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Allgemeines => Meldungen & Tipps => Thema gestartet von: Isa am 11. Oktober 2013, 16:25:26

Titel: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Isa am 11. Oktober 2013, 16:25:26
Über diese Nachricht könnte sich der eine oder andere freuen, der gerade drüben unterwegs ist:
Die Nationalparks in Utah (Bryce Canyon, Zion, Arches, Capitol Reef und Canyonlands) sowie drei NMs (Natural Bridges, Glen Canyon und Cedar Breaks) öffnen Samstagmorgen wieder ihre Tore.
Quelle -> http://www.sltrib.com/sltrib/world/56983191-68/parks-national-park-state.html.csp
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Horst am 11. Oktober 2013, 16:30:34
Wenn ich das richtig gelesen habe springt der Bundesstaat Utah aber nur für 10 Tage ein.
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Isa am 11. Oktober 2013, 16:32:30
Bis dahin sollten sich hoffentlich aber die anderen endlich geeinigt haben...  :(  ;)
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Horst am 11. Oktober 2013, 16:40:47
Bis dahin sollten sich hoffentlich aber die anderen endlich geeinigt haben...  :(  ;)
Wenn nicht könnte man an die Parkschranke statt einem Schloß auch einen Teebeutel dran hängen .....
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Isa am 11. Oktober 2013, 16:44:44
Das mit dem Teebeutel ist gut! :thumb:
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: sh3t0r am 11. Oktober 2013, 17:20:35
Als würde das soviel Geld kosten. Schranke auf, fertig.
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Horst am 11. Oktober 2013, 18:03:46
Als würde das soviel Geld kosten. Schranke auf, fertig.
Na ja, wenn in den USA einer in einem Nationalpark in Hundeka... tritt ohne daß ein Ranger on duty war der den Haufen hätte großräumig absperren können hagelts eine Klage die sich gewaschen hat.
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Michael am 11. Oktober 2013, 18:11:03
Nicht nur das. Die grundlegende Infrastruktur will ebenfalls aufrechterhalten werden. Müllbeseitigung und Entsorgung der Toiletteninhalte sind nur zwei Punkte, ohne die es im Nationalpark bald "wie Sau" aussehen würde.
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Rainer am 11. Oktober 2013, 21:53:55
Als würde das soviel Geld kosten. Schranke auf, fertig.

Mein Reden seit eh und je (und auch "Heinz" Reden - leider schon lange verschollen, wir konnten uns wirklich sehr gepflegt streiten, aber manchmal waren wir uns einig und dieser Punkt gehörte klar dazu) - nichts ist überflüssiger in den USA als die Überregulierung von State- und Nationalparks durch Ranger. Braucht kein Mensch.

Und die von Horst gefürchteten Würstchen liegen trotzdem herum.

Ich erinnere bei dieser Gelegenheit auch noch einmal an unseren Texas Urlaub, wo wir reihenweise in total leere Stateparks einfuhren, die schon am Eingang mit mindestens drei extrem gelangweilten Rangern Fulltime bewacht wurden - was für eine unsägliche Geldverschwendung.

Schöne Natur benötigt keine Regulierung durch Ranger.
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Horst am 11. Oktober 2013, 23:57:28
Schöne Natur benötigt keine Regulierung durch Ranger.
Meiner Meinung nach Hauptsächlich da wo es Tiere gibt wie im Yellowstone.
Da braucht man "Ordnungshüter".
Personal zum reinigen der Klo's usw. auch aber wenn schon keine Kohle da ist eben ein paar Ranger einsparen aber dafür die Parks auf lassen.
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Rainer am 12. Oktober 2013, 00:18:42
Meiner Meinung nach Hauptsächlich da wo es Tiere gibt wie im Yellowstone.,

Natürlich ist meine Darstellung provokant und es ist sicher (im Sinne eines Försters) die Notwendigkeit gegeben, Tiere und Menschen voreinander zu bewahren. Das beschränkt sich aber auf wenige Parks und wenige Tiere. Aber der aktuell betriebene Aufwand (gefühlt Faktor fünf bis zehn) ist Arbeitsplatzbeschaffung in Reinkultur.

Fahre mal beispielsweise nach Arizona (unweit vom Zion) in den "Pipe Spring National Monument". Da rennt kein einziges wildes Tier herum, aber es nerven mindestens drei Ranger mit Informationswut (weil die sich natürlich auch maßlos langweilen), die auch uns in wirkliche Entscheidungsnot brachten. Das rechnet sich nie und nimmer aus den paar Eintrittspreisen.

Ich würde ernsthaft behaupten, dass sich der Aufwand an Rangern auf ca. 1/10 des aktuellen Bestands eindampfen läßt, ohne Toiletten oder die Sicherheit zu vernachlässigen. Aber das ist ein plakatives Problem der USA, wo vieles definitiv "überrreguliert" ist. Die Parks gehören ganz sicher dazu.
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Shadra am 12. Oktober 2013, 00:42:06
Schöne Natur benötigt keine Regulierung durch Ranger.
Stimme ich dir zu 100% zu.

ABER (jetzt kommt mal wieder das große Aber) - solange es Menschen gibt, die sich auch in dieser Natur aufhalten, zu blöd sind, auf ihre eigenen Füße zu schaun, zu deppert sind, sich an normale Regeln zu halten (kein offenes Feuer, keinen Müll dort entsorgen, etc.), zu doof sind, einem Hindernis auf dem Weg auszuweichen - solange wird es leider auch die Ranger brauchen, um diese Natur zu erhalten (oder die Kosten für Klagen gering ... ).

Und auch der "normale" Besucher möchte ja nicht nur auf einem einzigen Pfad durch einen Park tapsen, auf dem sich dann alle anderen Besucher tummeln. Und wenn dann gerade dieser einzige Pfad vom letzten Regen an einem Teilstück abetragen und hangabwärts geschwemmt wurde, dann könnten sich da schnell mal ein paar 100 Leute stauen, wenns nicht mehr weiter geht.

Und so blöd es auch klingen mag, aber wenn ich recht informiert bin (ich hatte es glaub ich in einer Doku über den Appalachian Trail gesehen) müssen teilweise sogar Fremdpflanzen entfernt werden, welche unabsichtlich über Nahrung oder Kleidung von Besuchern in die Parks eingeführt wurden, da manche die Regionalen Pflanzen verdrängen und / oder Nager oder Insekten gefährden könnten. War ein ziemlich komlexes Thema und teilweise recht erschreckend, was für eine große Auswirkung  eine kleine Ursache haben kann.

Von daher fürchte ich mal, solange die Menschen (da schließe ich mich nicht aus) solche Parks und die dortige Natur genießen möchten, wird es auch Ranger brauchen.
Ob die Anzahl derer allerdings gerechfertigt ist, kann ich nicht beurteilen. Dafür hab ich zu wenig Ahnung, was sie die restliche Zeit machen, wenn jene, die ich sehe, mal nicht irgendwo "rumstehen" ...

(ich möchte mir nicht wirklich vorstellen, wie es in unseren Wäldern aussehen würde, wenn die Förster oder Pächter nicht ein Auge darauf hätten ... - unvernünftige Naturrabauken gibt es hier auch zu genüge .. )
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Horst am 12. Oktober 2013, 09:26:42
Was in den USA vor allem in staatlichen oder zumindest Nicht-Nationalparks sehr gut funktioniert ist das Volunteer-System.
Das sollte man auch für die Nationalparks einführen - das würde eine Menge Geld sparen und trotzdem zuständige Ansprechpartner vor Ort belassen.
In Island beispielsweise sind die Ranger nur Hüttenwarte und das auch nur im einsamen Hochland in sehr überschaubarer Zahl im Juli und August. Der Rest des Jahres und Landes ist jeder Besucher auf sich alleine gestellt und genau das ist das was ich persönlich auch möchte. Ich brauche abends kein Lagerfeuerprogramm - Informationen über einen Park bekommt man heutzutage tonnenweise im Internet (im Gegensatz zu früher wo das System noch eher seine Berechtigung hatte).

Die USA müssten natürlich an ihre Gesetzte ran - dahingehend - auf eigene Gefahr - wenn eine Absperrung nicht vorhanden oder defekt ist - Pech gehabt - wenn ein Weg wegbricht auch - ist halt Natur!
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Rainer am 12. Oktober 2013, 11:08:13
Was in den USA vor allem in staatlichen oder zumindest Nicht-Nationalparks sehr gut funktioniert ist das Volunteer-System.
Das sollte man auch für die Nationalparks einführen - das würde eine Menge Geld sparen und trotzdem zuständige Ansprechpartner vor Ort belassen.,

Nicht nur das. Das nächste Problem ist, dass die Nationalpark nicht autonom arbeiten. Laut Wikipedia werden beispielsweise die beiden Top Parks (Yellowstone, Yosemite) von ca. jeweils 3,5 Millionen Besuchern im Jahr besucht. Da Einzelpersonen anders berechnet werden als PKWs und es auch Gruppenpreise sowie Jahrestickets gibt, ist es relativ schwierig, ohne Statistik einen Durchschnittseintrittspreis zu ermitteln, ich würde aber vermuten, dass er sicherlich mind. 10$ pro Besucher beträgt.

Das bedeutet, dass beide Parks jeweils ca. 35.000.000,- USD pro Jahr einspielen. Das muss absolut möglich sein, für so eine Menge Geld (pro Monat 3 Millionen Dollar) den Betrieb zu ermöglichen, egal was ein republikanisch kontrollierter Kongress mit den Haushaltsplänen veranstaltet. Es ist für Besucher (und erst Recht für Jahreskartenbesitzer) überhaupt nicht nachzuvollziehen, wieso die Park gesperrt sein müssen. Und wenn das Geld nicht reicht, muss man eben die Preise erhöhen - oder weniger Ranger anstellen. Aber das momentane Gießkannenprinzip ist aus wirtschaftlicher Sicht nicht nachvollziehbar und die Schließung der Parks nicht vermittelbar.
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Hatchcanyon am 12. Oktober 2013, 11:39:07
Was in den USA vor allem in staatlichen oder zumindest Nicht-Nationalparks sehr gut funktioniert ist das Volunteer-System.
Das sollte man auch für die Nationalparks einführen - das würde eine Menge Geld sparen und trotzdem zuständige Ansprechpartner vor Ort belassen.

Das ist längst Stand der Dinge und soweit ich weiss sind die Volunteers deutlich in der Überzahl gegenüber den ausgebildeten Rangern. Die Parks brauchen keine Volunteers, die Parks brauchen mehr Geld und gut ausgebildetes Personal.

Leider führt das "Volunteer-Unwesen" dann auch zum Niedergang der National Parks - für State Parks speche ich hier nicht. Die Volunteers sind zumeist ausgesprochen schlecht ausgebildet und sehr oft den Kundigen unter den Besuchern an Kenntnissen hilflos unterlegen.

Ich erinnere mich an so einige Vorkommnisse:

- So ein Volunteer sollte einen Archäologen im Maze zu seinem Einsatzort bringen. Der junge Mann war mit dem Geländewagen und der Strecke heillos überfordert. Den durfte man nie und nimmer auf diese Tour schicken, er gefährdete sich und seine Mitfahrer.

- Ein anderer Volunteer stritt im Visitor Center vehement die Existenz eines geologischen Features ab, wohl weil er noch nie etwas davon gehört hatte. Sich bei dem anwesenden Ranger kundig zu machen kam nicht in Frage. Ich habe den Volunteer dann einfach stehen gelassen und gewartet, bis der Ranger frei war. Dieser bestätigte das Vorhandensein des Features, konnte mir auch einen möglichen Weg beschreiben. (Wir hatten es zuvor aus der Luft gesehen.)

- Abends gegen 10 p.m. auf der UT 24, ca 5 Meilen vor der Auffahrt auf die I70. Plötzlich Warnblinkanlage vor uns und eine Person. (Eine junge Frau). In Florida so die typische Fallensituation (mein Vorurteil!). Langsam vorbeifahren, mit der Taschenlampe leuchten. Das Fahrzeug ist vorn eingedrückt. Anhalten. Die junge Frau beschreibt, dass ihr ein Deer ins Auto gelaufen ist.

Das Fahrzeug ist nicht mehr fahrfähig. Wir bieten ihr an, sie nach Green River mitzunehmen und zu einem uns bekannten Abschlepper zu bringen. Bei der Fahrerin handelt es sich im eine Volunteerin, die an Hans Flat Dienst tut und das freie  Wochenende bei Freunden in Moab verbringen wollte. Sie vermutete, dass das Deer zum Trinken an den Dirty Devil River wollte. Wohl eher nicht, der ist ca. 40 Meilen entfernt. Neben der Unfallstelle fliesst der San Rafael River. Soviel zur Ortskenntnis.

- Wir suchen einen Arch, der schon seit Jahrzehnten in der lokalen Literatur genannt wird. Nachfrage im Vistor Center. Antwort von 2 Personen: "Nie gehört!"

Schlechter als es in den letzten 15 Jahren um die Nationalparks bestellt ist kann es nicht mehr werden, es sei den man gibt sie bewusst ohne Bewachung zur Plünderung frei.

Gruss

Rolf
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Horst am 12. Oktober 2013, 13:29:45
Hallo Rolf,

aber man kann doch nicht Jahr für Millionen Dollar dafür ausgeben damit jemand einen Arch findet.
Ranger wissen zudem auch nicht alles und sind gerade bezüglich Pistenzuständen nicht immer up to date.
Auf meine Frage nach Hoodoos in Page wurde schon vor 20 Jahren geantwortet, daß sie keine Hoodoos kennen und nachdem ich ein Bild davon gezeigt hatte wie sie das nennen würden - die Antwort "just rocks" erhalten. 
Wer Infos will kann das im Internet doch alles millionenfach nachlesen - gerade zum Thema USA ist doch jeder Stein x-fach virtuell umgedreht.
Ein Volunteer macht eben das was organisatorisch gemacht werden muss in einem Park.
Das reicht auch schon - zumindest wenn ein Staat so klamm ist wie die USA.
Das Endergebnis sieht man ja - Parks die zu sind.
Auch schon vor dem Shut Down mussten ja einige State Parks im Westen wegen Geldproblemen schließen und das Problem wird sicher in der Zukunft nicht besser.
Da ist es mir lieber ein Park ist geöffnet und eben keiner da den ich Insiderwissen abfragen kann als der Park ist eben ganz dicht.
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Hatchcanyon am 12. Oktober 2013, 13:40:07
Zitat
Zitat von: Horst am Heute um 13:29:45
Hallo Rolf,

aber man kann doch nicht Jahr für Millionen Dollar dafür ausgeben damit jemand einen Arch findet.

Doch, kann man, sollte man auch.

Der Sachverstand hat bei den NP-Betreuern in den letzten 30 Jahren erschreckend abgenommen. Warum? Es gibt kaum noch ausgebildetes Personal. Was da heute geboten wird ist nur noch ein Schatten seiner selbst wenn man die Lage von vor - sagen wir mal 20 Jahren - kennt. Ein dramatischer Niedergang an einem unwiederbringlichen Naturgut (Erbe der Menschheit). Wer nicht in solche Schätze investiert macht sein Land krank und kaputt. Heruntergewirtschaftet ist ja eh schon vieles - nicht nur die Nationalparks.

Dann soll man endlich mal dem Militär einen Riegel vorschieben, dort könnte man vermutlich leicht das Tausendfache einsparen. Oder noch mehr? Oder den Mielkes der USA den Strom abdrehen. Die verbrauchen das X-fache des Nationalparkbudgets.

Gruss

Rolf
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Rainer am 12. Oktober 2013, 13:48:32
Da ist es mir lieber ein Park ist geöffnet und eben keiner da den ich Insiderwissen abfragen kann als der Park ist eben ganz dicht.

Außerdem ist das meiste sog. "Insiderwissen" gar kein Wissen über Nationalparks, sondern eher über irgendwelche Attraktionen mehr oder minder jenseits des Mainstreams und unterliegt überhaupt gar nicht der Parkverwaltung.

Hier geht es doch um die großen Parks und die nun ausbleibenden Touristenströme, speziell für Utah eine absolute Katastrophe. Man hätte mal die Zimmerpreise in Moab oder Springdale der letzten 10 Tage abrufen sollen (habe ich leider nicht getan) - die sind sicherlich auf einem historischen Tiefstand gewesen. Deswegen hat Utah nun ja auch die Reißleine gezogen, damit nicht auch noch die Touristikbranche in Schieflage gerät.
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Rainer am 12. Oktober 2013, 14:00:59
Doch, kann man, sollte man auch.

Nein, wirklich nicht. Vor 20 Jahren hätte ich vielleicht anders entschieden, aber in Zeiten von Google Maps und GPS findet jeder seinen Stein, er braucht sich nur technisch halbwegs auf dem Laufenden zu halten und rechtzeitig zu informieren.

Wie Horst richtig schreibt, es gibt keinen Stein, der nicht schon x-mal umgedreht wurde. Und entsprechend im Internet dokumentiert wird. Außerdem bekommt man seit eh und je beim Befahren eines Nationalparks eine Parkmap und meistens auch noch eine aktuelle Parkzeitschrift - das reicht für den normalen Touristen zu 99,99% aus. Und für den einen zehntausendsten, der mehr wissen will, rechtfertigt sich nicht ein entsprechender Personalaufwand. Das ist ist schlicht Overkill.

Dass man beim Militär viel Geld sparen kann, das sehe ich auch so, aber das rechtfertigt nicht den Parkbetrieb mit zu hohem Personalaufwand zu betreiben.
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Hatchcanyon am 12. Oktober 2013, 15:08:08
Zitat
.....aber das rechtfertigt nicht den Parkbetrieb mit zu hohem Personalaufwand zu betreiben.

Sorry, ich hab das Quoten vermasselt!

Irgendwie klingt mir das schon sehr nahe an den Argumentationen der Mining- und Holzindustrie?

Der Personalstand ist inzwischen so absurd niedrig, dass die Nationalparks Hilfeanfragen bei Notfällen zurückweisen müssen, weil sie schlicht und ergreifend niemanden mehr haben, der rausgehen und Hilfe leisten könnte. Das haben wir im Mai in Moab mitbekommen. Früher ging es beispielsweise, dass man sich bei einer Ranger Station meldete und hinterliess, "Wenn ich mich bis XX nicht melde, dann sucht bitte nach mir:" Das geht schon längst nicht mehr.

Zahlen des National Park Services:
"According to the National Park Service, there are approximately 20,500 professionals working, including permanent, temporary, and seasonal. There are also 145,000 volunteers working in the parks."
Es ist erschreckend.

Wer im Übrigen glaubt Features wie den Arch, den viele Einheimische kennen nur eben die "Laien" vom NPS nicht, über Google Maps zu finden, der wird schwer enttäuscht werden. Das funktioniert gerantiert nicht.

An sich sind 400 NPs für umgerechnet 3,2 Milliarden $ doch verdammt preiswert. Damit werden auch NMs und NHPs sowie NRAs bezahlt.

Gruss

Rolf
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Rainer am 12. Oktober 2013, 15:32:06
Der Personalstand ist inzwischen so absurd niedrig, dass die Nationalparks Hilfeanfragen bei Notfällen zurückweisen müssen, weil sie schlicht und ergreifend niemanden mehr haben, der rausgehen und Hilfe leisten könnte. Das haben wir im Mai in Moab mitbekommen. Früher ging es beispielsweise, dass man sich bei einer Ranger Station meldete und hinterliess, "Wenn ich mich bis XX nicht melde, dann sucht bitte nach mir:" Das geht schon längst nicht mehr.

Was nicht bedeutet, dass der Personalstand je höher war, mit einiger Sicherheit hat sich aber das Touristenaufkommen ver-x-facht in den letzten 20 Jahren. Das ist ja definitiv nicht zu übersehen.

Die Nachricht zu hinterlassen halte ich für völlig verfehlt, wenn Erwachsene sich nicht auf sich selbst aufpassen können, kann das unmöglich auf Kosten der Allgemeinheit geschehen, dann muss man sich eben einen persönlichen Bodyguard leisten. Wieso sollte ich als Besucher dafür bezahlen, dass andere irgendwo Harakiri-Kletterei betreiben, ich aber nur ein paar Fotos schieße? Und irgendwer muss es bezahlen, wenn es die Betroffenen nicht selbst machen.

Zahlen des National Park Services:
"According to the National Park Service, there are approximately 20,500 professionals working, including permanent, temporary, and seasonal. There are also 145,000 volunteers working in the parks."
Es ist erschreckend.

Was ist daran erschreckend? Macht ca. 350(!) professionelle Angestellte pro Nationalpark (das ist schon mal Holz). Und über 2.000 Freiwillige (die aber sicherlich nur in Teilzeit arbeiten).

Wer im Übrigen glaubt Features wie den Arch, den viele Einheimische kennen nur eben die "Laien" vom NPS nicht, über Google Maps zu finden, der wird schwer enttäuscht werden. Das funktioniert gerantiert nicht.

Wenn er so unbekannt ist, dass ihn nur ein paar Einheimische kennen, wird man den Verlust verschmerzen können.

An sich sind 400 NPs für umgerechnet 3,2 Milliarden $ doch verdammt preiswert

Es gibt exakt 59 Nationalparks in den USA.

Und bei den National Monuments und Recreational Areas sind auch massenhaft Klitschen dabei.
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Hatchcanyon am 12. Oktober 2013, 15:49:25
Also meine Mathematik ergibt mal gerade 50 Festangestellte pro Einrichtung und diese sind noch nicht mal alle vollzeit beschäftigt.

Nach den Zahlen die ich kenne hat sich die Anzahl der Festangestellten in den letzten 20 Jahren dramatisch reduziert (halbiert oder sogar noch mehr) und wenn Du annimmst, dass man so eine Rettungsaktion nicht hätte bezahlen müssen, dann bist Du einfach schlecht informiert. Das ist nämlich bestenfalls ein Vorurteil, aber keine Tatsache.

Genauso wie die Annahme, dass nur das was viele kennen, etwas wert ist. Sorry aber das ist total daneben. Wie kann man sich ein Urteil anmassen über etwas was man nicht kennt und auch noch darüber, was für andere wichtig ist? Da fühle ich mich echt auf den Fuss getreten!  :denk: Offenbar sind meine Vorstellungen von "wichtig" in Deinen Augen nichts wert?  :gruebel:

Gruss

Rolf
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Rainer am 12. Oktober 2013, 16:57:47
Also meine Mathematik ergibt mal gerade 50 Festangestellte pro Einrichtung und diese sind noch nicht mal alle vollzeit beschäftigt.

Oben sprichst Du aber explizit von "NP" und das ist die Abkürzung von "Nationalpark". "Einrichtungen" gibt es mehr, aber da sind eben auch massenhaft 1-Mann Klitschen dabei.

Nach den Zahlen die ich kenne hat sich die Anzahl der Festangestellten in den letzten 20 Jahren dramatisch reduziert (halbiert oder sogar noch mehr) und wenn Du annimmst, dass man so eine Rettungsaktion nicht hätte bezahlen müssen, dann bist Du einfach schlecht informiert. Das ist nämlich bestenfalls ein Vorurteil, aber keine Tatsache.

Es geht nicht um die Rettungsaktion, die bezahlt werden muss, sondern schon um die Aktion "aufpassen". Die ist nämlich schon sehr personalintensiv und die wurde ganz sicher nicht von den Bittstellern bezahlt. Da muss man eben seinen Bodyguard mitbringen. Dass man den Hubschrauber nachher bezahlt, wenn man Mist baut, halte ich sowieso für selbstverständlich.

Genauso wie die Annahme, dass nur das was viele kennen, etwas wert ist. Sorry aber das ist total daneben. Wie kann man sich ein Urteil anmassen über etwas was man nicht kennt und auch noch darüber, was für andere wichtig ist? Da fühle ich mich echt auf den Fuss getreten!  :denk: Offenbar sind meine Vorstellungen von "wichtig" in Deinen Augen nichts wert?  :gruebel:

Ja, das ist die Definition von Meinungsfreiheit. Und wenn es nur ganz wenige interessiert, ist es für die Allgemeinheit (und die bezahlt das wieder einmal) nicht von Interesse. Glücklicherweise haben die Menschen eben verschiedene Interessen und was den einen interessiert, kann den anderen nicht im Ansatz begeistern. Hier geht es aber um den Mainstream, mehr kann man sicher nicht ernsthaft mit öffentlichen Geldern finanzieren. Das mag Dir dann noch so wichtig erscheinen, wenn es 1000 andere dafür unwichtig finden, gibt es kein Geld mangels öffentlichem Interesse.

Ich verlange von Dir ja auch nicht, dass Du meine Interessen teilst, ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass Du sie nicht einmal kennst (allenfalls rudimentär, wenn überhaupt). Ich fühle mich deswegen allerdings nicht auf den Schlips getreteten, weil ich das für den Normalfall halte.
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Horst am 12. Oktober 2013, 21:27:54
Hi Rolf,
Der Personalstand ist inzwischen so absurd niedrig, dass die Nationalparks Hilfeanfragen bei Notfällen zurückweisen müssen, weil sie schlicht und ergreifend niemanden mehr haben, der rausgehen und Hilfe leisten könnte. Das haben wir im Mai in Moab mitbekommen. Früher ging es beispielsweise, dass man sich bei einer Ranger Station meldete und hinterliess, "Wenn ich mich bis XX nicht melde, dann sucht bitte nach mir:" Das geht schon längst nicht mehr.
In anderen Ländern gab's das noch nie.
Wenn ich durch Islands Hochland fahre (auch wenn das ein Nationalpark ist) und dort wandere muss mir klar sein daß ich im Notfall auf mich gestellt bin und mir mit viel Glück ein anderer Touri hilft.
Das ist in Afrika, Südamerika usw. und sogar in vielen Ländern um uns herum auch so.
Die meisten Touris in den USA sterben oder verunglücken sowieso nicht auf NP-Gebiet sondern irgendwo in nicht NP-Gebiet, wo sowieso kein Ranger käme selbst wenn die USA nicht so pleite wäre, daß man in Afrika für sie sammeln müsste ....
Titel: Re: Utahs Nationalparks ab morgen wieder geöffnet!
Beitrag von: Hatchcanyon am 14. Oktober 2013, 13:49:02
Sorry, zu dem Thema "Rettung" möchte ich mich nach so viel "Urban Legend" nicht mehr äussern.

Nur nebenbei: Die Statue of Liberty, Mount Rushmore und GC sind wieder zugänglich.