eumerika - das Reiseforum für Europa, Amerika & mehr

Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Heike Heimo am 08. September 2019, 20:14:21

Titel: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 08. September 2019, 20:14:21
Sardinen ist neben Menorca, jener Landstrich, der die größte Dichte an megalithischen Bauwerken besitzt. Als Fans alter Bauwerke und Fundstellen, natürlich ein sehr lohnenswertes Ziel für uns.

Wer Interesse hat, auch abgelegene Plätze zu besuchen, der ist hier genau richtig.


13.06.2019   Fahrt nach Livorno

Der erste Tag war ein Fahrtag. Die rund 760km nach Livorno verliefen ereignislos. Der brennende LKW nach Florenz stand glücklicherweise auf der Gegenfahrbahn. So erreichten wir Livorno relativ früh und konnten noch einen kleinen Sparziergang am Strand zur Auflockerung unternehmen.

Spätestens 2 Stunden vor Abfahrt soll man am Hafen sein. Da das Schiff mit mehr als einer Stunde Verspätung ankam, waren wir mehr als früh genug da.

(https://up.picr.de/36713565dg.jpg)

Die End- und Beladung des Schiffes brauchte Zeit. Unser Parkplatz auf der Rampe zum Unterdeck.

(https://up.picr.de/36713566ox.jpg)

Wir legten daher mit fast 2 stündiger Verspätung ab. Auf der Fähre von Grimaldi Lines hatten wir eine Kabine gebucht. Sehr angenehm. Einige Leute schliefen auf dem Deck. Da ist es ehr unruhig und die ganze Nacht brennt das Licht.

Zusätzlich hatte ich schon mit der Schiffsbuchung ein Abendessen um 10€ mitgebucht. Vor-, Haupt- und Nachspeise + Getränkt. Buffetessen, war aber recht gut und mehr als ausreichend. Oft dürfte das nicht gebucht werden. Es brauchte einige Zeit, bis sich die Leute vom Schiff auskannten was wir wollten.

Nach der Hafenausfahrt gingen wir zu Bett.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Horst am 08. September 2019, 21:14:26
Klingt interessant.  :)
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Rainer am 09. September 2019, 13:06:24
Das erinnert mich an lange vergangene Zeiten. Wir sind viele Jahre von Italien aus mit Corsica Ferries nach Korsika (Bastia od. Ajaccio) übergesetzt, die ersten Jahre mit einer Tagesfähre ab La Spezia, später mit der Nachtfähre ab Genua/Savona. Die Fotos von der Fähre erwecken wehmütige Erinnerungen, das waren wirklich schöne Zeiten, ich habe das geliebt! Meistens hatten wir dann auch eine Kabine für die Übernachtung, das ist natürlich VIEL bequemer als die (lediglich billigere) Übernachtung an Deck o.ä.. Außerdem hatte man eine Dusche und meistens haben wir direkt nach Einzug in die Kabine kurz geduscht, weil wir damals natürlich kein klimatisiertes Auto hatten und von der langen Anfahrt (ca. 1.100km von Kaarst bis Savona) "durch" waren.

Nach Sardinien haben wir es nie geschafft, obwohl man von Bonifacio aus bequem nach Olbia schauen konnte. Und es gab auch eine Fähre, aber wir haben immer nur Korsika besucht.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Susan am 09. September 2019, 14:54:25
Bin dabei  :adieu:
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Ilona am 09. September 2019, 18:04:14
Gibt es auf Sardinien nicht auch tolle Felsformationen  :gruebel: ?

Ich werde leider nur sporadisch dabei sein können, aber bin schon sehr auf die Insel gespannt  :adieu:.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Christina am 09. September 2019, 19:42:17
Von Sardinien habe ich bislang wenig gelesen, daher bin ich auf den Bericht gespannt. Für uns käme allerdings nur eine Anreise per Flugzeug in Betracht, wir hätten alleine bis Livorno fast 1000 km und wenn man Benzin, Autobahnvignette, Maut, Fährüberfahrt rechnet, dann ist der Flug plus Mietauto (da reicht auf einer Insel ja immer ein kleines) vermutlich nicht oder nur wenig teurer.

Seid ihr wieder zu viert unterwegs gewesen? Und deshalb mit dem Auto gefahren?
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 09. September 2019, 19:56:11
Das erinnert mich an lange vergangene Zeiten. Wir sind viele Jahre von Italien aus mit Corsica Ferries nach Korsika (Bastia od. Ajaccio) übergesetzt, die ersten Jahre mit einer Tagesfähre ab La Spezia, später mit der Nachtfähre ab Genua/Savona. Die Fotos von der Fähre erwecken wehmütige Erinnerungen, das waren wirklich schöne Zeiten, ich habe das geliebt! Meistens hatten wir dann auch eine Kabine für die Übernachtung, das ist natürlich VIEL bequemer als die (lediglich billigere) Übernachtung an Deck o.ä.. Außerdem hatte man eine Dusche und meistens haben wir direkt nach Einzug in die Kabine kurz geduscht, weil wir damals natürlich kein klimatisiertes Auto hatten und von der langen Anfahrt (ca. 1.100km von Kaarst bis Savona) "durch" waren.

Nach Sardinien haben wir es nie geschafft, obwohl man von Bonifacio aus bequem nach Olbia schauen konnte. Und es gab auch eine Fähre, aber wir haben immer nur Korsika besucht.

Korsika wäre auch eine Reise wert. Auf dieser Insel gibt auch sehr viel zu sehen. Soll aber viel teurer sein als Sardinien.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 09. September 2019, 20:04:04
Von Sardinien habe ich bislang wenig gelesen, daher bin ich auf den Bericht gespannt. Für uns käme allerdings nur eine Anreise per Flugzeug in Betracht, wir hätten alleine bis Livorno fast 1000 km und wenn man Benzin, Autobahnvignette, Maut, Fährüberfahrt rechnet, dann ist der Flug plus Mietauto (da reicht auf einer Insel ja immer ein kleines) vermutlich nicht oder nur wenig teurer.

Seid ihr wieder zu viert unterwegs gewesen? Und deshalb mit dem Auto gefahren?

Die Großen, im wahrsten Sinne des Wortes, sie sind schon einen Kopf größer, wollen mit uns nicht mehr mit. Sie haben schon andere Ziele.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 09. September 2019, 20:18:03
14.06.2019  Olbia – Arzachena

Am Morgen wurden wir relativ sanft geweckt. Bei Sonnenaufgang war erst zu sehen, welche Dreckschleuder so ein Schiff ist. Das verbrannte Schweröl zog eine gelbe Wolke hinter dem Schiff nach, die sich über den ganzen Horizont erstreckte. Da bekommt man fast den Eindruck, dass Fliegen hoch ökologisch ist.

(https://up.picr.de/36713596aq.jpg)

Das vorgebuchte Frühstück um 3,50€ war nicht das Highlight, aber für den Preis ok.

Die langgezogene Bucht zum Hafen von Olbia gab schon einen ersten Eindruck.

(https://up.picr.de/36713597vw.jpg)

Die Entladung der PKW ging relativ rasch vonstatten. Wir waren daher schon gegen 8 Uhr bei unserem ersten Ziel dem Pozzo Sacra Sa Testa (kein Eintritt). Wir waren die einzigen Besucher. Dabei handelt es sich um ein Brunnenheiligtum. Wie bei allen Brunnenheiligtümern wird vermutet, dass sie zeremoniell genutzt wurden. Ähnlich einem Wallfahrtsort kamen die Menschen zu diesen Orten von weit her.

Sie haben einen ähnlichen Aufbau. Zur Brunnenkammer führt eine Treppe in diesem Fall 17 Stufen. Darüber im Stufenaufbau eine Decke. Die Brunnenkammer selbst ist konisch nach oben gebaut und hat an der Decke oft eine Öffnung. Vor der Treppe befindet sich ein Vorraum, mit seitlichen Bänken, in unterschiedlicher Größe und Form. Durch den Vorraum verläuft oft ein Kanal der Wasser vom oder zum Brunnen leitet.

Bei Sa Testa ist nach dem kleinen Vorraum noch ein großer ovaler, der ebenfalls mit einer Steinbank ausgestattet war.

(https://up.picr.de/36713610nh.jpg)

(https://up.picr.de/36713611eb.jpg)

(https://up.picr.de/36713612sa.jpg)

(https://up.picr.de/36713613tm.jpg)

Nach Sa Testa fuhren wir weiter Richtung Arzachena. Unser nächstes Ziel war die NURAGHE ALBUCCIU. Im Visitor Center kauften wir uns das Kombi-Ticket für alle Ausgrabungen (7 Stück) in der Umgebung von Arzachena. Es ist 7 Tage für einen Eintritt je Anlage gültig.

Die Nuraghenkultuer bestimmte das gesellschaftliche Leben auf Sardinien rund 1.300 Jahre. Erst die Phönizer und nachfolgend die Karthager begannen ab 500 v. Chr. Die Kultur zurückzudrängen. Die Römer gliederten sie dann weitgehend in das römische Reich ein. Als monumentale Wahrzeichen ließen die Nuraghenkultur unzählige Nuraghen, die über die ganze Insel verstreut sind, zurück. Nuraghen sind Steinbauwerke, die ohne Bindemittel errichtet wurde. Es gibt sie in verschiedenen Formen. Als einzelne Türme oder eingebunden in komplexe Bauwerke. Als was sie genau benutz wurden, darüber streitet die Wissenschaft noch. Am wahrscheinlichsten wird die Nutzung ähnlich einer Burg angesehen.

Jedenfalls mussten die Erbauer großes statisches Wissen haben um solche Bauwerke, in dieser Formschönheit aus bloßer Steinschlichtung zu errichten. Es ist an machen Nuraghen zu sehen, dass Rekonstruktionen versucht wurden. Sie sehen kläglich aus und funktionierten nur, weil Zement benutzt wurde.

Die Nuraghe ALBUCCIU ist nur noch in Fragmenten erhalten. Es ist erlaubt sie zu betreten und man bekommt eine erste Ahnung, welchen Aufwand es bedeutet haben muss, diese Bauwerke zu errichten. Riesige Steinblöcke liegen aufgeschichtet in regelmäßigen Formen übereinander.

(https://up.picr.de/36713615nz.jpg)

(https://up.picr.de/36713614ux.jpg)

(https://up.picr.de/36713616fl.jpg)

Neben der Nuraghe befinden sich in den Tuffsteinausbuchtungen ehemalige Speicher- und Wohnräumlichkeiten.

(https://up.picr.de/36713598ta.jpg)

Zurück beim Visitor Center sind wir noch die paar Meter zum TOMBA DEI GIGANTI MORU. Jede Nuraghe hat auch zumindest eine Tomba die Giganti. Es handelt sich bei den sogenannten Gigantengräbern um Grabstätten. Es wurden keine Riesen begraben. Es ist die Länge der Grabkammer, die namensgebend ist. Das Gigantengrab Moru ist nur noch rudimentär erhalten. Es wurde in mehreren Phasen errichtet.

(https://up.picr.de/36713618rb.jpg)

(https://up.picr.de/36713619rx.jpg)

Auf dem Rückweg musste Heike noch schnell eine Schildkröte retten.

(https://up.picr.de/36713617vm.jpg)

Im nördlichen Teil von Sardinien konnten wir einige Schildkröten beobachten. Es blieben immer wieder Einheimische stehen um sie von den Straßen zu bringen.

Vom Visitor Center führt ein Wanderweg zum TEMPIETTO DI MALCHITTU. Ein schöner Weg durch Wildblumen und Gebüsch führt den Berg hinauf zum Tempel.

(https://up.picr.de/36713620jr.jpg)

(https://up.picr.de/36713621eg.jpg)

Auch hier waren wir wieder allein. Ein sehr ruhiger Platz. Ein Baum ist genau an jener Stelle gewachsen, an dem der Altar gestanden sein dürfte.

(https://up.picr.de/36713600zx.jpg)

(https://up.picr.de/36713623rl.jpg)

Von hier oben gibt es auch einen schönen Ausblick.

(https://up.picr.de/36713622pk.jpg)

Als nächsten fuhren wir zur TOMBA DI GIGANTI LI LOLGHI. Sie gibt einen wesentlich besseren Eindruck, wie diese Bauwerke wirkten.

(https://up.picr.de/36713624wk.jpg)

(https://up.picr.de/36713625tf.jpg)

(https://up.picr.de/36713627vi.jpg)

(https://up.picr.de/36713626wv.jpg)

Unweit der Tomba befindet sich die NECROPOLI A CIRCOLI DI LI MURI. Diese Gräber sind noch wesentlich älter als die Gigantengräber und haben ein ganz anderes Aussehen. Es handelt sich um 4 Kreise, die wie ein Kleeblatt angeordnet sind. Im Zentrum von jedem Kreis befindet sich die Grabstätte. In diesen Kammern wurden neben Grabbeigaben, Spuren der Farbe Ocker gefunden. Sie symbolisiert den Übergang und die Reinigung.

(https://up.picr.de/36713608pc.jpg)

Um das Gelände wieder blühende Wiesen.

(https://up.picr.de/36713628vb.jpg)

Von dieser Grabstätte aus kämpften wir uns durch das Gebüsch zu einer Felsformation mit interessanten Tuffgestein. Ein optimaler Platz für eine Mittagspause.

(https://up.picr.de/36713629wp.jpg)

(https://up.picr.de/36713630pl.jpg)

(https://up.picr.de/36713603ak.jpg)

(https://up.picr.de/36713602jj.jpg)

(https://up.picr.de/36713601ep.jpg)

Als letzte Besichtigungsstätte an diesem Tag fuhren wir zur TOMBA DI GIGANTI CODDU ’ECCHJU, wieder eine sehenswerte Grabstätte. Hier ist der Steinkörper hinter den Decksteinen noch sehr gut erhalten.

(https://up.picr.de/36713609ji.jpg)

(https://up.picr.de/36713631dd.jpg)  (https://up.picr.de/36713632ob.jpg)

(https://up.picr.de/36713634rj.jpg)

(https://up.picr.de/36713604wo.jpg)

(https://up.picr.de/36713605rq.jpg)

In unmittelbarer Nähe zu diesen Sehenswürdigkeiten war unsere erste Unterkunft, das Jaddhu Country-Resort, für die nächsten beiden Nächte. Sehr ruhig gelegen können die NURAGHE PRISGIONA und die TOMBA DI GIGANTI CODDU ’ECCHJU zu Fuß erreicht werden. Alles noch recht neu und sehr schön angelegt. Die Unterkunft hat auch ein Restaurant. Das war uns zu teuer. Wir fuhren die 10 Minuten in den Ort Arzachena. Da die Gasthäuser, wie in Italien üblich, erst spät aufsperren, ging sich noch ein Besuch des La Roccia del Fungo über der Stadt aus.

(https://up.picr.de/36713606wx.jpg)

Nach dem Abendessen vielen wir müde ins Bett.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Rainer am 09. September 2019, 21:25:05
Soll aber viel teurer sein als Sardinien.

Das glaube ich ehrlich gesagt nicht - aber ist auch egal letztendlich. Ich habe nie viel Geld auf Korsika ausgegeben, ging ja auch gar nicht, ich war (die ersten Jahre jedenfalls) nur armer Student. Ich denke nicht, dass die Inseln sich preislich viel nehmen. Ich habe auch mal gelesen, Sardinien wäre die "JetSet Insel" für die Reichen und Schönen, aber das ist wahrscheinlich genauso falsch wie die Behauptung, Korsika wäre viel teurer als Sardinien.

So oder so muss sich keine Insel vor Mallorca oder so verstecken und das ist eigentlich die viel wichtigere Erkenntnis, denn es gibt weder auf Korsika noch Sardinien den Massentourismus mit großen Hotelbunkern und Sauftourismus.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Susan am 09. September 2019, 21:43:36
Bisher waren wir nur mit unserem -damals noch kleinem- Junior auf Sardinien, da standen die Nuraghen eher weniger auf dem Programm.  ::)
Interessant diese Steinbauten, da staune ich immer wieder, wie das alles hält und vor allem solange.

Campingplätze, Essen gehen, Eis oder Getränke zwischendurch, Bootstouren waren auf Korsika nicht teurer als auf Sardinien.

Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Christina am 10. September 2019, 17:50:39
Von diesen Nuraghen habe ich noch nie gehört, wenn man mal von Sardinien liest, dann eher vom Strand oder ich meine wie Ilona, von interessanten Steinformationen. Daher sehr interessant, wobei mir eine oder zwei der Grabungsstätten an diesem Tag ausgereicht hätten, ihr habt euch mit diesem Thema wohl schon ausführlicher beschäftigt?

Die Großen, im wahrsten Sinne des Wortes, sie sind schon einen Kopf größer, wollen mit uns nicht mehr mit. Sie haben schon andere Ziele.

Meine Güte, wie die Zeit vergeht...
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 11. September 2019, 19:52:57
Von diesen Nuraghen habe ich noch nie gehört, wenn man mal von Sardinien liest, dann eher vom Strand oder ich meine wie Ilona, von interessanten Steinformationen. Daher sehr interessant, wobei mir eine oder zwei der Grabungsstätten an diesem Tag ausgereicht hätten, ihr habt euch mit diesem Thema wohl schon ausführlicher beschäftigt?


Ja, ist eines unserer Hobbys ^-^.

Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 11. September 2019, 19:55:55
16.06.2019    Arzachena – Capo Testa – Arzachena

Das Frühstück nehmen wir auf der Terrasse des Restaurants ein. Sehr angenehm im morgendlichen Sonnenschein.
 
An diesem Tag fuhren wir zum Capo Testa. Auf dem Weg durfte natürlich die abgelegene Tomba dei Giganti di Li Mizzani nicht fehlen. Wieder ein ruhiges kraftvolles Plätzchen, abseits der Touristenströme.

Schön zu sehen ist die Form der Gigantengräbe. Einer Steinwölbung, wie ein Parabolspiegel, folgt in der Mitte die langgezogene Grabkammer. Die Form erinnert an verschiedenes. Einen Kelch, die Gebärmutter samt Eierstöcken, das Symbol Y, eine Antenne etc.

(https://up.picr.de/36729095xi.jpg)

Sehr schmal die großen Hauptsteine.

(https://up.picr.de/36729109ep.jpg)

Bevor das Capo Testa erreicht wird, gibt es noch die relativ junge Ausgrabungsstätte Lu Brandali, mit Nuraghensiedlung, Tomba und einem informativen Museum. Das besondere sind die Fundstücke mit den Kreissymbolen, die auch das Logo zieren.

(https://up.picr.de/36729098jy.jpg)

(https://up.picr.de/36729099qi.jpg)

Auch auf dem Gefäß findet sich wieder das Y.

(https://up.picr.de/36729097nn.jpg)

Von der Tomba ist nicht viel übrig.

(https://up.picr.de/36729100yq.jpg)

Die Teile der dazugehörigen freigelegten Siedlung sind interessanter. Schön sind die kreisförmigen Bauwerke zu sehen.

(https://up.picr.de/36729101ai.jpg)

Das Capo Testa ist von seiner Lage und den Steinformationen sehr schön. Dem entsprechend sind auch viele Leute hier.

(https://up.picr.de/36729102kv.jpg)

(https://up.picr.de/36729110ie.jpg)

(https://up.picr.de/36729111zx.jpg)

Wir sind hier mehr Stunden durch die Formationen gekraxelt.

(https://up.picr.de/36729115xk.jpg)

Besonders gefallen hat uns der Aussichtsfelsen. Hier traut sich nicht jeder hinauf. Trittsicherheit ist hier gefordert.

(https://up.picr.de/36729112ri.jpg)

Schöne Aussicht und tolles Platzerl für eine Jause.

(https://up.picr.de/36729107mi.jpg)

Der Weg hinunter.

(https://up.picr.de/36729108ti.jpg)

Weiter geht es durch die Felslandschaft.

(https://up.picr.de/36729113ep.jpg)

(https://up.picr.de/36729114yu.jpg)

Eine kleine Pause in der Hitze.

(https://up.picr.de/36729105ed.jpg)

(https://up.picr.de/36729117zs.jpg)

Auf der nördlichen Seite der schmalen Verbindung zum Capo Testa liegt ein kurzer Sandstrand. Entlang von diesem Strand sparzierten wir zu einem römischen Steinbruch am Meer. Die Reste von Säulen sind noch zu sehen.

(https://up.picr.de/36729106ax.jpg)

(https://up.picr.de/36729119sv.jpg)

Am Abend sind wir wieder in Arzachena Essen gegangen. Danach haben wir noch und noch ein Gläschen Nuraghen-Wein auf unserer Terrasse in der Unterkunft gegönnt.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Christina am 12. September 2019, 18:14:18
Die Felsen, das türkisfarbene Meer und die Blümchen - wunderschön. Das Herumklettern in den Felsen hätte mir auch Spaß gemacht.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 13. September 2019, 20:46:18
17.06.2019   Arzachena – Platamona (Porto Torres)

Nach dem Frühstück besuchten wir noch die ausstehende Nuraghe La Prisgiona bei unserer Unterkunft. Sie ist komplexer und hat neben dem Hauptturm noch zwei kleine Nebentürme, sowie umliegende Gebäude.

(https://up.picr.de/36747009pr.jpg)

(https://up.picr.de/36746970tl.jpg)

Eines dieser Gebäude dürfte ein Versammlungsraum gewesen sein. Darauf deuten zumindest die Funde hin. Diesen Versammlungsraum gab es in jedem großen Nuraghenkomplex.

(https://up.picr.de/36747010le.jpg)

Die Innenräume des Turmes und die Reste des Turmes können betreten werden.

(https://up.picr.de/36746995cn.jpg)

Der Innenraum ist 7 m hoch. Die Decksteine fehlen, daher ist er offen.

(https://up.picr.de/36746994jo.jpg)

Imposant, welche Steine hier wieder bewegt worden sind. Angeblich ohne Hilfsmittel und mit wenigen Menschen.

(https://up.picr.de/36746996lv.jpg)

Um nach Platamona zu gelangen nahmen wir einen Inlandsweg. Erstes Ziel war die Chiesa di San Trano bei Luogosanto. Die kleine Kirche steht verlassen auf einem Felsplateau, mit toller Aussicht. Wir hatten sie völlig für uns allein.

(https://up.picr.de/36746998kz.jpg)

(https://up.picr.de/36746971py.jpg)

Die Kirche wurde an einer Stelle gebaut bei der zwei heilige Eremiten namens Nicola und Trano im 4 oder 5 Jhd. n. Chr. lange Jahre lebten. Die sterblichen Überreste wurden unter einem Felsen im Jahr 1227 gefunden. Dieser Felsen ist nun der Altar der Kirche.

(https://up.picr.de/36746997dy.jpg)

Für uns war es hier ein sehr ruhiger und kraftvoller Ort. Der gesamte Innenraum der Kirche.

(https://up.picr.de/36746973er.jpg)

Vom Hinterausgang der Kirche gibt es eine schöne Aussicht. Der Felsen im Vordergrund wirkt wie ein Altar.

(https://up.picr.de/36746972nu.jpg)
 
Im Ort Luogosanto besuchten wir noch eine kleine Ausgrabungsstätte auf einem Hügel. Es wurde hier ein Wohngebäude der Nuraghen rekonstruiert.

(https://up.picr.de/36746974oi.jpg)

In der ganzen Gegend gibt es Quellen, oft neben der Straße. Bei einer füllten wir unsere Wasserflaschen auf.

(https://up.picr.de/36746976jh.jpg)

Vor dem Ort Tempio Pausania besuchten wir noch die aus einem Turm bestehende Nuraghe Maiori. Sie liegt in einem Wald. Früher, als sie noch frei von Bewuchs war, muss es von hier eine sehr gute Aussicht gegeben haben. Nuraghentürme waren immer in Sichtweite zu anderen angelegt. Beim Kassenhäuschen wird eine Taschenlampe mitgegeben, um die die dunklen Räume im Inneren ausleuchten zu können.

(https://up.picr.de/36746977mf.jpg)

Der Turm konnte betreten werden.

(https://up.picr.de/36746978wj.jpg)

Nachdem wir uns durch die engen Gassen von Tempio Pausania gekämpft hatten, entdeckten wir auf MapsMe zufällig eine weiter Ausgrabungsstätte. Wir parkten auf einer kleinen Straße neben einen Bach. Ein idyllischer Weg führte zur Tomba dei Giganti di Pascaredda.

(https://up.picr.de/36746980vp.jpg)

Sie liegt sehr schön bei einer Wiese unter Bäumen.

(https://up.picr.de/36746999iy.jpg)

Sie ist fast vollständig erhalten. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass wir wieder unter uns waren.

(https://up.picr.de/36747001uz.jpg)

(https://up.picr.de/36747002lz.jpg)

Auf schöner Strecke geht es nach Oschiri. In der Nähe des Ortes gibt es den Altare Rupestre di Santo Stefano. Um was es sich hier wirklich handelt ist völlig unklar. Mit hoher Wahrscheinlichkeit aber nicht wirklich um einen Altar.

(https://up.picr.de/36746982bu.jpg)

(https://up.picr.de/36747011se.jpg)

das ist eher eine Assoziation mit der daneben befindlichen kleinen Kirche. Die ältesten Felskerbungen sollen bis zu 7.000 Jahre alt sein.

Auf dem Weg nach Perfugas dürfen Nuraghen neben den Straßen nicht fehlen.

(https://up.picr.de/36747015je.jpg)

In Perfugas wollten wir zum Pozzo Sacro del Predio Canopoli. Die Eintrittskarte muss bei der Tourist Information geholt werden. Eine Mitarbeiterin begleitete uns zur Ausgrabungsstätte, um sie für uns aufzusperren. Anscheinend kommen hier nicht sehr viele Besucher her. Das Brunnenheiligtum wurde durch Zufall bei Abbrucharbeiten entdeckt und besteht, neben dem Brunnen, auch aus angrenzenden Gebäuden. Vermutlich für die Priester oder Priesterinnen. Das Besondere an diesem Brunnen ist der blütenweise Kalkstein, der präzise geschnitten ist und exakt verbaut wurde. Er stammt vermutlich aus der Bronzezeit!

Die Quellkammer:

(https://up.picr.de/36747017lt.jpg)

Treppe zur Quellkammer. Interessant ist der Lichteinfall, der die Mauerfugen in einem hellen Lichtstrahl erscheinen lässt. Ähnliches werden wir später beim berühmtesten Brunnen Sardiniens ebenfalls beobachten können.

(https://up.picr.de/36746983ox.jpg)

(https://up.picr.de/36747016ze.jpg)

So soll das Gebäude ausgesehen haben.

(https://up.picr.de/36747003cv.jpg)

Vorraum mit den Bänken. Zur Andacht, Heilung oder was auch immer.

(https://up.picr.de/36746985di.jpg)

(https://up.picr.de/36746984lw.jpg)

Auffällig bei manchen Bauwerken sind diese Nasen. Der Zweck ist unbekannt. Ausgeschlossen wird, dass sie zum Heben verwendet worden sind.

(https://up.picr.de/36746987pr.jpg)

Auf dem Weg zur Küste kamen wir noch zur Touristenattraktion Roccia dell'Elefante. In den Felsen sind Nekropolen herausgemeiselt.

(https://up.picr.de/36746989ez.jpg)

Bei unserer Weiterfahrt musste noch eine einsame Nuraghe neben der Straße inspiziert werden. Wieder ein schöner regelmäßiger Aufbau.

(https://up.picr.de/36746990nj.jpg)

(https://up.picr.de/36747004ge.jpg)

Im Inneren roch es stark nach Schafen.

Gegen Abend erreichten wir Platamona. Hier checkten wir im Buddi Hotel direkt am Strand ein. Es ist frisch renoviert, mit einer sehr netten Besitzerin.
Es ist Sonntag und daher einiges los am Strand. Nur Einheimische, keine Touristen. Wir setzten uns in eine Strandbar mit Live-Band und beobachteten den Trubel.

(https://up.picr.de/36746991da.jpg)

Um 8 kehrten wir in unser Hotel zurück und wurden hervorragend bekocht. Dazu noch ein sehr schöner Sonnenuntergang.

(https://up.picr.de/36747007jm.jpg)

(https://up.picr.de/36747006at.jpg)

(https://up.picr.de/36746992rb.jpg)
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Susan am 13. September 2019, 21:34:51
Immer wieder faszinierend wie exakt bei den Gebäuden die Steine aufeinander gestapelt wurden

Solche Quellen neben der Straße haben wir in Griechenland auch einige gesehen, uns aber nie so recht getraut das Wasser zu probieren. Wollte schon kühn behaupten, wenigstens Capo Testa zu kennen, aber nee, das war wohl ein anderes Capo, an dem wir in den Felsen rumgeklettert sind. Es gibt also noch ein paar neue Ziele für ne Sardinientour.  8)

Mir läuft grad das Wasser im Munde zusammen  :sabber:  Waren die Muscheln solecker wie sie aussehen?
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 16. September 2019, 20:46:59

Mir läuft grad das Wasser im Munde zusammen  :sabber:  Waren die Muscheln solecker wie sie aussehen?

Danach gab es noch einen leckeren Fisch ^-^
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 16. September 2019, 20:55:49
18.06.2019   Platamona (Porto Torres) - Parco Naturale Regionale di Porto Conte (Capo Cassia)

Im Hotel waren nur wenige Gäste, daher wurden wir beim Frühstück besonders umsorgt. Alles wurde frisch nach Wunsch zubereitet. Schwierig war nur die Sprachbarriere. Mit Händen und Füßen geht alles. Italienisch und französisch sprechen hier alle. Mit Englisch wird es abseits der Touristenhochburgen schwierig.

Unser erstes Ziel waren heute die Cart Ruts. Zu finden sind sie bei den Nekropolen von Su Crucifissu Mannu. Auch auf Google Earth sind die zu erkennen.

(https://up.picr.de/36765690nj.jpg)

(https://up.picr.de/36765686dm.jpg)

Sie sind eines der größten archäologischen Rätsel. Von universitären Mainstream-Wissenschaft leider unberücksichtigt. Vermutlich, weil sie nicht in die gängige Geschichtsschreibung passen. Cart Ruts sind, zumindest dem Aussehen nach, Wagenspuren in Gestein.

(https://up.picr.de/36765692da.jpg) (https://up.picr.de/36765687jc.jpg)

Es fehlen aber Spuren von Zugtieren oder ähnlichem. Sie sind unterbrochen von prähistorischen Bauwerken. Hier zum Beispiel durch Grabanlagen. Manche Spuren, zB auf Malta, hören aufgrund von geologischen Veränderungen der Gesteinsoberfläche einfach auf. Dh sie müssen sehr alt sein. Mittlerweile werden sie auf der ganzen Welt entdeckt.

(https://up.picr.de/36765693ua.jpg)

(https://up.picr.de/36765689in.jpg)

(https://up.picr.de/36765679ev.jpg)

(https://up.picr.de/36765680rx.jpg)

Im Anschluss wollten wir zum Monte d'Accoddi, der gleich um die Ecke liegt. Leider ist dieser montags geschlossen. Wir können es ja morgen nochmals versuchen.

Wir fuhren daher weiter zum Parco Naturale Regionale di Porto Conte um die berühmte Neptungrotte zu besuchen. Hier war extrem viel los. Wir mussten weit entfernt parken. Der Abgang ist spektakulär in den Felsen gebaut.

(https://up.picr.de/36765695pr.jpg)  (https://up.picr.de/36765696ej.jpg)

Als wir unten ankamen, war eine lange Schlange wartender Besucher zu sehen, die in Grotte wollten.

(https://up.picr.de/36765697ts.jpg)

Das war uns zu hektisch und wir wären sicherlich nicht mit dem nächsten Schwung in die Höhle mitgekommen. Wir beschlossen wieder umzudrehen. Tropfsteinhöhlen haben wir schon einige gesehen. Allein zuhause in der Umgebung gibt es 4.

Der Weg hinunter ist es schon wert, ihn gegangen zu sein.

(https://up.picr.de/36765700wb.jpg)

Auf dem Rückweg zum Auto besuchten wir noch einen Sarazenenturm. Die ganze Insel ist mit solchen Türmen umrandet. Sie dienten als Wachtürme gegen die Sarazenen, wie der Name schon sagt.

(https://up.picr.de/36765701kh.jpg)

(https://up.picr.de/36765681yd.jpg)

Auf der engsten Stelle der Landzunge gibt es einen großen Parkplatz, um die Klippen besichtigen zu können. Wir wollten uns nicht nur mit dem Parkplatz zufriedengeben. Ein Wanderweg führt hinauf zu den Klippen. Oben hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf die Halbinsel und die Klippen.

(https://up.picr.de/36765672ju.jpg)

Wir waren wieder allein und es war hier angenehm ruhig nach dem hektischen Treiben unten.

(https://up.picr.de/36765702tc.jpg)

(https://up.picr.de/36765682av.jpg)

(https://up.picr.de/36765674uv.jpg)

Auf dem Rückweg nach Platamona nahmen wir noch die Nuraghensiedlung Palmavera mit. Hier wird gerade restauriert, daher kann nicht alles besichtigt werden.

(https://up.picr.de/36765684yq.jpg)

Gut zu sehen, dass die Bauwerke nicht mehr original sind.

(https://up.picr.de/36765704sx.jpg)

Versammlungsraum mit Rundbank, sowie ein kleiner Tempel und Feuerstelle in der Mitte. Auf der Seite die Steinkiste ist typisch für Nuraghenbauten.

(https://up.picr.de/36765685ad.jpg)

(https://up.picr.de/36765703bg.jpg)

Am Abend besuchten wir noch eine Strandbar. Es ist deutlich weniger los. Später aßen wir wieder vorzüglich in unserem Hotel.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Christina am 17. September 2019, 18:21:59
Die Ausblicke über die Küste waren wieder herrlich und das Wetter war auch bestens, wie waren eigentlich die Temperaturen? Mitte/Ende Juni wahrscheinlich schon recht schweißtreibend, zumal es aufgrund der niedrigen Vegetation nur wenig Schatten gibt?
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Paula am 18. September 2019, 21:28:42
Ich bin auch dabei  ;)
In Sardinien waren wir vor ewigen Zeiten mal drei Wochen beim campen. Allerdings hätten wir wohl nur einen Strandreiseführer dabei, an Megaithbauten kann ich mich nicht erinnern, dabei hätte mir das auch sehr gefallen. Noch besser hat mir eure Wanderung im Felsgewirr von Capo Testa gefallen, das ist genau nach meinem Geschmack, das muss ich gleich mal meinem Freund zeigen  :)
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 19. September 2019, 20:53:45
Hallo Paula, willkommen.

Die Ausblicke über die Küste waren wieder herrlich und das Wetter war auch bestens, wie waren eigentlich die Temperaturen? Mitte/Ende Juni wahrscheinlich schon recht schweißtreibend, zumal es aufgrund der niedrigen Vegetation nur wenig Schatten gibt?

Am Anfang war die Hitze erträglich. Manchmal war es bewölkt. Dann ist der Sonnendruck nicht so hoch. Am Ende der zweiten Woche war es sehr heiß um 35°C.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 19. September 2019, 20:57:28
19.06.2019   Platamona (Porto Torres) – Silanus

An diesem Tag war der Monte d'Accoddi geöffnet. Eine sehr nette Ticketverkäuferin, sie ist gleichzeitig Fremdenführerin, versuchte uns so gut sie konnte zu erklären, um was es hier geht.

Der Monte d'Accoddi ist eine Art Pyramide oder Terrassenbau, der in dieser Form im Mittelmeerraum einzigartig ist.  Der Ursprung ist rund 6.000 Jahre alt, also noch von einer Kultur, älter als die Nuraghen. Sie besitzt mehrere außergewöhnliche Funde.

(https://up.picr.de/36795865ot.jpg)

Eine Besonderheit sind die Menhire, die noch älter als das Bauwerk selbst sind.

(https://up.picr.de/36795904yx.jpg)

Neben dem Bauwerk befindet sich über einem Loch im Karstboden ein Altarstein. Er hat Öffnungen auf allen 4 Seiten. Es wurden hier einige Knochen von Tier- und Fischopfern gefunden. Vermutet wird, dass die Bodenöffnung der Mund einer Erdgottheit sein soll.

(https://up.picr.de/36795900ol.jpg)

(https://up.picr.de/36795901gr.jpg)

Besonders interessant ist der eiförmige Stein vor dem Bauwerk. Der Stein stammt nicht von hier, sondern wurde von weither hierher gebracht. Es dürfte sich dabei um ein Weltenei handeln. Das Weltenei gehört zum mythologischen Grundstock nahezu aller Kulturen und symbolisiert den Urzustand des Universums, aus dem alles entsteht. In Delphi konnten wir schon ein Weltenei bestaunen.

(https://up.picr.de/36795897sh.jpg)

(https://up.picr.de/36795898yd.jpg)

Besonders schön waren hier die vielen Blumen.

(https://up.picr.de/36795903rg.jpg)

(https://up.picr.de/36795882cj.jpg)

Etwas abgelegen von der Hauptstraße liegt der Dolmen Sa Coveccada. Zuerst waren wir uns nicht sicher, ob die Zufahrt erlaubt ist. Der junge Sohn des Bauern deutete uns aber, dass das kein Problem ist. Nach der Durchfahrt müssen wir nur wieder das Gatter schließen. Der Dolmen war von Kühen belagert, die uns misstrauisch beäugten. Als wir näher heranfuhren, machten sie gemächlich Platz.

(https://up.picr.de/36795906yf.jpg)

Der Dolmen ist nicht mehr im Originalzustand sondern wiederaufgebaut, das ist deutlich zu sehen. Zum Schutz wurde er überdacht.

(https://up.picr.de/36795867or.jpg)

Zurück zur Hauptstraße ging es wieder über den gleichen Weg. Bald erreichten wir die Nuraghe Santu Antine. Sie ist noch relativ gut erhalten. Es ist sehr schön zu sehen, welche Leistung die damaligen Erbauer erbracht haben.

(https://up.picr.de/36795890xm.jpg) (https://up.picr.de/36795891yd.jpg)

(https://up.picr.de/36795870ph.jpg)

(https://up.picr.de/36795908hh.jpg)

Zuerst wird ein großer Innenraum betreten. Die Tore führen zu Gängen und Stiegen im Inneren des Gebäudes. Der Innenraum war früher überdacht.

(https://up.picr.de/36795883du.jpg)

(https://up.picr.de/36795884sw.jpg)

Die Gänge im Inneren erscheinen mystisch.

(https://up.picr.de/36795887tv.jpg)  (https://up.picr.de/36796104ru.jpg)

(https://up.picr.de/36795868mt.jpg)

Die hohen Räume im Inneren sind erhalten und erstrecken sich über mehrere Stockwerke. Rechts der Aufgang, in der Mitte der Raum und links der Aufgang zur nächsten Etage. Interessant wäre zu wissen, wie damals die Beleuchtung ausgesehen hat, da wir uns doch ziemlich vorsichtig durch das Dunkel tasten mussten.

(https://up.picr.de/36795888xt.jpg)

Vom höchsten Punkt gibt es eine schöne Aussicht über das Tal. Zwei weitere Nuraghen im Blickfeld.

(https://up.picr.de/36795869ey.jpg)

Ein paar Kilometer abseits, beim Ort Rebeccu, befindet sich die Fonte Nuragica di Su Lumarzu. Der Ort schaut völlig verlassen aus. Alle Fensterläden sind geschlossen, kein Fahrzeug ist zu sehen. Die Häuser wirkten aber bewohnt. Wir parkten am „Hauptplatz“. Ein gepflegter Weg führt zur Quelle. Das Bauwerk liegt unscheinbar im Hang. Es ist absolut ruhig hier. Nur das Summen der Wespen und Bienen ist zu hören, die Wasser von der Quellstube holen. Das Bauwerk muss natürlich genau inspiziert werden.

(https://up.picr.de/36795893et.jpg)

Wieder ein sehr schönes Plätzchen abseits der Massen.

(https://up.picr.de/36795895rn.jpg)

Vom Ort gibt es einen schönen Ausblick über die weite Ebene.

(https://up.picr.de/36795871hg.jpg)

Wir wollten noch zur Nekropole Sant’ Andria Priu, die gleich in der Nachbarschaft liegt. Sie soll innen sehr schön bemalt sein. Wir kamen zu früh, die Mittagspause war noch nicht zu Ende. Wir beschlossen daher weiterzufahren. Nekropolen sind Gräber und irgendwie fühlen wir uns nicht wohl beim Betreten von Gräbern. Fühlt sich an, wie Störung der Totenruhe.

Unser weiterer Weg führt uns in das Tal der Nuraghen. Wir wollten nur eine besondere besuchen. Über der Stadt von Macomer liegt die Nuraghe Tamuli. Vor der Nuraghe befinden sich 3 nebeneinander liegende Gigantengräber. Beim einem Grab stehen 6 interessante Steine.

(https://up.picr.de/36795872zp.jpg)

Drei haben Brüste, 3 haben keine. Es wird vermutet, dass es sich um weibliche und männliche Monumente handelt. Sie schauen in die Richtung der Nuraghe.

(https://up.picr.de/36795875jz.jpg)

(https://up.picr.de/36795909mk.jpg)

Von der Nuraghe sind nur noch Reste erhalten. Sie liegt schön über einem Tal.

(https://up.picr.de/36795913rm.jpg)

Die Gebäude sind hier nicht rund, sondern höhlenartig. Alles ist mit blühenden Blumen umrahmt. Wieder ein sehenswerter Ort.

(https://up.picr.de/36795915cw.jpg)

(https://up.picr.de/36795911ux.jpg)

(https://up.picr.de/36795910lw.jpg)

(https://up.picr.de/36795914ap.jpg)

Bevor wir zu unserer Unterkunft dem Agriturismo Bonu Suile in Silanus kommen, besuchen wir noch die Kirche mit Nuraghe vor dem Ort.

(https://up.picr.de/36795918xv.jpg)

Interessantes Plätzchen. Die Nuraghe kann über den finsteren Gang im Inneren bestiegen werden. 

(https://up.picr.de/36795896fs.jpg)

(https://up.picr.de/36795919ie.jpg)

(https://up.picr.de/36795876pw.jpg)

Unweit befindet sich noch ein kleines Brunnenheiligtum.

(https://up.picr.de/36795877si.jpg)

(https://up.picr.de/36795878aa.jpg)

Den Abend verbrachten wir im Agriturismo Bonu Suile. Sie haben ein quasi öffentliches Bad für die Einheimischen. Hier bekamen wir die billigsten Getränke unserer Reise. Die beiden Töchter des Hauses waren äußerst bemüht. Das 4-gängige Abendessen war ein Genuss. Sollten wir wieder nach Sardinien kommen, werden wir öfter in Agriturismo Unterkünfte übernachten.

(https://up.picr.de/36795880xf.jpg)
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Silvia am 21. September 2019, 12:02:11
Jetzt bin ich endlich auch hier "nachgefahren". Schon die Überschrift hatte mein Interesse geweckt, aber das es soooooo viele Megalithbauwerke in Sardinien gibt hatte ich nicht gewusst.  :herz:

Ich finde diese halbrunden hohen Stelen mit der kleinen Öffnung unten einfach nur gigantisch  :happy:
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 22. September 2019, 09:29:21
Jetzt bin ich endlich auch hier "nachgefahren". Schon die Überschrift hatte mein Interesse geweckt, aber das es soooooo viele Megalithbauwerke in Sardinien gibt hatte ich nicht gewusst.  :herz:

Auch bei uns werden immer mehr solcher Bauwerke gefunden. In der Nähe von uns, in Vorau, wurden in den letzten Jahren mehr als 700 Gänge gefunden. Sie sind teilweise mehr als 10.000 Jahre alt. Niemand weiß wer sie errichtet hat und warum. Solche Gänge gibt es auch in Bayern und anderen Orten auf der Welt.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 22. September 2019, 10:37:40
20.06.2019   Silanus - Torre dei Corsari

Nach einem köstlichen Frühstück, mit frisch gebackenem Brot, machten wir uns zu einer der Haupttouristenattraktion von Sardinien auf den Weg. Bevor wir sie erreichten, kamen wir noch an der Nuraghensiedlung Losa vorbei. Es war noch nichts los.

(https://up.picr.de/36814727pp.jpg)

Die imposante Nuraghe liegt innerhalb einer umfangreichen Steinmauer. Sie schließt die ehemalige Siedlung ein, von der nicht mehr viel zu sehen ist. Nur ein paar Rundbauten vor der Nuraghe.

(https://up.picr.de/36814749sf.jpg)

Die Nuraghe konnte wieder betreten werden.

(https://up.picr.de/36814725jt.jpg) (https://up.picr.de/36814745jo.jpg)

Von oben gab es wieder einen schönen Ausblick auf die Umgebung.

(https://up.picr.de/36814726gm.jpg)


Ein Tor in der Mauer um die ehemalige Siedlung.

(https://up.picr.de/36814750iw.jpg)


Wenige Kilometer von Losa entfernt liegt das außergewöhnliche Brunnenheiligtum Pozzo Santa Cristina. Das Alter wird auf zumindest 4.000 Jahre geschätzt. Von oben betrachtet, sieht die Grundform wie ein Schlüsselloch aus. Früher stand über dem Grundriss ein Gebäude.

(https://up.picr.de/36814746kn.jpg)

(https://up.picr.de/36814729nw.jpg)

Könnte auch ein Architekt aus der heutigen Zeit entworfen haben.

(https://up.picr.de/36814782ly.jpg)

(https://up.picr.de/36814783ja.jpg)

(https://up.picr.de/36814728ci.jpg) (https://up.picr.de/36814731kt.jpg)

Die Stufen und Wände sind exakt bearbeitet und nach dem Sonnenschein ausgerichtet. Bei einem bestimmten Sonnenstand beginnen die Ränder der Abstufungen der Wände wie Linien zu leuchten. Wir waren nicht zur optimalen Zeit hier, so ist der Effekt nur in Ansätzen zu erkennen war. Auf der linken Seite beginnt der Effekt auf den Rändern der Wand. Auf dem Höhepunkt sind es exakte Linien, die den gesamten Umfang umlaufen.

(https://up.picr.de/36814734pp.jpg)

Die Brunnenstube hat ebenfalls ein eignes Lichtspiel.

(https://up.picr.de/36814781sl.jpg)

(https://up.picr.de/36814732pp.jpg)

Die Anlage wird laufend von Busgruppen besucht. Sie halten sich nur kurz auf, dann herrscht wieder Ruhe.

Reste einer Nuraghensiedlung sind auf dem Gelände auch zu sehen.

(https://up.picr.de/36814730si.jpg)

Unser nächstes Ziel war Biru e’ Concas. Auf einem Hügel befinden sich hier Menhir-Reihen. Die rund 200 Stück stammen aus einer Zeit vor den Nuraghen. Die Bedeutung und der Zweck sind unklar. Der Weg zu den Menhiren führt durch eine blühende Blumen Wiese. Vorbei an Rundhüttenresten wird zuerst eine Quellfassung erreicht.

(https://up.picr.de/36814748oc.jpg)

(https://up.picr.de/36814735ft.jpg)

Von dieser Quellfassung an, beginnen die Menhirreihen.

(https://up.picr.de/36814753ty.jpg)

(https://up.picr.de/36814752zz.jpg)

(https://up.picr.de/36814737nx.jpg)

(https://up.picr.de/36814751bj.jpg)

Es stehen auch einzelne herum, bzw. liegen im Gelände verwachsen umher.

(https://up.picr.de/36814736mu.jpg)

Es ist deutlich zu erkennen, dass die Reihen parallel zum Anstieg des Hügels errichtet wurden.

Nach diesem schönen, ruhigen Ort machten wir uns auf den Weg zur Küste zu unserer nächsten Unterkunft für die nächsten 3 Nächte in Torre dei Corsari. Auf dem Weg besuchten wir noch die ehemalige Römertherme Fordongianus.

(https://up.picr.de/36814755bt.jpg)

Die Therme liegt schön am Fluss. Das sehr heiße Wasser wird den Fluss abgeleitet. Sie wurde in mehreren Etappen erbaut.

(https://up.picr.de/36814754zf.jpg)

(https://up.picr.de/36814739zj.jpg)

Das die Römer wussten, wie das Leben zu genießen ist, ist noch deutlich zu sehen.

Am späten Nachmittag erreichten wir das Hotel Torre in Torre dei Corsari. Es liegt unweit des Turmes über dem sehenswerten Dünenstrand.

(https://up.picr.de/36814742lc.jpg)

Der Ort wirkt noch recht verlassen. Bei den meisten Häusern sind die Fensterläden geschlossen. Auch sind erst drei Restaurants geöffnet. Vom Hotelzimmer haben wir einen schönen Ausblick.

(https://up.picr.de/36814740kk.jpg)

Wir machten uns auf dem Weg zum Strand. Hier befinden sich 2 Strandbars. Bei einer genossen wir das Meer und die Abendstimmung. Toll ist, dass es bei jeder Bar etwas zu knappern dazu gibt.

(https://up.picr.de/36814741ao.jpg)

Bei der zweiten gab es noch etwas zu essen. Das hätten wir uns sparen können. War nicht besonders. Aufgewärmte Supermarktware zu Restaurantpreisen.

Denn Sonnenuntergang beobachteten wir beim Torre.

(https://up.picr.de/36814743fe.jpg)

(https://up.picr.de/36814744mb.jpg)
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 25. September 2019, 19:40:16
21.06.2019   Torre dei Corsari - Capo S.Marco - Torre dei Corsari

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Capo S.Marco. Die Anfahrt ist etwas langwierig, da die ganze Bucht von Oristano umfahren werden muss. Die römische Ausgrabungsstätte Tharros ließen wir vorerst links liegen. Wir besuchten den Torre auf der Landverbindung zum Capo. Von dort starteten wir einen Rundgang. Der Weg führt zuerst quer durch die Halbinsel zu einem Leuchtturm.

(https://up.picr.de/36847063qj.jpg)

Blick zurück zum Torre.

(https://up.picr.de/36847057jy.jpg)

Auf dem Weg sahen wir, wie jemand von einem Rettungsboot von einer kleinen Jacht abgeholt wurde, die vor dem Land ankerte. Das Rettungsboot fuhr die ganze Strecke über die Bucht mit Folgetonhorn, obwohl keine anderen Schiffe unterwegs waren.
Nach dem Leuchtturm führt der Weg sehr schön an der Steilküste entlang zurück zum Torre.

(https://up.picr.de/36847058if.jpg)

(https://up.picr.de/36847064sy.jpg)

(https://up.picr.de/36847059xo.jpg)

(https://up.picr.de/36847060sw.jpg)

Auf dem Weg sind Reste von Nekropolen zu sehen, die von den Klippen gestürzt sind. Oben sind noch welche in den Klippen, die irgendwann auch hier herunten liegen werden.

(https://up.picr.de/36847061aw.jpg)

Zurück beim Ausgangspunkt setzten wir uns in ein Lokal. Für einen Besuch der Ausgrabungsstätte war es uns zu heiß und irgendwie haben die Römer hier keinen Reiz. Vom Weg hatten wir aber einen guten Blick. Der breite graue Streifen ist eine Römerstraße, die sehr massiv ausgeführt war. Wie eine Autobahn.

(https://up.picr.de/36847065hm.jpg)

Am frühen Nachmittag führen wir wieder zurück nach Torre dei Corsari. Wir gingen wieder zum Strand und besuchten die Strandbar.

Das Abendessen nahmen wir dieses Mal beim Restaurant am Strand ein. Begleitet von einem Sonnenuntergang, bei dem die Sonne scheinbar genau die Bergflanke entlang ins Meer rollte.

(https://up.picr.de/36847062mo.jpg)
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Paula am 25. September 2019, 19:59:34
Kaum zu glauben was ich alles verpaßt habe bei unserem Sardinienurlaub. Freunde von mir sind am Wochenende für 2 Wochen nach Sardinien geflogen, ich bin mal gespannt was die auf der Route haben. Ich habe bisher wirklich immer nur Strandbilder von Sardinien gesehen, dabei sind diese Megalithbauten sooo interessant.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Silvia am 26. September 2019, 10:21:37
Das Brunnenheiligtum sieht genial aus!! Und wenn man dann noch bedenkt wie alt das ist  :respekt:

Die Wanderung hätte mir auch gefallen.  :thumb:
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 28. September 2019, 19:21:57
22.06.2019   Torre dei Corsari - Ausflugsfahrt in die Umgebung

In der Früh war es gewittrig. Am Himmel waren Mammatus-Wolken zu sehen. Außer ein paar Tropfen brachten sie keinen Regen.

(https://up.picr.de/36866054jq.jpg)

Der erste Weg an diesem Tag führte uns nach Sardara und zur Aquae Neapolitaneae, eine ehemalige Römertherme. Hier gab es nicht viel zusehen. Wir fuhren gleich weiter in den Ort. Die Sonne war zurück und es wurde schon wieder sehr warm.

Durch die engen Gassen versuchten wir den Pozzo Sacro di Sant'Anastasia zu erreichen. Wir ergatterten ein Parkplatz direkt beim Brunnenheiligtum. Es dürfte sich hier um ein bedeutendes Heiligtum gehandelt haben. Zumindest wenn es nach den Funden geht. Altar in Form einer Nuraghe, Bronzebecken usw.

(https://up.picr.de/36866056tk.jpg)

Es gibt hier 3 Brunnen. Einer in der Kirche Sant'Anastasia, die mitten im Ausgrabungsfeld steht. Sie wurde wie überall bei der Christianisierung über die alten „heidnischen“ Kraftplätze gebaut. Er dürfte aber jüngeren Datums sein. Die beiden anderen stammen aus den Anfangszeiten der Nuraghenkultur. Einer kann bis in die Brunnenkammer begangen werden. Das zufließende Wasser wird laufend abgepumpt.

(https://up.picr.de/36866058kl.jpg)

(https://up.picr.de/36866060or.jpg)

(https://up.picr.de/36866061lm.jpg)

Sonne genau in der Dachöffnung der Brunnenkammer.

(https://up.picr.de/36866062ut.jpg)

Die Brunnen waren von Rundbauten umgeben.

(https://up.picr.de/36866075uz.jpg)

Unser nächstes Ziel war die Nuraghe Genna Maria. Hier kamen wir gegen Mittag an. Wir wurden nicht mehr hineingelassen, da sie von 12 – 15 Uhr geschlossen ist. Macht nichts, wir hatten eh schon einige gesehen.

Ein Geocach zeigte uns ein weiteres Ziel an. Über verwinkelte Straßen kamen wir auf eine Hochebene zum Gigantengrab Sa Domu 'e S'Orku. Wie üblich war niemand hier. Ein monumentales Bauwerk, im guten Zustand.

(https://up.picr.de/36866071el.jpg)

(https://up.picr.de/36866074ts.jpg)

(https://up.picr.de/36866065fm.jpg)

(https://up.picr.de/36866064pm.jpg)

(https://up.picr.de/36866063aq.jpg)

Der Innenraum des Grabes

(https://up.picr.de/36866072wh.jpg)

(https://up.picr.de/36866073zr.jpg)

Gleich in der Nähe befinden sich die unscheinbaren Reste der Nuraghe. An den Steinansammlungen, die in der Gegend herumliegen auf dieser weitläufigen Hochebene, war zu erkennen, dass hier einst viele Gebäude gestanden waren.

Ein weiterer Geocach zeigte uns unweit eine weitere Nuraghe an. Sie wollten wir noch mitnehmen. Bald darauf erreichten wir den Parco Naturalistico Sa Fogaia. Durch einen Wald ging es hinauf zur Nuraghe Sa Fogaia. Auf dem Weg kamen wir an einer Feier vorbei. Eine Runde Männer grillte und ein Harmonikaspieler musizierte und sang.

Von der Nuraghe selbst ist nicht mehr viel zu sehen. Von der Feier herauf klang das Lied „Oh sole mio“.

(https://up.picr.de/36866067uk.jpg)

(https://up.picr.de/36866066kn.jpg)

(https://up.picr.de/36866068sl.jpg)

Auf dem Rückweg kamen wir wieder bei der Feier vorbei. Die Männer deuteten, wir sollten zu ihnen kommen. Wir nahmen die Einladung an. Gefeiert wurde die Pensionierung von Giuseppe. Sofort bekamen wir Wein und gleich den Nächsten. Jeder war stolz auf seinen Wein, der natürlich besser als der andere war. Würstel vom örtlichen Fleischer und Brot vom örtlichen Bäcker.

(https://up.picr.de/36866069rs.jpg)

Unterhalten haben wir uns mit Händen und Füßen. Heike kann ein wenig italienisch, die Männer ein wenig englisch. Ein Mann war sehr erfreut, dass wir uns die Nuraghe angehen hatten. Es gab uns zu verstehen, dass es noch weitere Bauwerke gibt. Wir zeigten ihm das Foto vom Gigantengrab und er war noch mehr erfreut. Er versuchte uns die Geschichte zu erklären. Leider scheiterten wir an der Sprachbarriere.

Bevor der Alkohol zu viel wurde, verließen wir die Feier und fuhren zurück nach Torre dei Corsari und genossen noch die Abendstimmung.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Christina am 28. September 2019, 20:17:06
Ich bin die letzten Tage nachgereist, sehr beeindruckend die vielen Nuraghen. Die Wanderung auf der Landzunge hat mir aber auch sehr gut gefallen und schön, dass ihr bei der Pensionierungsfeier ein bisschen dabei sein konntet.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 30. September 2019, 19:33:55
Ich bin die letzten Tage nachgereist, sehr beeindruckend die vielen Nuraghen. Die Wanderung auf der Landzunge hat mir aber auch sehr gut gefallen und schön, dass ihr bei der Pensionierungsfeier ein bisschen dabei sein konntet.

Ja, dass hat uns auch sehr gefreut. Abseits der Touristenströme sind die Menschen hier sehr freundlich.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 30. September 2019, 19:38:27
23.06.2019   Torre dei Corsari - Ballao

Die Nacht war wieder gewittrig, mit wenig Regen. Dafür war das Auto in der Früh braun vom Saharastaub, der aus der Luft ausgewaschen wurde.

Wir wechselten in zwei Tagesetappen auf die andere, östliche Seite, der Insel. Auf dem Weg gab es wieder einige interessante Punkte zu besuchen. Das erste Ziel war die auf einer Hochebene liegende Nuraghensiedlung Bruncu Madugui. Eine weitläufige mit einer Mauer umrandete Anlage. Die Nuraghe hatte eine große Terrasse, von der es früher sicher einen schönen Ausblick über die Ebene geben hat.

(https://up.picr.de/36882804mm.jpg)

(https://up.picr.de/36882805ja.jpg)

Die Ziegen setzten sich hier artig an den Tisch.

(https://up.picr.de/36882824ks.jpg)

Als nächstes wollten wir zur Top Touristenattraktion der Nuraghe Su Nuraxi di Barumini. Der Parkplatz war schon recht voll mit Autos und Bussen. Als wir dann auch noch die Schlange vor der Kasse sahen und den hohen Eintrittspreis, drehten wir um und verzichteten auf den Besuch.

Bei der nächsten Nuraghe Is Paras waren wir wieder allein. Sie hat den höchsten Innenraum aller Nuraghen mit 11 Meter Höhe.

(https://up.picr.de/36882809kp.jpg)

(https://up.picr.de/36882810kr.jpg)

So soll die Anlage früher ausgesehen haben.

(https://up.picr.de/36882808wp.jpg)

Nicht weit entfernt befindet sich wieder auf einer Hochebene ein weitläufiges Siedlungsgebiet der Nuraghen. Schon bei der Anfahrt sind die typischen Steinhäufen neben der Straße zu sehen. Der 3 Hektar große Archäologische Park Santa Vittoria ist sehr schön angelegt. Beim Eingang gibt es eine Bar. Nur waren wir wieder sie einzigen Gäste. Wie diese Anlagen finanziert werden ist fraglich. Der Ticketverkäufer und Barkeeper versucht uns die Besonderheiten zu erklären. Vorteilhaft ist, dass es wieder eine deutsche Beschreibung gibt. Sie wird uns mitgegeben.

Es wird vermutet, dass die Anlage eine Heilige- und zugleich Wettkampfstätte war. Eine Art Olympia der Nuraghen. Jedenfalls deuten die Funde darauf hin.

Wie der Name Santa Vittoria schon erwarten lässt, gibt es hier wieder ein Brunnenheiligtum. Der Grundriss mit Abfluss aus der Brunnenkammer ist noch gut erhalten.

(https://up.picr.de/36882813bf.jpg)

(https://up.picr.de/36882814gp.jpg)

Der Zugang zur Quelle, mit schönem Sonnenspiel.

(https://up.picr.de/36882825uu.jpg) (https://up.picr.de/36882812sc.jpg)

(https://up.picr.de/36882811eu.jpg)

Der ehemalige Wasserstand ist noch zu erkennen. Die Quelle ist jetzt versiegt.

(https://up.picr.de/36882823wr.jpg)

Natürlich musste hier eine Kirche errichtet werden. Genau am schönsten Aussichtpunkt, am Platz der Nuraghe.

Es gibt hier mehrere gut erhaltene Gebäude. Eins ist das Haus des Priesters.

(https://up.picr.de/36882816zr.jpg)

Hier hat es auch einen großen Marktplatz mit Schlafstellen für die Pilger oder Wettkämpfer gegeben.

(https://up.picr.de/36882815ws.jpg)

Die Hitze war hier schon recht hoch, so hielten wir uns nicht allzu lange auf.

Angenehmer war es bei unserem nächsten Ziel hoch in den Bergen über Goni, der Menhiranlage und Grabanlage Pranu Muteddu. Es wird auch als das Stonehenge Sardiniens bezeichnet. Das besondere an den rund 60 Menhiren ist, dass die bearbeitet sind. Sie werden daher auch Statuenmenhire (Stele) genannt. Mit freiem Auge ist fast nichts mehr zu erkennen.

(https://up.picr.de/36882826zp.jpg)

(https://up.picr.de/36882827oo.jpg)

Gewaltiges Geschwür am Baum links.

(https://up.picr.de/36882828ff.jpg)

Die Gräber sind sogenannte Tumulli oder Hügelgräber. Die haben im inneren Einkammernsteine. Oft flankiert von Menhiren.

(https://up.picr.de/36882831mh.jpg)

(https://up.picr.de/36882830ep.jpg)

(https://up.picr.de/36882837nr.jpg)

Herausragend ist eine große Grabanlage, die einmal von Menhiren umrandet gewesen sein dürfte. Sie besteht aus mehreren ineinander verschachtelten kreisförmigen Steingebilden. An einem Rand ist eine große Grabanlage.

(https://up.picr.de/36882818yi.jpg)

(https://up.picr.de/36882820wu.jpg)

Die Grabanlage besteht aus einem hohlen Stein, der von Menhiren und einem Steintor versehen ist. Früher dürfte ein Hügel über dem Stein gewesen sein.

(https://up.picr.de/36882822rt.jpg)

(https://up.picr.de/36882832di.jpg)

(https://up.picr.de/36882833hz.jpg)

(https://up.picr.de/36882817no.jpg)

Menhire sind an bestimmten Plätzen um die Anlage positioniert.

(https://up.picr.de/36882819hm.jpg)

Bei diesen Steinen ist noch am ehesten eine Bearbeitung zu erkennen.

(https://up.picr.de/36882835pu.jpg)

Imposant, wie der Baum über den Stein wächst.

(https://up.picr.de/36882836lu.jpg)

Gegen Abend erreichten wir unsere private Unterkunft B&B Su Semucu in Ballao. Eine ältere Frau und ihr Mann betreuen das Haus. Es ist alles im Stil der 40iger Jahre eingerichtet. Der Ort selbst ist nichts Besonderes. Eine Pizzeria ist der einzige Platz um etwas zum Essen zu bekommen. Dafür spricht der Inhaber deutsch. Als die Pizza serviert wurde, dachten wir oh je eine Kekspizza, so trocken sah der Teig aus. Unerwartet schmeckte der Teig hervorragend. Eine eigene Mischung.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Silvia am 04. Oktober 2019, 09:46:45
Ich hab mir grad die  Nuraghe Su Nuraxi di Barumini  noch in Wikipedia angeschaut, sieht schon toll aus. Aber ich glaube ich hätte es wie ihr gemacht und lieber kleinere Stätten, dafür in aller Ruhe und ohne Rummel besichtigt.   :)
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 05. Oktober 2019, 10:11:25
24.06.2019   Ballao - Santa Maria Navarrese

Nach dem Frühstück fuhren wir zur Funtana Coberta. Sie liegt etwas nördlich von Ballao. Hier müssen vor kurzem Ausgrabungen stattgefunden haben. Die aufgebrochenen Container der Archäologen sind noch da. Ebenso Vermessungspfähle und frisch umgegrabene Erde.

(https://up.picr.de/36911372nl.jpg)

(https://up.picr.de/36911380ve.jpg)

Der Brunnen weißt die klassische Form auf. Die Besonderheit hier ist, dass der Oberraum der Brunnenkammer früher die Form einer Nuraghe aufwies.  Auf dem Gelände waren auch schöne gelbe Blumen.

(https://up.picr.de/36911381as.jpg)

Am Imposantesten ist, wie immer, der Innenraum.

(https://up.picr.de/36911371dn.jpg) (https://up.picr.de/36911370ob.jpg)

Zu unserer Besuchszeit auf Sardinien soll eine, auch in unseren Medien hochgespielte, Heuschreckenplage gewütet haben. Wir waren in den genannten Hotspot-Gebieten, konnten aber insgesamt nur 4 Stück auf der ganzen Insel entdecken. Hier ein Exemplar.

(https://up.picr.de/36911382yv.jpg)

Über die hervorragend ausgebaute Straße Richtung Küste fahren wir zur Nuraghe Asoru o Basoru, die letzte Nuraghe auf unserer Reise. Sie steht neben der Straße und ist über ein Dickicht zu erreichen. Schön zu sehen ist, dass sie restauriert wurde. Den heutigen Handwerkern gelingt es nicht mehr die Bauwerke originalgetreu zu errichten. Es geht nur mehr mit Zement.

(https://up.picr.de/36911383sp.jpg) (https://up.picr.de/36911378rt.jpg)

Der Innenraum sieht unästhetisch aus.

(https://up.picr.de/36911373hv.jpg)

Auf dem Weg Richtung Norden gelangten wir über einen engen Feldweg zur Pozzo Sacro Is Pirois. Zuletzt ging es nur mehr zu Fuß.

(https://up.picr.de/36911384vn.jpg)

(https://up.picr.de/36911375iv.jpg)

Auf dem Hügel dahinter liegt versteckt die Reste der zugehörigen Nuraghe.

(https://up.picr.de/36911374yy.jpg)

Der Weg zur Piscine Naturali Di Monte Ferru führt sehr schön entlang der Küste. Das Gestein ist hier rot wie in den USA. Eine Schotterstraße führt zu den Wasserfällen. Ein kurzer Fußweg und die Badestellen im Fluss sind erreicht.

(https://up.picr.de/36911377tr.jpg)

Ein sehr schönes Plätzchen.

(https://up.picr.de/36911385cl.jpg)

(https://up.picr.de/36911376te.jpg)

Am späten Nachmittag erreichen wir Santa Maria Navarrese und unsere Unterkunft für die nächsten 3 Nächte das Hotel Nicoletta. Hier war schon mehr los. Eine richtiger Touristenort.

Vor dem Ort liegen die Schildkröten Inselchen. Für mich sehen sie eher wie Drachen aus.

(https://up.picr.de/36911379id.jpg)
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Christina am 07. Oktober 2019, 18:41:19
Interessant, dass heutigen Handwerker die Mauern gar nicht mehr so gut gelingen, wie den damaligen.

An eine Heuschreckenplage, über die etwas in den Medien kam,  kann ich mich nur an die USA, speziell Las Vegas erinnern. Aber dort war es wohl auch nur zu ganz bestimmten Zeiten und an einzelnen Stellen so schlimm, wie in den Medien berichtet.

Die Badestelle zwischen den Felsen sieht sehr schön aus, da konnte man sich sicher gut abkühlen.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 07. Oktober 2019, 19:17:20
Interessant, dass heutigen Handwerker die Mauern gar nicht mehr so gut gelingen, wie den damaligen.

Die Badestelle zwischen den Felsen sieht sehr schön aus, da konnte man sich sicher gut abkühlen.

Auch heute geht viel handwerkliche Kunst durch die Automatisierung verloren.

Ja, für mich war das schon zu viel Abkühlung. Angenehm war, dass sich nur wenige Menschen hier her verirren.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 07. Oktober 2019, 19:20:42
25.06.2019     Gola di Gorropu

Wir sind schon früh auf. Der Tag soll heiß werden und wir wollten sie berühmteste Schlucht von Sardinien besuchen die Gola di Gorropu. Als ich das Auto startete sah ich gleich, dass rechts hinten zu wenig Druck im Reifen angezeigt wurde. Bei einer Tankstelle füllten wir die Luft wieder auf und beobachteten den Druck. Er hielt scheinbar. Wir wollten aber kein Risiko eingehen und fuhren in den nächsten größeren Ort Tortoli zu einem Reifenhändler. Es war Montag und daher einiges los. Er nahm uns trotzdem sofort dran. Nach einigem Suchen konnte ein kleines Loch gefunden werden. Es wurde geflickt und wir konnten wieder weiter.

Natürlich waren wir jetzt schon spät dran, als wir den Parkplatz am Fluss erreichten. Es war schon sehr heiß, über 30°C. Zur Schlucht gibt es auch einen anderen Abgang kurz nach der Passhöhe. Dort geht es mehrere 100 Höhenmeter steil hinunter. Zurück kann, wer möchte mit einem Jeep gefahren werden.

Wir wollten den Fluss entlang zur Schlucht gehen.

(https://up.picr.de/36937893rg.jpg)

Der Weg führt meist schattig durch Gebüsch, vorbei an mehreren Trinkwasserquellen. Gut 1 ½ Stunden braucht es bis zum Eingang.

(https://up.picr.de/36937887bh.jpg)

Bevor es in die Schlucht geht gibt es noch eine Erklärung über die Geologie und eine Sicherheitsunterweisung. Die Steine sollen, wegen dem vielen Besuchern recht glatt sein.

(https://up.picr.de/36937884yf.jpg)

(https://up.picr.de/36937889rb.jpg)

(https://up.picr.de/36937888px.jpg)

Das schöne an der Schlucht sind die weißen Steinblöcke, die in der Schlucht liegen. Sie sind tatsächlich teilweise sehr glatt.

(https://up.picr.de/36937883ne.jpg) (https://up.picr.de/36937882kc.jpg)

(https://up.picr.de/36937890ua.jpg) (https://up.picr.de/36937881sa.jpg)

Manchmal ist es etwas eng.

(https://up.picr.de/36937886iw.jpg) (https://up.picr.de/36937885sy.jpg)

Je weiter wir zurück gehen, umso weniger Besucher.

(https://up.picr.de/36937892uz.jpg)

In der Hitze geht es wieder den gleichen Weg zurück zum Auto und kurvig über den Pass zurück zum Hotel.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Silvia am 07. Oktober 2019, 20:34:57
Tolle Badestelle bei der Piscine Naturali Di Monte Ferru   :beifall:    Seid ihr alleine dort gewesen? Das sieht so ruhig aus?

Und die Schlucht find ich auch super ... ich seh schon, Sardinien rückt immer weiter vor  ;D
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Christina am 08. Oktober 2019, 17:48:20
Eine schöne Fluß-Schlucht-Wanderung, sogar mit Klettereinlagen. Und immerhin ein paar schattige Stellen.

Gut, dass sich das Reifenproblem schnell beheben ließ.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 09. Oktober 2019, 20:28:12
Tolle Badestelle bei der Piscine Naturali Di Monte Ferru   :beifall:    Seid ihr alleine dort gewesen? Das sieht so ruhig aus?

Ganz alleine nicht. Es findest sich aber immer ein ruhiges Plätzchen, Becken
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 09. Oktober 2019, 20:29:18
Eine schöne Fluß-Schlucht-Wanderung, sogar mit Klettereinlagen. Und immerhin ein paar schattige Stellen.

Die Schlucht war schön, aber wer schon im Südweste der USA war........... ;D
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 09. Oktober 2019, 20:31:15
26.06.2019     Santa Maria Navarrese

Sonnenaufgang von der Terrasse des Hotels.

(https://up.picr.de/36954203cu.jpg)

Es war wieder ein heißer Tag vorhergesagt. Wir nahmen uns einen Schirm mit zwei Liegestühlen am Strand.

(https://up.picr.de/36954204zx.jpg)

Mir war das zu langweilig und ich beschloss eine Küstenwanderung zu unternehmen. Der Weg führt hinauf über den Ort mit Blick über die Bucht.

(https://up.picr.de/36954205jx.jpg)

Der Weg führt gut 2 Stunden oberhalb des Meeres bis nach Pedra Longa. Den Felsen meist im Blick.

(https://up.picr.de/36954206uu.jpg)

(https://up.picr.de/36954207sp.jpg)

Schöne Ausblicke und fast keine anderen Menschen manche den Weg zu einem Erlebnis.

(https://up.picr.de/36954208jl.jpg)

(https://up.picr.de/36954209jz.jpg)

Pedra Longa ist ein Monolith an der Steilküste.

(https://up.picr.de/36954211ju.jpg)

Auch auf der anderen Seite Felsens gibt es wieder schöne Aussichten.

(https://up.picr.de/36954210gm.jpg)

Zurück geht es wieder auf dem gleichen Weg. Besonders finde ich die vielen blau Fassetten des Meeres.

(https://up.picr.de/36954212fk.jpg)

Ein Ableger wächst sogar auf der Straßenlaterne.

(https://up.picr.de/36954213qp.jpg)

Am Strand erholte ich mich von der schweißtreibenden Wanderung am Strand und natürlich bei einem kühlen Bier.

(https://up.picr.de/36954214ez.jpg)
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Ilona am 10. Oktober 2019, 14:41:26
Die Schlucht war schön, aber wer schon im Südweste der USA war........... ;D

Klar, aber das ist dennoch ein würdiger Ersatz :beifall:. Schon alleine wegen der Schlucht könnte ich mich mit Sardinien anfreunden. Die Megalithbauwerke wären mir hingegen egal  :verlegen:.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Christina am 10. Oktober 2019, 17:56:35
Ich wäre auf jeden Fall mitgewandert, solche Küstenwanderwege sind einfach schön, wenn die Sonne scheint und das Meer dadurch so viele Blautöne zeigt. Und danach noch ein Stündchen an den Strand - ein wunderbarer Tag.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 11. Oktober 2019, 19:18:27
Die Schlucht war schön, aber wer schon im Südweste der USA war........... ;D

Klar, aber das ist dennoch ein würdiger Ersatz :beifall:. Schon alleine wegen der Schlucht könnte ich mich mit Sardinien anfreunden. Die Megalithbauwerke wären mir hingegen egal  :verlegen:.

Die gesamte Schlucht kann von oben her durchschritten werden. Es bedarf aber einen Führer, da viele Stellen nur mit dem Seil überwunden werden können
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 11. Oktober 2019, 19:21:21
27.06.2019     Santa Maria Navarrese - S'Ena e Sa Chitta

Wir verließen Santa Maria Navarrese Richtung Landesinneren. Erstes Ziel war die Nuraghensiedlung S’Arcu e is Forros. Sie liegt zwar direkt an der Schnellstraße, der Feldweg zum Gelände ist aber mit einem normalen PKW nur mit großem Risiko für Reifen und Unterboden befahrbar. Wir machten uns zu Fuß auf den Weg. Unzählige Fliegen begleiteten uns. Als dann noch 12€ Eintritt verlangt wurde und die Fliegen immer lästiger wurden. Drehten wir um und entschieden weiter zu fahren.

(https://up.picr.de/36965298bk.jpg)

Etwas weiter nördlich befinden sich die Tombe di Giganti di Madau. Mehrere Gigantengräber sind hier nebeneinander. Teilweise sind sie nicht fachmännisch rekonstruiert.

(https://up.picr.de/36965288si.jpg)

Sie liegen eingebettet in einer Wiesenlandschaft. Sehr ruhig.

(https://up.picr.de/36965299ao.jpg)

(https://up.picr.de/36965296pi.jpg)

(https://up.picr.de/36965287jk.jpg)

Über Nuoro fuhren wir nach Orune. Ein großer Ort spektakulär auf einem Berg in knapp 1000m Höhe im Nirgendwo. Von weitem zu sehen. Von was die Leute hier leben würde mich interessieren. Trotz der Höhe hatte es 35°C. Unweit vom Ort ist die Anlage Su Tempiesu.

Sie kann nur über einen Weg hinunter in einen kleinen Taleinschnitt zu Fuß erreicht werden. Auf dem Weg werden die örtlichen Pflanzen und ihre Wirkung beschrieben. Die Anlage wurde, wie so oft, zufällig bei Bauarbeiten für Terrassen zur landwirtschaftlichen Nutzung entdeckt. Sie ist eines der am besten erhaltenen Brunnenheiligtümer Sardiniens.

(https://up.picr.de/36965290bb.jpg)

(https://up.picr.de/36965289ha.jpg)

Es ist gut zu sehen, wie exakt geplant und gearbeitet wurde. Man bekommt eine Ahnung, wie die Gebäude ausgesehen haben könnten.

(https://up.picr.de/36965293xi.jpg)

(https://up.picr.de/36965292hn.jpg)

Die Anlage besitz neben dem Brunnengebäude, eine zweite kleine Brunnenkammer außerhalb, vielleicht für die „normalen“ Bürger

(https://up.picr.de/36965300hp.jpg)    (https://up.picr.de/36965302xo.jpg)

Unterhalb der Anlage befand sich ein Badebecken. Es war angenehme ruhig hier, mit einer schönen Sicht in die Landschaft.

(https://up.picr.de/36965291nq.jpg)

Hinauf zum Parkplatz und dem kleinen Museum war es bei diesen Temperaturen nicht so angenehm.

Auf dem Weg zur Küste besuchten wir noch das Gigantengrab S’Ena ’e Thomes.

(https://up.picr.de/36965294et.jpg)

Am Nachmittag erreichten wir den Ort S'Ena e Sa Chitta und unsere Unterkunft für diese Nacht das B&B Locanda FarOrientale. Es liegt am weißen Sandstrand von Capo Comino.

(https://up.picr.de/36965295bh.jpg)

Die Gastfreundlichkeit war auch hier wieder zu spüren. Der Sohn des Hauses hatte Geburtstag. Natürlich wurden wir zur Feier eingeladen.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Heike Heimo am 13. Oktober 2019, 18:53:51
28. und 29.06.2019     S'Ena e Sa Chitta – Olbia - Livorno – Heimfahrt

Der letzte Tag auf Sardinien brach an. Wir machten es uns bis zum frühen Nachmittag am Strand gemütlich. Es sah hier fast wie in der Karibik aus.

(https://up.picr.de/36984945ft.jpg)

(https://up.picr.de/36984940em.jpg)

(https://up.picr.de/36984941to.jpg)

Noch ein spätes Mittagshäppchen bevor es los geht.

(https://up.picr.de/36984942yf.jpg)

Die Fahrt nach Olbia verlief ereignislos. Wir hatten noch einige Zeit, so beschlossen wir noch ein letztes Brunnenheiligtum den Pozzo Sacro Milis auf dem Gelände des alten Güterbahnhofes in Golfo Aranci zu besuchen. Es wurde ebenfalls bei den Bauarbeiten des Bahnhofes entdeckt und teilweise überbaut. Der Eingang und die Brunnenkammer bestehen noch. Er ist der Brunnen mit der längsten Stiege zur Brunnenkammer auf Sardinien.

(https://up.picr.de/36984951fd.jpg)

(https://up.picr.de/36984948aj.jpg)  (https://up.picr.de/36984949ro.jpg)

Wenn der Bahnhof weggedacht und die Aussicht genossen wird, ist es vorstellbar wir dieser Ort gewirkt haben muss.

(https://up.picr.de/36984952xc.jpg)

Wir hatten noch immer genügend Zeit und fuhren noch ein Stück entlang der berühmten Costa Smeralda. Wir tauchten ab in eine andere Welt. Hotelgetto, um Hotelgetto verbauten die Küste alles war extrem touristisch ausgebaut. Ganz anders als das Land, dass wir in den Tagen davor kennenlernen durften.

Pünktlich waren wir am Hafen. Nur unser Schiff hatte, wahrscheinlich wie üblich, 2 Stunden Verspätung. Dann tauchte am Ende der Bucht eine schwarze Rauchfahne hinter einem Berg auf. Zuerst dachte ich es brennt. Doch es war unser Schiff, das in die Bucht einfuhr.

(https://up.picr.de/36984953si.jpg)

(https://up.picr.de/36984954lo.jpg)

Das Einschiffen und der Kabinenbezug gingen wieder rasch und professionell ab.

Die Rauchfahne bei der Einfahrt in den Hafen von Livorno.

(https://up.picr.de/36984955pq.jpg)

Mit der Rückfahrt nach Österreich ging eine sehr interessante Reise in ein äußerst gastfreundliches Land zu Ende. Vielen Dank für das Mitreisen und euere Ausdauer bei den vielen Besichtigungen.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Christina am 14. Oktober 2019, 20:45:47
Vielen lieben Dank für den Bericht! Mit Sardinien hatte ich mich bisher noch nicht näher befasst, nur hin und wieder mal was gelesen und gehört, das ging aber alles eher in Richtung Meer, Strand und Felsen, vom Landesinneren und den Megalithbauwerken war nie die Rede. Daher war es interessant, mal einen ganz anderen Eindruck von der Insel zu bekommen, wobei ich zugeben muss, dass mein Interesse an den alten Bauwerken wesentlich geringer ist, als eures, daher würde ich bei einem Besuch von Sardinien sicherlich nur eines oder zwei davon ansehen.

Die schwarze Rauchfahne der Fähre sieht tatsächlich ziemlich ungesund aus, so etwas ist mir bisher bei Fähren noch gar nie aufgefallen, letztes Jahr z.B. haben wir in Wales einige Fähren von und nach Irland beobachtet, da gab es keinen schwarzen Rauch, merkwürdig - aber mit Schiffen kenne ich mich eh nicht aus.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Silvia am 15. Oktober 2019, 08:49:30
Auch von mir ein herzliches Dankeschön  :danke:

Sardinien steht ja schon länger auf meiner Wunschliste, aber mit deinem Bericht hast du diese Insel ein Stück weit nach vorne geschubst. Vielen Dank für die vielen Megalithbauwerke, ich finde die absolut faszinierend.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Ilona am 15. Oktober 2019, 19:45:10
Die Fähre hatte wohl ein Vergaserproblem  :toothy9:.

 :danke: für den schönen Reisebericht aus Sardinien. Wie schon erwähnt, würde ich die Gräber wahrscheinlich nicht aufsuchen, aber die Felslandschaft ist sehr schön. Kulinarisch scheint es dort auch nicht von schlechten Eltern zu sein und deshalb wäre die Insel auf jeden Fall eine Überlegung wert :beifall:.
Titel: Re: Sardinien – Reise zu den Megalithbauwerken
Beitrag von: Susan am 21. Oktober 2019, 22:32:07
Habe es jetzt auch geschafft den Rest nachzulesen. Ich wusste, dass es viele Nuraghen auf Sardinien gibt, doch mit so vielen hätte ich nicht gerechnet. Interessant finde ich die auch, doch der Gatte würde schon nach ein paar streiken.  ::)  Die Schluchtenwanderung war da doch mal eine Abwechslung  ;) Auf jeden Fall eine ungewöhnliche Tour.

 :danke: für den schönen Reisebericht