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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Susan am 11. Juli 2019, 23:41:27

Titel: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 11. Juli 2019, 23:41:27
Hallo ihr Lieben,

die wichtigen Nach-Urlaub-Aufgaben – Post, Bilder überspielen, Wäsche, 1697 Mails checken, Eltern besuchen -  sind erledigt, Juniors Abifeiern überstanden, auch die Packerei zu seiner ersten (fast) Solo-USA-Tour.  Also kann es so langsam mit dem versprochenen Reisebericht losgehen.

Wiedersehen mit Pelops Insel

Griechenland gehörte ursprünglich zu unseren Europatour Zielen, ist irgendwie aber ins Hintertreffen geraten. Es gibt eben immer was Neues zu entdecken.  :floet: Birgit brachte mich auf die Idee, nach zwölf Jahren das Land mal wieder anzusteuern.

Die Peloponnes bot sich für eine Revival-Tour an. Eine Reise in eine landschaftlich interessante Gegend, in den hoffentlich sonnigen Süden, in die Geschichte und die griechische Mythologie;  diesmal mal nicht im Spät- sondern im Frühsommer.

Apropos Mythologie...

Es gab da mal den sagenhaften König Tantalos, der die Götter prüfen wollte, indem er ihnen seinen in Stücke geschnittenen Sohn Pelops als Festmahl servierte. Die Götter bemerkten jedoch den Betrug, setzen den Jungen wieder zusammen und bestraften den Vater böse (Stichwort Tantalusqualen). Später besiegte Pelops dann einen Stadtherrscher beim Wagenrennen, gewann dessen Tochter zur Frau sowie dessen Reich, welches er über die ganze (Halb)Insel ausweitete: "Pelop o nissos" - die Insel des Pelops.

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Ihr seid herzlich eingeladen einzusteigen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/womofmsgl.gif)
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 12. Juli 2019, 02:10:08
17. bis 21. Mai   Ab in den Süden….
Lindau – Riccione – Ancona – Patras - Kato Alissos

Reiseentschluss gefasst, Fähre gebucht und zur Auffrischung ein paar Blicke in die alten Reiseführer geworfen. Dann fliegt die Zeit dahin mit Haushaltsauflösung inklusive Verkaufsangebote erstellen und Päckchen packen, Renovierung der Wohnung meiner Schwiegereltern, etlichen Steuererklärungen, Abi-Nachhilfe, der Packerei…  :o Kurz gesagt, wir starten schließlich ganz ohne Plan;  ein absolutes Novum.  8)

Ist nicht ganz so tragisch, schließlich waren wir schon ein paar Mal dort, doch eigentlich hätte ich doch gern noch ein paar neuere Infos über Straßen, Campingplätze, Sehenswertes und so weiter.

Wir haben gut drei Tage Zeit zum italienischen Fährhafen zu kommen, leider ist die Wettervorhersage für die ganze Strecke nicht gerade rosig.  :(

Am Freitag kommen wir bis Lindau, genauer gesagt bis zum Park Camping kurz vor der österreichischen Grenze. Dort ist das Wetter besser als vorhergesagt, also bleiben wir auch noch am Samstag. Nach der Hektik der letzten Woche tut eine Fahrpause ganz gut.

Wir wandern mehr oder weniger am Bodenseeufer entlang zur Insel, schlendern dort umher und gönnen uns einen Eisbecher. (https://www.eumerika.de/abload.de/img/eisschleckenyplrf.gif)

Wir staunen wie viele Leute Zeit und Lust für einen Samstagnachmittagsbummel haben  (nein, die hörten sich nicht alle wie Touris an). Obwohl wir auch einen See in Spaziernähe haben, ist es Ewigkeiten – Kerlie noch im Kinderwagen-  her, dass wir das mal einfach so gemacht haben. Zurück fahren wir mit dem Bus, kostenfrei auf Gästekarte.

Offenbar war ich zu faul zum Fotografieren  :verlegen:

Sonntag folgt die lange Etappe die Schweizer Rheintal-Autobahn entlang durch den San Bernardino Tunnel über Como, Mailand und Bologna nach Riccione. Am Hinterrhein liegt noch Schnee neben der Straße und ab der Po-Ebene regnet es. Zeitweise wie aus Eimern. Glücklicherweise informieren uns die Autobahnschilder, dass unser angedachter Zwischenstopp wahrscheinlich von Radsportfans belagert wird; die Giro d‘ Italia rollt. Wir kehren daher kurzerhand am erstbesten Campingplatz in Riccione ein.

Der Montag zeigt sich von einer besseren Seite; wir können gemütlich draußen frühstücken. Dann geht’s weiter zum Fährhafen von Ancona.



Obwohl wir recht früh da sind, können wir schon einchecken und uns in die – noch kurze – Warteschlange einreihen.  Man könnte jetzt noch Ancona besichtigen, aber dazu haben wir keine Lust. Der Gatte hält ein Mittagsschläfchen und ich lese (allerdings immer noch keinen Reiseführer  ::) ).

Endlich gegen 15:30 Uhr kommt dann unser Schiff in Sicht.

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Cruise Olympia

Jetzt muss es nur noch entladen werden  ;)  Immer wieder erstaunlich, wie viele LKWs da ausgespuckt werden. Es geht recht flott voran, schon bald können wir an Bord fahren. Bei früheren Reisen gab es immer das Angebot "Camping an Bord": die WoMos standen auf einem speziellen halboffenen Deck, dort konnte man im eigenen Bett nächtigen und sonst alle Angebote des Schiffes nutzen. Und man bekam einen Stromanschluss. Aus Sicherheitsgründen geht das wohl nicht mehr, nur der Stromanschluss ist geblieben. Wir haben dafür aber ein Camper-Angebot nutzen können; Übernachtung in einer Zweibett-Innenkabine zum Preis der Deckpassage und 30% Rabatt in den Bordrestaurants.  ;D

Als erstes suchen wir unsere Kabine auf, recht weit vorn auf Deck 9. Sie ähnelt der auf der Newcastle Fähre, immerhin bleibt mir das Klettern erspart und nachts ist es schön kühl.

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Danach klettern wir hinauf zum Pooldeck, das unser bevorzugter Aufenthaltsort an Bord wird. Der Pool allerdings ist während der Reise nicht in Betrieb. 

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Das Bier als Aperitif ist recht teuer mit 4 Euro. Pünktlich gegen 18:30 Uhr bzw. 19:30 Uhr ( denn an Bord gilt die griechische Zeit) legen wir ab.

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Blick auf Ancona

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noch mehr Fähren

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Steilküste Richtung Süden

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schlechtes Wetter Richtung Norden

22 Stunden auf See liegen vor uns.

Der Magen knurrt, Zeit zum Abendessen. Neben einer Snack- und Kaffeebar gibt es noch ein Selbstbedienungs- und ein A-la-carte-Restaurant. Nach Studium der Speisekarte gehen wir in letzteres; Angebot und Preise sind okay, besonders mit dem Rabatt. Wir zahlen 40 Euro für Vor- und Hauptspeise und eine Flasche Wein. Draußen sieht man nicht mehr viel: Dunkelheit und Wasser  ;) Schauen wir uns mal die Disco an  ;D Wir spekulieren auf einen Metaxa als Absacker, leider haben sie keinen, es wird ein ordinärer Cognac.  Auch hier sind die Getränkepreise sind nicht mehr so günstig wie früher (zollfrei, ade ??) Für eine Weile sorgt noch ein etwas ältlicher DJ für Stimmung und hottende Schüler auf Klassenfahrt.

 :bett:

Wir stehen (für uns ) relativ früh um 9 Uhr auf, denn es gibt nur bis 10 Uhr Frühstück. Das kostet und 6,30 Euro pro Person und beinhaltet Kaffee satt , einen Orangensaftnektar, ein gekochtes Ei, eine Portion Joghurt mit (Dosen) Phirsich, je eine dicke Scheibe Gouda und Feta, sowie reichlich Brötchen und Croissant.

Danach haben wir noch einige Stunden Zeit totzuschlagen. Die Meersicht gibt erstmal nicht viel her, kaum Schiffsverkehr. Man könnte an Spielautomaten daddeln, sich eine Massage verpassen lassen, Shoppen oder wie wir einfach nur rumgammeln. :floet: Trotz strahlendem Sonnenschein ist es im Fahrtwind recht frisch an Deck, zumindest verhindern lange Hose und Fleecejacke einen Sonnenbrand.  8) Was uns positiv auffällt: es gibt nicht so viele Deck-Lagerstätten wir früher. Da rollten die ja sogar im Treppenhaus oder vor den Kabinen ihre Isomatten aus.  ::) Auch der Sicherheit geschuldet oder ist noch keine Saison?

Land in Sicht und willkommene Abwechslung, der erste Stopp in Igoumenitsa.

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Hier fahren die ersten von Bord: Urlauber und LKWs in Richtung Thessaloniki, Chalkidiki und die Türkei. Bei der Weiterfahrt sehen wir dann auch die Insel Korfu im Dunst, samt anfahrenden Kreuzfahrtschiff.

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Die Aussichten werden jetzt interesssanter, schließlich müssen wir uns durch einige Inseln durchschlängeln bis endlich auch der Golf von Patras erreicht wird.

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Insel im Dunst

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in der Ferne die Brücke zwischen Rion und Antirion am Golf von Korinth

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Patras

Das Anlegemanöver können wir nicht weiter beobachten, denn wir werden schon früh zu den Wagen gebeten. Gegen 17.30 Uhr docken wir an, es dauert noch ein kleines Weilchen bis wir von Bord fahren können. Dann geht es aber flugs ohne weitere Kontrollen aus dem Hafen heraus. Als ich lese, dass der anvisierte Campingplatz nur 20 Touristenplätze hat, ändere ich kurzerhand den provisorischen Plan und lasse den Gatten einen der nächstgelegenen anfahren. Der ist in Kato Alissos, etwa 20 km entfernt, und hat noch reichlich Plätze frei. Wir haben keine Lust zu kochen, deshalb gehen wir dort ins Restaurant. Es gibt griechischen Salat und Zaziki, dazu Souflaki, das eher wie Schaschlik gemacht ist, trotzdem sehr lecker, Landwein und einen selbstgebrannten Likör als Nachtisch. Die lange Anreise ist geschafft!

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Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Silv am 12. Juli 2019, 07:13:09
Ui, ich freue mich!

Es gibt ja noch Fähren... ::) Soweit hab ich gar nicht gedacht, Griechenland stand bis jetzt eigentlich ziemlich weit hinten, weil ich dachte, da muss man ja soooo lange fahren um hinzukommen. Blöd
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Silvia am 12. Juli 2019, 10:37:26
Ich spring auch mit auf   :adieu:
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Christina am 12. Juli 2019, 18:14:34
Da bin ich doch sehr gerne mit dabei.

Lindau und die Rheintalautobahn bis Chur kenne ich ganz gut, die weitere Strecke bis zum Lago Maggiore ist schon fast verblasst in der Erinnerung und alles weitere ist komplettes Neuland für mich. Die Fährüberfahrt dauerte ja ganz schön lange, aber der letzte Teil war mit Blick auf Land immerhin recht interessant.

Das ist sicherlich ein etwas merkwürdiges Gefühl - Kerlie reist nun alleine in die USA und ihr bleibt in Europa - aber auf jeden Fall hat sich der Reise- und USA-Virus auf ihn übertragen ;D.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 14. Juli 2019, 00:01:35
 :welcome: auf unserer Tour. Schön, dass ihr dabei seid.

Die Fähre ab Ancona ist eine ganz angenehme Abkürzung der Fahrtstrecke, von uns aus je nach Route etwa 1200 km. Es gibt auch noch welche ab Venedig und die Kurzstrecken ab dem italienischen Stiefelabsatz.  Trotzdem haben wir auch Camper getroffen, die über den Landweg gekommen sind, vor allem österreichische Rentner  ;)

Das ist sicherlich ein etwas merkwürdiges Gefühl - Kerlie reist nun alleine in die USA und ihr bleibt in Europa - aber auf jeden Fall hat sich der Reise- und USA-Virus auf ihn übertragen ;D.

Ja, irgendwie schon  ::)  War erstmal gar nicht so einfach zu organisieren - wegen unter 21 und so - und dann war ich nervös, ob alles so klappt. Doch bisher ist alles gut gegangen; LA, Sequoia, Yosemite und Nevadas Wüste hinter sich gebracht, weilen er und seine Freundin jetzt auf Besuch bei seiner amerikanischen Familie  ;)


Kleiner Nachtrag noch zur Anreise (habe zum Ende hin etwas geschludert)

Vom Ort Kato Alissos haben wir nicht viel gesehen, er scheint nicht gerade groß zu sein. Der Campingplatz (http://www.camping-kato-alissos.gr/Germany/German_index.htm) liegt schön schattig unter Bäumen, das Restaurant gegenüber ist noch schön urig und hat Meerblick.  Von dort führt auch eine Treppe hinunter zum Kiesstrand, den wir heuer nicht mehr angesteuert haben. Vor zwölf Jahren konnte man dort aber ganz gut baden.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Ilona am 14. Juli 2019, 10:21:18
Hallo Susan,

die Nachzüglerin ist nun auch endlich in Griechenland gelandet  :adieu:. Dort war ich übrigens noch nie  :weissnicht:.

Ziemlich groß ist die Fähre und gleicht schon ein bisschen einem Kreuzfahrtschiff, wenn auch die Kabinen nicht so luxuriös sind. Aber es ist doch nur zum Übersetzen gedacht und somit finde ich die zwei Einzelbetten ganz ok. Ich war nur einmal über Nacht auf einer Fähre und da gab's Stockbetten  ::) .

Nun bin ich gespannt, was ihr so alles gesehen habt.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 16. Juli 2019, 01:00:30
22. Mai   Zur Wiege der olympischen Spiele

Och nö, jetzt sind wir so weit in den Süden gereist und der Morgen begrüßt uns mit grauem, wolkenbedeckten Himmel.   :( Immerhin ist es angenehm warm. Und es liegt dieser griechische Blütenduft in der Luft.  :) Okay, vermutlich ist der nicht typisch griechisch, aber in den anderen südeuropäischen Ländern fällt er mir nie so auf. Eine Duftnote liefern die Heckenrosen, die hier und da auf dem Platz wachsen; eine weitere Jasmin (was ich später zuordnen konnte) und dann ist da noch etwas bisher nicht identifiziertes.

Wir frühstücken gemütlich, dann brechen wir auf zum nächsten Ziel. Kein Strandwetter, also etwas kulturelles.

Wir waren gespannt, was sich wohl so seit der  letzten Reise geändert hat, oder eben auch nicht.
Eines können wir schon festhalten:  immer noch darf oft keinerlei Papier in die Toiletten geworfen werden, das gehört in den Abfallbehälter daneben.  ::) Wenigstens werden die oft genug geleert.

Auch der Lieblingssport der Griechen ist noch der Gleiche: das Überholen.  ;D Doppelt durchgezogene Linie hat gar nichts zu sagen, man nutzt auch schraffierte Flächen und leere Linksabbiegerspuren gern dazu. Und wenn der Standstreifen breit genug ist  - langsame Fahrzeuge haben so weit wie möglich rechts zu fahren – wird aus einer normalen Landstraße auch mal eine drei- bis vierspurige.  ^-^ Dafür ist die Straßenbeschaffenheit  soweit  besser als früher.

Ach ja, und nicht nur beim Fahren kommt man sich vor wie in einer Mathe- oder Physikvorlesung; all diese griechischen Buchstaben: Alpha, Delta, Lambda, Phi und Co.  O:-) Nach ner Weile kann ich die Schilder relativ gut entziffern, aber keine Bange zu den größeren Ortschaften folgt auch ein Schild in lateinischer Schrift.

Was uns außerdem gleich auffällt, ist die Masse an Tankstellen; sogar Autogas findet man häufig.

Wir folgen der E55 bis kurz vor Pyrgos und biegen dann ab Richtung Berge. Unser Ziel ist der Campingplatz Diana in Archea Olympia (https://www.campingdiana.gr/). der liegt am Ortsrand am hang. Die Stellplätze sind in Terassen angelegt, wir finden schnell einen schönen, denn es ist nichts los. Es gibt noch eine Taverne und sogar einen Pool.

Auf zu den Besichtigungen! Ganz so alt wie der Name vermuten lässt, ist der Ort nicht, im Gegenteil eher modern. Die Hauptstraße ist gesäumt von Restaurants, Bars und Souvenirgeschäften. Eigentlich stöbere ich in letzteren ganz gerne mal, aber ich mag es nicht schon auf der Strasse animierend angesprochen zu werden  :P   Daher kein Foto, sind recht zügig da durch gelaufen bis zur Ausgrabungsstätte. Wir zahlen 12 Euro pro Person und können dafür die Ruinen, das archäologische Museum und das zu den antiken olympischen Spielen besuchen.

:read2: Das Gebiet zwischen Kronoshügel und dem Fluss Alpheios war schon um 4000 v. Chr. besiedelt. Etwa um 1100 v. Chr. herum entstand an Stelle der Siedlung ein Zeus Heiligtum, der Legende nach auf dem Grabhügel des Pelops. An einer Erdspalte am Fuße des Kronos residierte ein Orakel,  das aber nie so berühmt wurde wie das von Delphi. Dafür aber die sportlichen Wettkämpfe, die olympischen Spiele. Seit wann die dort abgehalten wurden, weiß man nicht; die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 756 v.Chr. Damals bestand Griechenland aus Stadtstaaten, recht streitsüchtigen noch dazu. Die Sportwettkämpfe sollten wohl dazu dienen, diese zu einen. Wie heutzutage fanden die Spiele alle vier Jahre statt, sie dauerten in Hochzeiten bis zu fünf Tage und es gab es weniger Sportarten: Wagen- und Pferderennen, Diskuswurf, Weitsprung, Speerwerfen, Ringen und Wettläufe. Es heißt ja, Frauen wären damals bei den olympischen Spielen nicht zugelassen, tatsächlich gab es auch Wettläufe für Mädchen.   

Wir betreten das Gelände in Höhe des Gymnasions; genau das was heute englisch als "gym" bezeichnet wird, jedoch mehr in der Freiluftversion.

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ein paar Säulen sind übrig geblieben.

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Philippion
ein Schrein für die Famile von Alexander, des Großen

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Tempel der Hera
diente der Aufbewahrung zahlreicher Götterbilder und Weihgeschenken, während der Spiele stand hier der Tisch für die Siegerkränze.

Seit 1936 wird in Front der Ruinen am Hera-Altar das olympische Feuer entzündet. Gern hätte ich auch ein eumerikanisches Feuer in Gang gebracht, doch es ist immer noch zu bewölkt.  ;) Darum hier ein Bild der Zerenomie von 2012 (https://www.tz.de/bilder/2012/05/10/2312320/1858082320-olympia-feuer-athen-flamme-fackel-olympisches-feuer-QAHG.jpg).

Wir kommen zum antiken Olympiastadion.

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durch diesen Torbogen
in spätgriechischer Zeit war es dann auch ein Stadiontunnel, sprich überdacht.

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der Gatte läuft ein

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Die Graswälle boten Platz für rund 45.000 Zuschauer, es gab keine Bänke oder Sitze. Nur ein steinernes Podium für die Schiedsrichter rechts und einen Altar für Demeter links. Die steinerne Schwelle ist der Start, 192,27 m entfernt ist das Ziel bzw. der Wendepunkt.

Neben dem Stadion lag damals noch ein Hippodrom, davon ist allerdings nichts mehr erhalten. Von der sogenannten Echohalle, einem Bau, der Zuschauern ein schattiges Plätzchen bieten sollte, sehen wir nur noch Trümmer.

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Wie kam es überhaupt zur Zerstörung des antiken Olympia? 426 n.Chr. verbot der oströmische Kaiser Theodosius II im Kampf gegen das Heidentum die olympischen Spiele. Daraufhin wurden wohl einige Gebäude zerstört, den Rest erledigten Erdbeben und Überschwemmungen im 6. Jhd. Der Ort wurde unter einer 5m hohen Sandschicht begraben, geriet in Vergessenheit und wurde zur Legende ähnlich wie Troja. 1766 wurde Olympia wieder entdeckt, gut 100 Jahre später begannen systematische Ausgrabungen.

Auch vom Herzstück, dem Zeus Tempel, blieb nicht viel übrig.

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Eine der dorischen Säulen; insgesamt säumten je 6 säulen die Stirn- und 13 die Längsseiten des Tempelbaus. Die Giebel zeigten Szenen aus der greichischen Mythologie,  im Innern stand eine große vergoldete Elfenbeinstatue des Zeus. Sie zählte  zu den Weltwundern der Antike.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3634lmjs7.jpg)

Im Übrigen kann man aus den Trümmern gut erkennen, dass die imposanten Säulen nicht aus einem Stück "gezimmert" wurden, sondern aus Ringen zusammengesteckt.
 
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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3625t0k1v.jpg)

Wir kommen zu den etwas jüngeren Gebäuden aus Römerzeiten wie den Leonidaion Thermen aus dem 3. Jhd. n.Chr. Die lagen außerhalb des ummauerten Tempelbezirks und waren neuzeitlich gesprochen ein Wellness-Resort  ;)

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Einerseits Gasthofe, z.B. für verschiedene Athletenvereinigungen, andererseits Badeanstalt mit etlichen Wasserbecken, Säulenhöfen und sogar einem Wandheizungssystem.

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Das letzte Gebäude auf unserem Rundgang - okay, die Reste davon - das Palästra aus dem 3. Jhd.v.Chr.

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Vier säulenhallen mit einem Zentralhof sollen es gewesen sein. Darin Umkleidekabinen und Klassenzimmer für Lehrveranstaltungen, im Hof Übungsgelände für Ringen, Faustkampf und Weitsprung.

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Soweit das Ausgrabungsgelände, da kommen auch ein paar Kilometer Wanderung zusammen. Hin und wieder kamen schon ein paar Tröpfchen hinunter, jetzt fängt es leicht an zu nieseln. Zeit fürs archäologische Museum. Dort gibt es alles mögliche aus den Ausgrabungen zu sehen, wie Werkzeuge, Statuetten und Tontöpfe. Am beieindruckendsten ist die - unvollständige- Rekonstruktion der Giebel des Zeustempels.

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Nach all der Kultur haben wir uns eine Erfrischung verdient. In einem der vielen Cafes trinken wir einen doppelten Cappuccino. Es nieselt immer noch. Im Supermarkt kaufen wir Paprikas ein und erfahren ein weiteres der Dinge, die sich noch nicht sehr geändert haben: in den normal großen Supermärkten gibt es selten Fleischtresen und nur dürftige Auswahl in der Tiefkühltruhe. Also begeben wir uns auf die Suche nach einem Fleischer. Dazu muss man sich entweder die Zeichen κρεοπώλης  merken und/oder wissen, wonach man Ausschau halten muss. Nämlich einem Laden, der außer dem Tresen leer ist. Manchmal hängen noch Haken an der Wand. Der Fleischer sitzt im Stuhl davor und quatscht mit den Nachbarn.  Erst, wenn man sagt, was man möchte, kommt er in den Laden und holt das entsprechende aus dem Kühlraum  ;D Neu allerdings: auch die älteren verstehen Englisch -zumindest pork, lamb, chicken oder steak  ;) Hack kriegt ihr als Bifteki.

Wir wandern zurück zum Campingplatz. Leider wächst sich der Niesel zum Regen aus, also kein Poolbesuch mehr.

Heutige Etappe:



PS: Insgesamt war es unerwartet ruhig und leer in Olympia, obwohl der Parkplatz an der Stätte gut belegt war.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Christina am 16. Juli 2019, 17:54:22

Eines können wir schon festhalten:  immer noch darf oft keinerlei Papier in die Toiletten geworfen werden, das gehört in den Abfallbehälter daneben.

Das war auf den Azoren auch so, leider habe ich es aber so oft vergessen, das ist irgendwie ein Automatismus das Papier in die Kloschüssel zu werfen, auch wenn man wenige Sekunden vorher das Schild "bitte nicht in die Toilette" gelesen hat. Na ja, gegen Ende des Urlaubs bin ich dann besser geworden.

Eigentlich stöbere ich in letzteren ganz gerne mal, aber ich mag es nicht schon auf der Strasse animierend angesprochen zu werden  :P   


Puh, so etwas mag ich auch überhaupt nicht, hätte nicht gedacht, dass das in Griechenland so ist.

Die Olympia Ruinen haben mir gut gefallen, sehr interessant und dann auch noch so fotogen.

Interessant die Sache mit dem Fleischer, ist ja eigentlich schön, dass es auch innerhalb der EU noch Gegenden gibt, wo sich die großen Supermarktketten noch nicht durchgesetzt haben (aber gut, dass der Fleischeinkauf dann trotzdem ohne Griechischkenntnisse möglich ist).
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 17. Juli 2019, 23:14:00
Hallo auch noch an die Nachzügler  :winkewinke:

Das automatische bzw. unbewusste Papier ins Klo werfen ist mir auch oft genug passiert  ::)

Zum Glück war die Anquatscherei -Kaltakquise nennt der Gatte das - nur in Olympia so auffallend. Auch  die (afrikanischen) Sonnenbrillen-Badetücher-Klamotten und Co Verkäufer an den Stränden waren in Griechenland sehr viel seltener, also so gut wie nie, anzutrefffen.

Zitat
nteressant die Sache mit dem Fleischer, ist ja eigentlich schön, dass es auch innerhalb der EU noch Gegenden gibt, wo sich die großen Supermarktketten noch nicht durchgesetzt haben (aber gut, dass der Fleischeinkauf dann trotzdem ohne Griechischkenntnisse möglich ist).

Ich wünschte, bei uns gäbe es noch mehr Fleischereien. Wenn man weiß, wie und wo, klappt das in Griechenland ganz gut mit der Fleischversorgung. War nur bei unseren ersten Reisen dahin ein Problem; Sprachverständigung schwierig und nix, auf das man drauf zeigen konnte, was man haben will  ;) Jedoch beruhigend zu wissen, dass alles - auch der Fleischwolf-Kopf für Hack -  immer kalt aufbewahrt wird.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Christina am 18. Juli 2019, 17:53:40

Zum Glück war die Anquatscherei -Kaltakquise nennt der Gatte das -

Sehr treffend  :totlach:
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 20. Juli 2019, 01:18:37
23. bis 30. Mai   Gialova: Rollertouren & Relaxing


Der gestrige Regen zeigt deutliche Dreckspuren, nicht nur am Wohnmobil, auch auf dem Rucksack, der Jeans und sogar der Kamera.  :o Aber was solls: Endlich Sonnenschein und blauer Himmel!  8) Nur die zuhause in der 16-Tage-Vorschau angezeigten Temperaturen von 33 Grad waren reichlich getrommelt.

Sehr zuvorkommender Service am Campingplatz. Dem Gatten auf der Jagd nach Brot zum Frühstück wird gesagt, er möchte sich einen Moment gedulden. Nein, sie müssen keins aufbacken, einer schwingt sich aufs Moped und besorgt welches.  ;D

Nach einem gemütlichen Frühstück – auch hier mit Blütenduft – machen wir uns auf dem Weg zurück zur Küste. Wegen des Einbahnstraßensystems der Ortsdurchfahrt kommen wir nun auch an dem großen Parkplatz vorbei. Wow, mindestens ein Dutzend Reisebusse stehen dort. Da wird heute an der Ausgrabungsstelle einiges mehr los sein!

Bei einem Zwischenstopp bunkern wir beim Lidl in Kyparissia ein paar Vorräte, hauptsächlich Mineralwasser und Fleisch. Denn in den kleineren Orten findet man oft keinen Fleischer. Dann geht es weiter nach Gialova zum Camping Erodios (http://erodioss.gr/). Der liegt am so genannten Ntivari (Golden Sand) Beach. Wir sind zeitig dort und bekommen so noch einen Stellplatz direkt am Strand; zumindest für fünf Tage, danach ist der reserviert. Ich dachte erst, das reiche ja auch, doch es kommt etwas anders.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_36495bjee.jpg)

Den Rest des Tages, sowie den ein oder anderen der folgenden, verbringen wir am Strand bzw. vor unserm Wohnmobil.

Etappe:



Das Wetter bleibt uns hold mit blauem Himmel und Sonnenschein, nur weht meist eine ziemlich s-teife Brise. Gut für die (Kite)-Sufer, weniger für mich; ab und an ist doch eine wärmende Strickjacke von Nöten. Der Gatte wagt sich zwar schon ins Wasser, doch ich verzichte dankend.
Eine Erkältung und der Stress der letzten Wochen lähmen meine Unternehmungslust. Ganz wie bei einem alten Loriot-Sketch "ich will hier einfach nur sitzen"  ::)
Nicht überlegen, was man machen könnte, nicht überlegen, was wir kochen wollen und dafür einkaufen müssen. Kurzzeitig fühle ich mich reif für eine Kreuzfahrt.

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Hausstrand

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3647b6yk34.jpg)
Blick über die Bucht

Immerhin kann ich mich dann doch noch zu der ein oder anderen Rollertour aufraffen (später mehr). Und zu einer Wanderung über den Strand nach Gialova. Dazu müssen wir einen reissenden Strom queren  - okay, das war jetzt schamlos übertrieben. Es war nur ein Flüsschen, wadentief, doch schon mit einiger Strömung  :floet: Der Ort selbst besteht aus einigen Ferienunterkünften, einer Mole und einer kleinen Strandpromenade, an die sich Restaurants an Cafes an Bistros reihen. Nur eine Eisdiele fehlt leider.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2408a71k2o.jpg)

Wir fragen uns, ob die jemals alle voll besetzt sind und wie bevölkert es dann in der Gegend sein müsste. Wir wählen dann ein Cafe mit gemütlichem Lounge-Sofa für eine Erfrischung. Zum einen eines der Lieblingsgetränke der Griechen: Nescafe Frappe; im Prinzip aufgeschäumter kalter Kaffee mit Zucker und/oder Milch, manchmal noch mit Eiswürfeln serviert. Kersten hat beobachtet, dass die dazu tatsächlich irgendein Nescafepulver nehmen. Recht erfrischend und oft koffeiniger als erwartet.  Zum anderen habe ich Appetit auf eine Waffel; unter "haselnut praline cookie" kann ich mir nicht viel vorstellen, lassen wir uns mal überraschen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_gialova1lljwe.jpg)

Heraus kommt Waffel mit sehr viel Nutella, Puderzucker und Keksbröseln. Sehr lecker, zumindest anfangs. Irgendwann wird es mir doch viel zu süß, ich muss nebenher all das Wasser, das immer mit Kaffee zusammen serviert wird, dazu trinken. Danach bin ich pappensatt und mag den Rest des Urlaubs kein Nutella mehr sehen.  ::) In einem Nebengässchen sehen wir dann doch noch einen laden mit dem üblichen Strandgedöns und Postkarten.

Uns gefällt der Campingplatz; die Stellplätze sind ordentlich unterteilt, zum Teil schattig, die Sanitärs sauber, der Mini-Markt gut bestückt, nettes Personal und ein gutes Restaurant. Dort waren wir einmal, da hatte ich eine große Portion sehr leckeren gegrillten Lachs mit Gemüse und für den Gatten gab es sogar Gyros. Außerdem haben wir noch nicht alles in der Gegend gesehen, also verlängern wir drei Tage. Dazu müssen wir den Stellplatz wechseln. Hätten wir gewusst, dass unser Nachbar an dem Mittag abreist, hätten wir nur ein Stück vor rollen müssen. So aber sind wir vier Plätze landeinwärts gezogen.

Ging es die ersten sechs Tage recht beschaulich auf dem Platz zu, fielen dann die Rentner ein. Hier ein Camper-Stammtisch, dort ein Trupp mit drei WoMos, zwei fette Clouliner, dieser und jener. Zum ersten Mal wurde mir bewusst, wieviele Leute mittlerweile mit WoMo unterwegs sind. Und mit was für schicken; ruckzuck stand da ein Milliönchen auf dem Platz (oder auch zwei). Cool fand ich da das Pärchen, das unseren Stellplatz reserviert hatte: beide gut in die 70 und mit VW-Bus unterwegs.  8)

Wir fanden einigen Stoff zum Lästern, den verbreite ich hier aber lieber nicht weiter. Kommen wir stattdessen zu den Rollertouren ...

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Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Silvia am 20. Juli 2019, 10:02:18
Wir fanden einigen Stoff zum Lästern, den verbreite ich hier aber lieber nicht weiter.
oh doch   :bitte:     :toothy9: :toothy9: :toothy9:
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Ilona am 20. Juli 2019, 15:04:25
Der Strand gefällt mir sehr gut, da hätte ich auch "einfach nur sitzen wollen". Schließlich hattet ihr doch Urlaub.

Die Nutella-Waffel hätte ich verschmäht. Ich mag Waffeln nur ohne alles oder wie in den USA mit Erdbeeren und Cream :sabber:.

Das mit dem ToPa in den Eimer werfen kennen wir von den Mexiko-Reisen und in Peru war es genauso. Die haben halt keine Kanalisation wie wir und da verstopft das Papier nicht nur die schmalen Rohre, sondern auch die Sickergruben. Das ist jetzt nach der Nutella-Waffel kein leckeres Thema, aber es gehört doch zu dem einen oder anderen Land dazu.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 21. Juli 2019, 01:04:52
Gialova Rollertouren - Pylos

Unsere erste kurze Tour führt uns in das nahegelegene Städtchen Pylos, das uns in der Bucht quasi  gegenüber liegt (siehe obiges Foto).  Auf Asphalt sind es knapp 10 km, wäre auch mit dem Fahrrad zu schaffen, wenn man sehr sportlich ist. Es gilt nämlich einen Hügel mit 10% Steigung zu erklimmen.  8) Pylos liegt am Südende der gleichnamigen Bucht, die zum Meer hin noch durch das Inselchen Sfaktiria abgeschirmt wird. Ein schöner Naturhafen, den auch schon die alten Griechen zu schätzen wussten. So fand man ein paar Kilometer nordöstlich einen Palast aus mykenischer Zeit, den der Archäologe Nestor zugeordnet hat, der in Homers Geschichte über den trojanischen Krieg erwähnt wird als "König vom sandigen Pylos". 425 v. Chr. fand in der Bucht eine bedeutende Seeschlacht statt, im Krieg zwischen Athen und Sparta (die ersteren haben gewonnen).

Wir parken an der modernen Marina. Auch Wohnmobile finden dort gut Platz.

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Etwas Altes sehen wir auch  ;)

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Am Ufer entlang schlendern wir zum Westende des Ortes, unterwegs auch hier wieder viele Restaurants und Cafes.

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Pylos vom Westend aus

Hier führt ein Wanderweg mit ein paar Stufen eine Ecke den Hügel hinauf zum Neokastro, der neuen Burg. 1571 errichten die Osmanen die Festung, bestehend aus einem Kastell und einer ummauerten Siedlung. Immer mal wieder wurde sie teilweise zerstört und neu aufgebaut. Denn seit der Zeit der Kreuzzüge im 13. Jhd. wechselten sich Osmanen und Venezianer mit der Herrschaft über den Ort ab. Aus dieser Zeit stammt auch der zweite Name Navarino. Für den Eintritt zahlen wir 6 Euro pro Person.

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Durch eines der alten Tore in der Festungsmauer betreten wir die Anlage. Die ersten Gebäude, die wir sehen sind neueren Datums. Sie wurden im Auftrag des französichen Oberbefehlshaber der Alliierten im griechischen Freiheitskampf 1827 errichtet. Das war zu der Zeit, als die zweite bedeutende Seeschlacht in der Bucht stattfand. Und zwar zwischen ägyptisch-türkischen Schiffen einerseits und britischen, französischen und russischen auf der anderen. Es war die letzte Seeschlacht, die ausschließlich zwischen Segelschiffen ausgetragen wurde. In einem der so genannten Maison Quarters können wir eine archäologische Ausstellung, in einem anderen eine zu den antiken Schiffswracks der Gegend und den Funden darin besichtigen.

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Von der alten Festungssiedlung, die im 17. Jhd. etwa 600 Häuser, 85 Geschäfte, einen Gasthof, ein Bad und zwei Moscheen zählte, ist wenig übrig geblieben. Alte Bäume, Blumen und die alte Moschee, die je nach herrschender Macht auch als Kirche diente.

Kirche Metamorphosis tou Sotiros (Transfiguration of the Savior)

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Große Teile des Boden waren mit dieser fliederfarbenen Pflanze bedeckt

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Mohn gibts auch

Ein Blick hinüber zur Insel Sfaktiria mit Sea Arch

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Zum Kastell müssen wir noch ein Stück den Hang hinauf laufen.

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Auch damals gab es schon Mauerkritzler  ;)

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Von dort oben haben wir nochmal eine schönen Blick auf die Moschee-Kirche und die Navarino Bucht.

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Die Straße entlang schlendern wir zurück in den neuen Ort und landen bei zentralen Platz.

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Hier hoffen wir, sowas wie eine Eisdiele zu finden bei all den Schirmen und Stühlen, die hier stehen. Doch es bleibt wieder mal bei einer Eiswaffel auf die Faust.

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Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 21. Juli 2019, 01:30:02
... oder wie in den USA mit Erdbeeren und Cream :sabber:.

Ohja, diese Waffeln sind lecker. Ich weiß noch, wie ich gestaunt habe, als mir diese "Erdbeertorte" das erste Mal drüben serviert wurde   :happy:

Wir fanden einigen Stoff zum Lästern, den verbreite ich hier aber lieber nicht weiter.
oh doch   :bitte:     :toothy9: :toothy9: :toothy9:

 :evil: na gut ein paar Stichpunkte.... Schwäbische Hausfrauen, die jeden Morgen WoMo Großreinemachen  ::) ; Stellplätze, die einfach keinen Süden haben (wenns denn nach der Satellitenschüssel geht)  ;D ;  Auffahrkeil-Dramen; Ibu600-Schlucker, die mit dem Fahrrad nach Pylos wollen (ich erinnere: 10% Steigung); der mobile Lattenzaun; der Trend zum Sackkleid für die Frau 60+ ...

Hoffentlich bin ich jetzt niemandem auf den Schlips getreten. Wahrscheinlich bieten wir selbst auch genug Lästerstoff  8) Zwei Moppel auf dem Moped und erst die Teddy-Parade  ;D
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Silv am 21. Juli 2019, 14:56:16

Hoffentlich bin ich jetzt niemandem auf den Schlips getreten.

Ganz bestimmt nicht... ;D Amüsant finde ich die "Auffahrkeil-Dramen". Da musste ich auch schon über uns selbst lachen, wenn Andy mir Anweisungen gibt, mit welchem Abstand ich die Dinger vor welches Rad legen soll. Bei anderen beobachten wir das auch immer gerne.  ::)

Und dass immer mehr Wohnmobile unterwegs sind, ist uns auch schon aufgefallen. Wir sind ja erst seit etwa 5 Jahren als Camper unterwegs, aber selbst in dieser Zeit ist der Anstieg schon groß...
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 21. Juli 2019, 20:36:59
Gialova Rollertouren:  Voidokilia Beach & Methoni

Unsere zweite Tour führt uns zur Voidokilia  - übersetzt Ochsenbauch – Bucht. Der Name geht wohl zurück auf eine Legende, nach der Hermes die Ochsen seines Bruders Apollon gestohlen und in einer Höhle an dieser Bucht versteckt hat. Vom Campingplatz aus führen zwei Wege nach Voidokilia: zum südlichen Ende bis zum Ende der Straße fahren und dann zu Fuß weiter (so von uns 2007 erradelt)  oder direkt über den Strand hinwandern; zum nördlichen Ende motorisiert. In beiden Fällen muss die Divariou Lagune umgangen werden. In dieser kann man besonders während des Vogelzugs viele Vögel beobachten. Wir hatten damit bisher wenig Glück

Wir kommen also von Norden her an den Strand. Das besondere an der Bucht ist, dass sie beinah kreisrund ist und nur einen kleinen Zugang vom Meer aus hat. Deshalb nennt man sie auch die Omega-Bucht Ω. Außerdem bietet sie Sanddünen, flaches, daher schön warmes, und klares Wasser. 

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Wir nehmen ein kleines Sonnenbad, Kersten dann auch noch ein richtiges, während ich nur Wasser trete.  8) Dann spazieren wir zum Südende der Bucht.
 
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Blick zurück zum Nordende

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der enge Zugang zum offenen Meer

Schließlich gehts es nur noch nach oben weiter, die Düne empor.  :schwitz: Es lohnt sich aber für die Aussichten

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Stopp auf halben Weg

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Blick Richtung Pylos

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Divariou Lagune

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Weiter oben am Hügel die besagte Höhle aus der Hermes-Sage.  Andere Legende sprechen von der Nestor Höhle; es wird angenommen, dass Voidokilia das sandige Pylos aus der trojanischen Homererzählung war. Noch weiter oben sieht man die Überreste der alten Festung Paleokastro. Sie stammt aus der Zeit nach den Kreuzzügen, als die Franken die Peloponnes beherrschten. Sie wurde dann von spanischen Abenteurern erobert, danach von Venezianern und letztlich von den Osmanen. Nach einem Bombardement 1572 wurde die Burg verlassen und das Neokastro gebaut.

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Von oben soll man tolle Aussichten haben, doch von hier aus ist der Weg wohl eine ziemliche Kletterpartie. Einfacher geht das Hochwandern vom Gialova Strand aus, doch dazu waren wir zu faul   :floet:

Relaxen wir doch lieber noch ein wenig am Strand  ;D

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Die dritte Tour ist länger als die vorherigen, rund 20 km einfache Strecke. Es geht an Pylos vorbei weiter nach Süden; gleich hinterm Ort kurzer Fotostopp beim alten Aquädukt. Das soll 1696 erbaut worden sein zur Wasserversorgung im Neokastro.

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Weiter gehts durch gebirgige Gegend mit vielen Olivenbäumen. Ich hätte Kerlies GoPro mitnehmen sollen für ein paar Aufnahmen während der Fahrt. Wandern könnte man hier bestimmt auch gut, ich weiß aber nicht, ob es offizielle Wege gibt. Den Kauf eines Wanderführers habe ich mir diesmal gespart. Unser Ziel ist Methoni, eine kleine Hafenstadt am südwestlichen Zipfel der Peloponnes. Sie hat eine ähnlich wechselvolle und lange Geschichte wie Pylos, sowie ebenfalls eine Festung, diese von den Venezianer erbaut. leider ist dort ausgerechnet heute Ruhetag.  ::) Nicht ganz so tragisch, wir waren schon öfter hier.

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Zumindest können wir außen an den Festungsmauern lang spazieren.

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Im zweiten Weltkrieg nutzte die deutsche Wehrmacht die Festung als Stützpunkt, sie wurde durch die Bombadierung der Alliierten stark beschädigt. Das moderne Methoni entstand dann etwas weiter landeinwärts. Von der Südspitze der Festung führt ein steinerner Weg zu einem Meeresturm, eine eigene kleine Burg. Dieser Turm markiert die Hafeneinfahrt, diente als Wachturm und wohl auch als allerletzte Zuflucht. Er ist das Wahrzeichen Methonis und heißt Burtzi.  8)

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und heuer von außen

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im Hintergrund die Insel Sapientza

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Die Strandbar, in der wir 2001 waren, ist leider nur noch ein Wrack. Auf eine Erfrischung kehren wir darum in ein Cafe am zentralen Platz ein. Es gibt Frappe, für den Gatten eine Waffel mit Eis und für mich ein Bounty-Crepe: Schoko, Kokosraspeln und Bananen - sehr lecker  :sabber:  (das war zeitlich vor der Waffel in Gialova  ;) ).


Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Ilona am 22. Juli 2019, 17:42:19
Der Strand und das klare Wasser in der Bucht ist super. Da fehlte nur ein großer Sonnenschirm, zwei Liegen und ein Kellner mit Free Drinks  :toothy9:.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Christina am 22. Juli 2019, 18:47:41
Sehr schöne Ausflüge habt ihr gemacht - die Ochsenbauchbucht sieht toll aus und die Festung direkt am Wasser gefällt mir auch - witzig das alte Foto.

So einen Standplatz direkt am Strand zu bekommen, ist wirklich Glück, schade aber, dass so ein doofer Zaun dazwischen war.

Waffeln und Frappé hören sich sehr lecker an - kein schlechter Eis-Ersatz.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 25. Juli 2019, 01:49:34
Der Strand und das klare Wasser in der Bucht ist super. Da fehlte nur ein großer Sonnenschirm, zwei Liegen und ein Kellner mit Free Drinks  :toothy9:.

Schön wärs  ;D Leider kam niemand mit Cocktails oder wenigstens einem Ouzo vorbei 

- witzig das alte Foto.

Hach, wenn man bedenkt, dass der kleine Kerl da auf Kerstens Schultern grad Abi gemacht hat ... wie doch die Zeit fliegt

Doch jetzt zur letzten

Gialova Rollertouren:  Polylimnio Falls

Nachdem die Tour nach Methoni ganz gut geklappt hat, wagen wir eine noch längere, knapp 25 km einfach diesmal.  Das mag euch jetzt nicht besonders viel vorkommen, doch mich strengt die ungewohnte Haltung auf dem Sozius doch etwas an.  ::) Da bewundere ich die Biker, die das hunderte Kilometer aushalten können. Vielleicht bin ich auch noch etwas verkrampft, obwohl mir das Rumbritzen mit dem Roller mittlerweile richtig Spaß macht.  8)

Unser heutiges Ziel stand mit Foto und km-Angabe auf dem Campingplatzplan, in Reiseführern hatte ich noch nichts davon gelesen. Ein bisschen googeln, wie wir dahin kommen und schon geht’s los.

Erstmal den Berg hoch und dann grob Richtung Osten. Wieder schade, dass ich unterwegs nicht filmen kann. Ich hab mir nur gemerkt, wo wir abbiegen müssen, nicht die Orte unterwegs. Der Kilometerzähler zeigt schon mehr an als erwartet, haben wir etwa ein griechisches Schild verpasst?  :gruebel: Wir fahren trotzdem noch ein Eckchen weiter. Tatsächlich kommt der Ort Kazarma erst noch und die gewünschte Abbiegung nach rechts, sogar richtig beschildert! Wir folgen den Schildern weiter durch einen niedlichen Ort, eine enge, ziemlich schlaglöchrige Straße entlang, dann eine Schotterpiste und gelangen schließlich zu einem relativ großen Parkplatz. Mit dem WoMo würde selbst der Gatte hier auf keinen Fall langfahren wollen, andere haben da weniger Hemmungen: zwei gar nicht mal so kleine stehen hier.

Die Strecke:



Die Gegend hier am Trailhead

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So; laut einer Beschreibung im Netzt gibt es jetzt bei einer Hütte einen schattigen Weg oder man kann einer Schotterpiste weiter folgen. Wir sehen keine Hütte, nur ein Cafe; keinen irgendwie gearteten Weg, nur besagte Schotterpiste. Also gehen wir dort runter, obwohl ein wenig Schatten durchaus willkommen wäre.  :girly:

Letztendlich kommen wir an das Flüsschen Polylimnio und da schauts schon mal ausgesprochen nett aus.

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Der Polylimnio bahnt sicher hier mit Pools und Wasserfällchen den Weg durch eine Schlucht.

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Über Stock und Stein klettern wir flussaufwärts, zweimal müssen wir einen Brückensteg passieren. Von der einen erspähe ich eine Schildkröte. Außerdem hatte ich einen Frosch für Paula im Visier. Doch grad als ich abdrücken will, macht der einen gewaltigen Satz ins Wasser. Das Foto ist daher leider nichts geworden und nachher habe ich keine 

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/froschkllzkbx.jpg)  mehr erspäht.

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Ziel bzw. für uns Wendepunkt ist der Polylimnio Fall

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Hier scheinen auch Leute von oben zu kommen. Der schattige Weg???  Später sehe ich denn bei google-Maps, dass es noch einen zweiten Polylimnio Parkplatz gibt. Der Pool bei dem Fall - und auch die anderen - sollen bei den Griechen beliebt zum Baden sein. Jedoch ist das Wasser, wie ich selbst mit einem kleinen Fehltritt feststellen kann, recht erfrischend  ;)

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Kleine Apfelpause und dann gehts auf gleichem Weg zurück. Wir genießen die Wasserfällchen

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denn die Schotterstraße hinauf zurück zum Parkplatz ist doch recht schweißtreibend  :schwitz: Daher gönnen wir uns in dem Cafe oben auch noch einen Eistee, ehe es zurück zum Campingplatz geht. Polylimnio Falls war ein überraschendes Highlight; irgendwie haben wir nicht mit Wasserfällen auf der Peloponnes gerechnet. Bei Gialova gibt es außerdem noch die Kalamari Falls, die aber schwieriger zu finden sein sollen. Wir haben es auch nicht mehr versucht.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Silv am 25. Juli 2019, 12:42:31

.... Außerdem hatte ich einen Frosch für Paula im Visier...

Mittlerweile denkt wohl jeder von uns bei einem Frosch an Paula  :)

Was würde ich jetzt für solch ein Wasserfällchen geben... Ich sitze gerade im Büro und habe meine Füße auf Kühlakkus stehen  :schwitz:
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Ilona am 25. Juli 2019, 17:00:36
Die Wasserfälle sehen bei der derzeitigen Hitze  :schwitz: sehr erfrischend aus. Ich denke, da würden sich heute jede Menge Leute in den erfrischenden Pools tummeln.

Gut, es waren nur 25 km, aber mir tat der Po schon vom Lesen weh. Ich glaube, dass man die Alpen bis Rimini nur in jungen Jahren auf dem Roller überqueren kann  :toothy9:.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Christina am 25. Juli 2019, 17:46:22
Wasserfälle hätte ich in der Gegend auch nicht vermutet, aber eine schöne Abwechslung zur Küste. Und ja, ich würde mir gerade auch einen kühlen Wasserfall mit einem kühlen Wasserbecken wünschen  :schwitz: - aber der Gedanke daran kühlt schon ein bisschen ab.

Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Silvia am 28. Juli 2019, 14:33:52
Eine wunderschöne Ecke  :)
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Paula am 28. Juli 2019, 16:20:25

.... Außerdem hatte ich einen Frosch für Paula im Visier...

Mittlerweile denkt wohl jeder von uns bei einem Frosch an Paula  :)


Das habe ich beim Lesen auch gerade gedacht, sehr lieb von dir Susan  :)
Meine drei Wochen Urlaub sind jetzt leider rum, morgen geht es wieder in die Arbeit.  :'(
Meinen letzten Frosch hatte ich gestern im bayrischen Wald wo wir  5 Tage verbracht haben. Die Woche davor in Rügen war froschtechnich leider unergiebig aber sonst sehr schön, ich bin gerade dabei die Fotos zu sortieren. Aber das wichtigste ist sowieso dass Josef wieder gesund ist und die Katastrophen für 2019 damit hoffentlich beendet sind.

In Griechenland waren wir 2006, außer Olympia das ich damals ehrlich gesagt ziemlich langweilig fand habe ich noch nichts mir bekanntes entdeckt, wir haben wohl ganz andere Ziele angesteuert, ich kann mich aber nicht mehr an viel erinnern. Was ich aber noch weiß ist dass die meisten Strände enttäuschend schmutzig waren. Das sieht auf deinen Bildern bisher ganz anders aus! Und dass das Essen damals sehr schlecht war weiß ich auch noch, da wäre ich öfter froh gewesen wir hätten selber kochen können, wir waren aber im Hotel mußten also mit den vorhandenen Restaurants vorlieb nehmen.

Die Wasserfallwanderung hat mir sehr gut gefallen, die merke ich mir. Josef hat eine Ex-Kollegin in Griechenland vielleicht besuchen wir die mal (aber nur wenn ich im Lauf deines Berichts den Eindruck bekomme dass es mit der Verpflegung wirklich besser geworden ist...). Ich freue mich auf mehr  :)
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 28. Juli 2019, 21:36:59
Willkommen zurück, Paula! Das klingt ja nach ein paar entspannten Tagen, freut mich, dass Josef wieder gesund ist. Schön, dass du hier dabei bist. 

Dann warst du ja ähnlich lange nicht in Griechenland wie wir. Dreckige Strände haben wir aber auch damals nicht erlebt, soweit ich mich erinnere. Doch ich habe schon den Eindruck, dass die Griechen sich jetzt mit den Touristen etwas mehr Mühe geben.

Am Wasserfall wäre ich die letzten Tage auch lieber gewesen. Immerhin barg die lästige Aufgabe des Keller ausräumens den Bonus, dass es dort schön kühl war.  ::) Jetzt brauch ich aber ein schönes Wannenbad zur Entspannung und vielleicht gehts nachher noch weiter im Bericht.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: serendipity am 28. Juli 2019, 21:59:00
Habe jetzt mal nachgelesen, gefällt mir gut bisher. Ich mag es, wenn man auch etwas geschichtliches einbauen kann, wenn man Lust hat - oder halt den Strand, wenn man keine Lust hat  ;D

Das mit dem WoMo -Boom kann ich aus Schottland nur bestätigen, nur musste ich da manchmal schon mit dem Kopf schütteln. Trotzdem möchte ich selbst, wenn ich in Pension gehe mir einen Campster oder einen VW-Bus zulegen  ;D
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 29. Juli 2019, 13:32:07
Hallo Gaby, willkommen auf der Tour  :winkewinke:

Ganz vergessen, Paula; zum Restaurantstandard kann ich wenig beitragen. Das Essen bei denen auf den Campingplätzen war gut und reichhaltig. In dem einen Restaurant, das wir sonst noch besucht haben, waren meine Lammkoteletts ein Reinfall  :( Kerstens Essen war aber gut.

Weiter geht's:

31. Mai  Quer durchs Taygetos Gebirge

Auch wenn es uns hier auf dem Campingplatz sehr gut gefällt, wird es langsam Zeit etwas weiter zu fahren.  Außerdem ist eh kein Strandwetter; zwar hat der ständige Wind nachgelassen, dafür pustet aber keiner mehr die Wolken weg.  ::)

Die erste Teiletappe führt uns von der Westküste zum messinischen Golf.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_2mystras073kry.jpg)

Wir stoppen im gleichnamigen Ort an einem großen Supermarkt,  um Vorräte aufzustocken und die berühmten Kalamata Oliven zu kaufen. So dürfen sich nur hier in der Gegend geerntete Oliven nennen. Sie sind nicht schwarz oder grün, sondern lilarot, angeblich besonders gesund und schmecken schön würzig.

Kalamata ist der nächste Ort, hier gäbe es auch das ein oder andere zu besichtigen, aber wir wollen mal was Neues sehen. Zudem gibt es in Kalamata keinen Campingplatz, nur einen inoffiziellen Stellplatz am Jachthafen. Das Wildcampen bzw. Freistehen ist in Griechenland eigentlich verboten, es wird aber hier und da außerhalb der Saison toleriert.
Wir umfahren die Stadt auf der Autobahn, um zur Landstraße  Richtung Sparta zu kommen. Das Navi lotst uns da etwas merkwürdig durch Winzlingsstraßen, was den Gatten kurz ins Schwitzen bringt. Er meckert, was ich denn da für eine komische Strecke ausgewählt habe, doch wir finden dann noch die zweispurige 82.

Die entpuppt sich als ausgesprochen interessante Bergstraße quer duch das Taygetos Gebirge. Dies ist einer der Gebirgszüge auf der Peloponnes und trennt Messenien von Lakonien. Zu ihm gehört auch der höchste Berg der Halbinsel, der Profitis Ilias, mit 2407 m. Ab jetzt scheint wieder die Sonne. Wir folgen zunächst der Schlucht des Nedontas.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_2mystras1axj8f.jpg)
Sehr weit oberhalb

Wie in Schottland gibt es Straßen kreuzende Schafe  8)

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Hier und da zweigen kleine Straßen und Schotterwege ab zu Klöstern und zu Climbing Centern. Das Taygetos ist ein beliebtes Wanderrevier, was ich mir gut vorstellen kann. Leider gibts an der Straße kaum Haltemöglichkeiten

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Tatsächlich mal ein Ort

Es geht hinauf zum Lagadha Pass. Ganz schön weit hinauf ist unser Empfinden, leider habe ich keine Höhenangaben gefunden

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Es fehlt natürlich nicht an Legenden zum Taygetos. So hat Zeus in Gestalt eines Schwans hier Leda, Frau des spartanischen Königs, verführt. Je nach Auslegung wurden dabei entweder Kastor und Pollux (lateinische Namen) gezeugt oder nur einer von ihnen und die schöne Helena aus der Trojasage. Auch der Nymphe Taygete stellte Zeus hier nach Sie versuchte sich zu schützen, indem sie sich in eine Hirschkuh verwandelte. Klappte leider letztlich nicht, sie verlor ihre Jungfräulichkeit und brachte den ersten Lakoner zur Welt. Nach ihr wurde das Gebirge benannt.
Etwas brutaler ist die Geschichte, nach der die hart kämpferischen Spartaner hier ihre schwächlichen Söhne zu Tode stürzten.

Der Profiti Ilias kommt in Sicht

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Von nun an geht's bergab

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Auch Ziegen kreuzen

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Auf der gesamten Strecke gibt es nur einen Engpass: einen Tunnel und überhängende Felsen. Laut Schild an der Einfahrt zum Glück mit 4,3m hoch genug.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_2mystrasd2bkeg.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_2mystraseavk4h.jpg)

Unser heutiges Ziel ist allerdings nicht Sparta sondern Mystras. Wir kehren ein auf dem Campingplatz Castleview (http://www.castleview.gr/). Dort ist einiges los, wir finden trotzdem ein nettes Stellplätzchen unter Bäumen. Und bei dem schön warmen Wetter ist noch ein Poolbesuch drin.

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Eine Karte zur Etappe kann ich euch leider nicht bieten. Beim Einbetten springt google immer zu einer anderen Route  >:(


Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Christina am 29. Juli 2019, 17:59:41
Gebirge als Kontrast zum Strand in den Tagen zuvor ist auch nicht schlecht. Schafe hätte ich nicht erwartet, Ziegen schon. Auf jeden Fall ein interessanter Fahrtag.

Hätte ich gar nicht gedacht, dass das Essen in Griechenland nicht gut ist/war. Klar, es kann immer mal einen Fehlgriff geben, aber das griechischen Essen, das es hier in Deutschland in den Restaurants gibt, ist doch immer recht lecker.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Paula am 29. Juli 2019, 18:40:17

Hätte ich gar nicht gedacht, dass das Essen in Griechenland nicht gut ist/war. Klar, es kann immer mal einen Fehlgriff geben, aber das griechischen Essen, das es hier in Deutschland in den Restaurants gibt, ist doch immer recht lecker.

Wir haben damals ein deutsches Paar besucht das nach Griechenland ausgewandert war, die hatten die gleiche schlechte Erfahrung mit dem Essen gemacht. Hier in München haben wir auch einen guten Griechen in der Nähe, wir haben den Unterschied auch nicht verstanden.

An Gebirgsstrecken kann ich mich gar nicht mehr erinnern, in Sparta waren wir aber auch nicht, so eine Gebirgsgegend wo man wandern kann wäre für uns ja eigentlich ein Top-Ziel, vielleicht haben wir damals versäumt einen Wanderführer zu besorgen, wir waren mehr an geschichtlich bekannten Orten.
Was ich noch gut weiß ist dass das Autofahren null Problem war weil überhaupt kein Verkehr war. Unser Navi kannte in Griechenland nur die ganz großen Straßen so dass gar keine Gefahr bestand in enge Gassen zu geraten, also das Fahren war echt easy damals, das hatten wir schwieriger erwartet.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: serendipity am 01. August 2019, 14:39:04
Eine tolle Strecke, die hätte mir auch gefallen.

Auf Rhodos war das Essen durchweg gut.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 02. August 2019, 00:07:54
1. Juni   Byzantinische Festungsstadt Mystras

Die Sonne lacht vom Himmel, es ist schön griechisch warm, der Pool lockt.  8) Doch wir sind ja nicht zum Baden hergekommen, sondern um ein UNESCO Welterbe zu sehen. Außerdem soll man ja nach dem Essen (= üppiges Frühstück) nicht schwimmen.

Kersten fragt noch, ob er den Roller runterschnallen soll. Nö, irgendwo habe ich gelesen, dass es nur 800 m Fußweg sind. Leider war damit wohl der neuzeitliche Ort gemeint, nicht der alte.  Wir dürfen noch rund 1200 m weiter marschieren und das bergauf!  :girly:

Wir besuchen die Überreste einer byzantinischen Festungsstadt. Byzanz = Konstantinopel = Istanbul das weiß ich, genaueres musste ich erstmal nachlesen.
 :read2:
Das byzantinische Reich entstand quasi aus der Osthälfte des römischen Reichs und bestand vom etwa 6. Jhd. an bis 1453 die Osmanen übernahmen. Nach dem 4. Kreuzzug 1202 gründeten Kreuzritter die Höhenfestung Mystras, unterhalb zogen Siedler ein und es entstand eine blühende Stadt mit mehreren tausend Einwohnern. Nach wechselvoller Geschichte war sie jedoch 1825 weitgehend zerstört, die Griechen bauten stattdessen Sparta wieder auf (das liegt ebener).

Wir betreten die Ruinenstadt durch das untere Tor. Eintritt kostet 12 Euro pP Damit wir uns zurechtfinden,  bekommen wir einen Plan. Mit dem konnte ich nun auch die Fotos halbwegs richtig zuordnen (hoffentlich). Unterwegs im Gelände gibt es viele Erklärungstafeln (griechisch und englisch), die helfen sich ein Bild von der damaligen Stadt zu machen.

Unteres Tor heißt, dass auch die Besichtigungsrunde erstmal bergan weiter geht  ::)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_mystras0bfk8j.jpg)

Auffällig schon auf dem Plan: bestens erhalten sind Kirchen, Klöster und der Palast.  ;) Sei es aus Respekt, sei es, weil die Mönche die letzten waren, die gegangen sind. So kommen wir vom unteren Tor ziemlich als erstes gleich zur Hauptkirche von Mystras, der Metropolis Kirche Agios Dimitrios. Sie ist gleichzeitig die älteste Kirche im Ort.

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Gasse zur Metropolis Kirche

Da die Stadt am Hang gebaut war, gab es hauptsächlich gepflasterte Gassen mit Stufen. Die Nutzung von Wagen, Karren oder ähnlichem war in der Festungsstadt nicht vorgesehen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3686dljwy.jpg)
Metropolis von etwas weiter oben
Leider haben wir es versäumt, das Gebäude auch von innen zu besichtigen. Es soll einen netten Innenhof und einige Deckengemälde zu sehen geben.

Die Byzantiner mochten Bögen und Arkarden. Ganz in römischer Tradition gab es unter selbigen wohl Geschäfte und Werkstätten. Das ist ja auch heute noch hier und da beliebt.  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_mystras2aq7knl.jpg)

Ich mag solche Ausflüge in die Geschichte und die Vorstellung, dass zum Beispiel hier unter der Arkade der In-Laden für Togas gewesen ist.  ;D Und schon kommt die nächste Kirche...

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3687xmjlc.jpg)
Evangelistria

das hat nichts mit evangelisch oder katholisch zu tun, sondern mit dem altgriechischem Wort evangelium = frohe Botschaft ein wenig merkwürdig erscheint mir da die Theorie, dass es sich um eine Friedhofskapelle handeln soll

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_mystras3wnjht.jpg)

Kurz danach: die Anlage vom Brontochion Kloster, dem wohlhabendsten und mächtigsten in Mystra. Zu jener Zeit war es recht ungewöhnlich, Kloster in der Stadt zu haben. Meist zogen sich die Mönche eher in die Einsamkeit zurück. Das Brontochion war eine kleine Stadt in der Stadt, zwei Kirchen und etliche Wirtschaftsgebäude. Vermutlich hatte es auch eine große Bibliothek.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_mystras4wzksi.jpg)
die Hauptkirche des Kloster Agioi Theodoroi
gebaut im späten 13. Jhd.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_369214k5v.jpg)

Die zweite Kirche des Komplexes

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_36960ojtb.jpg)
Hodegetria

Deckenmalereien dort

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Es geht weiter bergauf durch die Gassen

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_mystras5fxkfs.jpg)
Monemvassia Gate
mit Blick hinunter nach Sparta

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3698hrkc2.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_37009zjqu.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3705t1kzf.jpg)
Ruinen der "normalen" Häuser

Wir kommen zum Despoten-Palast

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3711tbk9c.jpg)

Er besteht aus Gebäuden aus unterschiedlichen Jahrhunderten. Dort residierte gewöhnlich der zweite Sohn der byzantinischen Kaiser. Der große freie Platz davor wurde für die unterschiedlichsten Zusammenkünfte genutzt. Zum Palast haben wir keinen Zugang gefunden (jedoch nicht gerade intensiv gesucht  ;) )

Waren wir bisher relativ allein im Gelände, kommen uns nun einige Gruppen entgegen. Einige griechische Schüler, die etliches Lehrsames über  sich ergehen lassen müssen  ;) und ein Haufen älterer Amerikaner, brav alle mit Namensschild um den Hals hängend  ;D Wir treffen Marty und Mary sowie John und Jane Smith (nein, nicht die aus dem Film Mr.&Mrs.Smith).

Kurze Verschnaufspause...

Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 02. August 2019, 01:01:53
Mystras - es geht weiter


Und zwar immer noch bergauf  ::)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_mystras6aqksp.jpg)

Eine weitere Kirche

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3713hejfq.jpg)
Agia Sophia

ursprünglich eine Klosterkirche, wurde dann als Palastkapelle benutzt. Innen soll es viele Skulpturen zu sehen geben, war aber leider geschlossen.
Ein Treppchen weiter noch und wir erreichen das obere Tor

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3712x6ke8.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_mystras858jml.jpg)
Blick auf die Bergkette und den Schneeresten darauf

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_mystras7rhjhe.jpg)
ein Häuschen im Grünen
mit freiem Blick auf die umliegenden Hügel

Vom oberen Tor wären es noch knapp ein Kilometer und weitere Höhenmeter hinauf bis zur Burg auf dem Berg. Wegen der Schnappatmung verzichten wir dankend.  :girly:

In einer Runde geht es wieder zurück zum unteren Tor. Die Bilder gleichen sich...

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3715k1jqw.jpg)

Uns läuft noch das Kloster Pantanassa über den Weg, das immer noch aktiv bewohnt wird. Und zwar seit dem 19. Jahrhundert von Nonnen. Merkt man gleich an den vielen Blumen drumherum.  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3719amjel.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3720sskh2.jpg)

Pantanassa ist übrigens ein griechisch orthodoxer Beiname der Maria. Ihr ist das Kloster geweiht.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3723rqkog.jpg)

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_mystrasb85jib.jpg)

Das Ausmaß des Gebäudes sieht man von unten etwas besser.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3729nlk8k.jpg)

Es gäbe noch ein weiteres interessantes Kloster (und Kirchenreste) zu besichtigen, doch wir haben wenig Lust und Kaffeedurst. Auf unserem Marsch hinauf haben wir ein nettes Caferestaurant mit Ausblick gesehen, das Cafe Xenia. Dort kehren wir dann ein; auf Nusskuchen, Frappe für den Gatten und einen leckeren Pfirsich-Smoothie für mich.

Nach all den Bildern der alten Stadt hier auch ein paar vom neuen Ort

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3731z4kg6.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_3732hfjt6.jpg)
Kirche mit sehr weit vorgehender Kirchenuhr

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In Ortsnähe gibt es wohl noch weitere Wanderungen, z.B. in eine Schlucht mit Felsenkirche. Wir haben den Rest des Tages aber lieber wieder am Pool relaxed.  :floet:

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Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Christina am 02. August 2019, 17:56:34
Mystras gefällt mir gut, ist aber doch ziemlich groß und mit erstaunlich vielen Kirchen und Klöstern, da hätte es mir nach ein paar Stunden auf jeden Fall auch gereicht, gut, dass euer Campingplatz einen Pool hatte.

Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Paula am 02. August 2019, 20:49:17
Also im Mystras waren wir damals auch nicht, scheint so dass wir ziemlich viel von Griechenland nicht gesehen haben  :denk:
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: serendipity am 02. August 2019, 23:02:38
Mystras gefällt mir ausnehmend gut - wie lange wart ihr ungefähr zu Fuß unterwegs?
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Ilona am 04. August 2019, 13:38:18
Warum müssen die alten Klosterruinen immer so weit oben sein  :schwitz: !? Nächstes Mal fahren wir doch lieber mit dem Roller  :cool2:.

Ich dachte immer, dass das Essen in Griechenland gut schmeckt :gruebel:. Hierzulande bekommt man ja meist so ein ungewürztes, trockenes Schweinesteak vom Grill mit einem neutral schmeckenden Bauernsalat. Das Beste an Gyros ist meist nur das Tsaziki und deshalb gehen wir äußerst selten zum Griechen essen.

Wenn das Essen im Lande aber auch keine Geschmacksexplosion ist, dann wird Griechenland auf der Liste nicht nach oben rücken  :weissnicht:.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 05. August 2019, 00:02:49
Also im Mystras waren wir damals auch nicht, scheint so dass wir ziemlich viel von Griechenland nicht gesehen haben  :denk:

Es gibt da ja einige Routen und die bekannteren historischen Ziele wie Olympia, Korinth, Delfi und so liegen etwas weiter nördlich. Wir haben auch noch nicht alles von Griechenland gesehen trotz mittlerweile sechs Reisen dorthin.

Mystras gefällt mir ausnehmend gut - wie lange wart ihr ungefähr zu Fuß unterwegs?

In der Ruinenstadt selbst sind wir ungefähr drei Stunden lang rumgelaufen.

Damals zu den Zeiten, als man sich in Griechenland das Essen noch aus der Warmhaltetheke aussuchen musste, war es kulinarisch gewiss kein Höhepunkt.  ::) Vor zwölf Jahren noch gab es äußerst selten in den Restaurants dort Gyros oder Souflaki; das zählte wohl eher als Snack denn als Menu  :weissnicht: Üppige Erfahrungen kann ich nicht liefern; schätze mal, hier wie dort (und überall) kann man Glück haben oder auch nicht.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 05. August 2019, 01:41:24
2. bis 5. Juni  Gythion Bay

Auch der Sonntag beschert uns wieder strahlenden Sonnenschein und sommerliche Temperaturen. Ein bisschen ärgerlich: "Sonntags gibt es kein Brot!" Das ist das allererste Mal, dass wir in Südeuropa so etwas hören.  :o Es ist auch das einzige Mal, dass es tatsächlich sonntags keins zu kaufen gibt. Für den ersten kleinen Hunger haben wir glücklicherweise noch einen Rest, den wir aufbraten.

Heute geht es südlich wieder Richtung Meer. Sparta sieht ziemlich unbelebt aus, da sparen wir uns Stopps. Rechts habe ich dann ein paar nette Ausblicke auf das Taygetos.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_gythion_21_87jzf.jpg)
und als Panorama

Nach einer guten Stunde erreichen wir den lakonischen Golf und die Stadt Gythion.
"Spartanisch" ist ja auf die genügsame und strenge Lebensweise der Spartaner zurückzuführen. Nun will ich natürlich auch wissen, ob das mit dem Wort "lakonisch" und den Lakoniern ähnlich ist.  8) Yepp, ist es:  diese waren bekannt dafür, wortkarg zu sein und sich knapp, aber treffend auszudrücken.  So sandte der Legende nach der Vater von Alexander, des Großen, den Lakoniern die Drohung "Wenn ich euch besiegt habe, werden eure Häuser brennen, eure Städte in Flammen stehen und eure Frauen zu Witwen werden." Lakonische Antwort: "Wenn."    :))

Wir fahren noch eine Ecke weiter zum Strand von Mavrovouni und schlagen für vier Nächte unser Quartier auf dem Campingplatz Gythion Bay (https://www.gythiocamping.gr/de/) auf. Auch hier ist schon mehr los als Anfang des Urlaubs. Wir finden noch ein schönes schattiges Plätzchen.
Die heutige Fahrtstrecke:



Der Campingplatz hat eine nette Poolanlage, die gut besucht ist, denn hier weht wieder eine ordentliche Brise. Dort gibt es auch ein Restaurant (nicht getestet), einen Minimarkt, der noch nicht geöffnet ist (Brot können wir an der Rezeption bestellen) und eine Bar.

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Dort nehmen wir unseren Ouzo-Aperitif. Der wird hier in der Regel ähnlich wie in Frankreich der Pastis serviert: ungekühlt und im größeren Glas. Yamas!

Auch uns lockt der Strand nicht unbedingt zum Baden, aber zum Spazierengehen.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn24499qj3j.jpg)

Und mit dem Roller sind wir auch schnell mal in der Stadt Gythion. Wir halten am Hafen und drehen eine kleine Runde zu Fuß.

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Früher hingen hier immer Oktopusse auf der Leine zum Trocknen. Schien immer wie eine Spezialität des Ortes. Heute ist davon nichts mehr zu sehen. :(

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Ich kann mich auch gar nicht erinnern, ob es beim letzten Besuch hier schon den großen Fähranleger gab  :gruebel: Zumindest haben wir von dem aus gute Aussichten auf den Ort.

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2461fbji6.jpg)

Gythion hat auch eine alte Geschichte, so war es einst in der Antike der Haupthafen vom Sparta. Auch zu römischen Zeiten blüte die Hafenstadt. Nahezu alle baulichen Zeugnisse der Zeit sind allerdings bei einem Erdbeben im 4 Jhd. im Meer versunken. Es gibt noch die Ruinen eines kleinen römischen Theaters, die wir aber nicht besucht haben.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2455oxkml.jpg)

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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_gythion2xjjzh.jpg)

Auf der anderen Seite der Mole: der Leuchtturm.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_gythion72zkws.jpg)

Und wir finden eine Meerjungfrau  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2452a71ji5.jpg)

Auf der Suche nach einem Fleischer bummeln wir durch die Gassen. Geht natürlich wieder leicht bergauf. Wie öfter in den südlichen Ländern liegt Verfallenes und nett Restauriertes dicht beieinander.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2468rcj5p.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2473qukxs.jpg)
Wieso zeigen die Turmuhren verschiedene Zeiten? Und keine stimmt...  :raetsel:

Ein Blick auf das Inselchen Marathonisi mit der Petrus-Kapelle und dem Leuchtturm, sowie die Ostküste des Golfes.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2469_16_9y7kyb.jpg)

Über einen Damm käme man auch auf die Insel, das haben wir leider versäumt.

Auf gewohnte Weise finden wir tatsächlich eine Fleischerei. Ich hätte gern Hähnchenbrust für Penne Alfredo, doch der Herr des Hauses versteht nur die erste Hälfte und kommt mit Keulen bzw. Hühnerbeinen an. Ich nehme dann diese, weil ich nicht wollte, das irgendeine Zeichensprache womöglich missverstanden wird  ;D War dann eine ziemlich chirurgische Arbeit, die Beine in Geschnetzeltes zu zerlegen  ::)

Wir rollern dann noch ans Ende der Hafenpromenade, dort soll es einen Supermarkt geben. Wir finden Salat-Zutaten und griechischen Wein; Hähnchenbrust hätte ich da auch nicht bekommen.

Unterwegs: ein schickes, aber ziemlich schmales Hotel

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Und der Ort von dem Ende aus.

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Fortsetzung folgt

Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Christina am 05. August 2019, 17:45:22
Gythion Bay, der Ort und auch der Strand, sowie die kleine Insel sehen richtig schön postkartenmässig aus. War das Meer zu kalt zum baden, denn der Strand sieht irgendwie richtig einladend aus?

Das mit der Brust vom Huhn hättest du mal den Gatten machen lassen sollen, da wäre es wohl nicht zu Missverständnissen gekommen  :totlach:

Das schmale Hotel ist witzig, aber eigentlich will ja sowieso niemand ein Zimmer hinten raus, da kann man sich die Baukosten dafür gleich sparen - "alle Zimmer haben Meerblick"  :))

Spartanisch und lakonisch, man nutzt es und denkt gar nicht mehr darüber nach, woher die Worte eigentlich kommen.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 05. August 2019, 23:24:37
Allzu kalt war das Wasser eigentlich nicht, jedenfalls nicht, als ich drin rumgewatet bin. Es pfiff aber ein ordentlicher Wind  :windig: der Baden dort ungemütlich erscheinen ließ.
Bei schwierigeren Einkäufen als Steak, Hack und Brot lässt der Gatte gern mir den Vortritt  ::)

Weiter geht's

Ausflug zur Mani

Mani bezeichnet die Halbinsel zwischen messenischem und lakonischem Golf, oft auch als "Mittelfinger" der Peloponnes bezeichnet. Der Landstrich ist geprägt vom Gebirge und galt bis ins 20. Jahrhundert als unwegsam. Er war ideal als Rückzugsort für Piraten und Menschen auf der Flucht vor fremden Eroberern. Die Bewohner waren organisiert in Familienclans, die sich Jahrhunderte lang heftige Blutrachefehden lieferten. Oft dauerten diese mehrere Jahre und endeten mit hunderten von Toten. Darum wohnten die Clans in stark befestigten Wohntürmen, von denen man heute noch einige sehen kann.

Weil es dort sehr wenige Campingplätze gibt und ich die aktuelle Straßenlage nicht recherchiert hatte, wollte ich eigentlich die Mani diesmal auslassen. Von Mavrovouni aus können wir jedoch zumindest  zwei Ziele mit dem Roller anfahren. Dazu geht’s quasi einmal quer über den Finger, auf einer guten Bergstraße einen Pass hinauf und wieder hinunter.

Unser erstes Ziel ist die Tropfsteinhöhle Glyfada bei Pyrgos Dirou. Mit 15,6 km erforschten Höhlensystems ist sie die größte in Griechenland und eine der größten Europas. Sie wurde 1923 von Dorfbewohnern entdeckt und ab 1949 erforscht. Besichtigen kann man nur einen kleinen Teil davon. Wir zahlen 13 Euro Eintritt pP und werden dafür rund 25 Minuten mit dem Flachboot durch die Höhle gestakt. Da wir nur zu zweit sind, können wir gleich in einen Kahn einsteigen und haben uns so an den Busladungen Kreuzfahrer vorbei gemogelt  8)

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Viel erzählt unser Führer nicht und das Wenige nur auf Griechisch. Netterweise übersetzen zwei unserer Mitfahrer uns das ins Deutsche. Daher kann ich nur wenig Informationen zu den Bildern liefern.

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Meist gleiten wir über ziemlich flaches Wasser, es gibt aber auch tiefe Stellen bis 30 m, so ich micht recht erinnere. Im nicht touristischen Teil erreichte ein Höhlentaucher Tiefen bis zu 78 m.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_254283k4k.jpg)
Bluttropfenkammer oder so ähnlich  :gruebel:

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Nach einer Weile kommen wir uns vor wie im Labyrinth. Und manche Durchfahrten scheinen so eng, dass wir unwillkürlich die Köpfe einziehen.

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Wir legen an anderer Stelle an, von dort führt uns ein kurzer Fußweg wieder ans Tageslicht. Hier können wir die Tropfsteingebilde etwas näher betrachten.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2555dpkqj.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2557hdjdn.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2561iikl5.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_imgp0016w9j9p.jpg)
es tröpfelt

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_img_2562zzk2q.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_imgp0015qjkvq.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_imgp0017yrk5u.jpg)

Die Glyfada Höhle ist eine der interessantesten, die wir je besichtigt haben. Besonders Spaß macht natürlich die Bootsfahrt.  8) Über einen Küstenweg oberhalb der Bucht von  von Dirou kommen wir zurück zum Höhleneingang. Dort gibt es auch eine Cafeteria, in der wir uns mit einem Frappe stärken. Jetzt holen uns langsam auch die Kreuzfahrer ein  ;)

Blick auf die Bucht mit zwei Kiesstränden, einer Kapelle und einer Bauruine unbestimmten Zweckes.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2479a4bka1.jpg)

Der griechische Kampf um die Unabhängigkeit  von der türkischen Herrschaft begann 1821 auf der Mani. Unter anderen erinnert dieses Denkmal an die Kämpfe.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_imgp0001ad0k7g.jpg)

Im Juni 1826 versuchten die Truppen des Ibrahim Pascha am Strand von Dirou zu landen und den Freiheitskämpfern in den Rücken zu fallen. Doch sie trafen auf die entschlossen Frauen der Mani, die herbeieilten um die Attacke zurückzuschlagen, nur mit Sensen und Steinen bewaffnet.

Auf der Rückfahrt halten wir in Areopoli, dem Hauptort der Mani, benannt nach dem Kriegsgott Ares. Hier startete im März 1821 der Freiheitskämpfer Petros Mavromichalis zusammen mit anderen Manioten dem Kampf für eine unabhängige griechische Republik.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn24952zjm0.jpg)
sein Denkmal auf dem Marktplatz

Hier oben auf 255 m Höhe ist es leider ziemlich bewölkt. So wirkt der Bummel durch den denkmalgeschützten Ort etwas trist. Während anderswo in Südeuropa in ähnlich alten Orten die Gemäuer Kräuter-, Tonwaren-, Schnickschnack- oder sonstige Lädchen beherbergen, scheint es hier nur Kneipen zu geben. Und wieder keine Eisdiele  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn24882zkee.jpg)  (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2493ekktx.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn249009kwk.jpg)
ein kleiner Wohnturm

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2492oij6f.jpg)
Turm der Agios Taxiarchos
hier hissten die Manioten Freiheitskämpfer die Fahne mit der Losung "Sieg oder Tod"

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2494ak3jvf.jpg)
Panagia Kirche

Es schaut immer mehr nach Gewitter aus, also sehen wir zu, dass wir wieder zum Campingplatz kommen. Dort auf der anderen Bergseite scheint auch wieder die Sonne  ;D


Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 06. August 2019, 00:33:41
Gythion Bay - "Shipwreck Beach"

Ein zweiter Rollerausflug führt uns zum Strand von Valtaki, der einen ungewöhnlichen Blickfang bietet.

Im Dezember 1980 lief der Frachter Dimitrios in den Hafen von Gythion ein, weil der Kapitän schwer erkrankt war und ärztliche Versorgung brauchte. Das Schiff war in erbärmlichem Zustand,  die Crew hatte kein Geld für die Hafengebühr. Da es zudem angeblich ein Schmuggelschiff war, beschlagnahmte es die Hafenpolizei, schleppte es aus dem Hafen und ließ es in der Bucht ankern.  Ein schwerer Sturm riss den Frachter von der Ankerkette und trieb ihn 5 km nördlich an den Strand. Dort rostet er nun vor sich hin.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2496asokat.jpg)

Wrack von allen Seiten  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2498eaknx.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2499nbjm7.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2500v1k8l.jpg)

Der Strand selber hat schönen Sand, nur der Einstieg ins Meer über die Felsplatten ist etwas schwierig. Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt mit einem großen Strandrestaurant. Dort können wir gemütlich sitzen, doch die Preise sind ziemlich happig. 

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2505psjge.jpg)

Trotzdem ein schöner entspannter Nachmittag  8)  Noch einen Blick zurück

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2506_21_94jjbv.jpg)

Der Parkplatz zum Strand ist übrigens einer der Stellen, an denen das Freistehen bzw. Wildcampen toleriert wird. Und so stehen dort auch einige Wohnmobile und -wagen.  Einmal mehr erschließt sich uns nicht der Charme dieser Art des Campens  :raetsel: Die stehen hier dichter beieinander als wir auf dem Campingplatz, Meerblick hat so richtig auch keiner, kein ordentliches Klo (es sei denn die belästigen das Restaurant), (Kalt) Duschen an der Strandbrause... Da zahle ich doch lieber 20 Euro die Nacht.  ::)


Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Silv am 06. August 2019, 13:28:01
Mit dem Boot durch die Tropfsteinhöhle stelle ich mir auch schön vor. :)

Das Schiffswrack ist aber echt ein schönes Fotomotiv!

Auf deinen Fotos sehe ich wenig Menschen - war da allgemein nicht viel los?
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Christina am 06. August 2019, 17:42:39
Mal was anderes, mit dem Boot durch die Tropfsteinhöhle, ich kenne es nur als Kombination zu Fuß und kleines Stückchen mit einem Boot. Etwas störend sind diese orangenen Teile im Wasser, vermutlich Rettungsinseln, aber sonst sehr beeindruckend.

Das Schiffswrack ist klasse!
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Ilona am 06. August 2019, 19:35:17
In Ungarn sind wir schon mal mit dem Boot in so einer Höhle unterwegs gewesen. Toll, dass es sowas auch in Griechenland gibt. Angst in engen Räumen sollte man allerdings nicht haben.

Schade, dass so wertvoller Schiffsschrott am Strand vor sich hin gammelt. Aber schon wieder eine Sehenswürdigkeit mehr für die Touristen.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 08. August 2019, 22:25:23
Zitat
Auf deinen Fotos sehe ich wenig Menschen - war da allgemein nicht viel los?

Tatsächlich war es sehr viel ruhiger als die Male, die wir im August dort in der Gegend waren. Beispielsweise zum Vergleich

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/obucht200791knb.jpg)

und heuer
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2384bg2k6g.jpg)

Vielleicht waren zumindest am Strand auch weniger Leute, weil sie wie wir wegen  :windig:  nicht dorthin gegangen sind.  8) Näher an den größeren Städten dran wurde es dann am Wochenende voller. Bei den Besichtigungen kam es drauf an, ob und wieviel Reisebusse vorfuhren (Binsenweisheit, ich weiß  ;) ) Wir haben es auch gemerkt, als in Süddeutschland die Pfingstferien begannen.


Tja, für die Fotos sind die orangenen Dinger wirklich nicht schön. Ich hatte die immer als Puffer angesehen, dass die Boote keine Stalag(t/m)iten andätschen. Doch als Rettungsinseln machen sie noch mehr Sinn.
Christina, als ich von dem Wrack gelesen habe, musste ich an deinen Norderney-Reisebericht denken. Da ich das Wrack dort immer verpasst haben, wollte ich wenigstens das griechische sehen.  :))

Schade, dass so wertvoller Schiffsschrott am Strand vor sich hin gammelt. Aber schon wieder eine Sehenswürdigkeit mehr für die Touristen.

Und vielleicht ein Unterschlupf für allerlei Meeresgetier
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/krake2eykh8.jpg)
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 09. August 2019, 00:49:20
6. bis 10. Juni  Tolo:  Sonnen, Baden & Ruinen

Ein Sprung zu einem weiteren Golf steht an und zwar zum argolischen. Der direkte Weg führt – wie könnte es anders sein   ::) – durchs Gebirge. Die Straße war auch schon vor zwölf Jahren recht gut bis auf eine enge Ortsdurchfahrt. Diese fühlte sich schon damals mit unserem ausgebauten Kastenwagen knapp an.  :P Wegen meiner mangelnden Recherchelust, ob sich da was geändert hat, bleiben wir auf der sicheren Seite und fahren an Sparta und Tripoli vorbei zur Küste.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_2tolo1kzkru.jpg)
nochmal Taygetos im Blick

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_2tolo2b2k01.jpg)
in der Nähe von Tripoli

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_2tolo3x6kgj.jpg)
Gebirge auch hier

Der argolische Golf kommt in Sicht

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_2tolo40fkd5.jpg)

Von der Küstenstraße aus erhaschen wir immer mal wieder Blicke in eine hübsche Bucht.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_2tolo5avzj1k.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_2tolo6sgk1l.jpg)

Langsam kommen wir wieder auf Höhe des Meeresspiegels und zum nördlichen Ende der Meeresbucht.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_2tolo7tljh2.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_2tolo_21_9f8ke1.jpg)

Wir nähern uns Nafplio, der Hafenstadt hier; später mehr dazu.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_2tolo8ftkwj.jpg)

Dort finden wir einen Lidl, in dem wir uns gleich mal mit Vorräten eindecken. Weiter geht es dann quasi um die Ecke zur Ostküste des Golfs nach Tolo. Wir kennen den Ort als vor allem bei Briten beliebten Ferienort. Er hat einen netteren Strand als das benachbarte Drepano, in dem wir sonst immer waren. Für die nächsten fünf Nächte nehmen wir Quartier beim Camping Lido (http://www.camping-lido.com/home_dt.htm) am östlichen Ende des Ortes nahezu direkt am Strand.

Die heutige Fahrtstrecke will Google mal wieder nicht ganz richtig anzeigen.  ::) Wir sind das graue Teilstück gefahren.


Auf den Stellplätzen auf dem Campings steht man relativ eng. Da aber außer ein paar Dauercampern nur noch zwei VW-Busse da sind, stört das erstmal nicht. Wir sind sogar ein wenig verwundert, wie wenig hier los ist.  :denk: Stimmt etwa was nicht mit dem Platz? Doch die Sanitärs sind ordentlich, die Warte sehr nett und der Gang zum Strand bestätigt die Wahl. Wir gewinnen auch gleich einen Freund, eine bunte Hundemischung mit gaaaanz treuen Augen. Ein Streuner, aber recht wohl genährt, daher widerstehe ich auch der Versuchung ihn zu füttern. Er bettelt sehr verhalten, aber liebt es, unter unserem WoMo zu dösen. Der Gatte ist nicht begeistert; seit er als Kleinkind mal gebissen wurde, macht er einen Bogen um Hunde (und Katzen). Streunende Hunde und Katzen gibt es hier und da auf der Peloponnes, aber sehr viel weniger als früher.

Apropos Strand, da verbringen wir den Rest des Tages, die Reste unserer Ausflugstage und noch zwei volle Badetage  8)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_imgp0028am5juh.jpg)
die Liegestuhl-Parade
gehört leider nicht zum Camping, daher kostenpflichtig. Doch wir haben ja unsere eigene Strandausrüstung.

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Blick Richtung Ort, etwas dunstig

Ein sehr kinderfreundlicher Strand, es geht flach rein ins klare Wasser und dessen Temperatur ist auch für mich erträglich.  ;D

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_imgp0021a51knw.jpg)

Hier war schon mehr los als in Mavrovouni am Strand. Doch richtig die Hölle los war am Samstag. Da kamen ganze Jugendgruppen in Bussen aus Athen und Korinth  :o und Sonntag war offenbar Familienausflugstag.

Es gibt hier auch Wanderwege, zum Beispiel auf den Hügel oben im Bild oder zu einer Kirche auf einem Kap, das ich - warum auch immer - leider ebenso wenig fotografiert habe wie die vorgelagerten Inseln. Vermutlich habt ihr schon erraten, dass wir allerdings zu faul waren, diese Wege unter die Füße zu nehmen  :floet:

Am Freitagmorgen muss Kersten Brot vom Bäcker holen, denn am Campingplatz gäbe es erst ab Samstag welche. Als wir vom Abwaschen zurück kommen, haben wir Nachbarn bekommen; einen fröhlichen Holländer, der meint, es kämen noch zwanzig. Der Gatte hält das für einen Ulk, ich bin mir nicht ganz so sicher, als ich die Nachbarn mit Straßenhütchen übern Platz wandern sehe. Tatsächlich ist der dann voll mit niederländischen Campern, als wir vom Strand zurück kommen.  ::) Die reisen tatsächlich als Gruppe! Schön ordentlich mit Namensschild an der Windschutzscheibe, organisiertem Ausflug und Happy Hour auf der Zeltwiese. Wir haben jetzt nicht gesehen, ob die etwa auch im Konvoi unterwegs sind. So eine Reise wäre jetzt so gar nicht nach unserer Mütze  :o

Unser Nachbar fungiert offenbar als Reiseleiter. Er erzählt, es sei ungewohnt kühl für die Reisezeit und dass es immer schwieriger wird, so eine Tour zu organisieren, da die WoMos der Teilnehmer immer größer werden. Wir werden auch eingeladen, dem Club beizutreten, gäbe Rabatte auf Campingplätzen in ganz Europa und man muss ja keine Tour mitmachen. Eine ähnliche Truppe, diesmal vom italienischen Campingclub, sehen wir noch kurz später bei Korinth.

Seit dem trojanischem Krieg galt die Bucht von Tolo alsZuflucht für Kriegsschiffe. Auf der vorgelagerten Insel gab es eine Festung und im Nachbarort Asini ein paar antike Mauern. Tolo selbst wurde erst 1834 gegründet für Flüchtlinge aus Kreta, damals noch unter dem Namen Minoa. Es entwickelte sich ein Fischerort und schließlich ein Ferienort.
Wir spazieren Sonntagabend ins Zentrum auf der Suche nach einem Restaurant. Hier ist besonders auffällig, was auch in anderen Orten zu sehen ist: nette und durchaus schicke Hotels/Pensionen gleich neben eher abgewrackten. Die Ausflügler scheinen schon weg zu sein (und die Briten noch nicht da  ;)  ), es ist ziemlich ruhig, da haben wir den Ort lebhafter in Erinnerung. Restaurants gibt es wieder reichlich und die meisten mit Terrasse/Balkon zum Strand (der hier nicht so schön ist wie beim Campingplatz).
Wir entscheiden nach Speisekarte und bekommen ein Plätzchen mit Meerblick.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_2toloctqj1c.jpg)
Handybild nach reichlich Ouzo  ;)

Zumindest interessant ist das "Zaziki-Tricolor": gelb mit einem Curry-Touch, pink (rote Bete?) und normal weiß.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_2tolodsxk79.jpg)

Der Gatte ist mit seinem Schnitzel (sehr griechisch  ;)  ) ganz zufrieden, meine Lammkoteletts sind zäh und nicht besonders gut gewürzt  :( Immerhin sind sie mit dem Ouzo großzügig: der erste sind 6 cl aufs Haus, der zweite gute 8 cl !! für 2 Euronen. Hicks!! Leider bin ich mir nicht mehr sicher, welches Restaurant das war, um euch zu warnen. (Wahrscheinlich wegen der vielen Zentiliter Ouzo  :floet: ) Nach Streetview könnte es das Panorama Restaurant gewesen sein. :gruebel:

 :winkewinke:


PS: Wundert ihr euch auch manchmal, was euch ein Foto wert ist und was nicht?   8)


 

Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Christina am 09. August 2019, 17:38:34
Christina, als ich von dem Wrack gelesen habe, musste ich an deinen Norderney-Reisebericht denken. Da ich das Wrack dort immer verpasst haben, wollte ich wenigstens das griechische sehen.  :))


Da musste ich auch dran denken, aber dein griechisches Wrack ist wesentlich besser erhalten und liegt viel fotogener im Wasser, das auf Norderney liegt ja im Sand.

Der Strand an eurem Campingplatz in Tolo sieht gut aus, allerdings gefällt mir der Hintergrund mit den Hochhäusern im Ort nicht so sehr. Schade, dass ihr keine Wanderungen gemacht habt, aber da ist halt jeder anders, ich halte es nicht länger als ein paar Stunden am Tag am Strand aus.

Was Hunde und Katzen angeht, bin ich ganz beim Gatten, ich wurde allerdings noch nie von einem Hund gebissen, aber von einer Katze gekratzt.

Zum Thema Fotografieren: mir geht es meist so, dass ich zu wenig fotografiere bzw. bei Sichtung der Fotos nach dem Urlaub denke, dass ich doch noch von allem möglichen ein Foto hätte machen sollen. Manchmal denke ich einfach nicht dran und manchmal kann ich mich nicht dazu aufraffen, ein Foto zu machen, z.B. gegen Ende einer anstrengenden Wanderung. Oder gar im Flugzeug oder auf dem Rollfeld beim Einsteigen, solche Fotos sieht man ja öfter, aber in solchen Situationen habe ich so überhaupt keine Lust zu fotografieren.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Ilona am 10. August 2019, 14:22:39
Die bunten Knoblauchsaucen sind schon gewöhnungsbedüftig, aber auf jeden Fall wert, ein Bild davon zu machen  :thumb:. Das hätte dir sonst bestimmt keiner geglaubt  :toothy9:.

Dem Club der oranjen WoMo-Fahrer seid ihr bestimmt nicht beigetreten, wie ich mir vorstellen kann. Da konnte der noch so werben.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Paula am 11. August 2019, 21:20:49
So jetzt bin ich endlich auch mal wieder hinterhergereist, bei mir ist im Moment so viel los, ich komme zu nichts.
Und ich habe endlich was bekanntes entdeckt: in Mani waren wir auch und an die Bootsfahrt durch die Höhle kann ich mich noch sehr gut erinnern. Unser Guide hat uns damals auch auf Griechisch zugetextet und ich habe kein Wort verstanden, aber das ist ja auch egal, es ist eben ein riesiges Tropfsteinhöhlensystem und man sieht wirklich viel davon.

Dreifarbiges Zsaziki ist ja grauenhaft, dabei war das damals so ziemlich das einzige was immer gut war, damals gabs nur die Originalvariante.
Bei uns war damals auch nicht sonderlich viel los, also voll war es eigentlich nirgends.
Was mir wieder aufgefallen ist: wie gut die Strände überall aussehen, da scheint sich wirklich viel getan zu haben. Halbfertige Häuser haben wir wirklich überall gesehen, das war ein ganz normaler Anblick. Uns hat jemand erzählt dass man keine Steuern zahlen muss solange ein Haus nicht fertig ist, weshalb viele niemals fertig bauen....
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 12. August 2019, 21:40:34
Die Campingclubs führen einen ja immer in Versuchung zum Beitritt mit Rabatten auf xxtausend Campingplätzen. Doch meist kriegt man die auch mit ADAC oder mittlerweile als Senior. Wir sind also wirklich nicht den oranjen beigetreten  ^-^

Die Geschichte mit der Steuer bzw. nicht Steuer für halb fertige Häuser wurde uns seinerzeit auch erzählt.  8)

Christina, genau so ergeht es mir immer  ::) Da will ich das Fotobuch, den Reisebericht machen oder auch einfach nur was zeigen und dann fehlen irgendwie Fotos.

Sorry, im Moment stockt es etwas. Wir haben endlich die Wohnung der Schwiegereltern auf dem Markt und sind eingedeckt mit Besichtigunsterminen
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 16. August 2019, 00:27:06
8. Juni  Tour nach Nafplio

Nach einem ausgedehnten Strandtag wird es mal wieder Zeit für eine Rollertour.   8)
Nafplio ist unser Ziel. Der Legende nach gründete Nauplios, ein Sohn des Meeresgottes Poseidon, die Stadt. Sie wurde mal in einer Handelsliste eines ägyptischen Pharaos erwähnt, hatte sonst aber in der Antike keine große Bedeutung und war schon 200 vor Chr. verlassen. Zu byzantinischer Zeit wurde dann ein neues Nauplia gegründet, das die für die Peloponnes übliche Geschichte wechselnder Besatzung von Osmanen und Venezianern erlitt. Nach der Unabhängigkeit von den Osmanen war sie dann von 1829 bis 1834 Hauptstadt des griechischen Königreichs.

Wegen des gemütlichen Frühstücks und einem erfrischendem Bad – mittlerweile haben wir sehr sommerliche Temperaturen hier – verpassen wir den Markt, der samstags und mittwochs in Nafplio stattfindet. Wir sehen nur noch Müllautos und Straßenfeger. Also geht’s gleich zum 216 m hohen Palamidi Felsen mit der gleichnamigen Festung, die wir ja schon bei der Anreise gesehen haben.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_nafplio3qwkj7.jpg)

Der Legende nach führen 999 Stufen von der Altstadt hinauf zum westlichen Eingang. Tatsächlich sind es aber je nach Zählweise "nur"  847 bis 901  (reicht ja um ins Schwitzen zu kommen :girly: ) Der Weg ist oben ganz gut zu erkennen. Zu alten Festungszeiten bestand der jedoch nicht aus Stufen sondern einer überdachten Rampe.
Als wir jünger und dynamischer waren, haben wir die auch genutzt; heuer wählen wir den "Senioren-Eingang" im Osten, zu dem wir bequem mit dem Roller fahren können.
Der Hop-on-Hop-off Bus fährt ebenfalls dort hinauf. Der Eintritt zur Besichtigung kostet 8 Euro pP.

Die Palamidi-Festung ist relativ neu aus dem 17. Jhd. und wurde von den Venezianern erbaut. Sie wurde 1715 blutig von den Osmanen erobert, während des griechischen Unabhängigkeitskampf belagert und letztlich 1822 kampflos übernommen. Den Namen erhielt sie nach Palamedes, einem Helden der trojanischen Sage. Die Festung besteht aus acht Bastionen, deren Überreste alle ungefähr so aussehen, wie die unten im Bild.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2510p7jqn.jpg)

Zudem gibt es Wehrgänge, Mauern, Torbögen und noch etliche Treppenstufen  ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn251341jdx.jpg)

Das Westtor (dort wo die unzähligen Treppenstufen landen) und der weitere Eingang mit dem venezianischem Löwen als "Türschild" und der Glocke zur Kirche Agios Andreos, die in die Festungswälle gebaut ist.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn25170hjzb.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn25160wkfe.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2518k0k03.jpg)

Natürlich haben wir von hier oben auch tolle Aussichten.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn25087kkrq.jpg)
auf das moderne Nafplio und das argolische Hinterland

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2519a7jqp.jpg)
hinunter zur Altstadt

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2533x5kpz.jpg)
und Hafen

Ich bin nicht sicher, ob die von den Griechen dann Miltiades genannte Bastion das Herzstück der Festung war. In den Jahren nach dem Unabhängigkeitskrieg diente sie als Gefängnis.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2520ffkgw.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2522kkkso.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2523vtj9y.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2524zojlv.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn253040ka0.jpg)
einer der Wehrgänge
Unterhalb des Felsens soll ein Wanderweg an kleineren Strandbuchten vorbei nach Karathona führen. Könnte interessant sein, haben wir uns jedoch noch nie angesehen.

Hin und wieder gibt es auch etwas, was uns als Aussichtsterrasse erscheint. Entweder sind wir da der Festung aufs Dach gestiegen oder hier standen mal Türme.  ^-^

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2528xaj5o.jpg)

Von einer aus sehen wir dann auch den etwas niedrigeren Felsen in Nafplio mit einer zweiten Festung, der Akronauplia. Die ist älter als Palmidi, aber weniger erhalten.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2529r3k8f.jpg)

Um diese Felsspitze herum führt ein Weg, den ich unter der Bezeichnung "Kakteen-Weg" gefunden hatte; die offizielle Bezeichnung ist wohl "Arvanitia". Den wollen wir mal abspazieren. Dazu rollern wir hinunter zum großen Parkplatz am Hafen, vom dem man auch gut in die Altstadt kommt. Wir gehen eine von Restaurants und Cafes gesäumte Hafenpromenade entlang, Boote sehen wir nur wenige.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn253720j7c.jpg)

dafür gut die Inselfestung Bourtzi. Wie die ähnlich benannte in Methoni liegt sie vor der Hafeneinfahrt, diente hier jedoch weniger zu deren Schutz oder als Leuchtturm. Sie war quasi das Alcatraz von Nafplio, Gefängnis und Wohnstätte des Henkers.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2536zsk1v.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2538g5jk1.jpg)
ein paar Ruinen der Akronauplia und Badebecken

Der Weg ist dann halb abgesperrt und ein Schild warnt vor Steinschlag  :( Da jedoch einige Leute hier unterwegs sind, gehen auch wir das Wagnis ein. Kakteen gibt es tatsächlich reichlich zu sehen.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2541abbkxa.jpg)

Nach der Beschreibung erwartete ich einen Leuchtturm und eine Kirche am Weg. Ersterer ist uns überhaupt nicht aufgefallen; spätere Recherchen zeigen dann nur eine Art Leuchtfeuer, das man auch mit einer Laterne verwechseln könnte  ::) Von der Panagitsa Kirche haben wir zumindest das Kapellchen am unteren Eingang gesehen.  8)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2540jrku4.jpg)

Um die Ecke herum kommt dann Palmidi ins Blickfeld.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2543bj2js2.jpg)

Etwas näher

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_dscn2544abqkq6.jpg)

Am Fuße des Felsens befindet sich eine Art Strandbad, das heute sehr gut besucht scheint, trotz Kiesstrand. Leider meldet dann meine Kamera "Akku leer" und es dauert eine Weile, bis mir einfällt, dass wir noch andere Geräte dabei haben, die Fotos schießen können  :verlegen:

Daher keine weiteren Bilder von der Arvanitia, die uns sehr gut gefallen hat. Auch keine vom Ausgangspunkt der Treppe zur Palmidi-Festung oder dem sehr nett gestaltetem Restaurant dort am Fuß des Felsens, in dem wir den besten Frappe der ganzen Reise getrunken haben.

Immerhin gibt es ein paar Schnappschüsse aus der Altstadt.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_nafplio7gujqj.jpg)

keine Ahnung wie die Wasserflasche auf das Vordach kam und was sie dort zu suchen hatte  :))

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_nafplio8a3k68.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_nafplio9j0kr2.jpg)
Syntagma Platz

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_nafplioa23j43.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/comp_snap_nafpliof0ukd4.jpg)
Agios Nikolaos


Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Silv am 16. August 2019, 06:25:12
Süßes Kapellchen  :) Erinnert mich irgendwie an das kleinste Postamt der Welt in Florida...
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Christina am 19. August 2019, 17:51:26
Der Tag hätte mir auch gefallen - Festung mit Mauern, Torbögen, Treppen und einer tollen Aussicht, netter Kakteen-Spaziergang und die hübsche Innenstadt bzw. Altstadt als Abschluss mit leckerem Frappe.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Paula am 20. August 2019, 21:37:03
Also in Nafplio waren wir definitiv aber ich muss zu meiner Schande gestehen dass ich gar nichts wiedererkannt habe. Ich habe zu Nafplio auch gar kein Bild im Kopf, da kann ich also noch mal hinfahren als wäre es das erste Mal. Woran ich mich komischerweise noch erinnere ist ein alter Grieche der uns auf französisch angesprochen hat (mein Französisch ist um Klassen besser als mein griechisch). Seltsam an was für unwichtige Details man sich erinnert. Ich kann mich noch dunkel an einen Hafen erinnern aber hundert Prozent sicher ob das in Nafplio war bin ich mir nicht.
Jedenfalls gefällt mir das Nafplio das du uns vorgestellt hast ausnehmend gut  :)
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 28. August 2019, 20:22:07
Sorry für die lange Pause. Aber da es euch in Nafplio ja gefallen hat .... Nun gehts weiter!


10. Juni  Asklepieion – Kuren in der Antike

Schwingen wir uns mal wieder auf den Roller für einen Ausflug in die Geschichte. Es geht nach Epidauros zum Heiligtum des Gottes Asklepios (Äskulap) bzw. zu dessen Überresten.

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Der Legende nach wurde Asklepios in Epidauros geboren, allerdings nehmen das auch noch andere Orte für sich in Anspruch. Er gilt als Begründer der Heilkunst und wird meist mit dem bekannten Äskulapstab dargestellt.

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Besiedlung und einen Tempel gab es schon seit dem 3. Jahrtausend v.Chr. in der Gegend von Epidauros. Allerdings bescheiden. Im Zuge einer Pestepidemie in Athen fand der Asklepios-Kult immer mehr Anhänger und durch die geschickte Werbung als Geburtsort die Kultstätte in Epidauros regen Zulauf.  So entwickelte sich der Ort zum antiken Kurort, zu einem reichen zudem. Im ersten Jahrhundert v.Chr. wurde das Heiligtum dann öfter von Piraten und Römern angegriffen und geplündert.  Letztere bauten den Ort 150 Jahre später wieder auf für ihren Äskulap-Kult. Die Goten plünderten und zerstörten  etwas gründlicher und mit dem Wachsen des Christentums wurde das Heiligtum 426 n.Chr. offiziell geschlossen.  1879 begannen die Ausgrabungen der alten Anlage.

Wie üblich ein paar Säulen und jede Menge Trümmer  ;)  Doch schön kurortmäßig gelegen

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Wir zahlen unseren Obolus von 12 Euro pP und beginnen die Besichtigung mit dem Prunkstück der Anlage, dem Theater. Schon damals zählte auch das Kulturelle zum Angebot in einem Kurort.

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Es wurde ca. 330 v. Chr. erbaut, 150 Jahre später erweitert und bietet etwa 14.000 Personen Platz. Auch heute noch werden hier Stücke aufgeführt, leider erst später im Sommer. Schade, das hätte mich interessiert.

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Der Bau erinnert an heutige Sportstadien.  8)

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Unten im Rondell agierten die Schauspieler und Musiker. Von dem Bühnenbau, der Umkleideräume beherbergte und an dem das Bühnenbild befestigt war, stehen nur noch die Grundmauern.

Diejenigen, die sich langweilten, hatten immerhin eine schöne Aussicht.  ^-^

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Das Besondere an dem Bau ist die Akustik. Was im engeren Umfeld des Mittelkreises gesagt wird, ist auch in den oberen Rängen deutlich zu verstehen. Immer wieder gern vorgeführt, das Fallenlassen einer Münze oder Zerreißen von Papier. Und natürlich muss auch jeder Touri die Akustik ausprobieren.

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Wir kommen dann noch in den Genuss des Vortragens antiker Verse (in deutsch) seitens eines der Touristenführer.

Danach werfen wir einen Blick in das kleine Museum, in dem Statuen und Opfergaben ausgestellt sind. Anschließend ein Rundgang durchs Gelände.

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Katagogion Ruinen
Einst ein zweistöckiges Gästehaus mit 160 Zimmern.

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Artemis-Tempel, der nach Inschriften zu urteilen zu denjenigen aus Vor-Asklepieion Zeiten stammte.

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teilweise restaurierter Asklepion Tempel

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vermutlich Überreste eines Badehauses

Nach Vorstellung der Geschichtsforscher lief eine Kur in Epidauros etwa so ab: die Pilger reinigten sich in Brunnenhäusern, opferten dem Gott Apollo (Kurtaxe  ;) ) und wurden dann zu einem Diagnose-Schlaf in das Abaton gebracht. Man hoffte, dort im Traum vom Gott Asklepion eine Therapie zu seinen Beschwerden zu bekommen. Später soll dazu auch Hypnose angewand worden sein.

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Abaton

Danach wurde die Behandlung mit einem Priester abgesprochen; Bäder, Entspannungsübungen, Medikamente oder auch operative Eingriffe.

Ein weiteres Gebäude, das rekontruiert werden soll - daher das viele Gerüst - , ist die Tholos. Ein Rundbau aus zwei Ringen von Säulen. Über den Zweck streiten sich die Forscher noch. Die antiken Berichterstatter schweigen sich dazu weitgehendst aus. Es soll jedoch ein Labyrinth unter der Tholos gegeben haben.

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Ähnlich, aber nicht so berühmt, wie in Olympia fanden hier alle 4 Jahre Sportwettkämpfe der Stadtstaaten des antiken Hellas statt. Darum gibt es auch ein Stadion.

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Nochmal ein Blick über die Anlage

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 :girly: Nun haben wir uns ein Kaltgetränk verdient

Und das waren jetzt die letzten Ruinen des Urlaubs  ;)




Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Ilona am 29. August 2019, 17:06:01
Zitat
Nun haben wir uns ein Kaltgetränk verdient

Aber sowas von :thumb:.

Zitat
Und das waren jetzt die letzten Ruinen des Urlaubs

Ich bin schon auf das Ersatzprogramm gespannt, denn nur am Strand liegen, das geht bei euch nicht.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Christina am 29. August 2019, 17:36:43
Das Theater ist ziemlich beeindruckend, auch hinsichtlich der Größe - und die Lage der Ruinen sehr malerisch. Open-air Theaterstücke mag ich, das wäre sicher toll gewesen, in diesem alten Rondell zu sitzen in einer warmen Sommernacht, schade, dass ihr es nicht erleben konntet, allerdings wären dann sicherlich auch tagsüber wesentlich mehr Leute unterwegs gewesen.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 04. September 2019, 01:12:13
11. und 12. Juni  Korinth

Huch, wo ist die Zeit geblieben?  Es gäbe noch so einiges - und bisher unbesuchtes - das ich eigentlich noch auf dem Schirm hatte, doch dafür langen die Tage nicht mehr. Also schließen wir langsam die Runde.
Unseren Freund, den Streuner, muss ich nun doch füttern, nämlich um ihn mit einem Fleischrest unter dem WoMo hervor zu locken.  ::)

Vom argolischen Golf geht es dann zum korinthischen, mal wieder über Berg und Tal. 

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Die Olivenhaine werden langsam abgelöst von Weinbergen. Erst hatte ich noch eine Weinprobe in Nemea, einem bekannten Weinort, im Sinn, doch bei den Temperaturen stiege uns der wohl zu sehr zu Kopfe.
Ein Teil der Rebstöcke könnte natürlich auch "Korinthiaki" sein, die Rebsorte, aus der man Korinthen macht. 

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Wasser in Sicht

Natürlich hat auch Korinth eine antike Geschichte und entsprechend eine Ruinenstadt; soweit ich mich erinnere sogar mit ein paar mehr erhaltenen Säulen. Doch wir haben zur Besichtigung keine Lust.

Für zwei Tage beziehen wir unser Quartier auf dem Campingplatz Blue Dolphin (http://www.camping-blue-dolphin.gr/GE_EISAG.html), etwas außerhalb vom modernen Korinth. Es ist relativ leer, so dass wir uns problemlos einen schönen Stellplatz aussuchen können. In der Hauptsaison steht man hier allerdings recht eng. Der Strand ist nichts besonderes, hauptsächlich Kies. Doch für das ein oder andere Bad reicht es.


Eine kleine Rollertour führt uns zur Marina von Korinth und zu einem kleinen Bummel in der Fußgängerzone.

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Weiter geht es dann zu einer anderen Berühmtheit der Stadt: dem Kanal. Schon in der Antike verfolgte man die Idee, an der Landenge zwischen dem griechischen Festland und der Halbinsel Peloponnes einen Durchbruch zwischen den Meeresarmen zu schaffen, um den Seeweg zu verkürzen. Denn die Umfahrung der Peloponnes war damals nicht ungefährlich. Überliefert ist dies von einem Tyrannen aus Korinth, der die Idee aber nicht weiter verfolgte. Stattdessen gab es im 6. und 5. Jhd. v. Chr. einen Karrenweg, über den die Schiffe über die Landenge gezogen wurden, den Diolkos. Ein Teil davon wurde entdeckt, ausgegraben und kann besichtigt werden.

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Die nächsten Pläne dazu hatten die römischen Herrscher Cäsar, Caligula, Nero und Hadrian. Die wurden aber fallen gelassen, weil man Angst hatte, dass der korinthische Golf dann "auslaufen" könnte. Später wollten dann die Venezianer den Isthmus durchstechen, gaben aber auf, da der Fels einfach zu mächtig war. Erst von 1881 bis 1893 wurde dann mit Hilfe von Sprengungen der rund 6,3 km lange Kanal verwirklicht.

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Heutzutage hat der Kanal an Bedeutung für den Schiffsverkehr verloren, da er für die meisten Schiffe zu klein ist. Trotzdem durchfahren ihn noch rund 30 Schiffe täglich, hauptsächlich im Zuge des Tourismus. Als wir oben auf eine der Brücken stehen, ist natürlich grad keines zu sehen  ::)

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Übrigens auch keiner der verrückten Bungeespringer (https://enjoycorinthia.gr/wp-content/uploads/2017/02/corinth-1.jpg).

Wollen wir doch mal sehen, ob nicht wenigstens wir mal durchschippern können. Dazu müssen wir ans östliche Ende nach Isthmia fahren, dort werden Kanaltouren angeboten. Da erleben wir gleich eine Besonderheit des Kanals: an beiden Enden findet man absenkbare Brücken; kommt ein Schiff, verschwindet die Straße im Wasser  ^-^

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Wir erwischen grad noch einen der Touranbieter, ehe er Mittag macht. Die nächste Fahrt startet um 16 Uhr. Mit 25 Euro pP kein Schnäppchen, aber wir reservieren. Nun haben wir drei Stunden Zeit, den Diolkos anzugucken und eine Strandbodega zu finden. Leider weiß ich nicht mehr genau, wo wir letztere gefunden haben. Auf jeden Fall konnten wir dort nett im Schatten sitzen, einen leckeren Frappe trinken und einen griechischen Salat verspeisen. Das Meer lockt, doch leider haben wir keine Badesachen dabei.

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Somit hätten wir auch den saronischen Golf abgehakt.

Pünktlich sind wir wieder beim Anleger in Isthmia. Hier ist jetzt einiges mehr los. Ein Tourboot ist schon mit Schulkindern beladen. Wir gehen mit drei, vier anderen Paaren an Bord unseres Schiffes. Scheint ja ruhig zu werden. Zu früh gefreut, es fahren noch zwei Reisebusse mit osteuropäischen Urlaubern vor.  8)

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Auch ist mehr Verkehr auf dem Kanal: erst kommt eine große Luxusjacht durch, dann ein Frachter.

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Witzig zu beobachten, was der Lotse so an Trinkgeld bekommt  ;D ein Sixpack Heineken von ersteren, eine Stange Zigaretten vom zweiten.

Endlich geht's los: hinter einigen anderen Bötchen her schippern wir durch den Kanal.

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Wir unterfahren 5 Brücken; die beiden ersten gehören zur Autobahn Athen-Patras, die dritte zur Bundestraße (dort auch die Besichtigungsparkplätze), eine für die Eisenbahn und eine für Fußgänger.

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winke, winke von der Brücke

Man arbeitete sich 84 m tief durch die Felsen, die Wassertiefe beträgt rund 8 m, die Seitenwände ragen steil bis zu 79 m hoch. Der Kanal ist unten 21 bis 24,6 m breit, oben bis zu 75 m. 2010 übersprang ihn ein australischer Motocrossfahrer (https://image.redbull.com/rbcom/010/2015-08-02/1331738832581_2/0100/0/1/85-meter-mit-dem-fmx-%C3%BCber-den-kanal-von-korinth.jpg) auf seiner Maschine.

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Schon imposant diese Steilwände von unten gesehen.

Hier und da suchen sich Möwen ein ruhiges Plätzchen und auch ein paar Höhlen sind zu sehen.

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verfolgt von Schulausflüglern  8)

Wir erreichen das westliche Ende.

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Warten auf die Brücke

und drehen im Hafen.

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Loutraki
ein Kur- und Badeort. Schaut nicht gerade besonders hübsch aus. Aus den dahinter liegenden Bergen kommt ein Mineralwasser, das viel in Griechenland getrunken wird.

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Korinth und Hinterland

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Dann geht's wieder zurück.

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Unsere Mitreisenden haben inzwischen die x-te Flasche Schnaps geleert und sind entsprechend fröhlich  ;D

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1944 hatte die deutsche Wehrmacht alle Brücken über den Kanal und Teile der Steilwand gesprengt, sowie Lokomotiven und Waggons in den Kanal befördert um den unpassierbar zu machen. Er wurde dann von 1946 bis 1948 mit amerikanischer Hilfe wieder aufgebaut. Auch heutzutage müssen immer wieder Erosionsschäden ausgebessert werden.

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Die Tour hat eine gute Stunde gedauert und wir haben sie sehr genossen.

Danach brummen wir zurück zum Campingplatz.



Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Christina am 04. September 2019, 17:54:01
Von diesem Kanal habe ich noch nie etwas gehört, aber auf jeden Fall eine sehr interessante Geschichte. Witzig, dass die Römer befürchteten, der korinthische Golf könne auslaufen, die hätte ich irgendwie für schlauer gehalten.

Eine absenkbare Brücke - ich kenne Brücken mit verschiedenen Möglichkeiten sich nach oben zu bewegen, aber nach unten, schon erstaunlich.

Da haben eure osteuropäischen Mitreisenden also das Klischee voll erfüllt, so von wegen Schnaps  ;D, aber wahrscheinlich besser, als mit der Schulklasse auf einem Boot gewesen zu sein.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Paula am 06. September 2019, 19:16:08
Also das ist jetzt definitiv wieder ein Stück Griechenland das wir nicht gesehen haben. An den Kanal würde ich mich definitiv erinnern, der sieht ja total beeindruckend aus, die Fahrt hätten wir sicher auch gemacht. Wobei wir da ja eigentlich drüber gefahren sein müssen auf dem Weg von Athen auf den Peleponnes  :gruebel: Ich sehe schon: wir müssen noch mal nach Griechenland fahren.
Ich würde auch mal gerne die Akropolis ohne Gerüste sehen, das stelle ich mir fantastisch vor.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Ilona am 07. September 2019, 14:06:00
Von diesem Kanal habe ich noch nie etwas gehört, aber auf jeden Fall eine sehr interessante Geschichte. Witzig, dass die Römer befürchteten, der korinthische Golf könne auslaufen, die hätte ich irgendwie für schlauer gehalten.

Dachten die nicht auch, die Erde wäre eine Scheibe  :cool2: ?

Eine sehr geschichtsträchtige Reise habt ihr da unternommen, Susan  :beifall:.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 11. September 2019, 01:36:49
13. bis 16. Juni   Akrata Beach & Vouraikos Schlucht

Die Campingwirtin hatte uns gewarnt, dass es zum Wochenende voll werden würde, da dann in Griechenland Pfingsten ist. Zwar rechnet die griechisch-orthodoxe Kirche  Ostern, Pfingsten und so weiter nach den gleichen Regeln aus, allerdings auf Grundlage eines älteren Kalenders. Deshalb unterscheiden sich die Feiertage oft von unseren. Wir haben darum eine Reservierungsanfrage an den nächsten Campingplatz gestellt, besonders da er laut Campingführer nur um die 20 Touristenstellplätze hat. Leider haben wir keine Antwort bekommen, aber versuchen wollen wir es trotzdem.

Das erste Stück fahren wir die Küstenstraße entlang nach Westen. Ist aber recht nervig, darum wechseln wir doch auf die Autobahn. Gegen Mittag sind wir dann beim Akrata Beach Camping (https://www.akrata-beach-camping.gr/index.php) und tatsächlich haben sie einen Platz für uns reserviert. Die Anlage ist größer als gedacht, es gibt einige Dauercamper hier; schön angelegt mit nettem Restaurant, da sehen wir doch drüber weg, dass es nur einen Kiesstrand gibt.

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Ausgesucht hatte ich den Platz, weil er so ziemlich der einzige ist, der günstig für unseren Ausflug in die Vouraikos Schlucht liegt. Mit dem Roller bewältigen wir die 14 Kilometer bis zum nächsten Städtchen Diakofto spielend und dort startet der Trainose Zug ins Gebirge nach Kalavrita.

Die Zugstrecke gibt es seit 1896. Sie gilt wegen des schwer zugänglichen Geländes und des zu bewältigenden Höhenunterschieds von 750 m auf 22 km Strecke als technische Meisterleistung. Die Gleise folgen der Schlucht des Flusses Vouraikos, es gibt etliche Tunnel und Brücken. Damit kleine und wendige Eisenbahnwaggons eingesetzt werden konnten, hat die Trasse eine schmale Spurbreite; an steilen Stellen wird ein Zahnradantrieb zur Unterstützungg eingesetzt. Lange war der Zug die einzige Verbindung zwischen dem Gebirgsort und der Küste, heute fahren hauptsächlich Touristen damit. Wir starten um 11.30 Uhr. Karten hatte ich online reserviert, was auch gut war, denn der Zug ist voll.   

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Kein Nostalgiezug, sondern moderne Waggons; zum Glück klimatisiert, denn es ist ganz schön knuffig draußen.

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Die Felswände der Schlucht liegen mal enger an der Trasse, mal weiter weg. Ersteres ist schwierig zu fotografieren, besonders weil man die Fenster nicht öffnen soll. Ansonsten erinnert mich die Szenerie ein wenig an die Eisenbahnfahrt von Durango nach Silverton.  8)

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Hin und wieder bekommen wir auch etwas vom Flüsschen Vouraikos zu sehen.

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Einen Zwischenstopp gibt es am Bahnhöfchen Kato Zachlouro. Von dort aus könnte man das Felsenkloster Mega Spilaeon besichtigen. Außerdem steigen hier einige Leute aus, die die Schlucht erwandern möchten. Es sind etwa 14 km und 666 Höhenmeter bergab zurück nach Diakofto; der Weg folgt den Bahngleisen bzw. läuft man meist auf denselben.  Wanderer sollten also den Zugfahrplan im Kopf haben, um rechtzeitig ausweichen zu können. Interessiert hat mich die Wanderung auch, ich wollte aber erstmal die Lage checken. Beim nächsten Mal nehmen wir die auch unter die Füße, denn so sieht man vielleicht mehr von der Schlucht und dem Zug darin.

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Nach einer guten Stunde Fahrt erreichen wir Kalavrita.

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Etliche unserer Mitreisenden, eigentlich fast alle, steigen um in ihren wartenden Reisebus, der sie zum nächsten Ziel bringt. Wir haben knapp drei Stunden Zeit bis zur Rückfahrt. Kalavrita liegt in einem Hochtal zwischen den Bergmassiven Erymanthos und  Aroania, jeweils mit bis zu 2200 m hohen Gipfeln. In den Wintermonaten fallen hier reichlich Niederschläge, sogar weiße  ;) Daher treffen wir hier sogar auf ein Geschäft, das wir in Griechenland gar nicht vermutet hätten.

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Es gibt noch mehr Hinweise auf ein Skigebiet, doch es ist uns nicht gelungen, tatsächlich Lifte oder Pistenverläufe zu sehen. ::)

Es gibt eine von Lädchen gesäumte Fußgängerzone, reichlich Restaurants und Cafes und einen netten Kirchplatz. Ich erstehe einen Kühlschrankmagneten, Gewürzmischungen und eine olivenölbasierte Hautcreme.

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Kein Ort ohne Geschichte  ;)  Kalavrita ist durch zwei Ereignisse bekannt. Am 25.3.1821 segnete der Bischof von Patras im nahe gelegenen Kloster die Fahne der Freiheitskämpfer, sie siegten und seitdem ist der 25.3. ein Nationalfeiertag und das Kloster ein Nationalheiligtum.

Das zweite ereignete sich im zweiten Weltkrieg während der deutschen Besetzung Griechenlands. In der gebirgigen Gegend um Kalavrita herum waren die Partisanen recht aktiv, die Dorfbevölkerung selbst zeigte sich zu denen aber distanziert. Im Oktober 1943 nahmen die Partisanen 80 deutsche Soldaten gefangen, Verhandlungen zu einem Gefangenenaustausch scheiterten. Daraufhin wurden die deutschen Soldaten am 7. Dezember getötet. Als Vergeltungsmaßnahme wurden 25 Dörfer in der Gegend zerstört, auch das oben erwähnte Kloster. Am 13. Dezember wurden die Frauen und Kinder aus Kalavrita in der Schule gefangen genommen, alle Männer zwischen 15 und 65 Jahren oberhalb des Ortes hingerichtet und das Dorf in Schutt und Asche gelegt. Man geht von über 650 Opfern aus.

Am Ort der Hinrichtungen wurde eine Gedenkstätte eingerichtet. Das große weiße Kreuz und die Mauer mit den Namen der Opfern ist schon von weitem zu sehen.

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Es gibt noch ein paar Grabsteine, weiße Steinletter mit den Inschriften OXI ΠIA ΠOΛEMOI (Nie wieder Krieg) und ΕΙΡΗΝΗ (Frieden), sowie die Skulptur einer trauernden Mutter.

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Wir lassen den bedrückenden Ort hinter uns und spazieren zurück.

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Aussicht auf Kalavrita und das umliegende Gebirge

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eine Kirche unterwegs

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Am Kirchplatz finden wir ein Cafe, das sogar Eisbecher im Angebot hat. Keine besondere Auswahl, aber immerhin.  ;D

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Um 15:25 Uhr geht unser Zug zurück nach Diakofto. Erst schaut es so aus, als hätten wir mehr Platz. Dann kommen doch noch Reisegruppen  ::) Ein paar Impressionen von der Rückfahrt.

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Ich hatte sowohl hin und zurück die gleichen Plätze reserviert. Irgendwie hatte ich wie in Colorado erwartet, dass der Zug dreht. Tut er aber nicht, es ist daher sinnvoller Plätze hin auf der einen, zurück auf der anderen Zugseite zu wählen.

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Zurück auf dem Campingplatz stellen wir fest, dass es schon ganz schön voll geworden ist. Entgegen unserem ursprünglichem Plan, die letzten Tage noch an einem schönen Sandstrand zu verbringen, bleiben wir. Was man hat, hat man (schönen Stellplatz in diesem Fall). Tatsächlich wird das griechische Pfingstwochenende recht lebhaft. Das junge Betreiberpärchen bemüht sich, so vielen wie möglich einen Platz zu bieten, trotzdem müssen einige Camper weiter fahren.

Wir genießen drei relaxte Tage mit Lesen, Sonnen, dem ein oder anderem Bad zwischendurch, dem ein oder anderem Frappe, dem ein oder anderen Ouzo als Aperitif  ;)

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Sonntagabend gehen wir im Restaurant essen, ich weiß nicht mehr genau, was wir hatten, aber es war recht lecker.  Als Zugabe gibt es Live-Musik, keine offizielle Band, eher familiär. Zwei Herren spielen Gitarre und der Rest ihrer Gruppe singt dazu; manchmal alle im Chor, manchmal einer als Solist. Ein unverhofftes Highlight und ein schöner Abschluss des Abends.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Christina am 11. September 2019, 18:01:04
Ein netter Ausflug in die Schlucht bzw. in die Berge. Skifahren hätte ich mit Griechenland überhaupt nicht in Verbindung gebracht, aber ob dort oben wohl in Zeiten des Klimawandels überhaupt noch regelmäßig Schnee fällt?

Die deutsche Vergeltungsaktion im 2. Weltkrieg ist, wie du schreibst, bedrückend und traurigerweise kommt an solche oder ähnliche Orte so oft, wenn man in Europa unterwegs ist.

Der Strand mit den Bergen im Hintergrund gefällt mir gut, Kies hat gegenüber Sand immerhin den Vorteil, dass er nicht in alle (Körper)Öffnungen eindringt ;D.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Ilona am 11. September 2019, 19:19:34
Die Zugfahrt durch die Schlucht erinnert mich an den Kupfercanyon in Mexiko :adieu:.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: serendipity am 11. September 2019, 19:43:18
Die Zugfahrt gefällt mir ausgesprochen gut, ich hätte auch nicht mit Skigebieten in Griechenland gerechnet  ;D

Da beneide ich euch immer ums Wohnmobil - bleiben, wo es schön ist bzw. wo es einem gefällt. Ich habe ja immer noch den Traum des Wohnmobils, wenn ich in Pension gehe.  :)
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Silvia am 12. September 2019, 09:50:07
So, jetzt hab ich nachgelesen. Eine schöne Mischung aus Kultur und Natur  :thumb:
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 13. September 2019, 22:32:40
Da mich Geschichte interessiert (ich denke die Menschheit könnte da viel mehr draus lernen als sie tut), muss auf unseren Reisen immer eine Prise davon dabei sein (der Gatte könnte auch mit Natur allein gut leben  ;)  )  Griechenland ist da natürlich ein Klassiker.  ;) Die Natur hat mich diesmal ein wenig überrascht, obwohl wir schon öfter dort waren. Hatte die Peloponnes nicht so gebirgig in Erinnerung.  8)

Zitat
Da beneide ich euch immer ums Wohnmobil - bleiben, wo es schön ist bzw. wo es einem gefällt. Ich habe ja immer noch den Traum des Wohnmobils, wenn ich in Pension gehe.

Leider binden uns doch noch, selbst als Quasi-Rentner,  einige Verpflichtungen. Aber immerhin ist es schon herrlich, nicht mehr in den Ferien fahren zu müssen; sich kaum noch Gedanken um Reservierungen machen zu müssen oder über einen zu genauen Rückreisetermin (die Fähre außen vor gelassen). Gute Bekannte (ältere Kinder und leider schon verwaist) sind beinahe von April bis Oktober ständig mit dem WoMo unterwegs. Das wär mir ehrlich zuviel, wann sollten wir dann unseren schönen Garten genießen?
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 16. September 2019, 23:36:52
17. bis 19. Juni   Heimfahrt mit Hindernissen

Griechischer Pfingstmontag und unser letzter Tag. Die Fähre soll am frühen Abend auslaufen. Auf dem Campingplatz ist immer noch viel los mit Ankommenden, da wollen wir unseren Stellplatz nicht länger als nötig besetzen. Außerdem ist das Wetter nicht gerade strandfein.
Wir beschließen, statt auf direktem Weg nach Patras zu fahren einen Schlenker durchs Gebirge zu machen. Vielleicht können wir ja noch das Felsenkloster besuchen oder am Zachlouro Bahnhof anhalten und wenigstens ein Stück der Wanderung entlang der Bahnstrecke gehen.

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am Golf von Korinth entlang

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Dann biegen wir ab ins Gebirge. Die Landstraße ist gut ausgebaut und ruckzuck gewinnen wir Höhe.

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Schon an der Zufahrt zum Kloster steht, dass es heute für Besichtigungen geschlossen ist. Wir finden leider auch keine Zufahrt zu besagtem Bahnhof (zumindest keine, die halbwegs nach Straße aussieht). Es gibt kaum Haltebuchten und von den wenigen ist nirgends die Schlucht zu erahnen, durch die der Zug gefahren ist.

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Ohne größeren Zwischenstopp erreichen wir Kalavrita und, da wir dort auch nichts weiter anzusehen wissen, gondeln weiter westwärts durch die Berge. Interessante Gegend, doch ich habe keine Informationen darüber, was man dort als Tourist machen könnte. Wandern vielleicht? Hier und da gibt es einen Hinweis zu einem einsamen Kloster, sonst nix. Zumindest ist das Wetter hier besser als am Meer.

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Was uns noch auffällt, sind Einheimische mit Pickups voller Kanister, die sie an Quellenbrunnen neben der Straße mit Wasser füllen.

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Schließlich geht's bergab und Patras kommt in Sicht.

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Wir tanken nochmal voll ( der Sprit ist hier billiger als in Italien) und fahren dann zum Hafen. Es ist zwar erst kurz vor 15 Uhr, doch wir könnten ja schon mal einchecken.

Die Bergetappe

Einchecken können wir tatsächlich schon, doch der Ticketbeamte warnt uns, dass das Schiff wohl vier Stunden Verspätung hat. Na, toll  :o Als kleines Trostpflaster bekommen wir Gutscheine für die Cafeteria; allerdings nichts besonderes: jeder eine Flasche Wasser und ein Gebäckstück.  Was also tun mit dem angebrochenen Tag? In der Stadt wird heute am Feiertag nichts los sein, dafür wohl umso mehr an den umliegenden Stränden. Der Gatte wollte gleich ins Hafengelände reinfahren, ich war mir aber nicht sicher, ob man dann noch zur Cafeteria (und damit zum WC) kommt. Die Schweizer hinter uns hatten das schon versucht, vor 18 Uhr lassen uns die  Grenzbeamten aber nicht hinein.
Immerhin hat das Abfertigungsgebäude ein paar nette schattige Außensitzplätze und einen Shop mit halbwegs aktuellen Zeitschriften. So schlagen wir dort die Zeit tot; bzw. ich, der Gatte hält derweil ein ausgedehntes Mittagsschläfchen.  8)

Gegen 18:30 Uhr fahren wir dann ins abgesperrte Hafengelände. Dummerweise weiß aber keiner so recht, welchen Liegeplatz unser Dampfer bekommen soll. Die einen sagen Mole D, die anderen C; da waren die Italiener besser organisiert. Statt lecker Fisch im Bordrestaurant gibt es ein Dosensüppchen zum Abendbrot und wir halten Ausschau nach der Fähre.

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Sonnenuntergang

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Himmelsfärbung

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blaue Stunde
und kein Schiff in Sicht  :(

Dann endlich doch so eine Silhouette am Horizont, ist aber leider das falsche. Mein in der Kindheit mit Schlagern bedudelte Gehirn kramt einen alten Song aus: "ein Schiff wird kommen..." wenigstens passend von einer griechischen Sängerin Nana Mouskouri  ::)  (einmal mehr bin ich erstaunt bis erschüttert, was ich da oben so alles abgespeichert habe  :P )

Mittlerweile sind die wartenden mehr geworden und offenbar scheinen wir doch von Mole C abzufahren. Es nähert sich die elfte Abendstunde, als dann doch endlich die Cruise Europa anlegt; eigentlich sollten wir seit vier Stunden unterwegs sein.  Das Ent- und Beladen geht dann relativ zügig. Wir gönnen uns noch ein Schlummertrunk-Bier in der Bordbar und gegen 1 Uhr Dienstagmorgen legen wir endlich (mit 6 Stunden Verspätung) ab. 

Das Ganze wäre halb so wild, wenn wir nun nicht auch ziemlich spät in Italien ankommen würden  ??? Welcher Campingplatz hat denn noch um 22 oder 23 Uhr auf? Und an der Autobahn möchte ich in Italien nun gewiss nicht übernachten. Auch wenn eher in Südfrankreich und Spanien von Überfällen und Aufbrüchen berichtet wird. Nun, an Bord hat man eh nicht viel anderes zu tun als zu entspannen und zu ruhen, so dass wir eine Nachtfahrt einplanen können. Ruhen tun wir denn auch, schade nur, dass es dafür keine Liegestühle gibt.

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Wir kommen doch noch zu unserem feinem Abendessen im Bordrestaurant. Auf den letzten Seemeilen begleitet uns ein toller Vollmond.

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und mit P900 Tele
gar nicht so einfach abzulichten vom fahrenden und schwankenden Schiff

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Anlegen in Ancona gegen 23 Uhr; das Schiff und einige der Mitreisenden fahren noch weiter nach Venedig. Wir brummen durch die Nacht nach Lörrach. Dabei habe ich wieder die "Hundsschicht" gewonnen, inkl. Fahrt um Mailand herum und die durch den Gotthardt-Tunnel. Pünktlich zum (späten) Frühstück sind wir in Lörrach, beim Drei-Länder-Camp (https://www.dreilaendercamp.de/). Den Rest des Tages verbummeln wir, ehe es Fronleichnam weiter geht zu unseren Freunden im Odenwald.



Fazit:
Es war interessant nach so vielen Jahren die Peloponnes mal wieder zu sehen. Neben altbekannten sahen wir auch einiges Neues und es bleibt noch das ein oder andere zu entdecken. Die Anschaffung des Rollers hat sich auch hier wieder bezahlt gemacht, es ist angenehm ohne das Dickschiff auf Entdeckungsreise zu gehen. Im Wandern waren wir ein wenig faul diesmal, das wird sich (hoffentlich) beim nächsten Mal ändern.  :floet:  Die Reisezeit fanden wir auch sehr angenehm, selbst wenn wir anfangs ein wenig die südliche Wärme vermisst haben.  8) Jedenfalls wird uns Griechenland bestimmt bald wiedersehen.

Vielen Dank für's Mitlesen, ich hoffe, ihr hattet Spaß daran!





Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Christina am 17. September 2019, 18:00:35
Schade, dass am letzten Tag vieles nicht geklappt hat, die Landschaft war aber sehr schön und ich bin wirklich erstaunt, dass im (dachte ich jedenfalls) so touristischen Griechenland, ganze Landstriche scheinbar gar nicht touristisch ausgebaut sind. Diese Berge wären doch vermutlich ein tolles Wanderziel.

Der Sonnenuntergang und der Vollmond haben wenigstens ein bisschen für die Verspätung der Fähre entschädigt. Aber dann die Nacht durchfahren - puh, das wäre überhaupt nichts für mich, zum einen sehe ich nachts sehr schlecht und zum anderen wäre ich zu müde für so was, auch wenn man in der Zeit auf der Fähre nichts anstrengendes gemacht hat.

Nana Mouskouri - oh ja, bei diesem Namen fällt mir eine Sängerin mit langen dunklen Haaren und Brille ein, als Kind mit meinen Eltern bei diesen Samstagabendshows immer wieder im Fernsehen gesehen ;D, ein konkretes Lied könnte ich ihr aber nicht zuordnen.

Susan,  :danke: für diesen Bericht in eine mir absolut unbekannte Gegend. In den nächsten Jahren wird es vermutlich eher nicht in diese Gegend gehen, wenn Griechenland, dann eher mal Athen als Stadtaufenthalt oder eine der Inseln - sehr interessant war es aber trotzdem und ich bin gerne mitgefahren.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Paula am 18. September 2019, 21:44:49
So jetzt habe ich den Rest auch nachgelesen. Wieder war nix dabei was ich schon kannte. Offensichtlich haben wir damals nur einen ganz kleinen Ausschnitt von Griechenland gesehen, also können wir gut noch mal hinfahren.
Das Wetter war ja super, das war bei uns damals auch so, wir waren etwa zur gleichen Zeit unterwegs. Ich kann mich noch gut an den blühenden Oleander erinnern, der überall am Rand der Autobahn wuchs. Also irgendwann fahren bestimmt mal wieder dorthin und dann nehme ich mir deinen Reisebericht wieder vor.
Danke für die vielen schönen Eindrücke  ^-^
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Silvia am 20. September 2019, 17:53:44

Auch von mir ein herzliches Dankeschön für den Bericht  :herz:
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Ilona am 22. September 2019, 11:41:43
Nachdem ich selbst etwas auf Reisen war, konnte ich von unterwegs zwar lesen, doch das Kommentieren übers Phone war mir zu umständlich.

 :danke: für den schönen Reisebericht, Susan :beifall:.

Mit einem WoMo und Roller würde ich Griechenland bestimmt auch irgendwann erkunden. Allerdings hat es mich noch nie nach dort gezogen :weissnicht: und trotz der schönen Bilder ist der Funke immer noch nicht übergesprungen.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: serendipity am 22. September 2019, 14:39:56
Was fūr ein herrlicher Sonnenuntergang :herz:

Vielen Dank für den schönen Bericht, Susan!
Es hat mir viel Spaß gemacht euch auf die Reise zu begleiten - ich sammle ja nun fleißig Europa-Destinationen 😊
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Christina am 30. März 2020, 17:48:18
Hallo Susan,

in der WDR Mediathek gibt es eine neue Sendung von Wunderschön - Der Peloponnes im Frühling. Hab ich mir gestern angeschaut und musste gleich an eure Reise denken. Olympia und der Kanal bei Korinth kommen auch vor und recht viel aus den Bergen.
Titel: Re: WoMo Tour Mai/Juni 2019 - Wiedersehen mit der Peloponnes
Beitrag von: Susan am 04. April 2020, 20:43:30
Hallo Christina,

danke für den Tipp. Das werde ich mir gleich mal anschauen!