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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Andrea am 06. Juni 2013, 12:30:51

Titel: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 12:30:51
Hallo zusammen!

Dies wird der erste Reisebericht hier im Forum, doch leider ist er nicht mehr ganz aktuell. Die Tour fand nämlich bereits 2011 statt. Aber einen neueren kann ich noch nicht bieten... Dennoch mag es ja manch einer interessant finden, was Ersttäter sich so antun und was man so alles schaffen kann (oder manchmal auch nicht) und welche Dinge einen unerfahrenen USA-Reisenden widerfahren.

Wer ist XL-Tours? Nein, kein Reiseunternehmen. XL-Tours sind Heiko und ich, beide mit XL-Ausmaßen (wobei da eigentlich ein X nicht reicht). Außerdem war unser Mietwagen ein GMC Yukon XL und unsere Tour war auch eine XL-Strecke. Da ich im Moment bei Google die Strecke nicht berechnen lassen kann (wg. Tioga Pass), hier mal die Highlights aus 23 Tagen im Juni/Juli 2011

Start/Ziel Los Angeles
Joshua Tree NP
Valley of Fire
Zion NP
Page mit Upper Antelope Canyon und Toadstool Hoodoos
Monument Valley
Arches NP
Yellowstone NP
Mono Lake
Yosemite NP
Highway No. 1
Sequoia NP
Death Valley NP

So, dann kann es ja eigentlich schon losgehen...
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 12:32:10
Tag 1: Samstag, 18.06.2011 Fahrt nach Frankfurt

Für den heutigen Tag gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Aus Ostwestfalen machten wir uns auf den Weg nach Frankfurt, genauer: nach Kelsterbach. Dort hatten wir für die Nacht ein Zimmer im IBIS-Hotel gebucht, da unser Flug früh am nächsten Morgen gehen sollte. Das war alles recht ereignislos, das Hotel war okay und wir freuten uns wie Bolle auf die Reise gewürzt mit ein wenig Aufregung.


Tag 2: Sonntag, 19.06.2011 Flug über London nach LA und Weiterfahrt nach Yucca Valley, CA

Bereits um 3 Uhr MESZ klingelte der Wecker. Wir machten uns in aller Ruhe fertig. Heiko verpasste mir die Thrombosespritze, da ich im Liegen meinen Bauch nicht sehen kann. Er machte das sehr gut, denn es gehört ja schon ein wenig Mut dazu, jemanden so etwas in die Bauchfalte zu stoßen.

Um 4:20 machten wir uns dann auf den Weg zum Platzhirsch, dem Parkhaus, in dem wir für die nächsten 3 1/2 Wochen unser Auto unterbringen wollten. Das klappte auch ganz hervorragend und während Heiko den Wagen parkte und die Batterie abklemmte, wartete ich unten mit unserem Gepäck. Bald kam Heiko hinunter und der Shuttle brachte uns zu unserem Terminal. Wir zeigten unsere zu Hause ausgedruckten Bordkarten vor, bekamen jedoch neue und unser Gepäck verschwand in den Katakomben. Es war ja erst 5 Uhr und um 7:25 sollte der Flieger nach London gehen. Wir mussten noch warten, bis wir durch den Sicherheitscheck gehen konnten. Wir waren nämlich in Sorge, dass das bei uns wegen der Kameraausrüstung und Laptop sehr lange dauern könnte (Geräte vorführen etc.) Aber nix da. Die Türen wurden geöffnet, wir mussten alles aus unseren Hosentaschen nehmen, Taschen auf das Band legen und das Laptop ohne die Tasche auf das Band legen. Das war es auch schon! Okay, prima. Besser zu früh durch die Sicherheitssperre durch als viel zu knapp. Das Boarding verlief dann ebenso unkompliziert und um 7:25 ging es los.

Mir machen Starts und Landungen ja immer viel Spaß, aber Heiko hat da so seine Probleme mit. Vor allem weil unser Flieger auf Außenposition stand und wir mit einem Bus dorthin gebracht wurden, war er eh schon angeschlagen. Zum Frühstück gab es ein Sandwich, recht ordentlich!

Um 8:05 Ortszeit sollten wir in London landen, aber wir drehten noch ein paar Warteschleifen, was sogar mir etwas auf den Magen schlug. Und zum Dank landeten wir wieder auf Außenpostion, so dass wieder eine kurze Busfahrt anstand. Armer Heiko! Im Terminal erstanden wir erst mal für jeden von uns eine Flasche Cola und suchten das Gate für unseren nächsten Flieger. Au weia, da muss man mit einem U-Bahn-Shuttle fahren! Heiko bleibt heute echt nichts erspart. Wieder durch die Sicherheitskontrollen, wieder nichts Besonderes passiert. Na, wenigstens etwas. Bis zum Boarding war noch ein wenig Zeit. Dieses Mal mussten wir aber nicht den Shuttle benutzen. Und wieder ein Start und Heiko hielt sich tapfer, obwohl er offensichtlich nicht so glücklich war…

Zum Glück hat Heiko eine 2er-Reihe gebucht, so dass wir uns höchstens gegenseitig störten, aber mit unserer „Größe“ niemanden anderes belästigten. Wir hatten sogar etwas mehr Beinfreiheit, als wir befürchtet hatten, auch wenn es nicht wirklich bequem war. Schon gar nicht für 10 Stunden. Ich stand häufiger mal auf, da meine Beine, Knöchel und Füße bedrohlich anschwollen. Mit Getränken wurden wir hervorragend versorgt und es gab Penne mit Pilzen und später noch mal ein Sandwich zu essen. Zwischendurch konnte man sich noch Knabberartikel bzw. Schokoriegel geben lassen. Alles in allem kein schlechter Service. Wir hatten auch In-Seat-Entertainment und ich sah mir den Harry Potter Streifen 7 Teil 1 an, um die Zeit tot zu schlagen. Der ging nämlich fast drei Stunden.

Um 12:40 Ortzeit landeten wir dann endlich. Wir dachten, dass wir knapp eine Stunde Verspätung hätten, aber wir haben uns nur mit dem Zeitunterschied vertan, wie peinlich. 9 Stunden sind es nämlich und nicht etwa 8….
Dann ging es erst mal zur Immigration, wo wir eine Weile anstehen mussten. Als Heiko dann dran war, hat er den Officer nicht wirklich verstanden und Heiko durfte durch gehen. Ich war bei einem anderen Beamten, der mich fragte, wie lange ich bleiben wolle, was ich vorhabe und wo ich als erstes hin wolle. Ungläubig fragte er, ob ich denn in Yucca Valley die ganze Zeit bleiben wolle, denn da sei ja nichts! Mein grinsender Hinweis auf den Joshua Tree NP quittierte er mit einem Lächeln und ich durfte passieren.

Dann holten wir das Gepäck, was zum Glück vollständig angekommen war und stellten uns an die irrsinnig lang Schlange beim Zoll an. Auch dieser Beamte befragte uns nach unserem Vorhaben und ließ sich Heikos Führerschein zeigen. Einen rosanen Lappen hatte der scheinbar noch nicht gesehen und machte sich über das Foto lustig. Nachdem wir ihn darüber aufgeklärt hatten, das man in Deutschland nicht alle 2 Jahre einen neuen Ausweis bekam und das dieser aus dem Jahr 1992 oder so ist, durften wir auch hier passieren.

Gleich vor dem Terminal fuhr der Shuttle zum Autoverleiher Alamo ab. Wir mussten auch nicht lange warten und Heiko durfte endlich wieder Busfahren…  ;) Um 14:30 standen wir dort mal wieder in einer langen Warteschlange, nerv! Dann waren wir endlich dran und ich flachste noch, dass da draußen schon unser Auto stehen würde. Heiko winkte ab und ich sollte mal abwarten. Schon gewarnt vor irgendwelchen Aufquatschversuchen seitens der Alamomitarbeiter war ich erschrocken als Heiko die Initiative ergriff. Wir hatten Fullsize SUV gebucht mit allen nötigen Versicherungen. Und der blöde Hund fragte, was denn Premium kosten solle… Natürlich unerschwinglich viel Geld. Da fing doch der Heiko zu verhandeln an! Unglaublich! Ich wollte nur noch das gebuchte Auto haben und er verhandelte munter weiter, da der Alamomitarbeiter Blut geleckt hatte. Der hatte aber nicht mit Heikos Verhandlungsfähigkeit gerechnet. Letztendlich bekamen wir für $12 am Tag plus TAX einen Premium SUV. Und zwar genau den, den ich schon gesehen hatte. Einen schwarzen GMC Yukon XL. Boah, war das ein Monster! Heiko guckte als erstes unter die Motorhaube, juchhuh! Ein V8! Jetzt ging es Heiko nach all den Strapazen prima. Und Allrad war zuschaltbar. Klasse! Ich dagegen dachte immer noch, dass wir bestimmt über den Tisch gezogen wurden und dass da noch was nach kommt. Und ich dachte, dass wir nun ganz sicher nicht mit dem geplanten Budget für Benzin auskommen würden.

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Wie steigt man denn in so ein Ding ein? Mit Trittstufe. Welches Bein zuerst? Naja, irgendwie haben wir es geschafft. Dann die nächste Herausforderung für Heiko: Wie kommt man hier aus dem engen Parkplatz heraus? Und ja, Lenkradschaltung! Wie geht das wohl? Heiko hat das prima gemeistert. Es wurden nur noch kurz die vorhandenen Schäden von einer Mitarbeiterin notiert und dann ging es los auf die Straßen von Los Angeles. Gut, dass ich das Handy-Navi hatte. Die Straßen waren auch nicht annähernd so voll, wie ich befürchtet hatte und wir waren um 15:20 unterwegs nach Yucca Valley.

Um 17:20 machten wir unseren ersten Halt bei einem Burgerbräter, Carl´s Jr. Heiko bekam einen Ranch Bacon Burger und wir beide jeweils Pommes und ein Getränk. Und es stimmt: Man darf das Getränk wieder auffüllen.

Kurze Zeit später kamen wir an unserem Motel an. Das Super8. Und wer saß da am Check In? Ein Inder! Da hatte ich schon recht viel Negatives gelesen, aber das muss ja hier nicht zutreffen. Tat es auch nicht. Sehr freundlich und das Zimmer war groß und sauber. Wenn auch etwas dunkel und abgewohnt. Uns kommt es aber auf ein sauberes Bett und Bad an und das war hier absolut der Fall.

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Es wurde aber noch immer nicht ausgeruht und wir fuhren zum Walmart, wo wir unsere Kühlbox, Kissen, Klappspaten und eine Kühltasche vorbestellt hatten. Problemlos bekamen wir die gewünschten und bereits bezahlten Sachen und kauften gleich noch weitere Dinge dazu ein. Vor allem Getränke, aber auch Teller und Schüsseln, eine große Aufbewahrungsbox für Kleinkram und und und.

Um 20:50 standen wir dann beim nächsten Schnellimbiss, bei Jack In The Box. Ich bekam ein 6er Paket Mozzarella Sticks und Heiko einen Jumbo Cheeseburger und ein Getränk. Dann ging es ab ins Motel und relaxen war angesagt. 
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 12:33:32
Tag 3: Montag, 20.06.2011 Yucca Valley – Las Vegas

Sicher aufgrund des Jetlags sind wir heute sehr früh aufgewacht, nämlich um 4 Uhr. Wir haben uns fertig gemacht und haben in der Lobby gefrühstückt. Es gab Kaffee/Tee, O-Saft, süße Teilchen und „Brot“ mit Marmelade. Anschließend brachten wir unsere Sachen ins Auto und checkten aus. Wir fragten „unseren“ Inder, wie denn das mit dem Pfandsystem funktioniere. Der verstand uns aber nicht und meinte, dass jeder die Flaschen und Dosen wegwerfen würde. Er wisse auch nicht, wo man die zurückgeben könne. Schließlich müsse man sehr viele Flaschen sammeln, damit sich der Aufwand lohne. Das wiederum verstanden wir nicht, denn wir haben ja schließlich pro Flasche 5 oder 10 Cent gezahlt. Wir beschlossen zunächst sie aufzubewahren, allerdings gaben wir das nach ein paar Tagen auf, da wir wirklich keine Rückgabestellen entdeckten und die Anzahl der Tüten mit leeren Flaschen und Dosen Überhand nahm.

Gegen 7 Uhr waren wir bereits am Eingang des Joshua Tree Nationalparks. In dem Rangerhäuschen war aber noch niemand, so dass wir auch den Nationalparkpass nicht kaufen konnten. Also fuhren wir einfach so hinein und hofften, dass wir beim Verlassen des Parks zahlen können.

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Als erstes ging es zum Keys View, einem schönen Aussichtspunkt. Die Straßen waren super ausgebaut, es gab ausreichend Haltebuchten und überall begrüßten uns die Joshua Trees. Außerdem sahen wir sehr viele Squirrels und kleine Vögel.

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Am Keys View stand ein Wohnmobil. Tja und natürlich waren das Deutsche. Wir unterhielten uns eine Weile und sie berichteten, dass sie seit vielen Jahren schon in den USA Urlaub machen würden und immer für mehrere Wochen.

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Anschließend fuhren wir die kurze unbefestigte Strecke zum Lost Horse Trailhead. Aber so recht Lust hatten wir nicht, diesen Weg zu wandern. Also fuhren wir schon nach kurzer Zeit weiter zum Skull Rock Trail. Dort gab es tolle Felsen, auf denen das Herumlaufen richtig Spaß machte.

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Es war gerade mal 10 Uhr und wir bemerkten, dass wir jetzt schon langsam verbrannten. Schade, aber wir brachen den Weg lieber ab, bevor wir gleich am Anfang unseres Urlaubs uns einen fiesen Sonnenbrand zuzogen. Wir beschlossen also uns auf den Weg nach Las Vegas zu machen. Beim Parkausgang konnten wir dann auch völlig problemlos den NP-Pass für $80 erstehen, denn das Häuschen war nun besetzt.

Es gab mehrere Routen, die uns nach Vegas führen würden. Wir wählten die längste am Lake Havasu vorbei, damit wir auf diesem Weg auch noch zum Hoover Damm kommen würden. Kurze Zeit später wurden wir auch gleich mit der Weite des Landes konfrontiert, indem uns ein Schild darauf hinwies, dass die nächste Tankstelle 100 Meilen entfernt sei. Das sollte wohl klappen, obwohl wir natürlich nichts über die Größe des Tanks und den Verbrauch des Autos wussten. Und dann kam für lange Zeit das große Nichts. Aber dennoch interessant, da mir das ja noch völlig fremd war.

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Allerdings wollte mein Handy irgendwie eine andere Route fahren als ich auf der Karte ausgesucht hatte und irgendwann waren wir total orientierungslos. Dann endlich eine Tankstelle!  Aber die Preise waren ja Hammer! $4,89 pro Gallone. Weit mehr, als das mit dem wir gerechnet haben. Was soll´s, das Auto muss ja betankt werden und wer weiß, wann die nächste Tankstelle in Sicht ist.

Dann das nächste Problem, auf das wir theoretisch vorbereitet waren. Die Zapfsäule wollte von uns den Zip-Code wissen. Wir probierten ein paar Versionen, aber alle gingen nicht. Also ging ich hinein und legte meine Kreditkarte vor, die jedoch nicht akzeptiert wurde. Ach herrje, das war ja meine alte abgelaufene! In der Zwischenzeit war auch Heiko da und er wollte mit seiner Kreditkarte zahlen. Da brauchte die Frau dann seine ID, meine hatte sie ja bereits kontrolliert und gab mir meine (neue) Karte zurück. Heiko hatte aber nur seinen Führerschein dabei, den sie sich staunend ansah. Ist halt schon ein paar Jahre her und Heiko hatte sich dann doch etwas verändert. Wir erklärten, dass dieser Führerschein ein Leben lang gültig sei und sie akzeptierte. Also wurde getankt, die Toilette aufgesucht und weiter gefahren.

Kurze Zeit später kamen wir an so etwas wie eine Grenzkontrolle. Die wollten aber lediglich wissen, wo wir her kommen. Was genau der Grund dafür ist, hat sich uns auch später nicht erschlossen.

In Parker kehrten wir dann bei Pizza Hut ein. Für $17 durften wir so viel essen, wie nur ins uns rein ging. Dummerweise war die Auswahl auf dem Buffet sehr gering und über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Aber von uns wird soo schnell kein Pizza Hut mehr betreten.

Gegen 13:30 machten wir uns dann auf dem Weg nach Las Vegas. Wir müssen uns gründlich mit der Länge der Strecke verschätzt haben, denn erst jetzt kamen wir an Lake Havasu City vorbei. Hier wollten wir das nächste mal Tanken, zumal das Benzin hier wieder die von uns erwarteten Preise hatte. Merkwürdigerweise funktionierte Heikos Kreditkarte hier nicht und uns wurde mitgeteilt, dass sie gesperrt sei. Also gewundert und bar bezahlt. Es wurde später und später und waren wegen der Kreditkarte so genervt, dass wir beschlossen, direkt nach Vegas zu fahren und den Hoover Damm am nächsten Tag anzufahren. Ganz weglassen wollten wir ihn nicht, da Heiko ihn schon bei seiner ersten Reise (knapp 20 Jahre zuvor) in die USA verpasst hatte. Dennoch kamen wir nicht auf direktem Weg dorthin, da das Handy uns irgendwie im Kreis führte, aber nicht auf den Strip. Also sind wir der Ausschilderung gefolgt  und sind dann auch zügig an unser Ziel gelangt. Da vor allem Heiko sich das Ganze schon zuvor bei Streetview angesehen hatte, fanden wir auch sofort die Zufahrt zum Valet Parking, was auch hervorragend funktionierte.

Als wir einchecken wollten, war es bereits 18:00 Uhr, aber vor uns eine riesige Schlange! Eine geschlagene halbe Stunde später hatten wir endlich eingecheckt und fanden dann zum Glück auch schnell unser Zimmer. Die Zimmer sind dort immer mit Filmrequisiten ausgestattet und unseres hatte den Film „Die Jury“ zum Thema. Der gebuchte Blick auf den Strip war vorhanden, aber das Fenster war relativ klein und wir sahen auf einen sehr öden Teil des Strips – eigentlich nur Automassen. Das war schon sehr enttäuschend, auch wenn wir Ähnliches befürchtet hatten.

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Dann musste noch schnell Wäsche gewaschen werden, denn wir hatten ja nur wenig mitgenommen wegen der Gepäckfreigrenzen. Dummerweise funktionierte der Abfluss im Waschbecken nicht so richtig, denn das Wasser lief sehr langsam ab. Na toll, jede Menge nasse Wäsche und jetzt jemanden wegen des Abflusses kommen lassen? Oder gar das Zimmer tauschen? Nee, dafür waren wir viel zu genervt. Der Tag war anstrengend, wir ärgerten uns wegen der Kreditkarte und machten uns Sorgen, wie es damit weitergehen sollte, haben uns reichlich in Vegas verfahren, da das Handy nicht zuverlässig war und jetzt das noch! Da störte es kaum noch, dass eine der Nachttischlampen nicht funktionierte…

Zudem waren wir noch total ausgehungert und wollten deshalb zum Spice Market Buffet gehen, was es im Hotel gab. Also runter gefahren und das erste mal das Hotelcasino angesehen. Es gibt gar keine Einarmige Banditen mehr, sondern nur noch Computerbildschirme! Kein Klappern der Quarter mehr, alles mit Chipkarte (oder so)! Das ist ja total blöd! Nee, hier gefiel es uns überhaupt nicht. Dann gab es dort noch ein paar Geschäfte, wo man zum Beispiel auch Sachen von CSI einkaufen konnte. Eigentlich ganz cool für jemanden, der die Serie mag, aber wir hatten einfach nur Hunger. Am Spice Market Buffet war allerdings eine riesige Schlange und wir hatten in letzter Zeit zu viel angestanden, so dass wir beschlossen, woanders zu Essen.

Also haben wir das Hotel verlassen und wurden sofort angequatscht um uns Gutscheine anzudrehen. Wir wollten keine Show, keinen Heliflug, keine günstige Übernachtung, wir wollten einfach nur was Essen und uns den Strip ansehen. Aber was war denn hier los? Die Wege waren total voll mit Leuten, vor den Restaurants überall lange Schlangen und daneben der viel befahrende Strip. Überall Gedrängel, fotografieren mit Stativ unmöglich, ohne aber auch, da es ja nun auch schon dunkel wurde. Wir konnten gegenüber die Fontänen des Bellagio sehen, wollten uns aber auch noch andere Hotels ansehen. Am Paris mit seinem Eifelturm vorbei, dem Ceasars Palace und schon standen wir vor einer riesigen Kreuzung, die man nur auf total überfüllten Fußgängerbrücken überqueren konnte. Jetzt hatten wir endgültig die Nase voll, kehrten ins Hotel zurück, holten uns noch eine kalte Cola aus dem Automaten und gingen hungrig zu Bett.
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 12:39:03
Tag 4: Dienstag, 21.06.2011 Las Vegas – Hoover Damm – Lake Mead – Valley of Fire – Zion Canyon - Hatch

Heute sind wir wieder gegen 4 Uhr aufgewacht. Wir hatten aber erstaunlich gut geschlafen, obwohl wir uns eine (große) Bettdecke teilten. Aber der Jetlag hat halt zugeschlagen und wir wollten unbedingt mit der Bank klären, was denn mit unserer Kreditkarte sei. Um diese Zeit sollte ja wohl die Hotline besetzt sein, da wir ja gestern schon außerhalb der Geschäftszeiten angerufen hatten. Wir erfuhren, dass die Frau an der Tankstelle uns die Geschichte mit dem Führerschein nicht abgenommen hat und sie deswegen die Karte sperren ließ. Toll! Aber innerhalb einer halben Stunde würden wir sie wieder benutzen können. Puh, da waren wir aber erleichtert, denn auf dieser Kreditkarte war ja das Guthaben drauf, was wir bestimmt auch komplett brauchen würden! Das Gespräch kostete mal eben 10 Euro, aber wenigstens ging die Karte wieder…

Es gab dann auch keine lange Diskussion darüber, ob wir noch in Vegas frühstücken oder uns etwas ansehen wollen. Wir wollten nur noch weg hier! Wir packten unsere Sachen zusammen, die Dank Klimaanlage auch weitestgehend trocken waren und checkten gegen 6 Uhr aus, indem wir unsere Schlüsselkarten in einem Umschlag in einen in der Lobby stehenden Briefkasten warfen. Wunderbar unkompliziert, warum kann nicht alles so einfach sein? Draußen gaben wir einem Mitarbeiter unseren Abschnitt für das Valet Parking und kurze Zeit später kam schon unser Auto. Der Fahrer bekam ein Trinkgeld und los ging es. Prima, auch ganz easy!

Jetzt sollte es zum Hoover Damm gehen und meine Karte und die Ausschilderung führte uns sicher nach Boulder. Uns knurrte der Magen, da wir ja zuletzt gestern Mittag bei Pizza Hut gegessen hatten. Gut, dass ich meine Tabletten weitestgehend abgesetzt hatte und nicht mehr so auf die Essenszeiten achten musste! Es war kurz vor sieben und wir entdeckten ein “Mel´s Diner“. Und es sah sehr sympathisch aus. Wir warteten kurz, denn es wurde erst um sieben Uhr geöffnet.

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Freundlich wurden wir hinein gebeten und wir durften uns einen Platz aussuchen, bekamen die Speisekarte und suchten uns etwas aus. Heiko fragte, ob er denn auch einen Cheeseburger zum Frühstück bekommen könne. Natürlich war das kein Problem, auch wenn die Bedienung etwas verwirrt schaute. Ich bestellte einen Short Stack of Pancakes mit Heidelbeeren, die aber wohl gefroren und nicht frisch sein sollten. Macht nix, her damit. Das ist unser erstes amerikanisches Frühstück! Dazu gab es Kaffee und Tee. Das war wirklich prima und wunderbar satt machten wir uns auf den Weg zum Hoover Damm. Der hieß früher Boulder Damm und lag auch direkt hinter Boulder. Wir mussten keinen Eintritt oder irgendwelche Parkgebühren bezahlen, da wir wieder mal zu früh dran waren, hihi. Entsprechend leer war es auch und wir konnten von mehreren Stellen aus unsere Fotos machen. Nur an einer Stelle wurden wir zurückgepfiffen, dass man dort keine Fotos machen dürfe, aber da war es schon zu spät, grins.

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Anschließend fuhren wir in der Nähe noch zu einem Aussichtspunkt, wo wir wieder unzählige kleine Vögel sahen und auch die überall anwesenden Squirrels. Die sind schon niedlich, aber zu Futtern bekamen sie trotzdem nichts!

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Ich machte den Vorschlag entlang des Lake Mead zum Valley of Fire zu fahren statt die Interstate zu nutzen. Erstens war die Strecke bestimmt schöner und zweitens hätten wir wieder zum ungeliebten Las Vegas zurück gemusst. Zwar würde uns die Strecke wieder mehr Zeit kosten, aber wir haben ja Urlaub und wollen was sehen. Wir fanden auch sofort den Lakeshore Drive und kurze Zeit später kamen wir zum Kassenhäuschen. $10 sind jetzt fällig, dachten wir. Aber es ist Sommeranfang und der Eintritt war frei! Hurra, 9 Uhr morgens und schon insgesamt $17 gespart. Unsere Laune wurde immer besser und der Weg am Lake Mead war wirklich sehr schön, zog sich aber doch etwas in die Länge.

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Bei mir stellte sich Bauchgrummeln ein, was dieses Mal aber kein Hunger war. Ich brauchte eine Toilette und konnte es kaum abwarten endlich zum Valley of Fire zu kommen, da dort am Eingang bestimmt eine solche verfügbar ist.

Endlich um 20 vor 11 erreichten wir den Eingang zum Valley of Fire. Hurra, auch eine Toilette. Aber halt! Ojeh, ein Plumsklo. Was soll´s ich muss da jetzt hin. Die Geruchsentwicklung dort war nicht so toll, ganz sauber war es auch nicht und es gab jede Menge Fliegen. Kein Wunder. Trotzdem war ich erleichtert, endlich eine Toilette gefunden zu haben.

Hier am Eingang des VoF gab es keinen Ranger, sondern man packt das Eintrittsgeld in einen Umschlag mit Namen und Kennzeichen darauf. Das taten wir und nahmen den Kontrollabschnitt mit. Da dies ein Statepark war, galt unser Annual Pass nicht und wir zahlten den Preis von $10 pro Auto. Und dann ging es ins Feuer! Ja, wirklich. Die Felsen strahlten unglaublich rot. Wir statteten als erstes den Seven Sisters einen Besuch ab fuhren dann weiter zum Visitor Center. Dort gab es viel Wissenswertes über die Umgebung und auch Terrarien mit heimischen Schlangen und Spinnen.

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Anschließend fuhren wir zum Mouse´s Tank. Der dortige Trail würde sicher heftig werden, da es wieder sehr sehr heiß war. Dann erwischte aber Heiko der dringende Wunsch nach einer Toilette und wir fuhren das eigentlich kurze Stück zurück zum Visitor Center, was aber auch schon fast zu lang war.

Als es uns beiden dann wieder besser ging, beschlossen wir unter diesen Umständen nicht mehr zu Wandern. Ganz abgesehen davon, dass wir nicht wussten, wo wir unsere Getränkevorräte heute noch aufstocken konnten. Also sind wir noch zur Rainbow Vista gefahren, was wieder ein sehr schöner Aussichtspunkt war.

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Dann machten wir uns aber auf den Weg mit einem Zwischenstopp an den Beehives zum Zion Canyon.

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Eventuell wollten wir dort noch den Canyon Overlook Trail laufen, je nachdem wie es uns geht und wann wir dort ankommen. Schließlich haben wir ja gestern gelernt, dass Strecken manchmal länger sind, als man so glaubt.

Also nahmen wir dieses mal die I-15 und in St. George fanden wir einen Walmart, wo wir unsere Vorräte aufstockten. Anschließend gab es bei Wendy´s noch ein Burger-Menue für Heiko und eine Backkartoffel mit Sour Cream für mich. Weiter ging es über die Hwy-89 zum Zion Canyon.

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Leider ging es mir schon bald wieder schlechter, da hatte ich mir doch tatsächlich etwas eingefangen. Je näher wir dem Zion Canyon kamen, desto häufiger sahen wir Geschäfte, die Steine und indianisches Handwerk verkauften. In einem solchen musste ich dann noch mal die Toilette aufsuchen. Ist schon toll, wie selbstverständlich man Zutritt zu den Restrooms hat und wie sauber die immer waren. Ich war jedenfalls äußerst dankbar.

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Heiko hat unterdessen Zeit zum Knipsen

Der Tag war irgendwie dahin. Wir fuhren in Serpentinen durch wunderbare Täler, aber ich konnte das alles gar nicht genießen. Ich bekam gar nichts mehr so richtig mit und der arme Heiko musste sich zwingen nicht zu lange und zu viele Fotostopps zu machen. Wir hielten nicht mal an, um ein Bighorn o.ä. am Straßenrand abzulichten. So einen haben wir dann auch nicht wieder gesehen. *heul*

Gegen 20 Uhr kamen wir dann in Hatch an und bezogen unser Motelzimmer. Wieder war alles vorhanden und sauber genug für uns. Einzig das mit dem Internet bekamen wir nicht auf die Reihe, was aber an der falschen Auswahl des Hotspots lag, wie sich später herausstellte. Das Mädel in der Lobby muss uns wohl schon für bekloppt gehalten haben.

Wir gingen noch in das Restaurant der Hatch-Station. Ich bekam mediterranes Gemüse mit Reis und einem Veggie-Burger-Petty und Heiko einen Cheeseburger. Dazu gab es Iced Tea. Das war allerdings ungesüßter schwarzer kalter Tee und so überhaupt nichts für Heiko.

Dann ging dieser Tag auch schon mit Mail schreiben und Fernsehen zu Ende. Und der Erkenntnis, dass getrocknete Blaubeeren abführend wirken. Erst im Nachhinein bin ich nämlich darauf gekommen, dass die Blaubeeren am Morgen wohl getrocknet waren. Ich hatte mich nämlich über die Konsistenz gewundert...

 
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 12:40:06
Tag 5: Mittwoch, 22.06.2011 Hatch – Zion Canyon – Scenic Byway UT-14 – Hatch

Wieder wurde ich früh wach. Der Jetlag hatte hier aber den Vorteil, dass man noch vor der großen Hitze aufbrechen konnte. Wir machten uns startklar und waren erstaunt, wie kalt es war. Es waren nur 39°F, kein Wunder, dass wir nur im T-Shirt fröstelten!

Um halb 7 fuhren wir also los, da wir auf das Frühstück hier verzichteten, obwohl wir einen Rabatt von 10% im Restaurant bekommen hätten. Das Tanken an der Jct. mit der UT-14 war problemlos, ein Zip dieses Mal nicht erforderlich. Noch ein kurzer Gang auf die Toilette und dann ging es weiter Richtung Zion Canyon. Hoffentlich hielt ich dieses Mal Dank der Immodiums durch!

Um 8 Uhr kamen wir im Zion Canyon an und heute hatte ich schon mehr einen Blick für diese schönen Gesteinsformationen. Ist schon schön hier! Der angestrebte Canyon Overlook Trail sollte kurz vor dem Tunnel beginnen. Wir fanden auch den Parkplatz und stellten schnell fest, dass es hier von Mücken nur so wimmelte. Also noch schnell mit Off eingesprüht. Am Start des Trails stellten wir dann anhand eines Schildes aber fest, dass dies hier nicht der richtige Trailhead ist. Also wieder zurück zum Auto und weiter gefahren. Kurze Zeit später erreichten wir aber den richtigen Parkplatz und um 8:30 machten wir uns auf den Weg.

Dieser ging zunächst recht steil bergauf und hinter uns war eine Schülergruppe, die wir recht bald vorbei ließen. Die Mädels fast alle mit Flipflops! Dass da die Lehrer nicht drauf achten!? Auch wenn die Strecke ein wenig anstrengend war, so machte es mir viel Spaß und Heikos Kamera glühte.

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Bald wurde der Anstieg etwas flacher, dafür kamen wir auch an schmalere Stellen, die Heikos Höhenangst herausforderten.

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Dann kam der schmale Holzsteg, den wir zuvor schon im Internet gesehen hatten und wo wir davon ausgingen, dass hier unser Weg zu Ende sei. Aber nix da! Heiko lief schnell darüber und ruhte sich anschließend unter einem Felsvorsprung aus. Ihm lief der Schweiß und vielleicht auch eine Träne über das Gesicht. Dazu noch Schnappatmung und ein Zittern. Da habe ich mir doch ganz schön große Sorgen gemacht. Eine solche Reaktion kannte ich bisher nur von seiner Arachnophobie…

Schon kurze Zeit später gingen wir aber weiter und Heiko überwand noch so manches Hindernis, was ihm wohl auch deswegen gelang, weil er ständig fotografierte. Es war eine tolle Felsenlandschaft, auf der man herrlich herumklettern konnte.

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Und schließlich kamen wir zu dem Overlook. Das ganze Tal lag nun vor uns und wir konnten die Straße sehen, die wir gestern hier herauf gefahren waren. Ebenso den Tunnel, der an einer kleinen Stelle unterbrochen war. Wow, das hat sich dann aber doch gelohnt.

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Dann aber stand uns noch der Rückweg bevor, der ja die gleichen Höhen und vor allem Tiefen wie der Hinweg hatte. An der Stelle angekommen, wo der „Bretterweg“ los ging, gab Heiko mir die Kamera. Ich sollte vorgehen und rufen, falls es Gegenverkehr geben sollte. Heiko hatte nämlich vor, so schnell wie möglich diesen Engpass zu überqueren. Ich lief also vor und hielt den Tagger gut fest, da er sich zuvor schon öfters mal von der Kamera gelöst hatte. Schließlich sollte er ja nicht ausgerechnet mir in das tiefe Tal fallen. Als ich ankam, gab es Gegenverkehr und deshalb rief ich es zu Heiko hinüber. Der aber hatte es nicht gehört und nun musste er auch noch auf dem Steg zum Tal hin ausweichen. Mann, der war vielleicht sauer, dass ich ihn nicht vorgewarnt hatte. Tja, er hatte nicht gehört.

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Er war fix und fertig und er nahm die Kamera zurück. Aber was war das? Der Tagger war zwar noch da, aber die Halterung war auseinandergerissen! Da hatte ich wohl zu doll festgehalten bzw. auf das Teil gedrückt! Sch…! Und das gleich am Anfang unseres Urlaubs! Zerknirscht machten wir uns auf den Rückweg zu unserem Auto. Immerhin konnte man das GPS-Signal immer noch per Hand auslösen, aber das war genau das, was wir nicht wollten. Immer ans „Taggern“ denken…

Um 10 Uhr waren wir zurück am Auto und fuhren zum Visitor Center, den wir gegen 10:30 erreichten. Wir wollten einfach wissen, ob wir noch irgendeine Wanderung unternehmen könnten, wo man nicht mit dem Shuttle Bus zum Trailhead fahren muss. Mittlerweile waren es schon über 40°C und es gab nur eine einzige Wanderung, die uns der Ranger als Alternative vorschlug (weiß gar nicht mehr genau welche), die er aber nicht so 100%tig empfehlen konnte, da es zum Starten eigentlich schon zu spät sei. Der Trail hatte nämlich keinen Schatten.

Da standen wir nun. Sollte das schon alles gewesen sein? Die ursprünglich geplante Wanderung an diesem Tag zum Observation Point hatten wir ja gecancelt, da es mir ja gestern noch so schlecht ging. Mit den Immodiums ging es mir schon deutlich besser, aber diese Wanderung jetzt noch anzutreten kam nicht in Frage. Auch da hätten wir den Shuttle nehmen müssen.

Schließlich entschloß Heiko sich, trotz der voraus gegangenen Strapazen mit der Höhenangst jetzt doch noch in einen Shuttle zu steigen, damit wir wenigstens noch etwas vom Zion Canyon sehen konnten. Das freute mich natürlich einerseits riesig, aber ich wusste, dass Heikos Kreislauf heute sehr sehr viel durchmachen musste. Er tat mir sooo leid!

Die angestrebte Wanderung entlang des Riverside Walks lag natürlich an der letzten Haltestelle des Shuttles. Heikos Gesichtsfarbe war fast grün. Wir pausierten eine Weile an der frischen Luft und dann konnte es losgehen. Der Weg war nur manchmal leicht ansteigend und gut ausgebaut. Immer wieder konnte man Abstecher zum Virgin River machen, der da vor sich hin toste, obwohl er doch gar kein so großer Fluss war.

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An einigen Stellen konnte man auch mal hineingehen, was wir aber nicht machten. An einer Stelle hatten ein paar Jugendliche Steine aufgeschichtet und staunten nicht schlecht, als ein Ranger kam und sie zerstörte. Er sagte, dass so etwas eben nicht natürlich sei und deshalb auch nicht erwünscht.

Nach einer Weile machten wir uns auf den Rückweg. Es war wirklich ein toller Weg und sehr leicht zu bewältigen, da er teilweise im Schatten lag und auch die Nähe des Flusses etwas Abkühlung verschaffte. Hier würde ich gerne noch mal ein Stück weiter gehen. Irgendwann mal.

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Wieder zurück an der Shuttle Haltestelle fragte Heiko, was man denn noch so machen könnte. Da gab es ja so einiges, aber das hieß, dass wir die Shuttlefahrt unterbrechen mussten, da zum nächsten möglichen Trail der Weg zu Fuß zu lang war. Trotzdem stiegen wir an der Haltestelle zum Wheeping Rock aus. Der Trail war gar nicht lang, aber extrem steil, so dass an einigen Stellen Stufen eingebaut waren. Mit Schnappatmung kamen wir dort oben an. Das Wasser lief am Felsen hinunter und wir wurden etwas nass. So richtig toll war es aber nicht. Nett mal gesehen zu haben, aber kein „Must See“. Habe nicht einmal ein schönes Foto davon.

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Dann ging es aber endgültig zurück zum Visitor Center und um 14:20 fuhren wir ab. Da der Tag aber noch jung war und wir auch unsere Vorräte noch aufstocken mussten, entschlossen wir uns den Zion Canyon Richtung Westen zu verlassen. In Cedar City sollte es dann einen Walmart geben, den wir dann auch irgendwann von der I-15 aus sahen. Wir wollten aber erst eine Abfahrt später hinaus fahren, da dort ein Denny´s ausgeschildert ist. Diese Kette wollten wir unbedingt ausprobieren, da viele im Forum davon sprachen. Nach einiger Herumgurkerei fanden wir das Restaurant dann endlich und wir waren die einzigen Gäste. Okay, 16:00 ist nicht so die typische Essenszeit, aber soo leer? Für mich gab es einen Veggie Burger und für Heiko, glaube ich, wieder einmal einen Cheeseburger. Für knapp $22 hätten wir woanders deutlich mehr bekommen und besser geschmeckt hat es hier auch nicht. Also ganz okay, aber nicht so, dass wir unbedingt wieder hin müssen.

Anschließend wollten wir dann in den Walmart. Wir sind zweimal an der Autobahnabfahrt vorbei gefahren, bis wir endlich richtig abgebogen sind und vor dem Walmart standen. Das waren schon so einige Meilen Umweg… Entsprechend genervt waren wir auch.

Dann ging es aber weiter auf der I-15 zur UT-14. Die UT-14 ist ein Scenic Byway und schon bald wussten wir, warum. Um 17:45 standen wir am Zion Overlook, von wo man sozusagen von der anderen Seite als heute morgen in den Zion Canyon sehen kann. Cool, einmal rund herum!

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Die Straße führte durch eine so schöne Gegend, dass wir gar nicht merkten, dass wir immer höher hinauf kamen. Wir begannen zu diskutieren, ob das da hinten wohl Schnee sei oder eher Kalk oder Salz. Schnee war einfach zu abwegig. Oder doch nicht? An einem Haltepunkt auf der Strecke (wir befanden uns mittlerweile im Dixie National Forest) meldete der Motor dann eine Überhitzung. Erst da wurde uns wirklich bewusst, dass wir im Prinzip die ganze Zeit bergauf gefahren sind. Die Aussicht von hier war überwältigend. Dann war das dort hinten vielleicht doch Schnee?   

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Einen Haltepunkt weiter war es dann eindeutig: Schnee! Wir waren am Bristlecone Pine Trailhead angekommen und dort lag noch jede Menge Schnee. Der Trail war aber nicht nur aufgrund des Schnees kaum begehbar, sondern weil jede Menge Bäume und Äste auf dem Weg lagen. Hier musste offensichtlich erst aufgeräumt werden. Dennoch konnten Heiko und ich ein paar Schneebälle werfen. Als wir dann am Auto wieder ankamen, kam gerade ein Wagen aus New Jersey an. Die beiden Männer hatten zuvor genau die gleiche Diskussion wie wir geführt und fragten, ob dies wirklich Schnee sei. Eigentlich hätte man da früher drauf kommen können, aber offensichtlich waren nicht nur wir so einfältig.

Ein weiterer großartiger Ausblick war dann kurzer Zeit später (18:10) auf den Navajo Lake. Ob man hier oben auch gut im Sommer Urlaub machen konnte? Offensichtlich war nämlich die Gegend ein Wintersportgebiet (überall gab es Snowboards etc zu mieten oder kaufen).

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Eine Weile später nach toller Fahrt mündete dann der Byway in die 89 und um halb acht waren wir wieder im Motel angekommen. Heute hatte der Umweg sich auf jeden Fall gelohnt!
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 12:41:37
Tag 6: Donnerstag, 23.06.2011 Hatch – Antelope Canyon – Horseshoe Bend – Toadstool Hoodoos – Lake Powell

Heute wachten wir schon etwas später auf. Vor allem zu spät für den Sonnenaufgang im Bryce Canyon. Aber wollten wir überhaupt noch dort hin? Im Prinzip ja. Aber eigentlich waren wir viel zu spät dran, auch wenn es erst 6 Uhr war. Aber spätestens mittags wollten wir ja im Antelope Canyon sein, um die tollen Beams zu sehen. Das wurde dann knapp. Schweren Herzens entschlossen wir uns, nicht in den Bryce Canyon zu fahren und damit auch die Cottonwood Canyon Road wegzulassen. Den Zustand dieser unbefestigten Straße konnte man nämlich im Visitor Center im Bryce Canyon erfragen. Und da wir den ja ausließen… Das war schon ein gewaltiger Verlust.

Wieder ohne Frühstück checkten wir gegen 7:30 aus, indem wir einfach den Schlüssel im Zimmer ließen und die Tür hinter uns zu zogen. Heute Morgen waren es 48°F, also wieder recht frisch. Aber wir wussten ja jetzt bereits, dass wir schnell in wärmere Gegenden kommen würden. Wieder fuhren wir zu der Chevron und wieder klappte alles problemlos mit dem Tanken. Noch Traubengelee und einen Kaffee für Heiko gekauft, die Toilette noch mal besucht (ich wollte ja ab sofort jede Gelegenheit nutzen, denn manchmal hat man länger keine Möglichkeit dazu) und dann ging es wieder an der 89 entlang. Wieder durch den Zion Canyon hindurch und immer weiter.

Dann kamen wir gegen 8:40 am Coral Pink Sandunes SP vorbei. Mann, sah der verlockend aus! Die Sanddünen hatten tatsächlich einen Stich ins Pink. Aber wenn wir hier noch hin wollten, wären wir auch zu spät am Antelope Canyon. Ein neuer Punkt für meine To-Do-Liste, wo gestern auch der Dixie National Forest eingetragen worden war.

Also haben wir nur in der Nähe auf einem Parkplatz gefrühstückt. Da war auch irgendwie in so einer Art Höhle eine Navajo-Ausstellung zu sehen, was wir aber auch ausließen. Letztlich war es auch gut so, denn die 89 nach Page zog sich unendlich in die Länge.

Welche Uhrzeit wir in Page ankamen, kann ich gar nicht mehr genau sagen, da Arizona keine Sommerzeit hat, die Navajo-Nation aber schon. Es müsste aber 10:30 gewesen sein, wenn man weiterhin nach Utah-Zeit geht. Wir kurvten etwas in Page herum und entdeckten einen Safeway. Der hatte gesalzene Preise, aber wenn man eine Art Clubkarte hatte, dann waren die Preise mit denen von Walmart vergleichbar. Da wir aber diese Clubkarte natürlich nicht besaßen, kauften wir bloß eine Flasche Whisky und suchten dann den richtigen Weg zum Antelope Canyon. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt fragten wir dann an einer Feuerwehrstation, wie wir denn dort hin kämen und wir bekamen freundlich Auskunft.

Kurze Zeit später waren wir dann auch am Eingang angekommen, aber die nette Navajo sagte uns, dass es noch eine halbe Stunde (oder war es eine ganze?) bis zur nächsten Tour dauern würde. Wenn wir uns aber beeilten, würden wir vielleicht noch die nächste Tour von einem anderen Anbieter erreichen, die ein Stück die Straße hinunter begann. Also gedreht und losgepeest. Sofort haben wir es gefunden und tatsächlich, wir waren noch rechtzeitig dort. Es warteten schon eine Menge Leute dort, unter anderem auch ein älteres deutsches Ehepaar, die schon oft die USA besucht hatten. Sie berichteten, dass auch sie Las Vegas mittlerweile nicht mehr mögen, weil es seinen Flair verloren hätte.

Wir kauften die Tour-Tickets. Allerdings entdeckte kurze Zeit später ein Tourguide Heikos Stativ und empfahl uns die Photo-Tour. Die wollten wir ja eigentlich auch machen, allerdings war ich zu dusselig gewesen, die richtigen Tickets zu kaufen. Es war aber kein Problem unsere in die wesentlich teureren umzutauschen. Wir ließen damit soeben mal $92 bei den Navajos, $40 für die Tour und $6 Fee pro Person.

Gegen 11:30 wurden nacheinander die verschiedenen Ticketnummern aufgerufen und wir wurden den verschiedenen Wagen zugeteilt. Wir nahmen in einem Suburban Platz, den wir uns mit 3 weiteren Photo-Tour-Teilnehmern und dem Navajo-Guide teilten. Und dann ging es auch schon los. Wir fuhren zunächst zurück zu der Stelle, wo wir zuvor schon waren und wurden noch einmal gefragt, ob jemand noch einmal die Toilette besuchen wolle. Heiko und ich hatten das schon zuvor im Safeway erledigt und auch die anderen wollten nicht. Also ging es nun direkt in den Wüstensand. Mit Vollgas und wild schaukelnd fuhren wir und ich schaute besorgt zu Heiko, aber dem ging es erstaunlich gut und hatte, glaube ich, sogar Spaß. Wir überholten einige Tourfahrzeuge, die offen größere Truppen transportierten; die Armen haben sicher ordentlich Staub gefressen… 

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Auch überholten wir liegen gebliebene Fahrzeuge und ich machte mir schon fast Sorgen, dass uns das auch passieren könnte. Andererseits würde uns dann hier schon jemand rausholen und meine Sorgen waren nicht allzu groß. Irgendwann kamen wir dann an und wir stoppten. Ich fragte mich, wie unser Guide hier wohl wieder starten wollte, in dem tiefen Sand, aber das wird er wohl hinkriegen. Auf diesem „Parkplatz“ standen viele Fahrzeuge und bei einem qualmte es gewaltig aus dem Motor! Ist halt eine Tortur so eine Fahrt, aber ich bin sicher, dass die Navajos auch ausgezeichnete Kfz-Mechaniker haben.

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Ausgezeichnete Fotografen haben sie jedenfalls. Unser Guide kannte sich scheinbar mit jeder Kamera aus und stellte auch Heikos Kamera so ein, dass er vernünftige Fotos machen kann. In dem Slotcanyon, in den wir nun hineingingen war es nämlich teilweise sehr dunkel. Nur dort wo die Sonne durch kam, schienen die Felswände leuchtend rot. Unsere Gruppe ging zunächst einmal komplett durch den Canyon durch. Wow, wie schön es hier war, aber auch wie voll! Es erinnerte mich an fast an das Altstadtfest in Hannover (lang ist es her), wo alle sich an die Hand fassten, um seine Gruppe nicht zu verlieren. Ich hatte meine Sandalen an, da ich zuvor gar nicht darüber nachgedacht hatte, dass es hier sandig sein könnte. Wie ich auf die Idee kam, dass hier Slickrock sein könnte, obwohl man doch ständig auf den Fotos sieht bzw. in den Reiseberichten liest, dass Sand hochgeworfen wurde um die Beams sichtbarer zu machen, ist mir ein Rätsel. An einigen Stellen des Slots war es so eng, dass die Guides ihre Gruppen nacheinander aneinander vorbei führten.

Am Ende des Canyons dann wurde jeder Fotograf einzeln in den Canyon zurückgeführt, um Fotos zu machen. Der Rest wartete draußen in der wahnsinnigen Gluthitze. Der Sandstein strahlte eine Menge Wärme ab. Heiko war als letztes dran und irgendwann kam unser Guide wieder raus. Aber wo war Heiko? Wir warteten recht lange bis er dann endlich kam. Er hatte den Guide wohl nicht richtig verstanden und war ihm nicht sofort gefolgt, weil er knippste. Dann wurde er immer wieder von verschiedenen Guides zurückgehalten, so dass er eben so lange verschwunden blieb.

Dann ging es aber wieder als ganze Gruppe in den Canyon zurück und an verschiedenen Stellen bauten „die Jungs“ ihr Stativ auf um zu fotografieren. In einer Art Kammer bauten auch wieder alle ihr Stativ auf und es wurde gewartet. Der Guide erklärte, dass hier an dieser Stelle gleich ein Beam zu sehen wäre und wie man am besten die Kamera einstellte und wo genau man hin fokussieren sollte. Und dann warteten wir. Ab und zu schlängelte sich eine Gruppe vorbei. Die Guides riefen sich unentwegt zu, ob sie denn mit ihrer Gruppe passieren dürften, wie groß die Gruppe sei und dass hier eine Fototour Vorrang hätte, also wir. Und wie lange es wohl noch dauern würde. Dann endlich war es so weit. Einige Teilnehmer einer weiteren Tour wollten auch dabei sein und drängelten sich heran. Sie wurden regelmäßig von ihren Guides zurück gepfiffen. Nur die 4 Jungs durften am besten Platz stehen und den Auslöser zum Glühen bringen, während unser Guide Sand hinauf warf. Der nun erstrahlende Beam wurde von Sekunde zu Sekunde größer – ein echtes Highlight *zwinker*.

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Faszinierend, wie genau der Guide wusste, wann dieser Beam erscheinen würde und wo genau. Andererseits ist es auch sein Job. Denn genau so etwas bringt die Leute dazu, diese Tour weiter zu empfehlen.

Nach einer ganzen Weile durften dann die anderen durch und wir gingen in eine noch größere Kammer. Auch da wurde wieder alles für uns abgesperrt und der Guide erklärte, das hier gleich Multi-Beams zu sehen seien. Asiatische Touristen hatten hier aber kein Einsehen und auch die Rufe „Stop, Photo-Tour! They paid for this!“ hielten sie nicht davon ab, durch das Bild zu laufen. Mit Miniknipsern  und zugeschaltetem Blitz liefen sie herum. Der große Lacher war einer mit riesigem Tele – was der wohl fotografieren wollte? Es entstanden zwar schöne Fotos, aber man sieht doch oft, dass während der Belichtung Leute ins Bild liefen, schade. Bei den Massen an Leuten wohl aber nicht vermeidbar. An der engen Stelle zuvor konnte sich der Guide ja noch in den Gang stellen, aber hier war es unmöglich. Schade war nur, dass ich auch zurückgehalten wurde, obwohl ich die teure Tour bezahlt hatte und damit das Spektakel erst später auf den Fotos zu sehen bekam. Das wussten die anderen Guides natürlich nicht und haben mich auch nicht verstanden, als ich erklärte, dass ich zur Fototour gehörte. Ich hatte ja keine Kamera in der Hand, sondern nur Heikos Fototasche!

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Nach etwa 3 Stunden war die Tour zu Ende. Was? Schon soo spät? Da ist die Zeit wie im Fluge vergangen (obwohl ich ja finde, dass gerade im Flieger die Zeit gar nicht wie im Fluge vergeht). Unser Guide bekam ein Trinkgeld für seine tolle Tour und seine Unterstützung und nun ging es wieder über die Sandpiste zurück. Einmal fuhr er sich fast fest. Oh Schreck! Dann aber kamen wir doch wieder los und unser Guide brachte uns geschüttelt und auch ein wenig gerührt (von der Schönheit des eben gesehenen) zu unserem Ausgangspunkt und damit zu unserem Auto zurück.

Da man im Canyon nichts essen und trinken durfte, löschten wir alle erst mal unseren Durst. Eine kleine Flasche Wasser haben wir schon von unserem Guide direkt nach der Tour am Auto bekommen, an der alle fleißig nuckelten. Aber an unserem Auto musste dann noch mal „nachgetankt“ werden… 

Um jetzt schon zum Campingplatz zu fahren und das Zelt aufzubauen war es noch zu früh und vor allem zu heiß. Dann hätten wir heute Nacht eine Bullenhitze im Zelt. Also entschlossen wir uns den Horseshoe Bend zu suchen. Der Trail dorthin sollte direkt an einem Parkplatz an der 89 liegen. Wir fuhren hin und her, fanden aber keinen Hinweis darauf. An einer Tankstelle stellten wir uns an eine lange Schlange an, um nach dem Weg zu fragen. Wir bekamen zwar Auskunft, aber eher in unfreundlichem Ton. Hier würden wir nicht Tanken. Aber wenigstens fanden wir endlich den besagten Parkplatz, schnappten Getränke und machten uns auf den Weg. Es soll ja nicht so weit sein. Ah, da oben ist es ja schon! Einen steilen deichähnlichen Hügel hinauf und schon sollten wir die berühmte Schleife des Colorado sehen können. Mit Schnappatmung kamen wir oben an, andere waren ebenso abgekämpft, denn es war wirklich sehr heiß hier. Aber was war das? Hier war kein Colorado! Hier ging es wieder bergab und zwar eine ganze Ecke und natürlich durch Sand. Wieder einmal habe ich alles vergessen gehabt, was ich bisher über den Trail gelesen hatte, nämlich die Länge des Trails und eben dass man durch Sand laufen müsse. Einzig, dass man genug Wasser dabei haben sollte, habe ich nicht vergessen. Und natürlich hatte ich noch immer meine Sandalen an! Wie doof muss man eigentlich sein? Wieder zurück zum Auto wollte ich aber jetzt auch nicht und wir stiegen hinab. Boah, das war ja schon runter anstrengend! Wie würde es nachher zurück erst sein?

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Wir gingen also hinab. Der Sand war sehr heiß und trotz geschlossener Spitze kam genügend heißer Sand in die Sandalen. Irgendwann unterließ ich das hinausschleudern, denn das hatte zur Folge, das neuer heißerer Sand wieder hinein passte. Uns kamen viele erschöpfte Leute entgegen und ich machte mir wirklich Sorgen, wie wir es wieder zurück schaffen sollten. Aber die Neugier trieb uns natürlich weiter. Schließlich hatte Heiko ja auch extra wegen dem Horseshoe Bend den Aufsatz für sein Weitwinkel gekauft, damit er ihn komplett drauf bekam. Endlich unten angekommen war dafür nur noch eins nötig: Möglichst weit auf dem Felsen vor wagen und fotografieren.

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Puh, da ging es wirklich steil und seeeehr tief nach unten. Ich entdeckte irgendwann winzig klein unten am Ufer Boote liegend, die sicher für deutlich mehr als 4 Fahrgäste geeignet sind. Bei einem solchen Anblick wird dann die Tiefe noch mal bewusster. Wir kletterten dort noch ein wenig auf den Felsen herum und machten uns auf den Rückweg.

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Es war zunächst gar nicht so steil, aber es ging eben stetig bergauf. Und das bei der Hitze. Wir trockneten fast aus, das kurze Zeit vorher noch eiskalte Wasser war mittlerweile teewasserwarm. Aber immerhin hatte ich etwas zu trinken und Heiko konnte sich zumindest den Mund ausspülen. Trinken konnte er es nicht.

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Den ganzen Berg wieder hoch!

Eine knappe Stunde haben wir für diesen Trail insgesamt gebraucht, aber es war doch super anstrengend. Um 16:30 gab es dann erst mal eine kleine Stärkung bei Jack In The Box. Dann brachen wir zum Wahweap Campground am Lake Powell auf, um einzuchecken und unser Zelt aufzubauen. Um 17:15 war es aber noch keineswegs kühler, als uns die Frau am Schalter erklärte, wo unser Zeltplatz sei, dass es nur hier am Haupthaus Duschen gab und dass man den Pool nebenan am Hotel nutzen dürfe. Auch den Weg zum Strand erklärte sie uns. Wir stellten nur fest, dass man wohl ein Auto benötigte um die lange Strecke zu den Duschen zu bewältigen. Aber Toiletten gab es in jedem Camploop.

Wir fanden bald unseren Platz und der war riesig! Eine Menge Platz war vorhanden, aber eine richtig schöne Stelle zum Zelt aufbauen fanden wir nicht so recht. Es war alles irgendwie abschüssig. Was soll´s, dann wird halt mit den Füßen nach unten geschlafen. An den Nachbarn guckten wir uns noch ab, dass sie nur das Schlafzelt aufgebaut hatten. Bei der Wärme sicher nicht dumm, denn regnen würde es bestimmt nicht.

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Es war so warm hier, dass wir lieber noch was unternehmen wollten, als die Zeit hier am Zelt zu verbringen. Heiko hatte vorhin eine schöne Stelle gesehen, wo man vielleicht ein wenig relaxen kann. So fuhren wir die 89 eine ganze Weile nach Norden ohne dass wir irgendwo einen Hinweis auf die Cottonwood Canyon Road gesehen hätten. Die mündet nämlich hier auf die 89 und in deren Nähe war auch dieser schöne Platz. Wir wollten schon aufgeben, als endlich das gesuchte Schild kam. Dann juckte es uns doch ein wenig die Straße zu fahren und wir bogen hinein. Wieder wurden wir tüchtig durchgeschüttelt und nach einer Weile kehrten wir um. Wenn die kompletten 46 Meilen so sind, dann wäre es ein Höllenritt geworden. Oder vielleicht hätten wir auch nur schneller fahren müssen.

Gegen 20 Uhr fanden wir dann auch diesen vermeintlich tollen Platz. Es war definitiv zu windig hier, um gemütlich was zu essen. Dafür entdeckte ich, dass dies hier der Trailhead zu den Toadstool Hoodoos war. Ich las die Informationen zum Weg und stellte fest, dass es gar nicht so weit war. Mein Herz hüpfte vor Freude, als Heiko zustimmte, den Weg zu laufen. Er führte größtenteils durch eine Art Flussbett, der wohl erst seit kurzem ausgetrocknet war.

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Dann aber mussten wir auch mal etwas klettern und zwischen den durch den nahenden Sonnenuntergang angeleuchteten Felsen machte das auch richtig Spaß.

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Es wurde zunehmend dunkler und ich befürchtete, dass wir hier gleich abbrechen mussten. Wir hatten zwar eine Taschenlampe dabei, aber darauf ankommen lassen wollte ich es auch nicht. Aber dann sah Heiko ihn. Den Toadstool Hoodoo. Wir stiegen flugs weiter hinauf, damit Heiko noch bessere Sicht auf ihn für ein Foto hatte. Echt klasse! Ein Highlight, was so gar nicht geplant war und so richtig Spaß machte.

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Dennoch mussten wir uns zur Umkehr zwingen, denn es wurde wirklich langsam dunkler in dieser Schlucht. Nach insgesamt einer Stunde waren wir dann auch am Auto zurück. Ich trug uns in Gästebuch ein und es ging zurück Richtung Wahweap. Aber noch nicht auf den Campingplatz. Kurz vorher kam noch ein Hinweis auf einen Scenic View, der offensichtlich auf einem Berg lag. Gegen halb zehn waren wir also dort oben auf dem Berg. Eine kanadische oder französische Familie war dort oben und auch ein deutsches Paar. Während Heiko sich auf den Weg machte, einen schönen Sonnenuntergang zu fotografieren, kam ich mit der Frau ins Gespräch. Es war auch ihre erste USA-Reise und sie waren heute in der Wave! Wow, so ein Glück! Sie hatten 4 Nächte in Page und waren eigentlich mit einem befreundetem Pärchen unterwegs. Die waren Wiederholungstäter und hatten das mit der Wave angeleiert. Sie wurden sogar zweimal ausgelost! Naja, Zeit für die Wave hatten wir eh nicht.

Nach einer Weile kamen unsere Männer zusammen zurück und meinten, dass man gar nicht so richtig toll fotografieren könnte.

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Wir quatschten noch eine Weile und stellten noch fest, dass wir zur selben Zeit im Yosemite sein würden. Ob wir uns dort zufällig treffen würden? Dort nicht...

Wir verabschiedeten uns und wünschten uns gegenseitig noch einen tollen Urlaub und machten uns dann auf den Weg zum Campingplatz. Es war nun schon recht dunkel und wir hofften, dass es nun auch etwas kühler wurde. Aber weit gefehlt. Oben auf dem Berg war es allein aufgrund des Windes etwas kühler, aber auf dem Campingplatz stand immer noch die Hitze. Und das gegen 22 Uhr! Trotzdem verzogen wir uns ins Zelt, da so einige Viecher unterwegs waren und wir ganz bestimmt nicht zerstochen werden wollten.
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 12:44:02
Tag7: Freitag, 24.06.2011 Page – Grand Canyon North Rim – Page


Nach einer unerträglich warmen Nacht, wenig Schlaf und einer wenigstens etwas erfrischenden Dusche machten wir uns gegen 7:40 auf den Weg. Wir hielten zunächst am Glen Canyon Damm, über den wir ja nun schon ein paar mal gefahren waren. Im Maschendrahtzaun waren extra Löcher eingelassen, durch die man fotografieren konnte. Dieser Staudamm ist deutlich kleiner als der vor ein paar Tagen gesehene Hoover Damm.

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In Page wollten wir dann an einer Shell tanken, aber die Säule verlangte wieder einen Zip, so dass wir schlauerweise unsere Kreditkarte bei der Kassiererin hinterlegten, um zu Tanken. Als es aber an die Bezahlung des Kraftstoffes ging, funktionierte die Karte nicht. Warum das nun schon wieder? Das Mädel meinte, dass es da doch diese Rufnummer gäbe, die man anrufen könne. Tja, aber wir mussten in Deutschland anrufen, was uns sicher wieder 10 Euro kosten würde und das erklärten wir ihr. Da war sie geschockt und es tat ihr auch irgendwie leid. Dennoch kamen wir natürlich nicht darum herum jetzt bar zu zahlen.

Wir parkten auf dem gegenüberliegenden Parkplatz des Walmarts und riefen wieder einmal die Bank an. Sie erklärten uns, dass wenn die Verbindung zur Bank nicht sofort aufgebaut werden kann (warum auch immer) und man es zu oft hintereinander im kurzen Abstand versucht, dass dann die Karte automatisch gesperrt würde. Für Amerikaner kein Problem, da es da ja dann diese kostenlose Hotline gäbe…

Na, toll. Unsere Karte wurde wieder freigeschaltet und wir gingen in den Walmart um einzukaufen. Dort funktionierte dann auch die Kreditkarte. Heiko bekam bei Subway ein Sandwich, während ich am Auto mir mein Brot machte. Scheinbar fanden das andere sehr lustig, denn ich wurde oft im Vorübergehen grinsend angequatscht. Mir egal. Ich hatte Hunger.

Um 10 Uhr ging es aber nun endlich los zum Grand Canyon. Wieder befuhren wir die 89, aber dieses Mal eine lange Weile nach Süden. An vielen Stellen und Parkbuchten hatten Navajos ihre Schmuckstände aufgebaut. Sozusagen war jeder Scenic View  mit ihnen bevölkert. Der Schmuck interessierte uns aber nicht und wir genossen nur jeweils die Aussicht. Um 10:40 erreichten wir dann die Navajo Bridge. Ich schaute mich ein wenig im Visitor Center um, während Heiko auf die Toilette ging. Anschließend gingen wir über die Brücke und hofften Kondore zu sehen. Hier gab es nämlich eine Aufzuchtstation und damit war die Wahrscheinlichkeit nicht allzu gering einen zu erwischen. In relativ weiter Entfernung in der Schlucht sahen wir dann auch einen sitzen. Vermuteten wir jedenfalls. Dann plötzlich flog einer über uns, wenn auch sehr hoch. Heiko fotografierte was das Zeug hält, aber sein Tele war einfach nicht stark genug. Dann plötzlich eine Frau, die ihre Familie zu einer Stelle rief, wo wohl einer unter der Brücke säße. Als nix wie hin da. Ja, und da war tatsächlich einer. Direkt unter uns. Konnte der nicht auf der gegenüber liegenden Brücke sitzen? So jedenfalls ließ er sich nicht fotografieren, es sei denn man hält seine Kamera weit über das Geländer. Die Gefahr des Absturzes der Kamera in die Schlucht des Colorado war uns dann aber doch zu hoch. Aber wenigstens haben wir einen aus der Nähe gesehen. Was für ein hässliches Vieh! Einen Spruch darüber hatte ich im Visitor Center darüber gelesen, sinngemäß: „Ein Gesicht, das nur die Mutter lieben kann“. Ja, das traf es wohl auf den Punkt!

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Navajo Bridge

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ein Kondor

Dann aber ging es weiter, entlang der Vermillion Cliffs und den Cliff Dwellers. Auch dort wieder Navajo-Stände, aber uns interessierten nur die riesigen Felskugeln. Die sahen aus, als ob sie gerade ein Riese den Berg herunter kullern gelassen hatte.

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Wir hielten uns aber nicht lange auf und erreichten bald den Kaibab National Forest. Dort legten wir um 11:45 erst mal eine Pause ein, da Heiko langsam die Augen zu fielen. Er hatte dann einfach viel zu wenig geschlafen und eigentlich nicht nur die letzte Nacht. Ich war aber auch müde und wir pflegten etwas unsere Augen.

Nach etwa einer Stunde fuhren wir dann weiter. Hm, wir mussten ja bald am North Rim sein und ich war ganz verwirrt, dass hier alles bewaldet ist. Naja, hier hatte es wohl irgendwann einen Brand gegeben und wir sahen auch viele verkohlte Bäume und  Baumreste. Dennoch hatte ich irgendwie gedacht, dass rund um den Grand Canyon Wüste sei. Na gut, dafür ist ja Urlaub auch da – um Neues zu entdecken und zu lernen! Um 14:10 kamen wir dann endlich am Visitor Center an und fanden zum Glück auch noch einen Parkplatz. Bisher hatten wir ja immer Glück damit und mussten nie weiter ziehen, weil keine Parkmöglichkeit mehr frei war. Wir stellten also unser Auto ab und gingen nach wie vor durch Wald zum Visitor Center. Hier standen jede Menge Cabins, hier zu wohnen ist sicher teuer, aber näher am Rim dran ist wohl kaum möglich.

Direkt hinter dem Gebäude-Komplex war dann der North Rim. Auf einer kleinen Aussichtplattform konnte man hinunter schauen. Der Colorado war aber nicht zu sehen. Hier ging es echt tief hinunter, aber so wirklich erfassen konnte man die Tiefe und die Größe des Canyons nicht. Es war schön hier, keine Frage, aber sprachlos war ich nicht. Entweder hatte ich schon zu viele Bilder vom Grand Canyon gesehen oder ich war zu müde oder mein fehlendes räumliches Sehen nahm mir den Wow-Effekt. Egal. Schön war es trotzdem.

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Wir wanderten einen schönen Trail am Rim entlang zum Bright Angel Point. Es war furchtbar windig hier oben, fast schon stürmisch. Trotzdem genossen wir den Weg. Um 15:00 hatten wir den Aussichtspunkt erreicht. Wir ließen uns allgemein viel Zeit beim Laufen und genossen die etwas kühleren Temperaturen hier oben. Es war toll hier, aber auch hier gab es von mir kein Wow!

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Anschließend fuhren wir wieder den Berg hinab, um weitere View Points anzusteuern. Der nächste war das Cape Royal. Wir konnten das Angels Window sehen und eine Weile später standen wir genau darüber – eben am Cape Royal. Auch hier wieder tolle Aussicht und viel Wind. Der Trail war sehr gut zu laufen und war sozusagen ein Lehrpfad. Immer wieder gab es Schilder mit den Bezeichnungen der Bäume etc. Fand ich total klasse. 

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Angels Window

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auf Angels Window

In der Nähe des Parkplatzes gab es eine Picknick Site, die wir dann auch nutzten. Schließlich war es schon 17 Uhr durch und unsere Mägen brauchten mal was zu tun. Ein kleines Stück weiter gab es eine Wedding Site, wo sich das Brautpaar direkt am Rim Trauen lassen konnte. Auch nicht schlecht.

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Um 17:40 brachen wir dann auf und legten einen Stopp am Roosevelt Trail ein. Der war ein wenig verwildert und gefiel mir eigentlich ganz gut.

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Nur meldete jetzt mein Verdauungssystem den Wunsch nach einer Toilette an. Wie blöd, hier gab es natürlich keine! Wir mussten wohl oder übel hier abbrechen und weiter fahren. Da es aber sowieso schon 18 Uhr war, war es auch spät genug. Den Sonnenuntergang am Grand Canyon haben wir gestrichen, da wir sonst erst viel zu spät in Page ankommen würden. Wir waren viel zu erledigt. Allerdings gab es nun nirgendwo eine Toilette, auch beim Parkeingang nicht. Da hieß es wieder einmal die Backen zusammenpressen… Irgendwann kam aber eine Tankstelle und ich wurde gerettet. Hoffentlich ging das jetzt nicht den ganzen Urlaub so weiter!

In Page angekommen holte sich Heiko noch einen Burger bei Mc Donalds und um 21 Uhr waren wir wieder auf dem Zeltplatz angekommen. Total erschöpft. Heiko allerdings wollte diese Nacht im Auto schlafen, in der Hoffnung, dass das angenehmer war als im Zelt. War es aber nicht…
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 12:45:56
Tag 8: Samstag, 25.06.2011 Page – Monument Valley – Blanding

Heiko hatte im Auto auch nicht viel besser geschlafen als im Zelt und so waren wir beide auch wieder um 6 Uhr wach und bauten das Zelt ab. Während Heiko die Fotos auf der Festplatte sicherte und die GPS-Daten dazu „packte“, mistete ich aus und füllte die Mülltonnen. Um 20 nach 8 waren wir dann abfahrbereit. Schon um kurz nach halb neun waren wir im Walmart in Page, um noch die nötigsten Sachen einzukaufen. Warum brauchen wir jedes Mal eine Stunde zum Einkaufen? Egal, um halb 10 ging es also los in Richtung Monument Valley. An sich keine besondere Fahrt, denn wir hatten uns längst an das Straßenbild gewöhnt. Gut ausgebaut, häufig Reifenreste am Straßenrand und eben die wüstenähnliche Landschaft.

Um kurz vor 11 kamen wir an einer Tankstelle vorbei. Hier sollten wir noch mal Benzin mitnehmen. Wir gaben die Kreditkarte drinnen ab und während Heiko tankte, hatte ich Gelegenheit mich umzusehen. Die Tankstelle war auch eine Art Supermarkt, wo die umliegend wohnenden Navajos sich zu versorgen schienen. Man bekam aber auch wirklich alles, sogar frisches Obst und Gemüse, wenn auch in kleiner Auswahl. Dieses Mal ging alles gut mit der Kreditkarte und wir konnten weiterfahren.

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Um 12 dann endlich kamen wir zu etwas, was wir für das Visitor Center vom Monument Valley hielten, aber es war nur so eine Art Handelszentrum, wo Busladungen von Menschen abgesetzt werden konnten, um Schmuck etc. von den Navajos zu erwerben. Essen gab es dort auch und vor allem Toiletten, die wir natürlich erst mal testeten. Das Ganze scheint relativ neu zu sein und viele Geschäfte waren noch gar nicht besetzt. Das Ding hatte aber den Vorteil, dass die Navajos nicht das gesamte Monument Valley bevölkerten und hier auch vor Stürmen geschützt ihre Sachen anbieten können. Und sie müssen nicht täglich ihre Tische auf- und abbauen. Und wenn dann irgendwann der riesige Parkplatz wirklich mit Bussen gefüllt ist, dann machen sie vermutlich das Geschäft ihres Lebens…

Direkt hinter der Zufahrt zu diesem Parkplatz war dann auch schon die Zufahrt zum Monument Valley. Am Häuschen zahlten wir pro Person $5 Eintritt und bekamen eine kleine Karte. Und dann ging es auch schon los, unsere erste „Offroad-Tour“.

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Erst noch etwas zögerlich, später dann etwas mutiger fuhren wir durch roten Sand und rote Steine. Überall waren die durch die Marllboro-Werbung berühmten Buttes zu sehen. Das Auto schaukelte wieder gewaltig und häufig ließ Heiko professionelle Touren passieren, die deutlich schneller waren als wir. Klar, die kannten ja auch die Tücken dieser Strecke und wie man mit ihnen umgehen muss! Außerdem wollten wir ja diese Fahrt auch genießen und was sehen. Und das taten wir auch.

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Wir fuhren den kompletten Loop und wunderten uns immer wieder, wie denn die Leute mit ihrem Ford Mustang hier klar kamen. Es musste wohl irgendwie gehen. Allerdings hätte ich das Verdeck dann vielleicht doch lieber verschlossen? Also unser Auto war am Ende komplett rot eingestaubt, wie muss es dann bei denen im Innenraum ausgesehen haben? Naja, nicht unser Problem. Wir hatten jedenfalls immer mehr Spaß an der Sache und eigentlich rückten dabei die Buttes immer mehr in den Hintergrund und dienten eher als schöne Kulisse. Die aber war toll mit ihren leuchtend roten Steinen und dem strahlend blauen Himmel…

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Nach zwei Stunden waren wir einmal herum gefahren und es ging noch einmal zu den Restrooms nebenan. Es wurde ein kleiner Happen (aus unseren Vorräten) gegessen und um 14:35 machten wir uns dann wieder auf den Weg.

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In Höhe Mexican Hat sahen wir natürlich auch den Mexican Hat (Felsen, der aussieht wie ein mexikanische Hut. leider kein brauchbares Bild), aber auch einen Wagen, der offensichtlich am Unterboden beschädigt war. Irgendwas hing da runter. Ich hatte das gar nicht gesehen, aber Heiko. Er wollte natürlich die Leute in dem Wagen darauf aufmerksam machen, aber sie schienen etwas ängstlich zu sein. Kann man ja verstehen, wenn man da so mitten in der Pampa anhalten soll…

Irgendwann hielten die beiden – ein Paar mittleren Alters (je älter man wird, desto älter werden auch die Leute mittleren Alters, heute so um die 60…) – aber doch an und wir parkten neben ihnen. Die Frau stieg nicht aus, sie hatte offensichtlich Angst vor uns. Ihr Mann war aber mutiger und ließ sich von Heiko das Problem zeigen. Der Brüller dabei war, dass Heiko zunächst fragte: „Do you speak English?“ Äh, was denn sonst? Mexikanisch sahen sie jedenfalls nicht aus und jeder Tourist dort würde auf jeden Fall auch ein paar Brocken Englisch können. Entsprechend irritiert schaute der Mann. Als Heiko ihm dann aber das herunter hängende Teil zeigte, war er dankbar und riss es einfach ab. Nun waren wir irritiert! Und seine Frau im Auto bekam zu dem ersten Schrecken einen noch weiteren dazu. Der Mann blieb aber cool, bedankte sich und sie fuhren weiter. Wir taten dasselbe und gegen 16 Uhr kamen wir in Blanding an. Wir checkten ein und dann war erst mal Wäsche waschen angesagt. Die dortige Waschmaschine war leider nicht für Gäste, so dass wieder einmal alles per Hand gewaschen werden musste. Das kostete Zeit und wir waren auch so kaputt von den letzten Tagen, dass wir beschlossen, heute nichts weiter zu unternehmen. Die als Option noch offenen Natural Bridges kamen zur To-Do-Liste für das nächste Mal und wir trösteten uns damit, dass wir ja morgen bestimmt reichlich Arches zu sehen bekommen würden.

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Four Corners Inn, Blanding
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 12:54:54
Tag 9: Sonntag, 26.06.2011 Blanding – Needles Overlook – Hole ´n´ the Rock – Arches Teil 1

Heute schliefen wir uns mehr oder weniger aus. Wir holten uns ein kleines Frühstück in der Lobby. Viel gibt es ja meistens nicht, außer Kaffee und süßen Teilchen und eine kleine Auswahl an Cerealien. So machten wir uns erst kurz vor halb 10 auf den Weg – zum Car Self Wash. Unser Wagen war noch immer total eingestaubt und wir machten uns an ihm ständig dreckig. Dem verschafften wir Abhilfe. Und es gab Wechselautomaten, wo die benötigten Quarter heraus kamen. Nur, dass wir die meisten davon für meine Sammlung benötigten und nicht für die Autowäsche. Dennoch wurden wir schnell fertig, d.h. Heiko mit der Autowäsche und ich mit dem Quarter sortieren, und wir konnten nach einem Tankstopp gegen Viertel vor 10 Blanding verlassen.

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Um 11 erreichten wir die Canyonlands und ich bedauerte, dass dafür eigentlich keine Zeit blieb. Als dann der Needles Overlook ausgeschildert war, entschlossen wir uns dort hin zu fahren. Diese Strecke war nun wirklich sehr abgeschieden, aber nichts, wo wir uns irgendwelche Sorgen machten.

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Auf dem Weg zum Overlook mussten wir aber erst einmal einen Berg erklimmen  ;)

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Schließlich erreichten wir den Parkplatz um 11:50 und es konnte losgehen. Wir wollten nur einen kurzen Stopp machen, aber das Herumlaufen dort oben hat so viel Spaß gemacht, dass wir uns doch insgesamt eine knappe Stunde dort aufhielten. Zunächst waren wir ganz allein dort oben. Es war wie am Grand Canyon sehr windig und die Aussicht in diesen Canyon war mindestens genauso schön. Man konnte sogar den Colorado River unten ganz winzig klein erkennen, denn dieser Canyon hatte nicht so enge tiefe Schluchten, wie der Grand Canyon. Irgendwann kam noch eine Familie mit Hund dazu, die uns aber überhaupt nicht störte. Hier war ja genug Platz!

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Um Viertel vor Eins rissen wir uns los, aber scheinbar sollten wir noch bleiben?

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Aber trotzdem war um kurz vor halb Zwei der erste Steinbogen erreicht, der Wilson Arch.

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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 12:56:43
Weiter geht es mit

Teil 2

Wir hielten uns etwa 10 Minuten auf und weitere 15 Minuten später kamen wir zu „Hole ´n´ the Rock“. Was ist das denn für ein Kitsch? Mitten in den wunderbaren roten Steinen so eine Art Kirmes oder Hippie Camp oder was auch immer. Ich fand das so schrecklich, dass ich erst mal im Auto sitzen blieb. Heiko wollte das natürlich fotografieren. Ich dagegen war so richtig genervt davon.

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Als Heiko dann irgendwie gar nicht wieder zu kommen schien, stieg ich auch aus und betrachtete die Kuriositäten hier. Scheinbar hatte das alles ein Kopenhagener Künstlerpaar in mehreren Jahren geschaffen. Da gab es einen Streichelzoo, für den man Eintritt zahlen musste, aber man wusste gar nicht, ob sich dahinter wirklich liebe nette Tiere verbargen.

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Außerdem lauter bunte schrille Figuren und Szenerien und viele Schilder zu Bigfoot. Worauf das hinauslaufen würde, dachte ich mir schon. Aber Heiko, den ich nun wieder gefunden hatte, wollte mich unbedingt dort hin bringen. Ich ließ es über mich ergehen. Zwar war da nicht eine Bigfoot-Puppe oder so zu sehen, sondern ein riesiger Fuß. Ha ha, sehr witzig.

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Sogar Nessie war hierher umgesiedelt...

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Heiko hatte seinen Spaß dort, ich dagegen sah nur die verschandelte Natur. Im Nachhinein allerdings finde ich es schon recht witzig. Einfach weil es durchgeknallt ist so etwas in die Natur zu setzen…
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 13:02:20
Der 3. und letzte Teil dieses Reisetages:

Nach 20 Minuten fuhren wir weiter und erreichten eigentlich sofort direkt hinter Hole ´n´ the Rock eine Rest Area. Wunderbar unter Bäumen gelegen, sauber und ansprechend. Dort nutzten wir natürlich die Restrooms und entspannten bei einem kleinen Spaziergang. Irgendwie musste ich das von eben wohl noch verdauen und wieder in die Wirklichkeit zurückkommen. Um halb Drei war es aber Zeit weiter zu fahren, denn wir wollten ja auch im Arches noch so einiges sehen. Schnell erreichten wir Moab und mussten erst mal wieder was für unsere Mägen tun und machten Stopp bei Wendy´s. Nach weiteren 5 Minuten Fahrt kamen wir dann um 15:30 endlich am Arches NP an. Wir wussten ja, dass unser Campingplatz ganz am Ende der Sackgasse liegt und ließen uns also Zeit beim Durchfahren des Nationalparks. Wir hielten an verschiedenen Aussichtspunkten an

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Um 16:30 machten wir einen 20 minütigen Stopp am Skyline Arch. Da liefen wir das erste Mal in diesem Park ein kleines Stück. Hier war es wieder sehr heiß, dennoch gefiel es uns sehr gut.

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Um 17 Uhr hatten wir aber dann auch schon unsere Campsite erreicht. Check In war hier nicht nötig, wir bauten einfach auf der gebuchten Site unser Zelt auf. Mein Name stand auf einem Schild, also hatte das wohl seine Richtigkeit. Irgendwann kam dann auch jemand vorbei, der das checkte und uns einen schönen Aufenthalt wünschte.

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Die Site war wieder sehr groß und trotzdem war es nicht einfach, einen geeigneten Platz für das Zelt zu finden. Und dann noch die ganzen kleinen Fliegen, von denen wir nicht wussten, ob sie nicht stechen würden. Die Nachbarn waren sich auch nicht sicher und hatten sich vor der ausgiebigen Nutzung ihrer Liegestühle eingesprüht. Für uns war das Grund genug uns noch einmal auf den Weg zu machen.

Direkt am Campingplatz war der Trailhead zum Devil´s Garden Trail. Um 20 vor sechs machten wir uns also auf den Weg zum Landscape Arch. Es war immer noch unglaublich heiß und wir waren froh, dass ein Teil des Trails bereits im Schatten lag. Zunächst war er nur leicht ansteigend, aber dann irgendwann wurde er zwar nicht steiler, aber sandiger. Sehr sandig und es machte uns immer mehr Mühe. Aber wir wollten nicht aufgeben und unbedingt noch zu diesem Arch! Dann endlich erreichten wir ihn und – er lag im Schatten bzw. wir hatten Gegenlicht! So ein Mist, offensichtlich hätte man diesen Weg morgens laufen müssen. Später habe ich das dann auch irgendwo gelesen. Schade, aber Heiko gelang dann unter viel Mühen doch noch ein recht brauchbares Foto.

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Auf dem Rückweg sahen wir wieder viele eidechsenähnliche Tiere und Heiko blieb oft hinter mir um zu fotografieren. Als ich mich einmal umdrehte, stellte ich fest, dass er wohl etwas entdeckt hatte und versuchte zu fotografieren. Eine Schlange vielleicht? Oder einen Skorpion? Es wurde ja schließlich Abend und es war nicht ausgeschlossen, dass die nun aus ihren Löchern  und Unterschlupfen kamen. Ich musste mich sehr zurück halten um nicht wieder zu ihm hin zu gehen. Dann würde sich so ein Tier sicher aus dem Staub machen und wir hätten beide nichts davon. Nach einer Weile kam Heiko herunter und zeigte mir ein Foto von einer Echse.

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Ja, und? Da zeigte er mir mit seinen Händen, wie groß sie war. Mann, das hatte ich verpasst? Ein riesiges Teil! Als in diesem Moment die nächsten Wanderer hoch gingen, zeigten wir ihnen das Foto und wo das Tier ist, falls es sich dort auf dem Stein noch sonnte. Es tat es. Aber ich ging trotzdem nicht wieder hoch sondern wir gingen gemeinsam zum Parkplatz zurück.

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Es war 19 Uhr, als wir zum Viewpoint des Delicate Arch fuhren. Die Wanderung dort hoch wollten wir uns bei dieser Hitze ersparen. (Und der Parkplatz dort war eh voll) Erst 25 Minuten später erreichten wir diesen Punkt, da kann man mal sehen, wie groß dieser Park ist! Heiko baute sein Stativ auf und wir machten ein paar Fotos vom Lower Viewpoint aus. Wow, bis da oben hoch wollte ich eigentlich laufen? Na, jedenfalls hatten das einige getan und es schien recht voll dort oben zu sein. Die Fotos sind leider trotz Stativ nichts geworden.  :( Dann ereilte Heiko der plötzliche Wunsch nach einer Toilette und wir rasten förmlich wieder zum Campground hinauf, da Heiko sich nicht mit einem Plumpsklo zufrieden gab.
   
Irgendwie waren noch immer diese Flugviecher unterwegs und es war definitiv zu früh, um ins Zelt zu kriechen. Also machten wir uns noch einmal auf den Weg nach unten. Irre, wie sich die Farben jetzt bei untergehender Sonne verändert hatten.

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Um 20:20 machten wir noch einmal Halt am Sanddune Arch. Wir liefen durch Sand (wieder einmal), der stellenweise wieder recht tief war. Der Weg führte uns in eine Art Canyon. Eine Seite war schon dunkel, die andere wunderbar angestrahlt von der untergehenden Sonne. Als wir den Sanddune Arch erreichten lag dieser leider komplett im Dunkeln. Trotzdem fanden wir es total witzig, dass hier in dieser Schlucht auch ein Arch versteckt war.

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Das Ganze hat nur eine halbe Stunde gedauert, aber da es nun wirklich dunkel wurde, fuhren wir zum Zelt zurück und gingen zu Bett.

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Nachts musste ich dann einmal auf die Toilette. Ganz unbedacht ging ich los. Hey, das war ja wirklich stockfinster hier! Und erst der Sternenhimmel! Man kennt ja Sternenkarten mit den vielen vielen hellen Punkten darauf.  Diese vielen Punkte waren jetzt alle auf einmal zu sehen. Irre! Das macht die Dunkelheit der gesamten Umgebung. Hier ist ja weiter keine Lichtquelle. Auch ich hatte keine und am Ende hatte ich Mühe zum Zelt zurück zu finden. Wozu gibt es eigentlich Taschenlampen? Damit sie im Zelt bzw. im Auto liegen für den Fall, dass man sie braucht…
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 13:03:56
Tag 10: Montag, 27.06.2011 Arches – Sandy/South Jordan/Salt Lake City Area

Natürlich waren wir wieder früh wach. Klar, es war tierisch warm, wir hatten eh schlecht geschlafen und hell war es eben auch schon. Kein Wunder also, dass wir um 10 nach 7 abfahrbereit waren. Das war aber auch nicht schlimm, da heute eh nichts anlag und wir so noch eine wenig den Arches NP genießen konnten.

Wir fuhren noch einmal zum Delicate Arch View Point, aber jetzt machte ein Foto wegen des Sonnenstandes überhaupt keinen Sinn. Also direkt weiter zur Windows Section. Die erreichten wir um 10 vor acht und wir stiefelten los. Noch ließen sich die Temperaturen gut aushalten. Wir gingen am North Window, am Turret Arch und am South Window vorbei.

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Dort gab es dann einen alten Trail, den wir gingen. Er führte uns hinter die Windows und war nicht annähernd so gut ausgebaut, wie der Weg davor, machte aber auch mehr Spaß, da man manchmal ein wenig nach dem Weg suchen musste.

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Dieses SchiLd war auch nötig....

Knapp eineinhalb Stunden waren wir unterwegs und anschließend fuhren wir noch zum Garden of Eden View Point, zum Pothole Arch und zum Balanced Rock. Wir machten aber nur Fotostopps und um 9:35 verließen wir den Park.

Um kurz vor halb zehn knurrten uns die Mägen und zur Toilette mussten wir auch. Da bot sich eine Rest Area kurz hinter Green River an. Wir hielten uns aber nicht lange auf. In Wellington tankten wir und es gab an einem Imbiss für Heiko einen Cheeseburger und für mich einen Strawberry Milk Shake. Das Witzige daran war, dass wir das Essen zum Auto gebracht bekamen – fehlten nur die Roller Skates, denn Hot Pants trug das Mädel schon. Nach einer halben Stunde ging es um halb eins weiter und um halb vier hatten wir nach wirklich kurzer Irrfahrt das Super 8 erreicht. Wir richteten uns ein, fuhren zum Walmart einen Block weiter und anschließend wurde Wäsche gewaschen. Wie fast jeden Abend.
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 13:06:37
Tag 11: Dienstag, 28.06.2011 Sandy/South Jordan/SLC Area – West Yellowstone


Hurra, heute geht es in den Yellowstone! Zuvor gab es aber erst einmal ein Frühstück im Frühstücksraum. Es war sogar recht vielfältig und wir probierten uns das erste Mal am Waffelbacken. Teig einfüllen, Deckel zu und dann? Ah, einfach das ganze Eisen umdrehen! Das muss einem ja mal gesagt werden! Die erste Waffel war dann noch etwas dünn, aber wir lernen ja dazu. Die Waffeln in den USA sind übrigens nicht annähernd so süß wie hier, aber dafür kommt ja dort auch reichlich Sirup drauf. Am liebsten ist mir natürlich der Ahornsirup.

Um 10 nach 10 checkten wir dann aus und deckten uns im Walmart noch einmal mit ein paar grundlegenden Dingen ein, da es in West Yellowstone  einen großen Supermarkt ja nicht geben würde. Es kamen auch Maple Squares mit, die ich zum ersten Mal in Blanding gegessen hatte. Mjam! Wieder mal verbrachten wir eine Stunde beim Einkaufen, das muss besser werden!

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Dann ging es aber endlich los und rund um Salt Lake City waren die Straßen recht voll, auch wenn es keinen Stau gab. Aber die Großstadt war eindeutig zu spüren. Auf den Anzeigetafeln über dem Highway waren auch überall Hinweise auf Smoggefahr zu sehen und dass die Leute möglichst wenig fahren oder Fahrgemeinschaften bilden sollen.

Irgendwann wurden die Straßen aber leerer und dann erreichten wir Pocatello, wo es für Heiko bei Mäcces ein Large Nugget Menu und mich große Pommes gab. Schließlich war es schon fast halb 3 und wir hatten echt Hunger. Eine halbe Stunde später fuhren wir weiter und es wurde noch einmal getankt. An dieser Tankstelle wurde Heikos Kreditkarte zunächst mit $75 belastet (sozusagen als Pfand), wir konnten voll tanken und danach wurde der korrekte Betrag gebucht. Komisches Hin und Her, aber es hat einwandfrei funktioniert, so dass wir um Viertel nach drei wieder auf der Bahn waren.

Die Landschaft hatte sich mittlerweile verändert und es war nun keine karge Wüstenlandschaft mehr, sondern es wurde immer grüner und irgendwann waren auch schneebedeckte Berge zu sehen. Das waren wohl die Tetons.

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Um 17:40 erreichten wir dann unsere nächste Unterkunft – den Grizzly RV Park. Neben dem Check In-Tresen war auch gleich ein kleiner Supermarkt, wo man so das Nötigste bekam, was ein Camper so benötigt. Und natürlich Souvenirs. Der Check In funktionierte auch hier wieder problemlos, auch wenn sie zunächst übersehen haben, dass wir Bettzeug vorbestellt hatten. Das würde uns aber gleich gebracht werden.

Wir fuhren also schon mal zu unserer Cabin. Die schien neu zu sein, die nebenan war auch noch nicht ganz fertig eingerichtet. Das Holz war noch hell, ansonsten war es wie im Internet zu sehen. Eine kleine Veranda mit Hollywoodschaukel und ein BBQ davor. Innen drin dann die Überraschung. Es war nicht nur ein Bett, 4 Stühle, Tisch und Bad mit Dusche vorhanden, sondern auch noch ein Etagenbett und ein Flat TV! Heiko war natürlich davon am meisten begeistert. Wir brachten unsere Sachen hinein, denn wir würden ja jetzt 4 Nächte hier bleiben. Allerdings mussten wir auch hier feststellen, dass es hier unzählige Mücken gab! Also nix mit abends gemütlich draußen sitzen, wie schade! Auf die Schaukel hatte ich mich doch schon so gefreut!

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Kurze Zeit später kam dann auch unser Bettzeug und wir machten uns um kurz nach halb sieben noch einmal auf den Weg nach West Yellowstone. Wir wollten uns einfach mal umsehen. West Yellowstone ist ein totaler Touriort mit unzähligen Souvenirshops, Motels und Hotels und natürlich Restaurants. Hier kamen wir auch das erste Mal an eine Kreuzung, die an jeder Straße ein Stoppschild hatte. Scheinbar fuhr immer derjenige zuerst, der als erster da war. Das mussten wir nur erst mal herausbekommen… In einem Laden kauften wir eine Kleinigkeit ein, aber begeistert von den Preisen und der Auswahl waren wir nicht wirklich. Aber so etwas in der Art hatten wir uns ja schon zuvor gedacht. Nach einer Stunde waren wir schon wieder zurück an der Cabin. 


Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 13:08:00
Tag 12: Mittwoch, 29.06.2011 Yellowstone Teil 1 (Artists Paint Pots)

Heute Morgen gingen wir zunächst zum Hauptgebäude des RV Parks, denn da gab es kostenlos Kaffee und Tee. Der Tee überzeugte mich nicht wirklich, aber das kenne ich ja schon. Im Laden kaufte ich dann noch Milch, die hier genauso teuer war wie im Ort. Interessanterweise schienen hier keine Steuern auf Lebensmittel aufgeschlagen zu werden, so dass die Preisauszeichnung mit dem an der Kasse zu zahlenden Preis übereinstimmte.

Um zehn Uhr ging es dann los zum Nationalpark. Der lag wirklich direkt hinter dem Ortsausgang von West Yellowstone. An dem Nationalparkschild wollte Heiko natürlich ein Foto machen, aber es gab dort wieder Unmengen von Mücken. Und hier hatten wir auch das erste Mal ein Zusammentreffen mit Asiaten, die rücksichtslos ihre Fotos machten. Es war denen Sch…egal, ob da auch noch jemand anderes ein Bild machen wollte. Sie nahmen sich so viel Zeit wie sie wollten und störten sich auch nicht daran, jemandem ins Bild zu laufen. Ist das Vorurteil also gar keins, wie traurig! Irgendwann erwischte Heiko aber einen ungestörten Moment und es konnte weitergehen.

Ziemlich bald kamen wir an den Madison River und wir hatten das Glück hier in der Gegend auch schon Bisons und ein Elch oder ähnliches zu sehen. Hier im Yellowstone würden das Tele sicher brauchen…

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Um 11:05 erreichten wir die Terrace Spring. Ah, das ist also Yellowstone-Duft! Aber so schlimm fand ich das gar nicht, ich hatte es mir viel schlimmer vorgestellt.

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Viel Zeit verbrachten wir hier nicht und schon eine halbe Stunde später waren wir an den Gibbon Falls.

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Ja, ganz nett, aber da würden wir noch größere Falls sehen! Also nur 10 Minuten aufgehalten und weiter. Am Iron Geyser benutzte ich das Plumpsklo, allerdings ließ sich an diesem Parkplatz dieser Geyser nirgendwo entdecken. Schon komisch. Nächster Stopp war dann die Beryl Spring, auch hier hatte man in wenigen Minuten alles gesehen.

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Um 11:55 erreichten wir dann den Parkplatz zu den Artists Paint Pots. Der Trail führte zunächst durch jungen Wald. Es war sehr windig, aber die Bäumchen hielten dem stand. Dann kamen wir zu den Farbtöpfen. Es blubberte in den verschiedensten Farben, ein Pot sah aus, wie kochende graue Wandfarbe.

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Hinter diesen Farbtöpfen führte noch ein Weg nach oben und zu meiner Überraschung wollte
Heiko dort auch hinauf. Das ließ ich mir nicht zwei Mal sagen und wir gingen los. Es war zwar steil, aber durchaus machbar. Von oben hatte man dann einen schönen Überblick auf die ganze Palette.

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Nach einer Stunde waren wir zurück auf dem Parkplatz und es sollte weitergehen. Allerdings war ein Baum umgestürzt und versperrte den Weg. Wie gesagt, es war extrem windig und ich war froh, dass wir hier im Park nicht einen Zeltplatz gebucht hatten. Die Bäume bogen sich wie verrückt! Heiko schaffte den Baum aber mit einem anderen Mann zur Seite, da er zum Glück nicht zu schwer war. Gut, dass wir hier an dieser Stelle nicht geparkt haben…
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 13:09:52
Tag 12: Mittwoch, 29.06.2011 Yellowstone Teil 2 (Norris Geyser Basin)

Es konnte also weiter gehen und schon nach kurzer Zeit waren wir auf dem Parkplatz des Norris Geyser Basin angekommen. Wir wanderten zahlreiche Geyser, Springs und Basins ab und waren immer wieder beeindruckt von den Farben. Dazu kam dann noch häufig Nebel, da die Quellen ja heiß waren und die Lufttemperatur nur so knapp über 20 Grad.

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Hier war eine Menge los, vor allem Mitarbeiter mit Kettensägen und sonstigem Equipment waren unterwegs, um die durch den Wind umgestürzten Bäume zu beseitigen und  sonstige Aufräumarbeiten zu erledigen. Hier stellten wir fest, dass sie alle am Gürtel Bärenspray bei sich trugen. Das ist uns aber erst später klar geworden.

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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 13:11:06
Tag 12: Mittwoch, 29.06.2012 Yellowstone Teil3 (Mammoth Hot Springs)

Nach gut eineinhalb Stunden ging es um 14:35 weiter zu den Roaring Mountains, die wir nach einer Viertelstunde erreichten. Man hörte: Nichts! Außer halt die sonst auch üblichen Geräusche. Hm, waren wir zum falschen Zeitpunkt dort oder gab es dieses Phänomen nicht mehr?

Enttäuscht fuhren wir weiter. Die nächste Enttäuschung erwartete uns bei den Mammoth Hot Springs. Die meisten der Terrassen waren nämlich ausgetrocknet und nicht mehr so schön anzusehen.

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Also fuhren wir auch noch den Loop zu den Upper Terraces, aber auch da gab es nicht wirklich was zu bestaunen. Schade!

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Wenigstens waren anschließend am Visitor Center noch eine Herde Elche (oder was auch immer) zu sehen, die dort aber wohl ihren Stammplatz hat.

Edit: Jetzt, fast 2 Jahre später, finde ich die Bilder so schön, dass ich gerne die Gegend noch einmal besuchen möchte. Diese Farben und Strukturen... Ich finde es nun doch ziemlich faszinierend, wie es dort aussieht. So ändert sich die Sicht der Dinge.

Unsere Stimmung war auf dem Tiefpunkt angekommen und wir fuhren um 16 Uhr dann weiter. Immer hielt ich nach Bären Ausschau, aber es wollte sich keiner zeigen. Viele Nebenstrecken waren aufgrund des Schnees noch nicht befahrbar, so dass wir immer auf der Hauptstrecke bleiben mussten. Die Bären hatten sich sicher noch weiter im Wald zurückgezogen.

Wir machten noch einen Zwischenstopp an den Undine Falls. Die waren schon beeindruckender als die Gibbon Falls.  Aber auch hier hielten wir uns nicht allzu lange auf, denn wir hatten ja auch noch eine lange Strecke vor uns.

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Um 17:20 dann war es so weit. Schnee! Richtige Schneewände entlang der Strasse. Klar, wir waren nun ja auch einige Fuß hochgefahren auf den Dunraven Pass. Natürlich ließen wir uns einige Spielereien im Schnee nicht entgehen.

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Aber neben dem Schnee gab es auch immer schon wieder Felder, wo wunderschöne gelbe Blumen leuchteten. Einfach klasse! Das heiterte die Stimmung zwar etwas auf, aber wir waren mittlerweile auch schon ganz schön erschöpft. Diese Höhenmeter darf man einfach nicht unterschätzen, macht braucht für jede Bewegung einfach mehr Puste…

Auf der Fahrt zurück nach West Yellowstone schaute ich immer wieder mal auch in den Rückspiegel. Und unser Auto hatte einen besonders großen! Da konnte ich es besonders gut erkennen - das Wetter hinter uns. Mann, da hinten ist ja alles Schwarz! Heiko, halt sofort an! Ein irrer Regenbogen, nein zwei! Aber einfach auf der Straße anhalten war erstens verboten und zweitens tat man das sogar im Yellowstone höchstens für Tiersichtungen.... Einen Augenblick später fand er aber eine Haltebucht und konnte den schon verblassenden Regenbogen fotografieren

Um 19 Uhr erst erreichten wir West Yellowstone, wo wir noch schnell eine Kleinigkeit einkauften und machten einen Stopp bei Mc Donalds. Dann ging es ab in die Cabin und wir versuchten uns noch einmal am Internet. Gestern hatte das irgendwie nicht geklappt, aber heute bekamen wir es hin. Nun hatten wir zwei Stunden Zeit für GPS und E-Mails. Mehr ging leider nicht. Aber immerhin hatten wir überhaupt die Möglichkeit…

Todmüde fielen wir anschließend ins Bett. Ich war auf das untere Etagenbett umgezogen, so dass wir beide mehr Platz hatten. Allerdings hätte mein Bett gerne noch 10cm länger sein dürfen. Aber das ging schon…
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:20:07
Tag 13: Donnerstag, 30.06.2011 Yellowstone Teil1 (Grand Prismatic Spring, Biscuit und Black Sand Basin)

Heute Morgen besorgte ich mir wieder Milch und es gab die leckeren Maple Squares für mich. Gegen 9 Uhr wechselte an der Rezeption noch ein Beutel Eis den Besitzer, wir fuhren zum Tanken und dann ging es los. Und zwar direkt und ohne anzuhalten zum Trailhead des Fairy Falls Trails. Um halb elf waren wir nämlich mit Michael und seiner Familie verabredet, so dass wir alle dazwischen liegenden Punkte erst mal ausließen um pünktlich anzukommen.

Das war sowieso eine kuriose Geschichte, wie es dazu kam. Michael und ich machten im Forum Bilderrätsel. Eines haben wir relativ gleichzeitig gelöst, wobei einer dem anderen den verdienten Sieg zusprach. Letztendlich entschieden wir, dass wir wohl mal mit einem Bier auf „unseren“ Sieg anstossen müssten. An seinem Reiseticker konnte ich erkennen („ … Monate bis Back home in Yellowstone“), dass wir in etwa zeitgleich im Yellowstone sein könnten. Wir tauschten uns aus und tatsächlich – es passte! Es entstand ein netter Kontakt über das Forum, später auch über die private E-Mail. Neugierig wie ich bin schaute ich mir seine Webseite an und war ganz begeistert von seinen Fotos und auch der Typ, der mich dort ansah war nicht gerade unsympathisch. Heiko dagegen war überhaupt nicht davon begeistert sich mit jemandem zu verabreden, da ist man so verplant! Michaels Fotos und auch seine Kameraausrüstung, die man zum Teil auch auf seinen Bildern („ Photographer at work“) sah, überzeugten ihn aber fast. Die Ankündigung, dass Michael uns zu dem Aussichtspunkt begleiten würde, von wo man die Grand Prismatic Spring von oben sehen würde, tat den Rest.

So waren wir überpünktlich um 10 nach 10 dort und Michael und Familie erwarteten uns schon. Ich kannte Michaels Aussehen ja von seiner Webseite und ich hatte ihm Fotos von uns und unserem Wagen gemailt. Wir konnten direkt vor seinem Auto einparken und dann begrüßten wir uns erst mal. Komisch, es war als wenn man alte Freunde trifft und es war sofort Sympathie zu spüren. Recht schnellen Schrittes machten wir uns auf den Weg, denn heute sollte Heikos großer Wunsch in Erfüllung gehen: Die Grand Prismatic Spring von oben! Ich wusste ja bereits, dass man dafür einen Hügel hinauf gehen musste, aber mir war gar nicht klar, dass da nicht einmal ein Trampelpfad vorhanden war und dass es auch „den falschen Hügel“ gibt. Gut, dass Familie L. dabei war, die ja alle drei Yellowstone-Profis sind.

Wir kraxelten also hinauf, Michaels Sohn als unser Scout. Er fand aber sofort den richtigen Weg und als wir oben ankamen war ich doch erstaunt, wie sehr ich nach Luft rang. Mann, bin ich unfit! Da Michael mehr als ein Hobbyfotograf ist, wusste er natürlich auch genau, wo das schönste Bild zu machen ist und Heiko durfte auch einmal seine Kamera vor Michaels Tele klemmen. Außerdem versuchte Michael herauszufinden, warum Heikos Tele keine scharfen Bilder mehr liefert, hatte aber so ad hoc auch keine Lösung. Leider auch nicht nach einigem herumprobieren. Schade. Die Vermutung, dass das Tele kaputt sei, wurde nun fast zur Gewissheit, denn Michaels Tele machte wunderbare Bilder an unserer Kamera. Grmpf!

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Edit: Viel später haben wir heraus gefunden, dass es ein Filter war, der kaput gegangen war

Dann ging es auch schon wieder an den Abstieg, der mir mal wieder recht schwer fiel, da ich ja nicht sehen konnte, wo ich meinen Fuß hin setzte und ich es ertasten musste (fehlendes räumliches Sehen). Ich war also nach allen anderen unten und stellte dort fest, dass ich mich wohl irgendwo geratscht hatte. Egal, so ein kleiner Kratzer macht mir doch nichts. Dachte ich bis dorthin.

Wir gingen wieder zum Auto zurück und stellten dabei fest, dass wir unsere Planungen auf die genau entgegen gesetzten Richtungen ausgelegt hatten. Sie wollten nach West Yellowstone zum Einkaufen und wir zum Old Faithful, wo sie ihre Unterkunft hatten. Mensch, das ist ja echt blöd! Andererseits waren unsere Interessen am Yellowstone auch andere als ihre, da für uns ja alles neu war und wir erst mal alles sehen wollten und sie besuchten dann eher schon die „Geheimtipps“. Das hätte eh nicht gepasst. Aber vielleicht hätte man sich für den Abend verabreden können. Nur wussten wir ja nicht, wann wir die Südschleife beendet haben würden und wie erschöpft wir sein würden. Und eventuell etwas nicht mehr ansehen, weil wir uns verabredet haben, war irgendwie auch doof. Also verabschiedeten wir uns voneinander nicht ohne dass wir 2 Bier an sie verschenkten, so dass wir heute abend wenigstens aus der Entfernung miteinander anstoßen konnten.

Jetzt machten wir uns aber auf dem Weg Richtung Old Faithful. Um 12:05 stoppten wir noch am Biscuit Basin

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und um 12:50 am Black Sand Basin.

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Um 13:35 erreichten wir dann den Old Faithful und hatten gleich den Eindruck, dass er wohl gerade ausgebrochen war.

Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:21:13
Tag 13: Donnerstag, 30.06.2011 Yellowstone Teil2

Rund um den Geysir waren Bänke aufgestellt und an einer Stelle erzählte gerade eine Rangerin etwas über den Geysir. Wir ließen uns dort in der Nähe nieder und ich konnte heraus hören, dass man die Zeit des nächsten Ausbruchs anhand der Höhe und Länge des vorigen Ausbruches feststellen kann. Auch spielt der Abstand zum vorigen Ausbruch eine Rolle. Der nächste Ausbruch wurde um 14:40 erwartet. So ein Mist, da waren wir nicht gerade zu einem idealen Zeitpunkt angekommen, aber wir wollten auch nicht noch herumlaufen und dann beim Ausbruch gerade an einer ungünstigen Stelle sein. Ich konnte ja nicht ahnen, dass die Vorhersage soo exakt sein würde!

Je näher der Zeitpunkt des Ausbruchs kam, desto voller wurde es um uns herum. Da waren irre viele Menschen, unglaublich! Aber wir hatten ja einen guten Platz, da wir ja schon lange genug dort warteten. Einmal verscheuchte Heiko noch Leute, die sich vor unsere Bank setzen wollten und uns die Sicht nahmen. Und dann ging es schon los. Es waren Ohs und Ahs zu hören und überall wurde fotografiert und gefilmt.

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Ich weiß gar nicht mehr, wie lang der Ausbruch war, aber ich wartete auf noch höhere Fontainen, die aber nicht kamen. Und dann war schon alles wieder vorbei. Naja, der Old Faithful ist ja auch nicht der größte Geysir hier, sondern eben nur der zuverlässigste. Wenigstens haben wir einen richtigen Geysirausbruch gesehen. Aber noch einmal von dieser Stelle aus muss dann nicht unbedingt sein.

Ich wollte mir die Old Faithful Lodge noch ansehen, aber das war die reinste Fress- uns Souvenirbude. Ich war überhaupt nicht in Stimmung für so viele Leute und das Essen dort sprach mich irgendwie auch nicht richtig an, obwohl ich mittlerweile Hunger hatte. Also brachen wir schon um 15 Uhr wieder auf.

Um 15:50 war unser Hunger dann so groß, dass wir picknickten. Am Lewis Lake gab es eine Area, die zwar nicht besonders schön war, aber sie erfüllte ihren Zweck.

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An dieser Stelle wurden offensichtlich Boote zu Wasser gelassen, denn es gab mehrere Trailer dort. Ein wenig Schnee lag auch noch rund herum. Picknick im Schnee – das hat man ja auch nicht alle Tage, schon gar nicht im Juni!

Eine Viertelstunde später ging es weiter, aber schon nach 5 Minuten hielten wir schon wieder an für die Lewis Falls. Endlich kam ich mal auf die Idee zu filmen und machte hier also meine ersten Versuche.

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Irgendwie müssen wir falsch abgebogen sein, denn um 16:45 waren wir plötzlich am South Entrance. Häh??? Wir hätten uns eigentlich in Richtung West Thumb halten müssen, aber an entsprechendem Schild habe ich gedacht: „Okay, hier ist jetzt die Area, aber wir wollen ja diesen Teil auslassen.“ So ein Blödsinn, genau hier mussten wir doch entlang, um den Kreis zu schließen! Peinlich, das hatte ich total verbockt!

Wir entschlossen uns die Schleife aufgrund des fortgeschrittenen Tages nicht zu komplettieren und wieder zurück zu fahren. Es war halt ein paar Meilen kürzer und zu den Falls wollten wir eh am nächsten Tag, so dass wir da dann auch ein Stück Südschleife mitnehmen könnten.

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Um 17:45 hielten wir dann doch noch einmal an, und zwar am Midway Geyser Basin. Schließlich wollten wir die Grand Prismatic Spring auch mal aus dieser Position sehen. Die Entscheidung war goldrichtig, denn es machte richtig viel Spaß hier auf den Stegen entlang zu laufen. Da hob sich auch unsere Laune wieder. Dieser Nebel hier – unglaublich. Der Wind blies ab und zu die Schwaden zur Seite, so dass man auf die Becken blicken konnte. Einfach nur toll. Jedes Mal, wenn man in eine Schwade eintrat, war es wunderbar warm, allerdings mit dem Odeur des Yellowstone. Richtig schlimm fand ich es aber auch jetzt nicht. War man außerhalb des Dampfes, war es richtig frisch. Es war einfach nur irre und wir hielten uns recht lange dort auf. Wo wir doch eigentlich direkt zurück wollten… *grins*

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Gegen 19 Uhr kamen wir dann aber doch in West Yellowstone an und wir bummelten noch ein wenig. In einem Geschäft gab es große T-Shirts für nur $5. Super, her damit! Heiko waren sie dann doch etwas zu klein, mir etwas zu groß, aber egal.  Ich habe jetzt 2 Shirts mit Yellowstone-Aufdruck! Sonst gab es ja nie etwas in unserer Größe…

Heiko aß noch den schlechtesten Burger dieser Reise bei Dairy Queen und dann ging es zurück zur Cabin, wo ich im Haupthaus noch Brot und Milch für den nächsten Tag einkaufte. Anschließend schrieb ich noch alle Postkarten dieses Urlaubs, bevor wir müde ins Bett sanken.

Ach ja: Natürlich tranken wir abends unser Bier und ich stoß zumindest gedanklich mit Michael und Co an…. Irgendwann klappt es dann mal in „Echtigkeit“.
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:22:24
Tag 14:Freitag, 01.07.2011 Yellowstone Teil1

Heute ist Wasserfalltag! Zunächst füllten wir unsere Eisvorräte auf und waren um 20 nach neun am gegenüberliegenden Postamt, um unsere Karten zu frankieren und abzugeben. Das dauerte ganz schön lange, so viele Postkarten zu bekleben! Naja, um halb zehn ging es dann aber wirklich los. Zum wiederholten Male dieselbe Strecke, so dass wir uns entschieden, dieses Mal den Riverside Drive zu fahren, damit es nicht allzu langweilig werden würde. Das war auch ganz nett, aber nichts Weltbewegendes.

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Kaum haben wir den Drive verlassen, sahen wir am Straßenrand 3 Bisons, die ausgerechnet vor unserem Wagen auf die Straße gingen. Da trotteten sie nun und wir zockelten hinterher. Ein paar Idioten hinter uns hupten, aber scheinbar hatten sie nicht erkannt, was hier los war.

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Irgendwann dann hatten wir die Möglichkeit die Tiere mit großem Abstand langsam zu überholen. Sicher wollten sie zu der Stelle, wo wir in den letzten Tagen schon einmal Bisons gesehen hatten. Kurze Zeit später kam uns regelrecht eine ganze Herde Bisons entgegen. Trabend! Ursache dafür war ein Truck, der sie vor sich her scheuchte. Was soll denn so etwas? Wenn diese riesigen Tiere auf einen so zu kommen, dann wird einem schon etwas mulmig. Gleichzeitig waren wir natürlich total fasziniert.

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Dann waren sie an uns vorbei gezogen, jedoch kam uns eine kurze Zeit später der Rest der Herde entgegen. Selbst die Kälber waren schon riesig und wir hatten wieder Sorge um unser Auto. Natürlich fotografierten wieder alle aus ihren Autos heraus, aber als einer oben aus dem Schiebedach heraus fotografieren wollte, buffte ein riesiger Bulle das Auto mehrfach an. Schreck! Schnell verschwand der Fotograf wieder im Inneren des Fahrzeugs. Dann kam der Bulle auf uns zugetrottet. Er kam näher. Noch näher. Wir waren so fasziniert, dass wir nicht mal die Fenster schlossen. Er kam noch näher und blickte nun direkt zu uns ins Auto. Was sieht der böse aus! Und noch näher.

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Dann entschloss er wohl, dass wir entweder zu groß für ihn waren (unser Auto kann von der Größe ja gerade so mit ´nem Bison mithalten) oder dass wir harmlos sind (auf jeden Fall!). Er war so nah, dass Heiko ihn hätte anfassen können. Aber so blöd war er natürlich nicht. Außerdem roch er wohl auch nicht besonders angenehm…

Warum die bekannte Hauptstrecke fahren, wenn es auch Nebenstrecken gibt? Um halb 11 befuhren wir dann also den Virginia Cascade Drive. Eine Einbahnstraße, die durch einen Wald führte und neben der ein kleines Flüsschen sprudelte. Auch wieder nett und ein wenig Abwechslung.

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Um 11:15 erreichten wir dann Uncle Tom´s Trail.  Würden wir ihn denn schaffen? Kann man wirklich durch die Stufen durchsehen und würde Heiko deswegen abbrechen müssen?

Wir gingen erst mal los. Es ging zunächst eine ganze Weile bergab, eigentlich hatten wir ja gedacht, dass wir sofort an die Treppe kommen würden. Auf Schildern wurde vor der Steigung auf dem Rückweg gewarnt und auch vor der Höhe. Wir ließen das außer Acht, obwohl genau wir beide diese Strecke laut Schild gar nicht hätten laufen sollen.

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Kurz vor der Treppe trafen wir dann auf ein älteres Paar, wo die Frau offensichtlich total erschöpft war. Unser Angebot zu helfen oder ihnen Wasser da zu lassen schlugen sie aber aus. Oh weh, wie übel würde ich denn dran sein? Die Unvernunft siegte und wir gingen weiter. Wir würden uns eben viel Zeit mit dem Aufstieg lassen müssen.

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Dann ging es hinab. Mir fiel jeder Schritt schwer, da die Stufen wirklich aus Gitterrosten waren und ich durch sie hindurch sah. Es war schwer abzuschätzen, wie tief die Stufe war und ich hielt mich sicherheitshalber am Geländer fest. Schlimmer erwischte es Heiko. Er war nicht mehr ansprechbar, fotografierte unentwegt und ging weiter hinunter. Schweißperlen auf seiner Stirn. Umkehren wollte er nicht. Hoffentlich kamen wir hier wieder hinauf! Der Trail war gut besucht und wir kamen irgendwann unten an. Heiko machte seine Bilder – noch immer nicht wirklich ansprechbar. Ich machte mir große Sorgen. Aber wenn er sich mal was in den Kopf gesetzt hatte…

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Es ging an den Aufstieg. Heiko lief relativ schnell voran, da er schnell wieder festen Boden unter den Füßen brauchte. Ich ging bewusst langsam und stetig voran. Ich holte Heiko aber ein, da er pausierte. Er zitterte am ganzen Körper. Sch… es ging ihm wirklich schlecht. Aber nicht, weil er aus der Puste wäre. Sondern wegen der Höhenangst. Letztendlich schafften wir es aber wieder hoch. Ich fand es sogar weniger anstrengend als befürchtet. Für mich jetzt. Heiko erholte sich dann aber auch recht bald, wobei man den psychischen Stress sicher nicht so einfach wegsteckt wie ein wenig Schnappatmung…

Schon um 12:10 konnte es weiter gehen. Gar nicht schlecht für so unsportliche Leute wie uns, oder? Eine Viertelstunde später waren wir dann am Artist Point. Hier konnten wir noch einmal die Falls sehen.

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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:23:29
Tag 14: Freitag, 01.07.2011 Yellowstone Teil 2

Wir hielten uns eine knappe halbe Stunde auf und fuhren dann tatsächlich ein Stück nach Süden, da wir ja gestern die Südschleife nicht vollendet haben. So kamen wir um zwanzig nach eins zum Sulphur Caldron, der direkt an der Straße lag. Das Aroma hier war schon relativ intensiv. Schwefel eben!

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Hier war nur ein kurzer Stopp, so dass wir kurze Zeit später  am Parkplatz zum Mud Volcano standen. Auf dem Schild war ein Rundweg eingezeichnet, den ich mal wieder falsch interpretierte. Auf der einen Seite war der Anstieg als leichter empfohlen worden und ich wählte selbstsicher den falschen und schwierigeren. Zunächst dachte ich ja noch, dass der andere Weg heftig sein müsse, wenn dies der einfachere sei. Als wir dann aber immer mehr Leuten entgegen kamen, ging auch mir mal ein Licht auf! So ein Mist, schon wieder die Karte falsch gelesen. Ich dachte bis dahin eigentlich, dass ich das ganz gut könnte und Heiko hat mir bis jetzt auch immer vertrauen können…

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Trotz allem ein sehr schöner Weg und auch Bisons waren recht nah zu sehen. Aber immer noch weit genug weg, um uns nicht allzu sehr zu ängstigen. Um 14:15 kamen wir wieder am Parkplatz an und ich sah meinen Gedankenfehler auf der Karte. Grmpf! Jetzt wollten wir aber auch noch den Lake Yellowstone sehen, den wir gestern eigentlich schon einen Besuch abstatten wollten. Durch meine schlechte Navigation waren wir ja stattdessen am Lewis Lake gelandet.

Hier war die Gegend gar nicht mehr so sehr bewaldet und manchmal rauschte auch der Yellowstone River neben uns entlang.

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Dann kamen wir Bay Bridge Area, wo wir ein Picknick einlegten.

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Nach einer halben Stunde war dieses aber beendet und um kurz nach drei ging es dann wieder die gleiche Strecke zurück. Es machte sich jetzt doch langsam Erschöpfung breit, denn diese Reise war ja dann doch nicht ganz stressfrei, wenn man es genau betrachtete.

Aber so ganz verabschieden wollten wir uns dann doch noch nicht und wir fuhren noch zum Brink of the Upper Falls, wo wir uns eine Viertelstunde aufhielten.

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Und wenn wir schon einmal hier waren, konnten wir auch den North Rim Drive zum Brink of the Lower Falls nehmen und anschließend den Lookout Point besuchen.

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Um 16:20 hatten wir aber genug von Wasserfällen, unser Magen meldete das Bedürfnis nach anständigem Essen und kaputt waren wir auch.

Eine Stunde später saßen wir in einem Diner in West Yellowstone. Wir fanden, dass wir uns das verdient hätten. Schließlich hatten wir bisher sehr sparsam gelebt und soo teuer ist ein Diner ja nun auch nicht. Und USA ohne Diner-Besuch wäre ja wohl total daneben.

Das Diner war wie man es sich vorstellte. Rote Bänke mit langen Rückenlehnen, nette junge Bedienungen und an den Wänden alles mit Dingen, die an die 1950er Jahre erinnerten: Bilder von Elvis und James Dean, Autoteile, eine Jukebox stand dort und der Boden war, glaube ich, schwarz-weiß gefliest.

Heiko bekam einen Basket mit Fish&Chips und ich einen Garden Burger mit Fries. Getränke wurden ausgetauscht sobald sie halbleer waren. Ein echt toller Service, denn so wurde das Getränk auch nicht vom schmelzenden Eis verwässert und sogar Heiko und ich konnten so preisgünstig unseren großen Durst stillen. Als Highlight kam dann auch noch eine Schauspielergruppe hinein, die singend für ihr Programm warben. Das war schon recht witzig, wenn auch bei uns nicht erfolgreich.

Fast eineinhalb Stunden hielten wir uns hier auf und am Ende durften wir auch innen noch Fotos machen.

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Dann sahen wir noch einmal nach T-Shirts, denn eigentlich sollte Heiko auch noch eins in seiner Größe bekommen. In einem der Geschäfte gab es auch Campingbedarf. Wirklich große Schlafsäcke haben es uns angetan, die man auch als Decke nutzen kann. Kurzerhand wechselten diese den Besitzer und meine Kreditkarte kam zum ersten Mal zum Einsatz. Dafür gab es dann halt kein T-Shirt…

Dann ging es zurück zu unserer Cabin und habe die Waschmaschinen auf dem Campingplatz genutzt und auch mutig den Trockner. War gar nicht so schwer und es ging auch recht schnell. Irgendwie hatte ich immer geglaubt, dass amerikanische Waschmaschinen kompliziert seien, aber nö, total einfach! So ging unser letzter Abend im Yellowstone zu Ende. 
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:26:26
Tag 15: Samstag, 02.07.2011 West Yellowstone – Elko,NV

Heute lag ein reiner Fahrtag vor uns. Um 10 vor 10 checkten wir aus, holten noch einen Beutel Eis und tankten anschließend noch einmal an der Chevron voll. Gleich daneben war auch noch mal eine Self Wash Anlage, die wir nicht nur nutzten, um Quarters zu bekommen. $3 wanderten auch in den Waschautomaten. Um halb elf ging es dann aber endlich los.

Die Strecke war lang, so dass wir eigentlich keinen Zwischenstopp mehr machten. Zumindest nicht, um uns etwas anzusehen. Im Radio fanden wir bald einen Rocksender und KBEAR101 begleitete uns eine ganze Weile. Die Gegend war zunächst noch sehr grün, aber je näher wir nach Salt Lake City kamen, desto karger wurde auch die Landschaft. Um kurz vor 12 knurrte uns aber der Magen, so dass wir in Rexburg einen halbstündigen Halt bei Wendy´s einlegten. Dort sahen wir auch unseren ersten Plakatschwenker. Oh weh, bei der Hitze da so an der Hauptstraße stehen ist ja echt ätzend. Viel später habe ich dann erfahren, dass dieser Job wohl noch verhältnismäßig gut bezahlt wird…

Dann kam eine ganze Weile nur Highway-Fahrt. Die Landschaft war sehr karg und am Straßenrand lagen mal wieder unzählige Reifenteile. Tja, bei den Amis werden Reifen halt noch repariert… Selbst an Stellen, die adoptiert waren, lagen sie. Mir ist sowieso noch nicht ganz klar, wie das funktioniert mit „adopt a highway“. Ich darf da auf einem Schild meinen Namen oder einer Organisation hinstellen und muss dann dort selbst für Ordnung sorgen? Das scheint mir an einigen Stellen recht gefährlich zu sein, auch wenn die Amis weit vorsichtiger als die Deutschen unterwegs sind. Und ohne Pickup geht da auch nichts. Muss ich dann für die Entsorgung des Mülls auch noch viel Geld bezahlen? Wie oft muss man dort patroullieren?

Na, egal. Heiko und ich wunderten uns schon eine ganze Weile wie wenige deutsche Autos wir bisher gesehen haben. Der halbe Urlaub war vorbei und bis dahin hatten wir, glaube ich, gerade mal einen Käfer (der wohl eher aus Mexico kam) und einen 3er BMW gesehen. Nun gut. Deutschland ist ja auch sehr weit weg. Übrigens waren andere europäische Autos auch kaum zu sehen. Dafür waren halt Mustangs Standard… Pick Ups und Trucks wie unserer sowieso. Und dann noch asiatische Fahrzeuge, allen voran der Toyota Prius. Gibt es mittlerweile auch bei den Amis ein grünes Gewissen?

Bei denen, die uns dann überholten wohl eher nicht. Es kamen drei (!) Mercedes AMG und eine Corvette an uns vorbei. Schneller als wir durften die eh nicht fahren, aber sie betrieben Lane-Hopping, um bloß nicht vom Gas gehen zu müssen. Heiko vermutete ein Cannonball Rennen. Schließlich war ein AMG ja so schon außergewöhnlich, weil wir eben noch kaum deutsche Fahrzeuge gesehen haben, aber gleich drei davon??? Es waren soweit ich weiß auch keine nagelneuen Modelle, so dass wir eine Testfahrt eigentlich auch ausschlossen. Wir werden es nie erfahren, sorgte aber für eine Weile für Gesprächsstoff auf dieser öden Strecke.

Ein weiteres „Highlight“ war dann ein Hinweisschild auf den Exit zum „Massacre Rocks State Park“. Ob da wohl Horrorfilme gedreht wurden? Wir spannen uns schon mal ein Drehbuch für ein echt schlechtes B-Movie zusammen… Irgendwie muss man sich ja die Zeit vertreiben, denn es war gerade mal kurz vor zwei und hatten noch ein paar Stunden öde Fahrt vor uns!

In Höhe von Twin Falls mussten wir den Highway wechseln. Die vom Handy angezeigte Strecke war aber gesperrt, also folgten wir dem Umleitungsschild. Dann kam aber irgendwie nichts mehr. Was tun? Mein Handy suchte und suchte und suchte und fand einfach nicht den Standort. Wir fuhren nach Gefühl, aber natürlich führte uns das nicht annähernd dort hin, wo wir hin wollten. Dann endlich ein Schild „93 North“ auf der rechten Seite. Also bogen wir erleichtert nach links ab, denn wir wollten ja nach Süden. Plötzlich waren wir auf einem kleinen Flughafen – die Straße endete hier! Häh? Hier war nichts los, rund herum nur Prärie, keine Menschenseele zu sehen. Also wieder zurück. Und was sahen wir? Wir hätten nicht links abbiegen dürfen sondern hätten einfach gerade aus fahren müssen. Dort war dann die „93 South“! Mein Handy suchte uns übrigens immer noch. Also das Ding abgeschaltet und nach Karte gefahren. Mensch, das war ganz schön nervenaufreibend!

Um Viertel nach sechs dann endlich gelangten wir endlich nach einem „Nach-dem-Weg-frage-Stopp“ zu unserem Motel in Elko. Hurra, endlich geschafft! Da wir gerade einen K-Mart gegenüber entdeckt haben, fuhren wir kurze Zeit später dort auch noch hin. Aber was war das? Das war so eine Art riesiger Schlecker-Markt mit großer Deko-Abteilung. Hier gab es alles für den anstehenden Independence Day und wir kauften ein Souvenir für unsere Vogelsitter. Aber Lebensmittel bekamen wir hier nicht wirklich. Also noch ein Stück weiter zum Walmart. Dort ließen wir mal wieder einiges an Geld, auch für Jod-Tinktur. Eine Jodsalbe gab es leider nicht. Meine kleine Wunde am Schienbein hatte sich nämlich entzündet und unser Beta-Isodona hatte sich im Medi-Bag verteilt, so dass Ersatz beschafft werden musste.

Um 20 vor neun waren wir dann erst wieder im Zimmer, es wurde fern geschaut und kurz vorm Schlafengehen meine Wunde versorgt. Huh, das brannte wie Feuer! Klar, war ja Alkohol! Da hatte ich die ganze Nacht was von…
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:28:38
Tag 16: Sonntag, 03.07.2011 Elko – Carson City

Heute Morgen tat meine Wunde immer noch weh. Ich machte den Verband ab und es hatte sich etwas großes Schwarzes  wie Schorf darauf gelegt. Okay, dann werde ich heute mal ordentlich Luft daran lassen. Es ist ja eh nur Fahrtag. Beim Zusammenpacken fiel mir dann auf, dass die Bettdecke total blutig war. Ich bin total erschrocken, aber Heiko meinte, dass das das getrocknete Jod sei, was sich im feuchten Zustand noch überall verteilt hatte. Ja, so war es vermutlich.

Um zehn checkten wir aus, tankten noch das Auto voll und los ging es. Wir befuhren relativ einsame Straßen, viel zu sehen gab es nicht. Wir hatten uns mittlerweile so sehr an die Umgebung gewöhnt, dass sie dann doch schon bald langweilig wurde. Um kurz vor 12 hatte Heiko dann Hunger und fand in Winnemucca einen Mc Donalds, wo ich nur einen McFlurry Rolo bekam. Nach einer halben Stunde ging es dann weiter, jedoch hatte es Heikos Cheeseburger so eilig, dass er eine weitere Stunde später wieder hinaus wollte. Er durfte in Lovelock aussteigen…

Zwischen 13:35 und 15:30 passierte nicht viel, nur dass wir irgendwann an Reno vorbei kamen, was auch nicht sympathischer als Las Vegas aussah. Wir waren also froh im Days Inn in Carson City anzukommen.

Dort angekommen, mussten wir feststellen, dass das gegenüberliegende Sizzler´s geschlossen hatte. Komplett dicht. Schade, das hatten wir uns doch für heute abend anders vorgestellt! An der Rezeption nachgefragt erfuhren wir, dass es in Carson auch kein weiteres Sizzler´s gäbe. Das war ja blöd! Wir hatten uns wirklich darauf gefreut. Naja, was soll´s. Wir bezogen unser Zimmer und stellten fest, dass eine Mikrowelle verfügbar war. Also sind wir zum Walmart gefahren, wo wir dann unter anderem verschiedene Mikrowellenessen kauften. Heiko nahm sicherheitshalber noch einen Burger von Mäcces mit. Das Essen erwies sich für uns beide nicht wirklich erfüllend. Wir wuschen Wäsche in der Motel-Laundry und waren erschrocken, wie heiß die Wäsche aus dem Trockner kam. Alles ist gut gegangen. Nichts ist eingelaufen und so verbrachten wir den abend nur am Fernsehen und mit dem Internet.
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:30:35
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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:30:47
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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:30:57
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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:31:09
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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:31:21
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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:35:58
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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:36:10
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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:36:29
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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:37:22
Tag 17: Montag, 04.07.2011 Carson City – Mono Lake – Tioga Pass – Sonora

Ich hatte mal wieder sehr wenig geschlafen und war dann zu allem Überfluss auch noch früh wach. Was soll´s. Heute sollte es Richtung Yosemite gehen und am Independence Day rechneten wir natürlich mit totaler Überfüllung schon auf dem Tioga Pass.

Um Viertel nach neun checkten wir aus und nahmen uns noch schnell einen Kaffee für Heiko und was Süßes für mich mit auf den Weg. Eigentlich wollten wir uns so richtige Donuts holen, denn am Abend hatten wir unterwegs einen Donutladen gesehen. Der war aber dummerweise geschlossen. Schon wieder Pech! Erst gestern mit dem Sizzler´s und heute mit dem Frühstück!

Ich glaube, Carson City ist eine recht hübsche Stadt. Sogar recht viel Grün war zu sehen. Wir fuhren die 395 entlang und fanden auch schnell eine Tankstelle, wo wir wieder „voll machten“. Den Tank – nicht die Hose. Wir bogen auf die 395 zurück ab und mit uns der Sheriff. Wie schnell durften wir hier eigentlich fahren? Wir hielten uns an den Sheriff selbst, als er plötzlich seinen Tannenbaum anmachte und ausscherte. Gerade hatte uns ein Van überholt, der aber kaum schneller als wir war. Trotzdem wurde er angehalten. Wow, die sind ja echt pingelig hier! Ich hoffe für den Fahrer, dass er nur eine mündliche Verwarnung bekommen hat. Während wir also so durch Carson City fuhren, bedauerte ich, dass ich nie den Kontakt zu der Austauschschülerin aus meiner Klasse hatte halten können. Die kam nämlich aus Carson City. Im Telefonbuch konnte ich Pam natürlich nicht finden. Wahrscheinlich war sie längst weggezogen und hatte wahrscheinlich auch einen anderen Namen. Ihren Familiennamen habe ich allerdings auch nur ein Mal im Telefonbuch gefunden. Ob das ihre Eltern waren? Ich war natürlich zu feige dort anzurufen und das zu erfragen…

Um unseren Appetit nach Donuts zu stillen, hielten wir aus lauter Verzweifelung am Walmart noch einmal an, um dort welche zu holen. Der Schokokuchen von hier war ja auch sehr lecker gewesen, warum also nicht auch die Donuts? Naja, dieser Schluss war trügerisch…

Wenn man die 395 Richtung Süden fährt, was liegt da näher, als den Mono Lake zu besuchen? Ich hatte ja schon einige Bilder von ihm gesehen und mir graute vor den Unmengen an Fliegen und dem drum herum herrschenden Aroma… Um 12:25 kamen wir dort an. Kein Mensch auf dem Parkplatz… sind die wirklich alle im Yosemite? Wir liefen einen Weg entlang durch Schilf, an dessen Seiten Schilder angebracht waren, wie hoch der Pegelstand in welchem Jahr war. Und der ging rapide abwärts, da die Großstädte LA und San Francisco hier ihren Wasservorrat bezogen. Schon irre, dass hier noch vor ein paar Jahren dieser See war!

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Es waren Informationstafeln angebracht, auf denen die Fauna und Flora dieser Umgebung beschrieben waren. Hier gab es unglaublich viele Vogelarten, viele von ihnen nisteten wohl auch gerade. Da Heikos Tele im Eimer war, konnten wir sie aber leider nicht fotografieren.

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Schnell hatten wir jedoch das Ende des Weges erreicht. Es war eine Sackgasse mit Sitzgelegenheit an ihrem Ende, die sich prima zu Vogelbeobachten nutzen ließ.

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Wir kehrten jedoch bald um, so dass wir bereits um 13:15 am Mono Lake Tufa State Preserve standen. Hier konnten wir auch die Unmengen von Fliegen am See bestaunen, die weit weniger lästig als gedacht waren, denn sie saßen auf dem Boden und flogen nur von uns gestört auf, um sich an anderer Stelle sofort wieder niederzulassen.

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Und gestunken hat es hier auch nicht so doll. Ja, war ganz nett hier, aber nach 10 Minuten hatten wir genug und fuhren noch zum Visitor Center und sahen uns dort etwas um, jedoch nur für etwa eine Viertelstunde, denn wir wollten ja heute noch einiges sehen!

Um 13:30 brachen wir auf und um 14:40 war es dann endlich so weit: Wir erreichten den Eingang zum Yosemite NP! Wir fuhren auf dem Tioga Pass entlang und waren enttäuscht, wie wenig Schnee hier noch lag, denn schließlich war diese Strecke noch vor 6 Wochen wegen Schnee gesperrt! Wir machten einige Stopps, so etwa am Tennaya Lake, wo wir ein wenig umher wanderten.

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Am Olmsted Point hielten wir uns auch länger auf, denn da ließ es sich prima herum kraxeln. Ich ließ es mir nicht nehmen und wanderte allein zu einem Aussichtspunkt bergabwärts. Ich fotografierte und guckte und stellte immer wieder beim Zurückblicken fest, dass das Finden des Weges zurück nicht einfach sein würde. Ich gelangte zu einem Aussichtspunkt, der recht schön war, aber auch nicht wirklich überwältigend. Und da stand ich nun. Wo ging es nun zurück? Ich konnte genau erkennen, wo ich hin musste, doch wo war der Weg? Ich ging auf gut Glück los. Ich kletterte rauf und runter, an manchen Stellen ging es definitiv nicht weiter, also umgekehrt und neuen Weg gesucht. Leichte Panik machte sich bemerkbar, da hier wirklich kein Mensch war. Aber die grobe Richtung wusste ich immerhin, so dass ich noch zusammenreißen konnte. Ich blickte nach oben. Und da sah ich ein paar Leute. Waaaas? Da oben ist der Weg? Ojeh, da war ich aber viel zu weit nach unten geraten! Also suchte ich Stufen, an denen ich nach oben klettern konnte. Auch immer mal wieder von Sackgassen gestoppt, fand ich aber letztendlich den Weg. Wieder oben angekommen, suchte ich Heiko. Der war auf einen anderen Berg hinauf gestiegen und hatte dort seine Bilder gemacht. Irgendwie hat es ja Spaß gemacht, aber ich glaube, ich werde nie wieder ganz allein einen kaum markierten Weg laufen! Zu zweit findet man die Wege einfach besser. Oder mir fehlt die Erfahrung. Naja, eine habe ich ja jetzt…

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Um 16:35 ging es weiter. Allerdings meinte Heiko beim Ausparken, dass wir vermutlich einen Platten hätten. Ach du sch…!  Wir stiegen aus und kontrollierten alle Reifen. Alles sah gut aus. Eigentlich hätte dann auch ein Lämpchen im Fahrzeug oder so leuchten müssen. Also fuhren wir los. Jede Kurve ließ sich laut Heiko richtig schwer fahren. Aber auch die Servoflüssigkeit war okay. Was war das bloß? Ich war etwas genervt, denn ich hatte keinen Bock irgendwo zur Werkstatt zu fahren oder bei Alamo das Auto zu tauschen. Aber ein Auto was nicht richtig lenkt war mir dann doch zu gefährlich. Wir machten noch einen kurzen Stopp am Yosemite Creek, aber es war nun Zeit nach Sonora zu fahren.

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Also verließen wir den Park um 17:35 und fuhren auf serpentinenartigen Straßen nach Sonora. War natürlich mit defekter Lenkung nicht  leicht. Aber es war gar nicht so voll gewesen, wie ich erwartet hatte und auch die Strecke war nicht übermäßig voll. Gut für uns. Denn die Strecke zog sich unglaublich. Teilweise wurde mir im Auto übel, da ich immer irgendetwas las oder nachsah, so dass ich mich nicht auf die Straße konzentrierte. Sollte man bei so vielen Kurven und Steigungen/Senken nicht machen… Aber es ging alles gut und ich war froh, als wir endlich um 18:45 am Days Inn eintrafen.

Dieses Motel war sicher mal sehr schön gewesen, aber jetzt war es alt und recht abgewohnt. Am coolsten fand ich den Aufzug mit seinen Gittertüren. Lohnt für den ersten Stock zwar nicht, aber mit Gepäck war das schon okay. Es war hier alles recht plüschig eingerichtet mit dickem Teppich mit Blumenmuster auf den Holzdielen. Sie knarrten sogar ein wenig. Unser Zimmer war soweit auch okay und es genügte auf jeden Fall unseren Mindestmaßstäben. Also war es für 2 Nächte okay hier.

Am Empfang fragten wir anschließend die freundliche junge Frau, ob sie uns den Weg zum Walmart erklären könne. Das tat sie sehr gut und sogar mit einer Zeichnung, so dass wir ihn dann tatsächlich auch fanden. Was wir dort aber nicht fanden waren Lebensmittel! Es wäre auf der anderen Seite noch ein Safeway, erklärte man uns. Da gingen wir auch hin. Allerdings ist Safeway im Vergleich zu Walmart recht teuer, wenn man nicht Club Mitglied ist. Aber schöner war er irgendwie schon. Wir kauften ein paar Kleinigkeiten ein und das Mädel an der Kasse fragte natürlich nach der ClubCard. Als wir erklärten, dass wir Ausländer seien und wir deswegen nicht eingetreten sind, drückte sie eine Taste und schon bekamen wir  Rabatt – sozusagen als Feiertagsgeschenk! Das ist ja total nett! Mal sehen, ob wir nicht beim nächsten Mal uns so eine Karte organisieren können, denn das Sortiment ist hier viel besser. Europäischer vielleicht…

Da wir nun aber auch total ausgehungert waren, hielten wir noch bei Jack in the Box. Wir gaben unsere Bestellung auf und dieses Mal bekamen wir keine Nummer, sondern ich hinterließ meinen Namen. War etwas irritierend  am Anfang, aber wieso nicht?

Anschließend sollte es zurück zum Motel gehen. Doch noch bevor wir abgefahren sind, hatte Heiko eine Idee. Er hatte wohl versehentlich den 4WD eingeschaltet. Einmal Klick! Und schon ließ sich unser Yukon wieder vernünftig lenken! Erleichtert fuhren wir zurück ins Motel, wo wir versuchten noch ins Internet zu gelangen. So richtig gelang es nicht, der offene Spot wurde um 22 Uhr geschlossen, so dass wir wohl beim Frühstück unsere Sachen erledigen würden. Im Frühstücksraum sollte nämlich der Empfang am besten sein. Hier oben war es wohl irgendwer anderes, der uns die Möglichkeit des WiFi bot. Irgendwie heikel…


Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:38:40
Tag 18: Dienstag, 05.07.2011 Sonora – Yosemite – Sonora

Heute Morgen gingen wir in den recht großen Frühstücksraum hinunter. Der musste aber auch groß sein, denn es war richtig was los dort. Wir sicherten uns einen Platz nah an einer Steckdose, damit wir unser Laptop anschließen konnten. Und siehe da: Das Hotel-WLAN funktionierte hier prächtig.

Das Frühstücksbuffet war relativ umfangreich. Es gab Kaffee, Tee, Orangensaft, Milch zu trinken und zu essen gab es die überall zu habenden süßen Teilchen, Toast und Bagels, dazu Butter und Marmeladen. Natürlich gab es auch verschiedene Cereals und sogar Portionstütchen mit Oakmeal, dass man sich in der Mikrowelle erhitzen konnte. Am Nachbartisch saßen ein paar junge deutsche Mädels, die scheinbar gerade in den USA angekommen sind. Sie wollten sich nicht eincremen, da sie ja schön braun werden wollen. Leider habe ich nicht sehen können, wie sie am nächsten Tag aussahen. Aber sie lästerten über alles und jeden und meinten genau Bescheid zu wissen. Waren wir Anfang 20 auch so?

Um 10 Uhr brachen wir dann auf, wir tankten wie jeden morgen und dann ging es wieder die Fahrt in Serpentinen hinauf zum Yosemite NP. Aber um kurz vor halb 11 machten wir noch einen Zwischenstopp am Don Pedro Lake.

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Der war aber nun nicht so aufregend, sondern einfach nur ein netter See, so dass wir zügig weiter fuhren und um zwanzig nach 11 erreichten wir den Parkeingang. Himmel, hier war jetzt echt reichlich los! Nicht annähernd vergleichbar mit dem Yellowstone. Hier war wirklich alles dicht gedrängt mit verschiedenen Fahrzeugen. Vermutlich haben sich noch einige Leute etwas im Anschluss an den Independence Day frei genommen und sind jetzt hier im Yosemite. Was soll´s, machen wir das Beste daraus.

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Eigentlich hatte ich ja eine Wanderung zum Vernal Fall etc. geplant. Erstaunlicherweise fanden wir auch einen Parkplatz, aber als Heiko feststellte, dass man hier noch eins, zwei Stationen mit dem Shuttlebus fahren bzw. alternativ an der Straße entlang laufen musste, lehnte er ab. Irgendwie war unsere Stimmung eh nicht so gut. Das lag sicher an den Menschenmassen hier oder auch an dem Wetter, das sich heute das erste Mal nicht von seiner besten Seite zeigte. Es war sehr bedeckt und es tröpfelte auch ein wenig zwischendurch.

Wir fuhren also in die entgegen gesetzte  Richtung zurück und hielten an den Lower Yosemite Falls.

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Der Weg dorthin war nicht weit, aber wirklich sehr voll. Die Leute kamen uns mit nassen Haaren und Kleidung entgegen und bald schon standen auch wir in der Gischt. Unglaublich, wie viel Wasser hier aufgestoben wurde. Fotos machen war sehr schwierig, da das Objektiv natürlich sehr schnell nass wurde und Heiko schützte es unter seinem Hemd. Er brachte sich in Position, zog die Kamera hervor, machte schnell ein Foto, drehte sich aus der Gischt weg und betrachtete das Ergebnis. Kurz die Kamera trocken gerieben und schon begann das Spiel von neuem. Das Ganze wäre sicher sehr erfrischend gewesen bei brütender Hitze, aber heute nervte diese Feuchtigkeit einfach nur.

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Um zehn nach zwei (so spät war es schon!) fuhren wir dann weiter zum Bridal Veil Fall, den wir zwanzig Minuten später erreichten. Auch hier hatten wir wieder unglaubliches Glück mit dem Parkplatz und wir gingen los. Auch die Mädels aus dem Frühstücksraum waren hier. Aha. Auf dem Weg zu dem Wasserfall kam uns schon auf dem Weg dort hinauf das Wasser entgegen. Entsprechend musste man aufpassen, dass man auf dem glatten Stein nicht ausrutschte. Die Stelle, an der man den vollen Blick auf die Falls hatte, war recht klein, aber irgendwann kam man dann auch mal ran. Hier wieder dasselbe Spiel mit der Kamera. Und voll war es hier natürlich auch wieder.

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Das machte alles keinen Spaß heute. Bei besserem Wetter und ausgeruhter hätte uns das vielleicht nicht so viel ausgemacht, aber heute waren wir irgendwie genervt. Also beschlossen wir, heute nichts mehr zu machen.

Um fünf vor drei waren wir am Parkplatz und um fünf nach drei waren wir schon am Tunnelview. Hier bot sich noch einmal der Ausblick auf das Yosemite Valley.

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Und um diesen Ausblick zu erreichen, mussten wir ein Mal kehrt machen, da hier nur ein Einbahnstraßensystem war. Und das war etwas konfus, so dass wir logischerweise zum Verlassen des Parks noch einmal um den Kreis fahren mussten um zu drehen. Dabei erwischten wir wohl die falsche Straße und fuhren zwar Richtung Parkausgang, aber nicht Richtung Sonora, sondern Richtung Fresno. Wenden war hier natürlich jetzt auch nicht mehr möglich, so dass wir entschieden noch auf den Glacier Point hinauf zu fahren. Das waren ja nur so 25 Meilen bis dort hin…

Das Wetter war nach wie vor trübe und die Fahrt zog sich in die Länge. Was man von der Straße nicht behaupten konnte. Mit viel Vergnügen konnte Heiko endlich mal wieder Serpentinen fahren, ha ha. Wir schraubten uns so höher und höher. Wann sind wir bloß endlich da? Ich war so richtig lustlos. Dann aber kamen wir endlich an. Und der Parkplatz war voll. Das gibt es doch nicht! Da fährt man soo lange und kann dann noch nicht mal aussteigen? Naja, mal wieder hatten wir Schwein und fanden ein Plätzchen. Puh, das hätte mich jetzt aber richtig genervt! Wir waren schließlich 40 Minuten in die für uns falsche Richtung gefahren um uns hier noch mal umzuschauen!

Was soll ich sagen? Das Wetter war noch immer bescheiden und man wusste gar nicht so recht, ob jetzt um 10 vor vier nicht auch schon die Abenddämmerung einsetzte. Schließlich hatten wir ja auch noch viele Meilen bis zu unserem Motel vor uns! Trotzdem sahen wir uns natürlich ausgiebig um. Der Umweg muss sich ja schließlich lohnen. Und wir waren wirklich unglaublich hoch hinauf gefahren, so dass sich trotz des Wetters ein schöner Ausblick bot.

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Plötzlich hatte ich sogar wieder Lust ein wenig zu wandern und dachte, dass die Wanderung von hier ins Tal hinunter bestimmt ganz toll sei. Naja, zum Wandern blieb heute natürlich keine Zeit mehr. Aber der Glacier Point war ein schöner Abschluss eines irgendwie doofen Tages. Um 16:45 verließen wir ihn wieder, erreichten um 18:05 den Parkausgang und um 19:15 waren wir endlich wieder am Motel.

Das war ein langer Tag gewesen und er sollte noch länger werden. Da wir total ausgehungert waren, beschlossen wir noch beim Italiener unten neben dem Hotel zu essen. Heiko ließ sich dadurch überreden, dass es dort Schweinemedaillons gibt und Schweinefleisch ist hier in den USA scheinbar Mangelware. Wir gingen also hinunter und bestellten jeder eine Vorspeise und ein Hauptgericht: Heiko wählte Homemade Garlic Fries, Minestrone und die Schweinemedaillons, ich Bruschetta und Peperoni Pizza.

Als Deko hatten sie überall Weinflaschen stehen, die mit Grüßen ihre Gäste versehen waren. Fand ich total witzig die Idee. Manchmal war es nur eine Empfehlung für den Wein, manchmal auch Lob für das ganze Restaurant. Das ließ ja auf einen gelungenen Abend hoffen, auch wenn wir beide alkoholfreie Getränke bestellten.

Dann kamen die Vorspeisen, die sehr gut geschmeckt haben. Witzig waren Heikos Fries, denn man wusste nicht so recht, ob das Pommes mit Knoblauch oder Knoblauch mir Pommes waren. Zwischen den sehr grob gehackten Knoblauchzehen waren halt die Pommes. Geschmeckt hat es super, aber den kompletten Knoblauch haben wir nicht geschafft. Das war einfach viel zu scharf nach einer Weile, obwohl ich wirklich reichlich davon aß. Heiko aber auch.

Dann kam unser Hauptgericht. O weh, was haben wir denn jetzt falsch gemacht? Ich bekam eine Salami Pizza! Die Kellnerin bemerkte unsere Verwirrung und hakte nach. Wir erklärten, dass ich Vegetarierin sei, und deshalb diese Pizza nicht das Richtige für mich sei. Und ich erklärte, was wir in Deutschland unter Peperoni verstehen. Jetzt war sie total verwirrt und meinte, dass Peperoni doch eine Wurst sei! Ich durfte mir aber ein neues Essen aussuchen und sie fragte Heiko, ob er die Pizza haben wolle. Er wollte sie später, denn für ihn sah sie sehr verlockend aus. Er wollte sie als Doggy Bag. Ich bestellte mir daraufhin eine Käsepizza nicht ohne zu fragen, ob die denn auch wirklich Veggie sei. Das war sie und eine ganze Weile später bekam ich sie. Sie schmeckte recht gut, war aber auch nichts Besonderes. Aber pappsatt waren am Ende wir beide. Wir zahlten und wunderten uns, dass meine Peperoni Pizza nicht kam. Sie stand aber auch nicht auf der Rechnung. Da hatte es wohl noch ein Missverständnis gegeben und packten ein dickes Trinkgeld oben drauf als Entschuldigung für die Umstände, die wir ihnen gemacht hatten.

Nach diesem aufregenden Erlebnis war dieser Abend dann aber auch beendet.
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:39:51

Merkt ihr was? Die Luft ist fast raus bei uns. Das wird erst mal auch nicht besser. Eigentlich fast bis zum Schluss, denn da wird das Death Valley uns noch einmal so richtig begeistern. Aber vorher haben wir auch noch ein paar andere Ziele, die ich euch natürlich nicht vorenthalten will.
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:40:28
Tag 19: Mittwoch, 06.07.2011 Sonora – San Francisco – Redwood City

Heute ließen wir es gemütlich angehen. Wir gingen frühstücken und heute probierte ich auch mal das Oakmeal aus der Mikrowelle. Gar nicht so übel  - hatte ja auch die Geschmacksrichtung Ahornsirup gewählt, grins. Entsprechend süß war es aber auch. Danach hatte ich aber auch noch Appetit auf was Richtiges und holte mir aus der Kühlbox im Auto Käse und Tomaten. Dazu machte ich mir Toast. Heiko frühstückte wie immer nur wenig und befasste sich mit der Sicherung der Fotos und dem GPS-Abgleich. Anschließend packten wir unsere Sachen und erst um 10:40 checkten wir aus. Natürlich wurde wieder getankt und um halb 12 machten wir Halt bei Carl´s Jr. um einen Happen zu essen. Da waren wir bereits in Oakdale. Eine knappe halbe Stunde hielten wir uns auf, bevor wir Richtung San Francisco weiter fuhren. Um 13:35 befuhren wir die San Francisco Bay Bridge, was uns $4 kostete. Jetzt geht es also nach San Francisco! Eigentlich die einzige Stadt, auf die ich mich ein wenig freute. Als Ziel hatte ich in mein Handy die Lombard Street eingegeben, die berühmte sich abwärts schlängelnde Strasse. Zunächst mussten wir aber durch den massiven Stadtverkehr und das Linksabbiegen schlug an einigen Stellen fehl, da nicht erlaubt oder wir nicht rechtzeitig auf die richtige Spur kamen. Dann aber gelang es doch. Und schon ging es hinauf und hinunter – recht steil sogar! – wie in der Krimi-Serie „Die Strassen von San Francisco“ mit Karl Malden und Michael Douglas in den 1970ern. Cool!

Kurze Zeit später wies uns das Handy an links abzubiegen, was dieses Mal direkt gelang. Diese Straßen hier waren ja auch schon längst nicht mehr so breit wie noch zu Beginn. Also sind wir abgebogen und das Handy meldete, dass wir unser Ziel erreicht hätten. Wir sind der Straße gefolgt, um dann irgendwann die Serpentinen zu erreichen. Aber irgendwann stellten wir fest, dass wir wohl in einem Knick der Vorfahrtsstrasse gefolgt waren, was aber ab hier nicht mehr die Lombard Street war. Ups! Da uns aber Schilder auf die Golden Gate Bridge hinwiesen, entschlossen wir uns, zuerst zu dieser zu fahren. Es dauerte auch gar nicht lange und wir waren dort. Eine mehrspurige Autobahn im Prinzip und kein bisschen romantisch! Wir fuhren hinüber und konnten den hier typischen Nebel sehen. Jetzt waren wir also auf dieser berühmten Brücke, aber den großen Kick gab es mir nicht. Dafür war die Straße viel zu ätzend.

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Kurz hinter der Brücke gab es aber einen View Point. Ich war ja echt gespannt, wie teuer das Parken hier sein würde, denn ich wusste, dass sich die Städte mehr als gut ihren Parkraum bezahlen ließen. Umso erstaunter waren wir,  als wir bemerkten, dass hier das Parken kostenlos sei. Toll! Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. So ein bisschen Glück tat mal wieder gut…

Also stiegen wir aus und machten hier schon Fotos von der Brücke und in die Bucht hinein. Der Nebel allerdings verhinderte perfekte Fotos. Weder Alcatraz war ohne Nebel drauf zu kriegen noch die Brücke.

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Damit war aber auch zu rechnen gewesen und wir zogen los, um auf die Brücke selbst zu gehen. Da aber die eine Seite (stadteinwärts) für Fußgänger und Radfahrer gesperrt war, tummelten sich die Touris alle auf einer Seite – zu Fuß und auf Leihrädern. Wäre ja bestimmt klasse, die Brücke komplett mit dem Rad zu überqueren, andererseits werden die Räder nicht billig sein und an einer Autobahn fahren ist ja auch nicht das tollste. Also war es schon gut wie es ist.

Hier oben war es echt kalt, nur 59°F und dazu der Nebel und Wind. Wir liefen darauf los, als wir plötzlich ein Hallo! hörten. Das gibt es doch nicht! Da kam uns doch tatsächlich das Pärchen vom Lake Powell mit ihren Freunden entgegen! Amerika ist wohl doch nur ein Dorf, oder? Wir quatschten kurz über unsere Erlebnisse und verabschiedeten uns. Auf Wiedersehen? Wer weiß. Vielleicht liest ja einer von den Vieren den Reisebericht im Forum und wird stutzig. Während des Urlaubs haben wir sie jedenfalls nicht noch einmal getroffen.

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Nach einem Toilettengang verließen wir dann den View Point an der Golden Gate gegen 15 Uhr. Wir durchfuhren den Tunnel, aber irgendwie war da nichts von dem wir wussten, dass es für uns interessant sein könnte. Es folgte eine etwas heftigere Diskussion über das weitere Vorgehen. Schließlich hielt Heiko an einer Tanke an, um einen Stadtplan von San Francisco zu erwerben. Noch gereizter kam er wieder hinaus mit der Information, dass ein Plan von der Größe eines DIN A4 Blattes $10 kosten würde. Das waren wir beide irgendwie nicht bereit auszugeben zumal uns ja nur noch maximal ein halber Tag hier blieb. Also beschlossen wir, uns vom Navi noch einmal zu der Stelle führen zu lassen, wo wir zuvor falsch abgebogen waren und die Lombard Street verließen.

Also ging es über die Golden Gate zurück und dieses Mal wurden $6 Maut fällig. Zuverlässig führte uns das Navi wieder zur Lombard Street und wieder fuhren wir sie entlang. Dieses Mal aber passten wir auf und fuhren nicht die abknickende Hauptstrasse nach rechts sondern gerade aus weiter. Ah, dies war jetzt auch die Lombard Street! Schon wurde es grüner und ruhiger, allerdings kamen wir nicht zu den Serpentinen. Hä? Hat die jemand hier weggebügelt? Das kann doch nicht sein! Es war auch überhaupt nicht hügelig! Plötzlich war Ende der Straße und wir standen an irgendeinem Anwesen mit Park. Oder Ähnliches. Jetzt waren wir aber total irritiert und schon sehr genervt, als wir ein Hinweisschild auf den 49-Mile-Scenic-Drive sahen. Hurra! Den wollte ich sowieso fahren und der führte uns dann mit Sicherheit auch zur berühmten Stelle der Lombard Street. Mir war immer noch nicht klar, was wir wohl falsch gemacht haben.

Wieder besser gelaunt fuhren wir den Hinweisschildern nach, bis eine Baustelle mit Umleitung kam. Tja, dann eben so entlang. Es folgten weder neue Umleitungsschilder noch welche mit dem Scenic Drive. Och nö! Das ist doch jetzt aber echt ätzend! Immerhin wurden wir zum Inspiration Point geführt, von wo aus man noch einmal eine schöne Aussicht hatte.

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Nun war es schon Viertel vor vier und wir wussten nicht, wie lange wir zum Motel brauchen würden. Wir haben noch kurz überlegt, ob wir einfach dem kleinen gelben Wagen verfolgen sollten, der eine Art Stadtführer war, nur dass man halt selbst steuerte. Aber das machten wir natürlich nicht. Schließlich wollen wir die Leute, die das sicher teuer bezahlt haben, auch nicht belästigen, nur weil wir zu doof sind.

Wie doof wir oder speziell ich bin, stellte sich später heraus. Aus lauter Frust programmierten wir das Handy auf Redwood City und unser Motel. Während wir so durch die überfüllten Hauptstraßen San Franciscos geleitet wurden, sah ich mir noch einmal den Straßenatlas an. Und was fand ich? Einen kleinen Stadtplan von San Francisco! Da hätte ich ja echt mal früher drauf kommen können! Ich suchte und fand die Lombard Street. Und da fasste ich mir richtig an die Stirn! Das Navi hatte uns brav zur Lombard Street geführt, jedoch hätten wir von Anfang an nicht links darauf einbiegen dürfen, sondern rechts! Und da ging sie auch noch ein ganz langes Stück weiter und auf dem Plan war zu erkennen, dass das andere Ende der Straße zur Fishermans Wharf und den Serpentinen führte! So ein Mist! Das kommt, wenn man dem Navi vertraut und sein Gehirn nicht benutzt! Heiko hatte allerdings jetzt auch keine Lust noch umzukehren. Wir mussten ja schließlich noch nach Redwood, hatten großen Hunger und Wäsche waschen mussten wir auch, da wir ja die dann folgende Nacht zelten würden und da war Waschen nicht so ideal.

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Etwa 16:30 erreichten wir das Motel in Redwood City. Die Lage war zwar etwas blöd an einer Hauptstraße, aber das Motel war an sich recht nett und hatte einen verlockenden kleinen Pool. Unser Zimmer lag Parterre mit Balkon zum Pool hin und war wieder mal absolut okay. Sogar ein Sofa gab es.

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Wir gingen aber erst mal zum IHOP-Restaurant nebenan, da wir wirklich sehr hungrig waren. So gestärkt gingen wir in die Lobby und fragten, ob wir Quarter für die Waschmaschinen benötigten. Leider bekamen wir die Auskunft, dass diese defekt seien. Wie doof! Wir wollten einfach nur die Wäsche in die Maschine schmeißen und uns währenddessen am Pool entspannen. Daraus wurde nun nichts. Da wir aber keinen Bock hatten, schon wieder alles mit der Hand zu waschen, gingen wir wieder nach vorn und fragten nach einem Waschsalon in der Nähe. Den gab es, aber blöderweise konnte uns der nette Mann den Straßennamen nicht genau nennen und versuchte es irgendwie zu beschreiben. Wir wollten es trotzdem versuchen und packten die Wäsche zusammen.

Was ja irgendwie zum Tag passte: Wir sind wohl wieder mal irgendwo falsch abgebogen und landeten in einem reinen Wohngebiet mit Einfamilienhäusern. Na, hier wird ja wohl kein Waschsalon sein, oder? Wir fragten einen älteren Herrn, der gerade zu seinem Auto ging und er beschrieb uns den Weg noch einmal. Nur war er sich auch nicht ganz sicher… Nach einiger Herumgurkerei fanden wir den Waschsalon, parkten in der Nähe und fütterten brav die Parkuhr. Das Viertel hier war wohl eher das der sozial Schwächeren. Aber richtig unwohl fühlten wir uns nicht. Im Waschsalon waren dann einige südländisch aussehende Frauen mit riesigen Wäschebergen, die sie gekonnt in Säcken auf Einkaufsroller oder Sackkarren spannten. In einer Ecke hing ein Fernseher, wo ein Programm auf Spanisch lief. Wir fütterten die Waschmaschine mit Wäsche und Quarters und vertrieben uns die Zeit mit Flippern. Das hatten wir beide schon Jahre nicht mehr gemacht und wir hatten viel Spaß dabei. Zum Glück brauchen amerikanische Waschmaschinen nicht so lange und nach einer guten Stunde war unsere Wäsche nicht nur gewaschen, sondern die meisten Teile auch bereits getrocknet – zumindest die, die trocknergeeignet sind. Zurück am Auto stellten wir dann fest, dass wir die Parkuhr hätten gar nicht füttern brauchen. Das Geld gab es trotzdem nicht zurück. Man sollte schon genauer lesen, was da so drauf steht!

Wieder zurück am Motel beschlossen wir doch für´s Internet $4.95 auszugeben, da Heiko die GPS-Daten mit den Bildern abgleichen wollte und ich auch noch mal eine Mail nach Hause senden wollte. Schließlich war es morgen Abend nicht so einfach, da wir ja campen würden. Das funktionierte dann auch. Und bei der Gelegenheit buchte ich eine Nacht im Death Valley in Stovepipe Wells, da Heiko nun absolut keinen Bock mehr auf´s Zelten hatte. Schon gar nicht im Death Valley. Die Unterkunft war zwar nicht billig, aber bisher haben wir ja mehr als sparsam gelebt, so dass dies drin war. Leider konnte ich Panamint Springs nicht Online canceln. Naja, noch mal $15 weg, aber wenn es Heiko glücklich macht, war mir das auch egal.
 


Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:42:20
Tag 20: Donnerstag, 07.07.2011 Redwood City – Kirk Creek

Irgendwie war die Luft raus oder der Jetlag war endgültig vorbei, denn erst um 9 Uhr saßen wir im IHOP zum Frühstück. Gestern Abend haben wir noch unseren letzten Besuch dort bewertet und dafür einen Gutschein-Code erhalten. Der sollte uns einen Short Stack einbringen. Aber wir beide wählten jeder noch ein Frühstücksmenue dazu, so dass unser Tisch recht voll wurde. Ich bestellte „Mist“, was eines meiner Lieblingsgetränke geworden war. Sogar an den widerlichen Geschmack der gechlorten Eiswürfel konnte man sich fast gewöhnen. Ich brauchte mir also um E-Coli keine Sorgen zu machen.

Um 11 checkten wir dann aus und fuhren noch einmal zum Waschsalon, um auch die restliche Wäsche noch einmal durchzuwaschen. Am Campground wird bestimmt keine Waschmaschine sein und wer weiß, wie aufwändig das in Visalia (unser anschließendes Ziel) werden würde.

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Anschließend kauften wir noch bei Safeway ein. Wir brauchen definitiv eine Club Card von dort – beim nächsten Mal. Die haben echt die leckereren Sachen dort!

Nun wurde es aber Zeit! Es war 13 Uhr durch und wir wollten doch zum Highway 1! Also schnell getankt und los. Das Handy war auf einen Ort am Highway 1 programmiert und los ging es. Mann, das war ja echt weit von hier aus! Wir kamen in ein Waldgebiet und hatten mal wieder reichlich Serpentinen zu fahren. Plötzlich sollten wir in eine kleine Straße abbiegen. Ich weiß es noch genau: Die Old La Honda Road. Okay, die sah zwar sehr schmal aus, aber auf zu neuen Entdeckungen, vielleicht ist das ja „der“ Geheimtipp? Schnell waren wir davon aber nicht mehr überzeugt. Die Straße war steil, eng und unübersichtlich. Heiko ist ein guter Fahrer, aber er hatte schon etwas Mühe den Wagen durch die engen Kurven zu manövrieren. Manchmal hupte er, weil man ja nicht wusste, ob uns jemand entgegen kommt. Das passierte zum Glück nicht. Was dann passiert wäre, mag ich mir nicht vorstellen.

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Dann aber endlich war sie da, die Pazifikküste! Natürlich stoppten wir mehrmals und ich erhielt auch Gelegenheit meine Sandalen samt Füßen darin in den Pazifik zu halten. Zum Schwimmen war der definitiv zu frisch und vor allem auch zu gefährlich. Allerdings gab es so eine Art natürlichen Pool, wo die Kinder planschten. Der war wohl nicht so tief, so dass er sich tagsüber aufwärmte. Außerdem waren rundherum viele Leute hier an den Picknickbänken, um mit Familien und Freunden zu grillen und Spaß zu haben.

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Am Pigeon Point Lighthouse machten wieder Mal einen Zwischenstopp. Ich war schon etwas unruhig, da es schon 15 Uhr war und ich noch zum Ano Nuevo State Park wollte. Außerdem war die Gesamtstrecke zu unserem Campground auch noch recht lang.

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Trotzdem streiften wir ein wenig herum und Heiko kam zu mir, und sagte, dass er eben versehentlich eine Schlange aufgeschreckt hätte. Er wollte ein paar Blumen fotografieren, als sich unter ihnen plötzlich der Boden bewegte. Heiko hielt mit seiner Kamera drauf und knippste. Er hatte nicht mal darüber nachgedacht, ob sie vielleicht giftig sein könnte! Spätere Google-Suche ergab, dass das eine Rotseitige Strumpfbandnatter sein muss, nicht giftig. Dafür aber wohl nur hier in dieser Gegend zu finden. Wow, was er dann doch für ein Glück (im doppelten Sinne) hatte!

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Ich drängte trotzdem auf die Weiterfahrt, so dass wir den Ano Nuevo State Park um halb vier erreichten. Wir entrichteten die $10 Eintritt und erhielten das Permit, um bis zu den Ausblickspunkten zu gehen. Hier sollten wir dann die Seeelefanten sehen können. Wir erhielten den Hinweis, dass um 5 der Park geschlossen werden würde. Okay, das reicht, wenn doch die Tiere schon in einer halben Stunde erreichbar sind…

Wir gingen durch eine Schilflandschaft und schon bald konnten wir die Seeelefanten auch hören. Eine gute halbe Stunde verging und wir erreichten tatsächlich einen Viewpoint. Aber es war nur ein schöner Ausblick auf den Pazifik und nicht auf die Tiere, die noch immer nur zu hören waren.

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Aha, da hinten ging es ja noch weiter. Komisch, die vorhergesagte halbe Stunde war schon längst vorbei, aber wir genehmigten uns noch ein Stück der Strecke bis zum nächsten Viewpoint. Jetzt ging es durch tiefen Sand die Dünen hinauf und hinab. Dann eine Kette und der Hinweis, man möge doch den nächsten Viewpoint aufsuchen. ?????? Nee, also das war uns jetzt doch zu viel. Das wäre ja die gleich Strecke noch einmal gewesen und das nur durch Sand.

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Und der Park würde gleich geschlossen werden. Und wir mussten noch sehr weit fahren! Missmutig machten wir Kehrt und stiefelten zurück zum Parkplatz. Tatsächlich war das Rangerhäuschen nicht mehr besetzt, aber man konnte sich jetzt sozusagen kostenlos auf den Weg machen. Das taten auch einige. Wir dagegen hatten $10 für die Seeelefanten gespendet, ohne auch nur einen zu sehen…

Jetzt aber Gas! Heiko war gar nicht bewusst gewesen, wie weit wir noch fahren mussten. Hatte ich das nicht deutlich gemacht? Vermutlich nicht richtig. Wir fuhren jetzt also den Highway entlang, allerdings schon bald nicht mehr entlang der Küste. Das hatten wir nicht erwartet und schon gar nicht einen ordentlichen Stau vor Monterrey. Oh Mann, ging es jetzt die ganze Zeit so weiter? Es war schon recht spät geworden und auch extrem neblig heute, so dass wir uns den 17-Mile-Drive sparten. Naja, die Lonely Cypress sieht man ja oft auf Bildern, sogar Heiko hat noch eins im Fotoalbum von 1993… Das wollte er eigentlich ersetzen, grins.

Der Stau löste sich irgendwann auf und wir gelangten dann auch immer mal wieder an die Küste. Es wurde langsam dunkel und der Nebel tat sein Übriges. Es sah wirklich toll hier aus, aber ein wenig mehr Sonne hätte uns gut getan. Und ein bisschen mehr Zeit. Wir wurden schon ein wenig nervös, da ich nicht genau wusste, wo der Campground genau lag. Wir konnten die verbleibende Strecke nur schätzen. Immer wieder waren Baustellen, da es im letzten Winter mehrere Felsabbrüche und Steinschläge gegeben hatte. Wir hatten schon Sorge, dass wir nicht an den Campground heran kommen würden wegen der Straßensperrungen. Aber der Highway wurde rechtzeitig wieder freigegeben, mit ein paar Einschränkungen eben.

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Es war schon Viertel vor neun, als wir endlich das Schild sahen. Es war schon fast dunkel und wir wären beinahe daran vorbei gefahren. Endlich der Campingplatz. Schnell haben wir unsere Site gefunden und das Zelt aufgebaut. Dieses Mal aber mit Überzelt, da ich fürchtete, dass ich sonst am nächsten Morgen in einer Pfütze oder so aufwachen könnte.

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Kurze Zeit später kam dann auch der Host vorbei und checkte, ob wir auch die sind, die diesen Platz gebucht haben. Das passte natürlich. Wir unterhielten uns kurz und er meinte, dass es eine gute Entscheidung sei, das Überzelt mit aufzubauen. Auch warnte er uns vor raccoons, die auch schon mal eine draußen stehen gebliebene Kühlbox öffnen würden. Also bloß nichts draußen stehen lassen! Wir versprachen es, denn nichts anderes hatten wir vor. Aber was zum Himmel sind raccoons?

Wir hatten wirklich eine schöne Site, direkt an der Küste, die Nachbarn recht weit weg. Gerne hätten wir ein Lagerfeuer entfacht, aber hatten das gar nicht vorher mit bedacht, so dass wir jetzt natürlich auch kein Feuerholz hatten. Und die Gegend machte auch nicht den Eindruck, dass in der Nachbarschaft noch irgendein Geschäft auf haben würde, das welches verkauft. Also setzten wir uns mit ein paar Flaschen Bier und der 2l-Flasche Wodka an den Picknick-Table und genossen den Rest des Sonnenuntergangs.

Irgendwann drückte die Blase und ich ging zu den Restrooms. Es war ganz schön dunkel hier, sogar die Toiletten waren nicht beleuchtet. Eine weitere Person dort hatte eine Stirnlampe, was weit schlauer war als meine Taschenlampe – man hat halt beide Hände frei… Und sauber war es hier wirklich nicht, so dass es ohne Licht auch nicht ging. Oder wäre es vielleicht besser gewesen? Nein, denn Heiko trat mit seinen Schlappen in etwas Nasses und seine Socken sogen sich voll, igitt! Hoffen wir mal, dass das nur Wasser war…

Ich kam jedenfalls wieder an unserem Platz an und Heiko fragte mich, ob ich beim Weggehen das Tier gesehen hätte. Hä? Nee, was für ein Tier? Es sei direkt hinter mir an der Bank entlang gegangen zur Straße hin. So groß wie ein Hund, größer als eine Katze jedenfalls. So betrunken war er doch nicht!? Ah, vielleicht ein raccoon? Ist ein raccoon vielleicht ein Waschbär? Ja, aber sind Waschbären so groß? Eine Teilaufklärung sollte am nächsten Morgen erfolgen. Noch ein paar Schluck vom Alkohol und wir fielen ins Bett. Gut, dass wir im Yellowstone dickere Schlafsäcke gekauft haben, denn es wurde recht frisch. Gefroren haben wir aber beide nicht.


Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:55:18
Tag 21: Freitag, 08.07.2011 Kirk Creek – Visalia

Wir wachten relativ früh auf. Aha, das Zelt ist von außen nass und recht frisch ist es auch. Trotzdem frühstückten die meisten unserer Nachbarn draußen an den Picknickbänken. Das taten wir auch, während nebenbei unser Zelt trocknen sollte.

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Die Restrooms waren so wenig einladend, dass wir die Natur hier nicht weiter genießen und noch zum Pazifik hinunter steigen wollten. Denn früher oder später würden wir "Müssen" müssen… Während Heiko das Auto packte und das Zelt zum Trocknen darin ausbreitete, ging ich noch mal über den Campground. Am Eingang gab es verschiedene Informationstafeln, unter anderem auch eine, die vor racoons warnte. Und wer grinste mich dort von einem Foto an? Ein Waschbär! Na, so was, da hatte Heiko mir nach der Schlange nun auch den Waschbären bei den Tiersichtungen voraus! Ich tat mal so, als ob ich darüber beleidigt wäre… Tja, und was gab es da vorne noch zu sehen? Brennholz! Hätte man sich dort einfach abholen können. Och nööö! Gestern Abend im Dunkeln haben wir das natürlich nicht gesehen. Was soll´s. Und dann gab es dort noch eingezäunt Poison Ivy. Ah, da also bloß nicht dran kommen!

Um 20 vor zehn brachen wir dann auf. Ein Stück ging es noch den Hwy.1 entlang, aber auch heute war es wieder neblig. Aber heute standen wir nicht so unter Zeitdruck und hielten an einigen Viewpoints.

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Einer davon war besonders interessant. Das Geräusch kennen wir doch? Erst gestern haben wir es deutlich vernommen! Das müssen Seeelefanten sein! Uih, und da vorne sind ja auch welche! So nah! Mist, ohne Tele waren die natürlich nicht so gut auf das Bild zu bekommen. Wir beobachteten eine Menge Leute, die alle zu einer bestimmten Stelle gingen. Da sind wir natürlich auch hin. Wow, da waren ja noch viel mehr und auch näher! Aber doch zu weit für unser Weitwinkel. Schade.

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Offenbar fand dort gerade ein Generationenkampf statt. Die Tiere fetzten sich teilweise ganz schön, während andere faul im Sand lagen und sich nur rührten, um wieder eine Schaufel davon mit ihrer Flosse auf sich zu werfen. Was für ein Schauspiel und das völlig kostenlos!

Natürlich muss ich mir noch heute die Lästereien von Heiko anhören über die „verschwendeten“ $10 und das das Ganze auch ohne Laufen ganz kostenlos zu haben gewesen ist. Kann ich das ahnen?

Während ich weiter fasziniert auf die Tiere schaute, bemerkte ich, dass Heiko eine Frau angesprochen hatte. Sie war ebenfalls deutschsprachig und hatte ebenfalls eine Canonkamera dabei. Mit schönem Tele drauf. Tja, und da war Heiko mal ganz cool – oder eher verzweifelt? Das Gespräch ist in etwa so abgelaufen:

Heiko: Entschuldigen Sie, ich habe bemerkt, dass Sie Deutsch sprechen. Mir ist mein Tele kaputt gegangen und da ich sehe, da ihres auf meine Kamera passen würde, wollte ich Sie fragen, ob ich es mir mal ausleihen darf. Ich bekomme sonst die Tiere nicht richtig aufs Bild

Frau: Äh, ja, klar! Ich bin sowieso fertig und warte nur noch auf meinen Mann. Aber wie mache ich dann meine Kamera zu?

Heiko: Ganz einfach, nehmen sie in der Zeit mein Objektiv!

Gesagt – getan. Die Objektive wurden getauscht. Sollte diese super nette und unkomplizierte Frau das hier lesen, dann ein ganz ganz großes Dankeschön! Das war ein Highlight in diesem Urlaub, an das wir noch lange denken werden und auch gerne immer wieder erzählen.

Dass so wunderbare Bilder entstanden, muss ich nicht mehr erwähnen… Und dass der Mann der Frau genauso irritiert über die Aktion wie ich war auch nicht, oder? Wir hielten noch einen kurzen Plausch und dann zogen wir jeweils in die entgegen gesetzten  Richtungen davon. Natürlich nicht ohne die Objektive wieder zu tauschen.

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Bald darauf verließen wir die Küstenstraße, um nach Visalia zu gelangen. Schnell veränderte sich die Landschaft und wir hatten nichts weiter zu sehen.

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Dann irgendwann ein Stau. Eine Baustelle. Das kennen wir ja schon, aber wir standen sehr lange und vor uns war die Baustelle auch nicht zu sehen. Uns kamen auch keine Autos entgegen und die Schlange hinter uns wurde auch immer länger. Und dann kam irgendwann das erste Auto und ich begann spaßeshalber mal zu zählen. Weit über 200 Autos! Und jedes Mal, wenn wir dachten, „jetzt ist aber Schluss, jetzt sind wir dran“, kam noch eine Kolonne. Aber dann waren wir endlich dran und auf der anderen Seite der Baustelle warteten bereits wieder über 150 Fahrzeuge… Geduldig! Irgendwie stecken die hier solche Dinge lockerer weg als bei uns. Oder täuscht das?

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Um 15 Uhr erreichten wir unser Motel in Visalia. Beim Check in fanden sie unsere Reservierung nicht. Sie wurden immer hektischer und immer mehr Leute suchten danach. Was soll´s, dachten die sich wohl, dann bekommen die netten Leute trotzdem ein Zimmer und ich legte meine Kreditkarte vor. Der Mann wurde stutzig, kramte noch einmal und fand unsere Reservierung. Sie lief auf meinen Namen! Und das obwohl Heiko reserviert und mit seiner Kreditkarte bezahlt hatte. Ich war nur als weitere Reisende mit angegeben worden. Dann konnten wir auf unser Zimmer. Das hier ist eine richtig schöne Anlage mit Pool. Wir wohnten in einem der hinteren Gebäude im ersten Stock. Dummerweise ist kurz vor uns wohl eine Jugend-Football-Mannschaft angekommen. Na, das wird wohl eine kurze Nacht…


Um halb fünf waren wir schon wieder beim Einkaufen – dieses Mal ein Safemart. Ist wohl so eine Art Discounter im Großformat. Aber so richtige Schnäppchen machten wir dort nicht. Nebenan war dann Roundtable Pizza. Da wollten wir rein, da es jetzt echt mal Zeit zum Essen war. Blöderweise ist unsere Footballmannschaft (vielleicht waren es auch die Gegner?) vor uns dort eingefallen und wir mussten sehr lange warten, bis wir bestellen konnten. Wir entschieden uns für eine große Pizza mit Champignons, die sehr lecker war. Nur hatten wir das Angebot falsch verstanden und dachten es gäbe auch ein Getränk dazu. Nö, das war nicht dabei und ein Free-Refill Getränk gab es jetzt nur noch im Zusammenhang mit einer Bestellung. Für uns gab es nur die Möglichkeit, eine Flasche Soda zu kaufen…

Nach dem Essen ging es zurück ins Motel und das erste Mal in diesem Urlaub sprangen wir in den Pool. Und bis auf drei Kinder hatten wir den für uns. Einfach herrlich!

Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:56:10
Tag 22: Samstag, 09.07.2011 Sequoia und Kings Canyon

Irgendwie waren wir beide heute etwas lustlos. Zum einen fehlte es uns an richtiger Erholung in dieser Reise (einen Pooltag hätten wir vielleicht mal einbauen sollen oder so) und zum anderen war für heute nur der Sequoia und Kings Canyon geplant. Ich habe mich kaum über diese Nationalparks, die ja zusammen hängen, vorab informiert. Ich wusste nur vom Generals Highway, der durch den ganzen Park führt und dass man da immer mal wieder Aussichtspunkte hat oder kurze Trails laufen kann.

Warum hatte ich mich darauf kaum vorbereitet? Ich hatte alle Orte bis hierhin intensivst bearbeitet (na ja, San Francisco auch nur halbherzig, ich gebe es zu) und der Reiz an diesem Park war auch nicht allzu groß. Auch in den Reiseberichten im Forum tauchte er eher selten auf. Viele verbrachten mehrere Tage im Yosemite oder im Arches, aber den Sequoia fuhren die meisten gar nicht erst an oder eben nur mal so durch. Oft auch, weil sie zig Jahre zuvor schon mal dort waren und da nicht noch mal unbedingt hin wollten.

Wie auch immer. Ich war bereit gewesen, diesen Park von der Liste zu steichen, aber Heiko bestand darauf, dort hin zu fahren, damit ich die Sequoias auch mal erleben kann. Man hätte zwar im Yosemite die Mariposa Grove besuchen können, aber… Jetzt waren wir in Visalia und es sollte nun zu den Riesenbäumen gehen.

Wir waren erst sehr spät unterwegs, denn während Heiko im Wendy´s spätstückte, wurden im Waschsalon noch mal ein paar Klamotten gewaschen. Letztendlich waren wir erst um 12:30 an der Tanke in Visalia und anschließend ging es los. Am Straßenrand waren öfters mal Stände mit Obst zu sehen und auch an Orangenplantagen fuhren wir vorbei. Ich wollte mir eigentlich mal während dieser Reise mal frisches Obst holen, aber wir nutzten auch heute die Chance nicht. Und dabei hätte ich mir doch extra bei einem Burgerbrater ein je kleines Tütchen Pfeffer und Salz gemoppst um mal eine frische Avocado zu essen (die nicht tagelang zu Haus gelegen hat um weich zu werden)….

Zum Sequoia war es gar nicht weit, nur ca. 50 Meilen. Vielleicht war auch das ein Grund für unsere Bummelei am Morgen. Die Landschaft änderte sich bald und es wurde bergiger und grüner. Es ging mal wieder über Serpentinen in den Sequoia hinein. Schon um zwanzig nach eins waren wir dort. Als erstes gab es den Tunnel Rock zu sehen, unter dem ein Auto durchfahren hätte können, war aber gesperrt.

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Sicher hätte man hier irgendwo einen netten Trail laufen können, aber Heiko hatte heute gar keine Lust zu laufen. So fuhren wir einfach den Generals Highway entlang und konnten immer mal wieder fantastische Ausblicke ins Tal genießen.

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Und außerdem die Riesensequoias. Das waren schön mächtige Giganten. Aber so richtige Begeisterung wollte bei mir nicht aufkommen. Aber das Rot ihrer Stämme faszinierte mich.

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Irgendwann kamen wir mal wieder an eine Baustelle. Es waren nur ein paar Wagen vor uns, aber wir warteten seeeehr lange. Nach einer Viertelstunde kam dann endlich das Pilotfahrzeug mit einer – vielleicht zwei – Handvoll Autos im Gefolge. Wie, das war´s schon? Warum haben wir so lange dafür warten müssen? Das sollten wir jetzt herausfinden. Die Baustelle war sehr lang. Durch die nun sehr enge Straße und an tiefen Schluchten entlang wurden wir geführt. Und das gefühlt mehrere Minuten lang. Aha! Deswegen hat das so lange gedauert!

Tja und weiter ging es durch ganz normalen Wald. Naja, nicht ganz normal, denn dazwischen standen ja immer wieder die Riesensequoias. Wir machten ein kleines Picknick zwischendurch, aber ansonsten verlief alles recht ereignislos. Einmal trafen wir noch Norweger, die sich aber scheinbar auch mehr versprochen haben. Mehr? Was denn mehr? Da machte sich dann meine mangelnde Vorbereitung wieder bemerkbar.

Kurz nach dem Verlassen des Sequoias begann auch schon der Kings Canyon. Hier konnte ich Heiko zum Glück überreden, den kleinen Rundweg zum Grants Tree und zum Fallen Monarch zu laufen. Das hat mir dann wieder richtig Spaß gemacht.

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Durch den gefallenen Riesen konnte man durch laufen. Gigantisch, wenn man dabei bedenkt, dass dies ein einzelner Baumstamm ist!

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An vielen Bäumen waren Brandnarben zu sehen. Manchmal sogar sehr große. Dennoch lebten die Bäume weiter, denn sie bezogen ihre Nahrung mit Hilfe ihrer Nadeln. Was unten tot aussah, erstrahlte gaaaaaanz weit oben in schönstem Grün an den toll roten Ästen. Eine tolle Farbkombination mit dem blauen Himmel im Hintergrund!

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Jetzt, wo ich wieder Spaß an diesem Tag hatte, war es aber auch schon recht spät geworden. Wir wollten nicht den gleichen Weg wieder zurück nehmen und fuhren also sozusagen als Kreis wieder zurück nach Visalia. Heftige Serpentinen erwarteten uns. Die im Dunkeln zu fahren wäre sicher ein Abenteuer gewesen, auf das ich aber ganz gerne verzichtet habe. Allerdings hätte ich im Gegenzug dann vielleicht auch mehr vom Kings Canyon gesehen…

So kam es, dass wir um Viertel nach sieben in Visalia bei Roundtable uns jeder eine Riesenpizza bestellten. Denn die gestrige war super lecker. Ich bestellte meiner Meinung nach genau das gleich wie gestern, allerdings war sie teurer. Wieso denn? Triple Cheese hatte ich doch auch gestern! Nein? Na gut, dann aber heute. Ich wollte so gerne Mal eine Pizza wie im Fernsehen, die oben am Deckel vor lauter Käse kleben bleibt… Heiko bestellte weitere Zutaten, was den Preis seiner Pizza enorm in die Höhe trieb. Warum er zum Beispiel ca $3 für 6 Zwiebelringe auf seiner Wagenrad großen Pizza bezahlen sollte, war uns nicht klar geworden…

Als wir die Kartons in unserem Motelzimmer öffneten, kam die große Enttäuschung. Da klebte nichts! Da steckte so ein Ding in der Mitte der Pizza, was den Deckel von der Pizza fern hielt. Och, wie schade! Aber eigentlich ja nicht dumm…

Meine Pizza war wieder lecker, aber der dreifach Käse war einfach zu viel. Heiko schmeckte es überhaupt nicht und seine Pizza flog fast komplett in den Müll (ich aß sie nicht, da sie nicht Veggie war). Mir war es auch zu viel Käse (es war eine fast gummiartige dicke Schicht auf der Pizza), aber ich aß trotzdem. Und hatte natürlich auch noch eine komplette Mahlzeit für den nächsten Tag davon übrig. Das war ja auch so gedacht. Heiko dagegen war gefrustet, denn er hatte heute nichts und morgen mussten wir was Neues uns als Essen ausdenken. Also nie wieder Triple Cheese! Wieder eine neue Erfahrung…

Der Abend endete mit Emails und Fernsehen. Morgen geht es dann endlich ins Death Valley. Vor allem Heiko freute sich da riesig drauf, nachdem er ja wusste, dass er nicht im Zelt schlafen muss!
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:58:43
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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:58:55
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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:59:12
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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:59:24
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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:59:36
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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 06. Juni 2013, 23:59:49
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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 07. Juni 2013, 00:00:04
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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 07. Juni 2013, 00:00:20
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Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 07. Juni 2013, 00:02:20
Tag 23: Sonntag 10.07.2011 Visalia – Stovepipe Wells / Death Valley

Heute geht es ins Death Valley! Heiko machte morgens vor dem Auschecken noch ein paar Fotos von der wirklich schönen Motelanlage in Visalia. Die Sachen sind gepackt und um kurz vor neun wird ausgecheckt. Zuvor wollen wir aber noch einmal ein paar Quarter für meine Sammlung organisieren, das heisst: Waschsalon! Wir sammelten dort fleißig Quarter, so dass meine Sammlung jetzt fast komplett ist. Außerdem waren wieder total verschiedene Leute dort. Alle Hautfarben waren vertreten. Total nett war die kleine Familie mit etwa 2 jähriger Tochter. Total entspannt genossen die drei scheinbar ihren Aufenthalt hier. Eine winzig kleine alte Omi betrat das Geschäft und gab ihre Wäsche ab. Sie sah aus, wie man sich so eine alte amerikanische Lady vorstellt. Graues hochgestecktes weißes Haar und ihre Lippen auffällig mit rotem Lippenstift geschminkt. Irgendwie total süß „die Kleine“. Heute hatten wir nicht so recht Lust zu Flippern und gingen nach draußen. Es war schon morgens gleich sehr warm. Vor dem Waschsalon stand ein uraltes total verbeultes Auto. Und wer schlief darin über das Lenkrad gebeugt? Die kleine Oma! Und das bei der Hitze! Sie war noch dort, als wir mit unserer Wäsche fertig waren. Ich hoffe nur, dass sie wirklich nur ein kleines Nickerchen gemacht hat….

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Das Auto wurde noch einmal vollgetankt, denn im Death Valley ist es ja bekanntermaßen sehr teuer. Um halb 12 machten wir dann unseren ersten Zwischenstopp bei Taco Bell in Bakersfield. Ich holte mir nur einen Slushy und nutzte die Örtlichkeiten. Für mich gibt es da nichts Leckeres, jedenfalls habe ich da keinen Veggie Taco als solchen identifizieren können. Auch Heiko hatte nicht so recht Appetit auf irgendwas von dort, also ging es weiter.

Die Landschaft war wieder sehr wüstenmäßig geworden und die Fahrt zog sich in die Länge.

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Auf dem irgendwann sehr einsam gewordenen Highway kam uns der Sheriff entgegen und wir sprachen gerade darüber, dass die hinter jeder Ecke lauern, als ich plötzlich rief, dass wir hier abbiegen müssten um gleich wieder zu korrigieren, „nee, doch nicht!“ Heiko jedoch war schon abgebogen und mehr oder weniger vor Schreck wendete er sofort und überfuhr dabei eine durchgezogene Linie. Wir kamen auch direkt auf die Strecke, die wir zuvor gefahren waren zurück. Puh, da habe ich ja fast wieder richtig Mist gebaut… Aber was war das? Wir konnten sehen, dass die Patrol soeben gewendet hatte und mit Blinklicht hinter uns heran kam. Ach du Sch…! Jetzt geht es uns an den Kragen. Würden wir uns nun richtig verhalten? Würden wir sehr viel Ärger bekommen? Hoffentlich ist das Ticket nicht so teuer… Die Patrol kam näher und näher, was wir im Rückspiegel beobachteten. Jedoch fuhr sie nicht direkt hinter uns sondern überholt. Hä? Ach, meinte der gar nicht uns? Da purzelten so einige Steine von unserem Herzen!

Kurze Zeit später war eine kleine Tankstelle samt Souvenirshop. Heiko hatte den Schrecken sozusagen verdaut und wollte ihn endgültig entsorgen. An derselben Tanke hielt nun auch der Sheriff. Er hatte aber gar kein Interesse an uns, sondern tankte einfach nur…

Es ging weiter und kurze Zeit später sahen wir auf der gegenüberliegenden mehrere Fahrzeuge der Highway Patrol und einen Officer mit einer Radarpistole. Ach so, dann war „unser Sheriff“ hinter einem Raser her! Da konnte er uns ja nicht meinen, grins…

Kurz vor dem Death Valley tankten wir noch einmal in Pearsonville und eine Stunde später (kurz nach drei) hatten wir den Death Valley NP erreicht. Das war aber noch nicht das Death Valley selbst, sonder es ging erst mal ins Panamint Valley.
Valley heißt ja Tal. Und was muss man tun, um in ein Tal zu kommen? Richtig, die Berge drum herum überqueren oder umfahren. In unserem Fall ging es darüber. In Serpentinen natürlich. Im Nachhinein frage ich mich, ob mir im Auto die etwas weichere Federung die Beschwerden verursacht. Aber heute war es nicht so schlimm. Die Klimaanlage blieb übrigens weiterhin an und wir beobachteten die Temperatur des Motors. Kein Problem. An einer Stelle hielten wir an und neben uns hielt auch jemand, der nur außer Atem sagte: „Yeah, we survived!“ Ja, es war schon sehr warm hier, aber nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte. Heiko hatte mir echte Horrorgeschichten erzählt, wie sie damals nur kurz ausgestiegen seien und man nicht schwitzen würde, da alles sofort verdampft. Und dass man immer nur am Trinken sei. Deswegen bin ich mit einem etwas mulmigen Gefühl hier her gekommen. Jetzt war ich schon fast enttäuscht, denn mir ging es echt prima!

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Um halb vier haben wir am Panamint Springs Resort angehalten. Eigentlich hatten wir ja für heute Nacht hier den Campingplatz gebucht, den wir nun nicht mehr brauchten und ich wollte meine Schulden begleichen. Von meiner bei der Buchung angegebenen Kreditkartennummer konnten sie nämlich nicht mehr abbuchen, da meine Bank umfirmiert hatte und ich eine neue Karte und Nummer bekommen hatte. Die beiden jungen Frauen waren dort sehr nett und ich äußerte ihnen gegenüber, dass ich mit höheren Temperaturen hier gerechnet hätte. Ja, es sei heute etwas kühler, da es vor drei Tagen ein Unwetter gegeben hätte und es hätte sich noch nicht richtig wieder aufgeheizt. So, dann erlebte ich hier das Death Valley gar nicht mit voller Kraft!

Ja, das war wohl so, denn die Temperaturanzeige war eindeutig: 108°F. 107°F hatten wir ja schon im Zion. Na gut, dadurch wird es ja nur leichter für uns. Heiko war aber schon etwas enttäuscht, da er mir seine Erzählungen ja nun nicht beweisen konnte. Aber wir fuhren ja nun aus dem Panamint Valley hinaus und hinter dem Berg ging es in das Death Valley hinein. Und als wir Stovepipe Wells erreichten, war die Temperatur immerhin auf 116°F gestiegen.

Beim Einchecken fiel es uns wieder ein: Der Badwater Ultramarathon! Der fand ja genau zu unserem Aufenthalt statt. Außer uns beim Check In waren noch drei andere Deutsche. Wir fragten, ob sie laufen würden oder „nur“ begleiten. Zwei von ihnen waren Begleiter, der Dritte der Läufer: Jens Vieler. Wir drückten unseren höchsten Respekt vor diesem Vorhaben aus, aber der Sportler lächelte nur. Er war scheinbar in höchster Konzentration. Sein Team war da schon etwas aufgeschlossener, aber aufhalten oder belästigen wollten wir sie natürlich auch nicht. Sie hatten morgen Großes vor.

Wir bekamen unser Zimmer. Wie befürchtet stand darin nur ein Doppelbett. Also würde ich diese Nacht auf der Isomatte schlafen. Bei der Hitze sich zu zweit in ein so kleines Bett zu zwängen machte absolut keinen Sinn. Vor allem da Heiko mittlerweile kreislaufmäßig nicht ganz auf der Höhe war.

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Ich hatte mich ja über die anderen Nationalparks und so weiter informiert und was man dort so machen könnte. Heiko hatte dies für das Death Valley getan. Und er hatte für heute noch den Ubehebe Crater auf dem Plan. Es war halb sechs, als wir zum Visitor Center gegenüber kamen. Das in Furnace Creek wurde ja umgebaut und war deshalb geschlossen und hier in Stovepipe gab es so eine Art Nebenstelle. Die aber war auch schon geschlossen. Heiko war aber gut informiert und meinte, dass es so ca. 40 Meilen zum Krater seien. Also los.

Immer wieder hielten wir an, da wir die Landschaft total faszinierend fanden. Immer wieder andere Farben.

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Auf den Straßen waren hin und wieder noch die Spuren von Flash Floods zu sehen, ja, das muss wohl ein anständiges Unwetter gewesen sein.

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Wir fuhren immer weiter nach Norden, bis wir zu der Abzweigung zum Ubehebe Crater kamen. Noch 5 Meilen. Allerdings war eine Straßenseite abgesperrt, aber die Schilder schon zur Seite geräumt. Dann war wohl eine Weiterfahrt möglich. Die Straße wurde immer schmutziger und am Rand waren teilweise Stücke aus der Straße weggerissen. Wow! Wenn man in so eine Flood gerät, hat man bestimmt nichts mehr zu lachen! Nach einer Weile – ca. 2 Meilen vorm Krater – gaben wir auf. Das schien uns hier nun doch zu gefährlich. Etwas Abenteuer ist ja nicht schlecht, aber in Gefahr wollten wir uns nun doch nicht begeben. Super enttäuscht drehten wir um. Wir konnten es nicht fassen. So kurz vor dem Ziel! Vor allem Heiko wollte so gerne mal einen Krater sehen! Schon hier stand fest, dass wir das Death Valley nicht zum letzten Mal besuchen.

Aber da das noch nicht alles für heute gewesen sein sollte, hielten wir noch an den Sanddunes an. Es war total toll dort mit der langsam untergehenden Sonne. Es war inzwischen schon 19:30 geworden. Ich war total begeistert, Heiko aber hatte immer noch Schwierigkeiten mit seinem Kreislauf. Dennoch hielten wir uns hier eine Weile auf, schließlich war Heiko ja auch hoch motiviert hierher gekommen. Ein Ziel, auf das er sich schon so lange freute.

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Unser Motel war nicht weit von den Sanddunes entfernt. So langsam wurde es Zeit zu Essen. Heiko fühlte sich zwar gar nicht nach essen, aber er sah auch die Notwendigkeit. Also gingen wir in das dortige Restaurant. Es war voll. Sehr voll. Wir mussten etwa eine halbe Stunde auf unseren Tisch warten, Ob das nur wegen des Marathons hier so voll war?

Dann aber hatten wir unseren Tisch. Das Restaurant hat uns beiden sehr gut gefallen. Daran änderte auch das Essen nichts, denn auch das war sehr lecker: Chili für Heiko und einen Veggie-Burger für mich. Heiko und ich tranken reichlich, denn obwohl wir die ganze Zeit getrunken hatten, ging noch immer genug Flüssigkeit in uns hinein. Wir hofften damit auch Heikos Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Ich machte mir ernsthaft Sorgen. Er hing da wie ein Häufchen Elend. Das einzige, was mich beruhigte, war, dass hier sicher auch einige Leute waren, die sich mit Kreislaufproblemen auskannten, denn das Restaurant war ja voller Sportler und ihrer Begleitteams.

Gerne hätte ich noch eine Sternentour gemacht oder auch mit Heiko allein mir irgendwo noch den Sternenhimmel betrachtet. Das ging nun aber nicht und wir gingen nach dem Essen in unser Zimmer und versuchten zu schlafen. Das ging aber auch nicht wirklich, denn hier lärmte die lauteste Klimaanlage der Welt. Wenn sie wenigstens dauerhaft an gewesen wäre, aber Nein! Sie ging immer mal für ein zwei Minuten aus um dann gefühlt noch lauter wieder anzuspringen. Ohne Klimaanlage konnte Heiko aber auch nicht schlafen, da es sich irgendwie kaum abgekühlt hatte. Das heißt, wir hatten immer noch um die 40 Grad draußen
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 07. Juni 2013, 00:04:30
Tag 24: Montag 11.07.2011 Stovepipe Wells – Pahrump

Heiko ging es zwar etwas besser, aber wir beide hatten so gut wie gar nicht geschlafen und waren entsprechend angeschlagen. Während Heiko noch das Auto packte, holte ich im Laden gegenüber ein Brot, damit wir uns heute unterwegs Sandwiches machen konnten. Käse hatten wir ja noch in Visalia gekauft. Als wir um 9 Uhr auscheckten, waren es bereits104°F. An der Tankstelle wurde noch schnell getankt, denn hier kostete Regular „nur“ $4.44. Wer weiß, wie teuer es in Furnace Creek sein würde oder wann wir überhaupt heute zu einer Tankstelle kommen würden.

Danach ging es aber los. Unser erstes Ziel sollte der Zabriskie Point sein. Schon auf dem Weg dorthin kamen uns die ersten Marathonläufer entgegen. Was? Hier sind die schon? Naja, die ersten waren ja bereits um 6 Uhr in Badwater gestartet…

Als wir um 10 vor 10 am Zabriskie Point ankamen, war der Parkplatz relativ leer, aber wir sahen, dass man wohl noch ein Stück zum Aussichtspunkt laufen muss. Bergauf natürlich. Aber wir waren ja noch frisch (wenn man das nach dieser Nacht so sagen kann) und los ging es. Motiviert waren wir allemal. Vor allem, weil man schon so faszinierende Felsfarben sehen konnte und dass es auch so einige Leute dort hoch geschafft haben. Dann schaffen wir das doch auch!

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Stetig ging es bergan und Heiko machte immer wieder Fotostopps, da jeder neue Meter hoch einen neuen Anblick hervorbrachte. Es war zwar schon ordentlich heiß, aber es war sooo schön hier! Die Felsen, die wie Sanddünen aussehen, schimmern in den unterschiedlichsten Farben. Von Weiß über Rosa oder Gelb bis Grau und Dunkelbraun. Einfach nur irre. Wie bunt muss es hier bei Sonnenaufgang gewesen sein? Ich stelle mir das schier unglaublich vor!

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Die paar Leute, die hier oben waren, ließen sich hier alle von jemand anderes mit diesem schönen Hintergrund fotografieren. Einer, der allein dort war, meinte, er brauche es als Beweis, dass er wirklich dort gewesen sei… 

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Wir waren auch wirklich dort  ;)

Als wir uns halbwegs satt gesehen haben, gingen wir wieder zum Parkplatz zurück.

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Obwohl wir natürlich auch ein Getränk unterwegs dabei hatten, tranken wir hier auch noch was und ich machte mir schnell ein Sandwich. Heiko stellte währenddessen unser Thermometer auf, dass sowohl Celsius als auch Fahrenheit anzeigen konnte und auch die Luftfeuchtigkeit. Während wir also beobachteten, wie die Temperatur sekündlich nach oben ging, hörten wir ein paar Harleys. Sehen konnten wir sie nicht, aber es waren mehrere. Und dann kamen sie um die Ecke. Eine große Gruppe Biker. Manche in Jeans, T-Shirt und mit Piratentuch auf dem Kopf, andere in voller Ledermontur. Fragt mich nicht, was da wohl angenehmer war. Ich denke nur, dass man bei dem Fahrtwind sicher nicht merkt, wie einem die Haut verbruzzelt…

Und dann kam auch schon der erste an unserem Auto vorbei und erspähte das Thermometer, das bei so etwa 49 Grad gerade angekommen war. Er schaute genauer und wollte wissen, ob es die Temperatur sei und ob das Fahrenheit oder Celsius sei. Celsius. Wir boten ihm auch die Version in Fahrenheit zum Fotografieren an. Nein, nein, er würde aus Europa kommen. Da misst man in Celsius. Wir outeten uns daraufhin als Deutsche und er erzählte, dass sie aus Slowenien seien. Und dann ging es los. Nacheinander wurden alle heran gerufen, sich doch mal hier das Thermometer anzuschauen. Jeder machte ein Foto. Mist, hätten wir doch bloß Eintritt genommen, dann wäre zumindest ein schönes Abendessen dabei herausgekommen! Nein, im Ernst, das war schon echt cool. Leichter konnte man nicht mit den Leuten ins Gespräch kommen. Wir unterhielten uns noch kurz über das Wetter und als ich meinte, in Deutschland hätte es gerade mal 15 Grad und er erwiderte, in Slowenien seien es 30 und das könne er nicht glauben, meinte ein Typ, der gerade neben uns ein geparkt hatte, in Belgien hätte es auch die letzten Tage nur geregnet… Halb Europa im Death Valley, aber keine Amis. Die sind vernünftiger und kommen, wenn es kühler ist… Wir hatten mittlerweile 123°F überstiegen, also mehr als 50°C.

Immer noch euphorisch von dieser tollen Landschaft und dem witzigen Treffen mit den Bikern schraubten wir uns nun zu Dante´s View hoch. Immerhin 45 Minuten hatten wir es in der Hitze ausgehalten und nun wurde es immer kühler, je höher wir die Straße hinauf fuhren. Ab einer Stelle war die Weiterfahrt für Wohnmobile untersagt. Ja, die Serpentinen waren schon recht eng, und wenn sich hier zwei WoMos begegnen würden… Wir aber durften weiter fahren und wir waren auch echt froh, dass wir dieses Stück nicht auch noch laufen mussten. Denn oben angekommen hatten wir eine tolle Aussicht, aber zu einem View Point musste man mal wieder eine ganze Weile laufen. Hier oben waren es jetzt um 11 Uhr erst 83°F. Fast schon kalt, nachdem wir so lange in der Hitze gewesen sind. Aber umso besser, wenn wir jetzt noch ein Stück laufen müssen. Wir machten uns auf den Weg, aber der zog sich ganz schön in die Länge. Es ging immer nur leicht hoch und runter, aber durch die Höhe hier kam zumindest ich recht bald ein wenig aus der Puste. Schließlich waren wir eben noch auf Sealevel und jetzt auf 1669m Höhe! Man hätte von dem Aussichtspunkt aus noch weiter gehen können, aber uns genügte der Ausblick hier schon. Auch eines unserer nächsten Ziele war hier zu sehen: Badwater. 85m unter Meeresspiegel. Irgendwie musste ich bei dem Gedanken, gleich dort unten zu sein, an die Taucherkrankheit denken…

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Um halb 12 kamen wir wieder zum Auto zurück. Es ging die Serpentinen wieder hinab Wir überlegten, ob wir wohl nach den Artists Drive fahren sollen. Verlockend war das ja schon, aber es war auch recht spät. Schließlich ist dies unser letzter voller Urlaubstag und wir hatten noch so einiges zu tun. Und nach Pahrump mussten wir auch noch. Also beschlossen wir, den Artists Drive bei unserem nächsten Besuch zu fahren und machten uns auf den Weg nach Badwater.

Unterwegs immer wieder Marathonläufer und ihre Begleitfahrzeuge. Die Läufer kamen uns auf unserer Seite entgegen und wir wichen immer möglichst weit nach links aus. Wahnsinn! Manche gingen zwischendurch ein paar Schritte und andere waren total vekleidet. Oh Mann, bei der Hitze! Das ist schon heftig! Jens Vieler oder sein Begleitfahrzeug sahen wir allerdings nicht. Aber wir drückten ihm natürlich die Daumen. Ein Fahrzeug eines weiteren deutschen Läufers sahen wir aber auch noch. Letztendlich ist der Jens auf Platz 35 gelandet, wie ich später nachlesen konnte. Respekt! Auch zu lesen war dort, dass Joey Kelly (ja, der von der Family aus Irland oder heute auch bekannt von der Wok WM etc) irgendwo in den 60ern gelandet ist. Dabei dachte ich, dass der als bekannter Extremsportler doch recht weit nach vorne kommen müssten. Naja, da haben wir wohl mit Jens Vieler den wahren Helden kennen gelernt, wenn man das so nennen kann.

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Um zwanzig nach Zwölf erreichten wir dann Devil´s Golf Course. Eine Dirt Road führte dort hin.

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Hier war nur ein weiters Auto. Wieder stellten wir unser Thermometer auf und es schoss in die Höhe. Währenddessen sahen wir und den Golfplatz des Teufels an. Es sei aus wie ein frisch umgepflügter Acker, nur das dies hier alles steinhart war und salzverkrustet. Selbst, wenn man drauf ging, gab der Boden nicht nach und wir sind ja nun wirklich keine Fliegengewichte. Man wurde sogar davor gewarnt darauf zu laufen. Klar, es war recht scharfkantig und sehr sehr uneben. Wenn man sich also mal den Knöchel brechen möchte, dann geht das hier bestimmt gut!

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Zurück am Auto nur 10 Minuten später zeigte unser Thermometer gar nichts mehr an. Zu heiß? Das Auto zeigte bloß 112°F an…

Weiter ging es nach Badwater. Da war er. Der tiefste Punkt Amerikas mit 85,5m unter NN. 113°F zeigte hier das Autothermometer. War das ein Weiß! Alles Salz. Nur vorne am Steg gab es noch etwas Wasser – Bad Water…

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Wir gingen mit ein paar Getränken los auf die Salzfläche. Wir wollten gerne zu der Stelle kommen, wo diese rautenförmigen Muster durch Salzkrusten zu sehen sind. Wir liefen und liefen. Die Sonne knallte gnadenlos auf uns hinab. Und durch das Salz reflektiert wieder zu uns hinauf. Ich meinte nur, dass es gut sei, dass ich keinen Rock trage, denn sonst würde ich darunter sogar noch einen Sonnenbrand bekommen. Es fühlte sich auf der Haut an, als wenn man in Salz gewendet auf dem Grill lag. Das war also das, was Heiko mir zuvor beschrieben hatte. Wie er damals das Death Valley erlebt hat. Ich versuchte mich zu zwingen durch die Nase zu Atmen, damit die heiße Luft nicht direkt in meine Lunge kam. Aber das tat so weh und ich hatte das Gefühl, so nicht genug Luft zu bekommen. Wir waren schon recht weit hinaus gelaufen, aber die richtige Stelle haben wir noch nicht erreicht. Vernünftigerweise kehrten wir aber um. Wenn wir morgen Abend in den Flieger steigen müssen und haben einen fiesen Sonnenbrand oder gar einen Sonnenstich, dann würde der Rückflug sicher nicht lustig! Aber da wir eh wieder kommen werden, können wir das ja noch einmal nachholen mit Badwater…

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Sooo weit weg waren wir vom Auto

Immerhin 25 Minuten haben wir es ausgehalten. Am Auto wurde erst mal wieder reichlich getrunken. Heiko schüttete sich eine Gallone Wasser über den Kopf (Achtung! Nie mit kaltem Wasser machen!!!!) und fühlte sich gleich besser. Innerhalb von ein paar Minuten war er wieder trocken. Wir verließen jetzt das Death Valley. Wow, was für ein Abschluss unserer Tour!

Die Fahrt nach Pahrump war dann eher langweilig. Um 10 vor drei hatten wir dann das Best Western dort erreicht. Eine nette Anlage, allerdings wieder direkt an der Hauptstrasse. Wir hatten hier das größte Zimmer überhaupt, sogar eine kleine Küche gab es. Da wimmelte es allerdings vor Ameisen im Abfluss und auch eins zwei Käfer liefen durch den Raum. Also Haustiere inklusive… Aber Bett und Bad waren absolut okay, also kein Problem. Ich hatte den Pool erspäht und wollte ihn nutzen. Ich sprang kurz hinein, aber so richtig sauber war er leider nicht. Das machte mir nicht so viel Spass und ich kam schnell zum Zimmer zurück. Heiko hatte sich derweil etwas hingelegt und ich schaute etwas fern.

Dann fingen wir an das Auto komplett leer zu machen und zu sortieren. Wir haben so ziemlich alle Mülltonnen in der Nähe unseres Zimmers voll gemacht – was sich da so in dreieinhalb Wochen alles so ansammelt… Außerdem packten wir unsere Trolleys und wogen sie mit unserer mitgebrachten Kofferwaage. Alles in Butter. Und dann waren da noch die ganzen Sachen für die Wohlfahrt, die wir morgen in LA ansteuern wollten.

Abends gingen wir dann noch in die nebenan gelegene Sportsbar, wo wir lecker aßen. Mit etwas Fernsehschauen ging unser letzter kompletter Tag in den USA nun zu Ende.
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 07. Juni 2013, 00:05:20
Tag 25: Dienstag 12.07.2011 Pahrump – Los Angeles

Wir schliefen mehr oder weniger aus. Eigentlich weniger. Letztendlich waren wir ziemlich erschöpft von dieser langen Reise, von den vielen Eindrücken, von den Temperatur- und Höhenunterschieden und von dauerhaft zu wenig Schlaf. Und gesunde Ernährung stand in diesem Urlaub ganz sicher nicht oben auf der Liste, auch wenn es immer mal Obst oder Gemüse zum Naschen zwischendurch gab. Ich hatte jedenfalls den Eindruck ich hätte mich die letzten Wochen nur von Pommes ernährt.

Wir packten unsere Sachen zusammen und entsorgten die letzten Lebensmittelvorräte, die wir nicht mehr Essen würden. Falls wir Hunger bekämen, würden wir eben ein Fast Food Restaurant aufsuchen. Heute Morgen wollten wir aber mal Frühstücken. Wir hatten einen Gutschein vom Best Western bekommen, mit dem man kostenlos im Wulfy´s nebenan (die Sportsbar von gestern) Frühstück bekam. Und das war das reichhaltigste unserer ganzen Reise: Kaffee, Tee, Saft, Milch, Cerealien, Oakmeal, Toast, Bagles, Muffins, diese anderen süßen Dinger (Horns), Marmeladen, Waffeln zum selber machen, Rührei, Bacon, Würstchen, Kartoffelspalten… Da war bestimmt noch mehr! Wir schlugen uns die Bäuche voll, obwohl wir sonst nicht so die Frühstückstypen sind.

Anschließend misteten wir noch unsere Kulturbeutel aus. Alle Reste von Shampoo, Duschgel uns Zahnpasta flogen in die Tonne. Nur die Sonnencreme steckte ich vorsichtshalber in meinen Daypack, falls wir es uns noch irgendwo gemütlich machen wollen. Der Rest der 2l-Wodka-Flasche floss zu den Ameisen in den Abfluss im Spülbecken. Wohl bekommen´s! Dann war in der Kühlbox noch Bier. Hm, Heiko natürlich wieder ganz cool und quatscht mit seinem bisschen English einen Zimmernachbarn an. Der war natürlich skeptisch bis er die 8 Flaschen eisgekühlt in der Hand hielt und Heiko zum 10. Male betonte, dass er es geschenkt bekomme, weil wir heute die USA verlassen und wir das Bier leider nicht mitnehmen können. Also dessen Abend war gerettet, grins! Alle anderen Getränke verblieben zunächst in der Kühlbox.

Während Heiko dann das Auto bepackte, druckte ich mir die Boardkarten in der Lobby aus und reservierte Sitzplätze für den Flug ab London. Für den ersten Flug waren sie ja bereits seit langem gebucht. Wieder die drittletzte Zweierreihe in der 747.

Kurz vor halb 10 checkten wir aus und tankten noch einmal für $20. Es sollte ja auch nur bis LA reichen. Schließlich war die Tankfüllung ja inklusive und wir wollten bestimmt nicht zu viel übrig lassen. Wobei wir denen ja eigentlich so schon eine Menge Geld gezahlt haben und es dann auf 10 oder 20 weitere Dollars nicht ankam. Aber da waren wir eigen.

Unser Handy war auf die Wohlfahrt in Los Angeles programmiert und los ging es. Die Fahrt war eigentlich langweilig. Allerdings guckten wir noch einmal auf dieser Fahrt zurück auf den
Beginn unserer Reise. Vor allem als die ersten Joshua Trees wieder zu sehen waren. Das, was ich jetzt zu sehen bekam, war im Prinzip das, was mir den ersten Eindruck von den USA verschafft hatte, nur umgekehrt. 

Fast, denn als wir auf LA zukamen, wurden die Straßen sehr voll. So hatten wir sie am ersten Tag nicht erlebt, aber das war ja auch ein Sonntag gewesen. Heute war es voll und wir schoben uns durch die Massen. Die Tanknadel senkte sich währenddessen gefährlich nahe der Null. Wir mussten noch einmal Tanken! So ein Mist! Dringend Tanken. Aber scheinbar gibt es in LA keine Tankstellen. Wir fuhren und fuhren. Keine Tankstelle. Die Gegend sah auch nicht wirklich einladend aus. Überall waren zwar Autowerkstätten oder ähnliches, aber keine Tanke. Gerade als Heiko meinte, dass wir jeden Moment stehen bleiben könnten sahen wir sie. Eine Tankstelle, hurra! Wir fühlten uns zwar nicht wohl hier auszusteigen, aber es ging ja nicht anders. Man konnte die Tankstelle nicht betreten, sondern eine Kassiererin saß in dem Häuschen „hinter Gittern“ und es gab wie früher bei der Bank nur ein Schubfach zum Durchreichen von Geld oder Kreditkarte. Die asiatisch aussehende Frau verstand mich scheinbar nicht und ließ sich auch sonst sehr viel Zeit. Wir wollten doch nur schnell für $20 tanken und dann nichts wie weg hier! Irgendwann begriff sie es und wir konnten unserem Monster ein letztes Mal Futter geben…

A propos Futter: Es war mittlerweile 14 Uhr durch und wir konnten auch etwas Futter gebrauchen. Da kamen uns die zu einem M geschwungenen goldenen Bögen gerade recht. Ich ging wie immer zuerst auf´s Örtchen und als ich wieder kam, saß Heiko da mit seinem Burger und meinte: “Da hätte ich selbst drauf kommen können, die sprechen hier alle spanisch. Ich hab es erst gar nicht geschnallt, was die von mir will. Zum Glück merkte das Mädel dann schnell, dass ich Tourist bin und nur Englisch kann…“ Ich sah mich um und stimmt: Wir waren die einzigen Weißen hier und wurden von allen Seiten angesehen und angegrinst…

Kurze Zeit später erreichten wir Goodwill am Sepulveda Blvd. Wir konnten sogar fast vor der Tür parken und gingen hinein. Dort war noch eine andere Frau, die offensichtlich vom Hinterhof her ihre Sachen hereingebracht hatte und nun noch ihre Spendenquittung bekam. Dann waren wir dran. Ich fragte, ob sie Bedarf an Schlafsäcken, Isomatten, Kühlbox, Konserven und so´n Zeugs haben. Die Frau verstand wieder mal nichts und als wir dann die Sachen  herein brachten freute sie sich ein Loch in den Bauch. Sie strahlte über das ganze Gesicht. Ja, ja, wir sollen alles dort lassen. Und als wir ihr in der Kühlbox das restliche Wasser zeigten und anboten griff sie selbst ermal gerne zu. (Die restlichen amerikanischen Limos haben wir für den Rest des Tages aufbewahren wollen. Wasser haben wir auch zu Hause…) Wir wollten gehen und sie fragte, ob wir denn keine Quittung wollten. Nö, wir können ja nichts absetzten. Das Strahlen in ihren Augen wurde noch größer! Was soll´s. Zumindest hat diese Frau mal einen schönen Tag, auch wenn unsere Sachen vielleicht jetzt nicht bei Obdachlosen oder sonst wie bedürftigen ankommen. Wir haben also mindestens einen Menschen glücklich gemacht. Und wir waren wieder ein Stück trauriger, denn jetzt wurde es Ernst. Jetzt waren nicht nur unser Isomatten weg, die schon so einige Urlaube mit uns erlebt und überlebt hatten (20 Jahre waren die schon fast alt und pumpten sich nicht mehr so ganz ohne Hilfe auf), sondern auch unsere supertolle Kühlbox. Gerne hätten wir die mit nach Deutschland genommen. Aber hier haben wir eine, sogar mit Stromanschluss, und die Gebühr für das Flugzeug wäre uns eh zu hoch gewesen. Schade, dass jeder nur 1 * 23kg mitnehmen durfte…

So, was jetzt? Unser Flieger ging erst um 21:25, das heißt spätestens um 19 Uhr wollten wir am Flugplatz sein. Jetzt war es aber erst kurz vor drei. Ein wenig in LA rumkurven, vielleicht das Hollywood Sign suchen oder den Sunset Boulevard? Oder vielleicht zum Strand? Sicher würde bald die Rush Hour losgehen. Und wer weiß, wie lange es dann zu Alamo dauert und wie lange es dann dort dauert. Aber jetzt schon zu Alamo? Was machen wir dann die ganze Zeit? Das war jetzt irgendwie doof. Da wir aber Schisser sind, fuhren wir zu Alamo. Und tatsächlich war dort eine lange Schlange. Als man aber uns entdeckte, wurde für uns eine neue Spur aufgemacht, wir waren sofort dran. Uuups, das ging jetzt aber schnell! Die Sachen raus, dem Mitarbeiter erklärt, das alles okay mit dem Wagen ist, nur dass in der Windschutzscheibe ein Steinschlag drin ist. Da der aber versichert ist, bekamen wir unser Okay und sollten an der Kasse unsere Abrechnung holen. Wieder eine lange Schlange. Nach etwa 10 Minuten kam wieder der Mitarbeiter von draußen und ließ uns die Abrechnung dort machen. Sie wollten scheinbar das Auto so schnell wie möglich waschen und reparieren, denn kaum war alles geklärt, war unser Wagen weg. Nur ein schnelles Foto war noch möglich. Ja, das war es jetzt?

Wir stiegen mit unseren beiden Trolleys, dem Daypack, der Kameratsche und zwei Laptoptaschen (in einer waren unsere Unterlagen samt Parkinfos und Maps. Papierkram ist echt schwer!) in den Shuttle Bus. In Null Komma Nix waren wir am Terminal. Natürlich war unser Flieger noch nicht aufgerufen, aber der nette Mann am leeren British Airways Schalter meinte, wir können das Gepäck gerne schon jetzt loswerden. Na, dann machen wir das doch!

Ob unsere Kofferwaage gute Dienste geleistet hat? Naja, fast. Heikos Tolley wog ein Pfund zuviel. Kommentar des Mitarbeiters: „I´ll make it fit“ Super, kein Umpacken mehr! Um ca. 46kg leichter suchten wir uns eine nette Ecke zum Hinsetzen aus. Wollte ich wirklich schon sitzen? Aber Stehen fand ich nach einer Weile auch doof und die Bänke sahen total bequem aus. Heiko holte dann irgendwann zwischendurch noch mal „Schnellfutter“ und ich bekam meine letzten Pommes für eine lange Zeit. Heiko döste und ich schrieb eine E-Mail, die ich aber von dort nicht mehr abschickte. Endlich konnten wir zur Sicherheitskontrolle gehen. Wir verschenkten unsere letzten Getränkedosen an eine Familie mit drei oder vier Kindern, die sich sehr freuten. Bei den Kontrollen verlief dann alles glatt. Mal abgesehen von: Schuhe aus, Gürtel und Uhr ab, Laptop auspacken, Hosentaschen leer machen… Das nervt! Das erste Mal wurde ich „genacktscannt“.

Wir saßen wieder herum. Eine Frau hatte furchtbaren Schnupfen und schwitzte wie verrückt. Da war ich echt froh, dass niemand weiteres in unserer Reihe sitzt. Dann lernten wir noch kurz ein junges Paar aus Bayern kennen. Es war auch für sie die erste Reise in die USA. Und obwohl sie locker 15 Jahre jünger als ich waren, haben auch sie die Städte nicht so toll gefunden. Den Las Vegas Aufenthalt haben sie sogar abgebrochen, weil es ihnen nicht gefiel! Gut, dass wir nicht die Einzigen sind!

Wir haben uns sehr gut unterhalten, jedoch saßen wir im Flieger zu weit auseinander. Als wir dann nämlich endlich in der Luft waren, gab es schnell etwas zu Essen und anschließend gingen die Lichter aus. Wir haben gerade noch einen Blick auf Las Vegas bei Nacht werfen können, dann mussten die Rollos unten bleiben. Schade eigentlich.

Zum Film gucken war ich irgendwie zu erschöpft. Richtig schlafen konnte ich auch nicht, sondern döste immer nur ein wenig. Insgesamt war der Flug aber erträglicher als der Hinflug, vielleicht weil ich zwischendurch mal ein wenig geschlafen habe.

Nächster Halt: London Heathrow
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 07. Juni 2013, 00:06:08
Tag 26: Mittwoch 13.07.2011 L.A. – London – Frankfurt – Bad Oeynhausen


Irgendwie verging dieser Flug schneller als der Hinflug. Es kam mir jedenfalls so vor. Aber wir mussten ja in London auch noch einmal umsteigen. Ankunft sollte um 15:30 Ortszeit sein. Ja, da sind wir auch angekommen. Aber dann musste erst mal eingeparkt werden. Und ausgestiegen. Der Nachteil der Zweierreihen ist eindeutig, dass man erst so ziemlich als letztes aussteigen kann. Und das dauert. Und dauert. Und dauert. Um 16:45 sollte der Flieger uns nach Frankfurt bringen. Ob wir das noch schaffen? Kaum aus dem Flieger raus, liefen wir los. Natürlich war hier unser Flieger nicht angeschlagen, also in den U-Bahn-Shuttle. Da schnell wieder raus. Und dann wieder von Tafel zu Tafel gelaufen. Immer nur der Hinweis: „Ist Ihr Flug hier nicht aufgeführt, dann bitte in diese Richtung weiter“ Und wir liefen. Und liefen. Zum Glück mussten wir nicht auch noch unsere Trolleys umchecken… Und wenigstens durften wir in Terminal 5 bleiben…

Dann endlich, da stand er unser Flug. Und wo ist jetzt das Gate? O jeh, wieder laufen… Wie spät ist es eigentlich? Mist, in einer Viertelstunde muss der Sicherheitscheck erledigt sein! Und laufen. Und laufen. Dann endlich da. Eine irre lange Schlange. Na klar. Was passiert eigentlich, wenn man den Flieger verpasst? Es ging nicht voran. Wie lange noch? Gut 10 Minuten. Mist. Was nun? Dann eine Mitarbeiterin, die sich vorab die Tickets ansah. Sie zog uns aus der Schlange zu einer deutlich kürzeren. Nur 3 Leute vor uns. Aha, wir sind jetzt schon zu VIPs anvanciert. Noch 8 Minuten, dann waren wir registriert und weiter geht´s. Endlich. Schon mal schnell während des Laufens Gürtel raus, Uhr ab, Taschen leer. Gleich beginnt das Boarding und bei der Sicherheitskontrolle noch eine Schlange. Schnell die Schuhe aus. Dann waren wir dran. Warum ging das alles so langsam? Ich wurde vorgezogen, Heiko musste warten. Endlich auch Heiko. Und noch mal.  Geschafft. Mit einer Hand hielt Heiko seine Hose fest (der Gürtel fehlte ja) und mit der anderen die ganzen Klamotten. Und dann noch irgendwie in die Schuhe und los. Das Boarding hatte schon begonnen, war aber noch nicht abgeschlossen. Puh, geschafft.

Wir hatten beide Plätze am Gang, aber nebeneinander. Dieses war eine recht alte Maschine. Die Armlehen ließen sich nicht bewegen. Und zu allem Überfluss konnte sich Heiko nicht in den Sitz zurücklehnen, da diese sofort nachgab. Heiko bemühte sich mehrfach die Lehne aufrecht zu stellen, wie es sich beim Start gehört. Ging nicht. Anraunzer vom Steward. Naja, eigentlich kein Anraunzer, aber ein bestimmtes Anweisen. Dass das Aufrechtstellen nicht möglich war, bekam der auch schon nicht mehr mit.  Habt Ihr schon mal aufrecht in einem Liegestuhl gesessen? Ätzend! Und das stand Heiko nun bevor, während des ganzen Fluges. Alles Sch… Und dann war ihm auch wieder übel geworden, da er in all dem Stress natürlich keine Reisetablette genommen hatte. Er tat mir sooo leid. Immer trifft es ihn!

Ansonsten verlief der Flug unspektakulär. Bis auf die Landung. Ob der Pilot wie ich kein Räumliches Sehen besaß? Unwahrscheinlich. Aber irgendwie hat er sich beim Landen in der Höhe verschätzt (oder es gab irgendwelche Scheerwinde oder so) und wir plumpsten gefühlt 2m tief auf den Boden. Woah! So schallte es durch das Flugzeug. Aber wir waren am Boden und die Bremsen funktionierten auch, so dass wir eine Weile später in Parkposition standen. Geschafft. Denkste! Natürlich standen wir auf Außenposition, das hieß wieder Bus fahren. Heikos Gesicht konnte kaum noch grüner werden…

Dann zur Passkontrolle. Hier wird deutsch gesprochen, Andrea! Das gelang sogar auf Anhieb. Heiko meinte anschließend auch, dass er fast englisch gesprochen hätte…

Dann ging es zum Kofferband. Nach einer langen Weile kam dann der erste Trolley. Es war meiner. Hm, wo ist Heikos? Naja, da kamen ja noch weitere. Aber nicht unser zweiter Trolley. Als dann nur noch wir und ein weiteres Paar mit Golfgepäck dort standen und jemand vom Personal die verbleibenden Koffer vom Band nahm, waren wir irritiert. Wie jetzt? Das war´s? Das andere Paar ging zu dem Schalter direkt am Band. Scheinbar war etwas während des Fluges kaputt gegangen. Als wir dran waren, sagten wir, dass uns ein Trolley fehlen würde. „Sind Sie Herr …?“ Ja, das war er. Sie teilte uns mit, dass unser Koffer noch in London sei und mit der nächsten Maschine käme. Wir könnten auf ihn warten. Bis wann? Bis halb 10 etwa. Och nö, das war uns jetzt doch zu lang. Es war jetzt kurz vor acht und wir wollten nur noch nach Hause und ins Bett. Oder sollten wir hier noch ein Zimmer nehmen? Ein eindeutiges Nein. Okay, dann würden sie uns den Koffer nach Hause bringen. Nächster Flughafen? Paderborn vielleicht? Hochgezogene nachdenkliche Augenbrauen. Hannover? Ja, Hannover ist gut. Von da aus würde dann der Trolley am Donnerstag zu uns gebracht werden. Die würden sich aber telefonisch aus Hannover melden. Super! Hoffentlich klappt das auch so…

Jetzt erst mal an die frische Luft. Die Haltestelle des Shuttles gesucht und beim Platzhirsch angerufen. Mieselwetter. Ich will wieder zurück in die Sonne. Ein Shuttle nach dem anderen kam, aber immer nur zu irgendwelchen Hotels. Dann aber unseres. Nur für uns allein. Wir hatten auf dem Weg zum Parkhaus ein nettes Gespräch mit dem Fahrer. Überhaupt sind die alle vom Platzhirsch sehr nett.  Heiko ist dann hoch zu unserem Auto und ich wartete unten mit dem Gepäck. Ob es ansprang? Er hatte die Batterie ja abgeklemmt, aber hat er dadurch die Wegfahrsperre aktiviert? Nach einer langen Weile kam er endlich angefahren. Hurra! Klamotten ins Auto und los. Nee, was ist das denn? Ist der Wagen irgendwie kleiner geworden? Man muss sich so bücken beim Einsteigen und die Mittelkonsole ist total winzig…

Wer jetzt glaubt, jetzt passiert nichts mehr, irrt sich. Natürlich. Wir waren nicht einmal eine halbe Stunde unterwegs, als wir in einen Stau kamen. Einen üblen Stau. Und das am Abend, wer hätte denn mit so etwas gerechnet? Das Radio teilte uns mit, dass da eine Baustelle sei. Bestimmt nur eine Spur, dachten wir. Aber als wir nach einer Stunde den Engpass erreichten, war da nicht wirklich ein Engpass, denn die Arbeiten fanden auf dem Standstreifen statt. Zwei der drei Spuren waren einwandfrei befahrbar.

Mittlerweile war es dunkel geworden und unsere Mägen meldeten Appetit nach Mittagessen. Also sind wir an einer Tankstelle rausgefahren. Warmes Essen: Fehlanzeige. Ich aß ein belegtes Brötchen, Heiko Frikadellen. Naja, schon fast ein Burger…

Zu der Dunkelheit kam noch Regen dazu. Sichtweite fast Null, Müdigkeit bis zum Anschlag. Also raus auf einen Parkplatz und eine Viertelstunde die Augen gepflegt.

Wann wir endlich zu Hause waren? Keine Ahnung. Irgendwann nachts. Und dann gab es Pumpernickel mit Frischkäse…


Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 07. Juni 2013, 00:06:57
Fazit

Die Flüge
 
Im Großen und Ganzen waren wir mit der Wahl British Airways zufrieden. Es gab immer genug Getränke an Board, Veggie-Essen kostenlos, Inseat-Entertainment, pünktlich. Online Chek-In sogar für einen Neuling wie mich total einfach, die Hotline super freundlich und hilfsbereit. Unser fehlender Trolley kam tatsächlich am nächsten Tag. Ein Anruf erfolgte morgens, dass die Tasche in HAJ sei, am späten Nachmittag der Flughafen-Shuttle, dass er nun losfahre und gegen 18 Uhr da sei. Wunderbar, Lob auch an HAJ. Die Entscheidung, gegen Aufpreis vorab eine Zweierreihe zu reservieren, war goldrichtig.
Fazit: British Airways würden wir wieder buchen, wenn sie direkt von Deutschland in die Staaten fliegen würden. Für Heiko kommen nur noch Direktflüge in Frage, denn Starts und Landungen machen ihm sehr zu schaffen. Dabei geht es gar nicht um den Vorgang selbst, sondern um das Herumrollen in Start- oder Parkposition. Ist halt genauso doof wie Bus fahren.

Stand 2013: Wir fliegen wieder mit BA, wieder umsteigen in LHR. Aber dieses Mal von HAJ aus und mit längerem Aufenthalt zwischen den Flügen. Und wieder eine 2er Reihe auf der Langstrecke.



Das Auto

Auch mit der Abwicklung bei Alamo waren wir zufrieden. Aufschwatzversuche gab es keine, da Heiko ja von Anfang an um ein Upgrade verhandelt hat. Versicherungen hatten wir eh schon das Super-duper-alles-drin-Paket gebucht. Das Auto selbst war natürlich klasse. Heiko wurde ein Traum erfüllt: Einmal in der USA mit einem Truck (wie man wohl dort zu solchen Autos sagt) und anständigem V8-Sound unterwegs… Allerdings muss ich bei der Innenausstattung anmerken, dass die zwar super komfortabel war, aber die Verarbeitung ließ sich nicht mit unserem 14 Jahre alten 5er BMW oder unserem alten Golf 3 vergleichen. Aber unser Yukon war ja recht neu (etwa 11100 Meilen bei Übernahme) und damit noch nicht so abgewetzt.
Fazit: An dem Auto gibt es nichts weiter zu meckern, der Verbrauch auf unserer Tour lag bei etwa 13l. Hat unsere alte Kiste zu Hause auch. Wir haben  mit deutlich mehr gerechnet und waren sehr froh, dass nicht 20l dabei herausgekommen sind. Bei einem nächsten Mal würden wir uns aber mit einem Midsize zufrieden geben, es darf dann auch Kia oder Hyundai oder so sein. Der amerikanische Traum bzgl des Autos wurde dieses Mal gelebt.

Stand 2013: Gebucht ist Midsize SUV


Die Unterkünfte

Unser Anspruch an die Unterkünfte war: Hauptsache Bett und Bad sauber. Dies erfüllten alle unsere Unterkünfte. Manche waren sehr abgewohnt, was aber zum Beispiel in Sonora seinen besonderen Charme hatte. Flecken in Teppich oder auf Polstern, Staub oder defekte Fliesen haben wir aber fast überall gefunden. Findet man aber auch bei uns der Wohnung um ehrlich zu bleiben… Manchmal hätte ich lieber näher dran an einem Nationalpark gewohnt, aber die Unterkünfte dort haben eben auch ihren Preis. Und da Heiko gerne Auto fährt, war das auch kein Problem. Das mit dem Zelten hat sich ja leider erledigt. Heiko meint, er brauche in seinem Alter wohl schon mehr Schlafkomfort. Hm, da tickt seine Uhr offensichtlich anders als meine, wo ich doch knapp 5 Jahre älter als er bin… Aber auch ich freue mich nach spätestens drei Tagen über eine anständige Dusche und Toiletten, die man nicht mit Gummistiefeln betreten muss… Und ein richtiges Bett ist auch nicht zu verachten.
Fazit: Beim nächsten Mal bleibt das Zelt zu Hause. Keine der Motelketten ist uns richtig negativ aufgefallen, so dass wir auch alle (und weitere) wieder in Anspruch nehmen würden. Es war auch kein Motel dabei, wo ich sagen würde: „Nie wieder dort hin!“ Vorbuchen war für uns genau richtig, so dass wir nie noch lange nach einer Unterkunft suchen mussten. Beim nächsten Mal könnte ich mir allerdings vorstellen, spontaner zu sein und eventuell auch mal was umzubuchen, falls wir die Route ändern wollen. Aber dieses Mal war unsere Tour so voll gepackt, dass wir uns auch an die Route halten mussten

Stand 2013: Alle Unterkünfte sind voraus gebucht, dieses Mal aber näher dran am Ziel. Gezeltet wird dieses Mal nicht.


Das Essen

Gespeist wurde täglich in Fast Food Buden. Ich habe nicht geglaubt, dass es in den USA schwierig sein könnte, dort auch etwas Vegetarisches zu finden! War es aber manchmal doch. Für mich gab es also fast immer Pommes, manchmal gebackene Kartoffel, Salat oder Mozzarella Sticks. Dass das nicht wirklich befriedigend war, ist klar. Also gab es immer noch selbst gemachte Sandwiches mit Käse und Tomaten, Möhrchen, Erbsenschoten, Weintrauben, Erdbeeren oder Blaubeeren zwischendurch.
Fazit: Öfters Diners besuchen (und nicht unbedingt die bekannten Ketten) und immer Käse mit zum Frühstück im Motel nehmen. Eine Safeway Club Card besorgen und da hochwertigeres Brot kaufen, auch die Deli Sachen sind dort sehr lecker. Damit sollte man dann auch halbwegs gesund essen können. Vielleicht auch öfters mal bei Oakmeal zugreifen, auch wenn es sehr stark gesüsst ist. Und das nächste Mal bei einem Farmers Market anhalten und erntefrisches Obst und Gemüse besorgen, mjam!

Stand 2013: Dem ist erst einmal nichts hinzuzufügen


Die Ziele

Ziele gibt es soooooo viele und wir haben auch sehr viele davon gesehen. Manchmal aber nicht ausführlich genug. Aber würde ich nie mehr in die USA reisen können, dann habe ich doch schon einen netten Überblick gewonnen. Zumindest was Südwest betrifft. Da hätte die Tour dann auch nicht viel weniger enthalten dürfen, es fehlt ja sogar der Bryce Canyon! Dennoch kamen wir uns manchmal so vor wie die sprichwörtlichen Japaner: “Ganz Europa in 10 Tagen: gestern der Eifelturm, heute Neuschwanstein, morgen das Kolosseum…“
Fazit: Beim nächsten Mal darf es etwas weniger an Zielen sein, aber neue Ziele wird es immer geben und man wird immer etwas auslassen müssen… Unsere Überlegung ist dabei, immer etwas Neues in die Tour einzubauen und schon Bekanntes zu vertiefen.

Stand 2013: Bekanntes: Grand Canyon (dieses Mal South Rim), Monument Valley, Arches, Zion, Valley of Fire, Death Valley
Neues: Canyonlands, Goblin Valley, Capitol Reef, Rund um Escalante, Kodachrome Basin, Bryce Canyon


Die Aussichten

„Nord oder Süd? Mit XL-Tours auf verrückter Fahrt im Westen“ lautet der Arbeitstitel für die nächste Tour. Auf Heikos Wunschliste stehen: Mt. St. Helens, Death Valley, Grand Canyon South Rim, Bryce Canyon. Auf meiner: Tidepools, Crater Lake, The Wave, Goblin Valley, Canyonlands, Grand Teton, Badlands , Glacier, Olympic Penninsula, John Days Fossil Beds, Snow Canyon, Icefield Parkway, Saguaros, Moqui Dugway oder Shafer Trail, Route 66, Redwoods,… Nur um ein paar neue Ziele zu nennen. Vertiefen würde ich eigentlich fast jedes Ziel unserer diesjährigen Reise gerne noch mal…
Eigentlich war die neue XL-Tour für 2013 vorgesehen. Nun habe ich aber gestern mal die Kosten der Jungfernfahrt zusammen gerechnet und kam auf stolze 6400 Euro mit allem Drum und Dran. Nicht eingerechnet sind allerdings die Dinge, die wir uns für einen Europaurlaub nicht extra gekauft hätten und für die die USA Reise ein Anlass war: Spiegelreflexkamera, Wanderschuhe, große Trolleys (wo das Zelt, Isomatten u.s.w. hineinpassen), Reisepässe, Laptop,… Eine vergleichbare Summe werden wir bis 2013 wohl nicht aufbringen können. Das, was wir mit einem kleineren Mietauto und etwas kürzerer Reisezeit einsparen, geht für die gestiegenen Flugpreise drauf (bzw dafür, dass wir nun direkt fliegen wollen), höhere Kosten für Unterkünfte in Nordwest und die billigen Zeltplätze fallen auch weg. Also meinen wir, dass wir also wieder diese Summe von 6400 Euro ansparen sollten. Aber mal sehen, vielleicht klappt es ja. Ansonsten 2014 zu Heikos 40.Geburtstag. Im November ist dann auch das Death Valley erträglicher…

Stand 2013: Wir fahren doch! Allerdings nur 2 Wochen und auch nicht in den Nordwesten, da sich der einfach nicht mit dem Death Valley verbinden ließ  ;) Zumindest nicht in 2 Wochen. Gespart wird beim Auto, der Länge der Reise und es wird auch kein Direktflug sein. Mehr Geld nehmen wir bei den Unterkünften in die Hand und auch beim Essen. Daher werden dann wohl doch wieder um die 5000€ dabei heraus kommen. Und wir freuen uns unglaublich - in gut drei Monaten geht es los!

Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 07. Juni 2013, 00:07:57
Ich danke allen, die bis hierhin mitgelesen haben. Fragen zu uns oder der Reise könnt ihr gerne hier stellen oder auch per PM. Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht und seid auch bei meinem nächsten Reisebericht wieder dabei, wenn es heißt: "XL-Tours unterwegs..."
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Ilona am 14. Juni 2013, 14:12:59
Hallo Andrea,

ich habe eure Jungfernfahrt sehr gerne begleitet und bin auf jeden Fall beim nächsten Reisebericht wieder mit dabei  :happy2:.
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 14. Juni 2013, 21:59:10
Klasse, Ilona! Dauert ja nicht mehr sooo lange...
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Silv am 03. Juli 2013, 12:56:25
So, jetzt sind es ja "nur" noch gut 2 Monate... :)
Ich hatte deinen Bericht schon im anderen Forum gelesen und fand ihn toll. Deshalb freue ich mich auch auf den nächsten!
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 03. Juli 2013, 16:14:39
Danke für die Blumen, Silvia!   :verlegen:  Aber deine Berichte sind auch toll und freue mich, wenn es irgendwann einen von dir hier bei Eumerila gibt!  ;)
Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Shadra am 04. Juli 2013, 12:16:56
So ... jetzt bin ich auch durch mit lesen  ^-^

Und da ihr einige Ziele angefahren seit, wo wir bei unserer ersten Reise auch waren, war es noch interessanter, die Gegenden mit "anderen" Augen zu sehen!

Titel: Re: XL-Tours auf Jungfernfahrt
Beitrag von: Andrea am 04. Juli 2013, 12:59:11
Na, da freut es mich ja, dass so einige auch noch Lust dazu haben einen alten Bericht zu lesen. Und ja: Es ist schön, die Dinge mal mit anderen Augen zu sehen oder festzustellen, wie sich manchmal Erlebnisse ähneln. Und manchmal werden einfach nur schöne Erinnerungen geweckt oder Punkte für die To-Do-Liste hinzugefügt. Deshalb bin ich ja auch ein Reisebericht-Junkie  ;D