Tag 4 Montag 2. Mai 2016Heute Morgen war Abreise angesagt denn für den Rest der Woche hatten wir ein Hotel an der Nordwestküste gebucht.
Beim Frühstück heute Morgen war der Service nicht besonders, wir haben mit Glück die letzten beiden Spiegeleier erwischt, nachgefüllt wurde nicht, aber das ist Meckern auf hohem Niveau
wir waren etwas traurig den Nationalpark verlassen zu müssen, hier oben war das Wetter so toll und wir haben befürchtet dass wir uns in den restlichen tiefer gelegenen Landesteilen eher unter einer Wolkendecke bewegen müssen. Hier war heute Morgen schon wieder strahlender Sonnenschein. Heute hatten wir eine Wanderung bei Vilaflor geplant, einem kleinen Ort an dem wir bei der Fahrt vom Flughafen zum Nationalpark schon vorbei gefahren waren, er liegt so etwa auf halber Höhe zwischen Meer und Teide Nationalpark.
Ich hatte mir außerdem ziemliches Kopfzerbrechen über das Parken gemacht und mir Vilaflor und die kommenden Orte genau auf Google Maps angeschaut und auf dem Navi alle möglichen alternativen Parkmöglichkeiten notiert. Diese Sorge war aber unbegründet, denn als wir an dem einzigen Parkplatz im Zentrum von Vilaflor angekommen waren parkten da nur zwei weitere Autos, wir hatten freie Platzwahl. Am Parkplatz hing ein Schild mit dem warnenden Hinweis dass man Dieben keine Chance geben sollte und keine Wertgegnstände im Wagen lassen sollte. Tja die Koffer können wir auf die Wanderung aber nicht mitnehmen...
der Parkplatz lag neben der Kirche
und seht ihr den strahlenden Sonneschein?
es war hier auch schon richtig warm, deutlich höhere Temperaturen als oben im Nationalpark.
Wir machten ein paar Bilder vom Ortszentrum, die Wanderung sollte etwas weiter unten starten, Vilaflor liegt ziemlich steil am Hang
es waren noch ein zwei andere Wandertouristen zu sehen, sonst war der Ort fast menschenleer, hier war wohl Vorsaison!
am Platz in der Ortsmitte waren die schönen Natternköpfe angepflanzt
auch sonst gab es reichlich Blumen
der Mohn wuchs überall am Wegesrand
der Einstieg zur Wanderung war etwas schwierig zu finden aber mit dem Garmin schließlich kein Problem und nach ein paar hundert Metern gab es dann auch Schilder.
am Ortsrand ging es erst an terassierten Feldern vorbei, bei allen gab es diese (fast leeren) Wasserspeicher und auf den Feldern war (noch?) nichts angepflanzt.
der Weg ging von Anfang an stetig bergan und es war heiß, wir kamen ins Schwitzen, also erst mal die Beine abgezippt und reichlich Sonnenspray aufgetragen!
eine unbekannte Pflanze habe ich auch gleich wieder entdeckt:
auschließlich Kiefern wuchsen hier mit ungewöhnlich langen und weichen Nadeln
Unterwegs trafen wir auf ein nettes österreichisches Ehepaar und sind eine Weile zu viert gewandert. Sie hatten eine Ferienwohnung im Süden der Insel und waren noch nicht im Nationalpark gewesen. Dafür haben sie uns von einer anderen Wanderung vorgeschwärmt und uns im Reiseführer gezeigt, witzigerweise hatten wir den gleichen: "Teneriffa" aus der Serie "Reise Know How". Diese Wanderung hatten wir so ähnlich auch schon eingeplant, in unserem Bruckmann Wanderführer war es eine längere Runde, aber es ist ja schon mal schön zu hören, dass das Ziel sich lohnt
nach einer Weile sind wir wieder allein weitergegangen, wir (oder besser gesagt nein Freund) waren einfach zu schnell unterwegs
Bald schon bekamen wir einen ersten Eindruck vom Ziel der Wanderung der "Mondlandschaft" von Vilaflor. Noch waren es aber nur ein paar einzelne Felsen am Wegesrand
Blöderweise zogen genau jetzt wo wir uns dem Ziel näherten dichte Wolken auf und bald war die Sonne komplett verschwunden
dann hatten wir das Ziel erreicht, die sogenannte Mondlandschaft. Diese weißen Felsen die unter dem schwarzen Lavagestein hervorschauen sehen sehr ungewöhnlich aus. Leider waren sie am gegenüberliegenden Hang und doch etwas weit weg, auf den Bildern im Reiseführer sah das näher aus. Uns trennte aber ein steiler Abhang von der gegenüberliegenden Wand und Schilder wiesen ausdrücklich auf das Verbot hin die weiße Landschaft zu betreten also haben wir es brav bei Fotos bewenden alssen.
hier gibt es Hoodoos
schade nur dass die Sonne komplett verschwunden war, so wirken die Bilder etwas blaß. Und kein Wunder dass es es hier aussah wie in USA wir waren ja nur 10 km von Las Vegas weg
Wir machten noch eine Pause auf den Bänken die hier am Aussichtspunkt aufgestellt waren und ich habe meine Jacke angezogen. Ohne Sonne war es gleich richtig kühl. Als wir da saßen kam ein Vogel geflogen
we proudly present: der Teidefink
nun haben wir praktisch die gesamte Tierwelt Teneriffas schon gesehen. Der blaue Bursche ist das Männchen und war äußerst hektisch, konnte keine Sekunde still sitzen und ist daher auf allen Fotos nur teilweise drauf weil er immer aus dem Bild hüpfen mußte. Das graue Weibchen war etwas geduldiger
Nun machten wir uns auf den Rückweg. Dann doch nach Vilaflor, das war näher als Las Vegas
Auf dem Rückweg ging es nun stetig beragb und war nicht mehr anstrengend.
Unterwegs gab es noch ein paar neue Blumen zu sehen
sieht aus wie eine Heckenrose, war aber keine
die Farbe gelb überwog, das ist wohl eine kakteenartige Pflanze. die Natur hat uns richtig begeistert hier!
wo bei uns Gras wächst stehen hier Blumen. Gras wächst wohl nicht auf diesem Lavagestein. Dann gab es noch eine neue Blume zu sehen mit ganz langen dünnen Stengeln und einem winzigen gelben Blütchen am Ende, das kommt auf den Fotos nicht so raus, sah aber wirklich entzückend aus.
als wir uns dem Ende der Wanderung näherten Kam die Sonne wieder raus, na toll! Umkehren und noch mal Bilder machen war uns aber zu viel
Bald waren wir wieder in Vilaflor
wir setzten uns auf dem großen Platz in ein kleines Restaurant und bestellten jeder einen Michkaffee und ein Tunfischsandwich. Sehr lecker und mit insgesamt 8 € (eigentlich nur 7, plus Trinkgeld) wieder ausgesprochen günstig. Wir waren von hab 11 bis 4 Uhr gewandert.
Auf dem Weg zum Parkplatz kamen wir an einer Reihe ATV's vorbei. Auf dem ersten saß ein Guide, die restlichen 6 oder 7 waren mit Touris bestückt, die dann brav im Gänsemarsch hinter ihm herfuhren. Sah ausgesprochen albern aus das Ganze.
Unser Auto war noch komplett wie ich erleichtert feststellte
und nun machten wir uns auf den Weg nach Los Silos. Dazu ging es erst den Weg zum Nationalpark zurück und dann weiter Richtung Nordwesten. Diese Strasse führte nun noch ein Stück durch den Nationalpark und das war nun das spacigste Stück überhaupt! Leider hatte ich die Kamera hinten im Kofferraum verstaut und das Handy klebte zur Navigation an der Scheibe drum gibts hiervon keine Bilder. Stellt euch vor ihr fahrt durch eine Straße die rechts und links von 1-2 Meter hohen tiefschwarzen Lavagesteinwällen umgeben ist. Das sah so aus als hätte der Vulkanausbruch gerade erst stattgefunden und als sei die Strasse gerade von einem Bagger freigeräumt worden. Absolut spacig und beeindruckend!!! Am Ende der Strasse bevor man den Park verläßt war noch mal ein Viewpoint mit Parkplatz, hier starten 2 Wanderwege und wäre hier nicht so ein kalter heftiger Wind gewesen wären wir die Rundwanderung 13 (der gelbe Weg auf der Karte unten, 2,5 Stunden lang) noch gegangen. Die Landschaft war so was von klasse hier!
im Vordergrund der Pico Viejo, im Hintergrund teils in Wolken der Teide:
bis zu der Stelle wo der Weg auf der anderen Seite wieder runter führt sind wir noch gegangen und dann umgekehrt
die Farben täuschen, der Boden war pechschwarz
an dem Bäumchen unten das sich im Wind biegt sieht man dass es richtig stürmisch war.
wenn ich noch mal nach Teneriffa komme, werde ich einen Tag in der Nordwestecke verbringen, es ist einfach klasse hier, heute war es aber wirklich zu kalt und zu windig. Und im ganz östlichen Teil hinter El Portillo waren wir gar nicht. Wer weiß was da noch für Schätze auf uns warten!
Wir sind dann weiter nach Los Silos gefahren. Eine direkte Strecke gab es nicht, es gab zwei Routen und wir haben einfach das Navi entscheiden lassen (eine weise Entscheidung, denn es wählte die etwas längere Strecke aber auf breiteren Straßen, wo man viel schneller vorankommt). Die Fahrt durch den Ort zum Hotel war abenteuerlich, zunächst gab es ein Schild zum Hotel, in die Richtung wollte das Navi auch, dann sind wir rechts, links, rechts, ich weiß nicht mehr wie kreuz und quer durch den Ort gefahren, ein Schild kam nicht mehr, schließlich standen wir vor dem Hotel. Ohne Navi hätten wir das nicht gefunden.
Im Hotel Luz del Mar spricht man fließend deutsch und wir bekamen erst mal einen Begrüßungssekt und einen Plan der Anlage, so gefällt mir das
. Das Hotel besteht aus lauter kleinen Häuschen am Hang
der Eingang zu unserem Häuschen
modernes großesZimmer
es gab sogar eine Küchenzeile mit Wasserkocher und dahinter ein großer begehbarer Kleiderschrank
und ein schönes großes Bad
hier kann man es prima 4 Tage aushhalten, vor allem wenn man den Blick von unserer Terrasse aus bedenkt:
Josef wollte vor dem Abendessen noch kurz ans Meer, das waren nur 5 Minuten Fußweg:
das Gebäude ist kein Leuchtturm sondern ein alter Telegrafenmast. Wie schon im Nationalpark waren auch hier das Schild am Strand dreisprachig: spanisch, englich, deutsch
Blick vom Strand Richtung Ort: flach ist hier gar nix!
Zum Abendessen waren wir im Hotelrestaurant, es war jetzt auch schon zu spät im Ort auf Restaurantsuche zu gehen. Die Kellner sprachen alle fließend deutsch, der Tischwein war ein hervorragender weißer Rioja (da muss ich mich in München mal die Suche begeben, bisher habe ich hier nur roten Rioja gefunden) dazu ein hervorragendes Filetsteak und wir konnten mit Fleecejacke bequem draußen zu Abend essen.
Wieder ein genialer Tag heute!