sehen gibt. Als kleine Unterbrechung gefällt da auch die x. Kirche. Bei all dem Gold, das die offenbar haben, verstehe ich schon, wenn sie das Fotografieren nicht erlauben. Heutzutage kommt dann ja vieles ins Internet und lockt vielleicht Räuber an?

Das ist eben der Unterschied zum Linienbus. Der Touri-Express macht einige Stopps, das zumindest zum Beine vertreten sehr gut ist.

Am Gold liegt das Fotografierverbot nicht, wie ich schon ein paar Posts zuvor schrieb. Die protzigen Kirchen sind nachts bestimmt gut gesichert.

Als Colin (viel) jünger war, gab es mal eine Zeichentrickserie Kuzko (oder so ähnlich) über Inkas, die wir recht gern geguckt haben.  8) Dennoch hätte ich mir Cusco jetzt nicht so groß wie Hannover vorgestellt. Frau lernt eben nie aus  ;)

Das ist ja witzig. Die Serie sagt mir gar nichts, aber sie scheint nicht nur für Kinder recht interessant gewesen zu sein.

Für Ostersonntag hätte ich jetzt eine weniger militärische Parade erwartet. Die Prozessionen mit den geschmückten Wagen fanden wohl Karfreitag statt, oder? Ansonsten gefällt mir die Stadt.

Keine Ahnung, wann genau die Osterprozessionen stattfinden. Obwohl wir sowohl Karfreitag, als auch am Sonntag unterwegs waren, haben wir keine gesehen. Wir durften als Touristen die Kathedrale am Ostersonntag leider nicht betreten. Ich wollte mir den Gottesdienst anschauen, aber no way.

Beeindruckend die Mauern von Sexy Woman, schade, dass ihr dort zu wenig Zeit hattet. Schicke neue Jacke, sieht schön kuschlig aus.

Ein gutes muss die Tour gehabt haben und wenn es nur der Kauf der Kuscheljacke war :totlach:. Aber für Sexy Woman braucht man mindestens einen halben Tag Zeit.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 14. November 2019, 16:42:54
22.04.19 – Cusco -> Ollantaytambo

1. Teil: Das Heilige Tal der Inka, die Salzterrassen von Maras, Moray

Kurz vor 8 Uhr erwartete uns Livia bereits in der Lobby und überreichte uns die Bahn- und Bustickets für den nächsten Tag. Püntklich um 8 Uhr kam ein Van mit Gina, unserer Reiseführerin an diesem Tag, angefahren. Für das Heilige Tal der Inka war eine Privattour für uns gebucht, da ich unbedingt die berühmten Salzterrassen sehen wollte.

Auf dem Weg über einen der Hausberge Cuscos, hielten wir an einem Aussichtspunkt und sahen die oberen Terrassen von Saqsayhuamán alias Sexy Woman.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03014rmk1n.jpg)

Eine halbe Stunde später blickten wir auf das Heilige Tal der Inka.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc030172gjhh.jpg)

Mit seinen fruchtbaren Böden, dem angenehm milden Klima und dem Urubamba Fluss können im Heiligen Tal der Inka viermal im Jahr Erdbeeren geerntet werden.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0301991kgx.jpg)

Unser erster längerer Halt war in Pisaq, das für seinen großen Markt bekannt ist. Wir hatten mittlerweile genug Märkte besucht und wollten auch nichts mehr kaufen, dennoch schleppte uns Gina durch den Markt. Die Brettspiele mit Inkafiguren sehen zwar nett aus, doch die gibt es auf den meisten peruanischen Märkten zu kaufen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03023jgjyf.jpg)

Wahrscheinlich hatte Gina Hunger, denn sie bog in einen Hinterhof ab, in dem leckere Empanadas (gefüllte Teigtaschen, unsere mit Tomaten und Käse) noch warm aus dem Ofen kamen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc030282gkg8.jpg)

Wir kauften uns auch welche, obwohl das herzhafte Gebäck mit umgerechnet 2 € je Stück überteuert war. In diesem Hinterhof wird anscheinend auch die peruanische Spezialität, nämlich Meerschweinchen, zubereitet.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc030244skxv.jpg)

Ich kann schon verstehen, dass man die süßen Nagetierchen zum Fressen gerne hat, doch mir kommen schon beim Gedanken daran die Tränen. Zwei Ortschaften weiter stehen Holzkohlegrills am Straßenrand und da werden die Cuys al Horno (Meerschweinchen am Stock) frisch gegrillt angeboten. Unser Fahrer wollte anhalten, doch ich winkte schnell ab.

Ein paar Kilometer weiter verließen wir das Tal in Richtung Hochebene nach Maras. Dort gibt es die berühmten Salzterrassen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03029ujjqq.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc030305zkk6.jpg)

Die Salinas bestehen aus 4500 übereinander am Berg angeordnete Becken, die über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem miteinander verbunden sind.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5517q4jpt.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0303555j4x.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03036tok8i.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03050m2kqo.jpg)

Betrieben wird die Anlage von lokalen Kooperativen mit 700 fleißigen Mitgliedern, die von April bis November aus jedem Becken ca. 300 Kilo Salz gewinnen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc030404okwt.jpg)

Die Becken werden aus dieser kleinen Bergquelle mit warmer hochkonzentrierter Sole gespeist

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03041y8kof.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc030427xkge.jpg)

und in solchen schmalen Kanälen weitergeleitet.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03044afki6.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03047oljrf.jpg)

Hier wurden zwei Becken neu angelegt

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03048hlkwj.jpg)

und hier wurde bereits Salz geerntet.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_55384yjg4.jpg)

Dieser Knochenjob sichert den Familien den Lebensunterhalt. Die Salzterrassen sind eine beeindruckende Sehenswürdigkeit und ich bin froh, dass ich auf den Besuch bestanden habe. In den Standardtouren sind die nämlich nicht mit drin.

Wir fuhren auf der Hochebene weiter und kamen an Quinoa-Feldern vorbei.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03067lvj4h.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5542i4jrh.jpg)

Obwohl die Felder sehr hoch über dem Flusstal liegen, ist dort Getreideanbau möglich.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0306853jrh.jpg)

Unser nächster Stopp war in Moray bei den kreisförmigen Terrassen aus der Inkazeit, die an ein Amphitheater erinnern. Vermutlich dienten die Terrassen der Agrarforschung. Es wurden Pflanzenarten ausgesät und beobachtet, in welcher Lage sie am besten gedeihen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03070c2jxj.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03071xajmb.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03076awksn.jpg)

Anschließend ging es 45 Minuten auf einer schmalen Dirtroad hinunter ins Tal.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03079syjqn.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03083i5jpw.jpg)

Noch war es früher Nachmittag und deshalb splitte ich den Tag in zwei Teile.

Fortsetzung folgt …

Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 14. November 2019, 18:10:10
Das war auf jeden Fall eine gute Entscheidung mit der Privattour, auch wenn ich erwarten würde, dass dabei nur das gemacht wird, was der Gast möchte, also keinen Markt, wenn dies ausdrücklich nicht gewünscht wird. Die Landschaft ist ziemlich beeindruckend mit den steilen und hohen Bergen, Salzgewinnung an einem Berghang kenne ich gar nicht, nur auf flachen Feldern am Meer. Konnte man da gar kein Salz kaufen?

Schwierig mit den Meerschweinchen, klar, die sind niedlich und man möchte sich nicht vorstellen, dass die auf den Tellern enden, andererseits sind auch die Alpakas niedlich und da isst man ohne weiter darüber nachzudenken das Fleisch.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 14. November 2019, 18:46:33
Danke für die ausführliche Erklärung zur den Fotos von Menschen und in Kirchen. Ich finde es selbstverständlich, dass man nicht in einer Kirche fotografiert, wenn dort Menschen beten, meditieren o.ä. - aber heutzutage ist das wahrscheinlich nicht immer der Fall.

Nach dem Glauben, verkaufen die Menschen, die sich dann gegen Geld ablichten lassen, wortwörtlich ihre Seele - arme Kerle.

Das war heute wieder ein schöner Tag. Mir hätte so ein Schachspiel gut gefallen, dabei hasse ich Schach - ich spiele lieber Twister  ;D

Die Salzterrassen gefallen mir richtig gut, so viele unterschiedliche Farbtöne - da kommt die Kunstlehrerin durch: Mischen von Brauntönen  ;)

Ich habs ja jetzt schon mehrfach gesagt, aber ich finde eure Reise sooo klasse! Viel Landschaft, viel Geschichte, viel Kultur - aber war es für euch nicht zu wenig wandern? Wenn ich da an eure USA-Reisen denke.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Susan am 14. November 2019, 20:09:45
Ich spiele zwar auch selten Schach, doch das bunte Brettspiel gefällt mir. Sehe ich das richtig: Inkas gegen Spanier  ;D Wär mal was anderes.

Gegrilltes Meerschweinchen zu esssen, hätte ich auch keine Lust; zumindest nicht, wenn ich sie vorher noch so putzig hab rumwuseln sehen. :(

Die Landschaft finde ich toll. Sehr beeindruckend die Salzterrassen, kaum zu glauben, dass die alle aus dem kleinen Quellrinnsal gespeist werden.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 15. November 2019, 08:49:51
Die Landschaft ist ziemlich beeindruckend mit den steilen und hohen Bergen, Salzgewinnung an einem Berghang kenne ich gar nicht, nur auf flachen Feldern am Meer. Konnte man da gar kein Salz kaufen?

Doch, Salz konnte man sowohl vor Ort zum Touristenpreis, als auch auf den einzelnen Märkten kaufen. Ich hatte mir schon in Cusco auf dem Markt welches gekauft  :zwinker: und im Koffer verstaut. Das Salz gleicht von der gelblich/bräunlichen Farbe dem Himalayasalz.

Schwierig mit den Meerschweinchen, klar, die sind niedlich und man möchte sich nicht vorstellen, dass die auf den Tellern enden, andererseits sind auch die Alpakas niedlich und da isst man ohne weiter darüber nachzudenken das Fleisch.

Klar sind die Alpakas niedlich, aber davon hatte ich noch keins als Haustier :cool2:. Vor allem diese gescheckten Meerschweinchen erinnerten mich an meins von damals  :heul:.

Ich habs ja jetzt schon mehrfach gesagt, aber ich finde eure Reise sooo klasse! Viel Landschaft, viel Geschichte, viel Kultur - aber war es für euch nicht zu wenig wandern? Wenn ich da an eure USA-Reisen denke.

Dass das kein Wanderurlaub wird, das war klar. Dazu müsste man einfach mehr Zeit für das Land haben.

Wir sind aber schon noch ein bisschen gewandert  :toothy9:.

Ich spiele zwar auch selten Schach, doch das bunte Brettspiel gefällt mir. Sehe ich das richtig: Inkas gegen Spanier  ;D Wär mal was anderes.

Ich war nahe dran, ein Spiel zu kaufen, aber ich mag weder Brett- noch Kartenspiele  :verlegen:.

Die Landschaft finde ich toll. Sehr beeindruckend die Salzterrassen, kaum zu glauben, dass die alle aus dem kleinen Quellrinnsal gespeist werden.

Das Wasser darf nicht zu schnell in die Becken laufen, sonst werden die Salze und Mineralien rausgespült. Während der Regenzeit liegen die Becken brach.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 15. November 2019, 18:16:20
Klar sind die Alpakas niedlich, aber davon hatte ich noch keins als Haustier :cool2:. Vor allem diese gescheckten Meerschweinchen erinnerten mich an meins von damals  :heul:.

Ah ok, ich hatte keine Meerschweinchen als Haustiere, daher würde ich vermutlich eins probieren, wenn ich mal nach Peru kommen würde  :verpiss:
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Heike Heimo am 16. November 2019, 09:20:24
Gute Entscheidung von der genormten Tour abzuweichen und diesen sehr interessante Platz, Salzterrassen, zu besuchen.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 16. November 2019, 10:13:12
Gute Entscheidung von der genormten Tour abzuweichen und diesen sehr interessante Platz, Salzterrassen, zu besuchen.

(http://www.smilies.4-user.de/include/Girls/smilie_girl_307.gif) Auf jeden Fall war das viel besser als die Standardtour.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 17. November 2019, 10:30:39
22.04.19 – Cusco -> Ollantaytambo

2. Teil: Ollantaytambo - das Bier hat sein Ziel erreicht  :adieu:

Direkt an der Hauptstraße befindet sich der Parkplatz für die Skylodge Adventure Suiten (https://naturavive.com/web/de/skylodge-adventure-suites/). Dabei handelt es sich um Kunststoffkapseln in schwindelerregender Höhe.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_55635mjva.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5561mrjlm.jpg)

https://www.youtube.com/watch?v=xPW7vZkaQh4

Dieser Schlafplatz muss hart erarbeitet werden, denn man erreicht ihn nur über einen Klettersteig und zurück geht es per Zipline. So hoch wie der Übernachtungsort ist aber auch der Preis. Ab 350 € pro Person kann man hier eine Nacht inkl. Abendessen und Frühstück im wahrsten Sinne des Wortes abhängen. Das ist nichts für uns und zudem hatten wir unsere Unterkunft in Ollanta schon lange reserviert.

Der Ort Ollanta liegt auf 2792 m Höhe, also viel tiefer als Cusco (3416 m). Auf sehr schmaler Zufahrtsstraße erreichten wir den Marktplatz

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc030913wjqd.jpg)

mit Blick auf die Ruinen von Pinkuylluna.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_55688ika6.jpg)

Vermutlich waren hier die Wachmannschaften untergebracht, die die Bergfeste Ollantaytambo gegenüber schützten und den Handelsweg kontrollierten.

In dem Minimarkt kauften wir uns Getränke und durften die Toiletten benutzen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03095bhj4i.jpg)

Danach machten wir einen Stadtrundgang. Der Grundriss der Stadt ist seit der Inkazeit unverändert.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03104lyjlc.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03097nvjx0.jpg)

Hier hätten wir zum Pinkuylluna aufsteigen können, doch auch dafür war leider keine Zeit.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc031031pjjl.jpg)

Unser Ziel war die Festung Ollantaytambo, die wie ein Adlerhorst über Ollanta thront.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03108hokg4.jpg)

Vor dem Eingang ist natürlich ein Markt

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03109r8kbc.jpg)

und dann geht es auf endlosen Treppen nach oben.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03112adjcw.jpg)

Bei 30°C machten wir beim Aufstieg immer wieder Pausen (http://www.smilies.4-user.de/include/Girls/smilie_girl_249.gif),

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03118wrk2x.jpg)

um die präzise Bauweise der Inka zu bewundern.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_55896ek8g.jpg)

Vom Berg gegenüber wurden damals die Steinblöcke abgetragen,

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc031247okx1.jpg)

damit die Festung errichtet werden konnte.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc031269vk8v.jpg)

Wie nur war es damals möglich, solche tonnenschweren Granitquader zu bearbeiten? Wahrscheinlich nutzte man natürliche Risse im Gestein aus.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_559768jgv.jpg)

Hier noch ein Blick von oben

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc031330yknl.jpg)

und von der anderen Seite war auch das Hotel Ccapac Inka unterhalb im Vorort San Isidro zu sehen. Das hatte ich privat reserviert.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5596q4k0x.jpg)

Dank Gina gab es auch ein Bild mit uns.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03139ifk3g.jpg)

Danach wurden wir vom Fahrer zum kleinen Hotel gebracht. Kalle, der Besitzer, war leider noch nicht zu Hause. Ein Mitarbeiter brachte uns zum freundlich eingerichteten Zimmer, das aber sehr klein ist.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3120zpkdw.jpg)

Kalle sollte erst am Abend zurück sein. Deshalb marschierten wir zurück nach Ollanta und dort zum Bahnhof. Der kleine Ort mit seinen schmalen Straßen ist dermaßen von Touristen überschwemmt, weil von dort aus die Züge nach Machu Picchu starten. Man muss sich als Fußgänger zwischen den Fahrzeugen und Mototaxis durchschlängeln.

Auf dem Rückweg gingen wir noch etwas essen und kauften Getränke für den nächsten Tag ein. Als wir um 19 Uhr zurück im Hotel waren, kam auch bald Kalle angefahren. Kalle machte vor vielen Jahren eine Motorradtour durch Südamerika und traf in Peru auf seine Frau. Nach der Hochzeit lebten sie fünf Jahre in Deutschland, doch dann hatte die Peruanerin Heimweh. Sie reiste allein zurück und organisierte den Bau des Hotels. Kalle musste noch ein paar Jahren arbeiten und ist nun in seinem Ruhestand Hotelbesitzer. Ich hatte davon in einem Reisebericht gelesen und auch, dass er sich über Veltins aus der Heimat freut. So erreichten die Bierdosen endlich wohlbehalten ihr Ziel und sein Sohn freute sich über die Gummibärchen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_312663kzi.jpg)

Lange Zeit zum Reden hatten wir leider nicht, denn am nächsten Morgen klingelte um 5:15 Uhr der Wecker.


Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 17. November 2019, 10:31:25
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Paula am 17. November 2019, 11:25:46
ein Gruß aus der Heimat, klasse  :beifall:
eure Aufstehzeiten sind echt krass, aber wenn es abends so früh dunkel ist bleibt einem nicht viel anderes übrig. Die Bauwerke sind total beeindruckend. Und wenn wenn man dann auch noch bedenkt in welcher Höhe die gebaut wurden, unglaublich!
Mir gefallen ja am besten die bunten Trachten, ich hätte mir bestimmt eine gestrickte Mütze gekauft, wenn die so dicht sind dass kein Wasser durchläuft sind sie bestimmt auch winddicht.
Ihr seid diesmal wirklich wenig geandert verglichen mit euren anderen Urlauben, aber ich kann mir gut vorstellen dass die Touranbieter nicht viel Wanderungen anbieten da bestimmt die meisten Touristen Probleme mit der Höhe haben. Und ihr habt ja auch vom Bus aus sehr viel von der Landschaft gesehen.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 17. November 2019, 12:14:44
Ollanta gefällt mir richtig gut.

Die Skyelodge ist ja schon sehr speziell, weißt du, ob so etwas gut angenommen wird? Menschen mit Höhenangst werden dort wohl eher nicht schlafen  >:D

Ich habe mich schon gefragt, was es mit dem Bier auf sich hat - finde es klasse, dass ihr es für Kalle um die halbe Welt tragt  :herz:
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 17. November 2019, 12:15:59
Hallo Paula,

eure Aufstehzeiten sind echt krass, aber wenn es abends so früh dunkel ist bleibt einem nicht viel anderes übrig.

Nicht nur, weil es so früh dunkel wird, sondern auch weil es so weite Strecken sind.

Die Bauwerke sind total beeindruckend. Und wenn wenn man dann auch noch bedenkt in welcher Höhe die gebaut wurden, unglaublich!

(http://www.smilies.4-user.de/include/Girls/smilie_girl_307.gif) und dann hatten die noch nicht mal Diamantsägen und LKW's.

Mir gefallen ja am besten die bunten Trachten, ich hätte mir bestimmt eine gestrickte Mütze gekauft, wenn die so dicht sind dass kein Wasser durchläuft sind sie bestimmt auch winddicht.

Da kann man davon ausgehen. Über 3500 m ist es schon kühl.

Ihr seid diesmal wirklich wenig geandert verglichen mit euren anderen Urlauben, aber ich kann mir gut vorstellen dass die Touranbieter nicht viel Wanderungen anbieten da bestimmt die meisten Touristen Probleme mit der Höhe haben. Und ihr habt ja auch vom Bus aus sehr viel von der Landschaft gesehen.

Das war kein Wanderurlaub, denn dafür müsste man länger Zeit haben. Wir wollten so viel wie möglich vom Süden Perus sehen. Das Beste kommt aber zum Schluss  :zwinker: und da waren wir in extremer Höhe zu Fuß unterwegs.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 17. November 2019, 12:20:02
Ollanta gefällt mir richtig gut.

Kein Wunder, dass sich Kalle dort niedergelassen hat. Mir wäre der Ort aber zu umtriebig.

Die Skyelodge ist ja schon sehr speziell, weißt du, ob so etwas gut angenommen wird? Menschen mit Höhenangst werden dort wohl eher nicht schlafen  >:D

Die ist gut gebucht, denn die Leute lieben den Nervenkitzel. Vor einiger Zeit wurde die Unterkunft hierzulande im TV vorgestellt.

Ich habe mich schon gefragt, was es mit dem Bier auf sich hat - finde es klasse, dass ihr es für Kalle um die halbe Welt tragt  :herz:

Das peruanische Bier ist auch gut, aber so ein Lieblingsbier aus der Heimat natürlich viel besser.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silv am 17. November 2019, 12:51:04

Direkt an der Hauptstraße befindet sich der Parkplatz für die Skylodge Adventure Suiten (https://naturavive.com/web/de/skylodge-adventure-suites/). Dabei handelt es sich um Kunststoffkapseln in schwindelerregender Höhe.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_55635mjva.jpg)


 :schreck: :schreck: Da würden mich keine 10 Pferde reinbringen...
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 17. November 2019, 13:38:07
:schreck: :schreck: Da würden mich keine 10 Pferde reinbringen...

 :totlach: Ich glaube, die 10 Pferde kommen da auch nicht hoch.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Susan am 17. November 2019, 14:14:59
Schon interessant die Skylodge, aber absolut nichts für mich  :schreck:

Dafür ist  Ollanta mit den Bergfestungen richtig klasse - trotz des vielen Treppesteigens  :girly: und das in der Höhe ... Gibt es denn dort in der Gegend überhaupt Wandermöglichkeiten? Schaut mir bisher eher nach Klettergebieten aus.

Veltins und Gummibärchen sind gut bei ihren Empfängern angekommen, sehr schön
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 17. November 2019, 14:35:21
Dafür ist  Ollanta mit den Bergfestungen richtig klasse - trotz des vielen Treppesteigens  :girly: und das in der Höhe ... Gibt es denn dort in der Gegend überhaupt Wandermöglichkeiten? Schaut mir bisher eher nach Klettergebieten aus.

So hoch ist es doch dort gar nicht mehr, nur noch 2750 m :zwinker:.

Wandermöglichkeiten gibt es genügend. Man denke da an den berühmten 4tägigen Inka-Trail, der von der Gegend aus bis zum Machu Picchu führt. Die Trekking-Tour fordert ganz schön und ist Monate im voraus ausgebucht. Alternativ gibt es den Salkantay Trek, den Choquequirao Trek und den Huayhuash-Rundweg. Der Inka- und der Salkantay Trek enden in Machu Picchu. Dafür braucht man ein Permit, eine gute Kondition und einen Guide. Selbst bei einer Gruppentour kostet der Spaß an die 700 € pro Person. Wenn es dann noch regnet ...

Nein, das ist nichts für uns oder erst dann, wenn wir mehr Zeit und eine bessere Kondition haben.

Veltins und Gummibärchen sind gut bei ihren Empfängern angekommen, sehr schön

Ja, die Freude war groß, wie man auf den Bildern sieht.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: soenke am 17. November 2019, 17:09:35
Der Tag im heiligen Tal der Inkas hat mir super gefallen. Super schön, interessant und von geschichtlicher Bedeutung. 8)

Wie die Anderen einen Kommentar zur Skylodge. Echt geile Idee  :), aber auch wenn ich Abenteuer liebe, aber das ist des Guten zuviel. Aber schon aufregend für Leute, die es mögen für einen stolzen Preis.

Ach wie schön, die Überraschung für Kalle ist euch geglückt,  ;D er hat sich richtig gefreut und der Kleine auch mit seinen Gummibärchen.

Auf dem Bild mit der Steintreppe sind ja ganz schön viele Leute zu sehen. ??? Auch wenn die Inkastätten natürlich eine absolute Sehenswürdigkeit sind, hätte ich nicht gedacht, dass da so viele Leute unterwegs sind.

Freue mich auf mehr.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 18. November 2019, 09:30:00
Auf dem Bild mit der Steintreppe sind ja ganz schön viele Leute zu sehen. ??? Auch wenn die Inkastätten natürlich eine absolute Sehenswürdigkeit sind, hätte ich nicht gedacht, dass da so viele Leute unterwegs sind.

Dann warte es mal ab, bis wir nach Machu Picchu kommen :totlach:.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 18. November 2019, 18:48:04
In der Skylodge würde ich gerne übernachten, die Aussicht muss toll sein, den Preis wäre es mir allerdings nicht wert. Schließlich schläft man ja den größten Teil der Zeit, die man im "Zimmer" verbringt. Und ich wundere mich ja schon, weshalb so etwas überhaupt sein muss, die Landschaft und die alten Bauten dort sind doch eigentlich schon beeindruckend genug.

Die Festung in Ollanta ist extrem beeindruckend, das muss extremst arbeitsintensiv gewesen sein, nicht nur die Bearbeitung der Steine, sondern auch sie an diese unwegsame Stelle zu bringen und "aufeinander zu stapeln".

Eure Zimmer sieht nett aus und die Freude von Kalle und seinem Sohn sieht man ihnen an. Aber ein recht junger Sohn für einen Rentner ;D Habt ihr seine Frau auch getroffen?
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 19. November 2019, 07:54:30
In der Skylodge würde ich gerne übernachten, die Aussicht muss toll sein, den Preis wäre es mir allerdings nicht wert. Schließlich schläft man ja den größten Teil der Zeit, die man im "Zimmer" verbringt. Und ich wundere mich ja schon, weshalb so etwas überhaupt sein muss, die Landschaft und die alten Bauten dort sind doch eigentlich schon beeindruckend genug.

Die Leute wollen heutzutage im Urlaub immer etwas Außergewöhnliches erleben und so etwas bietet die Skylodge. Für den ganzen Aufwand (inkl. Toilette in der Box und dem Essen) rechtfertigt es den Preis. Es war bestimmt teuer, bis die Boxen und die Zipline installiert waren.

Aber ein recht junger Sohn für einen Rentner ;D Habt ihr seine Frau auch getroffen?

Ja, wir haben Gladys auch getroffen. Sie ist um einiges jünger als er. Mit dabei war auch sein angeheirateter Enkel, der ein Jahr jünger ist als sein Sohn. Gladys war schon einmal verheiratet und hat zwei Söhne mit in die Ehe gebracht. Einer studiert Touristik und der andere ist der Papa vom Enkel und hilft im Hotel.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 19. November 2019, 08:59:54
23.04.19 – Ollantaytambo -> Machu Picchu Pueblo

1. Teil: Mit dem Zug in den Dschungel zur Felsenstadt

Um 5:15 Uhr klingelte der Wecker. 5:45 standen wir an der Rezeption und bezahlten Kalle die Übernachtung. Leider hat die Familie vor einem Jahr das Servieren eines Frühstücks vor 6:30 Uhr eingestellt. Stattdessen bekamen wir eine Tüte mit Proviant in die Hand gedrückt. Um 6 Uhr war ein Mototaxi für uns bestellt und wir knatterten damit in Richtung Bahnhof (http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_251.gif).

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3124rukws.jpg)

Gut, dass wir nur mit leichtem Gepäck unterwegs waren. Selbst so früh am Morgen war die Straße zum Bahnhof verstopft. Die letzten 50 m gingen wir zu Fuß und durften nach Kontrolle der Tickets den Bahnsteig betreten.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc031403dkju.jpg)

Die Reiseleitung hatte uns Tickets für die Incarail besorgt, deshalb weiß ich nicht, wieviel die Fahrt kostete. Neben Incarail fährt nur noch PeruRail die Strecke. Wer es gerne luxuriös mag, der kann einen Platz im Belmond Hiram Bingham Waggon reservieren.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0314284knz.jpg)

Bahnfahrten sind in Peru recht teuer, so dass die meisten Touristen erst in Ollantaytambo zusteigen. Wir warteten aufs Boarding.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03143avjyk.jpg)

Der Waggon und die Sitzplätze stehen auf dem Ticket und dementsprechend muss man einsteigen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc031459pjib.jpg)

Nachdem wir uns die ganze Zeit über gewundert hatten, dass wir keinem einzigen Asiaten in Peru begegnet sind, war unser Waggon voll davon.

Da wir Hunger hatten, packten wir die Tüte aus.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_31306wji1.jpg)

Der Inhalt war keineswegs berauschend und den styroporähnlichen Müsliriegel ließen wir gleich in der Verpackung. Wir waren an dem Tag die einzigen Gäste im Hotel und das wunderte uns nun gar nicht mehr. Wenigstens eine Tasse Tee hätte man uns morgens anbieten können. Heißgetränke, Schokotaler und Hartkekse wurden dafür im Zug serviert.

Die steinharten Kekse

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc031477ok4x.jpg)

waren kein Frühstücksersatz, doch der Mandeltee schmeckte absolut lecker.

Nach 1,5 Stunden erreichten wir Machu Picchu Pueblo. Hier führen die Schienen mitten durch den Ort.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0314998jyh.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc031504mkzc.jpg)

Hier war es aufgrund der vielen Leute sehr schwer, den Hotelpagen ausfindig zu machen. Er stand irgendwo ganz hinten in der Ecke und der örtliche Reiseleiter daneben. Der sagte uns, dass uns der Angestellte zum Hotel Tierra Viva begleitet und wir um 9:00 Uhr auf dem Marktplatz sein sollen.

Das Hotel ist ca. 15 Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Wir lagerten dort unsere kleine Reisetasche ein und machten uns auf den Weg zum Hauptplatz.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03152z7jnl.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc031551ujw3.jpg)

Der Ort befindet sich inmitten fast senkrechter Berge und im Dschungel.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03154gyjlm.jpg)

Es ist dort viel wärmer als in Cusco und vor allem sehr schwül. Trotz leichtem Regen und Bewölkung waren wir nach kurzer Zeit nassgeschwitzt. Der Guide kam 10 Minuten später und brachte uns 50 m weiter zum Busbahnhof. Obwohl uns Katja Tickets für den Nachmittag versprochen hatte, stand als Eintrittszeit 9:00 Uhr darauf. Die Busse (pro Person und Fahrt umgerechnet 6 €) fahren im Minutentakt und trotz langer Schlange saßen wir schnell im Bus. Es geht in vielen Serpentinen ca. 30 Minuten nach oben. Dort erwartete uns unser persönlicher Guide Jorge. Er empfahl uns, das WC aufzusuchen, denn in der Felsenstadt gibt es keine sanitären Anlagen und nur Einbahnwege. Die Schlangen vor den Toiletten waren natürlich lang und die Nutzung kostete umgerechnet 50 Cent pro Person.

Auf unseren Tickets stand ein Eintrittspreis von umgerechnet 38 € pro Person. Nachdem wir endlich durch die Ticketkontrolle waren, ging es 10 Minuten lang Gesicht an Po über viele hohe Treppenstufen weiter. Auf 2400 m Höhe ist das Treppensteigen anstrengend und selbst unser junger Guide schnaufte wie ein Walross (http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_251.gif).

Endlich erreichten wir den ersten Aussichtspunkt auf die Anlage.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc031587rkzk.jpg)

Machu Picchu lag regelrecht im Dornröschenschlaf, als es 1911 von dem US-Amerikaner Hiram Bingham mit Hilfe eines einheimischen Führers entdeckt wurde. Bis heute ist wenig über die ehemalige Inkastadt in den Bergen bekannt. Es gibt viele Theorien, doch die wahrscheinlichste ist, dass die Festung in gemäßigter Höhenlage und dem milden Klima dem Inkaherrscher in den kalten Andenwintern als Rückzugsort diente. Machu Picchu wurde zu Beginn der Inkazeit gegründet und um 1450 ausgebaut. Der an drei Seiten von schroffen, steilen Felsen umgebene Ort war genial als Schutzburg und Festung gewählt. Mächtige Mauern schützten die Zitadelle und dank der hängenden Gärten konnten ca. 1000 Menschen ernährt werden.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc031620vjch.jpg)

Der Schnelldurchlauf begann, denn eine Führung darf nur zwei Stunden dauern und zudem regnete es. Im Regencape hatten wir uns den Besuch natürlich nicht vorgestellt und das Gehen auf den nassen, glitschigen Steinen bremste alle Besucher aus.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03165tbjo8.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc031661vjpp.jpg)

Unser Guide Jorge bemühte sich, uns die Geschichte näher zu bringen, doch mangels Zeit, der vielen Leute und dem Regen ging vieles unter.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03178dfjat.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03168suk9l.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03170wkk34.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03174kak60.jpg)

Machu Picchu verhüllte sich zwar während unseres Besuchs in Wolken und Nebelschwaden, doch das Gefühl an einem magischen Ort zu sein, blieb bei uns aus.

Über eine weitere Treppe gelangt man zum Allerheiligsten, nämlich Intiwatana, dem "Ort, an dem die Sonne angebunden ist".

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03175g7kl9.jpg)

Der aus einem Felssockel herausragende Granitblock diente astronomischen Zwecken. Die Neigung des Blocks steht in direktem Bezug zum Äquator, die vier Scheitelpunkte markieren die Himmelsrichtungen.

Etwas weiter befindet sich der Heilige Felsen Pachamama Huasi. Mit viel Phantasie hat der gewaltige Felsblock nach links die Form eines Fisches und nach rechts die eines Meerschweinchens. Auffallend ist aber, dass der Stein die Kontur des dahinterliegenden Berges hat. Doch leider war auch dieser von den Wolken verhüllt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03179tbjkr.jpg)

In unmittelbarer Nähe befindet sich das Kontrollhäuschen für den Aufstieg zum Wayna Picchu.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc031808gjhq.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03182vzk1b.jpg)

Nur wer absolut schwindelfrei ist und über eine gute Kondition verfügt, sollte den Aufstieg wagen. Täglich dürfen max. 400 Personen die Felsnase besteigen und die Tickets müssen Monate im Voraus gebucht werden. 600 beschwerliche, schmale, unbefestigte Steinstufen führen zum Gipfel. Vor allem bei Regen ist der Aufstieg lebensgefährlich, da es keine Geländer gibt. Dennoch gönnen sich viele diesen Nervenkitzel.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5637h2kie.jpg)

Wir dagegen machten uns mit Jorge auf den Rückweg, denn die zwei Stunden waren schon vorbei. Jorge verabschiedete sich von uns und wir gingen gemächlich

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03187s6jmg.jpg)

in Richtung Ausgang.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03188brjfn.jpg)

Fast zwei Stunden zuvor waren wir dort oben.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0319200kog.jpg)

Es war schon eine Meisterleistung der Inkas in diesem steilen Gelände eine Stadt zu errichten, die Jahrhunderte später zum Touristenmagnet wird.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03193xtjqn.jpg)

Das Mähen und Düngen der Grasflächen erledigen die fleißigen Lamas.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03195zyk36.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03197uyk9q.jpg)

Am Ausgang stellten wir uns in die Reihe und warteten auf den nächsten freien Bus.

Teil 2 folgt ...
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silvia am 19. November 2019, 09:57:23
Muss man nach der Führung die Ruinen in Machu Picchu auch gleich verlassen??

Die Salzterrassen finde ich total interessant  :thumb:  super, das ihr sie eingebaut habt. Auch die Festung in Ollantaytambo ist interessant und ich staune jedes Mal auf's neue über die Baukunst  :respekt:

Mit Übernachten in den Skylodges hätte ich kein Problem, nur mit dem Preis. Wie die anderen auch schon bemerkten: man verschläft doch die meiste Zeit
 


Diese Präzision des Mauerwerks ist unglaublich - das war einer der vielen Gründe, warum Cusco und Peru auf meiner Wunschliste standen. Wie schade, das es auf 3.500 m liegt   :(   Das Land wird auf meiner Wunschliste bleiben ... unter unerfüllte Wünsche  :'(
Warum, du hast doch keine gesundheitlichen Probleme!? Mit dem richtigen Akklimatisieren geht das schon und im Falle eines Falles dauert die Höhenkrankheit höchstens 2 Tage  :cool2:.
Es geht nicht um die Höhenkrankheit, sondern um zu wenig Sauerstoff dort oben. Ist bei mir eher Kopfsache, wenn ich Lufthole aber bemerke das ich "keine Luft kriege", dann geht das bei mir fast Richtung Panik. Ähnlich wie unter Wasser sein - ist einfach nichts für mich. War vor etlichen Jahren mal in Ecuador und dort waren ein paar Stunden auf 4.000 schon grenzwertig, 3500 geht grad noch, aber besser alles andere darunter   :)  ... aber ich bin froh das ich das weiß, denn früher stand man auch der Annapurna-Treck auf dem Plan, der wurde nach Ecuador ersatzlos gestrichen.

Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Susan am 19. November 2019, 12:31:09
Sehr beeindruckend die Ruinen! Bewundere immer wieder die frühe Baukunst, dagegen sind unsere neumodschen Wolkenkratzer eigentlich nichts. Wollte schon fragen, wer denn da Rasen mähen muss - das geht natürlich mit den Lamas wunderbar  ;)

Die Wolkenschwaden verbreiten zwar ein wenig Mystik, trotzdem schade, dass das Wetter nicht besser war. Zwei Stunden für eine Führung erscheint mir ziemlich knapp mit all dem rauf und runter steigen. Würde sowas ja lieber selbst erkunden, aber bei den vielen Besuchern sind die ganzen Regelungen sicher sinnvoll.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 19. November 2019, 13:07:29
Muss man nach der Führung die Ruinen in Machu Picchu auch gleich verlassen??

Du kannst zwar auf dem Rückweg noch trödeln, aber zurückgehen auf keine Fall. Seit Januar gibt es eine neue Regelung (https://info-peru.de/machu-picchu-neue-regelungen-ab-januar-2019/), da der Besucheransturm von mittlerweile bis zu 6000 Personen !!! pro Tag eingedämmt werden muss. Siehe auch diesen Artikel im Spiegel (https://www.spiegel.de/spiegelgeschichte/machu-picchu-dem-ansturm-der-touristen-nicht-gewachsen-a-963951.html).

Es geht nicht um die Höhenkrankheit, sondern um zu wenig Sauerstoff dort oben. Ist bei mir eher Kopfsache, wenn ich Lufthole aber bemerke das ich "keine Luft kriege", dann geht das bei mir fast Richtung Panik. Ähnlich wie unter Wasser sein - ist einfach nichts für mich. War vor etlichen Jahren mal in Ecuador und dort waren ein paar Stunden auf 4.000 schon grenzwertig, 3500 geht grad noch, aber besser alles andere darunter   :)  ... aber ich bin froh das ich das weiß, denn früher stand man auch der Annapurna-Treck auf dem Plan, der wurde nach Ecuador ersatzlos gestrichen.

Wenn das eher ein Kopfsache ist, dann brauchst du die Anden nicht in Erwägung ziehen. Mit einem unguten Gefühl sollte man das Land nicht bereisen.

Sehr beeindruckend die Ruinen! Bewundere immer wieder die frühe Baukunst, dagegen sind unsere neumodschen Wolkenkratzer eigentlich nichts. Wollte schon fragen, wer denn da Rasen mähen muss - das geht natürlich mit den Lamas wunderbar  ;)

Heutzutage wird sogar die Leichtbauweise mit dem Kran erledigt. Hochachtung vor all den damaligen Völkern, die solche Terrassen, Pyramiden und die Kirchen nicht zu vergessen, unter schwersten Bedingungen erbaut haben.

Die Wolkenschwaden verbreiten zwar ein wenig Mystik, trotzdem schade, dass das Wetter nicht besser war. Zwei Stunden für eine Führung erscheint mir ziemlich knapp mit all dem rauf und runter steigen. Würde sowas ja lieber selbst erkunden, aber bei den vielen Besuchern sind die ganzen Regelungen sicher sinnvoll.

Nebel- oder Wolkenschwaden sind nicht schlimm, denn die wandern sehr schnell weiter. Das Wetter kann sich alle paar Minuten in Machu Picchu ändern. Schlimm war nur der Regen, denn das Fotografieren mit dem Regencape ist sehr umständlich.

Zwei Stunden sind schon knapp und deshalb hatte uns Katja ein weiteres Ticket für den nächsten Morgen besorgt :happy2:. Somit waren wir nicht allzu enttäuscht, als wir die Festung nach 2.5 Stunden verlassen mussten.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silv am 19. November 2019, 13:33:20

Die steinharten Kekse


Dafür gabs doch den Tee zum Tunken  ;D
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 19. November 2019, 16:04:18
Die steinharten Kekse

Dafür gabs doch den Tee zum Tunken  ;D

 :totlach: Der war gut.

Da hätte man uns schon eine Kanne Tee hinstellen müssen.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 19. November 2019, 18:09:46
Schade, dass ihr so ein bescheidenes Frühstück bekommen habt, trotz so netten Besitzern. Wenn die Züge so früh fahren, sollten sie auch, wie du schreibst, zumindest ein Heissgetränk zu dieser Uhrzeit anbieten.

Der Blick auf Machu Picchu zwischen den steilen Gipfeln und mit den Wolken- und Nebelschwaden ist absolut beeindruckend und etwas, das du sicherlich nicht mehr vergisst. Aber die Menschenmassen sind erschreckend und um so mehr, nachdem ich den Artikel in deinem Link gelesen habe - wusstest du das schon vorher?

Auf euren morgendlichen Besuch bin ich gespannt.

Diese Wanderung auf die Felsnase ist ja Wahnsinn, gut, dass ihr das nicht gemacht habt.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 19. November 2019, 19:45:28
Machu Picchu mag sehr, sehr beeindruckend sein, aber die vielen Menschen und die Regularien bezüglich der Zeit schrecken mich zumindest ab - umso schöner, dass ich es hier miterleben darf. Jedenfalls hast du doch einige Fotos ohne Massenauflauf schießen können und das gefällt mir! Ich bin auf den zweiten Besuch gespannt!

Schade, dass Kalle und seine Frau bzw. Schwiegersohn so unflexibel mit dem Frühstück sind ... das Frühstück sieht so jedenfalls wenig einladend aus. Aber wahrscheinlich haben sie es nicht nötig, sich individuell um ihre Gäste zu kümmern, denn das Hotel liegt ja an einem bevorzugtem Ort. Immer schade, wenn an Hotspots die Gäste und deren Bedürfnisse nicht mehr im Mittelpunkt stehen - vor allem in einem privat geführtem Haus.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 20. November 2019, 08:50:20
Schade, dass ihr so ein bescheidenes Frühstück bekommen habt, trotz so netten Besitzern. Wenn die Züge so früh fahren, sollten sie auch, wie du schreibst, zumindest ein Heissgetränk zu dieser Uhrzeit anbieten.

Man hat es anscheinend nicht mehr nötig, so früh aufzustehen. Das Hotel scheint nur noch Zeitvertreib zu sein und es gibt weitaus bessere Unterkünfte im Ort.

Der Blick auf Machu Picchu zwischen den steilen Gipfeln und mit den Wolken- und Nebelschwaden ist absolut beeindruckend und etwas, das du sicherlich nicht mehr vergisst. Aber die Menschenmassen sind erschreckend und um so mehr, nachdem ich den Artikel in deinem Link gelesen habe - wusstest du das schon vorher?

Ich wusste schon, dass Machu Picchu ähnlich dem Grand Canyon überrrannt ist. Aber am GC entzerrt es sich durch die vielen Aussichtspunkte und die Wenigstens laufen den Canyon hinunter. In der Felsenstadt ballt sich das alles und staut sich an manchen Stellen gewaltig.

Auf euren morgendlichen Besuch bin ich gespannt.

Diese Wanderung auf die Felsnase ist ja Wahnsinn, gut, dass ihr das nicht gemacht habt.

Da wäre zum einen gar keine Zeit gewesen und zum anderen bei so einer Witterung lebensgefährlich. Für so schmale, steile Stufen mit Gegenverkehr bin ich nicht schwindelfrei genug. Das schaue ich mir lieber im Video an :zwinker:.

https://www.youtube.com/watch?v=AVNMPfLg-DI
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 20. November 2019, 08:53:19
Machu Picchu mag sehr, sehr beeindruckend sein, aber die vielen Menschen und die Regularien bezüglich der Zeit schrecken mich zumindest ab - umso schöner, dass ich es hier miterleben darf. Jedenfalls hast du doch einige Fotos ohne Massenauflauf schießen können und das gefällt mir! Ich bin auf den zweiten Besuch gespannt!

Trotz der vielen Leute bin ich froh, dass wir Machu Picchu mit eigenen Augen gesehen haben. Die Wissenschaftler rechnen schon lange mit einem Erdrutsch, weil die Straße nach oben viel zu sehr befahren ist.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 21. November 2019, 08:12:14
23.04.19 – Machu Picchu Pueblo

2. Teil: Im strömenden Regen zu den Allcamayu Wasserfällen

Zurück im Tal gingen wir erst einmal zum Hauptplatz und dort schnurstracks in ein Restaurant. Nach dem mickrigen Frühstück vom Morgen knurrten unsere Mägen. Wir bestellten uns Tacos und wurden von der großen Portion mehr als satt. Danach gingen wir kurz ins Hotel und konnten einchecken.

Gegenüber vom Hotel ist ein Informationsstand. Dort fragte ich nach einer kurzen Wanderung, da es mittlerweile nicht mehr regnete, aber noch sehr unbeständig aussah. Die Dame empfahl uns den Besuch der Allcamayu Wasserfälle oberhalb des Dorfes und wir machten uns gleich auf den Weg.

Zuerst auf gemäßigtem Weg dem Fluss folgend,

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03199yqjiw.jpg)

doch schon bald ging es recht steil und über viele Treppen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03200o9kn9.jpg)

zu den Steinskulpturen weiter.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03201n2ktf.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc032026ikn5.jpg)

Kurz darauf endet das Dorf und der Pfad durch den Dschungel beginnt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03203a7kv4.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03204jak8a.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0320547kbf.jpg)

Es begann zu regnen und wir hatten weder einen Schirm noch eine Regenjacke dabei. Da waren wir einmal im Berg-Regenwald unterwegs und schon schüttete es. Unter großen Bananenblättern suchten wir erst einmal Schutz, doch die hielten den Starkregen nicht lange von uns ab. Wir rannten bis zum Eingang weiter.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03206x0jce.jpg)

Kurz darauf kamen wir zu einer Blechhütte, die einem jungen Familienvater und Steinkünstler gehört. Ich fragte, ob wir warten können, bis der Regen aufhört. Das war ok für ihn. Wir saßen 15 Minuten im Trockenen, als zwei junge, ebenfalls durchnässte Amerikanerinnen des Weges kamen. Sie wollten auch zu den Wasserfällen und bezahlten den Eintritt. Tropfnass waren sie schon und schlimmer konnte es nicht werden. Nach 15 Minuten kamen sie zurück und wir saßen immer noch im Trockenen. Ich sagte zum Spaß, dass der Wasserfallwärter ein paar Leihschirme zur Verfügung stellen sollte. Eine der beiden Frauen sprach perfekt spanisch und sagte ihm das. Schirme hat er keine, meinte er, aber Plasticos zu verkaufen. Hombre (http://www.smilies.4-user.de/include/Sonstige/smilie_sonst_024.gif), du bist überhaupt nicht geschäftstüchtig. Das hättest du uns schon vor einer halben Stunde sagen können. Wir kauften ihm zwei Plastikumhänge á 60 Cent ab und bezahlten den Eintritt. Für insgesamt 2,20 € kamen wir trocken bei den Wasserfällen an.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03209ffku3.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03207fskmx.jpg)

Gut, die Wasserfälle waren jetzt nichts Besonderes – Wasserfälle halt. Aber wir wissen jetzt, wodurch der Regenwald seine Bezeichnung hat (http://www.smilies.4-user.de/include/Girls/smilie_girl_275.gif).

Da es nicht mehr regnete, sahen wir auf dem Rückweg nicht nur die Hütte, die uns Unterschlupf bot,

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03210sdkc7.jpg)

sondern auch die wunderschönen Mini-Ruinenstädte, die der Künstler entlang des Dschungelpfades aus kleinen Steinen gebaut hat.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc032116zktr.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc032126njz5.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0321442joi.jpg)

Wir waren begeistert und der junge Mann freute sich sehr über mein Lob.

Zurück im Dorf wurden wir an jeder Kneipe angesprochen. Nein, wir möchten nichts essen. Doch einer punktete mit der Happy Hour. Zwei Pisco Sour für 2,50 € ließen uns eine Weile auf deren Terrasse chillen.

Zurück im Hotel

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0321674jrg.jpg)

gegenüber vom reißenden Urubamba-Fluss

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0321787knr.jpg)

duschten wir und zogen frische Klamotten an. Dann machten wir uns wieder auf den Weg hinauf ins Dorf zum Restaurant Indio Feliz. Das wurde uns am Titicacasee von Deutschen empfohlen. Wir hatten leider keine Reservierung, aber Glück, denn es war noch ein kleiner Zweiertisch frei. Die Spezialität des Hauses ist Forelle und die gibt es in vielen Variationen. Wir entschieden uns für Lachsforelle mit Mango aus dem Regenwald. Allein der Gedanke daran lässt uns heute noch das Wasser im Mund zusammenlaufen (http://www.smilies.4-user.de/include/Girls/sabber_2.gif).

Zuerst bekamen wir frisch gebackene, noch heiße Brötchen. Dann die Forelle

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3139blj14.jpg)

mit frisch zubereiteten Kartoffelchips und verschiedenen Gemüsen in separaten Schälchen. Der Tisch war viel zu klein für das ganze Geschirr. Es war alles so lecker und das beste Essen der ganzen Reise. Der Eigentümer ist ein unsympathischer Franzose, der sein Personal unwirsch durch die Gegend scheucht, aber sein Essen ist unschlagbar gut.

Auch an diesem Abend blieben wir nicht lange wach, denn wir mussten am nächsten Tag schon wieder vor den Hühnern aufstehen.


Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 21. November 2019, 08:12:55
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 21. November 2019, 13:35:32
Der Berg-Regenwald sieht wunderschön aus, schade, dass das Wetter nur bedingt mitgespielt hat.

Schön die kleinen Inkastätten - das muss auch sehr viel Mühe sein, die kleinen Steine so exakt zu setzen.

Zum Essenbild sagt ich jetzt mal nix - ich muss mir jetzt nämlich ein Müsli machen, hab Hunger bekommen  ;D
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 21. November 2019, 14:04:41
Der Berg-Regenwald sieht wunderschön aus, schade, dass das Wetter nur bedingt mitgespielt hat.

Ja, der Regenwald machte seinem Namen alle Ehre. Aber besser es schüttete hier, wie auf dem Machu Picchu.

Zum Essenbild sagt ich jetzt mal nix - ich muss mir jetzt nämlich ein Müsli machen, hab Hunger bekommen  ;D

Was für ein adäquater Ersatz  ;) ;D.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 21. November 2019, 17:16:11
Der Berg-Regenwald sieht wunderschön aus, schade, dass das Wetter nur bedingt mitgespielt hat.

Ja, der Regenwald machte seinem Namen alle Ehre. Aber besser es schüttete hier, wie auf dem Machu Picchu.

Zum Essenbild sagt ich jetzt mal nix - ich muss mir jetzt nämlich ein Müsli machen, hab Hunger bekommen  ;D

Was für ein adäquater Ersatz  ;) ;D.

Ich habe in der Küche extra noch einmal geschaut, ob sich ein Franzose versteckt, der mir eine leckere Forelle zubereitet, aber es wurde dann doch leider das Müsli  :weissnicht:
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 21. November 2019, 18:06:27
Da habt ihr mal Zeit für eine individuelle Wanderung und dann regnet es - schade, aber ihr habt es ja dann doch noch ohne allzu sehr nass zu werden geschafft. Sehr hübsch die kleinen Ruinenstädte und es ist doch irgendwie sympathisch, dass an diesem touristischen Ort nicht alle nur ans Geschäft denken.

Das Essen sieht sehr lecker aus.

Die Lage des Ortes ist ja schon sehr extrem so am steilen Hang und bei den vielen Häusern, die da an den Hängen "kleben", kann man nur hoffen, dass da nicht mal ein Erdrutsch alles unter sich begräbt (ist ja glaube ich, im verlinkten Artikel als Gefahr genannt).
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Susan am 22. November 2019, 00:37:47
Eine Regenwanderung im Regenwald, gut dass der Typ dann doch noch seine Capes rausgerückt hat.  ;) War es wenigstens warm dabei?

Trotzdem eine schöne Wanderung und die Mini-Ruinen sind klasse. Da hat der junge Künstler Lob verdient.

Die Forelle sieht ausgesprochen lecker aus
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 22. November 2019, 10:00:24
Die Lage des Ortes ist ja schon sehr extrem so am steilen Hang und bei den vielen Häusern, die da an den Hängen "kleben", kann man nur hoffen, dass da nicht mal ein Erdrutsch alles unter sich begräbt (ist ja glaube ich, im verlinkten Artikel als Gefahr genannt).

Die Wissenschaftler warnen schon lange vor einem Erdrutsch. Die Auffahrt zum Machu Picchu ist der Anzahl der Busse nicht gewachsen.

Eine Regenwanderung im Regenwald, gut dass der Typ dann doch noch seine Capes rausgerückt hat.  ;) War es wenigstens warm dabei?

Kalt war es nicht an dem Tag, eher schwül.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 23. November 2019, 11:09:33
24.04.19 – Machu Picchu -> Cusco

Machu Picchu, die Zweite und noch immer keine Magie

Der Wecker klingelte uns um 5:30 Uhr aus dem erholsamen Schlaf. Das Frühstücksbüffet steht den Gästen schon ab 6 Uhr zur Verfügung und um 6:30 Uhr standen wir bereits an der Bushaltestelle, denn mit der Einlasszeit um 7 Uhr gehörten wir zu den ersten Besuchern. So früh am Morgen herrschte noch ein größerer Andrang vor den Bussen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3141c9kjm.jpg)

Selbstverständlich, dass sich auch vor dem Eingang lange Schlangen bildeten.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3144retdzj21.jpg)

Kaum sind die Leute aus dem Bus gestiegen, wendet dieser

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3145wgj2n.jpg)

und fährt sofort wieder hinunter ins Tal.

Der erste anstrengende Aufstieg erfolgte wieder dicht an dicht.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_31464gk1j.jpg)

Machu Picchu zeigte sich an dem Morgen weniger verhüllt und es waren kaum Leute in der Anlage unterwegs.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03223cajei.jpg)

Die zotteligen Rasenmäher liefen aber schon auf Hochtouren.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03226p7kx1.jpg)

Beim zweiten Besuch durften wir Machu Picchu ohne Führer auf eigene Faust erkunden (http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_133.gif). Wir machten uns deshalb gleich auf zum 45minütigen, schweißtreibenden Aufstieg über glitschige Steine zum Sonnentor.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0323059jmj.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03234xzj4r.jpg)

Zwischendurch hatten wir einen freien Blick auf die kurvenreiche Busstrecke.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03257y3kut.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03246vqkbi.jpg)

Das Wetter und die Aussicht auf Machu Picchu änderte sich alle paar Minuten. Mal wieder war die Felsenstadt in viele Nebelschwaden gehüllt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03245k1kmt.jpg)

Endlich erreichten wir Intipunku, das Sonnentor.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03251tnkqr.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03254cfkq2.jpg)

Hier oben treffen frühmorgens zum Sonnenaufgang die Wanderer ein, die nach dem viertägigen, beschwerlichen Marsch auf dem berühmten Inka-Trail einen ersten Blick auf Machu Picchu werfen. Auch wir waren nicht allein und für jedes Bild musste man sich anstellen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03263bkknw.jpg)

Wir gingen den Weg gemächlich zurück, denn die feuchten, glatten Steine und der ständige Gegenverkehr machten ein schnelleres Gehen unmöglich.

Zurück in der Festung machten wir einen Abstecher zur Inka Bridge.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03271aakrn.jpg)

Den schmalen Weg sollten nur schwindelfreie Personen gehen und deshalb gibt es eine Kontrollstelle. Hier muss man unterschreiben, dass man den Weg auf eigene Gefahr geht.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03273t3kyt.jpg)

Einen Ausblick auf den Rio Vilcanota

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03278qdjur.jpg)

hat man von diesem schmalen Pfad

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03279l9j0j.jpg)

auf dem Weg zur Brücke,

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03280jyj3j.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03281gfkxs.jpg)

der noch etwas schmäler wird.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc0328208klq.jpg)

Der Zugang zur Brücke ist sicherheitshalber abgesperrt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03283pekz2.jpg)

Noch ein letztes Bild von Machu Picchu,

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03287nqjmb.jpg)

bevor wir uns ein letztes Mal durch den Einbahnweg mit den vielen Leuten zum Ausgang machten.

Resümee: Die Magie dieses einzigartigen Ortes wird durch den Massentourismus zerstört. Bedingt durch die vielen Pendelbusse ist es vorprogrammiert, dass der Hang eines Tages abrutscht. Da nützt es auch nichts, wenn man die Aufenthaltsdauer pro Person verkürzt, wenn dafür mehr Besucher eingelassen werden. Das stimmt traurig und nachdenklich.

Um 11 Uhr fuhren wir mit dem Bus zurück in den Ort. Wir aßen in einem der vielen Restaurants einen Burger und holten dann die deponierte Reisetasche vom Hotel ab. Um 14 Uhr fuhr der Zug nach Ollantaytambo zurück. Am Ausgang des Bahnsteigs erwartete uns Ricardo. Was waren wir froh, dass diesmal die Abholung pünktlich klappte. Das ist bei dieser schmalen, chronisch verstopften Straße nicht gewährleistet. Wir kämpften uns zwischen Taxis, Bussen und Mototaxis 500 m bis zum Parkplatz durch. Ricardo spricht etwas Englisch. Er hatte es sechs Monate in einem Institut gelernt, damit er mit seinem Ein-Mann-Taxiunternehmen internationale Kundschaft befördern kann. Während der 2,5stündigen Fahrt nach Cusco erzählte er unter anderem von einer Privattour, die er ein paar Tage zuvor mit einem Mexikaner unternommen hatte. Die Fahrt mit ihm war jedenfalls sehr kurzweilig.

Um 18 Uhr lieferte er zwei übermüdete deutsche Touristen mit Schlafmangel in ihrem Stadthotel in Cusco ab. Livia, die örtliche Reiseleiterin, wollte noch auf einen Plausch vorbeikommen, doch wir waren zudem hungrig und sagten ihr ab. Alles Wichtige sollte sie uns per WhatsApp mitteilen. Nach dem Duschen gingen wir nur ein paar Häuser weiter in unser Stammlokal und bestellten wieder ein Menü für 10 Soles = 2,50 €. Dies beinhaltete Ceviche, Limonade und ein gegrilltes Hähnchenfilet. Genau die richtige Portion, um den Hunger zu stillen. Allerdings dauerte die Zubereitung der Ceviche noch etwas. Ein Blick in die Küche ließ mich jedoch zweifeln, denn die frische Ceviche mischte der Koch unter den Rest. Geschmacklich war es allerdings ok.

Zurück im Hotel rief ich die Infos von Livia zur Gruppentour am nächsten Morgen ab. Die Nacht war diesmal extrem kurz, denn wir würden bereits um 4:30 Uhr abgeholt werden.

Heiko bekam noch am Abend gesundheitliche Probleme und an Schlaf war somit nicht zu denken.

Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 23. November 2019, 11:10:12
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silvia am 23. November 2019, 15:47:02
Bei den Fotos auf die Ruinenstadt von oben kommt schon eine Sehnsucht auf, aber ich bin irgendwie ganz froh, das es bei mir wegen der Höhenlage wegfällt, denn bei diesem Massenandrang kann ich verstehen, das die "Magie" nicht rüberkommt.  :(
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 24. November 2019, 09:49:05
Bei den Fotos auf die Ruinenstadt von oben kommt schon eine Sehnsucht auf, aber ich bin irgendwie ganz froh, das es bei mir wegen der Höhenlage wegfällt, denn bei diesem Massenandrang kann ich verstehen, das die "Magie" nicht rüberkommt.  :(

Ich bin froh, Machu Picchu mit eigenen Augen gesehen zu haben, aber mit derartigem Menschenauflauf habe ich irgendwie nicht gerechnet. Dort blieb die Magie aus, aber es wurde noch magisch  :toothy9:.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 24. November 2019, 15:15:22
Es sind wunderbare Eindrücke, die du uns mitgebracht hast  :beifall:

"Magie" findet man, glaub ich,  nicht mehr an Hot Spots oder nur nachts  ;). Die Bilder vom Aufstieg sehen jedenfalls schlimm aus. Aber ich kann verstehen, dass du froh bist Machu Picchu mit eigenen Augen gesehen zu haben.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 24. November 2019, 15:31:46
Es sind wunderbare Eindrücke, die du uns mitgebracht hast  :beifall:

 :danke: Gabi

"Magie" findet man, glaub ich,  nicht mehr an Hot Spots oder nur nachts  ;).

Vielleicht finden wir doch noch einen magischen Ort :cool2:.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Paula am 24. November 2019, 19:14:25
die Fotos von Machu Picchu die du gemacht hast bringen die Magie des Ortes bei mir sehr wohl rüber, aber ich kann mir vorstellen dass die  Besuchermassen den Eindruck vor Ort stark beschädigen. Schade dass das Wetter auch nicht so toll war. Für mich ist das wegen der Höhenlage aus zwei Gründen nix, erstens werde ich höhenkrank und dann habe ich ja auch noch Höhenangst, mir wurde schon beim Anblick des Wanderweges schlecht, da hätte ich keinen Meter gehen können  :schreck:
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silv am 24. November 2019, 21:52:15
Mir geht es wie Paula. Diesen Weg könnte ich mir aus der Nähe nicht mal angucken, geschweige denn gehen  :o

Machu Picchu gefällt mir gut, die vielen Menschen weniger.

Ich bin auf den magischen Moment gespannt  :)
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Susan am 25. November 2019, 01:40:02
Auch wenn es vielleicht an Magie mangelt, finde ich Machu Picchu sehr beeindruckend. Sehr gern würde ich selbst dahin trotz der Menschenmassen (da bin ich Sommerfeirenurlaubsgestählt). Doch wer weiß, ob es noch steht, wenn ich endlich den Gatten dazu überredet habe  ::)

Den Weg zur Inka Brücke könnte ich allerdings nicht gehen  :schreck:
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 25. November 2019, 12:57:10
die Fotos von Machu Picchu die du gemacht hast bringen die Magie des Ortes bei mir sehr wohl rüber, aber ich kann mir vorstellen dass die  Besuchermassen den Eindruck vor Ort stark beschädigen. Schade dass das Wetter auch nicht so toll war. Für mich ist das wegen der Höhenlage aus zwei Gründen nix, erstens werde ich höhenkrank und dann habe ich ja auch noch Höhenangst, mir wurde schon beim Anblick des Wanderweges schlecht, da hätte ich keinen Meter gehen können  :schreck:

Machu Picchu ist schon ein außergewöhnlicher Ort und den Besuch möchte ich keinesfalls missen. In der Trockenzeit hat man bestimmt blauen Himmel, aber dafür noch mehr Touristen. Der Weg zur Inka-Bridge war nur mit Gegenverkehr etwas scary. Zwischendurch stand auch mal ein Lama mitten im Weg :totlach:, erzählte uns ein Entgegenkommender. Bis wir dort waren, stand es aber brav auf der Seite und zupfte genüßlich am Gras.

Machu Picchu gefällt mir gut, die vielen Menschen weniger.

So geht es uns allen doch auch am Grand Canyon  :cool2:.

Auch wenn es vielleicht an Magie mangelt, finde ich Machu Picchu sehr beeindruckend. Sehr gern würde ich selbst dahin trotz der Menschenmassen (da bin ich Sommerfeirenurlaubsgestählt). Doch wer weiß, ob es noch steht, wenn ich endlich den Gatten dazu überredet habe  ::)

Das kommt darauf an, wie lange du fürs Überreden brauchst :toothy9:.

Den Weg zur Inka Brücke könnte ich allerdings nicht gehen  :schreck:

Aber gerade auf diesem Pfad sind nicht so viele Leute unterwegs  ;) ;D. Ich fand es nicht so schlimm und man kann jederzeit umdrehen. Es kostet nicht extra.

Auf dem Rückweg schlich vor uns eine Frau dicht an der Wand entlang. An ihrer Stelle wäre ich sofort umgedreht. Stattdessen hielt sie den ganzen Verkehr auf  ::).
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 25. November 2019, 20:27:09
Auf den Fotos, also ohne dass man den Menschenauflauf live mitbekommt, ist der Anblick von Machu Picchu schon sehr beeindruckend, gerade auch durch die steilen Berge ringsum und die tollen Blicke, die sich dadurch nach unten bieten. Für mich kommt aber ein Besuch definitiv nicht in Frage, ich mag solche Menschenmassen überhaupt nicht und tue alles, um ihnen zu entgehen, da würde ich auch überhaupt keine Magie empfinden können.

Die letzte Nacht, die eh schon so kurz sein würde, klingt überhaupt nicht gut, hoffentlich ging es Heiko am nächsten Tag wieder besser, so ein straffes Programm und dann noch gesundheitliche Probleme sind keine gute Kombination.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 26. November 2019, 09:12:59
Die letzte Nacht, die eh schon so kurz sein würde, klingt überhaupt nicht gut, hoffentlich ging es Heiko am nächsten Tag wieder besser, so ein straffes Programm und dann noch gesundheitliche Probleme sind keine gute Kombination.

(http://www.smilies.4-user.de/include/Girls/smilie_girl_307.gif) So ging es weiter:
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 26. November 2019, 09:40:37
25.04.19 – Cusco -> Rainbow Mountains -> Cusco

Puro mágico - ein magischer Ort mit kunterbunten Bergen

Wie ich bereits vom Vorabend berichtete, vertrug Heiko das Essen nicht. Obwohl ich exakt dasselbe gegessen hatte, hatte ich in der Nacht keine Probleme. Heiko dagegen verbrachte die Nacht mehr auf dem Lokus als im Bett. Die Nacht war ohnehin sehr kurz, da wir um 4 Uhr aufstehen mussten und um 4:30 Uhr abgeholt wurden.

Eine lange Fahrt stand uns bevor und Heiko ging es nicht gut. Als der Kleinbus vorfuhr, mussten wir schweren Herzens absagen, denn Heiko traute sich die zweistündige Fahrt bis zum Frühstücksstopp nicht zu. Wir machten die Entscheidung davon abhängig, ob der Fahrer im Falle eines Falles irgendwo schnell anhalten konnte, doch Rasthöfe gibt es unterwegs keine. Somit war klar, dass wir nicht mitfahren. Heiko wollte, dass ich allein mitfahre, doch da hätten wir beide kein gutes Gefühl gehabt. Er nicht, weil das Ziel auf 5200 m hoch liegt und ich bereits Probleme mit der Höhe hatte und ich nicht, weil ich ihn nicht alleine lassen wollte.

So gingen wir zurück aufs Zimmer und ich legte mich enttäuscht aufs Bett. Mein Traum war geplatzt! Ich sinnierte so vor mich hin und hatte plötzlich die Idee (http://www.smilies.4-user.de/include/Denken/smilie_denk_45.gif). Ricardo!!!

Um 5 Uhr morgens schrieb ich an Livia eine Mitteilung, dass wir leider die Gruppentour absagen mussten und fragte, ob sie Ricardo zu einer Privattour überreden könnte. Gut, dass Livia früh aufsteht und um 5:30 Uhr bei mir durchklingelte. Sie weckte Ricardo und der erklärte sich bereit, seine zwei Fahrgäste vom Vortag zu chauffieren. Da er aber am anderen Ende von Cusco wohnt, schickte er uns einen Taxikollegen zum Hotel, der uns zu ihm nach Hause fuhr. Kurz nach 6 Uhr trafen wir bei Ricardo ein. Da es für die lange Strecke schon fast zu spät war, wollte Ricardo die kürzeste der drei möglichen Strecken austesten.

Nach 2 Stunden Fahrt erreichten wir das Touristen-Frühstückslokal. Wir machten dort aber nur einen kurzen Toiletten-Stopp und versprachen, nochmals nachmittags zum Essen vorbeizukommen.

Wir fuhren ein paar Kilometer weiter und dann bog Ricardo in einen Feldweg ab. Vorbei an zwei kleinen Ortschaften führte der Weg im weiteren Verlauf in unzähligen Serpentinen eine weitere Stunde nach oben.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5759tjkvv.jpg)

Richtig idyllisch war es hier und auch die Baby-Alpakas

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5764y6k29.jpg)

schauten uns interessiert hinterher. Ich konnte bei dem Gehoppel über die Dirtroad kaum Bilder machen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5766ujjb2.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5769zakak.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5770xcjkx.jpg)

Jedenfalls hatten wir nach einer Stunde Fahrt Zweifel, ob da überhaupt noch was kommt. Dazu taten mir die Reifen von Ricardos Toyota leid. Er besaß natürlich keinen Geländewagen, sondern so eine Art Corolla.

Doch irgendwann standen wir vor dem Häuschen und bezahlten umgerechnet 2,50 € pro Person Eintritt ins Naturreservat.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_57717ejln.jpg)

Wir fuhren weitere 20 Minuten die Schotterpiste hinauf

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5774txk6j.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_577704jnw.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5780qukq4.jpg)

Und hielten dann an einer kleinen Wendeplatte, die gleichzeitig der Parkplatz ist.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5779zijrj.jpg)

Hier waren wir nun auf über 5000 m Höhe und freuten uns alle wie Bolle (https://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_340.gif). In diese Gegend verirren sich nur wenige Touristen, da die Anfahrt beschwerlich und kaum Parkmöglichkeit vorhanden ist. Dafür ist der Aufstieg zu Fuß um die Hälfte kürzer.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5784bwj75.jpg)

Die Begeisterung kannte keine Grenzen und so war mir nicht bewusst, dass wir noch 200 Höhenmeter zusätzlich vor uns hatten.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_57902bkfy.jpg)

Ricardo bremste uns etwas aus, denn es stand noch eine besondere Zeremonie an. Ricardo wollte der Pachamama (https://de.wikipedia.org/wiki/Pachamama) mit einem Trankopfer huldigen und damit der Erdgöttin danken, dass wir ohne Probleme unser Ziel erreichten. Dafür musste jeder von uns drei schöne Coca-Blätter aus dem Beutel nehmen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03328qrkp2.jpg)

Ricardo kaute bereits auf Coca-Blättern herum, denn die Höhe schien dem jungen Mann zu schaffen zu machen. Dann grub er abseits des Weges ein Loch. Jeder von uns legte seine drei Coca-Blätter hinein.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc033273gkv2.jpg)

Dann packte er eine Flasche Fanta und eine Flasche Bier aus seinem Rucksack. Abwechselnd goss dann jeder von uns ein Drittel der Flasche in das Erdloch.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03329jrjw5.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03330orj96.jpg)

Aller guten Dinge sind drei und so opferte ich noch eine Flasche Gatorade.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03331ubjcl.jpg)

Ricardo bedeckte die Opfergaben mit Erde und wir setzten unseren Weg langsam nach oben fort.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03332acjny.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03333qqjzc.jpg)

Die Luft war so weit oben schon sehr dünn und wir mussten einige Male stehen bleiben und warten, bis sich die Pumpe einigermaßen beruhigt hatte. Aber im Großen und Ganzen hatte keiner von uns Beschwerden in dieser enormen Höhe.

Ganz im Gegenteil – irgendwie hatten wir eher den Höhenrausch (http://www.smilies.4-user.de/include/Girls/biggrin_girl.gif).

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5802kyj28.jpg)

Hier oben wurde es immer schöner.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03334hqkon.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03335zajld.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc033367jktc.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03340wejyb.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03366kejkx.jpg)

Einzig die Sonne fehlte zum vollkommenen Glück.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03342nwk6q.jpg)

Und dann waren sie zu sehen, die regenbogenfarbenen Berge.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03344ogjx5.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc033463fket.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03350jdkgp.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03352hoku8.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03353krjog.jpg)

Dem Klimawandel und der damit verbunden Eisschmelze ist es zu verdanken, dass die Rainbow Mountains erst vor 5 Jahren sichtbar wurden. Und nun werden auch sie von den Touristen überrannt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5798x5joj.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_580406jtf.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5807gyk85.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_5808wyji3.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03355xbjks.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03358sbjrv.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03359dpkd4.jpg)

Hier fanden wir die Magie, die wir in Machu Picchu vermissten. Doch wir hatten noch eine lange Rückfahrt vor uns und mussten aufbrechen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc03372r0kfy.jpg)

Ricardo hatte richtig Spaß mit uns und hat es nicht bereut, dass ihn Livia wegen den zwei Locos Gringos so früh aus dem Bett geworfen hat.

Auf dem Rückweg fiel mir die Zeichnung am Berg gegenüber auf.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dsc033762bkwj.jpg)

Die Spirale stellt ein grafisches Motiv dar, das sich in allen Kulturen Perus wiederfindet. Es repräsentiert Evolution, Veränderung und Transformation und nimmt zudem Bezug auf die Form eines Fingerabdrucks. Das ist der riesige Fingerabdruck der Pachamama auf dem Gestein. Ricardo war ganz gerührt, als ich ihn darauf aufmerksam machte.

Ricardo und sein Auto meisterten auch den langen Rückweg problemlos. In dem Ort im Tal angekommen, verzichteten wir aber auf das Büffet und setzten uns dafür in ein kleines, sehr familiäres Restaurant. Dort bestellten wir uns nur eine Hühnersuppe. Man servierte uns pro Teller ein halbes Huhn und kaum Brühe. Ich bat die Wirtin, dass sie uns das halbe Huhn auf zwei Teller verteilt und das machte sie dann auch.

Abends lieferte uns Ricardo im Hotel ab. Ein wunderschöner Tag war zu Ende, der uns drei gefallen hat. Wir verabschiedeten uns aufs Herzlichste von Ricardo, der uns mit seiner spontanen Bereitschaft dieses fantastische Erlebnis ermöglicht hatte.

Später beim Abendessen in einem Restaurant am Hauptplatz wurde uns bewusst, dass Heikos Unpässlichkeit unser Glück war. Ansonsten wären wir mit zehn weiteren Personen zu den Hauptbergen gefahren worden und hätten dort mit hunderten im Entenmarsch 1,5 Stunden nach oben wandern müssen. So waren wir fast allein inmitten der kunterbunten Berge. Einzig die Sonne hätte sich an dem Tag etwas mehr blicken lassen können. Das hätte zwar schönere Bilder ergeben, aber an der persönlich erlebten Magie nichts verändert. Das Beste kam zum Schluss und schon deswegen hat sich die anstrengende Reise für uns gelohnt.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 26. November 2019, 09:41:18
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 26. November 2019, 19:45:10
Toll, toll, toll! - und endlich die fehlende Magie!

Armer Heiko und doch hat sich am Ende des Tages alles zum Guten gewendet. Die Regenbogenberge sind herrlich und ich sehe sie zum ersten Mal.

Wie lieb von Ricardo einzuspringen und dann noch eine peruanische Opfergabe! War die Privattour denn teuer?
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Susan am 26. November 2019, 22:14:41
Ooops, ganz überlesen, dass es Heiko nicht gut ging. Super, dass es dann trotzdem noch mit der Tour geklappt hat.

Diese Regenbogenberge zu verpassen wäre ja zu schade gewesen. Herrliche Bilder  :herz: :respekt: für eure Wanderung auf über 5000 Meter.

Merkwürdie Erdgöttin  ;) Bier und Fanta hätte ich ja noch als Alster (Radler) gelten lassen. Aber Gatorade oben drauf  :P Sie hat euch dann ja gut auf Weg und Fahrt beschützt.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 27. November 2019, 08:45:39
Armer Heiko und doch hat sich am Ende des Tages alles zum Guten gewendet.

Für was eine Schei...ei doch gut sein kann  :totlach:.

Die Regenbogenberge sind herrlich und ich sehe sie zum ersten Mal.

Da bist du nicht die Einzige, da die Rainbow Mountains erst seit 5 Jahren sichtbar sind. Sonst gibt es nur noch in China und Argentinien welche.

Wie lieb von Ricardo einzuspringen und dann noch eine peruanische Opfergabe! War die Privattour denn teuer?

Eigentlich hätte Ricardo an dem Tag einen anderen Auftrag gehabt. Aber irgendwie waren wir uns schon auf der Fahrt nach Cusco sympathisch. Doch ohne den Einsatz von Livia hätte es nicht geklappt. Ihr gebührt auf jeden Fall auch unser Dank.

Es ist übrigens eine Ehre für Gringos, an so einer Zeremonie zu Ehren der Pachamama teilnehmen zu dürfen.

Die Privattour kostete umgerechnet 80 € für uns beide und dauerte 12 Stunden. Das Geld für die Gruppentour bekamen wir nicht mehr zurückerstattet, aber damit haben wir auch nicht gerechnet.

Ooops, ganz überlesen, dass es Heiko nicht gut ging. Super, dass es dann trotzdem noch mit der Tour geklappt hat.
Diese Regenbogenberge zu verpassen wäre ja zu schade gewesen. Herrliche Bilder  :herz: :respekt: für eure Wanderung auf über 5000 Meter.

Heiko hat an dem Tag erst wieder abends ein bisschen Hühnersuppe gegessen, damit wir ohne Zwischenstopps ans Ziel kommen.  In den letzten Jahren war es leider oft so, dass wir ein heißersehntes Wunschziel erst aufs zweite Mal erreichten. Deshalb besuchten wir ein 2. Mal die Baja CA und letztes Jahr klappte es endlich mit dem Maze-District. Für mich war aber klar, dass wir uns so eine anstrengende Peru-Reise nicht mehr antun. Somit war das Glücksgefühl auf 5200 m Höhe überwältigend.

Merkwürdie Erdgöttin  ;) Bier und Fanta hätte ich ja noch als Alster (Radler) gelten lassen. Aber Gatorade oben drauf  :P Sie hat euch dann ja gut auf Weg und Fahrt beschützt.

 :totlach: Gatorade kannte sie noch nicht, aber es scheint ihr geschmeckt zu haben.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silvia am 27. November 2019, 09:00:34
 :beifall: :beifall: :beifall:   Was für ein Traum!!   

Und  :respekt:  für Heiko, der sich mit Beschwerden auf so eine Tour eingelassen hat.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 27. November 2019, 09:41:37
:beifall: :beifall: :beifall:   Was für ein Traum!!   

Und er wurde wahr  :happy2:.

Und  :respekt:  für Heiko, der sich mit Beschwerden auf so eine Tour eingelassen hat.

Für sowas mobilisiert er alle seine Kräfte  :toothy9:.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 27. November 2019, 18:27:53
Die bunten Berge sind ja ein absolut traumhafter Anblick, wenn ihr das verpasst hättet..... Und dann auch noch als Privattour mit so einem netten Guide. Da waren Heikos Magen-, Darmprobleme tatsächlich noch zu etwas gut.

In wenigen Jahren sieht es bei den Regenbogen-Bergen wahrscheinlich so aus, wie heute in Machu Picchu, hinsichtlich der Besucherzahlen. Irgendwie werden sie einen Weg finden, die Berge etwas leichter zugänglich zu machen.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 28. November 2019, 10:07:07
Die bunten Berge sind ja ein absolut traumhafter Anblick, wenn ihr das verpasst hättet..... Und dann auch noch als Privattour mit so einem netten Guide. Da waren Heikos Magen-, Darmprobleme tatsächlich noch zu etwas gut.

Wie sagt man so schön: Jede Krise hat eine Bedeutung.

In wenigen Jahren sieht es bei den Regenbogen-Bergen wahrscheinlich so aus, wie heute in Machu Picchu, hinsichtlich der Besucherzahlen. Irgendwie werden sie einen Weg finden, die Berge etwas leichter zugänglich zu machen.

Oh, die Rainbow Mountains sind mittlerweile auch schon total überlaufen und machen Machu Picchu Konkurrenz  -> KLICK (https://www.abendblatt.de/reise/fernreisen/article214599359/Perus-Berg-der-sieben-Farben-die-geschoente-Realitaet.html).

Dieses Video sagt schon alles:

https://www.youtube.com/watch?v=tLzR6sNi7Xk

Nun komme ich aber zum Unterschied zu unserer Tour. Im Video sieht man den berühmten Hauptberg, den Vinicunca. Dort pilgern die ganzen Touranbieter mit den Touris hin und entsprechend überlaufen ist es. Der Startpunkt liegt viel niedriger und man muss minimum 1,5 Stunden (wenn man es denn schafft) zum Regenbogenberg hinauf wandern. Man kann sich Pferde für den Aufstieg mieten und Sauerstoff wird für den Notfall verkauft.

Mangels Zeit fuhr uns Ricardo in ein anderes Tal mit mehr bunten Bergen. Der Parkplatz war auf 5000 m und wir mussten nur noch 45 Minuten auf 5200 m schnaufen. Es waren im Gegensatz zum Vinicunca kaum Leute unterwegs. Es gab weder Pferde, noch Buden und schon gar keine Sauerstoffflaschen.

Mittlerweile gibt es drei Zufahrten. Ich hoffe, dass die Touranbieter weiterhin nur den Vinicunca ansteuern, damit die Seitenberge eher ein Secret bleiben.

Aus diesem Grund können wir uns doppelt glücklich schätzen. Pachamama war uns schon im Vorfeld gut gestimmt  :toothy9:.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 28. November 2019, 18:25:34
Danke für die Links und die weiteren Erklärungen, da habt ihr wirklich ganz viel Glück gehabt, dass ihr nicht am "Hauptpunkt" wart und dass ihr nicht im Nebel standet. Ich finde die Farben auch ohne Sonnenschein und ohne Photoshop-Verstärkung toll!
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Heike Heimo am 28. November 2019, 19:21:13
Ein sehr schönes Plätzchen, nach unserem Geschmack und die Höhe habt ihr sehr gut vertragen :thumb:
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silv am 28. November 2019, 20:01:11
Die bunten Berge sehen echt klasse aus! Und diese Weite. Toll.  :beifall:
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 29. November 2019, 08:38:26
Danke für die Links und die weiteren Erklärungen, da habt ihr wirklich ganz viel Glück gehabt, dass ihr nicht am "Hauptpunkt" wart und dass ihr nicht im Nebel standet.

Gern geschehen, Christina. Ja, irgendwie hat an dem Tag doch noch alles gepasst.

Ich finde die Farben auch ohne Sonnenschein und ohne Photoshop-Verstärkung toll!

Die gephotoshopten Bilder sind doch alle unnatürlich aufgepimpt. Bestimmt waren die Farben ohne Sonne sogar satter, aber ein bisschen mehr blauer Himmel hätte ich schon gerne gehabt.

Ein sehr schönes Plätzchen, nach unserem Geschmack und die Höhe habt ihr sehr gut vertragen :thumb:

Wir waren zu dem Zeitpunkt gut akklimatisiert. Deshalb verstehe ich die Touris nicht, die von Lima nach Cusco fliegen und am nächsten Tag noch 2000 Höhenmeter draufsetzen. Das funktioniert nicht  :floet: .

Die bunten Berge sehen echt klasse aus! Und diese Weite. Toll.  :beifall:

Wir wären gerne etwas länger dort oben geblieben, aber die Zeit drängte mal wieder.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 29. November 2019, 14:16:15
26.04.19 – Cusco -> Lima -> Paris -> Frankfurt

Rückreise:

Ausschlafen war auf dieser Reise ein Fremdwort und so waren wir auch an unserem Abreisetag wieder sehr früh wach.

Um 8:20 Uhr wurden wir abgeholt und Livia, die weltbeste Reiseleiterin, erwartete uns schon in der Lobby. Livia hat kein eigenes Fahrzeug und ist auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Da sie am anderen Ende von Cusco wohnt, musste auch sie sehr früh aus den Federn, um pünktlich bei uns im Hotel zu sein. Sie begleitete uns im Taxi zum Flughafen, checkte uns dort im Automaten ein und verabschiedete sich erst vor der Sicherheitskontrolle von uns. So ein Engagement hätten wir zum Schluss nicht mehr vorausgesetzt. Livia ist die Beste!

Wir flogen mit so einem Airbus A320

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3156ruj88.jpg)

der LATAM zurück nach Lima. Die Airline fliegt fast stündlich, ist pünktlich, hat die besten Bewertungen und ist etwas teurer als die anderen. Enttäuscht hat die Airline nur im Service, weil nicht einmal ein Becher Wasser auf dem einstündigen Flug gereicht wurde. Auch dieses Flugticket musste ich selbst buchen, denn die Flüge waren im Pauschalpreis nicht eingeschlossen.

Der mittlerweile viel zu kleine Flughafen liegt nun mitten in der Stadt, weil die Stadt ständig wächst.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3157mikv8.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_31624kjtz.jpg)

Ein letzter Blick auf die Anden,

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3165hgj2y.jpg)

bevor sie von den Wolken verhüllt wurden.

In Lima hatten wir fünf Stunden Aufenthalt und zwei davon verbrachten wir in der großen Halle vor dem Check-in. Dann endlich öffnete die Air France ihre Schalter und wir konnten einchecken. Der Rückflug war ziemlich wackelig, aber der Service erstaunlich gut und sehr freundlich. Es gab nichts zu beanstanden. Nach der Landung in Paris wurden wir mit dem Bus 15 Minuten bis zum letzten Terminal gefahren. Von diesem Terminal werden die Regionalflieger HOP! abgefertigt. Dort warteten wir 4 Stunden auf den Weiterflug nach Frankfurt. Die Maschine hatte eine Stunde Verspätung und wir durften noch einmal 15 Minuten mit dem Bus zurück zum Terminal fahren. Letztendlich stand der Flieger zwei Gates weiter und keiner verstand, warum wir die Zeit in einem weit entfernten Terminal überbrücken mussten.

Obwohl ein Sturmtief über Frankreich zog, verlief der Flug ziemlich ruhig und zum Schluss hatten wir Mainhattan beim Landeanflug im Blick.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3171nxkf8.jpg)

Dazu noch dieser Regenbogen zur Erinnerung an das Highlight der Reise – den Rainbow-Mountains (http://www.smilies.4-user.de/include/Froehlich/smilie_happy_133.gif).

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_31748bjgy.jpg)

Um 22:00 Uhr und nach 34 Stunden waren wir wieder zu Hause.

Fazit: 

Wie zu Anfang des Reiseberichts schon erwähnt, war das unsere bisher anstrengendste Reise. Das lag vor allem an den langen Fahrstrecken, dem frühen Aufstehen und der dünnen Luft. Die Entscheidung, die Reise von einer Reiseagentur planen und durchführen zu lassen, war jedoch goldrichtig. Wir waren zwar überwiegend mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, aber mussten uns nicht um jedes Ticket kümmern. Die örtlichen Reiseagenturen sind mehr oder weniger gut organisiert und zuverlässig. Im Großen und Ganzen verlief alles nach Plan.

Als Selbstfahrer würden wir Peru ungern erkunden wollen, denn die Städte sind verstopft, es gibt kaum Parkmöglichkeiten, ohne zu hupen kommt man nicht vorwärts, tiefe Schlaglöcher und fehlende Gullideckel sind zudem eine Herausforderung für ortsfremde Fahrer. Die Busverbindungen hingegen sind sehr gut und das Reisen im First-Class-Abteil sehr bequem. Das Aufgabegepäck bis 20 kg ist inklusive und wird mit einem Etikett versehen sicher im Gepäckraum verstaut. Der Nachteil ist, dass man unterwegs nicht anhalten und sich etwas anschauen kann.

Auch wenn wir allein unterwegs waren, fühlten wir uns nie unwohl. Die Peruaner sind uns immer sehr liebenswürdig und hilfsbereit begegnet.

Wir haben in den zwei Wochen sehr viel gesehen und erlebt. Besonders beeindruckt waren wir natürlich von den Rainbow Mountains, dem Flug über die Nasca-Linien und dem Bootsausflug zu den Ballenas-Inseln. Die Magie von Machu Picchu haben wir aufgrund der vielen Besucher nicht verspürt. Traurig gestimmt hat der Museumsbesuch in Arequipa. Es ist unbegreiflich, wie die Inkas so viele Kinder opfern konnten.

Mit den Unterkünften waren wir zum größten Teil zufrieden. Es gab nur drei Hotels, die ich nicht weiterempfehlen würde.

Zumindest ein Inlandsflug wird sich nicht vermeiden lassen. Es gibt viele nationale Fluggesellschaften, doch die meisten sind Billigflieger und nicht zu empfehlen. LATAM und Avianca sind die zuverlässigsten südamerikanischen Airlines und bieten die meisten Verbindungen. Sowohl den Transatlantik- als auch den Inlandsflug hatte ich in Eigenregie gebucht.

Das Ranking der örtlichen Reiseleitungen:

1.   Livia aus Cusco, die schier Unmögliches möglich macht
2.   Fidel aus Nasca, weil in ihm ein Coach verloren gegangen ist

Das Ranking der Tourguides:

1.   Ricardo aus Cusco, der mit uns die Rainbow Mountains erkundete
2.   Naniela aus Arequipa, die der Höhenkrankheit keine Chance ließ
3.   Der humorvolle Guide aus Puno, der die Inselbewohner im Andenmeer kennt
4.   Gina, die Dirtroads gerne als Abkürzung nutzt

Würden wir Peru nochmals besuchen? Ja, aber nur wenn es irgendwann einen Direktflug von Frankfurt nach Lima gibt. Landschaftlich gibt es in Peru bestimmt noch viel zu erkunden, doch dafür braucht man einfach mehr Zeit und die haben wir frühestens im Ruhestand.

Ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Wenn doch oder falls ihr noch Fragen habt, dann beantworte ich sie auch weiterhin sehr gerne.

(http://www.smilies.4-user.de/include/Liebe/smilie_love_366.gif) MUCHAS GRACIAS für eure Begleitung oder AñAY in Quechua (http://www.smilies.4-user.de/include/Liebe/smilie_love_366.gif).
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 29. November 2019, 18:25:31
Oh - das war nun aber ein plötzliches Ende, schade, ich hätte gerne noch mehr von Peru mit euch zusammen entdeckt.

 :herz: :danke: für (mal wieder) einen Bericht aus einem mir eher unbekannten Land. So vom heimischen PC aus hat mir alles gut gefallen, es war sehr interessant mal einen Blick auf die Nasca Linien zu werfen und auf Machu Picchu. Und mit den Rainbow Mountains habe ich auch noch etwas völlig neues gesehen. Mir wäre die Reise definitiv zu anstrengend gewesen. Es war ja nicht nur das frühe Aufstehen, sondern auch noch die gesundheitlichen Einschränkungen mit der Höhenkrankheit und die Magen-Darmprobleme, dazu noch lange Fahrten im Bus, kurvige Straßen, da hätte ich nach den beiden Wochen noch eine dritte Woche zu Hause zur Erholung gebraucht. Und ich bin auch lieber individuell mit dem Mietwagen unterwegs, hätte diese Reise aber sicherlich genauso wie ihr organisiert, das war ein guter Kompromiss zwischen individuell und komplett geführt.

Ich bin gespannt, wo eure nächste Reise hingeht. Das wirst du vermutlich nicht verraten.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Susan am 29. November 2019, 21:57:40
Oops, mit dem Ende hätte ich nun auch noch nicht gerechnet.

Mir wäre das ebenfalls zu anstrengend gewesen. Früh aufstehen ist eh nicht mein Ding und da ich im Bus keinen Schlaf nachholen könnte.... Also falls ich mal jemanden überreden kann, mit nach Peru zu kommen (Gatte oder Kerlie, sofern er noch mit Muttern verreisen möchte), würde ich erheblich mehr Zeit einplanen. Das, was du uns gezeigt hast, hat mit jedenfalls sehr gefallen und teilweise war es anders als ich gedacht habe.
 :herz: lichen Dank für diesen schönen Bericht über ein ungewohntes Ziel! Hat wieder mal Spaß gemacht mitzufahren.

 :danke:
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: soenke am 29. November 2019, 22:43:52
Hallo Ilona,

sorry, aber Privat ist Einiges los bei mir und hatte keine Zeit die letzten Tage. :(

Bin vom plötzlichen Ende auch überrascht und habe die letzten Tage nachgelesen.

Machu Picchu war  irgendwie ein Traum von mir dort einmal hin, aber deine Beschreibungen, was den Massentourismus angeht, haben mir deutlich gemacht, dass ich dort leider nicht mehr hin will.
Aber danke, dass du mir diesen "sagenumwobenen" Ort persönlich mit Bildern vorgestellt hast.

Die Regenbogenmountains sind genial. Super, dass ihr diese auf einer Privattour erkunden konntet.

Schade, dass es schon wieder vorbei ist.

Ich finde es immer wieder toll, was ihr euch für Urlaubsgegenden aussucht, oftmals auch mit Stress und Anstrengungen verbunden.
Aber super, dass ihr immer das Beste daraus macht und neue Ziele mir vorstellt.

Peru wird aber von meiner To Do Liste gestrichen, aber schön, dass ich mit Euch dabei sein durfte auf dieser Reise.

Vielen Dank dafür.

Mal sehen, wo es Euch nächstes Jahr hinschlägt ?



Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 30. November 2019, 11:19:51
Oh - das war nun aber ein plötzliches Ende, schade, ich hätte gerne noch mehr von Peru mit euch zusammen entdeckt.

 :herz: :danke: für (mal wieder) einen Bericht aus einem mir eher unbekannten Land. So vom heimischen PC aus hat mir alles gut gefallen, es war sehr interessant mal einen Blick auf die Nasca Linien zu werfen und auf Machu Picchu. Und mit den Rainbow Mountains habe ich auch noch etwas völlig neues gesehen. Mir wäre die Reise definitiv zu anstrengend gewesen. Es war ja nicht nur das frühe Aufstehen, sondern auch noch die gesundheitlichen Einschränkungen mit der Höhenkrankheit und die Magen-Darmprobleme, dazu noch lange Fahrten im Bus, kurvige Straßen, da hätte ich nach den beiden Wochen noch eine dritte Woche zu Hause zur Erholung gebraucht. Und ich bin auch lieber individuell mit dem Mietwagen unterwegs, hätte diese Reise aber sicherlich genauso wie ihr organisiert, das war ein guter Kompromiss zwischen individuell und komplett geführt.

Liebe Christina,

 :danke:, dass wieder so eifrig mit an Bord warst.

Nach der Reise hatte ich wenigstens noch eine Woche frei, bevor mich die Riesenwelle an Arbeit bei einem neuen Arbeitgeber überrollte  ::). Das ist aber auch schon wieder Schnee von gestern, da mir der Job gesundheitlich ziemliche Probleme einbrachte und ich daraufhin im Oktober kündigte.

Ich bin gespannt, wo eure nächste Reise hingeht. Das wirst du vermutlich nicht verraten.

Oh doch, diesmal schon  :cool2:. Im Frühjahr steht mal wieder das Abarbeiten der langen Bucketlist im Südwesten der USA an.

Oops, mit dem Ende hätte ich nun auch noch nicht gerechnet.

Aber ich schrieb doch im Tagesbericht der Rainbow Mountains, dass das Beste zum Schluss kam  :zwinker:.

Mir wäre das ebenfalls zu anstrengend gewesen. Früh aufstehen ist eh nicht mein Ding und da ich im Bus keinen Schlaf nachholen könnte.... Also falls ich mal jemanden überreden kann, mit nach Peru zu kommen (Gatte oder Kerlie, sofern er noch mit Muttern verreisen möchte), würde ich erheblich mehr Zeit einplanen. Das, was du uns gezeigt hast, hat mit jedenfalls sehr gefallen und teilweise war es anders als ich gedacht habe.
 :herz: lichen Dank für diesen schönen Bericht über ein ungewohntes Ziel! Hat wieder mal Spaß gemacht mitzufahren.  :danke:

Liebe Susan,

ich danke dir aufs Herzlichste fürs Mitkommen  :knuddel:.

So eine Reise sollte man wirklich nur mit viel Zeit unternehmen, damit man dazwischen auch mal einen ruhigeren Tag hat.

Hallo Ilona,
sorry, aber Privat ist Einiges los bei mir und hatte keine Zeit die letzten Tage. :(

Hallo Sönke,

das dachte ich mir schon, da du dich in letzter Zeit rar gemacht hast. Ich hoffe, dass nun wieder etwas Ruhe eingekehrt ist.

Ich finde es immer wieder toll, was ihr euch für Urlaubsgegenden aussucht, oftmals auch mit Stress und Anstrengungen verbunden.
Aber super, dass ihr immer das Beste daraus macht und neue Ziele mir vorstellt.

Man könnte fast meinen, dass wir das restliche Jahr über nicht ausgelastet sind  :totlach:. Aber das Gegenteil ist der Fall. Wir würden uns aber als Pauschaltouristen langweilen und verschieben das auf spätere Jahre, wenn man nicht mehr ganz so fit ist.

Peru wird aber von meiner To Do Liste gestrichen, aber schön, dass ich mit Euch dabei sein durfte auf dieser Reise. Vielen Dank dafür.

Siehste, schon hat sich deine Liste dezimiert  :zwinker: .

Du weißt, dass ich mich immer sehr über deine Begleitung freue  :knuddel: . Ich habe zu DANKEN, lieber Sönke.

Mal sehen, wo es Euch nächstes Jahr hinschlägt ?

Wie schon erwähnt, zieht es uns im Frühjahr wieder in den Südwesten  :adieu:.

Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Heike Heimo am 30. November 2019, 16:38:46
Vielen Dank für den Bericht, der für uns einige Erkenntnisse gebracht hat, sollten wir nach Peru kommen. Schade, dass er schon vorbei ist.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: serendipity am 30. November 2019, 19:52:39
Und schon vorbei!  :(

Ich hätte auch noch ein paar Wochen mit euch durch Peru und Südamerika reisen können.

Vielen, lieben Dank für den tollen Reisebericht - nach Peru werde ich es in diesem Leben nicht mehr schaffen, dafür steht zuviel anderes auf meiner Liste. Und gerade deshalb bin ich so gerne mitgereist.  :danke:

Was mich noch interessieren würde, würdest du die "internationale" Reiseagentur weiterempfehlen und wenn ja, dann nenne doch bitte einen Link für andere Interessierte  :)
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 01. Dezember 2019, 09:44:42
Vielen Dank für den Bericht, der für uns einige Erkenntnisse gebracht hat, sollten wir nach Peru kommen. Schade, dass er schon vorbei ist.

 :danke: Heike und Heimo fürs Mitreisen. Ich weiß übrigens nie  :gruebel:, wer von euch gerade postet.

Da ich im Vorfeld der Peru-Reise sehr viel recherchierte, weil es an Informationen mangelte, wollte ich den Reisebericht bewusst informativ gestalten.

Und schon vorbei!  :(
Ich hätte auch noch ein paar Wochen mit euch durch Peru und Südamerika reisen können.

Das glaube ich dir, aber wir wären zum Schluss auf den Zahnfleisch gegangen :totlach:.

Vielen, lieben Dank für den tollen Reisebericht - nach Peru werde ich es in diesem Leben nicht mehr schaffen, dafür steht zuviel anderes auf meiner Liste. Und gerade deshalb bin ich so gerne mitgereist.  :danke:

 :herz: lichen Dank, liebe Gabi fürs eifrige Mitreisen. Ich hätte vor ein paar Jahren nicht im Traum an Peru gedacht. Aber da waren die Rainbow Mountains auch noch im Winterschlaf  :zwinker:.

Was mich noch interessieren würde, würdest du die "internationale" Reiseagentur weiterempfehlen und wenn ja, dann nenne doch bitte einen Link für andere Interessierte  :)

Den Link hatte ich schon im Intro (http://www.eumerika.de/smf/index.php/topic,1797.msg45404.html#msg45404) veröffentlicht. Ich habe keine schlechten Erfahrungen mit dem Vermittler gemacht. Mit der peruanischen Reiseagentur (Katja) verlief es zu Zeiten der Planung sehr gut. Danach musste ich aber den Informationen nachrennen und vor Ort kam es immer mal wieder zu Verzögerungen. Das ist aber auch der Mentalität der Südamerikaner geschuldet.

Ich empfehle jedem, der so eine Reise vorhat, sich von verschiedenen Anbietern einen Reiseplan erstellen zu lassen und letztendlich denjenigen zu wählen, der den besten Eindruck macht und die Wunschziele berücksichtigt.

Wenn man kein Spanisch spricht, dann ist eine Gruppenreise sinnvoller.
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Silvia am 01. Dezember 2019, 10:57:36
Auch von mir ein DICKES und   :herz:-liches Dankeschön  für den sehr informativen   - wenn auch viel zu kurzen  :evil: -  Bericht.  Nächstes Mal bitte einfach 1 Ruhetag einplanen und dann nochmal 2 Wochen dranhängen  ;D
Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Ilona am 01. Dezember 2019, 11:08:46
Auch von mir ein DICKES und   :herz:-liches Dankeschön  für den sehr informativen   - wenn auch viel zu kurzen  :evil: -  Bericht.  Nächstes Mal bitte einfach 1 Ruhetag einplanen und dann nochmal 2 Wochen dranhängen  ;D

Zu Befehl, Milady  :adieu:. So machen wir das nächstes Mal, denn wir werden schließlich auch nicht jünger  :totlach: .

 :danke: schön fürs Mitreisen, liebe Silvia  :knuddel:.

Titel: Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
Beitrag von: Christina am 02. Dezember 2019, 18:37:52
Nach der Reise hatte ich wenigstens noch eine Woche frei, bevor mich die Riesenwelle an Arbeit bei einem neuen Arbeitgeber überrollte  ::). Das ist aber auch schon wieder Schnee von gestern, da mir der Job gesundheitlich ziemliche Probleme einbrachte und ich daraufhin im Oktober kündigte.

Ah, gut, immerhin noch eine Woche Erholung. Aber doof, dass du im neuen Job so geschuftet hast und ihn nun schon wieder kündigen musstet, aber das ist die einzig richtige Entscheidung, wenn man durch den Job krank wird.

Südwesten der USA - das wird sicherlich entspannter, aber nicht weniger spannend wie Peru, ich freue mich auf jeden Fall über den Bericht.