Tag 6 Mittwoch 3. Mai 2016Heute Morgen bin ich kurz vor dem Wecker wach geworden, ein gutes Zeichen, für heute war nämlich noch mal eine längere Wanderung geplant. Dazu muss man sich natürlich stärken, also auf zum Frühstücksbuffet. Wir konnten wieder draußen in der Sonne sitzen
heute waren sämtliche spanischen Produkte vom Buffet verschwunden, auch die gehackten Tomaten mit Olivenöl, schade! Nur Gofio gab es, das ist Mehl aus geröstetem Getreide, das man sich ins Müsli tun kann, das ist jetzt aber kein Ersatz für Serranoschinken..., es gab also Leberwurstbrot zu den Rühreieren
nach dem Frühstück haben wir uns noch Bademäntel und Badetücher an der Rezeption geholt, gestern Abend war mir das zuviel und wir haben die Handtücher vom Bad an den Pool mitgenommen.
Danach haben wir uns auf den Weg gemacht nach San José de los Llanos, wo die Wanderung zum Vulkan Chinyero startet. Unser Navi war heute eigensinnig und hat einen neuen Weg gefunden: auf geradestem Weg über Feldwege steil den Berg hoch. Nein das geht gar nicht mit meiner Höhenangst! Der Ort liegt nicht weit von Erjos und den Weg dorthin über gut ausgebaute Straßen waren wir gestern gefahren, genau diese Route nahmen wir heute auch wieder. Im Ort glücklich angekommen war der Parkplatz am Ortsausgang wirklich ein Parkplatz und kein Camingplatz, d.h. es gab ein paar Picknicktische im Wald hinter dem Parkplatz und auch Toiletten und einen kleinen Kiosk, aber keine Duschen oder sonstige Campingplatzeinrichtungen, ein Zelt stand aber am Gelände. Also das wäre mir definitiv zu spartanisch! Der Parkplatz war wieder fast leer, was hatte ich mir daheim für Gedanken über Parkmöglichkeiten gemacht, das war alles überflüssig...
die Wanderung zum Vulkan Chinyero hatten uns die Österreicher empfohlen, sie sind aber eine kürzere Variante gegangen von einem Parkplatz an der Landstrasse aus, wir hatten uns für die größere Runde entschieden (die Wanderung Nr. 20 vom Bruckmann Wanderführer). Josef hatte die GPS Koordinaten auf dem Garmin und dem sind wir gefolgt und so erst mal durch den kleinen Ort gewandert.
Menschen hat man kaum gesehen, dafür war wieder so eine Gruppe mit ATV's unterwegs, das scheint hier auf Teneriffa sehr verbreitet zu sein. Am Straßenrand wuchs lila Mohn, also in der Farbe habe ich Mohn noch nie gesehen:
bald hatten wir den Ortsausgang erreicht und es ging nun leicht bergan ins Gelände
der Weg war leicht zu gehen, es war mitlerweile wieder schön warm geworden und heute hatten wir blaue Blümchen am Wegesrand
wilden Fenchel haben wir auch gefunden (das hat mir mal ein Gärtner auf Korsika gezeigt den wir am Campingplatz kennengelernt haben, der hatte sich damals hauptsächlich aus der Wildnis verpflegt), das Kraut schmeckt echt lecker
dann haben wir Wanderschilder gesehen, ab da war es dann mit der Orientierung gar kein Problem mehr, die Schilder haben alle zu Josefs Garminroute gepaßt.
noch eine neue Pflanzenart. Tiere gab es ja nicht so viele aber dafür haben wir jeden Tag neue Blumen entdeckt
dann führte der Weg in einen Kiefernwald und der Boden bestand wieder aus aus schwarzem kleinkörnigem Bimsgestein auf dem man sehr gut gehen kann weil der Boden federt ohne dass man rutscht wie auf Sand. Eine echte Wohltat für die Füße.
nachdem wir schon ein gutes Stück in den Wald hineingegangen waren sahen wir auf einmal dieses Pferd und 2 Männer, die die Kiefernnadeln, die wie Matten auf dem Boden lagen mit einer Harke aufhoben und auf das Pferd luden. Als sie uns sahen sind sie schnell weggegangen, sie fühlten sich offensichtlich ertappt. Bestimmt ist das "Ernten" hier im Naturschutzgebiet nicht erlaubt. Wozu man das wohl benutzt? Als Streu im Stall mangels Stroh?
hier wächst auch der Kiefernnachwuchs
wir näherten uns wohl dem Vulkan, denn jetzt gab es immer mehr schwarzes Gestein zu sehen
in diesem Bereich waren alle Baumstämme schwarz verkohlt. Oben waren die Bäume aber alle grün.
es ging abwechselnd durch schwarzes Lavagestein
und dann wieder durch Wald, eine sehr interessante Landschaft
vereinzelt standen ein paar alte große Bäume
der Wald wurde wieder lichter
und schließlich standen wir am Rand des Vulkans.
Unter einer riesigen alten Kiefer mit Blick auf den Vulkan haben wir Rast gemacht
wir wurden beim Apfelessen beobachtet
als wir da so saßen kamen ein französisches Paar auf uns zu. Die hatten wir eine Stunde vorher schon mal getroffen und gegrüßt. Sie hatten sich verlaufen. Keine Ahnung wie man das macht auf so einem gut angelegten Weg. Sie zeigten uns ihren Wanderführer, sie hatten den Rother Wanderführer auf französisch (ich wußte nicht dass es den neben deustch auch noch in anderen Sprachen gibt). Den Rother Wanderführer hatte ich mir zuhause auch angeschaut, fand ihn aber nicht überzeugend, sonst sind die Rother Wanderführer eigentlich immer erste Wahl. Wir haben uns die Wanderung in ihrem Buch angeschaut, da war wirklich eine andere Route abgebildet und die sah etwas kompliziert aus. Wir haben uns ein bisschen über Fußball unterhalten und als sie hörten dass wir aus München kommen meinte er grinsend dass Antoine Griezmann den Bayern gestern die Feier verdorben hat. Ich meinte dann dann wir uns bei der EM revanchieren würden
nette Leute, wir haben uns gut unterhalten, sie sind dann weiter gegangen. Wir haben uns bald auch wieder auf den Weg gemacht und sahen sie kurz drauf abseits des Weges sitzen. Wir haben ihnen dann noch mal zugerufen, dass es hier langs weitergeht
Etwas weiter hatte man den besten Blick auf den Vulkan:
sieht das nicht einfach genial aus?
für die bessere Fotoperspektive sind wir ein Stück querfelein gegangen
einfach nur phantastisch
man konnte auch deutlich einen Weg auf den Gipfel erkenne, aber es standen mehrfach Schilder, dass es streng verboten ist den Vulkan zu betreten. Man hat auch wieder so weiße Kästchen gesehen, wahrscheinlich gibt es Geologen die das Gebiet überwachen.
das nächste Bild ist ein bisschen stark gezoomt aber ich finde dieses grüngelb auf pechschwarzem Boden einfach sooo super
nun machten wir auf den Heimweg und der zog sich dann doch. Gegen Ende wurde auch die Markierung schlechter der Weg verlor sich etwas und da war das Garmin hilfreich.
kurz vor dem Parkplatz im Wald. Solche geschmückten Kreuze sah man öfter, bestimmt wegen des Feiertags gestern.
18 km waren wir gelaufen und ehrlich gesagt waren mir die letzten drei schon wieder zu viel. Von 10 bis 16 Uhr waren wir gewandert und mir taten die Füße weh. Auf der Rückfahrt zum Hotel haben wir wieder im Supermarkt gehalten und frisches Baguette gekauft und den herrlichen eisgekühlten Kaffee. Um viertel vor 5 waren wir wieder im Hotel uns ab gings an den Pool
. Blick von unserer Terasse aus: wir haben den Pool für uns alleine, wo waren die Leute nur alle?
bis 19 Uhr haben wir dort die Sonne genossen und haben gebadet, dann gabs Abendessen auf unserer Terasse
das war ein gute Idee heute, unten im Restaurant war nämlich eine Feier am Gange, eine junge Deutsche feierte groß ihren Geburstag. Sicher hätte man trotzdem im Restaurant essen können, aber in unserem Reich haben wir uns wohler gefühlt.