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Allgemeines => Meldungen & Tipps => Thema gestartet von: Andrea am 24. März 2015, 12:07:55
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Ganz frische Meldung: Ein Airbus von Germanwings ist vor einer Stunde in Frankreich abgestürzt. An Board waren vermutlich 148 Menschen.
http://www.focus.de/panorama/welt/flugzeugunglueck-airbus-a320-stuerzt-in-suedfrankreich-ab_id_4566176.html
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Sie haben inzwischen wohl den Flugschreiber geborgen.
Komisch, irgendwie denkt man, solche Abstürze würden nur sonstwo in der Welt passieren, aber nicht in Mitteleuropa. Vor drei Tagen sind wir ja selbst erst von Spanien aus nach Hause geflogen.
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So wie das Flugzeug am Berg zerschellt ist rechnet man nicht mit Überlebenden.
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Komme gerade von der Arbeit heim und sehe auch die entsetzlichen Bilder der Absturzstelle. Und ich musste erfahren, dass eine 16-köpfige Gruppe von Schülern aus NRW unter den Opfern ist. Das Ganze ist sehr erschütternd, gerade weil es so nah ist.
Ich bin gespannt, ob sie die Absturzursache herausfinden...
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Die Tragödie zieht ihre Kreise.
Germanwings streicht A320-Flüge
Piloten wollen offenbar nicht fliegen
Gibt es technische Bedenken oder sitzt die Trauer so tief, dass sich Piloten von Germanwings weigern, ihre Flugzeuge aufsteigen zu lassen? Gecancelt werden Flüge in Madrid, Berlin, Halle-Leipzig, Düsseldorf und Stuttgart. Die Unglücksmaschine soll noch am Vortag Probleme gehabt haben.
http://www.n-tv.de/panorama/Piloten-wollen-offenbar-nicht-fliegen-article14768346.html
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"Die Zeit" hat einen Blog eingerichtet: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-03/germanwings-absturz-airbus-a320-live
Letztendlich können wir nur auf die Auswertung der Flugschreiber warten. Spekulationen über terroristischen Hintergrund oder technischen Defekten oder menschlichen Versagens führen zu nichts. Immerhin kann man dankbar sein, dass die Maschine gefunden ist, nicht wie etwa Flug MH370. Dort besteht nach wie vor keine Chance zu verstehen, was geschehen ist.
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Absolut schrecklich!
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Sie haben inzwischen wohl den Flugschreiber geborgen.
Komisch, irgendwie denkt man, solche Abstürze würden nur sonstwo in der Welt passieren, aber nicht in Mitteleuropa. Vor drei Tagen sind wir ja selbst erst von Spanien aus nach Hause geflogen.
Das ist leider nicht so selten! 1991 oder 92 ist ein Airbus der Air France auf der Strecke von München nach Paris in Frankreich abgestürzt, auch keine Überlebenden. Und das war eine Woche vor meinem allerersten Flug der blöderweise auch mit Air France von München nach Paris ging. Wenn es nicht eine Gruppenreise von der Uni gewesen wäre wär ich wohl daheim geblieben :o
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Und in den 70 er Jahren ist eine Maschine (ich glaube Lufthansa bin mir aber nicht sicher) auf einem Mallorcaflug abgestürzt. Dabei ist eine Angestellte der Apotheke wo meine Mutter immer einkauft gestorben. Das ist dann besonders schlimm wenn es jemand trifft den man kennt,,,
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So schrecklich so ein Flugzeugabsturz sicherlich ist, mindestens so schrecklich finde ich die mediale Aufbereitung und die damit einhergehende "Betroffenheitswelle".
Menschenleben sind Menschenleben und es verhungern täglich über 20.000(!) Menschen weltweit, davon sind ca. die Hälfte Kinder. Am schlimmsten betroffen sind afrikanische Gebiete, in Somalia starben während der Dürre in 2011 alleine 260.000 Menschen, davon erneut die Hälfte unter 5 Jahre alte Kinder. Das entspricht ca. 1700 solcher Flugzeugabstürze.
Und wo bleibt der Aufschrei?
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Das ist aber nicht gleich nebenan... :o Gestern hat vermutlich jeder darüber nachgedacht, ob Freunde, Verwandte oder Bekannte vielleicht in der Maschine gesessen haben könnten oder man selbst ist schon einmal diese Strecke geflogen oder mit Germanwings. Das schafft automatisch mehr Betroffenheit als die Ebola-Epedemie, da die Wahrscheinlichkeit jemanden in Liberia zu kennen doch eher gering ist. Das ist einfach so, denn ob all des Leids in der Welt muss man (unbewusst!) selektieren, was man an sich heranlässt und was nicht.
Aber es gibt auch mal gute Nachrichten, wie die von einem Bus in Brasilien, wo die Passagiere dem Unglück gerade noch so entkommen sind: http://www.suedtirolnews.it/dv/artikel/2015/03/25/spektakulaerer-busunfall-in-brasilien.html
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Ich kann Rainer da nur voll zustimmen. In Deutschland sterben jährlich ca. 3000 Menschen im Straßenverkehr. Da können auch Bekannte und Verwandte drunter sein, da sind auch viele Kinder und Jugendliche dabei.
Fährt da die Kanzlerin zur Unglücksstelle? Was will sie jetzt dort? Warum bricht der Bundespräsident einen Staatsbesuch ab?
Bei aller Tragik, aber ich finde die Reaktionen maßlos übertrieben.
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Aber das ist es, was "man" von den Politikern erwartet. Ich würde mir an anderer Stelle auch so viel Engagement wünschen. Egal ob in der Sozialpolitik, Naturschutz oder der Entwicklungshilfe.
Heute habe ich Ausschnitte der Pressekonferenz des Bürgermeisters von Haltern (da wo die Schülergruppe her kam) gesehen. Der war wirklich und ungespielt betroffen. Als Angehöriger wäre mir das Geblubber und die eventuelle Anwesenheit von Steinmeier, Gauck und Merkel echt sch...egal. Für mich grenzt das schon fast an Heuchelei.
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Ja, richtig, Rainer und Silke. Im Straßenverkehr sterben in der EU täglich so viele Menschen, dass das im Grunde einen Flugzeugabsturz eines solchen Fliegers pro Woche über der EU ausmacht. Und das passiert schließlich auch immer irgendwo zwischen Spanien und Deutschland. Trotzdem steigen wir alle täglich unbesorgt ins Auto!
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Trotzdem steigen wir alle täglich unbesorgt ins Auto!
Weil man dem trügerischen Fehlurteil unterliegt, bei einem Auto habe man im Fall des Falles bessere Chancen. Tatsache ist, dass bei einer klassischen Urlaubsreise (von zu Hause mit dem Auto zum Flughafen, von dort mit dem Flieger ans Urlaubsziel) die Fahrt mit dem Auto der mit Abstand gefährlichste Teil der Reise ist.
Unabhängig davon geht es mir aber nicht darum, ob man nun für sich beschließt, ob man weiterhin Auto fährt oder weiterhin fliegt, sondern dass ich die mediale Verarbeitung solcher Unglücke ekelhaft finde. Ich habe auch das Gefühl, dass da einige mehr an ihr Image denken, statt wirklich Anteil zu nehmen. Wen jemand stirbt, von den man nichts weiß und den man nie kennengelernt hat, dann finde ich so eine intensive Anteilnahme wenig glaubwürdig, wenn andererseits dauernd Menschen verhungern, die man auch nicht kennt und entsprechend mit keinem Wort würdigt.
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Wen jemand stirbt, von den man nichts weiß und den man nie kennengelernt hat, dann finde ich so eine intensive Anteilnahme wenig glaubwürdig, wenn andererseits dauernd Menschen verhungern, die man auch nicht kennt und entsprechend mit keinem Wort würdigt.
Es stimmt ich kenne die Personen an Bord dieses Flugzeuges genauso wenig wie andere Menschen die tagtäglich irgendwo auf dieser Welt sterben. Aber ich bin schon mit einem A320 geflogen, ich habe schon Südfrankreich überflogen, ich spreche dieselbe Sprache und komme aus demselben Land wie die meisten Opfer, ich kenne Leute die in Haltern wohnen, wo die Schulklasse herkommt, usw. Ich kann mich selber oder Menschen die ich kenne also wesentlich eher als Passagier dieser Maschine vorstellen als in einem Flüchtlingscamp in Syrien oder in einem Dorf in der Sahelzone und fühle mich daher diesen Opfern "näher" als vielen anderen die mein Mitleid sicher mindestens genauso verdienen. Das ist sicher nicht "gerecht", aber so ist das nun mal. Hätte ich z.B. Verwandtschaft in Syrien oder im Sudan würde ich das sicher auch anders sehen.
Findest Du das wirklich "wenig glaubwürdig"?
Im Spiegel habe ich gerade zu dem Thema einen Kommentar gelesen: klick (http://www.spiegel.de/netzwelt/web/germanwings-absturz-sascha-lobo-ueber-die-medienreaktionen-a-1025466.html)
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So schrecklich so ein Flugzeugabsturz sicherlich ist, mindestens so schrecklich finde ich die mediale Aufbereitung und die damit einhergehende "Betroffenheitswelle".
Menschenleben sind Menschenleben und es verhungern täglich über 20.000(!) Menschen weltweit, davon sind ca. die Hälfte Kinder. Am schlimmsten betroffen sind afrikanische Gebiete, in Somalia starben während der Dürre in 2011 alleine 260.000 Menschen, davon erneut die Hälfte unter 5 Jahre alte Kinder. Das entspricht ca. 1700 solcher Flugzeugabstürze.
Und wo bleibt der Aufschrei?
So sind die Menschen aber nun einmal. Was den Menschen passiert, mit denen ich mich irgendwie in einer Gruppe verbunden fühle, interessiert mich nun einmal mehr als das, was mit "den anderen" passiert. Das mag traurig sein, aber es ist nunmal Realität. Wären wir in der Lage, Mitgefühl mit allen anderen Menschen auf dieser Erde zu empfinden, würde es auf der Welt anders aussehen.
Mir persönlich ist sowohl gestern als auch heute mehrfach ein Schauer den Rücken heruntergelaufen. Mir ist auch der Gedanke gekommen, wie es gewesen wäre, wenn meine Familie mich am letzten Samstag nach unserem Heimflug vergeblich zuhause erwartet hätte.
Was die Politiker angeht: Was sollen sie sagen? Vielleicht: Nein, ich bleibe lieber zuhause und kümmere mich um die PKW-Maut?
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Das die Medien alles ausschlachten was nicht bei 3 am Baum ist, ist nicht neu.
Dabei sind Themen die uns hier nahe sind (und das ist ein Flugzeugabsturz einer deutschen Maschine, mit deutschen Passagierren im Nachbarland nun mal im Gegensatz zu Hunger in Afrika wo man als Europäer doch schlicht und ergreifend abgestumpft ist) "lukrativer".
Dazu denkt vielleicht mancher von uns Deutschen hier, daß es ihn leichter selbst treffen könnte mit einem Flugzeug abzustürzen als in der Sahelzone zu verhungern.
Die Angehörigen die liebe Menschen (teilweise Kinder) verloren haben tun mir trotzdem leid.
Immerhin war es wohl kein terroristischer Anschlag was uns sinnfreien Aktionismus wie das Thema Flüssigkeiten im Handgepäck nach 9/11 erspart.
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Was die Politiker angeht: Was sollen sie sagen? Vielleicht: Nein, ich bleibe lieber zuhause und kümmere mich um die PKW-Maut?
Naja, das nun auch nicht. Aber bitte was wollen sie am Absturzort?
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Was die Politiker angeht: Was sollen sie sagen? Vielleicht: Nein, ich bleibe lieber zuhause und kümmere mich um die PKW-Maut?
Naja, das nun auch nicht. Aber bitte was wollen sie am Absturzort?
Praktischen Nutzen wird das wohl kaum haben sondern ist eher eine symbolische Sache. Aber spätestens seit Schröder die Bundestagswahl in Gummistiefeln an der Oder gewonnen hat dürfte auch dem letzten Politiker klar geworden sein, dass die Bevölkerung solche Gesten von ihnen erwartet.
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Tja, und da wären wir dann wieder bei der Ausgangsfrage von Rainer:
Menschenleben sind Menschenleben und es verhungern täglich über 20.000(!) Menschen weltweit, davon sind ca. die Hälfte Kinder. Am schlimmsten betroffen sind afrikanische Gebiete, in Somalia starben während der Dürre in 2011 alleine 260.000 Menschen, davon erneut die Hälfte unter 5 Jahre alte Kinder. Das entspricht ca. 1700 solcher Flugzeugabstürze.
Und wo bleibt der Aufschrei?
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Aber spätestens seit Schröder die Bundestagswahl in Gummistiefeln an der Oder gewonnen hat dürfte auch dem letzten Politiker klar geworden sein, dass die Bevölkerung solche Gesten von ihnen erwartet.
Eben, genau was ich sage, mehr Imagepflege als wirkliche Anteilnahme.
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Was die Politiker angeht: Was sollen sie sagen? Vielleicht: Nein, ich bleibe lieber zuhause und kümmere mich um die PKW-Maut?
Z.B. ich bleibe zu Hause, kümmer mich direkt um die Angehörigen, sorge dafür, dass die umgehend dort hinkommen, wenn sie wollen, und stelle das gesparte Geld den Angehörigen zur Verfügung.
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Aber spätestens seit Schröder die Bundestagswahl in Gummistiefeln an der Oder gewonnen hat dürfte auch dem letzten Politiker klar geworden sein, dass die Bevölkerung solche Gesten von ihnen erwartet.
Eben, genau was ich sage, mehr Imagepflege als wirkliche Anteilnahme.
Business as usual.
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Was die Politiker angeht: Was sollen sie sagen? Vielleicht: Nein, ich bleibe lieber zuhause und kümmere mich um die PKW-Maut?
Z.B. ich bleibe zu Hause, kümmer mich direkt um die Angehörigen, sorge dafür, dass die umgehend dort hinkommen, wenn sie wollen, und stelle das gesparte Geld den Angehörigen zur Verfügung.
Na, sich um die Angehörigen und deren Anliegen kümmern, das sollen lieber die Leute tun, die sich mit sowas auskennen. Und an entsprechender Hilfe besteht ja auch kein Mangel. Die Politiker tun halt das, was sie können: Öffentlich auftreten und staatstragend Präsenz zeigen. Dass sich das nicht negativ auf Beliebtheitswerte auswirkt, ist natürlich auch klar.
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Nach der vorhin gegebenen Pressekonferenz scheinen die Ermittlungsbehörden tatsächlich von dem auszugehen, was seit heute morgen als Möglichkeit durch die Medien gegeistert ist, nämlich dass der Copilot die Maschine absichtlich zum Absturz gebracht hat.
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Mal sehen was sie sich wegen der Problematik mit der Cockpittür einfallen lassen. Ist echt ein zweischneidiges Schwert.
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Das hört sich ja sehr übel an :o Da wird die Trauer schnell in Wut umschlagen.
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Mal sehen was sie sich wegen der Problematik mit der Cockpittür einfallen lassen. Ist echt ein zweischneidiges Schwert.
Das ist schon richtig. Aber was wollen sie machen? Einen Suizid-Notfall-Knopf einbauen? Wie sollte so was dann aussehen? Per se finde ich das schon nicht verkehrt, dass der Pilot da nochmal extra sagen kann "der darf nicht rein". Dass das in dem Fall jetzt so extrem ausgegangen ist, steht eh auf einem anderen Blatt ...
Die Frage die für mich bleiben wird - sollte sich das jetzt alles als wahr herausstellen, was man vielleicht auch nie herausfinden wird - wenn Suizid warum mit 150 anderen Menschen, die das nicht wollen? Reicht nicht das Seil, ein Stuhl und der Keller? Gut, ist auch etwas plakativ, ich weiß ... aber ich hatte in der Arbeit vor 1,5 Jahren auch den Fall, dass mich die Ehefrau anruft und mir mitteilt, dass der Mann von der Autobahnbrücke gesprungen ist ... da wurden immerhin keine anderen Leute in Mitleidenschaft gezogen :(
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Gegen so was (einen Durchgeknallten dem man es nicht anmerkt) ist man machtlos.
Ist ein Zufall, daß das bei einer Airline passiert - hätte (wesentlich leichter da keine psychologischen Tests) auch im Straßenverkehr oder in allen anderen Lebensbereichen passieren können.
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Das hört sich ja sehr übel an :o Da wird die Trauer schnell in Wut umschlagen.
Offenbar haben sich die Medien schon an der Wohnanschrift der Familie postiert. Völlig unverantwortlich.
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Mal sehen was sie sich wegen der Problematik mit der Cockpittür einfallen lassen. Ist echt ein zweischneidiges Schwert.
Das Verfahren wurde in der Pressekonferenz nach 14.30 Uhr genau erläutert, ich finde es durchdacht und logisch. Wenn es letztlich dazu führen kann, dass ein lebensmüder (Co-)Pilot seinem Leben ein Ende setzen will, dann spielt diese Tür nur eine Nebenrolle, denn letztendlich kann man die Maschine auch so zum Absturz bringen, das ist auch schon geschehen und obwohl der Kapitän noch aktiv eingreifen konnte, ist die betroffene Maschine dennoch abgestürzt.
Was nicht sein darf (und das schließt das aktuelle Verfahren der Türsicherung aus), dass die Türe nur deswegen nicht aufgeht, weil der verbliebene Pilot im Cockpit ohnmächtig bzw. handlungsunfähig ist. Das wäre eine böse Sicherheitslücke, die aber nicht gegeben ist. Die zweite Schwachstelle wäre die theoretische Möglichkeit, dass der ausgeschlossene Pilot den richtigen Code nicht kennt, um die Türe zu öffnen.
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Das hört sich ja sehr übel an :o Da wird die Trauer schnell in Wut umschlagen.
Offenbar haben sich die Medien schon an der Wohnanschrift der Familie postiert. Völlig unverantwortlich.
Die armen Angehörigen des Copiloten. Nicht nur, dass sie den Tod verarbeiten müssen, sondern nun auch, dass es ein Selbstmord war. Das ist schon schwer genug, aber on top müssen sie nun auch noch aushalten, dass er 149 weitere Leute "mitgenommen" hat und dass sie der Meute ausgesetzt sind. Schön ist das nicht. Versteht mich nicht falsch, ich verstehe die anderen Angehörigen, die nun auch wütend sind! Aber die Angehörigen des Copiloten können ja nun auch nichts dafür...
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Ich habe gelesen, dass in den USA ein Crewmitglied ins Cockpit muss, wenn es einer der Piloten verlässt. Damit hätte das Unglück evtl. verhindert werden können.
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Ich habe gelesen, dass in den USA ein Crewmitglied ins Cockpit muss, wenn es einer der Piloten verlässt. Damit hätte das Unglück evtl. verhindert werden können.
Das macht in ganz Europa keine Airline so.
Hat alles seine Vor- und Nachteile.
Ein Crew-Mitglied weiß ja gar nicht was im Bedarfsfall flugtechnisch zu tun wäre um so etwas zu verhindern.
Da müssen die Airlines entsprechend ausbilden.
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Was nutzt es, wenn statt des Piloten da eine Stewardess sitzt. Als ob der Copilot die nicht hätte vor die Tür schubsen können und dann abschließen. Man kann es drehen und wenden, wie man will. Es wird nie völlige Sicherheit dagegen geben, dass ein Pilot einen Flieger absichtlich zum Absturz bringt.
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In dem Fall hätte sie evtl. die Tür öffnen können, um den Piloten hinein zu lassen.
Es sind ja oft auch männliche Crewmitglieder an Bord. Einen Mann hätte der Copilot nicht so ohne weiteres vor die Tür geschubst. Und auch bei einer Frau hätte das zusätzliche Überwindung und Zeit gekostet. In der Zeit wäre der Pilot evtl. wieder da gewesen.
Klar, ist alles hypothetisch.
Aber das Verfahren hat in meinen Augen nur Vorteile, ich sehe keine Nachteile.
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Ich halte das für Aktionismus.
Das ist nun jahrzehntelang so gut gegangen.
Gut mir fällt auch auf das unsere Gesellschaft ( mit sozialmedialen Werkzeugen dem Psychologen schon ab Kindesbeinen näher gebracht) immer mehr dazu neigt, das nicht mehr körperliche Krankheiten sondern geistige das Problem der Zukunft sein werden.
Aber das trifft dann auch genauso auf die Crew Mitglieder zu.
Das bedeutet noch mehr Leute die Du auf Terrorgefahr und Depressionen überwachen musst.
In dem Fall fühle ich mich eher unwohler als so.
Ich würde lieber die beiden Piloten ständig entsprechenden Tests unterziehen (was aktuell wohl nicht der Fall ist).
Edit: lese gerade bei dem Co-Piloten von einer "abgeklungenen schweren depressiven Episode 2009" - wäre wohl wirklich gut (gewesen) wenn man die Piloten immer wieder entsprechend überprüfen würde
Warum der dann überhaupt Pilot werden konnte/durfte ist eine Frage die sich die LH stellen lassen muss
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Ich halte das auch eher für eine Beruhigungspille für die Öffentlichkeit. Wir wissen noch nicht mal mit Sicherheit, was wirklich passiert ist und trotzdem müssen gleich Schnellschuss-Maßnahmen her.
Über regelmäßige psychologische Tests kann man sicher nachdenken, obwohl man auch damit solche Ereignisse weder sicher vorhersagen noch verhindern kann.
Horst, warum soll eine einmalige Episode einer Depression ein Grund sein, nie wieder ein Verkehrsflugzeig fliegen zu dürfen?
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Horst, warum soll eine einmalige Episode einer Depression ein Grund sein, nie wieder ein Verkehrsflugzeig fliegen zu dürfen?
Gute Frage - aber man sollte drüber nachdenken.
Wenn Du jemandem das Leben vieler Menschen gleichzeitig anvertraust (und er hätte den Flieger ja auch über einer Großstadt zerschellen lassen können) imo nicht unberechtigt.
Viele Beruf (z.B. Polizei) habe enge Auswahlkriterien die fehlende Größe, Schuppenflechte usw. als Ausschlusskriterien beinhalten können.
Für mich wäre eine depressive Phase ein Ausschlußkriterium für einen Piloten.
Aber das ist meine Meinung und ich bin da nicht vom Fach.
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Ich halte das für Aktionismus.
Ich nicht, ich sehe das genauso, dass mindestens einer ungewollten Handlungsunfähigkeit vorgebeugt wird. Das war auch meine erste Idee, dass man einen Piloten nicht alleine lassen sollte.
Das ist nun jahrzehntelang so gut gegangen.
Da ist nicht richtig, das ist seit 9/11 gut gegangen, das sind knappe 14 Jahre. Erst seit dem gibt es diese Form der Türsicherung. Ich halte es für angemessen, auch wenn es dennoch keine endgütige Sicherheit gibt. Aber es gibt die Sicherheit, dass ein Pilot nicht ungewollt die Türe nicht mehr aufbekommt.
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Dass mit den psychologischen Tests sieht auf den ersten Blick richtig aus. Bis eines Tages ein Schulbusfahrer absichtlich mit 50 Schülern eine Brücke hinunterfährt, ein Baggerfahrer die durch Fußgängerzone Amok fährt oder oder oder... Wen soll man denn da überwachen? Alle?
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Dass mit den psychologischen Tests sieht auf den ersten Blick richtig aus. Bis eines Tages ein Schulbusfahrer absichtlich mit 50 Schülern eine Brücke hinunterfährt, ein Baggerfahrer die durch Fußgängerzone Amok fährt oder oder oder... Wen soll man denn da überwachen? Alle?
Ich glaube, man muss einfach damit leben, dass es Risiken gibt, die nicht sicher auszuschließen sind. Solange Menschen dabei eine Rolle spielen, bleibt ein Restrisiko. Und ganz ehrlich: Ich vertraue mein Leben lieber einem denkenden Menschen an als einem Computer (siehe das Beispiel mit den vereisten Sensoren aus den letzten Wochen). Dafür muss ich damit leben, dass so etwas wie jetzt passieren kann. Irgendwo habe ich gelesen, dass es in der gesamten Passagierluftfahrt bisher 6 Fälle gab, wo ein Suizid des Piloten ursächlich war oder zumindest der Verdacht besteht, dass es so war. Das halte ich bei >60 Jahren kommerzieller Luftfahrt für ein vertretbares Restrisiko.
Bei der jetzt diskutierten Regel schaffe ich doch auch zusätzliche Risiken, indem jetzt noch mehr Menschen, während des Fluges ins Cockpit kommen. Dann müssten die ja auch alle psychologisch getestet und überwacht werden.
Letztlich wird man nie alle Risiken ausschließen können. Auch wenn man das heute offensichtlich nicht mehr sagen darf und immer auf jede Katastrophe mit neuen Regeln reagieren muss, um die Illusion aufrecht zu erhalten, es gäbe so etwas wie völlige Sicherheit.
Scheinbar können wir als Gesellschaft mit dem Gedanken, nicht alles und jedes Risiko kontrollieren zu können, nicht mehr umgehen.
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Ich glaube, man muss einfach damit leben, dass es Risiken gibt, die nicht sicher auszuschließen sind. Solange Menschen dabei eine Rolle spielen, bleibt ein Restrisiko. Und ganz ehrlich: Ich vertraue mein Leben lieber einem denkenden Menschen an als einem Computer (siehe das Beispiel mit den vereisten Sensoren aus den letzten Wochen). Dafür muss ich damit leben, dass so etwas wie jetzt passieren kann. Irgendwo habe ich gelesen, dass es in der gesamten Passagierluftfahrt bisher 6 Fälle gab, wo ein Suizid des Piloten ursächlich war oder zumindest der Verdacht besteht, dass es so war. Das halte ich bei >60 Jahren kommerzieller Luftfahrt für ein vertretbares Restrisiko.
Mir geht es gar nicht um den Suizid, wie gesagt, da nutzt auch die Anwesenheit einer zweiten Person nur wenig (der bekannte Egypt Air Fall, wo der CoPilot trotz Anwesenheit des Captains die Maschine heruntergebracht hat), mir geht es um die ungewollte Handlungsunfähigkeit. Das ungewolllte Ausschließen eines Piloten. Und da finde ich das Mittel vollkommen angemessen und auch nicht überzogen, in einer solchen grundsätzlich kritischen Phase (einer der Piloten muss mal aufs Klo), den Purser so lange ins Cockpit zu setzen. Der muss nicht fliegen können, der muss einfach nur notfalls die Türe aufmachen.
Dann gäbe es jetzt mindestens nicht die Ungewissheit, warum die Türe nicht aufgemacht wurde und vielleicht wäre das Unglück verhindert worden. Der Aufwand erscheint mir absolut minimal und vertretbar, man muss niemanden ausbilden, der Purser ist sowieso eine Vertrauensperson und für die paar Minuten kann er sich gerne mal ins Cockpit setzen. In den USA ist das mit Einführung der neuen Türsicherungsmechanismen automatisch mit eingeführt worden, man mag das aktionistisch sehen, ich finde es angemessen. Großartige Mehrkosten und Mehraufwand sehe ich da nicht.
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Dass mit den psychologischen Tests sieht auf den ersten Blick richtig aus. Bis eines Tages ein Schulbusfahrer absichtlich mit 50 Schülern eine Brücke hinunterfährt, ein Baggerfahrer die durch Fußgängerzone Amok fährt oder oder oder... Wen soll man denn da überwachen? Alle?
Nicht zu vergessen, dass jeder schon mit einem normalen Auto in der Lage ist, in eine Menschengruppe zu fahren und zumindest mehrere Menschen gleichzeitig zu töten oder schwer zu verletzen.
Und ein anderer Aspekt spielt auch eine Rolle: Muss derjenige, der eine psychische Erkrankung entwickelt, befürchten, dass er deswegen zwangsläufig entlassen wird, wird er sicher alles tun, um die Erkrankung zu verheimlichen. Das kann unter Sicherheitsaspekten auch nicht im Sinne der Passagiere sein. Man kann die Piloten ja nicht alle drei Monate durch psychische Tests jagen, um solche Erkrankungen zu entdecken.
Ich gehe allerdings davon aus, dass die bloße Anwesenheit einer zweiten Person im Cockpit den absichtlichen Absturz verhindern hätte. Wenn es so war wie überall beschrieben, dann hat der Copilot doch genau auf seine solche Situation gewartet, in der er alleine im Cockpit war, um seine Pläne umzusetzen. Hätte es eine solche Situation nicht gegeben, dann wäre die Maschine wohl planmäßig weitergeflogen. Vielleicht hat der Copilot schon seit einigen Flügen auf eine solche Gelegenheit gewartet, wer weiß das schon. Aber ich merke, das ist jetzt auch Spekulation, und natürlich kann man nicht jeden überall überwachen, nur weil er theoretisch die Möglichkeit hat, viele Menschen zu töten.
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Ich halte das für Aktionismus.
Das ist nun jahrzehntelang so gut gegangen.
Dazu fällt mir zusätzlich ein, wenn überhaupt etwas "Aktionismus" ist, dann doch eher die Tatsache, dass ja erst seit 9/11 das Cockpit auf diese (nicht unbedenkliche) Art geschützt ist. Es ist nämlich genau dieses "jahrzehntelang" gut gegangen, dass die Türe kein großes Hindernis darstellte und sogar Passagiere mal von Piloten ins Cockpit gebeten wurde. Und erst dieser wirklich einmalige und logistisch unvergleichbare Terrorakt von 9/11 hatte dann zur Folge, dass (relativ gesehen) neuerdings das Cockpit mit höchstem Aufwand geschützt wird. Weltweit von allen Airlines. Möglicherweise sind die damit verbundenen Gefahren mindestens so hoch einzuschätzen wie die vermeintlich gewonnene Sicherheit und möglicherweise handelt es sich genau dabei bereits um Aktionismus. Vielleicht sollte man grundsätzlich noch einmal über Nach- und Vorteile nachdenken. Ereignisse wie 9/11 halte ich jedenfalls für grundsätzlich unwahrscheinlicher als das Aussperren eines Piloten mit ggf. gefährlichen Konsequenzen.
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Naja, die Israelis haben schon lange strenge Vorschriften, schon deutlich vor 9/11. Damals kam ja die Diskussion auf, dass man 9/11 hätte verhindern können, wenn es diesen Verschließmechanismus schon bei allen Maschinen gegeben hätte, der eben bei den israelischen Maschinen vorhanden war.epiloten zu geraten
Hat es eigentlich Flugzeugentführungen nach 2011 gegeben? Wenn nein, dann wäre es ja ein Hinweis darauf, dass das System funktionert. Und mein Gefühl sagt mir (und es ist wirklich nur ein Gefühl), dass die Wahrscheinlichkeit entführt zu werden oder einem Attentat zum Opfer zu fallen größer ist, als einem Kamikazepiloten in die Hände zu fallen, der einfach nur seinem Leben spektakulär ein Ende setzen will.
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Ich glaube, man muss einfach damit leben, dass es Risiken gibt, die nicht sicher auszuschließen sind. Solange Menschen dabei eine Rolle spielen, bleibt ein Restrisiko. Und ganz ehrlich: Ich vertraue mein Leben lieber einem denkenden Menschen an als einem Computer (siehe das Beispiel mit den vereisten Sensoren aus den letzten Wochen). Dafür muss ich damit leben, dass so etwas wie jetzt passieren kann. Irgendwo habe ich gelesen, dass es in der gesamten Passagierluftfahrt bisher 6 Fälle gab, wo ein Suizid des Piloten ursächlich war oder zumindest der Verdacht besteht, dass es so war. Das halte ich bei >60 Jahren kommerzieller Luftfahrt für ein vertretbares Restrisiko.
Mir geht es gar nicht um den Suizid, wie gesagt, da nutzt auch die Anwesenheit einer zweiten Person nur wenig (der bekannte Egypt Air Fall, wo der CoPilot trotz Anwesenheit des Captains die Maschine heruntergebracht hat), mir geht es um die ungewollte Handlungsunfähigkeit. Das ungewolllte Ausschließen eines Piloten. Und da finde ich das Mittel vollkommen angemessen und auch nicht überzogen, in einer solchen grundsätzlich kritischen Phase (einer der Piloten muss mal aufs Klo), den Purser so lange ins Cockpit zu setzen. Der muss nicht fliegen können, der muss einfach nur notfalls die Türe aufmachen.
In der PK gestern war zu hören, daß es hierfür einen zweiten Code gibt, den der vor der Tür stehende Pilot eingeben kann der die Tür öffnet.
Das wiederum kann der innen verbliebene mit einem Schalter aktiv verhindern.
Man weiß noch nicht ob der Kapitän den Code eingegeben hat und der Co-Pilot innen aktiv versperrt hat oder der Kapitän den Code nicht versucht hat. Ersteres dürfte wahrscheinlich sein.
Er hat es ja sogar per Axt versucht.
Seit 9/11 ist der Terrorismus viel professioneller geworden als davor.
Meiner Meinung nach wäre es kritisch Crew-Mitglieder ins Cockpit zu nehmen.
Ich wäre eher für eine Möglichkeit eines Codes der per Notruftelefon vom Tower/Boden angefordert werden kann um ins Cockpit zu kommen - wenn der verbliebene Pilot nicht reagiert.
Prinzipiell birgt jede Maßnahme ein Risiko. Irgendeine Kröte muss man schlucken ich würd's so lassen wie es war.
Wie Dirk schon schreibt - kein alltäglicher Vorfall - und ein Fall von überschaubarer Häufigkeit. Zumindest Stand heute.
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Ich wäre eher für eine Möglichkeit eines Codes der per Notruftelefon vom Tower/Boden angefordert werden kann um ins Cockpit zu kommen - wenn der verbliebene Pilot nicht reagiert.
Das wäre theoretisch eine sehr gute Variante, scheitert aber leider daran, dass viele Flugzeuge auf ihrem Weg außerhalb jeder Erreichbarkeit liegen. Das war ja u.a. auch bei dem Air France Flug von Brasilien nach Paris das Problem, dass man überhaupt nicht wußte, wo die Maschine sich befand und was an Board geschah. Es gibt leider (noch) keine durchgehende Begleitung durch den Boden. Nicht einmal Radar, geschweige denn eine Funkverbindung.
Inzwischen verhärtet sich der Verdacht auf eine vorsätzliche Tat, heute wurde eine ärztliche Krankmeldung in der Wohnung des Co-Piloten gefunden, die er zerrissen hatte und die sich u.a. auf den betroffenen Flugtag bezog. Ein Krankheitsbild wird (noch) nicht genannt, aber es liegt nahezu auf der Hand, dass diese Krankmeldung möglicherweise beim Co-Piloten Ängste um seinen Beruf ausgelöst hat. Sehr tragischer Zusammenhang.
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Ich wäre eher für eine Möglichkeit eines Codes der per Notruftelefon vom Tower/Boden angefordert werden kann um ins Cockpit zu kommen - wenn der verbliebene Pilot nicht reagiert.
Das wäre theoretisch eine sehr gute Variante, scheitert aber leider daran, dass viele Flugzeuge auf ihrem Weg außerhalb jeder Erreichbarkeit liegen.
Wenn ich mich richtig erinnere habe ich gehört, daß man im Nachgang von MH370 daran arbeitet das zu ändern.
Kurz gesucht:
http://www.wsj.de/nachrichten/SB11393057870935543402104580171743795499022
Ein entsprechendes Signal müsste dann in beide Richtungen gehen.
Wahrscheinlich irgendwann Realität.
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Wenn ich mich richtig erinnere habe ich gehört, daß man im Nachgang von MH370 daran arbeitet das zu ändern.
Kurz gesucht:
http://www.wsj.de/nachrichten/SB11393057870935543402104580171743795499022
Wobei sich das (wenn ich es richtig verstehe) erst einmal nur auf die Ortbarkeit / Radar bezieht. Das ist keine Funkverbindung, die das Übermitteln von Nachrichten erlaubt. Keine Ahnung, was da irgendwann möglich sein wird, aber so oder so aus heutiger Sicht noch in weiter Ferne.
Wenn sich der vorliegende Verdacht des gewollten Suizids bestätigt, bin ich ja ehrlicherweise auch der Meinung, dass es dafür keine Lösung gibt. Deswegen habe ich von Anfang an auch betont, dass es mir "nur" um den Fall geht, dass sich die Cockpit-Türe "ungewollt" nicht öffnen läßt. Unbefriedigenderweise schweigt sich die Berichterstattung bisher auch vollständig darüber aus, ob überhaupt der notwendige (erweiterte) Code zum Öffnen des Cockpits richtig eingegeben wurde. Das ist ja die nächste Schwachstelle des aktuellen Verfahrens, dass der Geheimnisträger schlicht den Code vergessen haben kann und sei es nur der sicher vorhandenen Aufregung geschuldet.
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Nun ist es so gut wie amtlich, dieser Unfall war keiner, sondern es war eiskalter Mord an 150 Passagieren. Ob der CoPilot in erster Linie sich umbringen wollte und den Tod von weiteren 150 unschuldigen Menschen billigend in Kauf nahm, oder ob er 150 Menschen umbringen wollte und seinen eigenen Tod billigend in Kauf nahm, erscheint dabei zweitrangig.
Fakt ist (und die Beweislage ist mehr als nur erdrückend), dass der Tod der Passagiere geplant und gewollt war. Jemand, der sich einfach nur das Leben nehmen will, hätte das deutlich weniger spektakulär haben können. Die Tat stellt den Täter in ein mehr als zweifelhaftes Licht. Schrecklich und unglaublich zugleich.
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Ich habe (zum Glück) keine Erfahrung mit Depressionen. Aber ich habe mal gehört, dass es bei depressiven Menschen durchaus mal zu einer Art Kurzschlusshandlung kommen kann, wo alles andere keine Rolle mehr spielt. Und vielleicht ist genau das beim Copiloten passiert: Er hatte die Gelegenheit und hat sie genutzt. Wäre er an dem Tag nicht eingesetzt gewesen, hätte er sich vielleicht in seinen Segelflieger gesetzt und dasselbe getan, sich vor einen Zug geschmissen oder von irgendetwas eine Überdosis genommen. Aber das wird man vermutlich nicht mehr nachvollziehen können. Man kann nur hoffen, dass das nicht eine Art "coole Aktion" :o gewesen ist, sich auf spektakuläre Art umzubringen.
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Man kann nur hoffen, dass das nicht eine Art "coole Aktion" :o gewesen ist, sich auf spektakuläre Art umzubringen.
Genau danach sieht es nach den letzten Erkenntnissen aber aus. Leider.
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Nun ist es so gut wie amtlich, dieser Unfall war keiner, sondern es war eiskalter Mord an 150 Passagieren. Ob der CoPilot in erster Linie sich umbringen wollte und den Tod von weiteren 150 unschuldigen Menschen billigend in Kauf nahm, oder ob er 150 Menschen umbringen wollte und seinen eigenen Tod billigend in Kauf nahm, erscheint dabei zweitrangig.
Fakt ist (und die Beweislage ist mehr als nur erdrückend), dass der Tod der Passagiere geplant und gewollt war. Jemand, der sich einfach nur das Leben nehmen will, hätte das deutlich weniger spektakulär haben können. Die Tat stellt den Täter in ein mehr als zweifelhaftes Licht. Schrecklich und unglaublich zugleich.
Von "Mord" zu sprechen, ist schon einmal von der rechtlichen Betrachtung vollkommen falsch.
Zudem kann man nach den "bisherigen Erkenntnissen" - die für mich alle zu schnell erfolgten - zumindest davon ausgehen, dass der Co-Pilot psychische Probleme hatte oder sogar definitiv ernsthaft erkrankt war. Für mich gibt es also bisher nur einen wirklichen Fakt: Der Tod von 150 Leuten ist absolut tragisch und grausam und meine Gedanken sind bei den Angehörigen, vor allem bei den Eltern, die ihre Kinder verloren haben - ich möchte mir einen solchen Schicksalsschlag überhaupt nicht vorstellen!
Alles andere, u.a. die Folgen des Unglücks (Änderungen bei der Zugangsweise zum Cockpit oder Aufweichung der ärztlichen Schweigepflicht) überlasse ich den Fachleuten - ich selbst bin mir bewusst, dass ich nicht gegen alle noch so unwahrscheinlichen Gegebenheiten geschützt werden kann - ob ich nun in ein Flugzeug steige oder einfach nur vor die Tür trete.
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Von "Mord" zu sprechen, ist schon einmal von der rechtlichen Betrachtung vollkommen falsch.
Wie würdest Du es nennen, wenn jemand vorsätzlich und geplant jemanden (resp. 150 Menschen) tötet, um möglicherweise "ein Zeichen zu setzen"? Das ist der Stand der Ermittlungen und da sind einige Komponenten aus meiner (nicht-juristischen) Sicht "Mord".
Ob die offensichtlich vorliegende Krankheit für diese Handlung veranwortlich war, wird vielleicht nie geklärt werden, aber dass die Tat geplant und vorsätzlich war, das ist so gut wie bewiesen. Zu erdrückend sind die vorhandenen Beweise.
Also ganz so einfach finde ich das nicht und die Tatsache, dass die Ergebnisse "schnell" erfolgten, ist der guten Arbeit bei der Auffindung und Auswertung der Flugschreiber zuzuschreiben, sowie die Arbeit der Polizei vor Ort anzurechnen, die natürlich das hohe Interesse der Hinterbliebenen würdigen. Ich sehe nicht, wieso das die Qualität der Ermittlungen per se beeinflusst. Man hat sowohl den Voice Recorder wie auch den Flugschreiber auswerten können, man hat im privaten Umfeld Atteste gefunden, man hat auf dem Tablet eindeutige Indizien für eine geplante Tat gefunden - es spricht nichts dafür, dass das keine vorsätzliche Tat war. Sie ist ganz sicher nicht ad hoc im Cockpit entstanden. Der Zeitpunkt hat sich ad hoc ergeben, aber nicht die Tat an sich.
Und ob es sich bei dem Motiv um ein "niederes" Motiv handelt, kann ich sowieso nicht beurteilen, ist Selbstmord (übrigens auch nicht "Selbsttötung" genannt) ein niederes Motiv? Und war das wirklich das Motiv, oder nur ein kollateraler und erwünschter Nebeneffekt? War das Motiv vielleicht doch, durch die Tat an sich ein (sinnloses) Zeichen setzen zu wollen?
Rein von der Tat und vom Ablauf her war das ganz klar Mord aus meiner Sicht. Es bleibt die schwierige Frage, inwiefern der CoPilot nicht zurechnungsfähig war.
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So, die nächste Runde der Berichterstattung ist eröffnet. Schon vor ein paar Tagen hatte Spiegel Online unter Berufung auf Insider von Arbeitsbedingungen der Piloten berichtet und davon, dass psychische Probleme, ständige Übermüdung, Drogen- und Alkoholmissbrauch u.ä. bekannt seien, die Unternehmen die Piloten aber dennoch unter diesen Bedingungen arbeiten lassen würden.
Gerade eben wurde jetzt ein ähnlicher Artikel auf Platz 1 der Spiegel-Online-Website eingestellt.
Ich hatte ja eigentlich gedacht, man würde zumindest noch ein paar Tage warten, bis man die hässliche Diskussion um die Mitschuld von Germanwings lostritt.
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SPON ist inzwischen wirklich endgülitg auf Bildzeitungsniveau angekommen. Der Artikel enthält null Fakten außer dass Pilot ein Beruf wie jeder andere ist, in dem Vorgesetzte manchmal Arschlöcher sind. Welche Überraschung!
Ich finde es echt zum Kotzen, dass jetzt plötzlich in der Mediendiskussion der Eindruck erweckt wird, in den Cockpits säßen nur alkohol- und drogenabhänige depressive Choleriker.
Ich kenne persönlich drei Menschen, die in der Lufftfahrt arbeiten. Einer meiner Cousins ist Pilot (Kapitän bei Germanwings, früher FO bei LH), ein Bekannter ist Fluglotse und eine weitere Bekannte ist Flugbegleiterin bei Air Berlin. Letztere findet den Job so schrecklich stressig und unmenschlich, dass sie gerade mit 40 nachdem sie 2 Kinder in die Welt gesetzt hat ohne wirtschaftliche Notwendigkeit wieder angefangen hat.
Von allen höre ich nichts anderes als das, was ich auch aus meinem Beruf an Druck und Stress mit den Vorgesetzten kenne.
Und die Tatsache dass potentielle Flugschüler und Piloten sich auf den psychologischen Test vorbereiten ist ja eine wahnsinnig bahnbrechende Erkenntnis. Es gibt glaube ich keinen einzigen relevanten Test, für den es keine Vornereitungskurse gibt. Das fängt beim "Idiotentest" für de Führerschein an, geht weiter mit dem Eignungstest fürs Medizinstudium, für den es schon Coaching und Trainingsmaterial gab, als er Nafang der 80er noch in der Erprobungsphase war und endet noch lange nicht beim Bewerbercoachoing für Vorstellungsgespräche in der Wirtschaft.
Außerdem: Was will uns der Artikel eigentlich sagen. Einerseits scheint er den Eigunugstest disqualifizeiren zu wollen, weil man ja dafür trainieren kann, andererseits wird gemeckert, dass es keine regelmäßigen psychologischen Tests gibt (als ob man sich darauf nicht auch vorbereiten könnte). Ja was denn jetzt?
Und auf diesem Niveau scheine inzwischen fast die gesamte Berichterstattung angekommen zu sein. Der meistinterviewte Man zum Absturz ist wahrscheinlich inzwischen der Pizzabäcker, bei dem der Co-Pilot öfter Pizza geakauft hat. der Mann ist inzwischen Experte für alles, vom Beziehungsstress über psychiatrische Diagnosen bis hin zu Charaktereigenschaften. Quelle: Bildblog (http://www.bildblog.de/63829/quelle-pizzabaecker/)
Der Mann wurde inzwischen zitiert von Bild, RP-Online, Berliner Kurier, Stern, WZ, Hamburger Morgenpost, Express, Telegraph, Financial Times und wahrscheinlich noch einem Dutzend anderer "Zeitungen".
Pfui Teufel!
Als nächstes ist wahrscheinlich der Friseur als Kronzeuge dran,. dem die Freundin des Copiloten beim Haareschneiden was erzählt, hat, das die Welt unbedingt wissen muss.
Ach so: der SPON Artikel: Pilot: Der Alptraumberuf (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/pilot-der-alptraumberuf-a-1026534.html)
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Der erste "Versuchsballon", auf den ich mich oben bezogen habe, war vor ein paar Tagen zu finden, übrigens vom selben Verfasser:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/germanwings-psychische-probleme-werden-in-der-branche-verdraengt-a-1025983.html
Womöglich handelt es sich bei dem anonymen Insider aber auch bloß um den Pizzabäcker... ::)