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Allgemeines => Reisen allgemein => Thema gestartet von: Horst am 25. April 2018, 09:43:43

Titel: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Horst am 25. April 2018, 09:43:43
Das Thema kam erst kürzlich hier wieder auf und ist auch ein Dauerbrenner:

1. welche Touristen-Nationen nerven am meisten, oder sind es gar die eigenen Landsleute die man möglichst nicht auf seiner Auslandsreise antreffen möchte?
2. Und was stört an anderen Touristennationen am meisten?
3. Lasst Ihr Euch von Touristenströmen bei der Wahl Eures Reiseziels, der Reisezeit, dem Routing beeinflussen oder gilt eher Augen zu und durch?

In dieser Umfrage von Travelbook (https://www.travelbook.de/menschen/umfrage-unter-deutschen-die-schlimmsten-touris-kommen-aus) gibt es ein eindeutiges Ergebnis.
Natürlich ist das extrem subjektives Schubladendenken und oft ist es auch mehr ein Gefühl als das man es mit Fakten belegen kann, meist stehen persönliche Erfahrungen dahinter die eben mit manchen Nationen nicht so doll waren.

Meine (Nerv-)Rangliste zu 1&2 wäre:
1.Alle (Reisepartner reicht - mag es auf Reisen ansonsten gerne einsam  ;) )
2.Chinesen (unmögliches Verhalten und Benehmen / treten immer in lauten Horden auf)
mit etwas Abstand
3.Franzosen (impertinent)
4.Deutsche (ich fahre ja ins Ausland - damit ich mal eine andere Mentalität erlebe und ich will nicht wissen wo es deutsches Bier gibt)



Wie ist das bei Euch oder sind Euch alle gleich lieb?

zum neuen Punkt 3:
bei mir beides. Leider bin ich zuletzt oft in den Ferienzeiten unterwegs - wie viele andere auch - da gelingt es mit dem ausweichen nicht immer.
Sonst flüchte ich schon gerne von den Massen und Ziele die völlig überlaufen sind (Ausnahme besondere Städte - da geht es nicht anders) versuche ich schon ein wenig zu meiden.
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Beate am 25. April 2018, 10:02:37
Hallo Horst,

Deine Reihenfolge stimmt fast mit meiner überein. Bis auf Nr. 3, Franzosen: da habe ich zu wenig Erfahrung, d.h. zu selten getroffen.

Beate
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Paula am 25. April 2018, 10:05:29
Könnte ich jetzt gar nicht sagen. Mir fallen zwar auch mal andere Touristen negativ auf (wobei das aber gar nicht häufig ist) aber ich kann nicht sagen dass da eine Nation besonders auffällt. Ich finde es ist eher eine Frage der Menge, wenn mir ein Bus Touristen über den Weg läuft nerven die egal woher sie kommen. Einzelne Touristen des gleichen Volks z.B. Chinesen (hab z.B. Ein chinesisches Paar im Valley of Fire getroffen und letztes Jahr eins in Kassel) können dagegen sehr nett sein. Es ist die Masse die mich stört.
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Horst am 25. April 2018, 10:12:27
Es ist die Masse die mich stört.
Habe das als Thema ergänzt
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Paula am 25. April 2018, 10:20:12
3. Lasst Ihr Euch von Touristenströmen bei der Wahl Eures Reiseziels, der Reisezeit, dem Routing beeinflussen oder gilt eher Augen zu und durch?


Wenn ich einen Ort oder eine Gegend besuchen will orientiere ich mich eher nach der besten Jahreszeit dafür. Wenn das dann die Hochsaison ist zu der alle anderen auch fahren nehme ich das in Kauf. Ich bereite mich dann eben entsprechend vor, buche alle Unterkünfte im Voraus und wenn ich am Wochenende an einem Hotspot bin versuche ich möglichst früh vor den Maßen dort zu sein. Schauen wir mal ob diese Einstellung nach dem nächsten Urlaub noch gilt: wir sind Pfingsten an den Plitvitzer Seen...
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Beate am 25. April 2018, 11:18:17
3. Lasst Ihr Euch von Touristenströmen bei der Wahl Eures Reiseziels, der Reisezeit, dem Routing beeinflussen oder gilt eher Augen zu und durch?



In diesem Fall kommt uns unser Alter sehr entgegen: wir konnten alle diese heutigen hotspots schon sehen, bevor die Massen ankamen. Und konnten das damals in aller Ruhe geniessen.
Ich denke da ganz speziell an die Nationalparks im Westen der USA: als wir in den 90er Jahren dort waren, konnten wir noch am späten Nachmittag am Grand Canyon oder Yosemite ankommen und bekamen immer noch ein Zimmer in den Hotels direkt im Nationalpark. Inzwischen sind die Hotels und Campingplätze im weiten Umkreis der NP schon ein Jahr im voraus ausgebucht.

So müssen wir inzwischen diese Massen nicht mehr erdulden, sondern fliegen halt dorthin, wo die Menge noch nicht angekommen ist. Einige unserer Ziele der letzten Jahre:
Chile, Argentinien, Pantanal in Brasilien, Tasmanien, Tanzania, und natürlich immer wieder Alaska/Yukon.
So können wir nach wie vor die Einsamkeit geniessen.

Beate
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: sh3t0r am 25. April 2018, 11:18:57
Zitat von: Horst
1. welche Touristen-Nationen nerven am meisten, oder sind es gar die eigenen Landsleute die man möglichst nicht auf seiner Auslandsreise antreffen möchte?

Ganz klar die Deutschen. Weil es mir irgendwie näher geht wenn die sich daneben benehmen und mich außerdem überlegen lässt, ob ich selbst auch so bin.

Zitat von: Horst
3. Lasst Ihr Euch von Touristenströmen bei der Wahl Eures Reiseziels, der Reisezeit, dem Routing beeinflussen oder gilt eher Augen zu und durch?

Tja eher so im Nachhinein. Nach Vernazza fahren wir nicht mehr, das war die Hölle. Auf Fotos sieht das von oben echt hübsch aus aber unten stapeln sich die Leute.
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Rainer am 25. April 2018, 11:54:11
1. welche Touristen-Nationen nerven am meisten, oder sind es gar die eigenen Landsleute die man möglichst nicht auf seiner Auslandsreise antreffen möchte?

Wirklich "nerven" tut mich eigentlich nichts, mir fällt dies und das auf, aber ich bin selbst nur Tourist vor Ort und bin mir dessen auch bewusst. Diskussionen dieser Art rutschen oft in die Richtung "Bessertourist" ab, manch einer hält sich für einen besseren Tourist als andere. Das kann ich weder nachvollziehen, noch für mich in Anspruch nehmen. Ich versuche sehr wohl, nicht zu laut und zu aufdringlich zu sein und mich "angemessen" zu verhalten - und das führt zur zweiten Frage:

2. Und was stört an anderen Touristennationen am meisten?

Zu lautes und zu aufdringliches Verhalten. Zugegebenermaßen würde ich das eher asiatischen Nationen zuordnen, ob das ein Urteil oder nur ein Vorurteil ist, kann ich schlecht beurteilen, aber rein gefühlsmäßig ist das so. Aber es ist selten, dann aber auffällig. Ich erinnere mich an Callico (Ghost Town) letztes Jahr, als ein Bus mit Chinesen/Koreanern(?) gerade dann die Türen öffnete, als auch wir ausstiegen. Das war schon ein Erlebnis. Aber letztendlich sind es auch nur Menschen die sich am Leben erfreuen.

3. Lasst Ihr Euch von Touristenströmen bei der Wahl Eures Reiseziels, der Reisezeit, dem Routing beeinflussen oder gilt eher Augen zu und durch?

Nein, ich berücksichtige es allenfalls nach dem Aspekt der Saison/Nachsaison/Hauptsaison. Aber selbst das nicht immer, unsere letzte Buchung in Moab war zur absoluten Topzeit zu Ostern, das habe ich gewusst und dennoch in Kauf genommen. Es gibt auch Ziele (wozu Moab gehört), wo ich es eigentlich sogar normal finde, dass da  "was los" ist.

Eine bestimmte Sache (die aber eigentlich auch zum Urlaub und zur Planung gehört) ist hier nicht genannt und das ist etwas, was mich mit Riesenabstand am meisten nervt: auf der Fahrt mit dem PKW zum Urlaubsort im Stau zu stehen. Da bekomme ich dann wirklich die Pimpernellen, da plane selbst ich großräumig (zeitlich) drum herum, um Stau stehen um alles in der Welt zu vermeiden. Da stellen sich mir die Nackenhaare auf, so sehr hasse ich Stau stehen.
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Christina am 25. April 2018, 17:51:13
Hinsichtlich der am meisten "nervenden Nation" geht es mir wie den meisten hier, die Chinesen, einfach weil sie fast immer in Gruppen auftreten und dann schrecklich laut und rücksichtslos sind. Da habe ich insbesondere ein "Schlüsselerlebnis", in einem Hotel in Vancouver war der Frühstücksraum als wir reinkamen besetzt mit einer Gruppe Chinesen, die praktisch alle Tische belegt haben, weil sie oft einfach nur alleine oder zweit an einem größeren Tisch saßen und das schlimmste: das Buffet und die Tische waren ein Schlachtfeld. Überall Essensreste und Seen von Kaffee, Milch usw. Richtig eklig. Mich wundert heute noch, dass wir nicht einfach wieder rausgegangen sind und irgendwo anders gefrühstückt haben  :)

Ansonsten ist mir noch keine Nation besonders aufgefallen, was vermutlich auch daran liegt, dass ich mich bei Wahl von Urlaubszeit und Urlaubsort extrem danach richte, ob es voll werden wird oder nicht. Überfüllte Orte oder Wanderwege im Urlaub sind für mich das schlimmste was passieren kann, da würde ich lieber Dauerregen ertragen  :)

Aber erstaunlicherweise hat mich das in der Auswahl der Reiseziele oder -zeit überhaupt noch nicht eingeschränkt, auch Kompromisse hinsichtlich des Wetters musste ich nicht machen. Bis auf einzelne Besichtigungspunkte innerhalb der Reise ist es mir bisher immer gelungen, von Menschenmassen fernzubleiben. Letztes Beispiel, das war bewusst so gewählt: Lissabon Ende Januar. Wir hatten vier Wochen vorher freie Wahl bei den Hotels und Flügen, relativ wenig andere Touristen und ein Traumwetter. Also auch hier ging irgendwie automatisch alles zusammen: günstige Preise, wenig Leute, angenehme Temperaturen.
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Birgit am 25. April 2018, 21:34:19
Ja, ja, es wäre sehr nett, könnte man sich in anderen Ländern wie ein Entdecker fühlen wie zu den Zeiten, als man noch mit Kutsche, Segelschiff und Kamelkarawane reiste...

Das ist heute aber nicht mehr so, und ich bin froh darüber. Denn wäre es heute noch so, würde ich wahrscheinlich weder über Bergketten, noch über Meere, noch über Wüsten hinweg reisen.

Nee, wir Reisenden heutzutage sind keine Entdecker mehr, auch wenn wir nicht als Pauschaltouristen die Orte aufsuchen, an denen es Bier und Schnitzel mit Pommes gibt und die schon im TUI-Katalog alle gleich aussehen.

Und ich finde, dass jeder gleichermaßen das Recht hat ein Land auf seine Weise zu entdecken, individuell oder in der Gruppe. Wo es schön ist, spricht sich herum, heute nicht mehr durch die Tagebücher wirklicher Abenteurer und Individualisten, sondern eher durch Blogs in schlechter Sprache und mit grottiger Rechtschreibung und so einfallsreichen Titeln wie "die 10 besten X, die du in Y besucht haben musst".

X= Wahlweise Burgen, Strände, Berge, Dörfer, Aussichtsplattformen, Katzencafés...
Y= Beliebiger Ort.

Ich mag mich nicht über andere erheben und mich als etwas Besseres fühlen, nur weil ich subjektiv der Meinung bin, dass ich mich schließlich bemühe mich anzupassen. Ich bin sicher, dass ich Fettnäpfchenspürnase schon oft für nachsichtiges Lächeln oder erzürnte Blicke gesorgt habe durch Benehmen, das sich nicht gehörte, und das mir selbst gar nicht aufgefallen ist.

Habe ich das Recht anderen abzusprechen, dass sie auch den Grand Canyon, das Taj Mahal, die Malediven oder den Tafelberg sehen wollen? Definitiv nicht!

Da gibt es Deutsche, die vor Ort nicht mit anderen reden oder nur englisch miteinander reden in der Annahme, dass ihre Nationalität verborgen bleibt. Warum? Was soll das Spielchen? Klar ist es nett, zwischen Locals unterzutauchen, aber man tut schließlich nur so für ein paar Tage. Hat es einen besonderen Gewinn in NYC zielstrebig zur Subway zu gehen in der Annahme für eine Einheimische gehalten zu werden? Und auch wenn ich selbst es immer wieder spannend finde, wenn ich als allein reisende Deutsche irgendwo auftauche, wo sonst nur Einheimische sind, macht es das Erlebnis zwar zu etwas Besonderem für mich, ist aber dennoch nichts Besonderes für die Welt. Da gibt es wirklich Menschen, die krasser drauf sind als ich.

Aber ich für mich nehme die Challenge gerne an und suche auch danach an Orte zu reisen, an denen eben nicht alles ist wie daheim und wie ich es von früheren Reisen schon kenne. Andererseits habe ich nun in den USA durchaus gesehen, wie nett es ist, eben nicht immer Neues haben, was den Blutdruck hochtreibt, sondern einfach Vertrautes neu zu erleben.

Dennoch: Stupide vor sich hinstarrende Chinesen im Pulk fallen mir auch immer wieder negativ auf, da pflege ich meine Vorurteile und bin fast erleichtert, wenn ich irgendwo auf der Welt saufende Schweden, neureiche aufgetakelte Russen oder Franzosen ohne Fremdsprachenkenntnisse oder laute raumgreifende Amerikaner bei 2 Grad in ihren Shorts oder deutsche Wanderer im Partnerlook in ihren Jack Wolfskin Outfits sehe. Da kann ich mich immerhin so lange beruhigt zurücklehnen und mich als etwas Besonderes in meinem Bemühen um Angepasstheit fühlen, bis sich ein Einheimischer neben mich setzt, mich freundlich und vorurteilsfrei lächelnd ansieht und mir erst einmal erzählt, dass der Ort derzeit ja so beliebt sei bei uns Europäern, dass immer wieder Franzosen, Italiener, Deutsche und Holländer kämen und man sich freue uns alle im eigenen Land begrüßen zu können...
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Susan am 26. April 2018, 00:57:31
Ja, die Chinesen (und andere Asiaten) fallen meist auf, weil sie fast überall in Busgruppenstärke auftreten. Es wird dann laut und drängelig, das passiert aber ebenso bei Busgruppen anderer Nationalitäten. Und oft genug finde ich auch das Verhalten mancher meiner Landsleute nervig und/oder peinlich.

Auch will ich mich im Urlaub nicht ärgern, also betrachten wir so manche "Touri-Eigenarten" eher Achsel zuckend oder amüsiert. Beispielsweise Männer im Netzhemd / gerippten Unterhemd im Restaurant, die Selfie-Mania, sonnenbrandige Engländer (?) mit Kater, Deutsche, die verzweifelt im Supermarkt ihr Gerstebrot suchen; Campingplätze bieten oft Komödie pur  :))

Es  sind meistens eher bestimmte rücksichtslose Verhaltensweisen, die mich wirklich nerven und die kommen bei allen Nationalitäten vor.

Zitat
Ich bin sicher, dass ich Fettnäpfchenspürnase schon oft für nachsichtiges Lächeln oder erzürnte Blicke gesorgt habe durch Benehmen, das sich nicht gehörte, und das mir selbst gar nicht aufgefallen ist.

Da bin ich mir auch sicher, dass uns das schon oft genug passiert ist. Sei es Punkt 4 meiner Liste  ::) oder ein vergessenes "please" "s'il vous plait", weil ich zu sehr damit beschäftigt bin, den Rest des Satzes richtig hinzubekommen oder weil ich in langen Hosen in eine Kirche gegangen bin (um kein nacktes Bein zu zeigen) es aber ein Rock hätte sein sollen oder unser Dickschiff als Verkehrshindernis angesehen wird oder ...

Zu Punkt 3: Wir gehören nicht zu den Leuten, die es so einsam wie möglich haben müssen. An manchen Orten muss Trubel sogar sein.  8) Ärgerlich wird die Vollheit eben nur, wenn es Park- oder Verkehrsprobleme gibt. Diese versuchen wir schon - so weit möglich - zu umgehen. Manchmal durch die Reiseroute, manchmal durch Nutzung von Öffies. Bei Reisezeit hatten wir die letzten Jahre keine große Wahl  ::) Reiseziel wird eher bestimmt durch Landschaft, Wetter und was man dort unternehmen kann.

Interessant finde ich an dem Thema allerdings zwei Aspekte.
Zum einen manche mir etwas merkwürdig vorkommende Ansichten von "boah, ist das voll hier". Da schreibt zum Beispiel einer im Hawaii-Forum, "der Strand XY war überfüllt, da sind wir weiter gefahren" und auf dem Foto dazu sind vielleicht noch zwei, drei weitere Paare in dutzenden Metern Entfernung zu sehen.  Hä?  Oder ein Kommentar zu meinem Reisebericht über die Wanderung zu den Lower Calf Creek Falls: "oje, das sieht ja richtig voll aus" -außer uns war noch zwei Kleinfamilien da. ::)

Am bemerkenswertesten finde ich aber, wie viele, nicht nur hier im Forum sondern auch sonst, auf Reisen die Einsamkeit suchen. Ist unser Leben so stressig, dass wir mal die Ruhe brauchen zur Erholung? Oder erleben wir im Alltag zuviel Enge und Vollheit? Leben in der Stadt, Pendlerzüge, Großraumbüros, beim Einkaufen...

Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Rainer am 26. April 2018, 11:41:07
Am bemerkenswertesten finde ich aber, wie viele, nicht nur hier im Forum sondern auch sonst, auf Reisen die Einsamkeit suchen.

Diese (oder eine ähnliche Frage) beschäftigt mich auch - ich glaube aber, dass das eher eine (zufällige?) Gemeinsamkeit der hier (oder in anderen Foren) versammelten Teilnehmer ist. Die andere Frage die dazu gehört, was macht für den einzelnen überhaupt einen Urlaub aus, was wird gemacht im Urlaub? Ganz offensichtlich wird im Kontext dieses Threads automatisch Urlaub mit "neue Gegenden erkunden" (es ist schwer zu formulieren, aber ich hoffe, es weiß jeder, was gemeint ist) assoziiert.

Dabei ist das ganz sicher nur eine von sehr vielen Urlaubsvarianten und es ist eine (und das wird vielleicht eine Antwort auf die Frage sein, wieso wir das hier so oft antreffen), die man sehr gut dokumentieren kann, erzählerisch und im Bild. Man darf aber nicht vergessen, dass es ganz viele andere Arten von Urlaub gibt, einer macht Aktivurlaub auf dem Ponyhof, der andere macht Dauerparty am Ballermann, der nächste fährt mit Freunden in irgendein Ferienhaus um einfach am Strand etwas abzuhängen, manche wandern auf Klettersteigen in Tirol, ganz viele bleiben sowieso zu Hause auf Balkonien (nicht selten einfach aus finanziellen Gründen) und und und und....

Bei vielen Urlaubsvarianten stellen sich die obigen Fragen gar nicht erst und das ist das, was mir von Anfang an auffiel. Wer als Urlaub als Teilnehmer zu einem Beachvolleyballturnier fährt, kann auf die wenigsten Fragen oben überhaupt eine sinnvolle Antwort geben. Offensichtlich implizieren wir hier schon von vorneherein eine bestimmte Urlaubsform, von der ich insgesamt glaube, dass sie gar nicht sooo verbreitet ist, wie es sich hier im Forum darstellt. Mein ältester Bruder (nur mal als Beispiel) hat noch nie einen Fotoapparat in der Hand gehabt - für die meisten von uns unvorstellbar. Trotzdem macht der genauso viel Urlaub wie ich. Nur eben anders, dem kann keiner "vor die Linse latschen", weil er keine Linse hat.

Von daher stellt sich mir die Frage, machen denn die Teilnehmer hier ausschließlich diese Form des Urlaubs, oder macht Ihr auch mal was ganz anderes? Ich selbst habe immer schon auch ganz anderen Urlaub gemacht (zugegebenermaßen früher noch mehr als heute), eine Zeit lang konnte ich mir gar nicht vorstellen, jemals etwas anderes zu machen als mit einem Zelt im Kofferraum  nach Korsika zu düsen, um dort einfach nur Strand, Leute und das Wetter zu geniessen... (auch wenn es lange her ist).
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Birgit am 26. April 2018, 12:14:01
Ich glaube, es ist sehr verführerisch sich als "der bessere Reisende" zu fühlen, indem man anders reist als die (empfundene) Masse:

Wer seit Jahr und Tag in die immer gleiche Pension in den 2 Stunden Autofahrt entfernten Harz fährt, findet seine erste Mallorca-Reise, den ersten Flug, alles mit Transfer und Reiseleitung und ins Ausland und mit fremder Sprache abenteuerlich. Sei dem betreffenden gern gegönnt.

Wer sich jedes Jahr aus dem Katalog seine Pauschalreise mit oben genannten Bedingungen heraussucht, empfindet vielleicht den ersten individuell geplanten Städtetrip nach London oder Paris abenteuerlich.

Wer den ersten individuellen Städtetrip hinter sich hat, findet dann die erste Rundreise mit eigenem Auto nach Norwegen abenteuerlich.

Wer die Norwegenrundreise hinter sich hat, findet dann vielleicht die erste Fernreise über den großen Teich mit dem Mietwagen abenteuerlich.

Und wer wie wir in allen möglichen Ländern individuell plant und reist und selbst fährt und Sprachbarrieren überwindet, ist aber dennoch nicht die Krönung des Tourismus, denn dann gibt es noch diejenigen, die mit dem Fahrrad quer durch die Mongolei fahren und die Amerika von Nord nach Süd durchwandern und die mit dem Segelboot über den Atlantik schippern, die ihren Geburtstag bei einem Städtetrip nach Lagos in Nigeria feiern und die mit Sauerstoffgerät im Gepäck auf einen 8000-er klettern und auf einem vereisten Vorsprung über dem Abhang ihren Schlafsack ausrollen.

Ich finde, man sollte jedem das eigene lassen: Pauschaltouris in Klamotten von Camp David uniformieren sich, vergleichen, wer brauner ist und schauen mitleidig auf Backpacker, die kein ordentliches Hotel haben. Backpacker finden sich mutig, weil sie sich individuell fühlen und treffen sich doch überall in den vom Lonely Planet empfohlenen Hostels wieder und führen überall die immer gleichen Gespräche in ihren Elefantenhosenuniformen mit Batikshirt und Dreadlocks, die individuellen Wanderer erkennen sich gegenseitig an den Zipper-Hosen und den Klamotten von Jack Wolfskin und gucken entsetzt auf Menschenmassen in beigen Regenjacken, die vom Bus ausgespuckt werden. Und derjenige, der seit einem halben Jahr im selbst umgebauten Bus um die Welt tingelt, schaut vielleicht herab auf den individuellen Wanderer, der sich für Portugal nur 3 Wochen Zeit nimmt statt angemessene 3 Monate zu bleiben ohne zu merken, dass 20 Meter weiter der nächste superindividuelle Bus mit gleicher Klientel auf dem Klappstuhl davor sitzt...

So funktioniert Sozialpsychologie halt, das Identifizieren mit einer Gruppe, die man als gut empfindet und das Abgrenzen von anderen Gruppen, die nachteile haben...
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Rainer am 26. April 2018, 12:21:56
Ich glaube, es ist sehr verführerisch sich als "der bessere Reisende" zu fühlen, indem man anders reist als die (empfundene) Masse:

Das denke ich auch - es ist wie beim Auto fahren: man macht nur selbst alles richtig....
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: serendipity am 27. April 2018, 00:30:29
Für mich hat es Birgit mit ihrem ersten Post auf den Punkt gebracht, trotzdem kann ich auf Horsts Fragen antworten:

1. + 2. Keine Nation an sich, eher wie bei Paula, die Masse macht es. Viele Chinesen auf einem überschaubaren Platz sind schon für mich anstrengend, es ist ein wenig wie auf dem Schulhof zur ersten großen Pause: laut bis sehr laut, wuselig und wenig rücksichtsvoll.
3. Nun ich reise Zeit meines Lebens immer zur Hauptsaison, zu den Ferienzeiten, und muss dies wohl mindestens noch sechs Jahre tun (im Bestfall). Ich habe mich damit arrangiert und akzeptiere damit "Massen" an den Hotspots, die ich unbedingt sehen will, suche mir aber gleichzeitig Alternativen, die ich auch in Ruhe genießen kann.

Beispiel: Jetzt in NYC versuchte ich Hotspots möglichst früh zu besuchen z.B: 9/11-Museum oder OWTC - das hat auch gut funktioniert. In Bushwick (Brooklyn) war ich fast alleine unterwegs - eins meiner Highlights!
Oder Norwegen 2016: Mit ein wenig Recherche lassen sich selbst Hotspots in der Hauptsaison ohne viele Menschen besuchen, man muss nur auf die Anlegezeiten der Kreuzfahrtschiffe achten.

Im Voraus: Auf Skye werde ich die frühen Morgenstunden und die späten Abendstunden nutzen, da ich alleine unterwegs bin, nicht zu bestimmten Zeiten essen muss und tagsüber chillen kann. Ich muss also nicht um 10 oder 11 Uhr zum Old Man wandern, wenn alle dies tun  ;)

Zu Susans Frage
Zitat
Ist unser Leben so stressig, dass wir mal die Ruhe brauchen zur Erholung? Oder erleben wir im Alltag zuviel Enge und Vollheit? Leben in der Stadt, Pendlerzüge, Großraumbüros, beim Einkaufen...

Ich rede jeden Tag in meinem Job gefühlte 5 Stunden und höre gefühlte 10 Stunden zu, ich habe zunehmend das Gefühl ein Gehörschutz wäre ein sinnvolle Anschaffung vor allem bei Pausenaufsichten, ich kann meinen Namen am Nachmittag nicht mehr hören und bin jeden Tag für fünf Zeitstunden mit 15 bis 25 Menschen in maximal 60 qm und diese kleinen Menschen erwarten zu Recht von mir, dass ich immer und jederzeit für sie da bin. Am Nachmittag bzw. Abend kommen große Menschen am Telefon oder per Email hinzu, nicht jeden Tag, aber mehrmals die Woche - dies kann ich jedoch besser steuern.

Ja, ich möchte und brauche (gefühlt) Ruhe im Urlaub - besser: ich brauche Abstand, den bekomme ich am besten, indem ich mein Ding von Urlaub mache, was ich mir aber auch von ein paar Chinesen im Bus oder Wo-Mo-Fahrern nicht versauen lasse  ;)

Mein Ding kann aber auch eine Woche Ferienhaus oder Ferienwohnung am Meer sein oder wie nun für Herbst eine Woche geplant: Fränkische Schweiz im schönen Hotel mit Ausflügen in die Umgebung. Ich muss also auch nicht immer in die Ferne schweifen, manchmal liegt das Gute auch ganz nah.

Und ganz zuletzt: Ich liebe meinen Mann von ganzem Herzen und verbringe gerne viel Zeit mit ihm, dennoch habe ich die "Auszeiten" für mich sehr zu schätzen gelernt und verreise mittlerweile sehr gerne alleine. Diese paar Wochen im Jahr muss ich auf niemand Rücksicht nehmen, keine Kompromisse eingehen, nicht schon Tage voraus denken, planen, einkaufen usw. - ich kann einfach nur ich sein und tun und lassen, was ich möchte und nach 56 Jahren stehe ich zu diesem Egotrip, lange genug war es anders, was okay war für diese Zeit.
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Birgit am 27. April 2018, 11:00:43
Viele Menschen an einem Ort sind IMMER nervig, egal ob es 1583 Japaner in einem Tempel sind oder 1583 Großnasen oder 999 Großnasen und nur 584 Japaner...

Und ob man im Yellowstone NP irgendwo 20 Minuten auf einen Parkplatz warten muss, ist auch unabhängig von der Frage, ob die Autos dort von Touristen oder von Einheimischen gefahren werden...
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Beate am 27. April 2018, 11:23:14
Hallo,
Ihr habt ja alle Recht. Aber einen Unterschied von chinesischen Touristen zu Touristen aus anderen Teilen der Welt gibt es. Und gerade DER ist es, der mir wirklich "Allergien" beschert:
Nur die Chinesen rotzen und spucken und husten immer und überall. Leider dreht sich mir dann regelmässig der Magen um.
Dieses Verhalten habe ich auch noch bei keinen anderen asiatischen Touristen festgestellt.

Beate
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Rainer am 27. April 2018, 11:38:43
Nur die Chinesen rotzen und spucken und husten immer und überall. Leider dreht sich mir dann regelmässig der Magen um.

Das machen die auch zu Hause und im Restaurant, das weiß ich von einem Freund, der in China geschäftlich unterwegs ist. Ich finde es zwar auch furchtbar, aber wenn man ehrlich ist, auch das ist unsere westliche Kultur, die uns das furchtbar finden läßt. Der legendäre Spruch "warum rülpset und furzet ihr nicht, hat es Euch nicht geschmecket" zeugt von anderen Zeiten und von einer anderen Kultur, die aber ebenso mal "normal" war, wie es heute die Chinesen machen.

Da gibt es auch noch ganz andere Sachen, was sich im Laufe der Jahrhunderte geändert hat. Heinrich der VI hat auf einem Feldzug einen Brief nach Hause an seine damalige Frau (welche der vielen weiß ich leider nicht) geschickt, wo er seine Ankunft in mehreren Tagen ankündigte. In dem Brief fordert er seine Frau auf, sich in den nächsten Tagen auf keinen Fall mehr zu waschen(!)....

Und den Gepflogenheiten am französischen Hof möchte man heute auch nicht mehr unbedingt folgen, ein Kaiser galt als gesund, wenn er vernünftig abführte. Das wurde öffentlich zelebriert und wenn es nicht klappte, gab es auch mal Hilfsmittelchen, die dann auch schon mal in die Hose gingen, das wurde als Erfolg wahrgenommen.

Im Gegenzug fühle ich mich auf amerikanischen "Restrooms" heute noch beobachtet, die riesige Öffnung unten und die viel zu flache Türe lassen bei mir nicht das notwendige Maß an Intimität aufkommen, das ich mir eigentlich auf der Toilette wünschen würde. Wieso das in den USA so eigenartig gehandhabt wird, ist mir auch ein Rätsel, aber so sind verschiedene Kulturen eben.
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Rainer am 27. April 2018, 11:54:45
Und ob man im Yellowstone NP irgendwo 20 Minuten auf einen Parkplatz warten muss, ist auch unabhängig von der Frage, ob die Autos dort von Touristen oder von Einheimischen gefahren werden...

Die Parkplatzsituation ist auch eher dazu geeignet mich zu nerven, als nur die schiere Anzahl Touris. Und am meisten nervt mich die völlig überflüssige Warterei an der Einfahrtbooth, ein Moab haben wir an einem Tag auch wieder mal 25 Minuten gebraucht, bis wir endlich an der Booth vorbei waren. Dieses System ist so veraltet und so überholt, wieso verkaufen die keine Tickets mit Barcode (im Internet, im Visitorcenter usw.), die Parkmap wird sowieso als Download angeboten und die Einfahrt könnte man dann mit einer Schranke plus Scanner versehen. So läuft es beispielsweise auf dem Cruisecenter Steinwerder der AIDA in Hamburg, da ist nie Stau, egal wieviel Autos da kommen. Im Arches steht man schon mit 20 Autos eine halbe Stunde im Stau. Ätzend!
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Beate am 27. April 2018, 11:57:32
Wieso das in den USA so eigenartig gehandhabt wird, ist mir auch ein Rätsel, aber so sind verschiedene Kulturen eben.

Ich glaube, ich kann das erklären:
Es liegt an der "verklemmten" Einstellung der Amis zur Sexualität. Da Sex und der Körper sowieso etwas schlechtes ist, wird Sex also immer im Geheimen durchgeführt. Und da bietet sich doch eine Toilette geradezu dafür an, ein Mädchen zu vergewaltigen!!!! Oder sonst irgendwelche "Dummheiten" zu machen.

Ich weiss, das ist jetzt sehr überspitzt und bösartig geschrieben, aber in dieser Richtung läuft es.
(Z.B. ist Stillen in der Öffentlichkeit ja auch unanständig!)

Beate
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Beate am 27. April 2018, 12:02:21
wieso verkaufen die keine Tickets mit Barcode (im Internet, im Visitorcenter usw.), die Parkmap wird sowieso als Download angeboten und die Einfahrt könnte man dann mit einer Schranke plus Scanner versehen.

Hallo Rainer,
meinst Du hier die Einfahrt zum Arches Nationalpark? Da hattest Du ja noch Glück, letztes Jahr waren die Autos bis raus auf den Hwy. 191 gestanden und ein paar mal musste der NP schon vormittags gesperrt werden.
Wenn man jetzt also die Einfahrt noch schneller machen würde, dann wären ja noch mehr Autos im NP.

Ein weiterer Problem ist: es gibt ja ganz verschiedene Tickets, also Tagespass, Jahrespass, Seniorenpässe, Pässe für das Militär, undundund. Da diese Pässe aber zum grössten Teil auch für alle anderen Nationalparks gelten, müsste das gesamte System USA-weit umgestellt werden. Und dafür ist halt kein Geld vorhanden.

Beate
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Rainer am 27. April 2018, 12:54:32
Da hattest Du ja noch Glück, letztes Jahr waren die Autos bis raus auf den Hwy. 191 gestanden und ein paar mal musste der NP schon vormittags gesperrt werden.

Das habe ich auch gelesen, aber das ist ja auch der eigenen Dummheit geschuldet. Diese 25 Minuten waren vergleichsweise gar nichts, wir sind am Ostersonntag auf dem Weg zum Canyonlands wieder am Arches vorbei (man sieht die Einfahrt ja sehr gut), da standen dann gut 100 Autos. Was ja eigentlich nicht viel ist, aber das dauert locker 1,5 - 2Stunden, bis der 100.te endlich im Park ist...

Wenn man jetzt also die Einfahrt noch schneller machen würde, dann wären ja noch mehr Autos im NP.

Auf Dauer sind die Leute eh im Park, das Problem der zu vollen Parks kann man sicher nicht sinnvoll lösen, in dem man die Schlange vorm Eingang länger werden läßt.

Ein weiterer Problem ist: es gibt ja ganz verschiedene Tickets, also Tagespass, Jahrespass, Seniorenpässe, Pässe für das Militär, undundund. Da diese Pässe aber zum grössten Teil auch für alle anderen Nationalparks gelten, müsste das gesamte System USA-weit umgestellt werden. Und dafür ist halt kein Geld vorhanden.

Was ich schon nicht verstehe, wieso gibt es keine Lane für  Ticketinhaber? Die gibt es nämlich bei anderen Nationalparks (u.a. Zion, u.a. Yellowstone). Das Riesenproblem sind ja die Leute, die erst an der Einfahrt das Ticket lösen und erst einmal den ganzen Park erklärt bekommen (ob sie es wollen oder nicht....). Wenn es wenigstens eine (oder zwei) Spuren für Ticketinhaber gäbe, die natürlich viel schneller durch sind, das wäre sehr einfach zu etablieren und würde zumindest die Ticketinhaber entlasten. Aber auch dafür ist man am Arches zu dämlich.

Wenn es in Zukunft sowieso darauf hinausläuft, die Besucherzahlen zu limitieren (was ja anscheinend nicht mehr zu vermeiden ist), muss sowieso ein neues Ticketsystem her. Dann MUSS man sich etwas einfallen lassen. Ich glaube auch weniger, dass das eine Frage des Geldes ist, so ein Barcode/Schrankensystem einzuführen. Das Problem ist, es werden dann jede Menge Ranger arbeitslos (die braucht man ja nicht mehr, die sonst den Einlass regeln). Das dürfte das größere Problem sein. Nach dem neuesten Stand wird jetzt überlegt, die Gäste nur noch stundenweise in den Park zu lassen (man will eine Art Höchstaufenthaltsdauer einführen). Witzigerweise aber nur in den Höchstmonaten im Sommer - dabei ist jetzt im März der Park schon voll gewesen. Allerdings war Bryce noch voller, der war definitiv schon an der Grenze seiner Möglichkeiten, was die Parkplätze betrifft.
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Beate am 27. April 2018, 13:10:44
Es heisst zwar immer wieder, dass es NP gibt mit einer extra Spur für Jahreskarten-Inhaber. Aber ich kenne fast alle NP im Westen und habe noch nirgends diese Spur entdeckt! Vielleicht wird die nur in der Hochsaison aufgemacht? Und da sind wir nie unterwegs.

Im Arches wird ja jetzt alles mögliche überlegt. U.a. auch ein Shuttle-Bus-System, wie es u.a. im Zion, Grand Canyon, Yosemite, Bryce schon ist. Das würde ich allerdings sehr gut finden. Schon allein deshalb, weil man dann ganz andere Wanderungen machen kann, wenn man nicht mehr zum Ausgangspunkt zurück muss.

Beate
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Rainer am 27. April 2018, 19:09:52
Vielleicht wird die nur in der Hochsaison aufgemacht? Und da sind wir nie unterwegs.

Wann ist "Hochsaison"? Ich habe definitiv im Zion im Mai und im Yellowstone im Oktober eine eigene Lane für Ticketinhaber gesehen. Es ist richtig, die gibt es nicht immer. In den typischen Sommermonaten sind wir allerdings auch noch nie in den NPs gewesen (zugegebenermaßen allerdings im August in Las Vegas, aber Las Vegas ist ausgerechnet August keine Saison, wahrscheinlich ist es den meisten zu heiß).

Was die Shuttles betrifft: Im Bryce ist der Shuttle (im Unterschied zu Zion und Grand Canyon) freiwillig, man kommt nach wie vor auch so überall hin. Da die Shuttles nicht behindertengerecht sind, komme ich sowohl im Zion als auch im Grand Canyon mit dem eigenen Wagen in die Shuttle Zone, das ist total klasse. Allerdings löst der Shuttle so oder so nicht das Problem des beknackten Eingangs - dieses Problem im Arches, dass sich bis auf den Highway der Stau zurückbildet, löst kein Shuttle der Welt. Da wird man sich etwas anderes einfallen lassen müssen.
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Horst am 27. April 2018, 20:49:00
Am bemerkenswertesten finde ich aber, wie viele, nicht nur hier im Forum sondern auch sonst, auf Reisen die Einsamkeit suchen.

Diese (oder eine ähnliche Frage) beschäftigt mich auch - ich glaube aber, dass das eher eine (zufällige?) Gemeinsamkeit der hier (oder in anderen Foren) versammelten Teilnehmer ist.
Definitiv. Pauschalurlauber wirst Du andersherum auch kaum in einem Reiseforum finden. Da findest Du nur Leute die auch an Informationen rund um die Reiseorganisation intressiert sind. Das braucht der Pauschalurlauber (die große Masse der Reisenden) nicht.
Das mit der Einsamkeit hat für mich ganz klar mit der Enge in unserem Land zu tun. Vielleicht auch mit der Enge (Engstirnigkeit) unserer deutschen Mentalität. Da tut es gut das genau mal anders zu erleben - mir jedenfalls.
Bei mir hat sich meine bevorzugte Reiseart schon in ganz jungen Jahren angedeutet (nullkommanull Ruhe am Strand und musste ständig umherrennen - hat sich auch auf die alten Tage nicht geändert) und selbstverständlich ist man kein besserer Reisender als jemand der Pauschalreisen oder 3 Wochen auf die Angelschnur starren oder sonst was macht. Ich bin ja um jeden froh der was anderes macht - der nimmt mir vielleicht schon mal keinen Wanderparkplatz weg.  ;)
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Rainer am 27. April 2018, 21:04:55
Das mit der Einsamkeit hat für mich ganz klar mit der Enge in unserem Land zu tun. Vielleicht auch mit der Enge (Engstirnigkeit) unserer deutschen Mentalität.

Liegt es wirklich daran (an der Nation)? Ich weiß es nicht, aber es würde ja bedeuten, dass Du als Auswanderer irgendwo anders (wo?) glücklicher wärst?! Genau da habe ich für mich meine Zweifel. Ich glaube, die "Enge" ist die Enge des Alltags, nicht die Enge der Nation. Und ich glaube auch, Deutschland ist gar nicht so schlecht. Natürlich gibt es bestimmt viele Dinge, die verbesserungswürdig sind, aber es stellt sich eben die Frage, ist das wirklich woanders (wo?) alles besser?

Ansonsten ist mir natürlich klar, worauf es Dir ankommt, auch wenn ich selbst nicht fixiert auf Einsamkeit bin. Das ist für mich nur eine Facette, aber keine Voraussetzung. Letztendlich ist das auch in der Psyche des einzelnen verankert, ich gehöre ganz sicher zu den Menschen, die durchaus gerne in einer Gemeinschaft leben, auch im Urlaub. Das MUSS nicht sein, aber es DARF sehr gerne sein und deswegen begrüße ich es meistens auch. Ich bin ein "Gesellschaftsmensch", das kann man mit Sicherheit so sagen. Das ist u.a. auch der Grund, warum ich so wahnsinnig gerne mit meinen Brüdern (oder gerne auch guten Freunden) in unser Ferienhaus nach Holland fahre. Ich fühle mich mehr als wohl in dieser Harmonie, die sicherlich das Maß des Alltags bei weitem übersteigt. Die Gegend an sich (auch wenn sie wirklich nicht einmal langweilig ist), kenne ich seit über 40 Jahren natürlich in- und auswendig.
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Horst am 27. April 2018, 21:59:51
Liegt es wirklich daran (an der Nation)?
Jein. Schon auch an der Enge. Zudem pflastern wir jedes Jahr mehr Flächen zu. Liegt aber auch an den Leuten. In D gibt Dir niemand Raum. Z.B. an der Kasse anstehen empfinde ich immer als Zumutung wie sehr dir jeder am Hacken steht. Auch das Verhalten im Straßenverkehr zeigt wie sehr die Leute oft unter Druck stehen.
Wohlgemerkt ich bin einer von Ihnen ...
Ich finde es immer wieder spannend zu sehen wie es anderswo ist und zu vergleichen. Natürlich gibt es auch anderswo Dinge die ich hier nicht haben möchte ... meistens sind die Leute aber entspannter und das tut mir gerade im Urlaub gut.



Ich weiß es nicht, aber es würde ja bedeuten, dass Du als Auswanderer irgendwo anders (wo?) glücklicher wärst?! Genau da habe ich für mich meine Zweifel.
Ich auch  ;)
Ich lebe nun ja auch schon ein paar Tage hier und habe auch "unsere" Mentalität unserer deutschen Leistungsgesellschaft die Jahr für Jahr gefühlt noch mehr an Leistung draufsattelt, sich zu Tode dokumentiert, für alles eine Versicherung hat usw ...
Ich geniese es schon, wenn ich wie zuletzt in Spaniens Norden, wenn ich einem Bauern dabei zusehe wie er mit der Heugabel seinem Esel Heu auf den Rücken legt ohne sich dabei Gedanken machen zu müssen, dass er 3 Prüfprotokolle für jeden Strohhalm schreiben muss ... und der kein Qualitätsmanagementsystem kennt, das letztendlich sowieso nur dazu dient sicherzustellen, dass das Produkt auch wirklich genau nach 2 Jahren nach Ablauf der Gewährleistung kaputt geht und nicht länger lebt ...
Ich weiß nicht ob es für mich im Ausland dauerhaft passen würde. Vielleicht, anpassungsfähig bin ich schon aber auch sehr heimatverbunden mit Franken (Sprache, Kultur, Kulinarisches, usw...).
Spanien könnte ich mir vielleicht vorstellen.


Ich glaube, die "Enge" ist die Enge des Alltags, nicht die Enge der Nation. Und ich glaube auch, Deutschland ist gar nicht so schlecht. Natürlich gibt es bestimmt viele Dinge, die verbesserungswürdig sind, aber es stellt sich eben die Frage, ist das wirklich woanders (wo?) alles besser?
Liegt im Auge des subjektiven Betrachters aber nirgendwo dürfte alles besser sein.
Mit meinem Alltag in D habe ich an sich kein Problem. Ich mag meinen Job sehr - obwohl ich da jeden Tag jede Menge Leute um mich rum habe. Deutschland ist auch nicht schlecht und echte Idioten gibt es überall wahrscheinlich gleich viele.  Aber um wirklich mal das Hirn freizublasen funktioniert es am besten wenn ich auch die Mentalität von zu Hause abschütteln kann. Da stresse ich mich oft auch viel zu sehr rein anstatt öfter mal ein Reset durchzuführen.


Ansonsten ist mir natürlich klar, worauf es Dir ankommt, auch wenn ich selbst nicht fixiert auf Einsamkeit bin.
Ich bin auch nicht auf reine Einsamkeit fixiert. Auf meinen Reisen schaffe ich das ja auch gar nicht - da müsste ich zum Nordpol wandern o.ä.
Ich tue mich einfach nur schwer damit einen schönen Ort zu genießen, wenn dort große Gruppen lärmend und oft auch recht rücksichtslos im Selfie-Wahn jeden aus dem Weg räumen der sie von ihrem Platz an der Sonne trennt, mir ständig ins Bild rennt usw. Natürlich haben die jedes Recht das zu tun - dann ziehe ich mich eben zurück und gehe an einen anderen Ort oder wenn möglich an den Ort zu einer anderen Zeit.
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Silke am 02. Mai 2018, 09:34:43


Hallo,
Ihr habt ja alle Recht. Aber einen Unterschied von chinesischen Touristen zu Touristen aus anderen Teilen der Welt gibt es. Und gerade DER ist es, der mir wirklich "Allergien" beschert:
Nur die Chinesen rotzen und spucken und husten immer und überall. Leider dreht sich mir dann regelmässig der Magen um.
Dieses Verhalten habe ich auch noch bei keinen anderen asiatischen Touristen festgestellt.

Beate

Es ist interessant, dass du chinesische von anderen asiatischen Touristen unterscheiden kannst. Wo das noch nicht mal Asiaten untereinander können.
Verstehst du die Sprache?
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Silvia am 02. Mai 2018, 10:01:02
Es ist interessant, dass du chinesische von anderen asiatischen Touristen unterscheiden kannst. Wo das noch nicht mal Asiaten untereinander können.
Verstehst du die Sprache?
Also ich selbst kann die Sprache auch nicht, würde aber auch schon automatisch anhand des Benehmens chinesische und japanische Touristen in zwei Kategorien teilen.
Ob's stimmt ist fraglich.  :weissnicht:
Tja die lieben Vorurteile kommen da einfach durch, auch wenn ich es nicht möchte   :-[



In D gibt Dir niemand Raum. Z.B. an der Kasse anstehen empfinde ich immer als Zumutung wie sehr dir jeder am Hacken steht.
Ich find's lustig, in meiner Vorbereitung für Russland hab ich jetzt schon oft gelesen, das die Russen - im Gegensatz zu uns Deutschen - keinen Abstand halten. Nicht nur in der Schlange, sondern auch in der Metro oder wenn es sonst ein bißchen enger wird.  Bin mal gespannt  :D
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Andrea am 02. Mai 2018, 10:37:36
Da muss ich gerade an Ilonas Reisebericht denken, die in der Straßenbahn einem Mexikaner sehr nahe kam bzw. er ihr und sie seine Freude darüber deutlich spürte.  ;D  :schreck:
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Ilona am 02. Mai 2018, 11:19:59
Da muss ich gerade an Ilonas Reisebericht denken, die in der Straßenbahn einem Mexikaner sehr nahe kam bzw. er ihr und sie seine Freude darüber deutlich spürte.  ;D  :schreck:

 :totlach: Das ist richtig, aber das fand ich jetzt nicht so schlimm wie dieses Jahr die vielen Chinesen im Wilden Westen.

Die haben weder Manieren noch Anstand  ::). Davon abgesehen, dass sie total rücksichtslos sind, ist es total unappetitlich, wenn dir morgens beim Frühstück einer mit offenem Mund kauend, die ganze zermalmte Palette des Büffets präsentiert  :kotz:.
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Rainer am 02. Mai 2018, 11:27:25
Ich find's lustig, in meiner Vorbereitung für Russland hab ich jetzt schon oft gelesen, das die Russen - im Gegensatz zu uns Deutschen - keinen Abstand halten. Nicht nur in der Schlange, sondern auch in der Metro oder wenn es sonst ein bißchen enger wird.  Bin mal gespannt  :D

Das kann ich mir gut vorstellen. Konkret kenne ich das von Iranern, die kennen kein "Schlange  stehen". Wir haben vor Jahren in der Türkei an der Passkontrolle gestanden, vor mir noch eine Hand voll Leute, da kam von hinten ein wuseliger Trupp Menschen und quetschten sich mit alle Mann direkt vor mir an den Schalter, legten Ihr Pässe hin (lärmend) und wurden sofort abgefertigt. Bevor mir überhaupt irgendetwas dazu einfiel, waren die schon wieder weg und mir blieb nur die überraschte Frage an den Beamten, was das denn jetzt gewesen wäre. Der war ganz locker, erklärte mir, dass das Iraner wären, die würden sich nicht in Schlangen stellen, da hätte auch diskutieren kein Sinn, das verstehen die sowieso nicht. Deswegen würde man das einfach durchgehen lassen, alles andere wäre sinnlos... Sicherlich gibt es da auch noch andere Nationen, die sich nicht an unsere Gepflogenheit halten.

Das ist ähnlich wie rote Ampeln in Agypten, ich habe mal ein Video über Kairo gesehen, rote Ampeln haben da allenfalls den Zweck, die Straße nach Möglichkeit rot auszuleuchten, aber wer anhält bekommt allenfalls noch eine Hupe zu hören (ich habe da gemutmaßt, dass die das Bremspedal ggf. ausgebaut haben und gegen eine zweite Hupe eingetauscht haben?!).

Und Russen sind in Hotels auch noch besonders gefürchtet, in der Türkei ist es schon normal geworden, dass in bestimmten Anlagen überhaupt nur noch Russen geladen sind, damit die unter sich sind. Die haben die Angewohnheit, das Essenbuffet direkt mit wenigen gekonnten Handgriffen in ein unübersichtliches Schlachtfeld zu verwandeln. Die kommen in großer Familienstärke zum Essen und während sich die westlichen Gäste einen Teller befüllen, bauen die sich auf dem großen Gemeinschaftstisch ihr eigenes Subbuffet zusammen, da wird hemmungslos die Garnierung abgebaut und zerstört und das Essen in gigantischen Portionen auf dem Tisch aufgebaut. Davon wird dann ein Bruchteil gegessen und der Rest darf dann weggeworfen werden.

Das ist deren Mentalität, die finden das normal und speziell dieser Punkt trägt auch maßgeblich dazu bei, dass Russen stets schlecht bewertet werden in westlichen Statistiken.

Last not  least sind auch Russen tapfere Liegenreservierer, das können aber alle Nationen und wir haben auch schon in einem vermeintlichen 5-Sterne Hotel in der Türkei eine feiste Schlägerei zwischen Russen und Holländern gesehen, da wurde aber richtig zugeschlagen. Das ist so eine dämliche Liege ja auch wert, auf die Idee, die freie Nachbarliege zu nehmen, kommen nur feige Mädchen....
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Andrea am 02. Mai 2018, 11:43:18
 :totlach: Herrlich geschrieben, Rainer!

Das ist eben das Problem: Unterschiedliche Kulturen treffen im Urlaub aufeinander. Nicht nur die eigene mit der des Urlaubslandes sondern eben auch mit denen der anderen Gäste. Während in manchen Ländern Trinkgeld verpönt ist, ist das in den USA sozusagen Pflicht. Die Briten betreiben das Schlangestehen in Perfektion, Iraner scheinbar nicht. In China essen alle von allen bestellten Essen, in Deutschland macht man das bestenfalls unter Freunden. Und manchmal weiß man es schlichtweg nicht (und merkt es auch nicht), dass sein eigenes Verhalten gerade andere extrem stört, da es für uns normal ist.
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Rainer am 02. Mai 2018, 12:24:30
Und manchmal weiß man es schlichtweg nicht (und merkt es auch nicht), dass sein eigenes Verhalten gerade andere extrem stört, da es für uns normal ist.

In den USA fällt es auf, wenn wir unser Steak so essen, wie wir es gelernt haben: von außen nach innen ein kleines Stück abschneiden und das Stück sofort in den Mund schieben und essen. Da bin ich sogar schon einmal drauf angesprochen worden. Die meisten (zugebenermaßen nicht alle - vielleicht auch Einwanderer?) Amerikaner zerschneiden ihr schönes Steak erst einmal in tausend Stücke und legen das Messer danach weg und essen mit der Gabel in der rechten Hand die Fleischstücke. Mit der linken Hand wird die Knarre oder der Hund unterm Tisch fest gehalten....

Komischerweise wurde ich sogar mal gefragt, warum wir so eigenartig essen würden, da würde doch das Steak kalt werden?! Häähh?? Meine Logik sagt mir, dass allenfalls die vielen kleinen Stücke schneller kalt werden als mein schönes Steak.

Dafür machen deutsche Urlauber sicherlich auch gerne mal den Faux Pas und fragen nach der "Toilet". Es ist jetzt übertrieben zu behaupten, dass Amerikaner dann nicht wissen, was gemeint ist (selbstverständlich wissen sie das), aber man sagt nicht "Toilet", das ist denen unangenehm, das ist ein Restroom (eigentlich auch schräg, wenn ich es richtig übersetze, ist das ein "Pausenraum"??).
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Andrea am 02. Mai 2018, 12:30:28
Ich habe Anfang der 90er mal in Frankreich nach einer Toilette gesucht. Toilet, WC oder 00 führten nicht ans Ziel. Keine Ahnung, ob es daran lag, dass ich kein französisch sprach (ungeheuerlich!  ;D ) oder es die falsche Wortwahl war oder ob man mir schlicht nicht helfen wollte (diese schmutzigen Rucksacktouristen aber auch immer!).
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Rainer am 02. Mai 2018, 12:49:03
Franzosen können besonders schwer von Kapee sein, Fremdsprachen verstehen sie oft gar nicht und minimale Fehler in der franzörischen Ausdrucksweise führen zum totalen Unverständnis.

Ich erinnere mich an eine alte Geschichte aus Paris, wir waren mit dem Chor unterwegs und ein paar Jungens wollten in ein Kino gehen, da lief damals der "Highlander" in einem französischen Multiplexkino (6 Säle oder so).

Mein Freund Oliver an der Kasse wollte zwei Karten und versuchte es auf Englisch (der Film hat ja auch einen englischen Titel): "Two Highlander!".

Die Kassiererin: "Eh?"

Oliver: "Two Highlander".

Die Kassierin: "Eh?"

Oliver genervt, zeigt mit dem Finger auf das Kinoplakat über der Kasse, das kann die Kassierin aber von innen nicht sehen, also kommt sie kurz raus, stellt sich neben Oliver und schaut nach oben auf das Plakat. Ihr Gesicht hellt sich auf und sie ruft erfreut: "Ah! Ihlongdeh!"...

Oliver bricht zusammen vor Lachen, bekommt aber seine Tickets endlich.
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Ilona am 02. Mai 2018, 12:59:37
Zu den Russen: Eine Bekannte von mir war in der Türkei. Nach einer Show mussten alle mal und standen brav an. Bis auf die Russinnen. Die hielten ihre Kids über die Waschbecken und ließen sie dort hinein pinkeln.
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Birgit am 02. Mai 2018, 22:41:59
Fand ich ganz interessant zum Thema der Vorurteile (in diesem Fall im positiven UND im negativen Sinn) gegenüber anderen Nationen...

https://www.jetzt.de/reise/selbstbild-der-deutschen-warum-finden-wir-menschen-im-ausland-netter
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Christina am 03. Mai 2018, 17:36:09
Ein wirklich interessanter Artikel Birgit, wobei er leider keine oder wenige Begründungen für die Gefühle der Deutschen im und nach dem Urlaub gegenüber anderen Deutschen und Deutschland liefert. Mich würde das schon sehr interessieren, ob es den Menschen in anderen Ländern genauso geht. Wirklich schade, dass es da noch keine Studien darüber gibt.
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Rainer am 03. Mai 2018, 19:44:19
Mich würde das schon sehr interessieren, ob es den Menschen in anderen Ländern genauso geht. Wirklich schade, dass es da noch keine Studien darüber gibt.

Also durchaus Aufschluss liefern die vielen Videos bei Youtube, ich verfolge da insbesonders gerne die "Vlogs" von Amerikanern, die in Deutschland Urlaub machen, oder ein Semester studieren, oder sogar hier arbeiten oder oder. Da gibt es ziemlich viel und die lassen sich aus ihrer Sicht darüber aus, was ihnen in Deutschland besonders gefällt (oder auch nicht besonders gefällt) und wie sie manche Dinge so empfinden. Das ist schon interessant und ganz grob kann man durchaus sagen, dass Deutschland da ganz erheblich besser wegkommt als es bei Bewertungen von Deutschen wegkommt.

Im Prinzip glaube ich auch daran, dass der Reiz des anderen sehr viel zur Bewertung beiträgt - in beide Richtungen.
Titel: Re: Die schlimmsten Touris kommen aus ...
Beitrag von: Birgit am 03. Mai 2018, 20:52:02
Zitat
ich verfolge da insbesonders gerne die "Vlogs" von Amerikanern, die in Deutschland Urlaub machen, oder ein Semester studieren, oder sogar hier arbeiten oder oder.

Kannst du da etwas Interessantes empfehlen? Ich finde es auch spannend zu sehen, wie Menschen aus anderen Ländern als Touristen Deutschland wahrnehmen, was sie sich ansehen, was sie so erstaunt (außer dass Deutschland am SO geschlossen ist) usw.