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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Horst am 19. August 2013, 10:58:25

Titel: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 19. August 2013, 10:58:25
Hallo zusammen,

diesen Bericht gab es schon im USA-Forum bei usa-reise.de zu lesen aber ich möchte ihn natürlich hier auch bei uns haben und kopiere ihn deshalb nach und nach ein.

Wer ihn noch nicht kennt oder beim ersten Mal nicht verstanden hat  :)) wird aber trotzdem nicht aus dem Auto geworfen.  ;)


Trotz des Titels, wirklich weise bin ich nicht geworden (was auch nicht mehr zu erwarten war  ;) ) – aber dafür haben wir mit Jordanien ein Land und seine Menschen erlebt – das uns restlos begeistert hat.  :D
Diese Reise hat die Latte sehr hochgelegt für alles was noch kommt ....


Dann geht's auch gleich los:


Jordanien – zu den 7 Säulen der Weisheit

- 2 Wochen mit dem Mietwagen im März/April 2008 !
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 19. August 2013, 10:59:02
Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit



Samstag,  22.3.2008 / Tag 1

Als wir gegen Mittag die Haustüre hinter uns ins Schloss fallen hören, ist das wie das Startsignal für unser Abenteuer Naher Osten und Jordanien.

In den Wochen und Monaten zuvor hörten wir von Freunden und Bekannten meist Sätze wie "Jordanien ? Wo ist das denn ?" – "Zu den Arabern? – könntest Du mir auf den Bauch binden!" oder "Habt ihr auch genug Lösegeld dabei?"

Überhaupt – allenthalben – Achselzucken – was es denn in Jordanien zu sehen gibt und wo genau das liegt.
Nur wenige hatten wenigstens schon mal etwas von der Felsenstadt Petra gehört – by the way – das ist Unesco Weltkulturerbe und wurde im Jahr 2007 zu einem der 7 neuen Weltwunder gewählt !

Hier eine graphische Übersicht der Länder im Nahen Osten (http://www.fim.musin.de/Cyberlernen/gabi4/graphiken/MEast.gif)

Dass wir gerade jetzt im März nach Jordanien und auch nach Petra wollen hat einen besonderen Grund. "Meine" Petra wird 40 und wo kann man diesen Tag besser begehen als in "ihrer Stadt" dem Weltwunder – eben in Petra. :D


Schon seit vielen Jahren wollen wir nach Jordanien – jetzt ist es soweit – wir erfüllen uns einen Traum – wir sind gespannt und voller Vorfreude – wie wird uns das Land und die Menschen gefallen – wird alles gut gehen ......... schon ein bisschen aufregender als bei einer Reise nach Amerika unserer zweiten Heimat – es kribbelt ....... und wir freuen uns auf Petra, Wadi Rum, Jerash und und und ...................


Die Fahrt mit dem Auto zum Münchner Flughafen und der Check In bei Royal Jordanian verlaufen reibungslos – wenn auch der Angestellte von RJ entweder nicht seinen besten Tag hat oder einfach prinzipiell miese Laune hat.
Im Duty Free Shop erstehen wir dann noch eine Flasche Wodka – nein – wir haben kein Alkoholproblem  ;) – alles Medizin   8)
Das Essen im Nahen Osten ist hygienisch nicht immer auf dem Gipfel der Unbedenklichkeit (gerade bei ungeschältem Obst und Salat ist Vorsicht geboten) und so eine kleine Alkoholspülung abends nach dem Essen soll ermöglichen, dass wir den Reiseschwerpunkt mehr auf Land und Leute und weniger auf arabische Toiletten legen können.
Ich finde die Ausrede jedenfalls ganz gut.     ;)


Pünktlich um 16 Uhr 50 starten wir in Richtung Amman, der Hauptstadt Jordaniens.
Mit dem Flug sind wir sehr zufrieden, das Essen ist sehr gut, der Flug angenehm, die Flugbegleiter freundlich und das In-Seat-Entertainment lässt die Zeit "wie im Flug"  vergehen. Passend, als Einstimmung zur Reise wähle ich mir "Königreich der Himmel" aus, einen opulenten Film über die Vertreibung der Kreuzritter aus dem Heiligen Land. Petra vergnügt sich mit einer Hollywoodschmonzette während bei mir (natürlich nur wegen der kulturellen Annäherung an unsere Reiseregion) die Säbel rasseln und die Leichen tief fliegen.  :D
 
21:30 Ortszeit Jordanien (ist im Vergleich zu D eine Stunde voraus) landen wir nach 3 h 40 min in der 2 Millionen Einwohner Metropople Amman, zahlen je 10 JD (Jordanische Dinar) Einreisegebühr, erhalten diverse Stempel in den Pass und sind Minuten später tatsächlich in Jordanien und im Nahen Osten – einem Gebiet das man sonst nur aus den Nachrichten kennt. Überall arabische Schriftzeichen (wer hätt’s gedacht) und zu 90 % Männer die zu 100 % einen Kopf kleiner sind als wir.

Bisher hat ja alles erstaunlich gut geklappt. Per Mail hatten wir einen Mietwagen der Firma Reliable Car (die in einigen Büchern und auch im Internet empfohlen wurde) für morgen vorreserviert und beim Mietwagenvermieter um einen Transfer vom Airport zu unserem Stadthotel gebeten. Tatsächlich steht in der Ankunftshalle ein Araber mit meinem Namen auf dem Schild (auch noch richtig geschrieben !) – das hatte ich ja noch nie – ein Hauch von All-Inklusive und Mallorca. Jedenfalls hätten wir nicht gedacht, dass das so einfach klappt.

Erst jetzt stellen wir fest, dass da zwei Leute stehen, die sich auf Englisch als Vater und Sohn vorstellen uns mit "Welcome to Jordan" begrüßen und uns zu einem Van auf einem Parkplatz führen.
Wir steigen ein und fahren ein paar Meter, da wird schon wieder angehalten.
Ein weiterer Mann springt ins Auto, stellt sich als Achmed vor und lässt sich die zur Anmietung nötigen Papiere und Kreditkarte geben, ich unterschreibe an den gewünschten Stellen, bekomme Papiere und Kreditkarte zurück und  schwupp-die-wupp ist Herr Achmed wieder verschwunden – eine Nacht-und-Nebel Aktion.
Ob das alles so ok war ?

Die Fahrt in Richtung Stadt kann weiter gehen und es ist absolut faszinierend die für uns so fremdartigen Menschen, Gebäude und Stadtbilder zu erleben.
Nach einer halben Stunde ist das vorreservierte Abjar Hotel erreicht.
Die zwei Männer verabschieden sich wieder – ich gebe ein kleines Trinkgeld, das dankbar entgegengenommen wird – und wir checken im Hotel ein – auch hier hat die Mailreservierung geklappt.


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Lobby des Abjar Hotels

Zimmerpreis ist hier 53 JD ( 2008 > 1 € = 1,12 JD also 47 €) – das Zimmer ist groß, sauber aber schon orientalisches Niveau (hat schon mehr als 2 Tage auf dem Buckel) aber durchaus als ok zu bewerten.
Gegenüber des Hotels haben wir einen kleinen Laden entdeckt in dem es Bier gibt – was in solchen Regionen keine Selbstverständlichkeit ist – denn Alkohol ist den Moslems ja verboten und nur dann erhältlich wenn sich ein paar Christen in der Ecke rumtreiben.
Im kleinen Laden „arbeiten“ 5 Männer – oder sagen wir mal so – sie sind halt da – und sehen Petra groß an. Angesprochen wird in einem arabischen Land immer der Mann (der gilt hier noch was :wink:  ) und so werde ich auch um die Summe von zwei JD gebeten die ich in Vorfreude auf ein kaltes Bier gerne entrichte.


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Um 24 Uhr fallen wir dann todmüde und erledigt ins Bett.


Was wird uns morgen unser erster Tourtag bringen ?
Werden wir morgen um 9 Uhr überhaupt unseren Mietwagen bekommen ?

Geplant ist die Fahrt von Amman zum tiefsten Punkt der Erde, zum Toten Meer und dann weiter auf der Straße der Könige nach Kerak. Kommen wir da heil an?

Wir werden sehen.

Bis dahin – ma’a salame  ............................
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 19. August 2013, 11:18:48
Sonntag,  23.3.2008 / Tag 2


Der Tag beginnt um 8 Uhr mit dem Klingeln des Telefons neben dem Bett.
Die Hotelrezeption ist dran – das Mietauto ist da.
Was – jetzt schon ?
9 Uhr war doch gestern noch ausgemacht. Wir sind noch völlig erledigt, müde und groggy, dazu hatten wir uns in den letzten Tagen vor der Reise noch erkältet. Schlaftrunken ziehen wir uns an und wanken hinab in die Lobby.
Dort treffen wir den Mitarbeiter von Reliable Cars, der uns hinaus auf die Straße zu einem blauen Mazda 3 führt und uns den Schlüssel in die Hand drückt. Es ist schon jetzt am Morgen tierisch heiß – ein Temperaturunterschied von zuletzt zu Hause knapp über Null und für hier sind heute knapp 40 Grad vorhergesagt. Schon eine "kleine" Umstellung, selbst für Wärmeliebhaber wie uns.
So benommen wie ich mich gerade fühle hätte ich auch einen Esel übernommen – aber das Auto scheint – wie ein Blick durch meine verschwommenen Augenschlitze zumindest vermuten lässt – in Ordnung zu sein.



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Unser neuer Stolz - ein Mazda 3

Erst mal duschen und frühstücken. Mal sehen was es hier morgens so auf den Teller gibt. Also, in Jordanien gibt es 2 Sorten Marmelade, Erdbeer und Aprikose. Auf dieses Thema komme ich noch einmal zurück – aber schon mal eines vorweg – Aprikose ist sehr gut – aber zu Erdbeer fällt mir nichts ein. Als Schuhcreme die falsche Farbe, als Klebstoff wahrscheinlich denkbar aber nicht dauerfest, als Dichtungsmasse zu glibberig ..... alles aber noch besser als aufs Brot. Apropos Brot. Das sind hier meist so dreieckige Fladen die aussehen wie ein Teil einer Frisbeescheibe – die man „Hubbs“ (geschrieben Khubz) nennt. Letzteres kann man sich leicht merken – wenn das Ding einen Tag alt ist und man in die stahlharte Oberfläche beißt entlockt einem das schon mal ein hupps  ;)




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Khubz oder "hupps" wie der informierte Leser weiß :wink:

Butter und Käse gibt es abgepackt in den bekannten Plastikbriefmarken aber da ist ja auch noch so was ähnliches wie Wurst. Todesmutig versuche ich ein paar dieser leicht außerirdisch aussehenden Scheiben – Ok das war ein einmaliger Selbstversuch  :shock: – das Zeug ist das Grauen selbst.
Dann lieber noch etwas Houmus – ein Kichererbsenpürree – landestypisch – und gar nicht mal schlecht.




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Das Abjar Hotel – jordanischer Schick ....

Bevor es so richtig losgeht, brauchen wir noch einige Dinge für die Fahrt – vor allem was zu Trinken.
Um die Ecke soll es einen großen Supermarkt geben – also gehen wir los, und entdecken dort viele auch bei uns bekannte Marken und kaufen Brot, Käse, Wasser und etwas Obst.
Als wir den Supermarkt verlassen machen wir die erste Erfahrung mit den Jordaniern. Ein junger Mann läuft uns mit einer Tüte hinterher. Wir hatten das Brot an der Kasse liegen lassen. Wir bedanken uns und trotten im gleißenden Sonnenlicht zurück zum Hotel – es ist inzwischen richtig heiß.
An der Hotelrezeption will ich mich noch erkundigen, wo man in Amman einen Stromadapter kaufen kann, meiner aus früheren Afrikareisen tut es hier leider nicht. Kurzes kramen in der Schublade und wir bekommen ein Plastikteil mit zwei viereckigen Löchern und Nase geschenkt – das tatsächlich funktioniert.

Wir checken aus, laden unser Gepäck in den Mietwagen, machen noch ein paar Aufnahmen rund ums Hotel – ja und dann kann das Abenteuer Jordanien so richtig beginnen – und das auch gleich mit einem Paukenschlag – Autofahren in Amman !

Um zu beschreiben wie es hier in der Downtown verkehrstechnisch zugeht vielleicht ein Vergleich: Wer hier als Autofahrer klarkommt, kann über die Anforderung in der Rushhour Manhattans mit verbundenen Augen zu fahren und dabei den Erlkönig rückwärts aufzusagen nur müde lächeln.
Gefahren wird hier wie bekloppt. Blinken gibt es prinzipiell nicht – dafür wird praktisch ständig – just for fun – gehupt. Öffnet sich eine Lücke – egal auf welcher Spur wird halsbrecherisch hineingestochen – Ampeln zum „verschnaufen“ sind Mangelware und die Krönung ist das völlig chaotische Gefahre in den Kreisverkehren der Stadt.
Während Amman – wie Rom auf 7 Hügeln errichtet wurde, hat man bei den großen und für die Stadt verkehrsbestimmenden Kreisverkehren den „Circles“ noch einen draufgesetzt – 8 mal kann man hier kostenlos Karussell  fahren – sofern einem der Sprit nicht ausgeht – was leider als Damoklesschwert über uns schwebt – der Mietwagen hat fast keinen Sprit im Tank. Na klasse.
Jetzt ist es ja sowieso schon ein Kunststück hier überhaupt zu fahren und auch nicht rettungslos die Orientierung zu verlieren und dann auch noch parallel nach einer Tanke suchen.....
 Wir geben alles – finden eine Tanke – übrigens hier noch mit dem guten alten Tankwart – kämpfen uns zu den Circles durch und absolvieren einen nach dem anderen – bis es dann endlich am 8. Kreisverkehr für uns nach Süden abgeht – Richtung Dead Sea Highway – zum Toten Meer.

Trotz höchster Konzentration war es absolut faszinierend, dieses bunte Treiben aus den Augenwinkeln aufzunehmen – die Stadt pulsiert – und gegen Ende der Reise – wenn der dafür eingeplante Tag noch übrig ist - wollen wir uns Amman noch einmal in Ruhe ansehen – so weit das hier möglich ist.  ;)



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Landschaft südlich von Amman
Gegen Mittag erreichen wir das Tote Meer, das zur Hälfte zu Jordanien und zur anderen Hälfte (der westlichen) zu Israel gehört.
Alle paar Kilometer, manchmal sogar alle 500 Meter, gibt es eine Passkontrolle. Meist zwei Soldaten mit geschulterter Waffe. Immer das gleiche Prozedere. Frage nach Passport, und dann noch mal (obwohl sie den Pass in der Hand halten) woher man kommt, auf meine Antwort Germany/Alemanya kommt das freundliche „Welcome to Jordan“, ein Lächeln – ich entgegne ein „Shukran“ (Danke) und „Ma’a salama“ (Tschüss) und weiter geht es zur nächsten Kontrolle.


Das Tote Meer ist in Wirklichkeit kein Meer sondern ein See – allerdings mit einem so hohen Salzgehalt von bis zu 33 % (zum Vergleich: das Mittelmeer hat etwa 3 %), dass dort inzwischen außer einigen "Hardcore Bakterien" nichts mehr lebt. Durch die Wasserentnahme aus dem Jordan, der den See von Norden speist, sinkt der Pegel jährlich. Derzeit liegt er bei minus 430 Meter – also 430 Meter unter Meereshöhe und ist von schleichender Austrocknung bedroht. Die Küste des Toten Meeres, bildet den tiefsten freizugänglichen Punkt der Erdoberfläche. Nach Süden gibt es keinen Abfluß und durch die Hitze verdunstet allmählich das Wasser, wobei Mineralien und Salze zurückbleiben die man am Uferrand bestaunen kann.



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Wir halten an einigen Stellen, machen einige Aufnahmen und sehen uns um.

Schon ein bizarrer Ort, der Faszination ausübt. Es sind Bestrebungen im Gange das Tote Meer zu retten und wieder mehr Wasser von Norden zuzuführen. Ohne solche Maßnahmen – ist der See definitiv in absehbarer Zeit ausgetrocknet.

Das Tote Meer wäre im übrigen ideal um schwimmen zu lernen.
Durch den 10fach höheren Salzgehalt gegenüber dem Meer trägt das Wasser den menschlichen Körper wie Schaumpolystirol – man kann nicht untergehen.
Auch für Allergiker soll die Brühe wahre Wunder wirken. Jedenfalls brennt das Zeug ganz schön – wie mir ein wagemutiger Selbstversuch mit 3,5 Tröpfchen Wasser auf meiner Babyhaut :wink: (intelligenter Weise auf meine frisch rasierte Backe  :roll: ) -  eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Die Strecke entlang dem Dead Sea Highway ist jedenfalls klasse. Neben dem See und den Salzverkrustungen gibt es auch noch phantastische Felsformationen – die uns an den amerikanischen Südwesten erinnern (wenn man sich Esel, Kamele und Beduinen wegdenkt) ...



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und ein ums andere Mal förmlich zum anhalten zwingen. :D


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Schokoladenguß


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Bei einem dieser Photostops  entdecken wir zwischen den Felsen diese blaue Echse. Der Hammer, oder ? Wie von einem anderen Stern.



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und noch eine blaue Echse nur nicht ganz so grazil ....  ;)



Wir fahren noch bis zu den ersten Ausläufern der Industriestadt Potash City im Süden des Sees. Hier gibt es aber nichts mehr zu sehen – außer man steht auf Raffinerien und Bauschutt also drehen wir wieder um.



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Nur wenige Kilometer müssen wir zurück – dann kommt schon der Abzweig hinauf in die Berge nach Osten Richtung Kerak.

Das „ländliche“ Jordanien wird auch immer wieder durch Esel, Wellblechhütten und Beduinenzelte geprägt. Oft sieht man Männer am Straßenrand sitzen entweder zusammen im Gespräch oder auch alleine genüsslich in die Landschaft starrend. Überhaupt ist Arabien eine Männergesellschaft. In der Öffentlichkeit hat zumindest bei den traditionelleren Gebieten auf dem Land die Frau wenig zu suchen. Wenn man Frauen sieht sind sie verschleiert und meist schwarz gekleidet (damit man sie schon von weitem als Frauen ausmachen kann und ihnen nicht zu nahe kommt).



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Kleiner Ort auf dem Weg nach Kerak
Die Strecke ist landschaftlich – dazu noch jetzt im letzten Abendlicht wunderschön. Immer wieder gibt es Blicke hinab in Schluchten, auf einsame Dörfer oder hinauf auf die Bergkette die in goldgelbes Licht getaucht ist.



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Im 30.000 Einwohner Städtchen Kerak – über dem allüberragend die mächtige Burgruine thront, ...

..... wählen wir ohne Umschweife das beste Haus am Platze – das Kerak Rest House (für 47 JD) gleich neben der Burgruine. Der Blick ins saubere Zimmer und die tolle Aussicht aus dem Fenster hinab in die Schlucht haben uns überzeugt.

Weniger überzeugend ist das Abendessen in einem Restaurant 100 Meter weiter. Meine Pizza mit „arabischem Einschlag“ ist noch genießbar – aber Petras Teller sieht eher nach Resteküche aus und das mehr oder weniger undefinierbare Zeug ist auch noch kalt. Wir erkundigen uns, ob es im Ort noch irgendwo ein Bierchen zu kaufen gibt und bekommen eine Erklärung nach der ich mir wünschte ein GPS dabei zu haben. Trotzdem nehmen wir Witterung auf und finden den Laden tatsächlich unten im Ort – die 2 Amstelbier tragen wir wie einen Schatz aufs Zimmer.  :))  ;)

Nach einem Tag bei 40 Grad im Schatten (nur dass es nirgendwo Schatten gab) – kommt so ein kaltes Bier einfach gut.  :D
Damit beschließen wir diesen erlebnisreichen zweiten, na eigentlich ersten Tag in Jordanien.
Bisher hat es uns sehr gut gefallen und es gab keine Probleme oder Schwierigkeiten.



Morgen sollen ja schon die ersten absoluten Highlights kommen u.a. wollen wir bei Nacht vor dem berühmten Schatzhaus in der Felsenstadt Petra stehen.

Ma’a salame ..............
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Ilona am 19. August 2013, 11:37:07
Dass wir gerade jetzt im März nach Jordanien und auch nach Petra wollen hat einen besonderen Grund. "Meine" Petra wird 40 und wo kann man diesen Tag besser begehen als in "ihrer Stadt" dem Weltwunder – eben in Petra. :D 

 :beifall: :beifall: :beifall:

Aber ihr hättet euch von zu Hause noch eine anständige Erdbeermarmelade einpacken sollen  :toothy9:. Gegen den Mazda habe ich nichts einzuwenden, das sind gute Fahrzeuge  :thumb:, doch nun will ich mehr Steine sehen :sabber:.
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 19. August 2013, 11:48:46
doch nun will ich mehr Steine sehen :sabber:.


Hi Ilona,
in der Reise gibt's gerade in Petra (der Stadt  ;) ) soviele - von denen wird man richtig erschlagen - selbst wenn sie einem nicht auf den Kopf fallen.  ;)

Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Birgit am 19. August 2013, 12:43:34
Hallo Horst,

wie "drüben" bereits (glaube ich) in deinem Reisebericht erwähnt, war ich Mitte der 90er Jahre mal in Syrien/Jordanien, auch mit dem Mietwagen.

Damals gab es nur einen Reiseführer für die Region auf Englisch, keine Karten und kein Navi. Trotzdem sind wir irgendwie immer ans Ziel gekommen, obwohl diese größtenteils nur auf Arabisch ausgeschildert waren. Rückblickend finde ich es ganz schön beherzt. Den Verkehr habe ich übrigens auch in Amman nicht als schlimm in Erinnerung, aber es kann auch sein, dass sich da einiges geändert hat.

Aber Petra fand ich echt beeindruckend. Damals konnte man noch auf die in die Felsen eingelassenen Tempel klettern.

Es war überall relativ leer, wenig Touristen, obwohl um Ostern herum normalerweise das Wetter für Europäer genau richtig ist fürs Reisen dort, und ich erinnere mich noch an die Offenbarung, als wir an unserem ersten richtigen Reisetag im sommerlich warmen Jerash in einem Lokal saßen und eine bunte Auswahl der arabischen Speisen bekommen hatten (du weißt sicher noch, all diese undefinierbaren gut gewürzten Pasten und Salate und später das Fleisch zum Warmhalten zwischen Fladenbrot gelegt.

Und ich glaube, die Aprikosenmarmelade gab es da auch schon. Aprikose heißt auf Arabisch "Mish-mish", sehr niedliches Wort, finde ich, und immer, wenn ich von Aprikosen lese oder höre, kommt mir dieses "Mish-mish" in den Kopf und verlässt mich den ganzen tag nicht mehr :)

Euer Hotel in Amman könnte auch glatt unseres gewesen sein, leider gibt es von der Reise keine Unterlagen mehr, ich würde sie zu gerne nochmals nachvollziehen...
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 19. August 2013, 13:04:23
Den Verkehr habe ich übrigens auch in Amman nicht als schlimm in Erinnerung, aber es kann auch sein, dass sich da einiges geändert hat.
Das war wirklich mit das heftigste was ich in der Richtung jemals mitgemacht habe.
Ohne Augen auf dem Rücken geht da normalerweise gar nichts.  ;)

Zitat
Aber Petra fand ich echt beeindruckend. Damals konnte man noch auf die in die Felsen eingelassenen Tempel klettern.
Das konnte man 2008 eigentlich auch noch.


Zitat
Es war überall relativ leer, wenig Touristen,
Das dürfte im Moment leider auch wieder so sein ....

Zitat
ich erinnere mich noch an die Offenbarung, als wir an unserem ersten richtigen Reisetag im sommerlich warmen Jerash in einem Lokal saßen und eine bunte Auswahl der arabischen Speisen bekommen hatten (du weißt sicher noch, all diese undefinierbaren gut gewürzten Pasten und Salate und später das Fleisch zum Warmhalten zwischen Fladenbrot gelegt.
Ich bekomm schon Hunger vom lesen.  ;)
Also Arabische Küche wissen wir seitdem auch sehr zu schätzen und haben ein paar Gerichte die wir immer wieder mal machen, vor allem zu besonderen Anlässen wie Silvester wird dann mal der Tisch mit arabischen Köstlichkeiten (Falafel, Humus, Schauwama usw.) gefüllt.



Zitat
Und ich glaube, die Aprikosenmarmelade gab es da auch schon. Aprikose heißt auf Arabisch "Mish-mish", sehr niedliches Wort, finde ich, und immer, wenn ich von Aprikosen lese oder höre, kommt mir dieses "Mish-mish" in den Kopf und verlässt mich den ganzen tag nicht mehr :)
Mish-Mish wird noch ein Thema während dieses Berichts.  :)

Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Paula am 19. August 2013, 14:43:44
Hallo Horst,

das finde ich klasse dass du in Jordanien warst. Wadi Rum lockt mich schon lange und Petra sowieso. Nur hatten wir bisher keine Lust auf eine Gruppenreise und kennen niemand der das alleine gemacht hat. Ich bin sehr gespannt wie das funktioniert hat! Habt ihr arabisch gelernt vor der Reise? Wenn man keine Strassenschilder lesen kann ist man ja völlig aufgeschmissen... okay heutzutage mit Navi und GPS mag das funktionieren (Falls es Karten für Jordanien gibt)

bin gespannt auf die Fortsetzung  :)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 19. August 2013, 15:21:12
das finde ich klasse dass du in Jordanien warst. Wadi Rum lockt mich schon lange und Petra sowieso. Nur hatten wir bisher keine Lust auf eine Gruppenreise und kennen niemand der das alleine gemacht hat.
jetzt schon.  ;)


Ich bin sehr gespannt wie das funktioniert hat!
Das hat absolut super funktioniert !  :)
Ich hatte es schon mal an anderer Stelle geschreiben - Jordanien war unsere perfekteste Reise - da hat einfach wirklich alles gepasst.  :D


Habt ihr arabisch gelernt vor der Reise?
Ja wir haben einen Kurs gemacht - aber gebraucht haben wir ihn nicht und der Kurs war auch Arabisch Grundlagen - also nicht nur für den Touri.
Wir haben also von rechts nach links schreiben gelernt und das komplette arabische Alphabet (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0d/ArabischesAlphabet.png) mit seinen unaussprechlichen Kicklauten.  :P
Ich wollte schon nach dem zweiten Abend entnervt aufgeben (am Wochenende mussten wir immer Hausaufgaben machen, es gab Laufdiktate, Vokale werden nur im Koran geschrieben - die muss man aus dem Zusammenhang kapieren usw., ... schon verschärft  ::) )   - aber Petra hat mir das nicht durchgehen lassen. :hammer: also musste ich da durch. ;)
Unser Lehrer Mohammed war recht kreativ und hat sich für den doch etwas trockenen Unterricht kleine Spielchen einfallen lassen.
Bei einem Spiel musste man einen Handball zum nächsten Schüler werfen (waren außer mir alles Frauen) der bzw. die dann die nächste Frage bekam.
Die Frau saß am offenen Fenster und ich habe etwas zu stark geworfen ... >:D
Was gut an der Sache war - man hat einen Eindruck von der arabsichen Denkweise bekommen und konnte eben auch mal dazu was fragen.




Zitat
Wenn man keine Strassenschilder lesen kann ist man ja völlig aufgeschmissen... okay heutzutage mit Navi und GPS mag das funktionieren (Falls es Karten für Jordanien gibt)
Straßenschilder sind (bis auf Amman) im ganzen Land auch alle auf Englisch zu lesen - also kein Problem.

Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Rainer am 19. August 2013, 15:23:46
Jordanien war unsere perfekteste Reise - da hat einfach wirklich alles gepasst.  :D

Wie konnte das nur passieren? Haben die da Reifen aus Vollmetall??  :totlach:
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 19. August 2013, 15:35:40
Jordanien war unsere perfekteste Reise - da hat einfach wirklich alles gepasst.  :D

Wie konnte das nur passieren? Haben die da Reifen aus Vollmetall??  :totlach:
Ich gehe von Titan aus - Vollmetall hätte ich gekillt.  :))
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Susan am 19. August 2013, 16:54:26
Hallo Horst,

den Bericht "drüben" hab ich wohl verpasst, oder?  Egal, für eine Wiederholung bin ich jedenfalls dankbar  :)

Die Gegend interesseirt mich auch sehr, aber noch weniger als nach Alaska würd ich den Gatten dorthin bekommen ::) Die ersten Eindrücke sind schon mal vielversprechend, da freue ich mich doch auf mehr

Zitat
m Duty Free Shop erstehen wir dann noch eine Flasche Wodka – nein – wir haben kein Alkoholproblem :wink: – alles Medizin   8)
Das Essen im Nahen Osten ist hygienisch nicht immer auf dem Gipfel der Unbedenklichkeit (gerade bei ungeschältem Obst und Salat ist Vorsicht geboten) und so eine kleine Alkoholspülung abends nach dem Essen soll ermöglichen, dass wir den Reiseschwerpunkt mehr auf Land und Leute und weniger auf arabische Toiletten legen können.

So ähnlich haben sich  Schwiegerelterns in Ägypten mit Whisky therapiert (morgens einen, abends einen) und sind tatsächlich als einzige der Reisegruppe von Montezumas (oder wessen auch immer) Rache verschont geblieben.  Prost  ;)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Birgit am 19. August 2013, 17:12:47
Notiz auf meine Reiseutensilienliste: Nach Indien unbedingt eine Pulle Schnaps mitnehmen bzw. im Duty Free Shop bei der Abreise kaufen ;)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 19. August 2013, 18:30:06
Die Gegend interesseirt mich auch sehr, aber noch weniger als nach Alaska würd ich den Gatten dorthin bekommen ::)
Ja wir sind Spezialisten für Regionen der Erde wo so mancher schon ins Zweifeln kommt.  :))
Reiseziele der letzten Jahre die nicht unbedingt jeder macht und uns jeweils sehr begeistert haben waren ja u.a z.B. Island und Texas.




Notiz auf meine Reiseutensilienliste: Nach Indien unbedingt eine Pulle Schnaps mitnehmen bzw. im Duty Free Shop bei der Abreise kaufen ;)
Taktische Vorplanung ist alles.  ;)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Andrea am 19. August 2013, 20:10:58
Klasse, ein Bericht aus/über Jordanien! Anfang der 90er ist ein befreundetes Paar nach Amman gegangen (mit seinen Eltern, wir waren damals alle Anfang 20). Sie haben sich Eheringe gekauft, damit sie problemlos als verheiratet durchgingen. Sie hatten ein tolles Jahr dort. Und ich und mein damaliger Freund haben natürlich anfangs auch schockiert reagiert, wie man denn freiwillig in ein Krisengebiet ziehen könnte und vor allem als Frau dort leben wolle.... Die Erzählungen nach der Reise haben jedwede Zweifel beiseite gewischt, dass Jordanien eine Reise wert ist!
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Birgit am 19. August 2013, 20:19:22
Oh ja, ein (Fake)Ehering ist in arabischen Ländern manchmal nicht verkehrt, obwohl es natürlich noch besser ist den (vermeintlichen) Ehemann auch vorweisen zu können.

Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 19. August 2013, 20:24:50
Hallo Andrea,

Jordanien ist Arabien light und trotz der Unruhen in der Region - wir würden jederzeit wieder hingehen.
Jordanien ist der größte Bündnis-Partner der Amerikaner unter den arabisch geprägten Ländern und für ein arabisches Land verhältnismäßig westlich eingestellt.
In Amman trugen z.B. die Frauen im Hotel keinen Schleier.
Zudem kommt man mit Englisch wirklich sehr gut durch was wir so nicht erwartet hätten.

Die Menschen waren zu uns einfach fantastisch. 
Wer den Bericht noch nicht kennt wird am Ende "sein Bild" von "den Arabern" vielleicht noch einmal überdenken.
Ich würde mir wünschen wir wären hier auch nur halb so gastfreundlich wie es die Jordanier zu uns waren.   :D

Dass Petra und ich nicht verheiratet sind hat in Jordanien auch niemand gestört.
Man hat gegenüber den westlichen Touristen doch eine große Toleranz.
Dass sich mancher Araber über einen Urlauber in kurzen Hosen oder aufreizend gekleidete Frauen seinen Teil denken vermag sicher niemand zu verwundern.
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Palo am 19. August 2013, 21:25:36
Dieser Bericht ist auch beim zweiten Mal interessant, da komme ich wieder mit  :)

Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 19. August 2013, 22:12:49
Hi Palo,
Dieser Bericht ist auch beim zweiten Mal interessant, da komme ich wieder mit  :)
sehr gerne  :)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 19. August 2013, 22:15:29
Montag,  24.3.2008 / Tag 3


Auf Hawaii gibt es kein Bier und in Kerak morgens in der Dusche kein Wasser – nicht mal kaltes. Da ich mir aber rasieren und Haare waschen vorgenommen hatte – hole ich mir vom Auto eine Flasche unseres Wasservorrats und kippe mir das von der Nacht doch empfindlich kalte Zeug in der Dusche drüber.  :o

Petra hat über meine Schreckensrufe gut lachen – aber ein paar  Minuten Katzenwäsche später bin ich wieder gesellschaftsfähig – und wir begeben uns in den Frühstücksraum. Auf dem Weg treffen wir den Besitzer des Rest Houses, fragen wegen des Wassers und erfahren, dass das hier öfter vorkommt und dann der ganze Ort kein Wasser hat......
Das Frühstück besteht - wie bereits erwähnt – aus den beiden Sorten Marmelade Jordaniens – der guten (Aprikose) und der bösen (Erdbeer). Die Wurst vom anderen Stern ist auch wieder da – aber diesmal falle ich nicht auf sie rein.
Gegen 9 Uhr steht die erste Tagesbesichtigung an.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/3-1castlelmuyl.jpg)
Kerak Castle

Nach der Eroberung Jerusalems 1099 durch die Kreuzritter baute der fränkische (!)  8) Adelige Payen de Bouteiller Kerak zur wichtigsten Festung des Gebietes östlich Jerusalems aus. Die Festung Kerak mit ihrer hohen Zitadelle nimmt das ganze Plateau mit ca. 250 Metern Länge ein und fasziniert durch verschiedene verschachtelte Räume und Hallen, ein Labyrinth aus unterirdischen Kreuzgängen, Galerien und Geheimwegen zwischen Türmen und Mauern.


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Ein halbes Jahrhundert konnten die Kreuzritter Kerak nutzen. In der großen Schlacht von Hittin (westlich des Sees Genezareth) besiegte Sultan Saladin 1187 deren Heer, der Anfang vom Ende des Christentums im Heiligen Land; und Kerak fiel in die Hände der Araber.



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Kerak ist heute die besterhaltene aller jordanischen Kreuzritterburgen und einen Besuch absolut wert.
Auf unserem Rundgang treffen wir auf einen alten Mann der uns Tee anbieten will – aber es ist inzwischen so heiß – das wir uns nicht auch noch von innen wärmen müssen und so lehnen wir dankend ab.



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Blick von der Burgmauer zu Kerak Stadt



Die Festung ist so groß, das man sich darin verlieren könnte – was wir auch schaffen. Ich filme noch an einer Stelle und Petra geht schon mal weiter und eine halbe Stunde später habe ich sie noch immer nirgends entdeckt.
Die Männer am Kassenhäuschen wissen offensichtlich Bescheid – die "große Frau" ist ebenfalls auf der Suche nach mir und rennt mit dem alten Teeverkäufer durch die Burg. Bei meiner Suche finde ich durch Zufall einige der unterirdischen Gänge in denen früher Märkte abgehalten wurden und die sich quer durch die Burg ziehen. Petra trabt mit dem Teeverkäufer heran und ich bekomme einen Anschiß (wo ich mich immer rumtreibe  :)) ) und ein Küsschen (dafür dass ich wieder aufgetaucht bin  ;) ) – dabei hatte ich doch gesucht .......


Gegen 11 fassen wir in einem kleinen Laden noch Wasser und je ein Eis (in Jordanien gibt es noch richtige kleine Tante-Emma-Läden – die alles terminierende Lidl und ALDI "Kultur" hat hier zum Glück noch nicht Einzug gehalten).


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lebendiges Kerak


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Auch in Jordanien gibt es Wohlstand


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Vor allem traditionelle Frauen sind in Jordanien fast immer in schwarz gekleidet - damit sie schon von weitem als Frau "deklariert" sind und sich daraufhin kein fremder Mann nähert.




Wir fahren durch den äußerst lebhaften Ort ....


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.... auf die Straße der Könige – den Kings Highway – nach Süden.




Die landschaftlich sehr reizvolle Route verläuft auf der Trasse einer uralten, rund 400 km langen Karawanenroute von Amman ins südliche Aqaba durch gebirgige Landschaften und trockene Flusstäler.



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Einer der größeren Orte/ Städte durch die wir fahren ist Tafila.

Einfach beeindruckend was hier los ist.
Man kommt mit dem Gucken kaum nach.
Kinder winken uns oft zu – ob aus einem Auto oder vom Straßenrand.


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Der Kings Highway schraubt sich hinab in ein tiefes Tal. Hier gönnen wir uns einen kleinen Abstecher hinein in die Erosionslandschaft.


 
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Hier, mitten in der Einöde führen die Menschen sicher nicht gerade ein leichtes Leben.
Meist sehen wir kleine Ziegenherden und die einfachen Zeltbehausungen – die hier oft außerhalb der Städte und Ortschaften üblich sind. Wir können beobachten wie sich ein Mann vor einem der Zelte zum Gebet auf einen Teppich niederkniet, wir sehen einzelne Leute entlang einer Straße laufen von der wir wissen, da wir sie vorher gefahren sind, dass da über zig Kilometer nichts kommt, absolut nichts  – oft fragen wir uns woher kommt der und wo will der hin ?
Alles schon ein bisschen anders als bei uns .........

 

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Wir fahren weiter bis zum Dana Schutzgebiet.


Ein schönes Wandergebiet in einer sehenswerten Berglandschaft direkt am Kings Highway. Zum Wandern braucht man hier eine Tour und muss schon etwas Zeit investieren – die haben wir nicht, denn wir wollen noch weiter bis Wadi Musa – dem Touristenversorgungsstädtchen außerhalb der Nabatäerstadt Petra.
Auch die wollen wir – bei Dunkelheit (kein Scherz) heute noch besuchen – also nur kurz eine Rast am Dana Aussichtspunkt eingelegt und weiter auf der Straße der Könige nach Süden.



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Noch einmal halten wir in Shobak – ebenfalls einstmals Kreuzritterburg. Die Ruine ist durchaus sehenswert – wenn auch im Vergleich zu Kerak nicht ganz so beeindruckend.



Jetzt wird kein Stop mehr eingelegt. Das eigentliche Hauptziel der gesamten Reise ist nur eine gute Auto-Stunde entfernt. Das Weltwunder, einer der faszinierendsten Plätze unserer Erde – Petra.



Am späten Nachmittag ist Wadi Musa erreicht. Um uns erst mal im Ort zu orientieren fahren wir an unserem Hotel vorbei und hinunter in den Ort.
Ach Du Sch...  was ist hier denn los ? :shock:
Menschenmengen, und kleines Verkehrchaos – nach den Stunden der Muße zuletzt ein Schock. Das wir hier nicht allein sein würden war uns klar – aber das .........

Wir fahren hinauf zum etwas außerhalb liegenden Al Anbat Hotel. Für 4 (!) Tage haben wir hier ein Zimmer für günstige 35 JD (31€) pro Nacht vorreserviert. Das Zimmer ist schon ganz schön abgewohnt und das Bad kann man nur mit Schuhen betreten (außer man duscht sowieso), denn der Boden ist dauerhaft nass (irgendwo tropft es).
Allerdings ist das Zimmer groß – und eben wirklich billig.
Bei vielen anderen Hotels die wir für den Zeitraum angefragt hatten – war schon gar nichts mehr zu bekommen (und das obwohl wir über 2 Monate im voraus angefragt hatten).

Tief durchatmen – dann wagen wir es wieder hinab in den Ort.
Inzwischen ist es dort deutlich ruhiger. Wir parken und sehen uns nach einem Restaurant um. Nach dem gestrigen Reinfall gehen wir heute auf Nummer sicher und schlagen mit zwei guten Pizzas im Oriental Restaurant zu.

Nachdem der Magen und damit das Seelenheil gestärkt ist, spazieren wir den kurzen Weg von der kleinen Läden- und Restaurantzeile in „Downtown“ Wadi Musa hinüber zum Visitor Center. Von hier startet die Tour „Petra by Night“.

Mancher möge nun denken dass ich Petra by Night inzwischen kennen sollte – aber weit gefehlt wir sprechen jetzt von der Felsenstadt und nicht von der Frau !  ;)
In der Hochsaison wird diese besondere Tour (die 12 JD pro Person kostet) an 3 Tagen, sonst nur an einem oder zwei Tagen durchgeführt. Vor dem Platz am Visitor Center tummeln sich Massen von Touris die offensichtlich alle zu großen Gruppen gehören, die die Busse hier von Amman oder Aqaba herkarren. Vor allem viele Franzosen wie uns auffällt (ich erlaube mir das Vorurteil Touristenhorden nicht sonderlich zu mögen). Warum gerade so viele Franzosen und verhältnismäßig wenig Deutsche, können wir nur vermuten. Die Franzosen haben bei den Arabern und Nordafrikanern aufgrund früherer „Aktivitäten“ in dieser Region wohl weniger Berührungsängste als wir Deutsche. Bei uns ist ja jeder Araber ein potentieller Terrorist, der anderen seinen Glauben aufzwingen will – so gesehen sind Vorurteile manchmal schon kleingeistig – außer bei Touristen die in Truppen aufmarschieren .....  ;)

Gegen 20 Uhr steigt ein Parkangestellter auf einen kleinen Felsen und spricht zu der Touristenhorde herab was sie nun erwartet und wie man sich verhalten möge.
"No Flash please" – das würde die Atmosphäre zerstören.
Das mag in Gottes Gehörgang gedrungen sein – aber sicher nicht in das Ohr so manches Pauschalterroristen.
Die Stampede trampelt los, hinab vom Visitor Center etwa 15 Minuten zum Beginn des Siq – der engen, hochaufragenden Schlucht, dem einzigen offiziellen Eingang durch den man Petra erreicht.
Alle 10 Meter hat man beiderseits des gesamten Weges Kerzen aufgestellt (insgesamt 1500 ) die nun bei Nacht den Weg mit sanftem Licht ausstatten. Da der Weg teilweise aus Kopfsteinpflaster besteht ist jetzt mit Dunkelheit schon Vorsicht geboten um sich nicht den Fuß zu vertreten – die Masse würde dann wahrscheinlich einfach über einen hinweg stolpern.
Trotz der vielen Leute die auch jetzt schon lautstark unterwegs sind und sinnlos in der Gegend rumknipsen (natürlich mit Blitz oder am besten noch mit dem Fotohandy  ::) ) hat das Ganze schon was.
Über uns die Sterne und wir nähern uns Schritt für Schritt dem Siq der uns zum Khazne Faraun – dem berühmten Schatzhaus bringen soll, von dem wir schon so viel gelesen und so viele Bilder verschlungen hatten – der Traum ist zum Greifen nah und es ist schon etwas besonderes dies auf diese Art zu tun – wenn man die Leute halbwegs ausblenden kann.
Wir betreten den Siq.
Wow ! Bereits jetzt bei nur wenig Mondlicht kann man erahnen wie hoch die Schluchtwände sein müssen. Teilweise sind die Wände nur wenige Meter voneinander entfernt.


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Wir laufen nun insgesamt knapp 40 Minuten und plötzlich, als wir schon dachten der Weg endet gar nicht mehr, taucht vor uns die Silhouette des Khazne Faraun, des Schatzhauses von Petra auf.
Vor dem Schatzhaus befindet sich ein großer Platz.



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Hier bittet man die Besucher sich auf ausgelegten Matten niederzusetzen.


Leider hält sich nahezu niemand der sicher mindestens 500 Leute an das Vermeiden der Blitzlichter und in einem besonderen Moment einfach auch mal die Klappe zu halten scheint für viele nicht in ihrer Programmierung vorgesehen.


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Trotzdem ist der Anblick des Khazne Faraun mit dem Kerzenmeer davor zutiefst beeindruckend. Ohne die Bustourihorden würde man wahrscheinlich alle 10 Sekunden Gänsehaut bekommen. 
Das Schatzhaus ist so etwas wie das Wahrzeichen der einstigen Nabatäerstadt und wir sitzen nun tatsächlich davor und trinken Tee den man uns reicht. Ein Beduine spielt Flöte und es wird auch gesungen.
Wir bleiben bis fast alle anderen gegangen sind und jetzt ist es hier richtig schön. Auch der Weg zurück durch den Siq, vorbei an den noch immer brennenden Kerzen und dem Sternenhimmel über uns verströmt nun einen ganz anderen Zauber als zuvor. Gegen 23 Uhr sind wir zurück am Wagen und kurz nach halb 12 ziehen wir die Bettdecke über die Ohren und beschließen einen aufregenden Tag mit vielen Eindrücken entlang des Kings Highway und mit dem ersten Vorgeschmack auf Petra.

Morgen soll die Nabatäerstadt von vorne bis hinten durchwandert werden – da braucht man schon ein Mützchen Schlaf.



Ma’a salame ..............
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Ilona am 20. August 2013, 08:08:55
Dass Petra und ich nicht verheiratet sind hat in Jordanien auch niemand gestört.

Woher wussten die das  :gruebel: ?

... und ich bekomme einen Anschiß (wo ich mich immer rumtreibe  :)) ) und ein Küsschen (dafür dass ich wieder aufgetaucht bin  ;) ) – dabei hatte ich doch gesucht .......

 :totlach: :totlach: :totlach: Das kommt mir bekannt vor.

Petra bei Nacht (also die Stadt  ;) ) sieht nach ganz besonderer Atmosphäre aus  :thumb:.
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 20. August 2013, 08:43:42
Dass Petra und ich nicht verheiratet sind hat in Jordanien auch niemand gestört.

Woher wussten die das  :gruebel: ?
Wie sang Elvis so schön - "wear my ring around your neck" - keine Ringe.  ;)
Hatte ja Andrea vorher berichtet, daß sich ein befreundetes unverheiratetes Paar deswegen Ringe gekauft hätte.
Also das ist heutzutage dort sicher nicht nötig.


... und ich bekomme einen Anschiß (wo ich mich immer rumtreibe  :)) ) und ein Küsschen (dafür dass ich wieder aufgetaucht bin  ;) ) – dabei hatte ich doch gesucht .......

 :totlach: :totlach: :totlach: Das kommt mir bekannt vor.

Petra bei Nacht (also die Stadt  ;) ) sieht nach ganz besonderer Atmosphäre aus  :thumb:.
Petra (also die Stadt  ;) ) bei Tag auch.
Kommt heute Abend noch.
Bin gespannt Ilona wie Dir das gefällt - denn rote Steine Fans können da schon mal in Verzückung geraten. :D
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Ilona am 20. August 2013, 09:03:39
Hatte ja Andrea vorher berichtet, daß sich ein befreundetes unverheiratetes Paar deswegen Ringe gekauft hätte.
Also das ist heutzutage dort sicher nicht nötig.

Oder schwarz anziehen ;) . Nicht dass mich Heiko (wegen meiner blonden Haare) gegen 60 Kamele eintauscht  :totlach:. Aber wo will er diese Viecher bei uns im Garten unterbringen  :gruebel: ?

Ich hätte in Jordanien auch keine Bedenken, denn schließlich stammt die Königin aus Amerika  :usa: , oder?
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 20. August 2013, 09:18:17
Ich hätte in Jordanien auch keine Bedenken, denn schließlich stammt die Königin aus Amerika  :usa: , oder?
Da hast Du zielsicher einen Schwachpunkt bei mir erwischt - Königshäuser sind so gar nicht mein Wissensgebiet.
Ich weiß auch hier bei den englischen, schwedischen niederländischen usw überhaupt nicht wer mit wem...  ;)

Aber Google (http://de.wikipedia.org/wiki/Rania_von_Jordanien) sagt nicht Amerikanerin sondern nur an einer amerikanischen Uni in Kairo Wirtschaft studiert.
Immerhin.  ;)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Ilona am 20. August 2013, 09:30:44
Siehste, ich war schon lange nicht mehr beim Friseur und bin deshalb nicht mehr uptodate  :zwinker:.

Ist schon eine Weile her, da stand Königin Nur von Jordanien (http://de.wikipedia.org/wiki/N%C5%ABr_von_Jordanien) immer in den Zeitschriften.
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Andrea am 20. August 2013, 09:38:54
Dass Petra und ich nicht verheiratet sind hat in Jordanien auch niemand gestört.

Woher wussten die das  :gruebel: ?
Wie sang Elvis so schön - "wear my ring around your neck" - keine Ringe.  ;)
Hatte ja Andrea vorher berichtet, daß sich ein befreundetes unverheiratetes Paar deswegen Ringe gekauft hätte.
Also das ist heutzutage dort sicher nicht nötig.


Um das Ganze zu erleichtern, haben sie das gemacht - schließlich haben sie ein Jahr dort gewohnt. Zusammen. Und sie hat während der Zeit ein Praktikum in einem Kindergarten gemacht. Sie wollten einfach vermeiden, dass sie komisch angesehen werden oder gar gemieden werden. Schließlich wollten sie Land und Leute kennenlernen.
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Paula am 20. August 2013, 09:53:23
von Petra (also natürlich der Stadt  ;)) habe ich schon viele Fotos gesehen aber von Kreuzritterburgen nicht, sehr interessant! Auf deinen Bildern sehen die Straßen ganz akzeptabel aus, waren die überall so gut? Darf man in Jordanien mit dem Mietwagen auf ungeteerten Pisten fahren? Und gibt es in dieser Einöde auch genügend Tankstellen?
ICh bin sehr gespannt wie es weitergeht  :)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 20. August 2013, 10:03:39
@Andrea
Wenn man in einem Land lebt ist es natürlich nochmal anders als wenn man dort nur durchreist, ganz klar.
Selbst in den USA würde man sich an bestimmte Dinge anpassen, wenn man Anschluß an die Bevölkerung bekommen möchte.



von Petra (also natürlich der Stadt  ;)) habe ich schon viele Fotos gesehen aber von Kreuzritterburgen nicht, sehr interessant! Auf deinen Bildern sehen die Straßen ganz akzeptabel aus, waren die überall so gut? Darf man in Jordanien mit dem Mietwagen auf ungeteerten Pisten fahren? Und gibt es in dieser Einöde auch genügend Tankstellen?
ICh bin sehr gespannt wie es weitergeht  :)
Die bekannteste Kreuzritterburg gibt es in Syrien > Krak des Chevaliers (http://de.wikipedia.org/wiki/Krak_des_Chevaliers) leider ist aus bekannten Gründen im Moment  von einem Besuch dort abzuraten.
Aber vor allem Kerak in Jordanien ist aber schon auch sehr eindrucksvoll. Sollte man mitnehmen wenn man im Land ist.

Zum Thema Kreuzzüge mal ein kleiner Filmtipp:

http://www.youtube.com/watch?v=feYVtRxKL9U


Die Straßen waren überall geteert und gut zu fahren - ungeteerte Pisten waren praktisch nicht notwendig - es gab zumindest bei uns keine, oder wenn dann nur ein paar Meter.
Nur im Wadi Rum geht natürlich ohen Allrad gar nichts - aber das macht man sowieso mit Fahrer (kommt noch  ;) ).
Tankstellen gibt es genug (das Zeug kommt ja von da unten  ;) )
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Utah am 20. August 2013, 11:43:41

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/3-17boum8.jpg)


Grandios!!!  :beifall:
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Susan am 20. August 2013, 12:24:01
Hallo,

da nun meine PC-Lautsprecher so gut wie immer abgeschaltet sind, habe ich vom Rummel in Petra nichts mitgekriegt  ;) und konnte die besondere Atmosphäre mit den Kerzen geniessen. Jetzt bin ich sehr gespannt auf die Eindrücke tagsüber.
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 20. August 2013, 18:05:09
Dienstag,  25.3.2008 / Tag 4

Das mit dem Schlaf war heute Nacht leider ein kleines Problem. Die Wände scheinen aus Papier zu sein und man hört jeden Laut von außen durch. Dazu kommt, dass scheinbar viele der Bustouristen die wir hier auch im Hotel haben, sich über den Tag wohl noch nicht ausgequatscht hatten und dies unbedingt zu später Stunde im Gang in unmittelbarer Nähe unserer Tür nachholen mussten.

Egal, heute steht das neue Weltwunder, eine der größten Attraktionen weltweit auf dem Programm ........... Petra ....................... die Stadt  ;)


Um 6:30 stehen wir auf und sind nach kurzem Frühstück um 7 Uhr 30 vor dem Visitor Center und kaufen uns einen 3 Tages-Pass (32 JD) für die Nabatäerstadt. Ein Tag hätte bereits 21 JD gekostet – also sind Einzeltickets keine gute Idee. Für Jordanier Kostenpunkt übrigens nur 2 JD.
Trotz der frühen Stunde sind bereits einige Leute und Busse hier (wir hören Franzosen, Italiener und Spanier) – also leider nicht wie erhofft ein Alleingang zum und durch den Siq und dazu ist es schon jetzt richtig heiß.

Wir zeigen unser Ticket vor und passieren eine kleine Pforte und sind wie gestern Abend auf dem Weg zum Siq.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-1m6u5o.jpg)
Links des breiten Weges gibt es so etwas wie eine Piste auf der die kleinen Pferdekutschen und Esel ihre lauffaulen Gäste zum Siq befördern.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-2suusg.jpg)
Die Geschäfte scheinen ganz gut zu laufen ....



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-3eingangyeuop.jpg)
Nach 15 Minuten, etwas schneller als gestern im Dunkeln, ist der Zugang des  Siq erreicht ....



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-4kutschen8uh7.jpg)
.... und wir betreten die enge Schlucht mit ihren steil aufragenden an die 200 Meter hohen Felswänden.



Der Weg durch den Siq führt nicht nur zum berühmten Schatzhaus sondern auch in das Herz der Stadt.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-26siqq3iljq.jpg)
Durch den Siq muss jeder der nach Petra will – aber hier wandert man gerne – denn der Canyon ist eine Attraktion für sich und es ist hochspannend jeden Moment darauf zu lauern das Schatzhaus zu erblicken.



Nachdem Photo und Kamera schon hier im Siq kaum zur Ruhe kommen, erreichen wir schließlich .....



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-27schattenwurfzba39.jpg)
..... die Stelle an der sich durch die schwarzen Ränder der Felswände ein Stückchen des Schatzhauses zeigt.
Die rosarote Stadt wie man Petra auch nennt ist erreicht.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-5schatzhausc0u8i.jpg)
Wir gehen die letzten Schritte um eine Windung der Schlucht und blicken  hinauf zu diesem phantastischen Bauwerk – Wahnsinn – 40 Meter hoch und 28 Meter breit – so riesig, so filigran, wie haben die Nabatäer das nur geschafft ?



Vor dem Schatzhaus (Khazne Faraun) ist schon gut was los.
Mancher geht auch nur bis hierhin – und verpasst dabei das sensationellste was ich bisher mit eigenen Augen sehen durfte .....

Nachdem wir uns sattgesehen haben und natürlich nach mindestens 300 gemachten Bildern dieses Wunderwerkes, gehen wir weiter und lassen das Schatzhaus hinter uns.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-28treiberd1yqv.jpg)


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-29kamelqjlbe.jpg)
Auch wir werden genau beäugt




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/fassaden4xz7r.jpg)
Der Äußere Siq - eine nicht mehr so enge kurze Schlucht - führt uns zur Street of Facades und ins Zentrum von Petra der Stadt aus Fels, deren Fassaden in die Berge der jordanischen Wüste gemeißelt wurden.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-7wand1fauaq.jpg)
Viele davon sind älter als 2000 Jahre.



Es sind Monumente des Todes, Eingänge zu den Gräbern der Nabatäer, einem Nomadenvolk, das durch den Handel mit Weihrauch und Myrrhe reich wurde und sich schließlich in Petra niederließ. Sie erhoben Wegezölle, versorgten die vorbeiziehenden Karawanen mit Wasser, Nahrung und Unterkunft.
Sechs Jahrhunderte, (bis ins 4. Jahrhundert nach Christus) blühte die Stadt und  war ein wichtiges Etappenziel an dieser unumgänglichen Karawanenstraße.
Dann versank sie für Hunderte von Jahren vergessen buchstäblich im Wüstensand. Wiederentdeckt hat sie der Schweizer Johann Burckhardt. Als Scheich verkleidet reiste er durch Arabien und stieß 1812 auf die Ruinenstadt.
Es gibt Hunderte feiner, aus dem Fels geschlagener Gräber mit aufwändigen Inschriften. Die Häuser Petras wurden größtenteils durch Erdbeben zerstört, doch die Gräber wurden in den Stein geschlagen, um die Ewigkeit zu überdauern, und an die 1000 dieser Gräber und Tempel sind noch immer vorhanden.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-8wand23tusz.jpg)



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-9farbenyau8b.jpg)
Dazu gibt es überall farbige Strukturen in den Felsen wie ich sie in dieser Form noch nirgendwo gesehen habe.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bogenqmuv7.jpg)
Das Gebiet ist noch lange nicht vollständig ausgegraben – das meiste verbirgt sich noch unter Sand und Schutt.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-21theateruxuip.jpg)
Eines der Highlights der Nabatäerstadt ist ein römisches Theater...


... mit 33 Stufenreihen und Platz für mindestens 5000 Zuschauer, das vollständig in den Fels gebaut und erst 1961 von amerikanischen Archäologen wieder ausgegraben wurde. Leider ist es gesperrt. Mal sehen – vielleicht finde ich da an einem anderen Tag noch mal einen Weg :wink: – aber jetzt lassen wir es erst mal links liegen.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/pe-wand52uqr.jpg)
Ideal zum „Verstecken spielen“


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/wandqdu5k.jpg)
Die Königswand (Royal Tombs)



Inzwischen ist es Mittag und die Sonne knallt unerbittlich auf uns herab als wir zu den Royal Tombs hinaufgehen.
Das erste mal seit ich Petra (diesmal nicht die Stadt) kenne, sucht sie den Schatten auf !!!!!
Kein Wunder bei sicher an die 50 Grad wenn mal kein Schatten in der Nähe ist. Durch den entgangenen Schlaf, noch leicht abklingende Erkältung und diese Affenhitze ist sie ganz schön groggy.
Wir beschließen erst mal ein Mittagspäuschen einzulegen. 2 Jungs kommen zu uns und wollen uns Steine verkaufen. Als wir dankend ablehnen (wir schleppen ja schon genug Zeug mit uns rum) bekommen wir trotzdem je einen geschenkt.
Der kleinere der beiden interessiert sich für ein uraltes rosa Schloß, das ich an meinem Rucksack hängen habe – und so habe ich auch ein Geschenk für ihn.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-11kidsnoudp.jpg)
unsere "Geschäftspartner" in Petra



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-12kolonadenftu07.jpg)
Wir biegen auf den Cardo Maximus – die Kolonnadenstraße mit den Säulen ab.



Gelegentlich wird man angesprochen ob man Original Nabatäer-Münzen (na klar – wer’s glaubt :wink: ) kaufen wolle, ein „Air conditioned Taxi“ (Kamel) benötige, oder wird darüber informiert dass bei den Eselritten gerade Happy Hour sei.
Mein Lieblingsspruch aus diesem innovativen, humorvollen Beduinenangebot: „my horse speaks two languages“.  :))
Lehnt man dankend ab wird man auch in Ruhe gelassen. Ein Nachlaufen oder weiteres fragen findet nicht statt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-13bintv5uyb.jpg)
Vorbei am Qasr Bint Faraun einem der besterhaltensten Bauwerke im Zentrum ...



.... kommen wir zu einem Schnellrestaurant. Hier kann man auch Wasser und andere Getränke kaufen. Wir machen 1 ½ Stunden Pause und stürzen uns auf mitgebrachte Kräcker und Riegel und strecken die müden Füße aus.
Obwohl wir beide auch nach dem Aufenthalt im Schatten immer noch nicht auf dem Zenit unserer Schaffenskraft angelangt sind, lässt sich Petra überreden heute noch den Aufstieg zur Monastry – dem „Kloster“ Ed Deir in Angriff zu nehmen. Von der Einteilung passt das heute noch am besten rein.
800 Stufen sind es bis zum Ziel und das bei dieser Mörderhitze – also ohne Fleiß kein Preis - aber das vielleicht größte Highlight in der Felsenstadt zu erleben ist diese Anstrengung sicherlich wert.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-14mitkamelcoudl.jpg)
"Na Kumpel - schon Feierabend gemacht ?" ;)




Gerade überall wo es ein paar Meter hoch geht sind auch immer besonders viele Beduinen die den Touristen für die vielen Stufen, die die fleißigen Nabatäer in den Fels gehauen hatten, ihre Esel anbieten wollen ("Wanna ride a donkey?").



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-15aufstiegknu42.jpg)
Zumindest wir laufen aber lieber selber, dürfen aber so manchem Donkeyhaufen ausweichen. Der Aufstieg kostet gerade bei den Temperaturen Körner aber es ist jeden Schritt wert.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-16aufstieg2y6uhw.jpg)
Wir steigen ohne Pause auf ...



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-17eddeirhfu4f.jpg)
... und sind nach 40 Minuten oben am Kloster Ed Deir angekommen.
Der Anblick ist absolut überwältigend.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-18eddeir2gpuju.jpg)
Mit 48 Metern Höhe und 47 Meter Breite, das größte was in Petra geschaffen wurde. Allein die Urne auf dem Hörnerkapitell ist 9 Meter hoch !


Gegenüber gibt es einen Unterstand mit Getränkeverkauf. Wir lassen uns auf einem Bänkchen nieder und genießen die Aussicht auf dieses Bauwerk und die Umgebung.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-20kauui.jpg)
Während Petra Aufnahmen am Kloster macht, erkunde ich die Umgebung des Plateaus.



Eine faszinierende Landschaft, mit steilen Abbruchkanten und schier unendlichen Bergketten in allen Richtungen.
Ein Junge fragt mich ob ich auf seinem Esel reiten will – was ich lachend ablehne. Er will mich sogar umsonst reiten lassen aber das kann ich dem Tier nicht antun :wink:
Der Junge bleibt aber hartnäckig und will mir etwas Gutes tun. Er empfiehlt mir einen Aussichtspunkt mit Grab und tollem Blick. Ok, ich willige ein und klettere mit dem Bürschchen einen Felsen hinauf. Tatsächlich erreichen wir hier oben ein verstecktes Grab und die Aussicht auf die Monastry und die Felsenlandschaft ist sehr schön.
Wir klettern wieder hinab und ich frage ihn ob ich ihm etwas schenken kann – was er ablehnt – aber er würde sich freuen wenn ich bei seiner Mutter etwas kaufen würde. "Deal"  :wink:
Ich entscheide mich für eine Steinkette – wobei mir die 10 Dinar im Vergleich zu den anderen Preisen die ich hier schon gesehen habe - zu viel sind und wir uns auf 5 einigen.
Um kurz vor 5 steigen wir von Ed Deir wieder hinab in die Stadt.
In Petra muss man generell viel wandern und es gibt unzählige Treppen, hochgelegene Opferplätze, Gräber, Obelisken, Aussichtspunkte usw. aber zumindest hier oben muss man gewesen sein – einfach unglaublich. :D



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-190puiq.jpg)
Abstieg von Ed Deir




Erst jetzt wird uns die Entfernung bewusst die wir heute schon zurückgelegt hatten und nun auch wieder zurückgehen müssen. Inzwischen hat sich die Stadt geleert. Nur noch wenige Touristen sind unterwegs und so gefällt uns das Ganze noch besser.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-24puuhc.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-2503zea.jpg)



Schon die Strecke bis zum Schatzhaus zieht sich  allerdings gewaltig. Belohnt werden wir dafür mit einer viel schöneren Atmosphäre als heute Vormittag. Die Leute sind fast alle weg und das Khazne Faraun ist in weiches Licht getaucht.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-30faraunabendsp0a8r.jpg)
Tatsächlich wirkt es jetzt rosa und noch bezaubernder als am Morgen (also noch mal 300 Bilder  ;)  :D )



Das letzte Stück durch den Siq ist mörderisch. Die Rucksäcke scheinen mit Blei bestückt und mein Manfrotto-Stativ kommt mir wie eine Panzerfaust vor. Schulter (vom stundenlangen Stativtragen) und Waden schmerzen.
Ohne „Warmlaufen“ und bei der Hitze sind wir heute sicher irgendwas zwischen 25 und 30 Kilometer gelaufen und jetzt richtig geschafft – aber auch voller Begeisterung über das was wir sehen und erleben durften.
Mit dem letzten Lichtstrahl sind wir kurz nach 6 wieder zurück in Wadi Musa und gehen gleich in der kleinen Restaurantzeile zum Essen. Diesmal ins Sand Stone. Das Essen könnte man so beschreiben: das Bier war mit Abstand das Beste. Nach einer schnellen Dusche (wobei es mir noch gelingt den Wasserdauerlauf in der Dusche zu unterbinden) liegen wir um halb 10 (!) im Bett und schlafen gleich ein.

Was für ein Tag !   :D

Morgen steht ein ganz besonderer Tag an, Petra feiert in Petra Geburtstag  ;)  :)
Hoffentlich wird es ein schöner Tag für sie ......

 
Ma’a salame ..............
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Andrea am 20. August 2013, 18:24:17
Das sieht wirklich wunderschön dort aus! Aber nach diesem Marsch tun sogar mir schon die Füße weh, obwohl ich doch nur virtuell dabei bin. Bin gespannt, ob ihr am nächsten Tag schmerzfrei seid oder ordentlich Muskelkater habt...
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 20. August 2013, 20:30:26
Das sieht wirklich wunderschön dort aus! Aber nach diesem Marsch tun sogar mir schon die Füße weh, obwohl ich doch nur virtuell dabei bin. Bin gespannt, ob ihr am nächsten Tag schmerzfrei seid oder ordentlich Muskelkater habt...
Die 5 Jahre spürt man ::)  - da waren wir noch richtig gut drauf und haben das bestens weggesteckt.
Am schlimmsten war damals meine Schulter auf der ich immer mein Stativ beim Laufen ablege.
Das war am Abend fast wund.
Nächsten Tag ging's wieder.  ;)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Ilona am 21. August 2013, 08:57:07
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4-2suusg.jpg)
Die Geschäfte scheinen ganz gut zu laufen ....[/center]

Die armen Pferde ...  :(.

Petra ist echt toll  :beifall: (beide natürlich  ;)) und der Canyon erst  :herz:. Ich darf gar nicht so genau hinschauen, sonst zieht es mich dorthin ...  :floet:.
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 21. August 2013, 09:20:40
Ich darf gar nicht so genau hinschauen, sonst zieht es mich dorthin ...  :floet:.
Dann wirst Du bei den nächsten Tagen mit noch mehr Petra (die Stadt  ;) ) und vor allem dem Wadi Rum sehr stark sein müssen.  8)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Paula am 21. August 2013, 09:49:26
ich glaube es gibt nichts was mich mehr fasziniert als rot gestreifte Steine (ganz egal ob behauen oder Natur), diese Bilder sind eigentlich noch schöner als der Südwesten der USA, da muss ich unbedingt mal hin!
Meinen Freund zu überreden wird aber nicht so einfach werden, er war mal in Tunesien fand die Leute dort um es freundlich auszudrücken schrecklich und hat seither keinerlei Lust auf irgendwas arabisches. Ich selber war noch nie in der Ecke außer Israel (wo mir die Palästinenser auch nicht in besonders guter Erinnerung sind). Mal sehen wann was draus wird. Jedenfalls sollte sich die Lage in der gesamten Ecke erst mal etwas stabilisieren, vielleicht in 3,4 Jahren oder so.
Ich freue mich jedenfalls sehr über deine Fotos und es dürfen noch ganz viele rote Felsenbilder folgen  :)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Susan am 21. August 2013, 10:03:03
Hi,

einfach ein traumhafter Tag, seufz, da machen auch die vielen Laufkilometer nichts aus. Diese buntgestreiften roten Felsen sind ja irre, und dann noch diese gewaltigen bauten. Da kann ich mich Ilona nur anschließen, da  :herz: und will MEHR!

Hofffentlich stabilisiert sich die Lage in der Gegend mal so weit, dass wir da auch mal gefahrlos hinreisen können
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Heiko am 21. August 2013, 10:07:48
Einfach unglaublich - diese deine Aussage trifft meinen Eindruck exakt.

Danke, dass ihr diese Strapazen ;) auf euch genommen habt, um uns diese Bilder präsentieren zu können  :beifall: :beifall: :beifall:.

Wir habe schon einen Bericht/Film über Petra (die Stadt) und auch Wadi Rum gesehen und waren auch gleich begeistert  :happy2:. Das gehört schon zu den Dingen, die man gesehen/erlebt haben sollte. Im Augenblick wäre aber auch mir die Ecke etwas zu unruhig, wenn man auch von Jordanien noch nichts negatives hört. Und da ich nicht eure Abenteuerlust habe, denke ich doch, dass ich eher zu einer organisierten Reise tendieren würde, obwohl auch wir solche Gruppenreisen nicht mögen.
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 21. August 2013, 10:34:25
ich glaube es gibt nichts was mich mehr fasziniert als rot gestreifte Steine (ganz egal ob behauen oder Natur), diese Bilder sind eigentlich noch schöner als der Südwesten der USA, da muss ich unbedingt mal hin!
Meinen Freund zu überreden wird aber nicht so einfach werden, er war mal in Tunesien fand die Leute dort um es freundlich auszudrücken schrecklich und hat seither keinerlei Lust auf irgendwas arabisches. Ich selber war noch nie in der Ecke außer Israel (wo mir die Palästinenser auch nicht in besonders guter Erinnerung sind). Mal sehen wann was draus wird. Jedenfalls sollte sich die Lage in der gesamten Ecke erst mal etwas stabilisieren, vielleicht in 3,4 Jahren oder so.
Ich freue mich jedenfalls sehr über deine Fotos und es dürfen noch ganz viele rote Felsenbilder folgen  :)
Die folgen.  :)
Was die Jordanier angeht - die sind wirklich diametral anders als die Leute im nördlichen Afrika.
Das wäre fast so als ob Du (ganz wertfrei) Chinesen und Australier gleichsetzen würdest weil beides von uns aus gesehen im Osten liegt.  ;)
Zu dem Thema Menschen wird es noch viel in diesem Bericht zu lesen geben - das wird zumindest das wiedergeben wie wir es erlebt haben und sicher auch für sich sprechen.



Hofffentlich stabilisiert sich die Lage in der Gegend mal so weit, dass wir da auch mal gefahrlos hinreisen können
Wenn ich könnte würde ich mich sofort in ein Flugzeug setzen und dorthin gehen. Nur Amman würde ich im Moment vielleicht auslassen - die Sehenswürdigkeiten dort sind sowieso nicht unbedingt ein Must See.
Trotzdem ist es der gesamten Region zu wünschen, daß sie sich stabilisiert - es wäre vor allem den Menschen dort zu wünschen die ja nicht zuletzt vom Tourismus leben.


Und da ich nicht eure Abenteuerlust habe, denke ich doch, dass ich eher zu einer organisierten Reise tendieren würde, obwohl auch wir solche Gruppenreisen nicht mögen.
Kann man aber muss man nicht. Bevor man sich eine Gruppenreise antut bestünde auch noch die Möglichkeit sich einen PKW mit Fahrer zu mieten. Vielleicht entsteht so eine Freundschaft fürs Leben wer weiß ...
Wir sehen es als unser höchstes Gut an auf Reisen individuell unterwegs zu sein und ganz ehrlich, bis auf Amman war das eigentlich nirgendwo so einfach wie in Jordanien. Natürlich hatten wir vorher auch Bedenken - man hat halt seine Vorurteile - aber schon nach wenigen Tagen haben wir uns restlos sicher gefühlt und hatten nirgendwo Probleme, weder dorthin zu finden wo wir wollten (und das ganz ohne Navi) noch mit der einheimischen Bevölkerung.
Also ich empfehle ganz klar - wenn die Lage in Jordanien Ok ist - wie es im Moment zu sein scheint - einfach ein Auto mieten und losfahren.  :D

Im übrigen vielleicht liest ja unser neuer User TravelBenni mal hier rein - er hat aktuellere Jordanien-Infos als wir.

Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: S@bine am 21. August 2013, 20:29:01
Hallo Horst,

hach wie schön, wir scheinen tatsächlich ähnliche Reiseziele zu haben  ;)

Ich war letztes Jahr - leider nur für 8 Tage - in Jordanien, da Petra schon lange ein Traum von mir war. Wir sind ganz früh morgens rein (gleich nach Öffnung) und sind auf dem Weg zum Kloster nur einer Handvoll Menschen und ein paar Eseln begegnet. Selbst die Verkaufsstände waren noch nicht geöffnet.
Es war eine unglaublich tolle Atmosphäre; die leider auf dem Rückweg nicht mehr so war. Da haben sich die Touristen fast schon auf die Füße getreten.

Viele Grüße
Sabine
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 21. August 2013, 21:12:45
Hallo Sabine,

und was hast Du Dir in den 8 Tagen außer Petra noch angesehen und wie haben Dir Land und Leute gefallen ?
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: S@bine am 21. August 2013, 21:32:32
Hallo Horst,

mal schauen, ob ich so alles aus dem Kopf zusammenbekomme:

Amman - Tagestour zu den Wüstenschlössern - Jerash - Umm Quais  - Madaba (ab da war leider wegen Unruhen mit Toten die Königsstraße nach Kerak gespeert, dafür haben wir uns ein anderes Kreuzritterburg angeschaut, deren Namen ich nicht mehr weiß) - Totes Meer (war ich aber diesmal nicht drin, kannte ich von Israel) - Little Petra - Petra - Wadi Rum - Aquaba - zurück dann von Amman

Ich fand Petra (und auch Little Petra) sensationell. Wadi Rum sowie Jerash haben mir noch ganz besonders gut gefallen. Mein persönliches Fazit: Mir hat es gut gefallen, eine Wiederholung Petras möchte ich nicht ausschließen, aber ich bin nicht so begeistert wie du, wie ich meine, es aus deinen Zeilen zu lesen.

Viele Grüße
Sabine

Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 21. August 2013, 22:04:31
Fazit: Mir hat es gut gefallen, eine Wiederholung Petras möchte ich nicht ausschließen, aber ich bin nicht so begeistert wie du, wie ich meine, es aus deinen Zeilen zu lesen.
Danke für Deine Antwort - ja mir/uns hat es absolut begeistert - was uns letztendlich am besten gefallen hat möchte ich jetzt noch nicht verraten.  ;)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 21. August 2013, 22:21:43
Mittwoch,  26.3.2008 / Tag 5


Heute dauert es etwas länger bis wir auf dem Weg vom Visitor Center zum Siq unterwegs sind. Petra hat Geburtstag – für uns auch der Anlaß zu dieser Reise und dem Timing an diesem Tag hier in "ihrer Stadt" zu sein.
Auch das Frühstück gehen wir heute etwas gemütlicher an. Übrigens gar nicht schlecht hier im Al Anbat – eher arabisch aber durchaus leckere Sachen dabei und auch der Kaffee ist gut – was hier nicht immer der Fall ist!   



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-1siq7eyne.jpg)
Schließlich sind wir dann auch wieder im Touristenstrom gen Petra und dem Siq.




Auch heute ist es wie an jedem Tag bisher strahlend schön – kein Wölkchen am Himmel – aber zum Glück mindestens 10 Grad kühler als gestern und auch die Sicht ist besser. Die Rucksäcke sind wieder mit Riegeln, Wasser, Mouzä (=Bananen - hier meist in kleiner putziger Form – aber recht lecker ) und Keksen gefüllt.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-2siqrwxri.jpg)
Auch wenn wir den Siq nun bereits zum fünften Male laufen – die Schlucht ist einfach immer wieder faszinierend und wir entdecken immer wieder Neues.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-3siqhkgglwb.jpg)(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-3b74anx.jpg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-4farauntzbxa.jpg)
Vor dem Schatzhaus herrscht bereits Hochbetrieb.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-5amob3d.jpg)(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-5bs5baq.jpg)
Am Eingang des Bauwerkes hat man zwei Jordanier als "Nabatäer" verkleidet postiert mit denen sich die Bustouristen verzückt fotografieren lassen.



Wir amüsieren uns beim betretenen Anblick der beiden wenn gerade mal wieder ein Touri für ein Foto ihren Speer anfasst. Man würde sich auch nicht wundern wenn einer von den Chaoten den beiden in den Schritt fasst .......


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-25totenstadtzbx02.jpg)
In der Nabatäerstadt



Nach durchschreiten des äußeren Siq trennen wir uns für kurze Zeit.
Mein Ziel ist der High Place of Sacrifice – der Hohe Opferplatz.
Petra will den Berg umrunden und mir von unten entgegenkommen.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-26zumhighplaceflx0u.jpg)
Auf Treppen geht es steil nach oben.
Der Weg ist jetzt am Vormittag ohne Schatten und ganz schön anstrengend.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-6ausblickjoycm.jpg)
Kurzer Blick zurück und hinab auf den Äußeren Siq



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-7aufstieghkxfbn4.jpg)
Vor mir treibt ein Beduine zwei Esel an.



Offensichtlich ein Ehepaar und der schwergewichtige Mann kommt mir für den Esel etwas viel vor. Plötzlich, unmittelbar vor mir knickt der Esel mit dem Mann ein und knallt auf die Knie – zum Glück kippt er nicht hinunter in die Schlucht. Ich mache erst mal Pause und trinke einen Schluck – zu nah will ich an diesem Stoßtrupp nicht sein. Etwas später hole ich die Gruppe wieder ein – inzwischen läuft der Mann vernünftigerweise neben dem Esel – und ich kann überholen.
Nach 30 anstrengenden Minuten mit steilem Aufstieg, ....



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-8obelsikenzmyzq.jpg)
..... sehe ich die beiden Obelisken die man in der Nähe des High Place - 6 Meter hoch - durch abtragen des Felsen um sie herum (!!!) geformt hat.
Einfach unfassbar!


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-9highplaceu9xhj.jpg)
Der High Place selbst ist an sich nicht sonderlich spektakulär – aber eben ein besonderer Ort mit einer Atmosphäre die mich beeindruckt  – die ich aber nur kurz genießen kann – da eine Busgruppe nur wenige Minuten nach mir den Opferplatz stürmt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-10royaldmzu5.jpg)
Ich trolle mich und finde einen Pfad der zu einem Aussichtspunkt über ganz Petra führt.
Phantastisch !



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-11views3ar0.jpg)



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-12berge1axjc.jpg)
Über die Farasa Schlucht steige ich auf der anderen Seite wieder ab.




Der Weg ist im ersten Drittel noch steiler als es der Aufstieg war und an manchen Stellen ist Trittsicherheit von Nöten. Nach passieren des Löwenreliefs treffe ich überraschend wieder auf Petra – so weit oben hatte ich gar nicht mit ihr gerechnet.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-petrahyacl.jpg)
Das Geburtstagskind in ihrer Stadt (im Hintergrund das Garden Tomb)


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-27blickausgardentom5pzmr.jpg)
Zusammen gehen wir weiter vorbei u.a. am Garden Tomb und .....



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-14grabhk8wli4.jpg)
.... Tomb of the Roman Soldier, durch die angenehm einsame Farasa Schlucht.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-16innenrwlw4.jpg)
Das Renaissance Tomb (gegenüber dem Tomb of the Roman Soldier ) würde man von außen kaum beachten - aber der Blick nach innen lohnt sich ....




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-13buntb8xle.jpg)
Auch die markanten bunten Felsen kann man hier wieder besonders eindrucksvoll erleben.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-15deckei0aqw.jpg)
Decke in einem Grab – wenn man hier einzieht, kann man sich das Tapezieren sparen :wink:



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-ersatzrharc.jpg)
Felsen mit Gräbern und Höhlen wohin das Auge blickt



Gegen Mittag sind wir wieder unten im Zentrum, machen Rast beim Forum Restaurant  und plündern unsere mitgebrachten Leckereien.

Am Nachmittag weichen wir den Touristenmassen durch eine Wanderung in den noch einsameren Wadi Syagh geschickt aus.
Auch hier ist es wunderschön. Kaum besuchte Gräber, bunte Felsen mit kleinen Arches und Höhlen, Beduinenfamilien mit ihren Zeltbehausungen – eine fremde Welt die uns fasziniert.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-30leutebdxqz.jpg)


Irgendwann kehren wir um – obwohl der Weg noch einige Kilometer weiter ginge – aber heute wollen wir die Nabatäerstadt nicht ganz so spät verlassen wie gestern – der Geburtstag soll noch mit schick Essen gehen gefeiert werden.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-19pewix2i.jpg)
Petra fotografiert alles was sich bewegt und was nicht  ;)


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-20ho3qasy.jpg)
Ich bin wie immer ganz brav   8)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-28urntomb3lb4z.jpg)
Das Urn Tomb (Teil der Königswand) – sehen wir uns morgen mal näher an ....



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-22reiterrtlnn.jpg)
2 „Air-conditioned-Taxis“ mit Fahrer



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-29mitkamelxsamp.jpg)
Ein wieder mal langer Tag - Ok, den Schönheitswettbewerb mit dem Kamel verliere ich ….   :))


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-18pillars6naby.jpg)
Vorbei an der Kolonnadenstraße, ...


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-21gold4hzzq.jpg)
... und den in tolles Licht getauchten Royal Tombs ....


.... gehen wir den nun schon bestens bekannten Weg zurück zum Schatzhaus und durch den Siq. Da noch etwa eine Stunde Licht ist ist es jetzt im Vergleich zu gestern in der Schlucht noch angenehm warm.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-23block6nyzk.jpg)
Dann noch vorbei an den Blockgräbern und dem ....


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5-24obelisktomb1yx5e.jpg)
... Obelisk Tomb geht es zurück zum Visitor Center.


Wir sind heute auch nicht ganz so fertig wie gestern – wissen und spüren aber trotzdem deutlich die Kilometer die wir zurückgelegt haben.
Nach einer kleinen Kultivierungsstippvisite auf unserem Hotelzimmer fahren wir wieder runter nach Wadi Musa und gehen diesmal ins beste Restaurant am Platz – das Mövenpick (http://www.moevenpick-hotels.com/de/pub/ihre_hotels/worldmap/petra/uebersicht.cfm) – schon weit mehr als Kontrast dieser Luxustempel im Vergleich zu den normalen Restaurants im Ort.

Hier gibt es am Eingang sogar einen Security Check – à la Flughafen – wenn mal irgendwo was passiert rechnet man am ehesten in den großen Hotels damit – wo die reichen Touristen absteigen.
Das Interieur des Mövenpick ist schon beeindruckend. Im Restaurant haben wir Glück und bekommen den letzten freien Tisch.
Der Laden ist teuer, dekadent aber für diesen Abend genau richtig  ;) :D
Zum Auftakt gönnen wir uns Champagner (seeeehr lecker) und Mezze ( das ist der Oberbegriff für arabische Vorspeisen). So alle paar Minuten bekommen wir etwas Leckeres vorgesetzt – sowohl optisch als auch geschmacklich ein Genuss. Als Hauptspeise gibt es für mich ein Steak und für Petra ein mit Ricotta und Spinat gefülltes Hähnchen und mit Bier vom Faß an der Hotelbar beschließen wir den Abend. Ein wunderschöner Tag geht zu Ende.
Schon jetzt fühlen wir uns in Jordanien richtig wohl (auch außerhalb des Mövenpick Hotels  ;) ) und was wir bis jetzt gesehen und erlebt haben, hätte alleine die Reise schon gelohnt – aber so "ein paar Dinge" kommen ja noch auf die wir gespannt sind und uns freuen.


Morgen steht erst mal der Besuch von Little Petra an und auch in das "große" Petra wollen wir noch einmal, die Königswand erkunden – es gibt noch so viel zu sehen .........


Ma’a salame ..............
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Andrea am 22. August 2013, 07:54:24
Die "Tapete" in den Höhlen/Gräbern gefällt mir ausgesprochen gut...  ;D Allein dort kann man wahrscheinlich eine Million Bilder knipsen, ohne irgendein Muster doppelt zu haben.  ;)

Ich bin sehr beeindruckt -  viel mehr als von den Bildern unserer Freunde damals. Vielleicht auch weil du es so voller Begeisterung erzählst und zeigst. Danke schon mal dafür!
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 22. August 2013, 09:07:23
Vielleicht auch weil du es so voller Begeisterung erzählst und zeigst.


Hallo Andrea,

in ein paar Tagen wird es mal nach Aqaba gehen - da wird sich zeigen daß wir nicht über alles begeistert waren - interessant war's trotzdem.
Jordanien war für uns beide ein Wunsch, ein Traum einmal dorthin zu kommen.
Ich hatte mir schon Anfang der 90er Reiseführer dazu gekauft und Petra hat von ihrer Oma vorgeschwärmt bekommen die da in jüngeren Jahren schon war.

Als Petra und ich dann zusammen waren, war für uns klar - wir müssen nach Jordanien.
Also eine Grundbegeisterung und Faszination war einfach da.
Wir wollten die sagenumwobene Felsenstadt sehen und natürlich das Wadi Rum wo Lawrence von Arabien gedreht wurde - ein Film der uns beide als Kinder schon schwer beeindruckt hat.
Das zusammen mit dem Reiz des neuen, des exotischen, der unbekannten für uns noch fremden Kultur - einfach mal zu sehen wie es dort ist - das alles hatten wir schon im Gepäck als wir dorthin geflogen sind, das war schon sehr aufregend.

Für uns wurde es dann eines der Märchen aus 1001 Nacht und deshalb kann ich auch gerne und immer noch voller Begeisterung über dieses Reise berichten.  :)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Paula am 22. August 2013, 09:52:58
ich schwelge in deinen Bildern Horst!  ^-^ ^-^ ^-^
Nix gegen die tollen Gebäude aber noch mehr fasziniert mich die Natur. Kann man eigentlich da richtig wandern? Oder gibt es nur da wo Gräber oder Häuser zu bestaunen sind Wege? Ich stelle mir eine Canyon Tour da richtg toll vor!
Meinem Freund habe ich schon mal vermeldet dass Jordanier ganz anders als Nordafrikaner sind  :)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Heiko am 22. August 2013, 10:21:16
Schön zu sehen, dass es etwas weg von den ganz bekannten "Hauptattraktionen" ein wenig ruhiger zugeht  :thumb:.

Ich bin weiterhin fasziniert und beeindruckt!
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 22. August 2013, 10:32:58
ich schwelge in deinen Bildern Horst!  ^-^ ^-^ ^-^
Nix gegen die tollen Gebäude aber noch mehr fasziniert mich die Natur. Kann man eigentlich da richtig wandern? Oder gibt es nur da wo Gräber oder Häuser zu bestaunen sind Wege? Ich stelle mir eine Canyon Tour da richtg toll vor!

Hi Paula,
da kannst Du wandernderweise Dein Leben verbringen.  ;)
Das meiste von Petra (der Stadt  ;) ) ist ja noch gar nicht entdeckt/freigelegt und wenn man sich bei Google Earth mal die Gegend ansieht - da sind immer wieder Canyons in die man vordringen könnte und ich habe auch einen englischen Wanderführer mit Karten, der von da einige Touren drin hat (teilweise auf alten Wegen der Nabatäer).
Da braucht man dann aber deutlich mehr als nur unsere 3 Tage um auch das Hinterland von Petra zu sehen. Man beschränkt sich halt meist auf die Highlights im vorderen Bereich.
Aber man könnte da richtig wie Indiana Jones auf Entdeckungstour gehen - und weitere Zeremonienplätze und Gräber entdecken.


Schön zu sehen, dass es etwas weg von den ganz bekannten "Hauptattraktionen" ein wenig ruhiger zugeht  :thumb:.

Ich bin weiterhin fasziniert und beeindruckt!
Freut mich, daß Du Dich so begeistern lässt und mit dem Wadi Rum kommt ja auch noch ein As aus dem Ärmel ....  ;)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Ilona am 22. August 2013, 11:44:10
Schmacht  :herz: ..... Was soll ich dazu sagen



 :gruebel:




 :denk:



 :cool2:




 :zwinker:


 :beifall: :beifall: :beifall:




(das Kamel ist wirklich sehr hübsch  :totlach:).

Ich bin von Petra (aber eher vom Siq) begeistert und freue mich schon auf den Rum  :sabber:.
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 22. August 2013, 11:48:53
(das Kamel ist wirklich sehr hübsch  :totlach:).
Da kann man nicht gegen anstinken.  :))

Ich bin von Petra (aber eher vom Siq) begeistert und freue mich schon auf den Rum  :sabber:.
Ich fürchte das wird eine trockene Angelegenheit.  ;)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 23. August 2013, 19:08:43
Donnerstag,  27.3.2008 / Tag 6


Heute morgen lassen wir es noch mal etwas gemütlicher angehen und stehen erst nach 7:30 Uhr auf.
Ich fühle mich noch etwas benommen. Liegt das nun am „jordanischen Föhn“  oder doch an Champagner, Bier und dem Desinfektionswodka ?  ;)
Na ja, die Sonne wird das dann schon wegbrennen – denn die steht wieder zuverlässig am jordanischen Himmel.

Beim Frühstück ist viel los – die Franzosen die vorher das Hotel bevölkerten haben sich mit Italienern abgeklatscht – wie erfreulich ......  ::)

Heute steht mal ein Ausflug mit dem Auto an  – immerhin fast 10 km Monsterstrecke sind geplant – schon viel im Verhältnis zu den letzten beiden Tagen.
Unten in Wadi Musa biegen wir beim Mövenpick in Richtung Beda ab.
Die Straße führt leicht in die Höhe und wir können sogar einen Blick von oben  in die Nabatäerstadt Petra werfen.
 


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-1roadcalzd.jpg)
Sehr schön, wie sich das Asphaltband durch die hier völlig gelbe Felsenlandschaft windet.




Nach 5 Minuten ist die Siedlung Bdoul erreicht. Ein typisches kleines ländliches Dorf, das offensichtlich nur wenig an den Touristenströmen in Wadi Musa partizipiert. Wir halten und ich entferne mich einige Meter vom Auto um eine Aufnahme von der Landschaft zu machen. Da dackelt ein alter, sicher an die 80 Jahre alter Beduine auf Petra zu. Offensichtlich kann er aber nur arabisch und unsere Arabischkenntnisse kann man ja bequem auf einer Briefmarke parken – also wird zwar heftig gelächelt aber verstehen tut man nix.
Schade – vielleicht hätte er für Petra ja Kamele geboten.
Ich hätte natürlich abgelehnt – zunächst – um den Preis zu heben.  :)) ;)



Wir fahren weiter und nur wenige Augenblicke später biegen wir ab ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-2lipetraeinganghnlfy.jpg)
... auf den Parkplatz von Al Barid, das man oft auch Little Petra nennt.



Zuerst sind wir etwas enttäuscht. Wir hatten gelesen hier wäre gar nichts los und doch finden wir 3 Busse vor. Stellt sich dann aber nicht als so schlimm heraus, da 2 der Busse offensichtlich schon wieder wegfahren (ob es an meinem bösen Blick lag    ;)  ) – war wohl nur der übliche Japanerstopp mit 5-minütigem Rausspringen.
Tatsächlich wirkt es hier entspannend leer. Vor dem Eingang gibt es nur ein paar wenige Verkäufer von Schmuck und Getränken – und auch in Little Petra verlieren sich nur die paar Leute aus dem Bus.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-23-lipetrad1xw2.jpg)
Während Petra die „rosarote Stadt“ ist, sind in Little Petra die Felsen gelb. Ein interessanter Kontrast.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-24lipetrazwzdj.jpg)



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-3siqlipetra1rbaj.jpg)
Auch hier wurden die Gräber in einem Siq angelegt.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-4lipe2iyh8.jpg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-5-lipekhzoj.jpg)



Alles ist kleiner, weniger gigantisch als in der großen Nachbarstadt und nach 20 Minuten Weg erreichen wir auch schon das Ende der Schlucht.
Dort geht es auf einer sehr rauen Treppe mit kleinen Klettereinlagen noch hinauf zu einem kleinen High Place – der Blick dort ist aber nichts besonderes – kann man sich schenken.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-6lautenmann63l0f.jpg)
Ein Beduine spielt auf einer Art „arabischen Laute“ (keine Ahnung wie das Ding genau heißt  ;) ) und singt dazu – wenn es sich nicht so schräg anhören würde – würde ich sagen „gewöhnungsbedürftig“.



So gehen wir aber lieber den gleichen Weg zurück.....




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-7kindermvay7.jpg)
...... und treffen auf eine große Schulkasse die wohl auf Ausflug hier ist.

Aus gut 40 Kinderstimmen klingt uns ein „Hello“-Chor herüber und die Kinder singen und sagen Reime auf. Wir bleiben ein wenig stehen und beobachten fasziniert die Nachwuchsjordanier. Hier herrscht noch „Zucht und Ordnung“  ;)  – eine der Lehrerrinnen holt schon mal das Stöckchen vor, wenn einer der Racker zu vorlaut ist und ob man es glauben mag oder nicht – deswegen tritt hier (noch) kein staatlich geprüfter Sozialpädagoge auf den Plan.


Als wir aufbrechen rufen alle wieder „Hello“ und „Welcome“ – wir winken und gehen weiter.

Die Kinder sind wie überhaupt alle hier im Land die uns bisher begegnet sind – äußerst liebenswerte Menschen. Es herrscht so was wie freundliche Neugier bei den Kindern und Herzlichkeit bei den Erwachsenen. In Petra wo sich viele der Beduinen mit den Touristen ihr Einkommen verdienen wird man trotz der bescheidenen Verhältnisse der Menschen nie verfolgt oder öfter als ein, zwei Mal gefragt ob man etwas kaufen oder eine Leistung in Anspruch nehmen will.

Ein Jordanier spricht uns an und stellt sich als Inspektor von Little Petra vor. Wir bekommen einige Informationen zu Gräbern und ihrer speziellen Verwendung.
Schließlich sind wir wieder zurück am Parkplatz. Hat Spaß gemacht – wer mehr als zwei Tage in der Region hat – sollte hier auf jeden Fall mal vorbeischauen.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-25road2f4xdl.jpg)
Wir fahren zurück nach Wadi Musa....

.... und parken wie an den anderen Tagen oberhalb des Mövenpicks – da kostet es auch nichts.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-8-siq-aotzk2.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-8-siq-b1fl5k.jpg)
Noch einmal gehen wir den bekannten Weg durch den Siq – und selbst dieses Mal können wir nicht widerstehen wenn eine Kutsche allzu fotogen durch den Siq rattert auf den Auslöser zu drücken – auch wenn es das tausendste Kutschenbild sein muss  ;)


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-27araberhkln3.jpg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-9kamelen2l7g.jpg)
Warten auf Kundschaft



Gar nicht mal so viel los heute vor dem Schatzhaus – dabei ist es doch schon Mittag.
Haben die sich alle versteckt ?



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-11araberinnenr5zah.jpg)
Wenigstens ein paar Jordanierinnen laufen uns über den Weg



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/www.usa-reise.netr3yr0.jpeg)
Wir gehen durch den Äußeren Siq.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/www-1.usa-reise.net7wacf.jpeg)


Hallo ? Ist hier jemand ?
So hätten wir uns das an den beiden anderen Tagen gewünscht. Heute ist Donnerstag. Wir vermuten, dass die Bustouren immer von Wochenende bis Wochenende gehen und die Leute deshalb meist in der Wochenmitte hier sind. Freitag ist ja der „Sonntag“ der Jordanier an dem alle frei haben – da wird es hier sicher auch wieder voller, also heute der geniale Tag.

Ein paar Chinesen kommen uns entgegen – die erkennt man nicht nur daran, dass sie „klein und gelb“ sind sondern auch daran, dass sie entweder Atemschutzmasken tragen (!) oder bei entgegenkommenden Personen sofort ein Taschentuch vor den Mund halten. Als ob hier in dieser Schlucht so eine Keimbelastung wie in Peking oder Hongkong wäre. Ein paar andere Chinesen sehen wir die über einem riesigen Hut noch einen Sonnenschirm tragen – also Schatten für den Hut.  ::)


Auch wenn vor dem römischen Theater der Eingang mit einem Schloß versperrt ist – ich hätte trotzdem gerne einen Blick von oben.  ;)

Gestern hatte ich da einen Beduinen oben entlanglaufen sehen und ich überlege wie der da hingekommen sein könnte. Linkerhand steige ich einige Meter seitlich des Theaters die Felsen hoch und nach ein paar überkletterten Steinen habe ich tatsächlich das Theater von oben erreicht – schön – also gehe ich die oberste Sitzreihe entlang, mache ein paar Aufnahmen von oben und trolle mich zufrieden wieder.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-12theater17cygg.jpg)
Das römische Theater



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-13apuz13.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-13baflze.jpg)
Das Theater von oben ................. und ..........mal wieder ein Blick durchs Schlüsselloch


Petra hat sich inzwischen unten vor dem Theater mit einem Beduinenmädchen angefreundet und sich von der Beduinenschule, wo das Mädchen wohnt und was sie so treibt erzählen lassen.


Wir gehen noch ein Stück weiter und lassen uns für ein Minipicknick nieder.
Eine englische Familie mit kleinen Kindern kommt vorbei und einer der beiden Jungs fragt seinen Vater „When do we go back - back -  back?“
Die schlagfertige Antwort des Vaters nötigt uns einen Lacher ab – „When we are finished, finished, finished“  :))


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Outlet Mall in Petra


Was wir uns bisher noch aufgehoben hatten war die Königswand mit den Royal Thombs.
Die Gräber und Fassaden sind alle beeindruckend hoch und die Felsen um sie herum mit den tollsten Farben versehen.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-18adoxke.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-18b84xn2.jpg)
Besonders schön ist das Silk Tomb (links) – das fast wie ein Gemälde aussieht und das mächtige Urn Tomb (rechts).




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Auch der Blick ins Innere mancher Gräber lohnt sich.




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Improvisierter Laden am Urn Tomb



Wir beobachten oben in den Felsen oberhalb der Gräber Touris die sich verstiegen haben. Sieht schon ein bisschen brenzlig aus – wie da versucht wird wieder einen halbwegs sicheren Weg nach unten zu finden was nach einiger Zeit dann doch gelingt. Nicht alle Wege führen hier nach Rom – manche auch in den Abgrund ....................




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Das ist kein Ultraschallbild eines Aliens im Mutterleib sondern wieder was Buntes aus Petra (links erkennt man mit Fantasie sogar ein Spiegelei)



Ein Beduine mit seinem Esel kommt auf uns zu – das obligatorische „Wanna ride a donkey?“ erklingt – und es wäre jetzt „Half price“ – Half Price von was ?  :))
Egal wir wollen eh keinen Eselsritt – das ist in der Auslandskrankenversicherung nicht drin  ;)



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Wir kosten das Nachmittagslicht, das die Gräber wunderschön anstrahlt voll aus, entdecken Höhlen, Gräber und Arches und genießen die letzten Stunden in Petra und den Blick auf die Felsmassive.


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Tolles Licht fällt auf die Gräber im äußeren Siq und die wuchtigen Felsen



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-22afaraun8fzsf.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/6-22bsiqf5ljn.jpg)
Ein Seufzer und wir machen uns ebenfalls zum letzten Mal auf den Weg zum Schatzhaus und durch den Siq.



Zum achten Mal (!!!) laufen wir durch die Schlucht und blicken hinauf auf die hohen Felswände.
Noch immer sind wir fasziniert  - auch wenn wir von der Lauferei der letzten 3 Tage schwere Beine haben und sich die Strecke mal wieder zieht - und sprechen über die Eindrücke und Erlebnisse in der, rosaroten Stadt.

Es ist noch ein bisschen Tageslicht für eine Stunde übrig – also setzen wir uns in Erwartung des Sonnenuntergangs bei einem Bierchen auf die Terrasse des Crown Plaza Hotels in unmittelbarer Nähe des Visitor Centers und schreiben ein paar Karten.
Im Vergleich zum Mövenpick gefällt uns das Crown Plaza viel besser. Alles nicht so übertrieben wie im Millionärspalast gegenüber – freundlichere Atmosphäre und trotzdem sehr schöne Anlage und luxuriöses Hotel.
Das Abendessen absolvieren wir noch einmal wie am ersten Abend in Wadi Musa, im Oriental Restaurant – auf Nummer sicher - mit zwei guten Pizzen.

Ab Morgen folgt gleich das zweite ganz große Highlight der Reise – die Gegend um das Wadi Rum – die durch Lawrence von Arabien berühmt gemacht wurde.


Ma’a salame..........
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: S@bine am 23. August 2013, 19:33:54
Hallo Horst,

deine Bilder machen wirklich Lust, noch einmal länger nach Petra zu reisen; Jerusalem würde ich mir auch sehr gerne noch einmal anschauen. Wäre eine Kombination, die mir gefallen könnte. Vielleicht kann ich irgendwann mal meinen Mann überzeugen.
Das Problem ist, meine Wunschreiseliste wird immer länger, zum einen Ziele, die ich noch nicht kenne und dann gerne noch einmal dorthin, wo es mir besonders gut gefallen hat. Das sind wirklich Luxusprobleme  ;D

Ich finde es toll, dass ihr so lange Zeit hattet für Petra; gehört für mich zu Recht auch zu den "Neuen Weltwundern".

Viele Grüße
Sabine
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 23. August 2013, 23:26:29
deine Bilder machen wirklich Lust, noch einmal länger nach Petra zu reisen; Jerusalem würde ich mir auch sehr gerne noch einmal anschauen. Wäre eine Kombination, die mir gefallen könnte. Vielleicht kann ich irgendwann mal meinen Mann überzeugen.
Das Problem ist, meine Wunschreiseliste wird immer länger, zum einen Ziele, die ich noch nicht kenne und dann gerne noch einmal dorthin, wo es mir besonders gut gefallen hat. Das sind wirklich Luxusprobleme  ;D

Ich finde es toll, dass ihr so lange Zeit hattet für Petra; gehört für mich zu Recht auch zu den "Neuen Weltwundern".
Hallo Sabine,

freut mich, daß der Bericht Lust auf Petra bzw. Jordanien macht. Land und Leute haben uns so begeistert, daß man sich selbst fast wie ein kleiner Botschafter fühlt der dem schlechten Ruf den Jordanien - mit diversen anderen arabischen Ländern in einen Topf geworfen bei uns leider oftmals hat, gerne einfach entgegen setzt wie es da wirklich ist.
Warst Du individuell dort oder mit Gruppe ?
Mit Gruppe stelle ich mir das Erlebnis wesentlich weniger schön vor, denn das Land hat seine große Vorteile nicht nur in den touristischen Zielen sondern auch in den Menschen denen man als Busreisender oft nicht so begegnet.
Was Petra (die Stadt  ;) ) angeht - natürlich war das eines unserer beiden Traumziele (neben dem Wadi Rum) und da musste schon ordentlich Zeit eingeplant werden.
Aus heutiger Sicht hätte ich noch einen Tag mehr genommen und wäre mal etwas abseits der Touristischen Pfade gewandert.
Allerdings hätten wir auch im Wadi Rum gerne statt 3 Tagen noch einen vierten gehabt.  ;)

Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Ilona am 24. August 2013, 13:33:36
Offensichtlich kann er aber nur arabisch und unsere Arabischkenntnisse kann man ja bequem auf einer Briefmarke parken – also wird zwar heftig gelächelt aber verstehen tut man nix.
Schade – vielleicht hätte er für Petra ja Kamele geboten.
Ich hätte natürlich abgelehnt – zunächst – um den Preis zu heben.  :)) ;)
@ Petra: Da hilft nur jalla jalla schnell schnell ....  :verpiss: weg  :zwinker:.

Ein Beduine spielt auf einer Art „arabischen Laute“ (keine Ahnung wie das Ding genau heißt  ;) ) und singt dazu – wenn es sich nicht so schräg anhören würde – würde ich sagen „gewöhnungsbedürftig“.
Ich wusste gar nicht, dass ich in Jordanien einen Verwandten habe  :totlach:.

Nun bin ich aber froh, dass wir - bevor wir das 9. Mal durchgehen - erst einmal den Wadi Rum besuchen  :happy2:.
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 24. August 2013, 16:26:14
Nun bin ich aber froh, dass wir - bevor wir das 9. Mal durchgehen - erst einmal den Wadi Rum besuchen  :happy2:.
Hmmm,
mit Petra geht's schon weiter aber diesmal nicht mit der Stadt.  ;)

Morgen geht dann das erste mal ins Gebiet des Wadi Rum.  :)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Paula am 24. August 2013, 18:15:43
Wahnsinnsbilder  O0
Auch mein Freund ist angemessen beeindruckt ;)
Jetzt bin ich aber sehr gespannt auf die Wüste ...
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Petra am 24. August 2013, 20:53:28
Offensichtlich kann er aber nur arabisch und unsere Arabischkenntnisse kann man ja bequem auf einer Briefmarke parken – also wird zwar heftig gelächelt aber verstehen tut man nix.
Schade – vielleicht hätte er für Petra ja Kamele geboten.
Ich hätte natürlich abgelehnt – zunächst – um den Preis zu heben.  :)) ;)
@ Petra: Da hilft nur jalla jalla schnell schnell ....  :verpiss: weg  :zwinker:.

Ich habe ja keine blonden Haare, von daher hätte Horst sicher ein paar Kamele aus eigener Zucht drauflegen müssen um mich loszuwerden, bin aber schon froh, daß wir zuhause Katzen und keine Kamele haben, man weiß ja nie was (m)einem Mann so einfällt wenn er sich einbildet er sei Laurence von Arabien  ;)

@ all: Ich freu mich total, daß unser oller Jordanienbericht hier so gut ankommt. Danke für Eure lieben Kommentare!  :D
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 25. August 2013, 11:20:05
Freitag,  28.3.2008 / Tag 7


Heute heißt es Abschied nehmen von Wadi Musa.
Aber nicht mit leerem Magen. Das Frühstück ist wie die letzten Tage im Al Anbat gewohnt ganz zufriedenstellend. Die Italiener sind wieder weg – dafür wieder ein Schwung Franzosen da – aber das ist uns heute eigentlich (und uneigentlich auch ) egal.
Beim Check Out an der Rezeption kommen wir noch kurz mit den Hotelangestellten ins Gespräch und erfahren dass das Hotel und der Ort ziemlich ausgebucht ist – was im April noch schlimmer sein muss. Da soll so viel los sein, dass manche Touristen sogar auf der Straße schlafen und Hotelangestellte Zimmersuchende privat bei sich unterbringen.
Also vorreservieren scheint hier zur Hochsaison jedenfalls keine schlechte Idee.



Auch wenn die Jordanier ein überaus freundliches Völkchen sind – so ganz ohne Geld kommt man auch nicht durch das einstige Reich der Nabatäer – also steht heute Vormittag vor der Weiterreise Richtung Wadi Rum erst mal Geldziehen am Automaten an -  denn in der Wüste lacht außer dem Kamel nur Bargeld und ein ATM wurde dort noch nicht gesichtet.

ATM Maschinen sind in Jordanien scheinbar männlich – denn mir geben sie anstandslos Geld während Petras nagelneues Kärtchen einfach ignoriert wird.
Vielleicht liegt es auch am fehlenden Kopftuch.  ;)

Macht nichts – also noch einmal mit dem Spiegel die auf dem Kopf tätowierte PIN abgelesen (nur Spaß  ;) ) und zumindest für mich noch mal ein Erfolgserlebnis am Geldautomaten.  :)


Und noch eine Aufgabe will erledigt sein bevor wir die Zivilisation hinter uns lassen – unser Mazda braucht dringend Sprit.
Man ist sich ja nie ganz sicher an welche Zapfsäule man nun soll – fährt meist an die falsche und wird dann aber freundlich umgewunken.
Ich tanke gerade so gemütlich vor mich hin – und werde plötzlich überraschend auf Deutsch angesprochen. Ob ich Deutscher wäre und ob das ein Mietauto sei und was ich Mietgebühr zahle.
So viele Fragen gleichzeitig und das noch so früh... langsam Junge ich muss mich erst mal innerlich sortieren.  ;)

Der Typ ist per VW Bus den ganzen Weg von Deutschland alleine hierher gefahren. Offensichtlich hat er Mitteilungsstau und erzählt von irrwitzigen Grenzerfahrungen in Bulgarien, der Türkei und Syrien.
Als mein Tank voll ist bleibe ich noch etwas stehen und höre ihm zu. Petra wundert sich warum es nicht weitergeht und steigt aus dem Wagen und gesellt sich dazu.
Mario aus Limburg hätte uns wahrscheinlich noch stundenlang unterhalten – aber wir wollten an diesem Tag ja noch ein bisschen was unternehmen und nicht schon 9 Stunden zum Tanken brauchen. Also verabschieden wir uns – aber wir sollten ihn wiedertreffen .................



Wir verlassen wie üblich bei tadellosem Wetter Wadi Musa in Richtung Aqaba. Die Straße führt schnell in die Höhe und wir passieren einige große Hotelburgen und bekommen auch Gelegenheit von oben auf Wadi Musa und den Trail zum Siq hinab zu blicken.

Die letzten Kilometer auf dem Kings Highway führen durch zwei kleine Dörfer auf denen uns wieder Kinder hinterher winken dann mündet die Straße der Könige schließlich auf den Desert Higwhay – die Autobahn Jordaniens.
Hier kommt man meist zügig voran – dafür ist die Strecke bei weitem landschaftlich nicht so schön wie der abwechslungsreiche Kings Highway.

Dann kommt landschaftlich nach wenigen Kilometern Richtung Süden ein richtiger Bruch.
Plötzlich tauchen die roten Sandhügel in der Ebene auf – das Wadi Rum ist nicht mehr weit.




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Wir verlassen den Desert Highway nach etwa einer halben Stunde wieder und biegen ab nach Osten.


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Noch vor der Wadi Rum Protectet Area entdecken wir das gesuchte Hinweisschild zum Bait Ali und fahren die kleine Zugangsstraße zum gebuchten Wüstencamp. Wir sind gespannt was uns hier erwartet.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-3baitalipjo8j.jpg)
Der erste Eindruck ist klasse.



Die Anlage besteht aus Zelten und Chalets, sauberen Gemeinschaftsduschen und Waschräumen mit WC’s, es gibt große Sitzbereiche für abends im Freien und in einem großen Rundhaus. Ein großer Pool ist vorhanden und sogar ein kleiner Hausberg mit 360 Grad Rundumblick - wird sicher noch von uns erobert.
Die emsige englische Besitzerin Susie erzählt zwar irgendwas von einem Bus und einer Geburtstagsfeier – aber das habe ich sicher falsch verstanden.

Zur Begrüßung gibt es erst mal – typisch jordanisch – den leckeren Tee.
Auch wenn wir zu Hause nie Tee trinken – der Schai (Tee) in Jordanien ist lecker – sehr süß – und hat irgendein tolles Aroma – aber Vorsicht das Zeug ist immer „scheiß“ heiß.
Ich frage gleich mal wegen einer Tour in das Gebiet nördlich des Wadi Rums zur Kharazeh Bridge.
Kein Problem – um 16 Uhr soll ein Fahrer kommen und der Preis ist mit 45 JD (40€) so – wie ich ihn recherchiert hatte – also gebongt.
Da haben wir ja noch gut 3 Stunden Zeit – also beziehen wir erst mal unser Chalet.



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Das „Chalet“ ist ein reetgedecktes Lehmhäuschen mit einfacher aber zweckmäßiger Einrichtung (2 Betten, Spiegel, Nachttisch) - hier kommt gleich Wüstenfeeling auf. :D



Wir gehen vor an die Bar und holen uns zwei Wasser und spülen uns den Staub der Fahrt hinunter. Da taucht ein bekanntes Gesicht auf – Mario der VW-Busfahrer und Meilenfresser fragt ob er hier mit seinem Bus  auf dem Parkplatz des Bait Ali nächtigen kann. Er gesellt sich zu uns und wir erfahren im Schnelldurchgang von einigen seiner mehr als skurrilen Reisen und aus seinem Leben.
Hier einige "Auszüge":
Zu Hause ist er Musiklehrer (Klavier), sein Haus richtet er im  arabischen Stil ein (dafür hat er früher jahrelang Zeug aus Nordafrika nach Deutschland geschmuggelt) und nur bei Besuch wird die Heizung angemacht - sonst aus Kostengründen bei 8°Grad gebibbert .
Sein Lieblingsspruch  „No Money – no work team“ zieht sich durch alle seiner Reisegeschichten – wie auch sein Markenzeichen, sein oranger Bus auf dem er den Spruch „No Work Team“ angebracht hat und mit dem er sogar spricht (vor allem morgens beim Anlassen –  :)) ).
Duschen und rasieren will er sich die 3 Wochen während der Reise auch nicht – er fragt mich "für wen" ? Und bis auf BB (Bier und Benzin) spart er bei allem was etwas kostet. Er spricht fließend arabisch das er sich im Selbststudium per Kassette beigebracht hat.

Was für ein Typ!  :o

Wenn ich ehrlich bin – sind mir auch mal etwas schräge Typen wie Mario oft lieber als Leute die zutiefst angepasst schon eine Extremsituation durchleben wenn es der Fernseher mal nicht tut.
Mario quatscht uns allerdings ordentlich zu.  ;)
Trotz seines "Laberstaus" nach vielen Tagen alleine im Auto hat er das Herz auf dem rechten Fleck das spürt man – aber da plötzlich schon um zwei statt um vier unser Fahrer für die Wüstentour vor der Tür steht verabschieden wir uns – zum Abendessen sehen wir uns ja noch mal wieder.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-4jeep82oh8.jpg)
Wir klettern auf die mit Bänkchen ausgestattete Ladefläche des offenen Jeeps und die Tour gen Norden in die Wüste von Disseh kann beginnen.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-24pilzs9qwr.jpg)
Der erste Stop ist am Mushroom Rock, einem riesigen freistehenden Felsen der aufgrund seiner Größe eher wie ein Atompilz aussieht.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-26felsenfsqtg.jpg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-25ebene68rsj.jpg)
Weiter geht es im Schaukeltrott mit unserem Fahrer Saba durch die teils gelb- teils rotorange Wüste ......


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....zu Felszeichnungen der Nabatäer – auf die man hier im ganzen Land sichtlich stolz ist.


Unterhalb der Felswand mit den Zeichnungen ist ein Lager aufgeschlagen in dem wir uns zum Tee einfinden.


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Schon ein kleines Erlebnis für sich mit den Beduinen im Zelt zu sitzen die fremde Sprache zu hören und zu sehen wie die Umgangsformen miteinander sind.


Bei aller Exotik wird man aber immer wieder daran erinnert – dass auch die Moderne Einzug in das Leben der Menschen hier gehalten hat – spätestens dann wenn sich bei dem Araber neben uns sein Handy mit arabischer Klingeltonmusik meldet.  ;)

Inzwischen ist es tierisch heiß und die Sonne brennt mir gnadenlos auf den Kopf. Petra hat ja einen schicken Hut dabei – aber damit der erste Tag hier nicht gleich mit einem Sonnenstich für mich endet, bastele ich mir aus meinem Pulli ein todschickes Kopftuch das dem Modegeschmack etwa 230 Jahre voraus ist – aber seinen Zweck erfüllt.


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Na Großmütterchen - bisschen zu viel Sonne erwischt ?  :))


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Unser Fahrer Saba ist ein sehr zurückhaltender, stiller aber überaus freundlicher und höflicher Mensch.


Uns fällt unser Arabischlehrer Mohammad aus Nürnberg ein. Wie schwer muss es doch für einen Araber sein, der es gewohnt ist sich mit Freunden und Bekannten zu umarmen und zu küssen – wie wir es auch hier immer wieder sehen – im ernsten und überregulierten Deutschland......

So langsam taut Saba auf und erzählt uns bei jedem Halt ein bisschen mehr von Land und Leuten und natürlich über die Gegenden die wir sehen.



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Weiter geht es zu einigen Arches.


Die Disseh Desert ist im Vergleich zum Wadi Rum, dass wir ab morgen erleben wollen, flacher. Die Felsen stehen weiter auseinander, und die Rottönung ist nicht so stark wie im berühmten Schutzgebiet.
 


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-17reiter2fr78.jpg)
Kamelreiter in der Wüste



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-10dune3hrhy.jpg)
Wir sind nun fast 3 Stunden unterwegs und halten an einer Düne.



Wir steigen aus, machen einige Aufnahmen und kehren zum Wagen zurück. Saba meint er würde nun zurückfahren.
Wie ?
Wir haben den großen Karazeh Arch doch noch gar nicht gesehen !
Das hat man Saba scheinbar nicht richtig weitergegeben.
Ok, was nicht passt wird passend gemacht. Auch wenn es eigentlich schon fast zu spät ist werde ich mit ihm einig.
Ich lege 20 Dinar drauf und Saba düst – das Gaspedal bis zum Bodenblech durchgedrückt durch die Wüste in Richtung Karazeh.
Die beiden großen Brücken sind schon eine Ecke weg und um die Tour inklusive Rückfahrt noch vor der Dunkelheit zu schaffen – muss schon Gummi gegeben werden.
Wir halten uns am Gestänge fest und werden ordentlich durchgeschaukelt – aber nach knapp einer Stunde erreichen wir .....


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-14kazelidhrvg.jpg)
.....die große Karazeh Brücke....




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-11kazelimitautojnr2e.jpg)
..... durch die man sogar mit dem Auto fahren kann.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-13kazelionarchpurv3.jpg)
Größenvergleich


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-28hoaufarchp6oaa.jpg)



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-12jordaniera3p2e.jpg)
Hier sind wir nicht völlig allein. Es ist Freitag, der Feier- und Ausflugstag der Jordanier und die lagern gerne an solchen Plätzen.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-27kamele2cvoy4.jpg)
auch Kamele „feiern hier ab“ ....




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-22kamelegcrdk.jpg)
... und beweisen hohen "Kuschelfaktor".



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-15zweiterarchvqpen.jpg)
Beim Jebel (Berg) Kharazeh gibt es noch einen zweiten Arch und auch der ist sehr sehenswert.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-16zweitarchhorst5iok7.jpg)
auch hier wieder der Vergleich - kleines Männchen - großer Arch



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-21archhunter3fpi2.jpg)
Archhunter



Wir machen unsere Aufnahmen und steigen wieder in den Jeep.
Als wir auf die Felsbrücke zurückblicken haben sich darin einige Beduinen mit wallenden Gewändern versammelt und winken uns zu.
Ein Bild, dass sich tief in unser Gedächtnis einbrennt.......



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-18-fahrt5fp9o.jpg)
Saba rast mit Mach 3 und dem Feeling man wäre in einer Hüpfburg zurück Richtung Camp Bait Ali.



Wir sind hochzufrieden über eine tolle Tour und ich drücke ihm noch ein Trinkgeld in die Hand. Er hätte uns gerne auch an den folgenden Tagen gefahren – aber da sind wir ja schon anderweitig vergeben.
Wir verabschieden uns und klettern zum Sonnenuntergang auf den Hügel hinter dem Camp.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-19blickezqha.jpg)
Klasse, der Blick in die Wüste.....




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/7-20baitali7gry4.jpg)
..... und auf die Anlage des Bait Ali.




Niedere Bedürfnisse machen sich breit - wir verspüren mächtig Kohldampf.  ;)
Zum Glück gibt es hier ja Buffet – also immer her mit den Rindern am Spieß. :D

Wir testen erfolgreich die Gemeinschaftsduschen und sind im Eiltempo abmarschbereit für die 15 m zum Grillplatz.
Dort treffen wir auch Mario. Nicht dass er was essen will – nein – er ernährt sich lieber flüssig – Bier hier in der Wüste ist schon was besonderes und im Bait Ali gibt es Amstel (was sonst).
Das Buffet ist übrigens richtig gut. Allerdings hatte ich mich nachmittags nicht verhört. Nebenan tobt eine Horde junger Mädchenteenager auf einer Geburtstagsfeier organisiert vom Bait Ali mit arabischer Discomusic.
Sowas sieht man auch nicht jeden Tag.
Jedenfalls haben die Gören zwei Spezialitäten: Kreischen und das Klo verstopfen.


Mario erzählt uns noch einige Storys von Grenzaufenthalten mit je 5 Stunden und einer Reise nach Indien (wären seine Geschichten nicht so unglaublich – man könnte sie glatt verfilmen) und wir beschließen den Abend mit ihm und einigen Bierchen in der Wüste mit arabischer Discomusik.
Was für ein Tag.......


Morgen geht es ins Wadi Rum und übernachtet wird in der Wüste.
Das dürfte auch ein interessanter Tag werden .....


Ma’a salame ..............
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Ilona am 25. August 2013, 11:49:22
Ich weiß jetzt gerade gar nicht  :denk:, was mich an dem Tag (neben der Landschaft  :beifall:) mehr begeistert hat.

Mario oder dass auch Männer Kopftücher tragen  :totlach:.

Der Typ (also Mario) ist echt schrill und der ernährte sich echt nur von Bier? Gibt's von ihm viel ein heimliches Foto? Ist er auch ab und zu in Arizona unterwegs  :zwinker: ?

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0734dmsod.jpg) (http://abload.de/image.php?img=img_0734dmsod.jpg)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Andrea am 25. August 2013, 11:57:57
Na, da haben sich die die zusätzlichen 20 Dinar aber gelohnt! Beeindruckende Brücke!
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Paula am 25. August 2013, 18:45:21
Ein Pool in der Wüste - wie  geil dekadent ist das denn? Genau nach meinem Geschmack  :)
Die Landschaft ist ja Wahnsinn!
Beim Kopftuchwickeln hättest du dir aber von einem Einheimischen helfen lassen sollen  ;)
Seid ihr auch mal auf Kamelen geritten?
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 25. August 2013, 19:48:33
Der Typ (also Mario) ist echt schrill und der ernährte sich echt nur von Bier? Gibt's von ihm viel ein heimliches Foto? Ist er auch ab und zu in Arizona unterwegs  :zwinker: ?
Ich kann mich nur an Stories von Indien erinnern.  ;D
Ein Foto habe ich damals von ihm nicht gemacht und auch nicht von seinem Bus (hätte ich mal machen sollen   ;)).
Also vorwiegend hat er am Bierfläschen genuckelt aber einmal haben wir ihn als es "all-you-can-eat Buffet" gab auch essen sehen - dann aber richtig.  :))


Seid ihr auch mal auf Kamelen geritten?
Um Gotteswillen - nein.  :))
Davon hätte ich ja noch tagelang meinen "Spaß" gehabt.
Das Jahr vorher musste ich auf einer US-Südwest Tour mal eine Stunde bei Phoenix reiten - das hat mir schon gereicht.  ;)
Aber das wird im Wadi Rum natürlich auch angeboten und wir haben in den Folgetagen immer wieder Kameltrekks gesehen.
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Susan am 26. August 2013, 10:41:38
Weiterhin fantastische Eindrücke aus Jordanien  :thumb: In Petra hätte ich es glatt noch länger ausgehalten, aber Wadi Rum sieht auch sehr interessant aus. Bin gespannt auf mehr
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 26. August 2013, 11:50:22
Weiterhin fantastische Eindrücke aus Jordanien  :thumb: In Petra hätte ich es glatt noch länger ausgehalten, aber Wadi Rum sieht auch sehr interessant aus. Bin gespannt auf mehr
Mehr kommt bald.  :)

Schon mal als Vorwarnung;

es wird rot !  8)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 26. August 2013, 12:32:57
Samstag 29.3.08 / Tag 8


Nachdem die letzte Nacht dank feuriger arabischer Diskobeats doch etwas kürzer ausgefallen war als erwünscht   ::) – soll am Morgen erstmal eine Dusche dafür sorgen, dass sich die Augen weiter öffnen als die 1,5 mm, die im Moment als Schießscharten den Blick auf den kurzen Weg zum Gebäude der Gemeinschaftsdusche freigeben.
Da das Wasser nur kalt kommt verstärkt sich der Hallo-Wach-Effekt um ein Vielfaches – sodass die Augen nach dem Kaltwasserschock nicht nur auf-, sondern vor Schreck weit aufgerissen sind. So richtig kaltes Wasser am morgen ist echt Sch*..* .   :o
Apropos – wenn sich nach dem reichhaltigen Buffet des Vorabends ein bestimmtes Bedürfnis einstellt – auch dafür gibt es ja im Bait Ali ein extra Gebäude.   ;)
Für uns Europäer ungewohnt ist dabei im übrigen der Mülleimer in den Klozellen. Der ist nicht etwa dafür da, daß man die Seiten seiner Memoiren die beim Schreiben auf dem Klo nichts geworden sind gleich wieder entsorgen kann – nein – die sind fürs benutzte Klopapier !!!
Kein Witz!  ;)

Würden Touristen im großen Stil diese arabischen Endlager für Produkte aus biologischen Säuberungsaktionen ignorieren – käme das einem groß angelegten terroristischen Anschlag der Christen auf den Islam gleich – fast ganz Jordanien wäre dank fehlender Kanalisation verstopft…

In unserem Chalet machen wir uns fertig für den Trip in die Wüste. Eigentlich ist diese Mission ganz einfach – jeder packt halt ein paar Klamotten und etwas für die Nacht in die Tasche die wir mitnehmen. Ich bin dafür bekannt der schlimmste Kofferschreck aller Zeiten östlich und westlich des Mississippis zu sein – mein Koffer ist also schon nach wenigen Tagen ins absolute Chaos gestürzt – alles durcheinander und ich stehe ratlos davor.
Petra hilft mir die notwendigen Utensilien aus dem Koffer zu angeln – wodurch wir den Wüstentrip dann doch nicht absagen müssen. Uff.   ;)



Bevor Effendi Horst und Wüstenblume Petra die Wüste erobern – gehen wir aber erstmal zum Frühstück – denn Eroberungen mit leerem Magen sind keine gute Idee. Keine gute Idee ist auch das Frühstück. So gut das Abendessen gestern war – das Frühstück ist unfassbar mies. Es gibt zwei bis drei undefinierbare Pampen die wir gleich links liegen lassen, da bleibt nur noch steinhartes Brot und Erdbeermarmelade. Ich denke diese Marmelade ist über Umwege aus früheren Biowaffenbeständen Saddam Husseins nach Jordanien gelangt und war dafür gedacht alle Ungläubigen per Brotaufstrich zu vernichten.

Oh my goodness -  ist das Zeug schlecht …..   :o


Für 9 Uhr hatten wir mit Attayak ausgemacht. Ob das wohl klappt?
Auch hier gab es nur E-Mail Kontakt. Allerdings schwer beeindruckenden. Der Junge machte einen derart fixen und cleveren Eindruck und antwortete jedes Mal schnell und in bestem Englisch. Auch – dass wir die 2-Tagestour ins Wadi Rum nur mit Fahrer und ohne weitere Leute im Auto machen wollten -  stieß zunächst nicht auf Begeisterung – war letztendlich aber Verhandlungssache und wir wurden mit Attayak (http://www.jordanjubilee.com/meetfolk/dindin.htm) dem Inhaber von Wadi Rum Mountains Guides (http://www.rumguides.com) einig.

Obwohl der Tag mit kalter Dusche und unterirdischem Frühstück nicht unbedingt verheißungsvoll begann – Attayak ist wie alle Jordanier bisher pünktlich und zuverlässig. Klein und schmächtig ist er - aber man spürt sofort – der hat einen messerscharfen Verstand. Wir steigen in seinen Jeep und er braust schwer geschäftstüchtig mit Handy am Ohr Richtung Wadi Rum und managed per Telefon weitere Touren. Nach nicht einmal 10 Minuten ist die Wadi Rum Protected Area erreicht.
Am Besucherzentrum zahlen wir je 2 JD Eintritt und fahren mit Attayak noch zu einem kleinen Restaurant wo wir natürlich teetrinkenderweise auf unseren Fahrer und Guide warten.



„Weitläufig, einsam und gottähnlich“. So beschrieb T.E. Lawrence einst das Wadi Rum in seinem Buch „die Sieben Säulen der Weisheit“.

Die größte und schönste Wüstenlandschaft Jordaniens ist ein von Menschenhand nahezu unberührter Ort, an dem die Zeit stillzustehen scheint. Ein Labyrinth aus monolithischen Felsformationen, die sich bis zu 1750 Meter aus dem Wüstenboden erheben. Hier schlugen Prinz Faisal und T.E. Lawrence – besser bekannt als „Lawrence von Arabien“ während des Araberaufstandes gegen die Türken im ersten Weltkrieg ihr Hauptquartier auf. Von hier startete Lawrence auch den für unmöglich gehaltenen Marsch durch die Wüste nach Aqaba dessen Eroberung die Wende im Kampf gegen die Türken und für ein freies Arabien bedeutete.
Einer der besten Filme aller Zeiten „Lawrence von Arabien“ mit Peter O Toole, Sir Alec Guinness und Omar Sharif wurde folgerichtig 1962 hier im Wadi Rum gedreht.

https://www.youtube.com/watch?v=sAs8NCIP76s


Wir haben unseren Tee gerade getrunken und uns mit Attayak unterhalten – da fährt ein olivgrüner Jeep heran und ein Beduine steigt aus und nähert sich uns. Attayak stellt ihn uns als Suleyman vor – auch nicht gerade ein Riese, schmächtig, zurückhaltend, etwa Anfang 30 – macht einen sympathischen Eindruck, was nicht ganz unwichtig ist – immerhin verbringen wir die nächsten 2 Tage zusammen mit ihm.


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Eindecken für die Fahrt in einem kleinen Tante-Emma Laden im Mini-Ort Rum



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Alle einsteigen und ...


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….. On the Wüsten-Road mit Suleyman



Erster Stop auf unserer Tour ist auch gleich die nach dem Wüstenhelden  Lawrence benannte Lawrence Spring. Hier gibt es auch 4000 Jahre alte Inscriptions (Felsmalereien). So was haut uns nun beide nicht vom Hocker – auch wenn wir sonst für Kunst (Petra) und Geschichte (meine Wenigkeit) sehr viel übrig haben – diese historischen Zeichen bei denen eben vor vielen Jahren irgendein Ali seiner Geliebten eingekratzt hat, dass er sie gerne in seinem Zelt hätte – sind nicht so unser Ding - sorry. :-[


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/8-6kamele-an-traenke0qpxc.jpg)
Als Fotoobjekte entdecken wir dagegen einige Kamele die zum Wasserschlürfen an der Lawrence Spring einen Tankstop eingelegt haben.



Hier im Wadi Rum werden ja auch Kameltrips teilweise sogar für mehrere Tage angeboten. Auch das wäre nicht unbedingt unser Ding – denn bevor ich Schmerzen an Stellen habe von denen ich gar nicht wusste dass ich sie habe - bin ich lieber für Allrad als Allhuf.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/8-7a-khazali1rpey.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/8-7b-khazaliacoma.jpg)
Der nächste Halt ist am Jebel Khazali....    ... in dem sich der Khazali Canyon verbirgt,...




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..... ein enger fast bläulich wirkender Slotcanyon, der allerdings ohne Kletterausrüstung  nicht allzu weit begehbar ist.


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Waben im Canyon



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/8-10hinein-in-die-wuepfoh3.jpg)
…und dann geht es so richtig hinein in die rote Wüste.



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Wir steuern die große Düne an.



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Es macht Riesenspaß den großen Sandberg zu erstürmen (wenn’s auch anstrengend ist  ;) ) und im Sand herumzuspringen. Das größte ist natürlich im Schweinsgalopp die Düne hinunter zu rasen – in solchen Momenten ist man wieder ein Kind – einfach schön …..



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/8-15pe-im-sandfeozo.jpg)



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Blick vom Gipfel der Düne


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Karawane



Ich nehme wieder den Platz vorne neben Suleyman im alten Toyota ein. 
Suleyman ist alles andere als ein Schwätzer. Unaufgeregt meistert er auch schwierigste Passagen mit seiner in die Jahre gekommenen Kiste und so langsam taut er auch auf und spricht über sich, seine Familie und sein Leben hier im Wadi Rum.
Er wohnt in einem selbstgebauten Haus in Wadi Rum Village und hat 4 Kinder und Nummer 5 ist gerade unterwegs (Merke: weniger Fernsehkanäle = mehr Kinder  ;) ). Suleyman gehört zum Stamm der Howeitat-Beduinen. Den Howeitat, die ihre Herkunft auf die Nabatäer zurückführen gehört sozusagen das Wadi Rum. Es gibt noch 12 Beduinenfamilien die hier in der Wüste von der Aufzucht von Ziegen und Schafen leben – eine davon ist die Familie von Suleyman. Bräuche, Sitten und Gastfreundschaft sind auch in modernen Zeiten wichtige Bestandteile ihres Lebens.



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Suleyman



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Wir verbringen die Mittagspause im Zelt von Suleymans Onkel.



Obligatorisch gibt es erst mal Tee und wir sitzen wieder auf den für uns ungewohnten Matten auf dem Wüstensand im angenehm kühlen Zelt und versuchen unsere langen Beine irgendwo unterzubringen. Bei dem Schneidersitz den die Beduinen praktizieren müsste man mich wahrscheinlich mit der großen Stichsäge entknoten.
Der kleine Beduinenzeltknigge sieht übrigens folgendes vor:
Man zieht im Zelt seine Schuhe aus, ißt möglichst mit der rechten Hand (die linke gilt als unrein – wer Phantasie hat kann sich vorstellen wozu man nun wiederum die linke Hand benutzt  ;)  ) und der Gastgeber wartet mit dem eigenen Essen meist bis seine Gäste fertig sind. Ausländern gegenüber ist man aber in ganz Jordanien nachsichtig – freut sich aber über respektvolles Benehmen. Auf dem Speiseplan stehen Tomaten, Gurken, Thunfisch aus der Dose, Corned Beef, Hummus und Brot.
Freunde Suleymans die auch im Wadi Rum als Guides unterwegs sind gesellen sich dazu und die Männer unterhalten sich angeregt.



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Wir haben noch Zeit bis zur Weiterfahrt und erkunden die Umgebung des Lagers.




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Der Blick schweift über die fantastische Landschaft aus zerfurchten, zerfressenen Felsen, eingebettet in rote und gelbe Sanddünen.


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Menschen verlieren sich wie kleine Punkte in der Wüste ....
Auch wenn die Sicht nicht sonderlich klar ist – bezaubert uns das Wadi Rum schon in diesen ersten Stunden.



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Am Nachmittag stehen einige Arches auf dem Programm. Während wir auf die große Burdah Bridge nur einen entfernten Blick werfen können (dafür ist ein mehrstündiger Aufstieg mit Klettereinlagen nötig) ....





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... erleben wir die große Um Fruth Bridge aus nächster Nähe.




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Gelegentlich sieht man mal einen Jeep oder ein paar Kamele – aber meistens sind wir dort wo uns Suleyman hinfährt völlig allein.



Teilweise sind einige ganz schön abenteuerliche Streckenabschnitte dabei – es holpert und wir werden gut durchgeschüttelt – aber unser Guide kennt die Gegend wie seine Westentasche und beherrscht das Fahren über Steine und tiefen Sand. Als wir uns fragen was er in einem engen an sich unspektakulärem Seitental bei Um Hasaden will, sehen wir vor uns einen kleinen Arch, der laut Suleyman in keiner Karte eingezeichnet ist.



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Wir setzen uns in den Arch und unterhalten uns.



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Suleyman spricht ordentlich englisch – wenn auch nicht so perfekt wie sein Chef Attayak – aber wieder erfahren wir einige Dinge über die Menschen hier in der Wüste und erzählen ihm auch von uns.




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Der schönste Streckenabschnitt folgt. Tiefrote Sanddünen und atemberaubende Blicke auf die Berge der Umgebung begeistern uns.



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Stop an der "geflügelten Kuh"





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Wir sind im Gebiet von Um Sabatah, wo wir am frühen Abend auch das Camp erreichen, ein mit Seilen und Matten an einen Fels befestigtes kleines Zelt-Lager.



Aus dem großen Hauptzelt organisieren wir uns erst mal zwei Matratzen für die Nacht (die allerdings nur Japanerlänge haben) .....



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.... und ziehen noch einmal zu Fuß los um die Golden Hour und den Sonnenuntergang für einige schöne Aufnahmen zu nutzen.



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Wieder zurück im Lager haben sich inzwischen noch weitere „Kunden“ Attayaks für die Übernachtung in der Wüste eingefunden. 2 Pärchen aus England die wohl schon um die 70 sind, ein junges Paar ebenfalls von der Insel, ein deutsches Geschwisterpaar das per Kamel durchs Wadi tourt, eine Familie mit 3 kleinen (sehr braven) Kindern aus Belgien - und eben wir. Suleyman übernimmt das Kochen. Attayak ist überraschend ebenso zur Stelle und kümmert sich um das Lagerfeuer und die Unterhaltung seiner Gäste in einem nur mit Seitenwänden abgegrenzten und mit Matten ausgelegten kleinen „Aufenthaltsraum“. Der Kerl ist nicht nur clever und organisiert bestens – er hat es auch faustdick hinter den Ohren und seine Anekdoten und vor allem sein trockener Humor sorgen für gute Stimmung – die sich durch Suleymans Kochkünste (so ein Tag in der Wüste macht tierisch hungrig) noch einmal steigert – denn sein Gemüseeintopf mit Hähnchen ist richtig gut.
Bier oder Alkohol gibt es bei den abstinenten Arabern ja nicht – und so macht der landesübliche Tee die Runde. Reiseerlebnisse in Jordanien werden ausgetauscht und der schier unendlich große Sternenhimmel über uns gibt dem ganzen einen so eindrucksvollen Rahmen – dass auch dieser Abend seinen ganz besonderen Platz in unserer Erinnerung erhalten wird. Irgendwann ruft auch für uns das jordanische Sandmännchen und da wir schon mal in der Wüste sind – wollen wir auch im Freien und unter dem Sternenhimmel schlafen. In unserer Tasche haben wir 2 Schlafsäcke dabei – die allerdings bestenfalls Tischdeckendicke haben und mehr als Unterlage dabei sind. 
Es ist immer noch sehr warm – also kein Problem – per Stirnlampe noch nach den Schlafsachen gesucht und noch ein Pullöverchen bereitgelegt – die Nacht kann kommen.   
 
Ich blicke noch lange hinauf zu den Sternen und genieße es hier zu sein. Ich mag Wüsten sehr und diese ganz besonders – Petra geht es da in beiden Punkten genauso. Ich will gerade meine Augen schließen – da ertönt von einigen Metern entfernt ein Sägewerk – einer der englischen Rentner ist schwer am schuften. Na ja – mit der nächtlichen Stille ist das in dieser Reise ja so eine Sache ……. Trotzdem nicke ich irgendwann ein – wache aber schon bald wieder auf – es ist inzwischen so was von ar…..kalt – innerhalb von nicht mal zwei Stunden hat es fast 20 Grad abgekühlt und ich schlottere vor mich hin. Zum Glück ist im Zelt noch eine dicke Decke. Petra mummelt sich in einen dicken Schlafsack den wir noch im Camp gefunden hatten und so lässt sich die kurze Rest-Nacht, dann doch noch ohne Eiszapfen an den Gliedern überstehen.
Ein Tag – von dem viele Einzelheiten im Gedächtnis bleiben werden – wieder ein toller Tag in Jordanien.

Morgen soll nicht nur gefahren sondern auch gewandert werden – aber was das wichtigste ist - auf jeden Fall haben wir morgen noch mal einen Tag in dieser wundervollen Landschaft.  :D

Ma’a Salame ...............
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Ilona am 26. August 2013, 13:32:57
Für uns Europäer ungewohnt ist dabei im übrigen der Mülleimer in den Klozellen. Der ist nicht etwa dafür da, daß man die Seiten seiner Memoiren die beim Schreiben auf dem Klo nichts geworden sind gleich wieder entsorgen kann – nein – die sind fürs benutzte Klopapier !!!
Kein Witz!  ;)

Das ist in Mexiko auch so  :toothy9:.

So wie du das schilderst  :beifall:, glaubt man direkt dabei zu sein. Wobei ich um die Erdbeermarmelade mittlerweile einen großen Bogen mache  :totlach:.

Habt ihr echt unter freiem Himmel geschlafen (also kein Zelt)? Musste man da keine Angst vor Skorpionen oder Schlangen haben?

Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 26. August 2013, 13:46:26
Wobei ich um die Erdbeermarmelade mittlerweile einen großen Bogen mache  :totlach:.
Wie man sieht, hast Du durch diesen Bericht schon Weisheit erlangt.  ;)

Habt ihr echt unter freiem Himmel geschlafen (also kein Zelt)? Musste man da keine Angst vor Skorpionen oder Schlangen haben?

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-1imzelt4tolo.jpg)
Schlafplatz der "Freischläfer" also ohne Zeltdach. Unser
Plätzchen hatten wir ganz hinten (hinter dem dekorativen Müll-Säckchen) gefunden.
Skorpione und Schlangen mussten schon Angst vor uns haben.  :))
Aber im Ernst das wäre im Zelt jetzt auch nicht wirklich sicherer gewesen - da waren auch diverse offene Eingänge.
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Susan am 26. August 2013, 14:49:50
Für uns Europäer ungewohnt ist dabei im übrigen der Mülleimer in den Klozellen. Der ist nicht etwa dafür da, daß man die Seiten seiner Memoiren die beim Schreiben auf dem Klo nichts geworden sind gleich wieder entsorgen kann – nein – die sind fürs benutzte Klopapier !!!
Kein Witz!  ;)

War auch auf einigen Campingplätzen 2007 in Griechenland so... da brauchte man dann wirklich mal die Lufterfrischer

Zitat
Habt ihr echt unter freiem Himmel geschlafen (also kein Zelt)? Musste man da keine Angst vor Skorpionen oder Schlangen haben?

Davor hätte ich auch Panik  :schreck: selbst in einem Zelt. Daher hab ich mich ins Auto verzogen und von dort den Sternenhimmel bewundert  ::)

Ansonsten: Wow - die Landschaft gefällt mir!!!
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Heiko am 26. August 2013, 15:46:20
 :hammer: Nein nein nein - das gefällt mir alles gar nicht - nur rote Steine und roter Sand und dann noch so komische Slots und Arche - nein nein nein  :pruegel:  ;)

Wieviel Personen wären denn in dem Jeep gewesen, wenn ihr die Tour nicht für euch zwei alleine gebucht hättet?
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 26. August 2013, 19:59:59
Wieviel Personen wären denn in dem Jeep gewesen, wenn ihr die Tour nicht für euch zwei alleine gebucht hättet?
Hallo Heiko,
dann wären wir wohl zu dritt oder zu viert gewesen.
Mehr passen in den kleinen Wagen ja auch nicht rein.
So war es natürlich wesentlich schöner.
Wir konnten Suleymann anhalten lassen wo wir wollten und konnten uns dann jeweils auch so viel Zeit nehmen wie wir wollten.
Mit noch fremden Leuten dabei muss man sich dann schon absprechen.
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 27. August 2013, 10:43:36
Sonntag,  30.3.2008 / Tag 9


Um 7 Uhr ist es bereits so hell, daß wir davon wach geworden sind - aber trotzdem noch leicht angezählt von der Nacht liegen bleiben.
So langsam kommt um uns herum Leben ins Lager, die Tour-Guides sind aus Rum Village hergefahren und Chefkoch Suleyman bereitet das Frühstück vor. Wir schälen uns aus unseren Decken und machen uns frisch (und sehen danach immer noch aus wie die Hauptfigur von „Ein Zombie hing am Glockenseil“   ;) ).




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-2lagerhwp5v.jpg)
Das Lager am Morgen



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-3gelage7lrgr.jpg)
Die Reste des abendlichen Gelages (wie üblich nur Wasserflaschen  8) )

Beim gemeinschaftlichen Frühstück bekleckern wir uns nicht mit Ruhm aber dafür die Hose mit Aprikosen-Marmelade (Misch-Misch).




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-4autow3oey.jpg)
Um 8.30 Uhr verlassen wir das Camp und fahren mit Suleyman nach Süden in Richtung Grenze nach Saudi Arabien.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-27wadinura0w0xsp.jpg)
Nach einigem Gehoppel das unsanft die Müdigkeit aus unseren Gliedern schaukelt erreichen wir das Wadi Nura und den Fuß des 1000m hoch gelegenen Jebel Hasch – zu dem es heute in einer 4 Stunden Rund-Wanderung geht. Von hier sind es nur noch 4 km bis nach Saudi Arabien – auf das man vom Gipfel des Berges blicken kann.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-5ho-in-felsen0noqi.jpg)
Der Weg ist gut zu gehen, führt allmählich nach oben und wechselt zwischen sandigen und felsigen Passagen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-6filmenkpok6.jpg)
Suleyman hat sich schon an meine Filmstopps gewöhnt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-7landschaftzprfo.jpg)



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-8a9looo.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-8b5iqzl.jpg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-9suleyman-mitopa9xrtp.jpg)
Unterwegs treffen wir einen betagten Verwandten Suleymans, was uns ein kleines Päuschen beschert. Ob die sich auch über ein Schnäppchen-Angebot eines TFT Monitors bei Aldi unterhalten wie das zwei deutsche Männer machen würden ?




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-10suleyman16ppz.jpg)
Das letzte Stück der Wanderung führt auf ein Plateau unterhalb der Bergspitze.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-11weg-geklautgup7b.jpg)
Ja wer hat denn den Weg geklaut ? Da soll's nun hoch ?



Der einfach Teil des Weges ist damit Geschichte. Wie eine Gemse klettert Suleyman voran - hinauf zur Bergspitze und ich muss Stativ und Kamera einpacken um meine Hände frei zu haben und ihm folgen zu können. Petra will in der Zwischenzeit das Plateau erkunden.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-28mondlandschaftzxls6.jpg)
Mondlandschaft auf dem Bergplateau




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-12nach-aufstiegmdpg4.jpg)
Nach knapp 30 Minuten zumindest für mich sehr anstrengenden Aufstiegs ist der Gipfel erreicht.



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Leider ist es heute noch diesiger als gestern und der Fernblick dadurch beeinträchtigt. An klaren Tagen kann man von hier oben sogar das Rote Meer bei Aqaba sehen.



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Trotzdem ist es ein tolles Gefühl auf die rotbraune Bergwelt des Wadi Rum hinabzublicken.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-15bergelzooh.jpg)
Suleyman erklärt mir welche Berge wir von hier oben sehen und zeigt mir die gedachte Grenzlinie die Jordanien von Saudi Arabien trennt.




Jordanier lieben ihr Handy – da macht auch Suleyman keine Ausnahme. Während ich zwischen den Felsen am Gipfel mein Stativ in Anschlag bringe – testet er hier oben den Empfang seines Handys – der sogar voll da ist – meine Begeisterung fürs Telefonieren an sich und Handys im besonderen hält sich ja sehr in Grenzen – also war ich in einem früheren Leben wahrscheinlich kein Jordanier sondern vielleicht Sitting Bull – der mochte auch keine Telefon- bzw. Telegraphenleitungen und hat die immer durchgeschnitten.  ;)

War der Aufstieg schon nicht gerade einfach – der Abstieg hat es richtig in sich. Höchste Konzentration ist gefragt - ein falscher Schritt und man saust 200 m mit dem Geröllhang nach unten. Sogar Bergziege Suleyman lässt es hier ein wenig langsamer angehen als bergauf, .....


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..... hat aber schon wieder die Ruhestellung eingenommen als ich unten ankomme.




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Für den Rückweg wählt unser Guide eine andere, noch reizvollere Strecke die auch einen schöneren Blick hinunter ins Wadi Nura gewährt als beim Aufstieg.



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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-19farbigefelsenuer0u.jpg)
Der Wagen schon in Sicht


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-20a-canyonuoafn.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-20b-canyono4aq0.jpg)
200 Meter vor Erreichen des Ausgangspunktes entdecken wir von oben einen Slotcanyon.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-21horste1b93.jpg)
Da können wir natürlich nicht widerstehen – der muß erkundet werden ! :D


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-22aschlucht-hkw1b5c.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-22bschlucht-hk8dlkg.jpg)
Etwa 400 Meter weit kommen wir - zwei leichte Klettereinlagen inklusive - dann ist Ende Gelände für uns – wir stehen vor einer Wand über die man ohne Ausrüstung nicht hochkommt – der Slotcanyon war bis dahin aber äußerst sehenswert und hat uns fast besser gefallen als der Khazali Canyon – hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht !




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-23plattenruygp.jpg)
Wieder zurück am Wagen kniet Suleyman der nicht mit im Canyon war vor dem linken Vorderreifen des Toyota  – da wird doch nicht ....... oh doch !



Eine Reise von mir ohne Plattfuß – das wäre ja auch ein Stilbruch.  ;)
Von meinem schlechten Reifenkarma ist nun sogar Suleyman betroffen.  :o

Kleiner ungünstiger Umstand – sein Toyota hat keinen Wagenheber (*huppala*).  Aber wie so oft im Leben – Einfallsreichtum schlägt Technik. Mit seiner Bierruhe legt er vor den platten Reifen einen Stein und fährt den ein Stück hoch und plaziert weitere Steine unter die Achse die als eine Art Wagenheber bzw. Stütze fungieren. Dann wird unter dem platten Reifen ein Loch ausgebuddelt und die Steine unter der Achse fangen das Absenken des Wagens ab. Nun wird das Rad gewechselt wobei ich ihm als „Profi“ in solchen Dingen zur Hand gehe. Immerhin hatte ich damit nun schon „Plattfüße in 4 Erdteilen“ – kommt man damit eigentlich in irgendein Buch ?  ;)


Jedenfalls ist der Toyota schnell wieder flott und wir fahren wieder Richtung Norden. Es ist inzwischen Nachmittag und das Wetter nicht besonders ideal.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-24sandsturm5va43.jpg)
 Die Sonne scheint zwar nach wie vor und kein Wölkchen zeigt sich am Himmel – aber immer wieder peitschen Sandstürme durch die Wüste und wirbeln so viel Sand und Staub auf – daß die Sicht immer schlechter wird.



Suleyman lädt uns überraschend in sein Haus in Wadi Rum Village ein. Wir fühlen uns sehr geehrt und sagen zu. :D



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-25sandqex6x.jpg)
Nach einer Stunde Fahrt ....



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/9-26rocksgmzql.jpg)
..... ein letztes Mal quer durchs Wadi Rum ....



... erreichen wir den kleinen Ort und sein selbstgebautes Haus, begrüßen seine schwangere Frau und lernen seine Kinder (2 Mädchen, 2 Jungs) im Alter von 4 bis 10 Jahren kennen. Neben Küche und kleinem nicht sonderlich anheimelnden Waschraum mit Toilette, gibt es ein Schlafzimmer, einen Raum in dem Suleyman seine Freunde empfangen kann (für die Frau gibt es so was nicht – Arabien ist eine Männerwelt oder andersrum da ist der Mann noch etwas wert !!!!  ;) ) und ein geräumiges Wohnzimmer – der zentrale Platz im Haus – in dem auch seine Kinder schlafen.
Stühle oder gar einen Tisch sucht man in Jordaniens Haushalten außerhalb der Großstädte vergebens – also sitzen wir im Wohnzimmer wie gewohnt ungewohnt auf dem Boden auf flachen Matten. Auch dieser Hauptwohnbereich ist schlicht ausgestattet - an der Wand hängt ein Auszug aus dem Koran, es gibt einen Schrank und auf einer Kommode einen Fernseher der auch an ist. 
Suleyman reicht uns etwas zu essen – wieder die schon bekannte Thunfisch-, Hummus- (Kichererbsenpüree), Tomaten-, Gurken-, Brot -  Geschichte und wir greifen dankbar zu. Die Kinder gruppieren sich um uns und blicken uns neugierig an. Ein bisschen ehrfurchteinflößend sind wir beiden großen Europäer für sie scheinbar schon. Der kleine Familienracker der sonst scheinbar kein Auge trocken lässt wie Suleyman andeutet – traut sich nicht näher und beobachtet uns von den sicheren Rockschößen seiner Mutter, was die Eltern offensichtlich leicht belustigt.
Nach eineinhalb Stunden verabschieden wir uns von Suleymans Familie und er fährt uns noch das kurze Stück zum Bait Ali – wo wir uns von ihm verabschieden – ein überaus feiner Mensch – der uns die zwei Tage richtig ans Herz gewachsen ist – und ich habe den Eindruck - wir ihm auch.

Jetzt wollen wir einmal etwas für uns völlig außergewöhnliches tun – am Pool bis zum Abendessen relaxen!
Es ist ja nach wie vor heiß und die letzten Tage hatten es in sich – da kommt so ein bis zwei Stunden am helllichten Reisetag einmal nixtun, und die Beine hochlegen sogar für uns in Betracht. Aber irgendwie scheint das mit Neckermann-Relaxen für uns einfach nicht drin. Den Pool belagert eine Monstergruppe Teenager die mit Spielchen, frühpubertärem Gekreische und vor allem lauter Musikbeschallung bei der die Beats nur so dröhnen - jegliche Idylle und Ruhe in dieser an sich  schönen Anlage zunichte machen.
Ok, also dann aufs Zimmer – Tür zu – und da für ein Stündchen lang gelegt – die kurze Nacht fordert ihren Tribut.
Mit großem Appetit absolvieren wir noch das außerordentlich leckere Buffet und gönnen uns je 3 Amstel – enthaltsam kann man ja wieder zu Hause leben (wer’s glaubt  ;) )


Mit Gedanken an unsere tolle Wüstentour und überhaupt an die unendlich vielen und intensiven Eindrücke die wir hier jeden Tag erleben, beenden wir diesen Abend und sind gespannt was uns der neue Tag in Aqaba und am Roten Meer bringen wird (oder doch nicht ?   8) )

Ma’a salame .............

Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Andrea am 27. August 2013, 10:56:39
So langsam glaube ich, dass dies ein für euch perfekter Urlaub war (von Kleinigkeiten wie pubertierenden Teenagern abgesehen). Einfach großartig!
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Petra am 27. August 2013, 11:23:24
So langsam glaube ich, dass dies ein für euch perfekter Urlaub war...

Perfekter als dieser Urlaub war geht es tatsächlich nicht. Ich werde heute noch ganz wehmütig wenn ich an Jordanien denke und diesen Bericht hier sehe. Eigentlich würde ich ja gerne spätestens zu meinem 50. Geburtstag  noch mal dorthin, aber wir haben auch etwas Bedenken, weil man das was wir 2008 dort erlebt haben mit Sicherheit niemals wieder so erleben wird.

Aber mal sehen, die Sehnsucht nach diesem tollen Land und seinen tollen Menschen wächst jedenfalls stetig und irgendwann wird dem einfach nachgegeben und wenn die Reise dann nur halb so schön wird wie die erste ist sie mit Sicherheit immer noch großartig :).
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Ilona am 27. August 2013, 11:40:41
Wie Suleyman so auf den Felsen saß, passt der Spruch: "In der Ruhe liegt die Kraft"  :toothy9:. Das wurde zum Abschluss noch richtig familiär  :thumb:.

Bestimmt habt ihr es ihm mit etwas Bakschiss gedankt  :zwinker:.

Aber dass du so ein schlechtes Reifenkarma hast  :verpiss:.

Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 28. August 2013, 21:36:41
Bestimmt habt ihr es ihm mit etwas Bakschiss gedankt  :zwinker:.
Klar ganz am Ende haben wir ihm noch einen "persönlichen Dank" übermittelt der in der Hand geraschelt hat.  ;)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 28. August 2013, 21:42:23
Montag,  31.3.2008 / Tag 10
 


Der Morgen beginnt so wie der vor zwei Tagen – die Dusche ist eiskalt und das Frühstück erinnert an einen Horrorfilm und sollte daher erst ab 18 freigegeben werden.
Wir würgen 3 Bissen herunter, wagen noch 2 Schlucke von der grauen Soße die man hier völlig hinterhältigerweise als Kaffee anbietet und packen unsere Sachen zusammen. An der Rezeption erledige ich den unangenehmen Teil (zahlen) wobei man uns doch tatsächlich das Zimmer für den Tag an dem wir gar nicht da waren zum halben Preis berechnen will – ich hatte vorher extra gefragt ob wir die Koffer kostenfrei im Zimmer lassen können oder ins Auto nehmen sollen – und lasse mich da auf nichts ein – meine Argumente überzeugen schnell und die Sache ist vom Tisch. Mit den Jordaniern kann man immer reden. :D

Ich trage gerade den ersten Koffer Richtung Auto, da kommt mir „No Work Team“- Mario entgegen. Ich schmunzle als ich ihn sehe – was wird er mir wieder erzählen ....
Die Story ist dann auch wieder vom Feinsten.  ;)
 
Er war gestern im Wadi Rum wandern und hat bei dem „Geschäft“ für das man in Jordanien die linke Hand nehmen sollte, eine Tonscherbe mit einem Auerhahn gefunden auf die er fast „draufgemacht“ hätte.  :))
Seiner Einschätzung nach „nabatäisch und bestimmt 2000 Jahre alt“. Ich kann mich eines breiten Grinsens nicht erwehren. Das hat er dann kurzentschlossen zur Polizeistation gebracht die sich dann ein Spässchen mit ihm erlaubten und so taten als ob sie ihn dafür einsperren würden.
Petra kommt dazu (hatte sich schon gewundert wo ich bleibe) und hört den Rest der Geschichte mit. Mario will auch noch nach Aqaba – sich dort eine jordanische Flagge kaufen und dann wieder die weite Strecke mit seinem orangefarbenen VW Bus nach Limburg zurücklegen. Wir verabschieden uns von ihm. Ein herzensguter, intelligenter, leicht schräger, trotzdem einfach liebenswerter Typ –  und sicher einer wie man ihn nicht jeden Tag trifft.
Wir sehen ihn zum letzten Mal – aber denken oft an ihn und sprechen über ihn.
Hoffentlich ist er heil nach Hause gekommen ......



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-1baitaliawxu8.jpg)
Camp Bait Ali


Das Wetter ist heute perfekt – Sonne, strahlend blau und kein Wind.
Bevor es nach Aqaba geht wollen wir noch eine Aufnahme von den 7 Pillars machen – einem markanten Felsen direkt am Besucherzentrum in Wadi Rum.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-2visitor-pillars5klsy.jpg)
Blick vom Visitor Center zu den 7 Pillars of Wisdom



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-11visitorcenter7hzcc.jpg)
Warten der Jeepfahrer am Visitor Center auf sandhungrige Touristen


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-3pillarsxszfi.jpg)
Bisher hatten wir den Felsen nur in schlechtem Licht oder Dunst gesehen aber jetzt am noch frühen Vormittag sehen die 7 Pillars of Wisdom (linker Felsen auf dem Bild) – die „7 Säulen der Weisheit“ fotowürdig aus. Benannt wurde das Massiv von E.T. Lawrence (Lawrence von Arabien) – und genauso heißt auch sein Buch über seine Abenteuer in Arabien.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-10-8saeulenk3l8n.jpg)
Hoppla – jetzt sind’s plötzlich 8 Säulen  ;)



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-4horstp0llj.jpg)
Eigentlich könnten wir ja noch ein paar Schritte auf den markanten Berg zugehen – die Luft fühlt sich so gut an – das Licht ist schön – also unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang.  :D




Wir laufen los, unterhalten uns über Mario und das Visitor Center hinter uns wird immer kleiner. Linkerhand der Seven Pillars sehen wir einige Sanddünen und kleinere Felsen – die nehmen wir uns als Ziel und gehen darauf zu.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-5pelmyq6.jpg)
Wir erklimmen einen kleinen Hügel.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-6-bergviewsxzu9.jpg)
Schön ist es hier – der Blick schweift über die Landschaft – weit und breit kein Mensch zu sehen – nur rote Sanddünen und die tief zerfurchten mächtigen Berge.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-9pekleiniqb2w.jpg)
Wir gehen wieder zu den 7 Pillars und am Massiv entlang.


An seinem südlichen Ende treffen wir auf eine Ziegenherde und ihre Hüterin.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-7horst-ziegen7dxn2.jpg)
das im Vordergrund ist nicht die Hüterin sondern eher einer der Böcke  ;)



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-8ziegenimtal2dzev.jpg)
Ein toller Anblick wie die Herde durch den roten Sand eines Tales stapft.



Auch wir stapfen zurück Richtung Visitor Center; immerhin sind wir nun doch fast 2 Stunden gelaufen – was wir vor lauter Begeisterung gar nicht bemerkt hatten. :D

In mir jagen sich die Gedanken.
Wie lange dauert die Fahrt nach Aqaba – wie könnte man bei den folgenden Tagen Zeit sparen wenn wir noch hier bleiben – was lassen wir weg – wenn wir jetzt hier noch wandern. Ich will noch nicht weiter – es ist so wunderschön hier und ich will das Wadi noch auf eigene Faust erleben.
Ich sehe zu Petra die nun schweigend neben mir läuft und sehe ihr an  – sie denkt genau das gleiche. Also frage ich sie, obwohl ich die Antwort schon kenne, ob wir noch den Nachmittag hier bleiben. Petra will nichts lieber als das.  Sie hat sich ins Wadi Rum, den roten Sand, die Berge, regelrecht verliebt. 
Auch wenn das unser Programm durcheinander wirbelt – wir sind erleichtert dass wir noch hierbleiben können :D und fahren ins Village und decken uns in einem kleinen Laden mit Getränken, und ein paar Kleinigkeiten zu essen für die Wanderung ein. Der Ladenbesitzer fragt woher wir sind und wir ernten das übliche „Welcome to Jordan“ und noch eine Tüte Datteln die er uns einfach schenkt.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-13shoppingmeileaxltk.jpg)
In der Shopping Meile von Wadi Rum


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-14ende-teermvbr7.jpg)
Die Teerstraße führt nach Süden bis an das Ortsende des kleinen Village.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-15jeepsm7zg7.jpg)
Ab hier geht es nur noch mit richtigen Jeeps weiter, selbst ein SUV wäre im Wadi Rum ausgeschieden (man käme mit dem Ausschaufeln nicht mehr hinterher).



Wir packen unsere Sachen für die Wanderung ein und laufen los. Einen Trail oder wenigstens so was ähnliches gibt es nicht. Im Faltblatt des Visitor Centers ist aber eine Runde (ohne Kilometerangabe – geschätzt 15-20 Kilometer) eingezeichnet die wir probieren wollen.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-17landschaftgabbk.jpg)
In dieser Wüste ist alles weiter weg als es von weitem den Anschein hat. So brauchen wir schon für das erste Stück, das wir höchstens auf eine halbe Stunde eingeschätzt hatten, die doppelte Zeit.


Wir lassen uns auf einem Felsen nieder und legen eine halbstündige Brotzeit ein. Unsere Laune könnte besser nicht sein. So schön die Tour mit Suleyman war - für uns beiden Freigeister gibt es nicht schöneres als Dinge selbst zu erwandern, zu erfahren und zu erleben.
Wir freuen uns an der fantastischen Landschaft, am Leben – und fühlen uns völlig frei von den Problemen und Dingen die einen sonst im Alltag manchmal beschäftigen.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-16reiterhaazi.jpg)
Immer wieder kreuzen einsame Kamelreiter unseren Weg



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-12turmfelsr1yaq.jpg)



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-18ai5a26.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-18bcnl82.jpg)


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Es gibt viel zu entdecken im Wadi Rum



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Wir suchen das Tal mit der großen Sanddüne an der wir schon mit Suleyman waren.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-20-pe-dunekkk8w.jpg)
Nach zwei vergeblichen Anläufen werden wir schließlich fündig.
Eine besonders schöne Gegend die heute bei günstigerem Licht noch reizvoller aussieht. Da legen wir erst mal ein Päuschen im Schatten ein.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-21sandiving7zjlt.jpg)
Sanddiving



Wir stapfen weiter durch den tiefen Sand. Ein Feld mit kleinen runden Kugeln die wir von den USA als „Moquis“ kennen und eine weitere große Düne tauchen vor uns auf.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-23wie-gehts-weiter4yjxq.jpg)
Tja. Wie wollen wir weitergehen ?


Zwei Stunden sind wir nun unterwegs und unter 3-4 weiteren Stunden schaffen wir es sicher nicht zum Auto und wir wollen ja noch nach Aqaba. Geradeaus und um ein riesiges Felsmassiv herum wäre sicher  - aber das würde einige zusätzliche Stunden bedeuten.
Eine kleine Wegabkürzung könnte also nicht schaden. Ich kämpfe mich die Düne hoch (kostet Körner) und sehe über den Felskamm auf die andere Seite wo sich die erhoffte Öffnung zwischen den Felsen zeigt.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-24pe-tal6jkhf.jpg)
Petra stapft zu mir herauf und wir gehen durch ein schönes Tal voller zerfurchter Felsen.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-26zerfressene-felsu6kyl.jpg)
Allerdings kommen die herausgearbeiteten Strukturen an den Felsen  und die Sandberge nicht von ungefähr – nachdem wir uns aufgrund der Hitze schon eine kühle Brise erhofft hatten - erwischt uns eine unerwartet auftretende Sandböe unmittelbar von vorn. Da hilft nur umdrehen und den Sand auf den Rücken prallen lassen.


Schließlich verlassen wir dieses Tal und suchen uns ein geschütztes Plätzchen um noch eine Rast einzulegen und die Reste unseres Einkaufs zu vertilgen. 

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-25horstfeeling1qk11.jpg)
Ein Bild mit Symbolcharakter - so fühlt man sich im Wadi Rum



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-33hand-im-sand7uj2p.jpg)
Vergängliche Spuren


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-27pesieht-auf-dispejkss.jpg)
Es wird Zeit weiterzugehen – die Strecke bis zum Auto hat es noch gewaltig in sich und 4 Stunden sind wir nun schon wieder in diesem Sandkasten unterwegs. Nach wie vor gibt es keinen Trail – bestenfalls mal ein paar Jeepspuren denen man folgen oder in denen man stapfen kann.


Überhaupt heißt das ganze Gebiet zwar Wadi Rum – nach einem im Westen gelegenen Tal. Die Beduinen benennen die verschiedenen Punkte im Schutzgebiet aber nach den Bergen die man dort findet.
Apropos Beduinen. Ein Fahrzeug nähert sich aus Richtung des Villages und kommt auf uns zu. Es ist ein olivegrüner Toyota.......
Wir strahlen mit dem Fahrer um die Wette – denn am Steuer sitzt Suleyman. Wir erzählen, dass wir uns doch noch nicht vom Wadi Rum trennen konnten und er grinst breit. Er fragt uns ob wir mit zu seinem Camp wollen und lädt uns zu Essen und natürlich dem unvermeidlichem Schai (Tee) ein. Wir lehnen dankend ab – wir müssen ja zum Auto zurück und noch nach Aqaba – sonst haut mit unserer Tour ja gar nichts mehr hin. Er ist ein bisschen enttäuscht aber wir verabschieden uns noch einmal herzlich und stapfen weiter durch den Sand.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-28sandschlierenjsj76.jpg)
Auf einer flachen Düne halten wir noch einmal zum Fotografieren an.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-29the-desertd7kej.jpg)


Vom Lager kommt ein anderer Jeep gefahren – ein Beduine beugt sich aus dem Fenster, fragt, ob er uns mitnehmen soll, wir verneinen und da schenkt er mir ein ganzes Brot.
Irgendwie habe ich den Eindruck – inzwischen kennt jeder Beduine hier die lange Dünne und den Typ mit dem Stativ über der Schulter ....

Jedenfalls - die Jordanier und vor allem die Leute hier im Wadi Rum sind einfach klasse.  :D
Weniger klasse ist die Aussicht jetzt nach inzwischen 5 Stunden noch mindestens eine Stunde zum Auto zurück zu laufen.
Zu sehen gibt es dabei nichts Neues denn das letzte Stück kennen wir schon vom Hinweg.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-30spurenm5j0d.jpg)
Um die Felsnase müssen wir noch herum


Von hinten kommt noch einmal Suleyman  aus dem Camp gefahren – und bietet an uns ins Village mitzunehmen – diesmal lehnen wir nicht ab.
Im Verabschieden von Suleyman haben wir ja jetzt schon Übung – diesmal sollte es aber wirklich das letzte Mal sein – schade – die Wehmut die uns beim Gedanken an das Wadi Rum befällt, gilt auch dem Menschenschlag dem wir dort begegnet sind und natürlich ganz besonders Suleyman.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-31fensterpillars3pk12.jpg)
Einen letzten Fotostop im Abendlicht gönnen wir uns an den 7 Pillars ....


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/10-32happytogetherukk3q.jpg)
... dann verlassen wir – nun endgültig – etwa 10 Stunden später als geplant - das Wadi Rum.

Wir sind mehr als glücklich über unsere Entscheidung und diesen Tag. Mit Worten kaum zu beschreiben wie wohl wir uns heute gefühlt haben...... :D

Auf dem Desert Highway fahren wir nach Süden und erreichen nach einer halben Stunde und zwei Polizeikontrollen (wie üblich wenn Grenzen in der Nähe sind wie hier nach Saudi Arabien, Israel und Ägypten) im letzten Abendlicht die ersten Außenbezirke von Aqaba und dem Roten Meer. Ach ja – und die Hupenden, völlig verrückt fahrenden Stadtaraber haben wir auch wieder gebündelt und gebüschelt um uns rum. Und wie !
Die fahren hier wie besoffen und kreuzen quer über die Fahrbahn, was das Verlassen eines Kreisverkehrs einem Einsatz an vorderster Front in einem Krisengebiet gleichsetzt.

Wir suchen eine Bleibe für 2 Nächte. Geplant sind morgen eine Tour mit Glasbodenboot, die Besichtung des alten Forts, der Besuch der Suqs (Märkte) und vielleicht noch eine Runde schwimmen im Roten Meer. Um an Aqaba festzuhalten würden wir die ursprünglich geplanten Wüstenschlösser canceln.
Aber heute schmeißen wir unsere Pläne im Minutentakt über den Haufen. Die Stadt und vor allem der Verkehr nerven tierisch und Aqaba bietet auf den ersten Blick fürs Auge gar nichts – hier bleiben wir sicher keine 2 Nächte.  ???

Petra wälzt den Reiseführer und liest die Bewertungen der Hotels. Ein erstes Ziel wird ausgegeben – und ich mühe mich nach Kräften ihren Fahranweisungen zu folgen und nicht in einem der Kreisverkehre als zusammengequetschtes Mahnmal zu enden.
Man muss mit seinem Auto als Ausländer hier in einer größeren Stadt schon wie ein Stuntman fahren, um halbwegs durchzukommen.
Irgendwie sind die Beschreibungen im Reiseführer Schrott – das wird mir schnell klar. Keine Lagebeschreibung stimmt auch nur annähernd und wir irren herum (und das obwohl ich niemanden kenne der einen besseren Orientierungssinn hat als Petra) und das erste Hotel (Moon Beach), das wir erst mit Nachfragen bei einem Tourist-Polizeihäuschen finden, ist absolut grottig, ungeschönt ausgedrückt - ein „Loch“.
Weiter geht die „lustige Fahrt“ durchs nächtliche Aqaba. Der Kontrast zum Wadi Rum könnte nicht größer sein......
Das nächste anvisierte Hotel will sich einfach nicht finden lassen. Die Kreisverkehre fahre (oder besser durchkämpfe) ich nun schon zum x-ten Mal. Auch die Nacht in  einem großen gesichtslosen Hotelbunker in dem es vor Tourimassen nur so wimmelt (grauenhaft) ist uns mit 110 JD zu teuer – wohlgefühlt hätten wir uns da sowieso nicht.

Wieder geht es durch die Kreisverkehre und inzwischen sind mir schon Augen am Hinterkopf gewachsen – die sind auch bitter notwendig.
Endlich finden wir - nachdem mir die Beschreibungen aus dem Buch nun egal sind - mit dem Aqua Marina ein vernünftiges und sauberes Zimmer für 54 JD und gehen nur noch auf die Schnelle beim Pizza Hut um die Ecke essen (heute keine Experimente mehr ;) )

Auf dem Heimweg vom Restaurant entdecken wir einen sehr billigen Alkladen (was uns fast wieder mit Aqaba versöhnt  :)) ) und kaufen uns einen Araq (Anisschnaps - ähnlich dem griechischen Ouzo – unser Wodka ist alle   ;) ), eine Flasche jordanischen Wein (für einen späteren Abend - übrigens sehr gut !) und zwei Bier für gleich.   ;)

Leider ist es auch hier - durch eine Disko die offensichtlich im Keller des Hotels beheimatet ist - nicht gerade stecknadelmäßig ruhig (das Thema verfolgt uns) – aber der Araq hilft nicht nur gegen Keime – sondern sorgt in Zusammenspiel mit dem Bier auch für eine entsprechende Bettschwere.

Eines weiß ich schon heute – trotz Aqaba - dieser Tag im Wadi Rum hat sich einfach perfekt angefühlt. Der kommt oben im Kopf in eine Vitrine und wird  immer wieder liebevoll abgestaubt werden.  :D :D :D

Morgen geht es nach einem Rundgang in Aqaba auf dem Desert Highway in den Nordosten des Landes zu den Wüstenschlössern.
Eine Möglichkeit, auf der Fahrt diesen Tag, und die bisherige Reise sacken zu lassen ......



Ma’ a salame .......................
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Ilona am 29. August 2013, 08:30:47
Eines weiß ich schon heute – trotz Aqaba - dieser Tag im Wadi Rum hat sich einfach perfekt angefühlt. Der kommt oben im Kopf in eine Vitrine und wird  immer wieder liebevoll abgestaubt werden.  :D :D :D

Braucht man dazu einen bestimmten Staubwedel  :denk: :toothy9: ?

Den Tag fand ich einfach toll  :beifall:: Zuerst die Story von Mario, dann Alleingang im Sandkasten und Suleymann, der es noch einmal in der Hand rascheln hören wollte  :zwinker:.
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 29. August 2013, 08:39:16
Eines weiß ich schon heute – trotz Aqaba - dieser Tag im Wadi Rum hat sich einfach perfekt angefühlt. Der kommt oben im Kopf in eine Vitrine und wird  immer wieder liebevoll abgestaubt werden.  :D :D :D

Braucht man dazu einen bestimmten Staubwedel  :denk: :toothy9: ?
Ja zum Beispiel sowas wie diesen Reisebericht der die Erinnerungen wieder aufpoliert.  :)
Den Staubwedel kann man also nicht bei Amazon kaufen.  ;)

Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Heiko am 29. August 2013, 09:44:29
 ??? Boah, ganz schön mutig, so alleine und ohne richtige Beschreibung in die Wüste zu gehen.

Ich bin zwar nicht ganz so abenteuerlustig, aber das hätte mir auch gut gefallen :).

Ja, wenn man so aus der Einsamkeit kommt ist eine Stadt einfach fürchterlich. Gut, dass ihr euch entsprechend ablenken konntet  :drunken:
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Susan am 29. August 2013, 13:42:02
Schon wieder so ein toller Tag  - das Herumstromern hätte uns auch Spaß gemacht.   8)  Aber nach 4 oder 5 Stunden im Sand laufen wär ich so was von k.o. - fehlt eben doch die Kondition.
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: S@bine am 30. August 2013, 20:23:39
Hallo Horst,

was für klasse Bilder vom Wadi Rum! Da möchte ich am liebsten gerade noch einmal hin und diesmal mit viel mehr Zeit, so wie ihr es gemacht habt.

Euer Camp sieht auch sehr nett aus, gibt es dort auch Unterkünfte mit eigenem Bad? Ich bin ein kleines "Luxusweibchen" bzgl. der Unterkünfte... obwohl ich auch schon im (Allrad-)Camper unterwegs war und mir das auch gut gefallen hat.

Viele Grüße
Sabine
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 30. August 2013, 20:43:09
Hallo Sabine,

aber klar gibt's das im Bait Ali auch mit Bad.
Guck mal hier (http://baitalicamp.com/index.php?pg=QWNjb21tb2RhdGlvbg==&sub=TGFyZ2UgQ2hhbGV0IHdpdGggQUM=).
Das letzte von den 5 Bildern die per Slideshow kommen zeigt das Bad.


Schon wieder so ein toller Tag  - das Herumstromern hätte uns auch Spaß gemacht.   8)  Aber nach 4 oder 5 Stunden im Sand laufen wär ich so was von k.o. - fehlt eben doch die Kondition.
Würde ich heute auch nicht mehr packen aber damals hat uns auch die Begeisterung getragen.  :)


??? Boah, ganz schön mutig, so alleine und ohne richtige Beschreibung in die Wüste zu gehen.

Ich bin zwar nicht ganz so abenteuerlustig, aber das hätte mir auch gut gefallen :).

Ja, wenn man so aus der Einsamkeit kommt ist eine Stadt einfach fürchterlich. Gut, dass ihr euch entsprechend ablenken konntet  :drunken:
Ja zu Aqaba kommt ja noch was ....  ;)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 31. August 2013, 09:05:13
Dienstag 1.4.08 / Tag 11


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-1hotelvaq00.jpg)
Das Aqua Marina IV Hotel



Diesmal sind wir morgens etwas später dran. Es ist bereits halb neun als wir den Frühstücksraum des Aqua Marina Hotels betreten. Kein Wunder bei der nächtlichen Sternfahrt von gestern Abend.
Das Frühstück ist ganz ordentlich – nur der Kaffee schmeckt mal wieder wie das hundertste Mal aufgewärmt – ist wahrscheinlich einfach auch so.
Aqaba wird an uns nun doch nicht mehr wirklich reich und wir kein Fan mehr dieser Stadt – so viel ist jetzt schon klar. Markt, Glasbodenboot, Schnorcheln und Baden – heben wir uns für eine andere Reise oder das nächste Leben auf. Hier belassen wir es bei einem Minimum-Besuch und wollen nur das Fort Aqabaund eben mal den Strand und das Rote Meer sehen – das soll uns von den „Attraktionen“ der Stadt reichen.
Wir checken aus und fahren hinunter zum Meer. Immerhin geht es heute morgen etwas geruhsamer auf Aqabas Straßen zu oder habe ich mich nur schon so an diese actionfilmartigen Straßenschlachten gewöhnt….?
Ein Parkplatz in unmittelbarer Nähe der mittelalterlichen Festungsruine ist schnell gefunden.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-4aqabamit-minarettf1p0j.jpg)
Auf dem kurzen Weg zum alten Gemäuer dürfen wir uns durch jede Menge Müll kämpfen und auch der Geruch ist nicht gerade „verführerisch“ – passt einfach zu dieser Stadt.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-2fortaqabaego05.jpg)
Fort Aqaba


Als wir uns dem mächtigen Eingangstor nähern spricht mich ein Mann an – ob wir Eintrittskarten hätten und dass ich hier nicht filmen dürfe. Unfassbar. In ganz Jordanien war das bisher noch nirgendwo ein Thema und ausgerechnet hier in diesem besseren Geröllhaufen der noch dazu von einer Kloake umgeben ist – soll man nicht filmen dürfen ?
Ich frage mich sowieso was ich hier überhaupt filmen soll ?


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-3ho-mit-stativnkqbl.jpg)
Stativ & Kamera lasse ich mir von niemandem abnehmen - NO WAY  ;)



Eigentlich ist das Ganze nur historisch in Zusammenhang mit Lawrence und dem Feldzug der Araber gegen die Türken halbwegs interessant (wenn man großzügig ist) – aber optisch gibt das Fort nichts her.
Meine ehrliche Meinung behalte ich für mich und erkläre, dass ich reiner Privatfilmer bin (mein Stativ lässt ja manchmal anderes vermuten) und es bisher niemanden gestört hat und das er sich (Ok deutlich freundlicher aber sinngemäß formuliert)  seinen Eintritt in seine Wasserpfeife schmieren kann wenn ich meine Kamera nicht mitnehmen darf.
Plötzlich geht es doch (wenn nicht wär’s aber wahrlich nicht schlimm gewesen  ;) ) und wir erbarmen uns für einen viertelstündigen Besuch – ein Must-See ist dieses Fort mit Sicherheit nicht – genau wie ganz Aqaba selbst.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-5unddafuerg9oll.jpg)
und dafür sollte es Filmverbot geben  :o


Zumindest das Rote Meer wollen wir noch aus nächster Nähe sehen. 
Runter zum Meer sind es ja nur ein paar Meter – aber gar nicht so einfach dahinzukommen. Das meiste hier ist Hafen – und der Public Beach ist gerade mal geschätzt einen Kilometer lang – den Rest haben sich die großen Hotelbunker unter den Nagel gerissen und umzäunt.
Immer dem Gestank nach, finden wir aber doch noch eine Treppe die zum gut gefüllten Strand führt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-6badenim-meernrq5o.jpg)
The Red Sea - das Rote Meer


Sogar so was wie eine Strandbar gibt es an der wir uns für einen Kaffee niederlassen. Letzterer ist so stark dass der Löffel aufrecht drin stehen bleibt und schmeckt wie flüssiger Teer.    ::)


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-7-highlight-der-beyporz.jpg)
Absolutes „Highlight“ ist der Beach selbst.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-8muell41rev.jpg)
Überall liegen Müll und Glasscherben herum – ohne Worte.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-9blick-auf-elatksotu.jpg)
Gegenüber auf der anderen Uferseite liegt im übrigen das israelische Eilat – das angeblich sogar noch schlimmer sein soll als Aqaba – man mag es kaum glauben.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-10frauen-meer5rqq6.jpg)
Mit einem Blick auf die in „voller Montur“ badenden Araberinnen verabschieden wir uns leichten Herzens vom Sightseeing in Jordaniens einziger Stadt mit Meerzugang.



Auf dem Parkplatz fast direkt neben unserem Fahrzeug hat sich ein Jordanier auf seinem Gebetsteppich niedergelassen und betet gen Mekka – kleiner Tipp – Allah soll sich hier mal um die Müllentsorgung kümmern.
Bevor wir wieder Landluft atmen können – brauchen wir noch Bares – Petra will ein paar Schecks eintauschen. Inzwischen habe ich mich dem Verkehrsverhalten hier schon halbwegs angepaßt, fahre einfach auch wie besoffen, stelle unseren Japaner - genau wie die Jordanier es vormachen - mitten auf der belebten Promenadenstraße in zweiter Reihe ab und gehe mit Petra in die Bank. Da es noch ein bisschen zu dauern scheint – nutze ich die Zeit und kehre zurück zum Auto und lese in unseren Reiseunterlagen.
Als Petra so gar nicht mehr kommt gehe ich noch mal in die Bank. Sie steht an einem Schalter und reicht gerade einem Angestellten ihren Pass. An ihrem Gesichtsausdruck sehe ich schon – da sind ein paar Könner am Werk. Petra erzählt dass die einfach alles kopieren nur wegen den 4 Reiseschecks. Scheinen damit leicht überfordert und das hier in so einer Touristadt. Ich schlage vor noch die Pay Back Karte vom Baumarkt zum Kopieren rüber zu geben – und trolle mich wieder zum Wagen.
Nach 10 weiteren Minuten ist Petra endlich wieder da – hat völlig überraschend sogar Geld bekommen und wir können Aqaba – völlig ohne Wehmut – endlich verlassen.

Die Fahrt nach Norden wird auf dem hier alternativlosen Desert Highway mehrfach von Kontrollen unterbrochen. Immer ernten wir das „Welcome to Jordan“ und einer erkundigt sich sogar bei mir was ich in Deutschland arbeite. Nachdem 500 Meter weiter schon wieder die nächste Kontrolle nach meinem Pass verlangt, bin ich fast schon geneigt auch mal ein  "Welcome To Jordan" abzusondern – verbunden mit der Frage an den Herrn mit der olivgrünen Mütze der sich da in mein Autofenster lehnt – was er denn hier so arbeitet. Mache ich dann aber doch nicht – und endlich hören die Kontrollen auch auf und wir beginnen mit der Kilometerschluckerei – was auch dringend notwendig ist – denn davon gibt es heute jede Menge.
Die Strecke von Aqaba über Ma’an bis kurz vor Amman schlicht und ergreifend als stinklangweilig zu bezeichnen wäre sicher noch geschwärmt.
Zu sehen gibt es "nichts".
Abwechslung bieten nur die teilweise im Abstand von 1km postierten Radarkontrollen der jordanischen Polizei – die scheinbar außer kontrollieren keine weiteren Aufgaben hat.

In Sad al Sultani, absolut im Niemandsland, legen wir am Highway einen Tankstop ein und "gönnen" uns den Besuch einer öffentlichen Toiletteneinrichtung.
Ok, hier erleben wir nun mal was es heißt, wenn man sich abseits der Touristenströme ins Abenteuer Arabien stürzt.  ???
Eine Szene wie aus einem Film. Die Toilettenhalle ist dreigeteilt. In der Mitte beten Fernfahrer auf Teppichen die schon schwer nach Aufzuchtskolonien von Kleinstlebewesen aussehen, daneben die Toiletten die wie eine Gefängniszelle auf den Teufelsinseln anmuten ( inklusive Exkremente an den Wänden ) – über allem schwebt der entsprechende Geruch.
Auch wenn wir in dieser Region das ärmliche, einfache Jordanien – geprägt von Schutthalden und oft primitivsten zivilisatorischen Errungenschaften erleben – eines gilt auch hier – die Menschen sind freundlich, hilfsbereit und es ist absolut sicher (das einzig gefährliche scheint die "Hygiene" auf dem Klo ).

Weiter geht es auf dem Desert Highway bis kurz vor Amman. Man sieht den Orten hier an, dass es sich nun um Außenbezirke einer großen Stadt handelt, der Verkehr wird dichter und hektischer. Wir biegen nach Osten auf den Highway 40 ab. Noch zwei kleinere Städte und die Ödnis hat uns wieder.
Nach insgesamt 5 Stunden Fahrt taucht unvermittelt das erste Wüstenschlösschen auf .....



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-11karanalgqxl.jpg)
... Qasr Kharana.


Die Wüstenschlösser gehen auf die Umayyaden zurück die 600 n.C. nicht wussten wohin mit ihrem Geld und ihrer Macht und die Desert Castles als Lustschlösser für Jagd und Gebete errichteten. Damit wollen wir den geschichtlichen Hintergrund auch schon wieder beenden.

( Wer mehr wissen will > Die Umayyaden bei Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Umayyaden) )


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-12a-karanazfpoe.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-12b-karanao6qu9.jpg)
Das Qasr Kharana ist optisch (allerdings nur von außen) das Schönste der Wüstenschlösser.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-13karana-innenm9odd.jpg)
Wir werfen auch einen Blick ins Innere – aber viel gibt es tatsächlich nicht zu sehen. Immerhin eine willkommene Gelegenheit mal aus dem Auto raus zu kommen. Die paar Meter an der Luft vertreiben auch die Müdigkeit, die sich durch die monotone Fahrt wie Blei auf unsere Augenlider gelegt hatte.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-14amrauaqe3.jpg)
Kurz darauf folgt mit Qasr Amra ein weiteres dieser Wüstenschlösser.



In einem kleinen Office sitzen 3 "Wärter" (und bewachen sich gegenseitig) die uns vertrauensvoll den Schlüssel für das Schlösschen in die Hand drücken und freudig 2 Tickets abstempeln.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-15amra-pen3pq9.jpg)


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-16sesam15ps7.jpg)
Sesam öffne Dich  ;)


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-17freskenprqnq.jpg)
Von außen eher unscheinbar aber die Fresken im Inneren haben Qasr Amra sogar den Titel eines UNESCO Weltkulturerbes eingebracht.



In Azraq beginnt die Transitstrecke in den Osten - in den Irak und nach Saudi Arabien. So weit wollen wir nicht. Der östlichste Punkt unserer Reise ist erreicht. Für einen Besuch des Azraq Castle ist es heute schon zu spät – das heben wir uns für morgen auf. Heute brauchen wir nur noch ein Zimmer für die Nacht und was zu beißen.
Im Reiseführer wird das Resthouse erwähnt. Das hatten wir ja schon in Kerak und da war es ja ganz gut. Große Auswahl gibt es hier sowieso nicht. 35 Dinar sind nun auch kein Vermögen und Dinner wird auch angeboten – also bleiben wir hier.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-18resthouse6gpo0.jpg)
Azraq Rest House




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/11-19pool1yrxr.jpg)
Die Anlage (mit schwimmbadgroßem Pool)  und Zimmer müssen früher mal fast wie ein Traum aus 1001 Nacht gewesen sein.


Jetzt ist alles nicht mehr so ganz taufrisch aber sicher ist das Resthouse nach wie vor das beste Haus am Platz.
Das Dinner ist überraschend gut - und den Tag beenden wir schließlich auf der Veranda unseres Zimmers bei einem Gläschen Wein aus unserem Aqaba-Einkauf,  der im übrigen vorzüglich ist – wer hätt’s gedacht.

Die letzten 3 Tage die wir noch im Land bleiben dürfen stehen bevor. Das dritte ganz große Highlight Jordaniens (Jerash) steht noch aus – aber morgen geht es erst mal in die große Ruinenanlage von Um Quais und zum See Genezareth.
 

Ma’a Salame ....................
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: S@bine am 31. August 2013, 11:50:59
Hallo Horst,

dann gilt mein Lob für die Bilder Petra. Ganz tolle Aufnahmen, die sie macht!

Puh, der Strand in Aqaba, wo ihr wart, ist ja nicht gerade prickelnd. Wir waren im Radisson Blu Tala Bay und dort war er eigentlich ganz nett, nichts Besonders (bzgl. Stränden bin ich auch ein wenig verwöhnt), aber okay. Im Wasser selbst war ich nicht und wir waren auch nur eine Nacht dort.

Viele Grüße
Sabine
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Ilona am 31. August 2013, 14:26:39
Gut, dass ich den Reisetag erst nach dem Mittagessen gelesen habe (wegen den Exkrementen, Aufzuchtkolonien usw  :totlach:).

Das Rote Meer gleicht aber eher einem totem Meer bzw. dem Salton Sea  ;D. Vielleicht ist es generell besser, dort mit Schutzkleidung ins Wasser zu gehen  ;).

Der Kaffee scheint auch mehr als abenteuerlich zu schmecken  :toothy9:. Hätte es keinen Chai gegeben?
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 01. September 2013, 13:22:39
Wir waren im Radisson Blu Tala Bay und dort war er eigentlich ganz nett, nichts Besonders (bzgl. Stränden bin ich auch ein wenig verwöhnt), aber okay. Im Wasser selbst war ich nicht und wir waren auch nur eine Nacht dort.
Hallo Sabine,

das negativ Erlebnis in Aqaba bezieht auf den "öffentlichen" Strand.
Die Hotelstrände waren sicher ordentlich und gepflegt - davon gehe ich einfach aus.
Aber da kommt man halt als Nichthotelbewohner nicht hin.



Der Kaffee scheint auch mehr als abenteuerlich zu schmecken  :toothy9:. Hätte es keinen Chai gegeben?
Hallo Ilona,
normalerweise geht bei uns ohne Kaffee morgens gar nichts - deshalb haben wir es eben mal probiert - aber das Gebräu war jenseits von gut und böse.  ::)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Andrea am 01. September 2013, 14:33:37
Woaaaah! Ich bin noch ganz hin und weg vom Wadi Rum... Ich kann nur erahnen, wie glücklich und frei ihr euch da gefühlt habt. Es sind auch für eine Beziehung ganz besonders schöne Momente, wenn der Partner im selben Moment die gleichen Gedanken und Gefühle hat. Kein Wunder, dass im Anschluss Akaba keine Chance hatte. Ginge mir genauso. Und wenn dann die Stadt nun auch noch nichts dafür tut euch zu gefallen, dann nix wie weg... ;)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Susan am 02. September 2013, 14:14:00
Naja, Aqaba macht ja keinen tollen Eindruck. Da gefallen mir die Wüstenschlösser doch gleich viel mehr  :D
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Heiko am 02. September 2013, 16:05:47
Diese Stadt brauche ich jetzt auch nicht mehr. Und vor solchen Toilettenanlagen hätte ich schon ein wenig Angst  :kotz:.

Die Wüstenschlösser mitten im Nirgendwo finde ich beeindruckend - einfach so gebaut, weil man zu viel Geld hatte  :).
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 03. September 2013, 09:19:16
Hallo Andrea,
Woaaaah! Ich bin noch ganz hin und weg vom Wadi Rum... Ich kann nur erahnen, wie glücklich und frei ihr euch da gefühlt habt. Es sind auch für eine Beziehung ganz besonders schöne Momente, wenn der Partner im selben Moment die gleichen Gedanken und Gefühle hat. Kein Wunder, dass im Anschluss Akaba keine Chance hatte. Ginge mir genauso. Und wenn dann die Stadt nun auch noch nichts dafür tut euch zu gefallen, dann nix wie weg... ;)
Ja das war schon Kontrastprogramm - aber ja nicht schlimm - wir konnten ja einfach weiterfahren und dashaben wir nach einem kurzen Eindruck dann auch getan. ;)


Naja, Aqaba macht ja keinen tollen Eindruck. Da gefallen mir die Wüstenschlösser doch gleich viel mehr  :D
Von den "wüsten Schlössern"  ;) kommt gleich noch eines.  :)


Diese Stadt brauche ich jetzt auch nicht mehr. Und vor solchen Toilettenanlagen hätte ich schon ein wenig Angst  :kotz:.

Die Angst wäre berechtigt.  :))
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 03. September 2013, 09:29:19
Mittwoch 2.4.2008 / Tag 12



Die erste ruhige Nacht seit langem !
Das Frühstück ist uns mit 6 JD zu teuer.
Für Times Square New York wäre das ok - aber hier ?
Der umtriebige Vermieter hat offensichtlich das Gefühl mit seinen (fast einzigen ) Gästen das große Geschäft machen zu müssen – zum Vergleich - das wirklich gute Abendessen kostete gestern nur 7 JD – aber das war noch vor der Inflation.  ;)
Wir halten nichts davon, solche munteren Geschäftsideen zu unterstützen -  also verlassen wir Azraq Rest House erst mal mit leerem Magen und begeben uns auf die Suche nach dem Wüstenschloß.
Azraq ist hier das einzige Städtchen weit und breit– dafür ist es sogar erstaunlich groß – gut 5.000 Einwohner und wie üblich doppelt so viele Schafe und Ziegen die meistens scheinbar direkt auf der Straße leben – jedenfalls bemerkenswert so ein großes Nest hier im absoluten Niemandsland. Dahinter kommt Richtung Norden, Osten und Süden über Stunden lange nichts. Mitten im Ort Azraq fahren wir an einer Ruine vorbei – ob es das schon sein sollte ? Wir hätten die Anlage eher außerhalb des Ortes erwartet.
Direkt gegenüber ist so ein kleines Polizeihäuschen, das man in jedem Ort und in jeder Stadt in Jordanien finden kann - dort würde sich sowieso das Parken anbieten. Einer der beiden Ordnungshüter begrüßt mich gleich per Handschlag, ich kassiere das erste „Welcome to Jordan“ des Tages - und unsere  Vermutung wird bestätigt – wir sind richtig.
Ok – also wie üblich wuchte ich das Stativ über die Schulter, Petra greift sich ihre Kamera vom Rücksitz und wir gehen über die Straße. Ein Wärter schält sich aus seinem Sessel und verkauft uns 2 Tickets für das Castle das wir durch ein riesiges Tor betreten. 


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-1azraqz0udr.jpg)
Festung Azraq




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-2azraqksuv3.jpg)
Obwohl sich die Burg schon reichlich lädiert präsentiert, ist diese schwarze Basaltsteinruine die mit Abstand fotogenste der drei gesehenen Wüstenschlösser – was eben hauptsächlich an den bizarren schwarzen Steinen liegt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-3azraqhorstikuts.jpg)
Auch historisch erzählt man sich von Azraq Castle so einige Geschichten,  unter anderem die, daß Lawrence zwei Mal hier war – und beim zweiten Mal von den Türken in der Festung gefangen genommen und gefoltert wurde.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-5-azraq-boegen08unc.jpg)




 
> Weitere Infos zum Castle (http://de.wikipedia.org/wiki/Qasr_al-Azraq)

> Weitere Infos zu Lawrence von Arabien (http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Edward_Lawrence)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-4azraqhsuli.jpg)



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-6a-azraqmqudj.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-6b-azraq5iu3k.jpg)


Wir bleiben etwa eine knappe Stunde und dann klopfen die kleinen Männlein gegen unsere Magenwände – sprich wir bekommen so langsam Hunger. Im Ort halten wir an einem kleinen Supermarkt. Überhaupt schön, dass es so was auf der Welt noch gibt – eine absolut wohltuende Erfahrung – wenn man nur noch Discountern à la Lidl, Aldi (und alle anderen Ketten die jeglichem Einzelhandel den Todesstoß versetzen ) ausgesetzt ist.
Für insgesamt 2 JD kaufen wir Unmengen an Brot, ein Monsterglas leckerer Misch-Misch (Aprikosenmarmelade), 2 Cola (trinken wir sonst nie aber heute als Koffein-Ersatz  ;) ) und Käse ein. Das wird unser „Frühstück“ – gleich irgendwo unterwegs – allerdings nicht im Grünen ....


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-7oednisroadcbufr.jpg)
... denn diese Farbe scheint es in der Gegend überhaupt nicht zu geben.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-8oednis83uzp.jpg)
Noch nie in unserem Leben sind wir durch so eine „Landschaft“ gefahren.
Hier gibt es nichts. Wirklich nichts.  ???



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-9oednishorstjuu0s.jpg)
Unter Einöde kann man kein besseres Bild in ein Lexikon nehmen als diesen völlig vegetationslosen, flachen Landstrich.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-10schildcuuuu.jpg)
Wir fahren nach Westen – also Richtung der Hauptstadt Amman – allerdings nur für etwa 50 Kilometer. Dann geht es in den Norden Jordaniens – denn das letzte Kapitel unserer Reise steht an – die Ruinenanlagen Jerash morgen und Umm Quais heute.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-11petramitbrotgau4h.jpg)
Irgendwo im „Nichts“ zweigt zumindest mal eine Straße ab die dann also von Nirgendwo nach Nirgendwo geht. Da legen wir unser Frühstück ein – und die Misch-Misch-Brote schmecken köstlich. Natürlich bekleckere ich mit der Marmelade meine Hose (irgendwas muss ja jeder gut können), was aber mit den Gras- und Staubflecken der vergangenen Tage ein stimmiges Gesamtbild abgibt.
 

Weiter geht es auf dem Lonely Highway 50. Inzwischen etwa eine Stunde von Azraq entfernt,  zweigen wir nach Nordwesten Richtung Mafraq ab. Die Ödnis und Einsamkeit liegt hinter uns. Immer mehr Orte und kleinere Städte liegen am Weg – was vom Fahrer wie üblich erhöhte Aufmerksamkeit erfordert. Nicht nur Menschen und Tiere die immer wieder einfach über die Fahrbahn laufen – besonders heimtückisch sind die großen Bodenwellen, die abgelenkt vom quirligen Straßenbild -  das Auto einen Meter in die Luft katapultieren und man hinterher die 3.Zähne von der Wagendecke kratzen kann – wenn man nicht rechtzeitig auf die Bremse gesprungen ist.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-12reifenladenveu40.jpg)
In den Ortschaften und Städtchen prägen viele kleine Garagen mit Werkstätten das Bild – und nahezu jeder scheint Reifen zu verkaufen (was ich mit meiner Plattfußstatistik natürlich sehr beruhigend finde  ;) ) . Dazwischen zwängen sich immer wieder kleine Lebensmittelshops in der Größe von Pförtnerhäuschen.


Als plötzlich Soldaten mit ihren Waffen an uns vorbeirobben zucken wir erst – sehen aber dann dass es sich um eine große Kaserne handelt. Überhaupt gibt es in Jordanien – vor allem in Grenzgebieten – immer wieder Check Points – wo Fahrzeuge kontrolliert werden – aber wie schon erwähnt – immer freundlich und unaufgeregt.   
Wir erreichen Irbid, die drittgrößte Stadt (nach Amman und Zarqa) des Landes. Nicht nur, dass sich rings um die Stadt auch das erste Grün im Landschaftsbild zeigt – die Stadt wirkt äußerst gepflegt, und fast ungewöhnlich gut angelegt.
Übrigens an nahezu jeder Ecke und Straße des Landes,  blickt einem das Konterfei von König Abdullah II (http://de.wikipedia.org/wiki/Abdullah_II._bin_al-Hussein)  entgegen – eigentlich sind wir während der Reise also fast ständig zu Dritt.  ;)


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-13obstladenbtugp.jpg)
Etwas außerhalb von Irbid halten wir an der Straße. Ein Gemüsehändler hat hier einen so einladenden Stand – der Lust auf  Tomaten und Gurken fürs Mittagessen macht. Zu unserer Überraschung bekommen wir alles geschenkt – einfach so – that’s Jordan. :D


Die Landschaft wird immer grüner. Bäume, Felder, sogar Plantagen sehen wir  links und rechts der Straße – sind wir noch im gleichen Land ?
Wir biegen in Richtung Umm Quais ab. Wie üblich in belebten Gebieten laufen die Leute kreuz und quer über die Straße, es wird chaotisch gefahren und unmotiviert nach Lust und Laune gehupt – auch das ist Jordanien.
Kurz nach 13 Uhr erreichen wir den Parkplatz unterhalb der Ausgrabungsstätte. Hier ist gut was los – einige Busse – natürlich hören wir wieder Franzosen – aber auch einige Schulklassen scheinen den Geschichtsunterricht heute nach Umm Quais verlegt zu haben. Also nehmen wir erst mal Tempo raus und setzen uns auf eine Mauer neben unserem Auto und vertilgen die Reste unseres Einkaufs vom Morgen.
Frisch gestärkt stürzen wir uns ins Getümmel – wobei so schlimm ist es dann gar nicht – in dem großen Gelände verteilen sich die Bustouristen scheinbar ganz gut.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-14ummqays-petrajuntgusu.jpg)
Umm Quais




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-15margeritenmvul9.jpg)
Wunderschön sind die Margeriten die hier überall blühen – so entstehen ganz neue Motive.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-16margeriten-totalsxuuq.jpg)


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-17horstin-ruinen05uyg.jpg)



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-18toskanalrbkt.jpg)
Toskana oder doch Jordanien ?   ;)



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-19petra-in-ruinen69ao5.jpg)



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-20-saeulentaar7.jpg)
Wir kommen zu einem Areal mit großen Säulen.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-21genezarethtrbaj.jpg)
Von hier blickt man auch hinüber nach Israel – zum See Genezareth und zu den (aus den Nachrichten bekannten) Golanhöhen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-22kids1lplc4.jpg)
An den Säulen und dem Beginn der Kolonnadenstraße tummeln sich auch die arabischen Schülerinnen.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-23kids2nah15zg9.jpg)
Ich denke, nicht mal Robbie Williams hatte in seinen besten Zeiten so viele Groupies wie Petra hier in Umm Quais. Sie wird geradezu von Horden umlagert und jede kommt mit den 3 gleichen Sätzen die es wohl schon im Englischunterricht gab („How are you, What’s your Name, My Name is...“) Petra kommt gar nicht mehr zum Fotografieren und blickt hilfesuchend in meine Richtung.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-24kids-undhorstrxayw.jpg)
Auch ich werde von allen Seiten angequatscht – aber als ich mein Stativ auf die Mädchen richte spritzen sie dann doch respektvoll zurück.  ;)
Erst mal hier weg – die Kids sind echt anstrengend – das Interesse an uns ist offensichtlich weit größer als an den Ruinen. 



Wir gehen auf der Kolonnadenstraße weg von den Hauptruinen und Petra muss sich einmal gar zu nervenden Kids mit einem „Buh“ erwehren  :))


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-26kids-gehenh0yah.jpg)
Irgendwann geben auch die Mädchen auf uns zu verfolgen und müssen offensichtlich zum Bus zurück.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-25pflasterwegukbi1.jpg)
Schlagartig wird es ruhig und wir können das tun was wir eigentlich vor hatten – uns umsehen und Aufnahmen von der sehenswerten Ausgrabungsstätte machen.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-28umqaysblumenhzl9u.jpg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-27umqays-wegmmalo.jpg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-30petra-in-blumenahxf2.jpg)



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-29petra-blicktm5ay9.jpg)
Blick von Umm Quais in die Umgebung



Kurz vor Ende unserer Runde sehen wir noch ins kleine Museum der Anlage, es ist schon später Nachmittag und alle Bustouristen die per Tagesausflug von Amman kamen – schon weg. Drei Museumswärter begrüßen uns herzlich und wir werden zum Tee eingeladen. Einer der drei Museumsangestellten gibt mir eine Privatführung und lässt extra für meine Videokamera ein mächtiges Steintor in den Rahmen krachen – das Ein-Mann-Kamerateam dankt.
Zu unserer Teerunde gesellt sich auch noch ein Slowake – nur per Bus unterwegs – klingt echt anstrengend. Wir unterhalten uns und erfahren dass er vorher in Syrien war und die Leute dort sogar noch gastfreundlicher wären als in Jordanien – kaum vorstellbar – deckt sich aber mit Marios Erzählungen.
Wir verabschieden uns und verlassen die wirklich sehenswerte Ausgrabungsstätte.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-31eisverkaeufer1kyrs.jpg)
Wir haben Lust auf ein Eis. Am Parkplatz steht ein Verkäufer mit seinem Eiswägelchen. So wie sich der Eisverkäufer ins Zeug legt bekommt man den Eindruck wir bekommen das Eis geschenkt.

Da wir mittlerweile die einzigen Touristen auf dem Platz unterhalb der Ruine sind gesellt sich auch noch ein Getränkeverkäufer zu uns und will uns unbedingt seinen Saft aufdrängen. Eigentlich wollen wir nicht – aber da er andeutet der Saft wäre ein Geschenk – wollen wir ihn nicht enttäuschen. Auch ein Bild sollen wir machen – Ok – warum nicht.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-32horst-mit-hutc1y78.jpg)
Ich bin der mit dem Eis und dem schicken Hut  :wink:


Als er für seine „Bemühungen“ 2 JD will – ist es mit den Gefallen vorbei – 1 Dinar bekommt er für den aufgedrängten Saft – was er unzufrieden akzeptiert – bei den französischen Bustouristen hat die Masche offensichtlich besser geklappt.
Merke: in Jordanien sind die Menschen gastfreundlich und hilfsbereit – aber wehe der Massentourismus war schon da und hat die eine oder andere „Seele“ verdorben .....


Auch der Eisverkäufer (sind die verwandt ?) will für das grauenhafte Eis (schmeckt wie pures gefrorenes Wasser ) je 2 JD. Ja hallo – hatten wir irgendwo überlesen dass dieser Parkplatz mit zum Maritim gehört ?
Auch hier gibt es nur einen Dinar – mehr ist das Zeug beim besten Willen nicht wert.
Merke Nummer 2: immer erst nach dem Preis fragen wenn der Tourismus schon da war.

Nun ist die Frage – den gleichen Weg (zumindest bis Irbid) wieder zurück und dann nach Jerash – was einfacher wäre oder einen neuen etwas komplizierter zu fahrenden – entlang der Israelgrenze und vorbei an der Ausgrabungsstätte Pella ?
Na ja – natürlich wollen wir noch etwas neues sehen – also fahren wir hinab zum Jordan der hier im Norden die Grenze zwischen Jordanien und Israel bildet. Kaum 1 km nach dem Abzweig die erste Kontrolle. Pass zeigen, „Where are you from“ – „Welcome to Jordan“ (einmal sogar „Germany good“) – das übliche  – und das im 500 Meter Rhythmus. Eigentlich könnte ich beim Fahren meinen Arm mit den Pässen gleich zum Fenster raushängen lassen.
Nach der etwa zehnten Kontrolle gehen den Jordaniern irgendwann die Grenzbeamten aus und die in den letzten Minuten reichlich abgenutzten Pässe können wieder verstaut werden. Endlich können wir mal schneller als 30 fahren und durchqueren das fruchtbare Jordantal Richtung Süden.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/normal_12-33pellahtylw.jpg)
Wir halten erst wieder in Pella – einer Ausgrabungsstätte die man in jedem Reiseführer findet.



Unsere Meinung: einen Umweg ist Pella nicht wert.
Zu sehen gibt es außer ein paar Säulen in netter grüner Hügellandschaft nichts. Auf einem der Hügel oberhalb der Ausgrabungsstätte liegt ein Resthouse. Der Besitzer kommt uns entgegen und ist übertrieben geschäftstüchtig ( schon wieder – ein Fluch heute – von Azraq über Umm Quais und nun in Pella ) – das waren wir bisher von Jordanien anders gewohnt  - scheinbar der Tag der Schlitzohren. Wir werden kräftig zugeschwallt. Der Reise Know How würde ihn und sein Resthouse in höchsten Tönen loben und er versucht uns mit allen Tricks zu überreden hier zu übernachten. Bei so einem Typ schrillen bei mir die Alarmglocken – ich weigere mich hier zu bleiben. Wir wollen gleich früh morgens in Jerash sein – um vor den Bushorden ein bis zwei Stunden Ruhe zu haben – dafür hatte ich im Internet ein Hotel entdeckt, das nur 5 Minuten von der Ausgrabungsstätte entfernt liegt und das hier ist bestimmt über eine Stunde von Jerash weg.
Der Resthousebesitzer gibt nicht auf. Die Fahrt nach Jerash würde von hier nur gut 30 Minuten dauern (was sich als Lüge herausstellen sollte) er betatscht mich am Arm ( kann mich nicht erinnern mit dem schon Brüderschaft getrunken zu haben) und dann setzt er noch einen drauf und kommt mir mit dem Spruch wir würden es bedauern wenn wir weiterfahren würden.
Jetzt reichts mir - genug Zeit verschwendet.  >:(
Völlig ohne Bedauern fahren wir weiter – allerdings müssen wir uns beeilen. Es ist höchstens noch für eine Stunde hell und im Dunkeln sollte man aufgrund der „lebenden Hindernisse“ die immer wieder überraschend auftauchen nicht auf Jordaniens Straßen unterwegs sein.
Von Pella nach Jerash scheint es eine neue Straße zu geben die nicht auf unserer Karte eingezeichnet ist – wir wagen es – wenn die funktioniert schaffen wir es ohne Nachtfahrt. Zunächst ist alles ordentlich beschildert. Die Straße führt auf Serpentinen hinauf in die Berge. Immer wieder rechnen wir damit wegen einem großen Tier bremsen zu müssen .....



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/12-34schildkroetek1ya7.jpg)
 ....  tatsächlich fällt die tierische Begegnung dann mit diesem lebenden Panzerwagen kleiner aus ..... 



Wir kommen an eine Abzweigung – in beide Richtungen ist Jerash und das nur wenige Kilometer davor liegende Ajlun angeschrieben. Aha – also die Wünschelrute ausgepackt und die linke Strecke genommen.
Wieder geht es hinauf – und nach 10 Minuten kommen wir an eine Kreuzung von der mehrere Straßen abgehen – völlig ohne Beschilderung. Klasse. Was nun. Ich bin für zurück zur letzten Kreuzung – was wir dann auch machen.
Ich düse die Straße wieder hinab und Petra droht mir mit einer Vernissage des Mittagessens auf dem Amaturenbrett. Ok, also mit gebremstem Schaum weiter.

Auch die andere Strecke führt zunächst wieder hinauf in die Berge und nach endlosen Kurven erreichen wir gerade so mit dem letzten Lichtstrahl Ajlun. Hätten wir mehr Zeit, könnten wir uns hier die Burg Ajlun  ansehen - die auf einem Hügel über der gleichnamigen Stadt thront und nun wunderschön vom Licht der untergehenden Sonne angestrahlt wird .
Aber dafür ist jetzt keine Zeit. Im Stadtzentrum von Ajlun wissen wir an einer Abzweigung mal wieder nicht mehr weiter – wie so oft - keine Beschilderung – es soll ja auch nicht zu einfach sein. Dafür gibt es wieder eines dieser Polizeihäuschen – dort erfahre ich welche Strecke nach Jerash führt (ein Schild aufzustellen scheint mir billiger als den ganzen Tag dieses Häuschen zu „bemannen“ – aber ich bin ja kein Politiker).
Anderthalb Stunden sind wir inzwischen seit Pella unterwegs und nun ist es nicht mehr weit nach Jerash. Jeden Moment müsste die Abzweigung zum Olive Branch Hotel kommen. Hoffentlich finden wir das und es ist auch noch bewirtschaftet.   ::)

Die Sonne ist nun gänzlich verschwunden – aber wir finden die Abzweigung und letztendlich auch das Olive Branch Hotel.
Das Hotel ist geöffnet – wenn auch nicht gerade überfüllt (man könnte auch sagen leer   ;) ) und der Angestellte an der Rezeption ist ungleich sympathischer als der Gauner in Pella – und wie sich beim Blick auf meinen Pass herausstellt – ist er am selben Tag, im selben Monat und im selben Jahr geboren wie ich (Sachen gibt’s – so jemanden trifft man dann an einer Rezeption in Jordanien ) und er gibt mir lachend die Hand und erklärt mich zu seinem Freund - wir bekommen ein Riesenzimmer für 43 Dinar.  :D

Ein Restaurant gibt es hier auch – das ist für unseren zwischen den Knien hängenden Magen auch bitter notwendig. Hätten wir gewusst wie lange wir auf das Essen warten hätten wir zwischenzeitlich duschen, das Auto waschen oder unsere Biografie schreiben können – aber das Warten hat sich gelohnt – das Essen ist sehr gut.

Mal wieder ein intensiver Tag – wie bisher jeder Tag hier - mit tollen Eindrücken und Erlebnissen – es ist einfach klasse in diesem Land – trotz der fremden Kultur und den anderen Lebensumständen – Jordanien ist uns ans Herz gewachsen.

Was wird uns Tag 13 in Jerash bringen ?

Jerash wird nach Petra und Wadi Rum als das größte Highlight des Landes gehandelt – und ist außerhalb Italiens die größte Ausgrabungsstätte die man besuchen kann - wir sind gespannt – und freuen uns darauf.
 


Ma’a Salame ..............................................
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Ilona am 03. September 2013, 11:00:03
Heute habe ich wieder etwas gelernt  :toothy9:: Geschenke sind nicht umsonst und auch die Wüste kann grün sein  :floet:. Geschäftstüchtig sind die Araber schon.

Übrigens: Dein Erzählstil ist einfach köstlich  :lach:.
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 03. September 2013, 12:34:06
Hallo Ilona,

Heute habe ich wieder etwas gelernt  :toothy9:: Geschenke sind nicht umsonst und auch die Wüste kann grün sein  :floet:. Geschäftstüchtig sind die Araber schon.
Wie schon geschrieben - da wo der Tourismus floriert - da sind auch die Leute teilweise geschäftstüchtig.
An anderen Orten einfach nur gastfreundlich.  :)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Susan am 04. September 2013, 11:38:13
Hallo Horst,

Da staune ich aber, nach all den roten Steinen und Wüsten jetzt eine Blümchenwiese  ;D Jordanien steckt doch voller Überraschungen...

Wie schon geschrieben - da wo der Tourismus floriert - da sind auch die Leute teilweise geschäftstüchtig.
An anderen Orten einfach nur gastfreundlich.  :)

Etwas, was unserer Erfahrung nach nahezu überall gilt  ::) Ist nur manchmal nicht ganz einfach, die Schlitzohren zu erkennen...

Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 04. September 2013, 13:19:41
Hallo Horst,

Da staune ich aber, nach all den roten Steinen und Wüsten jetzt eine Blümchenwiese  ;D Jordanien steckt doch voller Überraschungen...
Hi Susan,
ja Jordanien hat uns auch immer positiv überrascht und die Jahreszeit Frühling hat sich im Norden mit den schönen Blumen als goldrichtig herausgestellt.  :)


Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 04. September 2013, 23:23:09
Donnerstag 3.4.2008 / Tag 13


Heute stehe ich schon um kurz nach 7 Uhr unter der Dusche – denn wir haben uns für das leider nahende Ende unserer Reise noch einmal ein richtiges Tophighlight aufgehoben.
Jerash bzw. das antike Gerasa ist eines der drei ganz großen Ziele die nicht nur in Jordanien sondern überhaupt im ganzen Nahen Osten zu finden sind.
 
Das frühe Aufstehen ist notwendig um gegen 8:30 Uhr vor Ort zu sein, wenn die Ausgrabungsstätte öffnet. Sinn der Übung ist vor allem die Hauptbereiche der riesigen Anlage mal ein bis zwei Stunden nur für uns zu haben – bevor die Bushorden aus Amman kommen – so wie übrigens 99% der Jordanien-Touristen Jerash per Tagesausflug von der Hauptstadt aus ansteuern. Beim Frühstück bekommen wir sogar die Auswahl zwischen arabisch und kontinental. Wir wählen letzteres, was uns Rühreier, Kaffee, Marmelade und steinharten Toast beschert (wäre der nicht tiefbraun wäre kein Unterschied zum Teller feststellbar).



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Olive Branch Hotel



Vom Olive Branch Hotel brauchen wir wie erhofft nur 5 Minuten nach Jerash und stellen unseren blauen Japaner auf den noch verwaisten Parkplatz vor dem Visitor Center für die nächsten Stunden in die Sonne (gleiches Recht für alle), denn davon gibt es heute mal wieder jede Menge. Wie bisher jeder Tag ist es wolkenlos und sonnig aber heute wird es nicht so heiß – etwa angenehme 25 Grad und tiefblauer Himmel – ein Wetter wie für die Götter der Antike – und unsere Kameras. :D



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Die Ausgabe von 8 Dinar pro Nase berechtigen uns das alte Gerasa durch den mächtigen Hadrianstorbogen zu betreten.



Kurz nach dem Eingang befindet sich das große Hippodrom (die Arena) in der an einigen Tagen der Woche eine Gladiatoren- und Römershow dargeboten wird. Ein alter Kartenverkäufer ist heiß auf die ersten Kunden des Tages und schwärmt uns in einer Mischung aus arabischen Wortfetzen und Katastrophenenglisch mit Händen und Füßen von der altertümlichen Darbietung vor. Wir wollen die Show sowieso sehen und haben Jerash deshalb extra auf einen der „Show-Tage“ gelegt – freuen uns aber an den Bemühungen des alten Jordaniers der nun sogar zur Verdeutlichung des Spektakels Luftsäbelhiebe, Ausfallschritte und das Wagenrennen à la Ben Hur pantomimisch nachspielt – wir können uns eines breiten Grinsens nicht erwehren – und machen ihm eine Riesenfreude – gleich zwei Tickets für die 11 Uhr Veranstaltung zu erstehen. Dann wird es im Gelände durch die einbrechenden Bustouris sowieso sehr voll sein und ein Päuschen auf der Tribüne mit „antiker Unterhaltung“ ist dann eine willkommene Abwechslung zu den vielen Säulen und Steinen die wir heute noch vor uns haben. 



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-3bogen2srar7.jpg)
Die Tickets gut verstaut gehen wir durch das große Südtor.



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Noch ist der große Platz der von vielen Säulen umringt ist vollkommen leer – das wird sich noch ändern !


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-5schatten-saeulen47lsz.jpg)



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Der Blick schweift über das weitläufige Gelände und hinüber zur „Neustadt“ Jerash.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-7neustadt3ubmx.jpg)
Die Stadt ist somit zweigeteilt: in die Ausgrabungsstätte im Westen und das moderne Jerash im Osten unter dessen Gebäuden sich noch viele Ruinen der alten Stadt finden lassen würden.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-8pflaster-saeulenhrlhf.jpg)



Gerasa wurde durch die Griechen unter Alexander dem Großen gegründet, die Nabatäer (das sind wieder die umtriebigen Jungs, die auch Petra aus dem Stein gehauen haben) bauten sie zur Sicherung ihres Karawanenweges nach Damaskus aus, die Römer entwickelten sie zum kulturellen Zentrum und die Bischöfe des christlichen Byzanz überboten sich im Bau prächtiger Kirchen.
Ein schweres Erdbeben im Jahre 747 zerstörte und entvölkerte Gerasa und mehr als 1000 Jahre gerieten die Ruinen in Vergessenheit, bis sie 1806 von dem deutschen Archäologen Ulrich Jasper Seetzen (typisch ein Deutscher Touri) wiederentdeckt und ab 1812 von J. L. Burckhardt, dem "Entdecker" von Petra durch Skizzen und Beschreibungen der europäischen Öffentlichkeit in Erinnerung gerufen wurden. Gerasa/Jerash gehörte auch zur so genannten Dekapolis – einem Verbund von 10 strategisch angeordneten Städten östlich des Jordans.
So viel zur Historie.
 
Mehr unter:  Jerash bei Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Jerash)
Übersichtskarte Jerash (http://www.jordanjubilee.com/visitjor/mapjerash.htm)



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/www.usa-reise.net8cxeg.jpeg)
Wir folgen der beeindruckenden Kolonnadenstraße noch ein Stück Richtung Nordtor.
Säulen und nochmals Säulen, ....



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-10mohn17bb2.jpg)
... dazu die blühenden gelben Rapsfelder die noch dazu mit Klatschmohn garniert sind – da kommt Freude auf !  :D



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-11petra-am-bodengtbgq.jpg)
Noch haben wir das alles für uns – und dafür „legen“ wir uns auch richtig ins Zeug.  ;)




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Gegen halb 11 kehren wir erst mal um – den Rest besehen wir uns am Nachmittag – nach der Gladiatorenshow und einem Mittagspäuschen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-14tribuehned9xxu.jpg)
Am Eingang des Hippodroms winkt uns der alte Kartenverkäufer freudig durch – und wir gehen die Treppe hinauf zur Tribüne und suchen uns ein gutes Plätzchen  - die Spiele mögen beginnen !  ;)



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Mit Musik aus dem Kinofilm Gladiator betritt eine kleine Abordnung einer römischen Legion die Arena und ein Ansager setzt uns auf englisch über den Alltag eines römischen Legionärs ins Bild.


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Übungen, Kampfeshandlungen, Verteidigungsstellungen werden demonstriert und bei den Zweikämpfen geht es nicht gerade zimperlich zu.



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Als nächstes kommt ein Trupp grimmiger Gladiatoren in die Arena.


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Es folgen die klassischen Duelle der Kämpfer mit ihren unterschiedlichen Waffen und das Publikum darf per Daumen hoch oder runter über Leben und Tod des unterlegenen Gladiators entscheiden.
Nicht weitersagen – aber die waren gar nicht wirklich tot :zwinker: sondern bei der 14 Uhr Show bestimmt wieder dabei – Recycling gab es halt im altem Rom noch nicht.  ;)



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Das größte Spektakel sind die 3 römischen Kampfwagen die wie von Höllenhunden gehetzt um die Bahn der Arena rasen.



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Sieht echt klasse aus und überhaupt ....



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-21totale-mit-sprec9uzts.jpg)
 .... das ist eine richtige gute Show – die man sich wenn man schon mal hier ist auf keinen Fall entgehen lassen sollte.



Zufrieden verlassen wir nach knapp einer Stunde die Arena, gehen das kurze Stück zum einzigen Restaurant des historischen Geländes und decken uns mit Getränken ein.



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Inzwischen ist die Anlage auch gut gefüllt und vor allem im Südteil wimmelt es von Touristen – no Problem – da waren wir ja schon.


Nachdem unser Flüssigkeitshaushalt wieder im Gleichgewicht ist – befassen wir uns mit den Bereichen jenseits der Kolonnadenstraße und dem weniger besuchten (da weiter vom Parkplatz entfernten  ;) ) Nordteil von Gerasa.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-23-5beinefzlht.jpg)
Der Mann mit den 5 Beinen  ;)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-25theatern0aaz.jpg)
Weiter geht es zum Nordtheater .....




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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-27artemis1maud.jpg)
.... und zum Artemistempel mit den schönsten Säulen die man in Jordanien finden kann.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-28artemis-saeulen4lz0m.jpg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-29artemiskapitellew9xv4.jpg)
Wir entwickeln Ehrgeiz möglichst viele der Säulenköpfe (Kapitelle) auf einem Bild unterzubringen was die abenteuerlichsten Verrenkungen erfordert.


Eine interessante Demonstration erleben wir auch an einer dieser Säulen, in der etwa einen Meter vom Boden entfernt ein Löffel zwischen zwei Säulenteilen steckt. Der Löffel vibriert und schwingt deutlich sichtbar mehrere Zentimeter auf und ab – und verdeutlicht so die Kräfte die an der hohen Säule wirken – die aus mehrere Blöcken aufeinander gestapelt in den blauen Himmel hinaufragt.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-24petrahkr5x2w.jpg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-31nordtorfmyjq.jpg)
Wir gehen noch bis zum Nordtor. Hier ist im wahrsten Sinne des Wortes „Ende Gelände“ und somit der Umkehrpunkt erreicht. Das Nordtor ist übrigens ein Beispiel für ein Tetrapylon (das ist ein vierteiliges Bogenmonument der römischen Architektur – weiß doch jeder  ;) ).



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-32ahk19lt5.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-32bhk2mabd.jpg)
Das Nordtor                                                          Blick hinab auf das moderne Jerash



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-33petraauf-dem-wegegl6e.jpg)
Auf der Kolonnadenstraße schlendern wir zurück Richtung Ausgang...




... und treffen den Slowaken von der Tea-Time in Umm Quais wieder – die Individualtouristen laufen sich in Jordanien scheinbar immer wieder über den Weg – wir halten noch mal ein kleines Schwätzchen,....


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-13aqqzck.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-13bukxkc.jpg)
... machen dann noch die tausendundeinste Aufnahme einer Säule (sehen immer wieder toll aus) .....


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/13-35rundfpax8.jpg)
.... und verlassen Gerasa gegen 17 Uhr – hochzufrieden mit unseren Eindrücken - Jerash ist definitiv ein Must-See einer Jordanien Reise ! :D


 
Wir kaufen noch ein paar Getränke und tanken für 5 Dinar – mehr ist nicht mehr nötig – da es morgen ja schon nach Amman zurück geht. Den Abend beschließen wir im Restaurant des Olive Branch Hotels – hier wird zu einem wieder guten Essen für jeweils zwei Bier der Daumen nach unten gehalten – zumindest die mussten ihr Leben wirklich lassen.  ;)



Der letzte Tag steht an und eine Fahrt durch Downtown Amman   :o – also noch mal ein echter „Aufreger“ zum Ende, und der Besuch der Suqs - der belebten Märkte in der Innenstadt.

Werden wir das überleben ?

Kommt das Auto unbeschadet zur Vermietstation zurück ?

Enden wir auf einer der heimtückischen Bodenwellen während wir einem Esel auf der Straße ausweichen ?

Die Beantwortung all dieser Fragen erleben wir morgen – also - es werden noch Wetten angenommen .....   ;)

 
Ma’a Salame...............
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Heiko am 05. September 2013, 10:56:52
Auch das sind wirklich wieder beeindruckende Bauwerke die du uns hier zeigst  :beifall:. Klasse, was die Altvorderen uns da so hinterlassen haben, vor allem wenn man bedenkt, mit welch bescheidenen Hilfsmitteln sie solche Bauwerke erstellen mussten  :thumb:.

Jetzt wird der Reisebericht auch noch zum Aufreger (http://www.smilies.4-user.de/include/Schock/smilie_sh_001.gif) (http://www.smilies.4-user.de)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Susan am 05. September 2013, 13:43:30
Na, da haben die antiken Kulturen ja reichlich Säulen hinterlassen  :D  Sehr beeindruckend!

Interessant unterhaltsam sehen auch die Aufführungen aus  - ist ja römischer als in Rom  ;)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Ilona am 05. September 2013, 13:48:09
WOW, veranstalten die ein Spektakel in der Arena. Und: Das waren heute aber mehr als 7 Säulen  :cool2: :toothy9:.

Noch etwas: Alle, die sich in den USA über das Frühstück beschweren, werden künftig nach Jordanien geschickt  :totlach:.

Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 06. September 2013, 23:01:06
Freitag 4.4.2008 / Tag 14


Heute lassen wir es gemütlich angehen – großes Programm steht nicht mehr an – „nur“ die Rückfahrt nach bzw. durch Amman (das wird noch ein „Spässchen“ geben  ;)  ) und eine kleine Stadtbesichtigung.

Die Koffer sind mal wieder gepackt und ins Auto gewuchtet, das Frühstück absolviert und so verlassen wir das nur wenige Kilometer außerhalb von Jerash gelegene Olive Branch Hotel – das wir durchaus weiterempfehlen können. Wir folgen der Beschilderung Richtung Amman nach Süden. Bis jetzt ist Fahren und orientieren noch völlig einfach – aber das wird sich noch gravierend ändern !
Schnell sind die rund 40 Kilometer bis zu Jordaniens Landeshauptstadt zurückgelegt und die ersten Häuser dieser ständig wachsenden 2 Millionen Metropole tauchen vor uns auf. Der Verkehr beginnt hektischer zu werden, die Vororte werden dichter. Kein Wunder – in Amman leben 40 Prozent von Jordaniens Gesamtbevölkerung.
Jetzt ist erhöhte Aufmerksamkeit geboten. Petra navigiert mit diversen Kartenausdrucken und ich fließe mit im Verkehr. Dreimal müssen wir auf Knotenpunkten der Highways Richtung Amman City Center abbiegen – dann sind wir urplötzlich in der Stadt – die Show beginnt.
Vor der Reise zu Hause beim Einlesen auf das Land hatte ich noch den Kopf geschüttelt und mich über Tipps gewundert wie „wenn du in Amman die Straße überqueren willst – engagiere ein Taxi das sich auf der Fahrbahn querstellt“.   :o
Jetzt wo ich den Verkehr hier kenne – relativiert sich vieles .....  ;)

Wie mittlerweile gewohnt wird kreuz und quer gefahren, man weicht Passanten aus die mitten auf der Straße stehen und sich seelenruhig unterhalten, Busse überholen halsbrecherisch und zur Orientierung findet man in der Downtown bestenfalls Schilder auf arabisch (wenn überhaupt), dazu die wie immer heimtückischen Bodenwellen und Gehupe von allen Seiten – aber ganz ehrlich – es ist ein Erlebnis ! :D


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-1downtowns1k6p.jpg)
Vor allem als wir durch die belebten Straßen mit den Märkten und Geschäften fahren – es brodelt richtiggehend um uns herum – zutiefst faszinierend – und Orient pur !



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-4verkehrrajca.jpg)
Nur schade, dass ich mich so aufs Fahren konzentrieren muss – um ohne Blechschaden und Esel auf der Windschutzscheibe durchzukommen. Aber die Ecke hier unterhalb der Zitadelle sieht klasse aus – das müssen wir später noch mal zu Fuß erkunden. :D



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-5-polizistkwj6l.jpg)
Ein Verkehrpolizist versucht das Chaos zu ordnen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-2gewuselfljw4.jpg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-6karstadtavjre.jpg)
Karstadt auf der Straße




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-8trockner-l-und-sdhj5z.jpg)
Trockner der Marke L&S (Luft und Sonne)




Zunächst müssen wir die Durchschlageübung zum 3.Circle (Kreisverkehr) schaffen – nach wie vor – keine Beschilderung. Inzwischen sind wir die Umstände ja gewöhnt und behalten Ruhe. Ich fahre mittlerweile fast wie ein Jordanier (das muss ich mir zu Hause leider wieder abgewöhnen  ;) ) und  Petra lotst mich mit dem Gespür eines Beduinenscouts nach Gefühl durch den dichten Verkehr und die vollgestopften Straßen tatsächlich zum 3.Circle – eine Leistung !
Von hier schaffen wir es auch im zweiten Anlauf zu unserem vorreservierten Hisham Hotel – und sind sogar früher als erhofft, kurz vor Mittag, dort.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-9pe-vor-hisham3yjm7.jpg)
Touchdown - das Hisham ist erreicht




In Jordanien wird, was in anderen Ländern unmöglich wäre möglich gemacht. Zum Beispiel das noch nicht fertige Zimmer zu beziehen. Schnell wird eine Putzfrau organisiert die das Zimmer säubert und so können wir zwei Stunden früher unsere Koffer auf das Bett wuchten als normalerweise üblich.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-10zimmeronjgh.jpg)
sehr schönes Zimmer - wer hätt's gedacht




Ein Anruf bei Reliable Car und die Bitte doch jemanden los zu schicken der das Auto wieder abholt – klappt ebenfalls bestens und nur 20 Minuten und eine Unterschrift später sind wir unseren blauen Mazda wieder los – das Auto vom Hotel abgeholt – was nichts extra kostet. Fazit zur Mietwagenfirma: das war alles erstklassig bei Reliable – der Preis  - das Auto – der Service  !    :D

Nun nachdem (fast) alles erledigt ist – haben wir noch den Nachmittag Zeit Amman zu erkunden – bevor dann noch das übliche Kofferpacken ansteht – also die vielen Einzelteile und Tüten die wir aus dem Auto zu Tage gefördert hatten wieder im Koffer verstauen – der bekanntermaßen unangenehme Teil einer Reise. Aber das verdrängen wir mal schön :wink: – jetzt geht es in die City.
Ein letztes Mal die Kameraausrüstung geschnappt und an der Rezeption nach Taxipreis und arabischem Namen der Zitadelle gefragt (der uns freundlicherweise auf einen Zettel geschrieben wurde den wir dem Taxifahrer hinhalten können).




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-11zitadelle2pj84.jpg)
Für 2 Dinar sind wir dann etwa 20 Minuten später mit dem Taxi oben auf dem Zitadellen-Hügel gelandet ...........





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-12blickmitpeqwjox.jpg)
........ und überblicken die Stadt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-13hausmeersxkn4.jpg)
Ein sagenhafter Anblick und sehr beeindruckend wie eng hier alles zusammen gebaut wurde – ein Häusermeer das jeden Millimeter ausfüllt. 





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-14fahnenijpb.jpg)
Über Amman weht die angeblich größte Flagge der Welt




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-15hausmeer2k3kn3.jpg)
Unter den modernen Häusern schlummern römische Bürgerhäuser und Pflasterstraßen .....



..... was uns zur vielfältigen Historie der Stadt bringt:   
Wie Rom wurde Amman auf 7 Hügeln erbaut, die das Stadtbild prägen. Heute wäre sieben mal sieben Hügel treffender – so ist die Stadt in den letzten 20 Jahren gewachsen. Man kann die Geschichte der Stadt bis 1200 v. Chr. zurück verfolgen. Zwischendurch verfiel sie und wurde 260 v. Chr. als Philadelphia wieder erbaut und hatte ihre eigentliche Blütezeit in der hellenistischen - römischen Zeit (ca. 200-400 n. Chr.).
 


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-16herkulesxyjnp.jpg)
Aus dieser Zeit stammen auch die Zeugnisse auf dem Zitadellenhügel (hier die Herkulessäulen).




In den 400 Jahren osmanischer Zeit versank die Stadt in Bedeutungslosigkeit bis zum Jahr 1918. Nach dem ersten Weltkrieg wurde sie Hauptstadt und die Einwohnerzahl stieg auf 25 000. Durch die erste palästinensische Flüchtlingswelle war eine Erweiterung notwendig und 1975 begann ein Bauboom durch den libanesischen Bürgerkrieg. Bankiers und Geschäftsleute aus Beirut verlegten ihren Sitz nach Amman. Seitdem wächst und wächst ..... die Stadt, ein Ende ist noch nicht in Sicht.

> Mehr zur Stadtgeschichte: : http://de.wikipedia.org/wiki/Amman



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-17theater-weitgejyy.jpg)
Gut erkennbar von hier oben ist auch das römische Theater, das wir über etwas abenteuerliche Stufen die uns hinab zur Stadt führen, als nächstes erreichen.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-18theater-nahqgktw.jpg)
Das Theater entstand im 2. Jahrhundert n.Chr. unter griechisch-römischer Herrschaft und bot Schauspiele und Tierkämpfe. In den Hang gebaut, hat es 44 steile Reihen und 6000 Plätze. Wegen seiner hervorragenden Akustik wird es auch heute noch genutzt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-19pe-mit-zettelazj3h.jpg)
Noch mal ein kritischer Blick in die Karte...



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-20horsto0ko3.jpg)
... dann geht's abwärts




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-32theater-von-untevxjcb.jpg)
Das Römische Theater von unten ....



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-33a-hkpmj4t.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-33b-hkz7juo.jpg)
.... und dann doch wieder von oben
Der Blick von den obersten Reihen ist schon klasse – zumindest so lange bis man daran denkt dass man auch wieder hinunter muss.  ;)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-34sij4p.jpg)
It's a long long way ....




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-7-leute-am-busztk1j.jpg)
Unterwegs in Jordanien Hauptstadt



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-22suqsk2jwd.jpg)
Das besondere an Amman sind aber die Suqs – die lebendigen Märkte und Geschäfte in der Downtown.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-23hussein-moschee8ijaz.jpg)
Wir gehen vorbei an der King Hussein Moschee ....




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-30massenl4ky6.jpg)
... und stürzen uns förmlich in das Menschengewimmel – was für eine Reizüberflutung !




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-25nachthemd0rkfy.jpg)
Noch ein Nachthemd gefällig ?




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-24klamotten-trubeld8khp.jpg)
Das ganze Jahr Schlussverkauf  ;)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-26gut-sortierte8jyt.jpg)
Gut sortiert.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-27imsuq0aj3u.jpg)
Zunächst halte ich es für keine gute Idee, mich mit meinem Riesenstativ und der Kamera durch dieses Treiben zu schlängeln – aber Petra ist einfach schon losmarschiert – also muss ich hinterher.
Mit laufender Kamera und ausgeklapptem Display geht es mitten durch das bunte Treiben.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-28imsuq-obstuhk1k.jpg)
Menschen über Menschen – Obst, Gemüse, Waren, Klamotten – alles wird auf der Straße lautstark angeboten.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-29maenner-im-suqgxjy6.jpg)
Ich stelle mich darauf ein, daß mir jeden Moment meine Kamera aus der Hand gerissen wird – ich angeschrieen werde, daß ich hier nicht filmen darf – oder sonst irgendwelcher Ärger droht - aber nichts passiert !



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-3umguckerk7jp4.jpg)
Viele sehen uns (vor allem Petra) groß an – was kein Wunder ist – wir sind beide je einen Kopf größer als die Araber um uns herum und ganz offensichtlich die einzigen Europäer hier in der Downtown.




Trotzdem stört oder belästigt uns niemand – im Gegenteil – es wird gelächelt und das obligatorische „Welcome to Jordan“ ist immer wieder mal zu hören. Um das noch einmal besonders zu betonen – während der gesamten Reise wurden wir nicht einmal angebettelt, nicht einmal belästigt, niemals unfreundlich behandelt – oder gar bedroht !
In einer Seitenstraße gibt es einen kleinen Kiosk, an dem wir uns mit einem leckeren arabischen Döner die Bäuche voll schlagen – bevor es dann per Taxi wieder zurück zum Hotel geht – ein überaus eindrucksvoller Ausflug !




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/14-31uff-horsthijh8.jpg)
Uff - aber eine tolle Erfahrung!



Im Hotel gönnen wir uns erst noch einen Milchkaffee und dann kommt der unangenehme Teil mit dem Kofferpacken. Ich bin da ja eher eine Behinderung als große Hilfe und halte mich deshalb dezent (na ja nicht wirklich) aus Petras Aktionsradius heraus.  ;)

Den Abend beschließen wir würdig mit einem vorzüglichen Essen im Hotel-Restaurant und auch mit der Fahrt zum Flughafen am nächsten Morgen und dem Heimflug klappt alles pünktlich und gut, so dass wir nach 15 Tagen wieder zu Hause sind  - aber eigentlich diesmal viel länger brauchen um wirklich zu Hause anzukommen.   

So intensiv war noch keine Reise – sie wird lange nachwirken ...... 

Das war’s schon fast mit dem Reisebericht


„Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit“



Fehlt nur noch unser Fazit zur Reise .....
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 06. September 2013, 23:01:46
.... und das kommt hier:


Diese Reise war wie ein Märchen aus 1001 Nacht und klingt noch lange nach. Einfach alles hat geklappt, Wetter, Menschen, Natur, Kultur alles hat uns mehr als begeistert und wir könnten eigentlich gleich wieder hin – wenn wir nicht schon so viel von diesem kleinen aber tollen Land gesehen hätten.

Das schönste dieser Tour – ganz klar – unsere Abschlusswanderung im Wadi Rum – ein perfekter Tag – trotz müden Beinen – ein paar Federn mehr unter den Armen und wir hätten abgehoben.  ;)

Die Vorurteile gegen „die Araber“ die wir oft hörten sind zumindest was Jordanien betrifft einfach unhaltbar – man kann nur ermutigen nach Jordanien zu reisen – das Land und die Menschen sind es wert !


Damit endet der Bericht von ....

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img11212vsbi.jpg)

Danke fürs Mitlesen  :D



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img1367_gyzri.jpg)

Ma’a salame ..............
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Andrea am 06. September 2013, 23:42:36
Ich bin hingerissen....  :herz: Was für ein tolles Land! Vielen lieben Dank für den tollen und mich beeindruckenden Reisebericht!
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 07. September 2013, 09:29:15
Liebe Andrea,
Ich bin hingerissen....  :herz: Was für ein tolles Land!
das hätte es als unser Fazit auch getan.  ;)  :D
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Ilona am 07. September 2013, 10:41:11
Hallo Horst und Petra (nicht die Stadt  ;)),

 :danke: für den tollen Reisebericht aus einem faszinierenden orientalischen Land  :beifall:. Es hat Spaß gemacht, euch auf dieser Reise zu begleiten und dies so lebendig, als ob man selbst dabei gewesen wäre.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dieses Land, Petra (die Stadt  ;)), Wadi Rum und den großen Sandkasten zu besuchen. Wann steht allerdings in den Sternen - in schā'a llāh  ;D .
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Susan am 07. September 2013, 10:55:06
Hallo Petra, hallo Horst,

auch von mir einen herzlichen Dank für den interessanten Reisebericht und die tollen Eindrücke aus Jordanien

 :danke:

Es hat mir großen Spaß gemacht, mit euch mal andere rote Steine zu besuchen und große Lust geweckt, da selbst mal herumzustromern.
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: S@bine am 07. September 2013, 11:11:02
Hallo Horst,

puh, in Amman hätte ich wirklich nicht selbst fahren wollen. Der Verkehr dort war schon heftig.

Jordanien ist wirklich eine Reise wert und im Großen und Ganzen hatten wir ja die gleiche Route, nur dass ihr einfach mehr Zeit hattet in Petra und Wadi Rum, und genau darum beneide ich euch ein wenig.
Vielleicht reise ich noch einmal dorthin, aber ehrlich gesagt, bin ich froh, dass ich letztes Jahr noch kurzfristig dort war, zurzeit würde ich nicht unbedingt hin wollen.

Vielen Dank für den tollen Bericht und die wunderschönen Fotos von (deiner) Petra!

Viele Grüße
Sabine
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 07. September 2013, 12:01:00
Hallo Horst und Petra (nicht die Stadt  ;)),

 :danke: für den tollen Reisebericht aus einem faszinierenden orientalischen Land  :beifall:. Es hat Spaß gemacht, euch auf dieser Reise zu begleiten und dies so lebendig, als ob man selbst dabei gewesen wäre.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dieses Land, Petra (die Stadt  ;)), Wadi Rum und den großen Sandkasten zu besuchen. Wann steht allerdings in den Sternen - in schā'a llāh  ;D .

Hallo Petra, hallo Horst,

auch von mir einen herzlichen Dank für den interessanten Reisebericht und die tollen Eindrücke aus Jordanien

 :danke:

Es hat mir großen Spaß gemacht, mit euch mal andere rote Steine zu besuchen und große Lust geweckt, da selbst mal herumzustromern.

Hallo Ilona & Susan,

das freut mich doch, daß wir mit dem Bericht zumindest mal Interesse wecken konnten - ich denke mehr kann man für die Region im Moment nicht erwarten.
Mir hat es jedenfalls auch großen Spaß gemacht Euch den Bericht hier zu präsentieren - schön daß Ihr dabei wart.  :D




Vielleicht reise ich noch einmal dorthin, aber ehrlich gesagt, bin ich froh, dass ich letztes Jahr noch kurzfristig dort war, zurzeit würde ich nicht unbedingt hin wollen.

Vielen Dank für den tollen Bericht und die wunderschönen Fotos von (deiner) Petra!
Hallo Sabine,
hätten wir die Möglichkeit dazu - wir würden auch jetzt wieder dorthin fahren und irgendwann werden wir das auch sicher noch einmal tun, den damals hatten wir beide noch wesentlich schlechtere Kameraausrüstungen dabei und würden das gerne noch einmal "richtig aufnehmen".  :)
So gesehen wären die Fotos wohl technisch heute noch besser aber die Erlebnisse aus dieser Reise kann man sicher nicht toppen.  :D
Danke auch an Dich daß Du hier mit dabei warst und auf für Dich bekannten Wegen mitgefahren bist !  :)

Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: S@bine am 07. September 2013, 13:57:04
Hallo Horst,

Petras Bilder - gerade von Petra und Wadi Rum - finde ich einfach nur klasse; und du weißt, die Kamera kann nur noch unterstützen, das richtige Auge braucht es auch, um solche Bilder zu machen und das hat sie!!!

Viele Grüße
Sabine
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Petra am 07. September 2013, 20:32:10
Hallo Horst,

Petras Bilder - gerade von Petra und Wadi Rum - finde ich einfach nur klasse; und du weißt, die Kamera kann nur noch unterstützen, das richtige Auge braucht es auch, um solche Bilder zu machen und das hat sie!!!

Viele Grüße
Sabine

Mensch, Sabine, da werde ich ja so rot wie die Felsen in Petra  :-[! Danke für Dein Bilderlob, das freut mich wirklich sehr auch wenn ich - wie Horst - natürlich der Meinung bin das heute viel besser hinzukriegen.

Und während Du mich/uns beneidest, daß wir dort so viel Zeit hatten bin ich jetzt gerade tierisch neidisch auf Deinen kommenden Urlaub!

@ all: Danke für Eure lieben Worte zu unserem Bericht, schön, daß er Euch gefallen hat  :D.


Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: S@bine am 08. September 2013, 16:05:56
Hi Petra,

Und während Du mich/uns beneidest, daß wir dort so viel Zeit hatten bin ich jetzt gerade tierisch neidisch auf Deinen kommenden Urlaub!

musst du nicht! Eure nächste Reise kommt ganz bestimmt. Bin neugierig, wohin (und wann) wird es euch verschlagen?

Liebe Grüße
Sabine

Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Heiko am 09. September 2013, 14:34:05
Also ganz ehrlich Horst, dieser Reisebericht hat mir nicht gefallen,













nein, er hat mich begeistert, umgehauen, vom Hocker gefegt!!!  :beifall: :beifall: :beifall:

Ich hatte ja schon gelegentlich Bilder gesehen und auch bereits mal einen Bericht im Fernsehen, aber das was du uns hier gezeigt hast - Wahnsinn  :happy2:.

Diese fantastischen Bauwerke und die trotz ihrer Kargheit doch so faszinierende Landschaft haben mir so gut gefallen, dass ich Jordanien sicher in die Liste der Wunschziele mit aufnehme. Derzeit ist mir dort in der Gegend alles zu unruhig und ich zu ängstlich, aber ich hoffe, dass sich die Lage dort wieder normalisiert und so manche Menschen aus ihrem für uns mittelalterlichen Denken und Handeln zurück in die Neuzeit kommen. Ja dann würde ich glaube ich auch gerne mal dorthin reisen, und zwar so wir ihr es getan habt - individuell, damit man da länger bleiben kann, wo es einem am besten gefällt  :). Wobei ich heute noch nicht weiß, ob ich den Mut für diesen Individualismus für Jodanien aufbringen könnte. Aber Ilona kann mich da vielleicht mitreissen, sie hat mich ja auch schon nach Mexiko gebracht, wenns auch "nur" die Baja war  ;).

Vielen Dank an Petra für die vielen fantastischen Bilder  :thumb:.

Ich weiß nicht, ob ich es schon mal gefragt habe, aber filmst du eigentlich nur privat oder gibt es davon auch "öffentliche" Vorführungen? Mich würde so ein professionell von dir gemachter Film schon mal interessieren. Vielleicht gibt es ja mal eine Möglichkeit innerhalb des Forums für treue Reiseberichtleser  ;) - ohne hier einen Ringtausch initiieren zu wollen.

 :danke:
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 09. September 2013, 15:05:36
Eure nächste Reise kommt ganz bestimmt. Bin neugierig, wohin (und wann) wird es euch verschlagen?
Wir auch. ;)
Im Moment wissen wir es nicht aber auch das ist bei uns nicht unüblich.
Es gab Ziele da haben wir uns schon 7-8 Monate vorher dazu festgelegt und manchmal erst 2 Monate vorher.
Wir möchten gerne mal als kleinen Trip eine Woche Winterreise nach Island machen falls das zeitlich klappt.
Für eine größere Reise streiten sich noch viele Wünsche miteinander und das lassen wir in Ruhe auf uns zukommen.  :)



nein, er hat mich begeistert, umgehauen, vom Hocker gefegt!!!  :beifall: :beifall: :beifall:
Was will man mehr als Berichteschreiber mehr ?  :D
Applaus ist das Brot des Künstlers und Du versorgst uns dahingehend gleich mit einem All-you-can-eat Buffet ;)

Die aktuellen Bedenken kann ich verstehen - aber wenn jetzt Freunden von uns dort hinreisen wollten würde ich ihnen trotzdem nicht abraten. Eigentlich im Gegenteil weil man im Moment wahrscheinlich sogar den Vorzug hat viele touristische Highlights fast für sich zu haben im Vergleich dazu wie es bei uns war.
In Jordanien selbst ist ja kein Krieg oder ähnliches und wenn man ganz sicher gehen will lässt man Amman außen vor.
Aber falls es auch in den Nachbarstaaten ruhiger wird kann ich nur raten schnell hin bevor wieder alle Touristen kommen.



Ich weiß nicht, ob ich es schon mal gefragt habe, aber filmst du eigentlich nur privat oder gibt es davon auch "öffentliche" Vorführungen?
Bisher gibt es nur eine öffentliche Vorführung pro Jahr. Die ist auch bald wieder, am 18.10. etwas südlich von Nürnberg.
Dieses Jahr ist das Thema Texas dran.
Wer sich für die Veranstaltung interessiert - einfach eine PN an mich schreiben.
Zukünftig gibt es vielleicht mehr Veranstaltungen falls ich mal etwas energischer an die Sache ran gehe. ::)



Mich würde so ein professionell von dir gemachter Film schon mal interessieren. Vielleicht gibt es ja mal eine Möglichkeit innerhalb des Forums für treue Reiseberichtleser  ;) - ohne hier einen Ringtausch initiieren zu wollen.

Dazu schicke ich Dir später einfach mal eine PN. :)
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: S@bine am 09. September 2013, 20:43:58
Eure nächste Reise kommt ganz bestimmt. Bin neugierig, wohin (und wann) wird es euch verschlagen?
Wir auch. ;)
Im Moment wissen wir es nicht aber auch das ist bei uns nicht unüblich.
Es gab Ziele da haben wir uns schon 7-8 Monate vorher dazu festgelegt und manchmal erst 2 Monate vorher.
Wir möchten gerne mal als kleinen Trip eine Woche Winterreise nach Island machen falls das zeitlich klappt.
Für eine größere Reise streiten sich noch viele Wünsche miteinander und das lassen wir in Ruhe auf uns zukommen.  :)

Bin mal gespannt, wo es dann bei euch hingehen wird  ;)



@Heiko:
Ihr könnt euch wirklich trauen, individuell nach Jordanien zu reisen.
Wäre ich mit meinem Mann dort gewesen, hätten wir uns sicherlich auch einen Wagen gemietet. Nur Amman Downtown im Mietwagen bräuchte ich nicht wirklich.

Viele Grüße
Sabine

Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Paula am 24. September 2013, 09:58:04
Hallo Horst,

nun bin ich auch dazu gekommen deinen Reisebericht fertig zu lesen. In den roten Steinen habe ich ja schon vor meinem USA Trip geschwelgt, nun habe ich den Ausflug nach Gerasa sehr genossen. Die Gladiatorenspiele vor allem das Wagenrennen hätte ich auch gern gesehen - Neid  :-[

Vielleicht mache ich mal eine Kombi aus Israel (da war mein Freund noch nicht) und Jordanien wenn die Lage in der Ecke ruhiger wird. In den Städten selber Autofahren möchte ich da aber auch nicht, ich glaube da würde ich mir einen Wagen mit Fahrer gönnen, falls das bezahlbar ist. Und ungenießbarer Kaffee ist ein nogo, ich hoffe die Hotels entwicklen sich in dieser Hionsicht noch. Ein Misch-Misch Frühstück kann ich meinem Freund auch nicht zumuten, der will morgens was salziges.

Was ich besonders schön finde ich dass ihr mit den Leuten so gut ausgekommen seid. Die Palästinenser in Israel habe ich eher als Landplage in Erinnerung, im Basar mal was anschauen ohne dass man zum Kauf angebettelt, genötigt teilweise fast schon bedroht wird ist nicht möglich. Mir sind die Araber in negativer Erinnerung und ich war dann froh aus der Altstadt von Jerusalem wieder ins normale europäisch-israelische Leben einzutauchen.

Deine Bilder sind absolut genial! Deinen Blick für die Motivauswahl und Perspektive hätte ich auch gern  :respekt:
Titel: Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
Beitrag von: Horst am 24. September 2013, 19:47:00
Hallo Paula,

auch wir werden irgendwann in den nächsten Jahren (lieber heute als morgen) wieder nach Jordanien gehen.
Die politischen Umstände beurteile ich dort als insgesamt harmlos - das würde uns nicht schrecken - aber wir waren eben schon mal da und ich kann verstehen, daß man da beim ersten mal schon seine Bedenken hat.
Autofahren in Städten - das bezieht sich sowieso auf Amman.
Aqaba kann man sich IMO schenken wenn man keinen Hotelbadeurlaub als Anschluß macht.

Das Kompliment für die Fotos muss ich wieder größtenteils an Petra weitergeben - natürlich hat sie alles von mir gelernt.  :))
Nein - ich bin bei uns der "Aus-der-Hüfte-Knipser" was die Fotos angeht und nehme mir meine Zeit dafür für die Filmaufnahmen.  :)