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Europa => Deutschland => Thema gestartet von: Susan am 28. August 2020, 21:50:40
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Nach einem Montageeinsatz bei unseren Freunden im Odenwald haben wir zusammen noch eine kleine WoMo-Spritztour gemacht.
Unter anderem ging es zum
Weltkulturerbe Völkinger Hütte
Ich war ja nicht so ganz begeistert, dass die Jungs dieses Industrie-Denkmal (bzw. böswillig einen Haufen Schrott ;) ) anschauen wollten, fand es dann doch recht interessant. Von 1886 an wurde hier rund 100 Jahre lang Roheisen hergestellt. Seit 1994 zählt die Hütte zum Weltkulturerbe. Die ehemaligen Anlagen können besichtigt werden, außerdem finden dort Ausstellungen, Konzerte und Theateraufführungen statt.
Schautafeln und kleine Filmchen geben Erklärungen zur Eisenherstellung und Eindrücke, was für Höllen-Arbeitsplätze das gewesen sein mögen. Wie es insgesamt dann in der näheren Umgebung, sprich Völkingen, ausgesehen hat, mögen wir uns lieber nicht vorstellen.
Imposant ist die Gebläsehalle; erst konnten wir uns gar nicht vorstellen, für was die riesigen Schwungräder wohl gut wären. Sie dienten der Erzeugung von Wind für die Hochöfen, angetrieben vom (Ab)Gas derselben; ein praktischer Energiekreislauf. Leider zu dunkel für Fotos. Hier und in den ehemaligen Rohstofflagern finden heutzutage die Ausstellungen statt.
Momentan z.B: "Afrika - im Blick der Fotografen"
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Über einen Schrägaufzug (hier erfunden) wurden die Erzloren zur so genannten Gichtbühne in 27 m Höhe befördert, auf der die sechs Hochöfen befüllt wurden. Die Besucher können dort hinaufklettern
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natürlich nur mit Haarnetz und Helm ;)
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war selbst erstaunt, dass ich mich diese Treppen hoch getraut habe
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Schrägaufzug
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Gichtbühne
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"Deckel" der Hochöfen
da hinein wurden die Loren abgekippt
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der Ofen
Von der Gichtbühne aus haben wir auch einen guten Überblick. Für Wagemutige (ich hab gekniffen) geht es noch ein paar Gittertreppen höher zu einer Aussichtsplattform.
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Die Hütte bewirkte auch Landschaftsveränderungen, so die beiden Schlacke-Berge Heinrich und Dorothea, benannt nach dem Eigner und seiner Frau.
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Da die saarländische Kohle so brüchig war, wurde hier schon seit 1897 Koks zur Befeuerung der Hochöfen "just in time" hergestellt.
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Koksöfen
Andere Teile des Hüttenwerks wurden von der Natur zurückerobert oder von Künstlern bearbeitet
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Der KingKong (https://www.tambiente.de/images/news/20864_news-2019-08-weltkulturerbe-voelklinger-huette-kingkong-ottmar-hoerl.jpg) der Hütte war leider nicht zugänglich.
Völkinger Hütte (https://www.voelklinger-huette.org/willkommen/) Eintritt 17 Euro, für Rentner wie den Gatten 15 Euro. Großer Parkplatz, dort auch kostenlose Übernachtung für WoMos und Sanitärstation.
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Etwas mehr Natur hatten wir dann auf dem
Baumwipfelpfad Saarschleife
bei Orscholz, Mettlach.
In Höhen von 3 bis 23 Metern bummeln wir durch den Wald in Richtung Saarschleife und sehen vor allem Buchen, Eichen und Douglasien. Aus dem Holz letzterer ist auch der Weg gemacht, so dass ich keine Höhenprobleme damit bekomme.
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wage sogar den kleinen abenteuerlicheren Abstecher ;)
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ganz nach dem Motto
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Es gibt einige Erklärungstafeln zum Wald und Spielstationen für Kinder.
Mit Eicheln und Kastanien im Blickkontakt
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Der Pfad ist geschickt angelegt; der Besucher bemerkt den Aussichtsturm erst beinah am Ende des Pfads. Auch da habe ich mich hochgetraut, obwohl ich meinte, der Weg schwanke zeitweise etwas.
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Und dann hatten wir ihn, den Blick zur Saarschleife. Leider war es etwas bewölkt.
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und Ausblick auf den Pfad
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Die Saarscheife beginnt in Besseringen und endet in Mettlach. Die Orte liegen nur 2 km auseinander, die Saar macht einen Umweg von 10 km bedingt durch Quarzitgestein. Auf dem Bergrücken der Innenscheife befinden sich eine ehemalige Klosteranlage und die Burgruine Montclair (auf den Bildern schwer zu erkennen). Sowohl auf der Innen- wie der Außenschleife gibt einen Rad- und Wanderweg. Von hier nach da kann man mit einer kleinen Fähre übersetzen.
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unterhalb am Cloef noch der alte Aussichtspunkt
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Blick nach Orscholz
Fakten zum Baumwipfelpfad
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Zurück geht es dann über Waldwege. Holzarbeiten unterwegs
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Wanderkarte
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Den Weg hinunter zur Saar (und wieder hinauf) haben wir uns geschenkt :floet: obwohl das vielleicht auch interessant gewesen wäre.
In der Nähe könnte man noch die römische Villa Borg, das Keramik Erlebniszentrum von Villeroy & Boch und einen Wolfspark besuchen.
Baumwipfelpfad Saarschleife (https://www.baumwipfelpfade.de/saarschleife/), Eintritt 11 Euro; mit ADAC Rabatt. WoMos parken bei der Reha-Klinik, können dort auch nach Anmeldung an der Rezeption über Nacht stehen.
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Danke fürs Vorstellen. Wir wollen schon bestimmt seit 2 Jahren mit einem befreundeten Paar nach Merzig in den Wolfspark. Bisher haben wir es noch nicht geschafft. Ein Wochenende können die nicht, das andere Mal wir nicht, dann war das Wetter schuld, dann Corona....
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Vor einigen Jahren waren wir auch in der Völklinger Hütte, als Tagesausflug, ich war absolut begeistert. Besonders gut hat mir der verfallene Teil gefallen, wo schon vieles von Pflanzen überwuchert war, wobei das ganze wohl geplant bepflanzt wurde, von der Gräfin (komme gerade nicht auf den Namen), die auch für die Gärten der Insel Mainau verantwortlich ist.
An die Saarschleife möchte ich unbedingt mal, wusste gar nicht, dass es da so einen Aussichtsturm gibt. Aber so eine Anlage zieht dann auch immer die Massen an, daher mal sehen, wann wir dorthin fahren, vielleicht wenn mal Zeit ist, unter der Woche statt am Wochenende. Vielen Dank fürs Vorstellen Susan.
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Hallo Susan,
da ging es ja richtig in die Höhe :thumb:. Obwohl das Saarland gar nicht so weit von uns entfernt ist, kannte ich das Vorgestellte noch nicht.
:danke: fürs Berichten.
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Gern geschehen!
Rein gebietstechnisch gehört es zwar zu Rheinland-Pfalz, doch themenmäßig...
Wir waren dann noch in
Saarburg
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Wie der Name vermuten lässt, liegt die Ortschaft am Ufer der Saar und geht auf den Bau einer Burg zurück. Man vermutet zwar auch Ansiedlungen aus vorgeschichtlicher und römischer Zeit, doch die eigentliche Geschichte beginnt um 964 mit der Burg. 1291 wurden dem Ort Stadtrechte verliehen. Nach dem zweiten Weltkrieg zählte Saarburg tatsächlich erst zum Saarland, wurde dann aber von den französichen Besatzern doch Rheinland Pfalz angegliedert.
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Die Saar begleiten hier teils ziemlich steile Hänge, an den meisten wird Wein angebaut. Unten direkt am Ufer verläuft ein netter, meist ebener Radweg, den wir getestet haben. Hier bringt uns eher der Gegenwind zum Schnaufen.
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Zur Altstadt und der Burgruine müssen wir dann bergauf laufen, teils über etliche Stufen :girly:
Die Leuk als Nebenfluss der Saar fliesst durch die Stadt und über einen 18 m hohen Wasserfall hinunter in einen Kessel. Früher wurde damit eine Mühle angetrieben. Es gibt auch ein Museum bei derselben; leider bei unserem Besuch geschlossen.
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Oberhalb des Fall ist die Leuk kanalisiert, teilweise von Häusern aus dem 18. Jahrhundert gesäumt und wird von kleinen Brücken gekreuzt.
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Alles recht beschaulich und pittoresk, auch wenn etwas Sonnenschein fehlt. Dann geht es weiter hinauf zur Burg.
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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn37754jjlp.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn3781cyk2z.jpg)
Auf den nahe gelegenen Warsberg führt eine Seilbahn (wir trauten unseren Augen kaum ;D ) und oben gibt es eine Sommerrodelbahn.
Etwa 2 km Saar aufwärts gibt es einen WoMo-Stellplatz direkt an der Saar; ca. 100 parzellierte Stellplätze und eine "Reserve" Wiese, für 11,50 Euro pN. + Strom. War, als wir dort waren, inklusive Reserve gut belegt.
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Auch sehr schön :beifall:.
Mir gefallen so alte Städtchen mit Wasserkanälen und Brücken.
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Das Städtchen gefällt mir auch sehr gut, irgendwie hab ich mich mit der Saar noch gar nicht beschäftigt, an der Mosel mit den ebenfalls steilen Hängen mit Weinanbau waren wir schon ein paarmal, aber an der Saar noch gar nicht, das wäre auf jeden Fall mal was für einen Kurztrip.