Siekertal, Schwedensteine, Demberg´s Hof (blaue Runde Teil 1)Dann treten wir mal dem Schweinehund kräftig in den Hintern, die pralle Sonne verstecken wir hinter ein paar Wolken (gut für mich, nicht ganz so gut für Bilder mit Ausblick), schnappen die Knipse, Walkingstöcke, Wasser und los geht´s ins Siekertal im Süden von Bad Oeynhausen. Heute zeige ich euch einen Teil meiner Walkingstrecke, die insgesamt wohl so 11km hat, sich aber an verschiedenen Stellen abkürzen und im Schwierigkeitsgrad (bzgl. Steigungen) variieren lässt. Das Tolle daran ist, dass ich direkt zu Hause loslaufen kann und nur in wenigen Minuten bei unserem Startpunkt, der Hofwassermühle, angekommen bin.
Die Mühle ist von siebzehnhundertirgendwas, hat aber nicht immer hier gestanden, sondern in einer Nachbargemeinde. Von Mai bist Oktober kann man sie am 2. und 4. Sonntag des Monats besichtigen, aber gestern war ich einfach schon zu spät unterwegs. Da werden dann auch Öle verkauft etc.
An dem Gewässer habe ich schon sehr häufig einen Reiher beobachten können, heute war er leider nicht da. Und normalerweise habe ich beim Walken ja auch keine Kamera dabei...
Dann geht es weiter durch den Wald, zunächst noch recht eben. Neben mir immer ein kleines Bächlein (ich vermute die Sieker?). Der Weg ist seeeehr breit und das war er nicht immer. Das liegt daran, dass der Weg bei Regen enorm aufweicht und die Leute sich immer Wege um die Pfützen bzw, den Schlamm gesucht haben.
Und hier gehen viele Leute, unter anderem auch diverse Walkinggruppen oder auch die Rehagruppen der Kurkliniken weiter unten im Tal. Außerdem ist dies eine ausgewiesene und mit Schildern markierte Walkingtour durch Bad Oeynhausen, wovon es insgesamt drei gibt. Die blaue ist die längste und anspruchvollste. Und diese laufen wir heute etwa zur Hälfte.
Ihr seht, Kai-Uwe und seine Freundin Möhre sind auch dabei. Aber die beiden sind echt faules Gemüse
und lassen sich tragen.
Kurz hinter dieser kleinen Brücke gabelt sich der Weg und ich gehe links den Berg hoch (rechts ginge es schön eben weiter und ich träfe nach kurzer Zeit wieder auf die eigentliche Strecke, nur dass mir das bestimmt 2km und den fiesen Berg sparen würde). Oben am Berg stehen die sogenannten Schwedensteine. Was die da sollen und warum man die aus Schweden da hin geschleppt hat, weiß ich nicht. Aber auf jeden Fall markieren sie ein Etappenziel und alle mit etwas weniger Kondition oder Flachlandläufer finden hier einen Grund anzuhalten, nachdem sie ein paar Meter aufgestiegen sind. Und ich muss ja heute Fotos machen
Die Lichtverhältnisse sind hier etwas schwierig und die meisten Bilder konnte ich getrost in den Papierkorb verschieben
Dann geht es aber weiter bergauf. Auch hier ist der Weg nach Regen sehr matschig, heute geht es aber.
Die Steigung sieht man gar nicht so... Wir treten aus dem Wald heraus und es geht entlang von Feldern (aktuell ist es Mais) steil bergan. Schön langsam gehen, damit wir nicht so sehr aus der Puste geraten...
Wieder biege ich links ab. Gerade aus würde ich den Berg komplett hochlaufen und damit ein paar hundert Meter abkürzen. Die aber gehe ich gerne mehr, denn ich habe so eine weniger anstrengende Strecke vor mir.
Außerdem kommen wir so an einem schönen Aussichtspunkt vorbei...
... wenn man da nicht gerade den Mais vor der Nase hätte.
Hier steht eine Parkbank und etwa 20 Meter weiter 2 Liegestühle aus Holz, die aber heute von drei jungen Männern jeweils mit ihren Smartphones okkupiert sind. Überhaupt ist das hier oben ein Treffpunkt, denn oft sehe ich hier junge Menschen mit ihren Autos neben den Stühlen, Autoradio (Stick) an, trinken etwas und quatschen, Oder die etwas jüngeren fahren mit ihren Motorrollern hierher zum abhängen und chillen. Wer jetzt aber meint, hier sei es schmutzig, die Stühle beschmiert oder verkokelte Stellen von Lagerfeuern, der täuscht sich. Finde ich eigentlich auch erstaunlich.
Wenn man hier also nix sieht, dann gehen wir ein Stück höher. Es geht am Fußballplatz des TuS Lohe vorbei, wo der ehemalige Nationalspieler Arne Friedrichs groß geworden ist.
Oben angekommen sieht man schon etwas mehr, so auch die beiden Liegestühle, wo die "Jungs" gerade Whats appen oder sonst was. Wir blicken hier also auf Bad Oeynhausen herab, wir sind so ziemlich am südlichsten Punkt der Stadt angekommen (also blicken wir nach Norden). Wenn ich abends nach der Arbeit hier lang komme, schaue ich also auf die Lichter der Stadt... Aber ich muss auch aufpassen, denn Rehe, Katzen oder Hasen (wirklich diese Riesendinger!) könnten mich mit meinem Roller zu Fall bringen. Zu Fuß besteht da heute weniger Gefahr und die Dämmerung hat ja auch noch nicht eingesetzt. Es ist eben sehr ländlich hier oben, wie man auch am Misthaufen erkennt
Hier oben war auch das Cafe Sonnenschein. Vor ein paar Jahren haben die Betreiber es aufgegeben, auch wenn es ein beliebtes Ausflugsziel war. Mit weit über 70 (oder sogar über 80) konnten sie das nicht mehr bewältigen. Ein kurzzeitig eingezogenes Thai Restaurant war offensichtlich nicht erfolgreich, so dass die alten Leute es noch einmal mit dem Sonnenschein versuchten, aber zunehmende gesundheitliche Probleme zwangen sie zur endgültigen Aufgabe. Ich glaube, die beiden haben mit Herzblut an dem Cafe gehangen und der Abschied fiel ihnen sehr schwer
Die Einrichtung scheint sogar noch dort zu sein.
Hier auf dieser Wiese bzw. dem Gelände dahinter finden im Sommer immer die Ferienspiele statt. Internationale Jungendbetreuer bespaßen hier die Kinder Bad Oeynhausens, die mit Bussen aus allen Stadtteilen hierher gebracht werden. Auch ein Zirkus kommt jedes Jahr dazu, wo die Kids Zirkusluft schnuppern können und kleine Kunststücke einüben können, die am Ende den mehr oder weniger stolzen Eltern in einer Vorstellung präsentiert werden. Diese Woche sind die Ferien in NRW vorbei, entsprechend sieht man hier nichts mehr. An Ostersonnabend findet hier das Osterfeuer samt Fackelumzug statt.
Außerdem gibt es jedes Jahr auf Demberg´s Hof (das ist der dazugehörige Bauernhof) ein oder zwei Feste samt Bierbuden und Bratwurst...
Bei mir gibt es nur einen Schluck Wasser und weiter geht es hinter Demberg´s Hof entlang.
Und wir blicken nach Süden
Und jetzt geht es nur noch bergab, da freut es meine Knie, dass ich die Stöcke "zum Bremsen" dabei habe
Dort kam mir etwas Kurioses entgegen: Ein motorisiertes Skateboard. Der Junge kniete auf dem Board und ließ sich den recht steilen Berg hochfahren während sein Kumpel sich mit dem Fahrrad abmühte und erst Minuten später oben ankam. Interessantes Teil. Hätte mal fragen sollen, ob ich das Board mal fotografieren darf...
Stattdessen fotografierte ich diverse Nahrungsquellen. Vielleicht nicht alle für den Menschen geeignet
oder noch nicht reif
und das wird vermutlich kein Zuckermais
Hier habe ich schon oft Goldfasane gesehen, aber heute natürlich nicht
Und nun kommen wir wieder zurück in den Wald
Der Holunder ist hier auch reifer
Hier gehe ich meist etwas schneller, denn man wird hier fast immer von Bremsen attakiert. Kurze Zeit später erreiche ich auch die Stelle, an der ich angekommen wäre, wenn ich mir den Berg (samt Schwedensteinen etc.) erspart hätte und weiter geht es entlang einer sehr wenig befahrenen Straße.
Wo gibt es heutzutage denn noch solche Telefonmasten?
Auf der anderen Straßenseite stehen diverse Obstbäume, auch hier ist das Obst noch nicht reif. Ernten darf hier jeder.
Aus eigener Erfahrung kann ich aber berichten, dass die Äpfel super sauer sind wir haben haben deswegen Kompott daraus gemacht
Wir kommen nun am Hubschrauberlandeplatz vorbei, der im Gegenlicht liegt. Das ist die Ausweichlandestation für´s Herzzentrum, falls da mal voll ist oder so.
Und dann erreichen wir wieder die Hofwassermühle, wo ich heute die Tour beende. Die blaue Route geht noch weiter, aber ich war jetzt schon 2 Stunden unterwegs. Gelaufen bin ich insgesamt 5,2 km, wovon die hier vorgestellte Runde etwa 3,5km umfasst.
Lust, demnächst noch weiter zu laufen?