Autor Thema: USA und Hawaii 6 Wochen in 2004  (Gelesen 49141 mal)

MisterB

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Re: USA und Hawaii 6 Wochen in 2004
« Antwort #30 am: 25. September 2016, 14:59:02 »
22.09.2004 - Route 66, Hoover Damm und Las Vegas Teil 2

Am Morgen haben wir die Motorräder zurückgebracht. Das Wetter hatte sich immer noch nicht wesentlich verändert. Es war immer noch bedeckt und windig. Von Flagstaff aus auf der Interstate 40  sind wir bei erster Gelegenheit auf die Mutter aller Straßen, die Route 66 angefahren.

Toll Route 66 ! Irgendwie fühlte sich diese Straße an wie jede andere. Ich glaube heutzutage wird da sehr viel reingelegt, was es schon längst nicht mehr gibt. Sogar die Motorradclubs die im Pulk mit vielen laut röhrenden Maschinen an uns vorbeizogen waren angepasst. Überhaupt habe ich den typischen Harley Fahrer eher als älteren Mann in Erinnerung, der, jetzt wo er sich so ein Gefährt endlich leisten kann, mal noch ein wenig "den Wilden" raushängen lässt. Natürlich gab's auch die ausgeflippten, langbärtigen Typen, die immer ne halbnackte Motorradbraut aufm Rücksitz hatten. Aber das war dann doch eher die Minderheit.

 

Also die Fahrt war wie jede andere, es gab auch nix besonderes zu sehen. Wenn nicht alle Nase lang diese kleinen "Route 66 Historic Route" Schilder gestanden hätten, hätte man es gar nicht bemerkt. Einzig der kleine Ort Seligmann kam mir wie ein Sammelsurium alle Route 66 Kuriositäten vor. Hier sah vieles herrlich ausgeflippt aus. Bei Kingman biegt man auf die Straße 93 ab, die einen dann zum Hoover Damm bringt.

Im Bereich des Dammes wurde sehr viel gebaut. Der Damm stellt das Nadelöhr dar, wo sich der komplette Verkehr nach Las Vegas drüberquälen muss. Man ist gerade dabei eine fette, mehrspurige Brücke in der Nähe des Dammes zu bauen. Eine paar Baustellen-Wartezeiten und eine Polizeikontrolle später sind wir am Damm angekommen. Rund herum waren alle Parkplätze belegt und überhaupt war ein heiden Betrieb.

Einen kostenpflichtigen Parkplatz haben wir bekommen und noch ein paar Worte mit dem Parkplatzwächter aus Australien (Hi, I'm Bert from Australia) gewechselt. Leider konnte er uns seine ereignisreiche Lebensgeschichte nicht komplett erzählen (irgendwo beim x-ten Militäreinsatz bin ich auch nicht mehr mitgekommen) , da er ja auf dem Parkplatz kassieren musste.

Am Damm, bzw. am Visitor Center haben wir uns entschlossen wenigstens hier die Führung in den Damm mitzumachen. Das hat sich jedoch im Nachhinein nicht als der Brüller herausgestellt. In Massenabfertigung wird man nach kurzer Einführung in den Aufzug gesteckt, der runter in den Damm fährt. Durch einen langen Gang kommt man in die große Halle wo die Turbinen Strom produzieren. Das schaut man sich an und wird dann wieder in den Aufzug nach oben befohlen. Der Rest der "umfangreichen Tour" steht unter dem Zaubermotto "self guided" ! Irgendwie hatte ich nachher den Eindruck, das die Tour im Glen Canyon Damm bestimmt interessanter gewesen wäre. Das hier war Massenviehhaltung.

Von hier nach Las Vegas war's nicht mehr weit. Schon im weiten Einzugsgebiet von Las Vegas (also schon mitten in der Wüste) kann man sich schon vor lauter Casinos kaum noch retten. Die Werbung wird auch immer größer und greller. Schließlich ist man auf einer der vielen Autobahnen in die Stadt. Das erste was man genau erkennen kann ist der Stratosphere Tower. Dort wollten wir heute auch übernachten, das hatten wir auf der Fahrt schon über eine Hotel-Buchungsagentur (ich glaube hotels.com) klargemacht. Die Nacht im Stratosphere sollte uns 65 Dollares kosten. Den Turm immer als große Kompassnadel vor Augen haben wir uns aus den Außenbezirken zielsicher zum Strip vorgearbeitet.

 

Als es dunkel wurde sind wir nach Downtown gefahren. Wir wollten das "Fremont Street Experience" erkunden. Downtown hatten wir beim ersten mal ja gar nicht gesehen, weswegen dies ganz oben auf der Liste stand. Das Steet Experience ist im wesentlichen eine komplett überdachte "Fußgängerzone" entlang der etliche bekannte Casinos liegen (z.B. Golden Nugget, Horseshoe). Auch der Pioneers Store mit dem bekannten Cowboy ist hier zu finden. Der Clou an der Sache ist, das die Überdachung nicht einfach ein Dach ist. Nein es ist vielmehr ein gigantischer Videobildschirm. Alle 45 Minuten gehen ringsum alle Lichter aus und auf einer Länge von ein paar hundert Metern gibt's eine Videoshow im Dach !

 

Mit kurzen Worten : Es sieht gigantisch geil aus ! So was hat man garantiert hier bei uns noch nirgends gesehen.

 

Später am Abend (man kann sich hier toll die Zeit vertreiben, wir haben garnicht gemerkt, das es schon 21 Uhr waren) sind wir zurück zum Stratosphere um dort die Achterbahn und die neue Attraktion namens X-Scream zu testen. Beim X-Scream wird man über den Rand des Turms gefahren und praktisch drübergehängt und gekippt. Hörte sich auf alle Fälle mal toll an.

An der Kasse sagte man uns, das es im Moment eine Wartezeit von über einer Stunde gäbe. Darauf hatten wir keinen Bock und sind deshalb was essen gegangen. Die Wahl des Abends war das Outback Steakhouse am Strip (ungefähr in Höhe des Paris Casino). Huiiii. So ein riesiges Stück Fleisch hatte ich auch schon lange nicht mehr. Wir haben später noch länger mit zwei Typen von Nachbartisch geplaudert. Die hatten gehört, das wir deutsch sprachen und einer von denen war mal in Deutschland. Tja so kommt man ins Gespräch.

 

Gut ausgestopft von sehr viel Steak und gutem Bier ging's zu Fuß zurück zum Tower und kurz vor Torschluss um 0 Uhr (oder war es schon 1 Uhr ? Weiß nicht mehr) noch hoch und den X-Scream ausprobiert. Man ist das lahm. Schnarch. Also da muss man nicht draufgehen. Da gibt's auf jeder Kirmes was besseres. 

Nach ausgiebigem Fotoshooting vom Tower war dieser lange Tag dann auch beendet.

 

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Andrea

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Re: USA und Hawaii 6 Wochen in 2004
« Antwort #31 am: 25. September 2016, 15:18:38 »
Du lässt einem ja gar keine Zeit zum Kommentieren!  ;D

Klasse Tour. Sehr abwechslungsreich und gar nicht standardmäßig Ersttäter, weil ihr irgendwie jedes verrückte Ding mitnehmt, das ihr finden könnt. Gefällt mir!  :thumb:
Liebe Grüße, Andrea



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Re: USA und Hawaii 6 Wochen in 2004
« Antwort #32 am: 25. September 2016, 18:05:14 »
Nun, beim Monument Valley und dem View Hotel, welches zu eurer Zeit, aber auch zu unseren ersten Erfahrungen von 1999 nicht passt, muss ich korrigieren. Natürlich hat dieses Hotel seinen Preis, aber als wir 2012 dort waren, empfanden wir jeden Dollar gerechtfertigt, was ich z.B. beim North Rim des Grand Canyons so nicht unterschreiben würde.

Auch den Eintrittspreis finde ich gerechtfertigt, auch wenn der Anfang der Piste böse war - vielleicht um mehr Leute auf die Tourwagen zu bekommen - hey, warum nicht? Nach dem ersten Abstieg war die Piste sogar bei schlimmen Regen befahrbar.
Das die Navajos Geld mit diesem Stück "Erde" verdienen wollen und auch können, finde ich wenig verwerflich. Auch die Lodges in den NPs und z.B. Hotels in Springdale oder Moab, mit ihrer Nähe zum Zion oder Arches kosten "ihr Geld".

Rainer

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Re: USA und Hawaii 6 Wochen in 2004
« Antwort #33 am: 25. September 2016, 18:37:51 »
Nun, beim Monument Valley und dem View Hotel, welches zu eurer Zeit, aber auch zu unseren ersten Erfahrungen von 1999 nicht passt, muss ich korrigieren. Natürlich hat dieses Hotel seinen Preis, aber als wir 2012 dort waren, empfanden wir jeden Dollar gerechtfertigt, was ich z.B. beim North Rim des Grand Canyons so nicht unterschreiben würde.

Weißt Du noch Euren Zimmerpreis? Wir waren bisher auch nur einmal "in Versuchung", im The View zu übernachten und 199,-$ (ich glaube, da fangen die Preise an?!) hätte ich ausnahmsweise auch mal bezahlt. Aber es sollte leider nicht sein, wahrscheinlich war das Hotel gut besucht, das "billigste" Zimmer sollte (das war auch 2011 oder 2012) über 400,-$ kosten und da bin ich ehrlich: das ist mir zu viel, das ist es mir nicht wert.

Aber das ist natürlich auch alles relativ, wir hatten gestern Abend Besuch von einer guten Freundin und die plant ihrerseits für nächstes Jahr einen Urlaub im Südwesten. Irgendwie kamen wir da auf "Nobelresorts" und auf dem Weg von Page nach Kanab über die Vermillions gibt es einen kleinen Ort "Big Water" und da ist irgendwo (ich habe es noch nie gesehen, obwohl wir öfter schon dort waren) ein sog. "Amangiri" Resort in der Wüste und im Felsen verbaut. Da haben wir dann aus lauter Blödsinn mal nach Zimmerpreisen geschaut, die billigste Kaschemme fängt da bei 1.200$ ungefähr an, aber den Vogel hat die "Amangiri Suite" abgeschossen für das letzte Wochenende im September, das sollte (kein Scheiß, wirklich wirklich wahr!) pro Nacht über 10.200,- (ja, richtig gelesen: zehntausend!!) Dollar kosten. Plus Tax, versteht sich. Dagegen sind dann 400,-$ natürlich geschenkt, aber mir leider dennoch zu teuer.

Auch den Eintrittspreis finde ich gerechtfertigt, auch wenn der Anfang der Piste böse war - vielleicht um mehr Leute auf die Tourwagen zu bekommen - hey, warum nicht?

Das sehe ich ganz genauso und vor allem ist (oder war) der Eintritt nicht sonderlich hoch. In 2005 haben wir 8,-$ bezahlt (keine Ahnung, wo er heute liegt), aber das ist im Vergleich zu den Nationalparks fast geschenkt. Daran wird man sicherlich nicht steinreich.

Andrea

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Re: USA und Hawaii 6 Wochen in 2004
« Antwort #34 am: 25. September 2016, 18:41:27 »
Ich meine Malte und Caro waren mal in diesem Resort. Habe nicht mehr genau in Erinnerung, ob sie da auch genächtigt haben, denn irgendwie waren sie da jobtechnisch oder so unterwegs. Das Ding ist der Oberhammer!
Liebe Grüße, Andrea



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Re: USA und Hawaii 6 Wochen in 2004
« Antwort #35 am: 25. September 2016, 20:42:38 »
Nun, beim Monument Valley und dem View Hotel, welches zu eurer Zeit, aber auch zu unseren ersten Erfahrungen von 1999 nicht passt, muss ich korrigieren. Natürlich hat dieses Hotel seinen Preis, aber als wir 2012 dort waren, empfanden wir jeden Dollar gerechtfertigt, was ich z.B. beim North Rim des Grand Canyons so nicht unterschreiben würde.

Weißt Du noch Euren Zimmerpreis? Wir waren bisher auch nur einmal "in Versuchung", im The View zu übernachten und 199,-$ (ich glaube, da fangen die Preise an?!) hätte ich ausnahmsweise auch mal bezahlt. Aber es sollte leider nicht sein, wahrscheinlich war das Hotel gut besucht, das "billigste" Zimmer sollte (das war auch 2011 oder 2012) über 400,-$ kosten und da bin ich ehrlich: das ist mir zu viel, das ist es mir nicht wert.

Aber das ist natürlich auch alles relativ, wir hatten gestern Abend Besuch von einer guten Freundin und die plant ihrerseits für nächstes Jahr einen Urlaub im Südwesten. Irgendwie kamen wir da auf "Nobelresorts" und auf dem Weg von Page nach Kanab über die Vermillions gibt es einen kleinen Ort "Big Water" und da ist irgendwo (ich habe es noch nie gesehen, obwohl wir öfter schon dort waren) ein sog. "Amangiri" Resort in der Wüste und im Felsen verbaut. Da haben wir dann aus lauter Blödsinn mal nach Zimmerpreisen geschaut, die billigste Kaschemme fängt da bei 1.200$ ungefähr an, aber den Vogel hat die "Amangiri Suite" abgeschossen für das letzte Wochenende im September, das sollte (kein Scheiß, wirklich wirklich wahr!) pro Nacht über 10.200,- (ja, richtig gelesen: zehntausend!!) Dollar kosten. Plus Tax, versteht sich. Dagegen sind dann 400,-$ natürlich geschenkt, aber mir leider dennoch zu teuer.

Auch den Eintrittspreis finde ich gerechtfertigt, auch wenn der Anfang der Piste böse war - vielleicht um mehr Leute auf die Tourwagen zu bekommen - hey, warum nicht?

Das sehe ich ganz genauso und vor allem ist (oder war) der Eintritt nicht sonderlich hoch. In 2005 haben wir 8,-$ bezahlt (keine Ahnung, wo er heute liegt), aber das ist im Vergleich zu den Nationalparks fast geschenkt. Daran wird man sicherlich nicht steinreich.

Wir haben 2012 219 $ pro Nacht bezahlt im Juli oder August - ich weiß es so genau, weil es neben dem Grand Canyon North Rim, die einzige Übernachtung war, die wir vorab bezahlen mussten und die extrem teuer war. Wir hatten dann ein Zimmer ganz oben mit herrlichem Blick auf das Valley, aber schlechtes Wetter ;)

Abgesehen vom Schlafplatz würde ich fürs Monument Valley fast jeden Preis bezahlen, mehr Südwest-Feeling kann man wohl nicht bekommen. Wenn ich noch einmal dahin komme, werde selbst  ich reiten ;)

Rainer

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Re: USA und Hawaii 6 Wochen in 2004
« Antwort #36 am: 25. September 2016, 21:22:20 »
mehr Südwest-Feeling kann man wohl nicht bekommen. Wenn ich noch einmal dahin komme, werde selbst  ich reiten ;)

Finde ich ehrlich gesagt auch, das Monument Valley ist Südwesten durch und durch. Nur ist es ja nicht so, dass das Feeling tagsüber wegfällt. Das Monument Valley ist zu jeder Tageszeit attraktiv und eben das Monument Valley.

Die Übernachtung im The View bringt allein den frühen Sonnenaufgang (den Untergang kann man im Oktober/November selbst zu Parköffnungszeiten erleben, weil die Sonne dort gegen 18.00-19.00 Uhr untergeht) und da fängt eben mein persönliches Problem an, ist es mir wirklich ein paar Hundert Dollar wert, eine Stunde früher oder später noch im Park zu sein, als ich es als normaler Besucher sein kann?

Ich gönne jedem seine Erfahrung und selbstverständlich hat auch jeder seine Vorlieben, alleine schon deswegen käme ich nicht auf die Idee, den "ideellen" Wert des The View in Frage zu stellen. Aber ich persönlich bin eben auch schon tagsüber glücklich und auch wenn ich den Sonnenauf- und Untergang als besonderes Ereignis zu schätzen weiß, insgesamt ist mir dieses Erlebnis im Zimmer des The View schlicht zu teuer. Aber das muss eben jeder selbst entscheiden, es führt zu gar nichts, über Sinn oder Unsinn zu diskutieren. So oder so ist das Monument Valley eine außergewöhnlich tolle Location, wo wir jederzeit gerne einkehren.

MisterB

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Re: USA und Hawaii 6 Wochen in 2004
« Antwort #37 am: 25. September 2016, 23:46:46 »
Hallo.

Kurze Frage. Ich habe im Text dieses Hotel "the view" nicht erwähnt. Aus deinem Text entnehme ich, das das im Monument Valley ist ?
Über dieses Hotel kann ich nix schreiben weil ich dort nicht übernachtet habe.

Wobei ich allerdings bleibe ist meine Meinung über die indianerverwaltung dort. Ich habe extra nochmal nachgesehen. Wir haben damals pro Nase jeweils 5 Dollar pro Einfahrt gezahlt. Also zweimal 10 = 20 Dollar. Wenn ich mir dann überlege was da für ein Betrieb war, dann denke ich schon, das die da nicht wenig Geld verdienen alleine mit den Fahrzeugen die ins Tal reinfahren wollen. Und mit anderen Gelegenheiten einem das Geld aus der Tasche zu ziehen waren die Jungs ja auch nicht ganz unerfinderisch.
wenn das Geld irgendwo in Infrastruktur oder sonstwas inventiert wird haben die aber ein großes Talent dafür alles trotzdem ziemlich herunterkommen zu lassen.

Das ist meine Meinung die ich vor mittlerweile ca. 12 Jahren so erfahren habe. Sollte sich mittlerweile alles zum Guten geändert haben, dann toll. Dann kann ich mich irgendwann wenn ich nochmal hinkomme ja bekehren lassen. Allerdings glaube ich nicht so recht dran. Im USA Reise Forum Gabs auch mal nen thread über da MV und da wurde vor garnicht so langer Zeit eigentlich im Grundton noch das gleiche berichtet.

Gruß
Bernd
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Re: USA und Hawaii 6 Wochen in 2004
« Antwort #38 am: 26. September 2016, 12:07:13 »
23.09.2004 - Death Valley und Fahrt ins Ungewisse

Am späten Morgen / frühen Mittag sind wir noch mal hoch auf den Turm. Jetzt konnte man Las Vegas auch mal bei Licht besehen. Hm, irgendwie wirkt der Blick im Dunklen mit allen Lichtern viel mehr. Der Anblick des "hellen" Las Vegas war überraschend unspektakulär.

Nach ein paar Fotos haben wir noch im Casino ein wenig gefrühstückt und ein Käffchen eingeworfen. Bei der Gelegenheit habe ich noch alle verbleibenden Münzen in diverse Automaten versenkt. Ohne Ergebnis.

 

Wir wollten ins Tal des Todes. Von Vegas aus geht es in immer einsamer werdenden Landschaften zum Death Valley. Wir wollten eigentlich von Death Valley Junction auf der Straße 190 in Tal fahren. Leider war ein paar Wochen vorher eine recht verheerende Flutwelle durchs Tal getobt. Ja, richtig : Flutwelle. Am trockensten Punkt den man finden kann gab's ne fette Flutwelle. Uns zwar so heftig, das alle Straßen hinterher ziemlich weg waren. Wir konnten auch nicht mehr weiter, da die 190 ins Tal von der Junction aus gesperrt war. So blieb uns nichts anderes übrig, als weiter ums Tal herum bis hoch nach Beatty zu fahren. Von dort aus gibt's über die Straße 58 Zufahrt ins Tal.

In Las Vegas war es schon recht kuschelig warm. Aber ab der Einfahrt ins Tal wurde es noch wärmer. Obwohl wir einen "normalen" Tag hatten (also nicht extra heiß), wurde es doch recht schnell sehr heiß und jeder Ausstieg aus dem Auto war wie ein Schritt in die Sahara.

Wir haben zwischendurch ein paar mal angehalten und sind einfach mal ein paar Meter ins Nichts gewandert. Echt. Weite Ebenen mit "Nichts" ! Ein Abstecher zum Salt Creek führte auch nur zu recht viel staubtrockenen Schlamm :-)

Leider waren auch etliche Punkte im Tal, die auch unser Reiseführer sehr gelobt hat, nicht anfahrbar. Was man fahren konnte war die Straße nach Badwater. Dort am Badwater Basin war jedoch auch Schluss. Weiter gings auch nicht.

Zumindest konnte man auf dieser Strecke zum Devils Golf Course abbiegen. Beeindruckend. Bis zum Horizont bizarre Salzgebilde auf der einen und riesige Salzpfannen auf der anderen Seite. Dies zusammen mit der unglaublichen Hitze (leider hatte unsere Standardnormalkarre keine Temperaturanzeige an Bord) ergab schon die einhellige Meinung : Hier möchte ich nicht ausgesetzt werden.

Weiter am Badwater Basin ein ähnliches Bild. Weite Ebene, die eher salzig weiß aussah. Ein Tümpel mit giftigem Wasser und das alles 84 Meter unter Null ! Geht es eigentlich irgendwo auf der Welt weiter runter ohne ein Loch zu graben ?

Auf dem Rückweg (Straße war ab Badwater gesperrt) haben wir noch am Golden Canyon angehalten. Dieser Canyon bietet beim Durchwandern eine, wie der Name schon sagt, schöne goldfarbene Schlucht. Wir haben es noch ein wenig ausgehalten. Aber da wir auch nicht genau wussten, wie weit die Schlucht denn überhaupt geht, haben wir die Sache nach ca. 45 Minuten abgebrochen und sind zurück gegangen.

 

Mittlerweile schickte sich die Sonne langsam aber sicher an unterzugehen. Sofort war eine spürbare Verbesserung des persönlichen Zustands zu bemerken. Es war endlich nicht mehr so heiß. Endlich kam unsere Klimaanlage auch wieder mit dem Kaltluft machen hinterher. Also wenn ich jetzt sage, das es kühler wurde, dann meine ich damit, das es von geschätzten Mitte 30 Grad auf etwas unter 30 Grad "abkühlte". Wie gesagt, leider hatte unsere Economy-Karre neben anderen fehlenden Sachen auch kein Thermometer an Bord. Die Angaben sind also "gefühlt".

Da eigentlich alle anderen Wege aus dem Tal nicht befahrbar waren, sind wir auf der 190 aus dem Tal rausgefahren. Wir wollten einfach sehen, was so an Orten noch kommen sollte und dort irgendwo nächtigen. Feste Pläne gab's also nicht. Irgendwie haben wir es geschafft, kurz nach dem Parkausgang auf eine nicht näher nummerierte Straße zu kommen, die sich später (viiiiel später) dann als Straße 178 herausstellte. Eigentlich nicht das was wir wollten, aber egal. Hier gibt's bestimmt auch Orte (dachten wir bis zu diesem Zeitpunkt noch ....).

Auf unserer Karte war in der Nähe noch ein Ort namens Ballarat eingezeichnet. Zum Glück haben wir dann in der Nationalpark Karte noch früh genug den kleinen Zusatz "Ghost Town" gesehen. Also war unsere Chance nur der 178 zu folgen und sehen was kommt (im wahrsten Sinne des Wortes).

Weiter ging's, weiter und weiter. Irgendwann dachten wir, wir müssten bis zum Morgengrauen durchfahren, um noch irgendwann mal eine Menschenseele zu treffen. Auf der Karte gab es noch den Ort Trona. Wir sind auch durch eine Ansammlung von ein paar Häusern und einer Tankstelle mit Namen Trona gekommen. Aber irgendwie gab's hier keine Motels. Trona ist scheinbar nur die Siedlung der Arbeiter der riesigen Fabrik, die hier rumstand. Aus der Ferne war Trona ein regelrechtes Lichtermeer. Doch leider gehörten diese Lichter zu dem Riesenmoloch von Fabrik. Sie hatte Ähnlichkeit mit einer Raffinerie. Irgendwie roch es auch im ganzen Gebiet ziemlich komisch.

 

Mit kurzen Worten : Hier gab's nix, also weiter. Immer wieder standen irgendwelche Ortsnamen auf ein paar verlorenen Straßenschildern. Doch immer wenn man dem vermeintlichen Ort näher kam, stand davon wundersamerweise nichts mehr auf den Schildern. Ich hatte einen ziemlichen Hals von der beschissenen Beschilderung auf den amerikanischen Landstraßen.

Irgendwann, ich glaube es war so gegen 21 Uhr, sind wir im Ort Ridgecrest angekommen. Dort sind wir direkt im ersten Motel das an der Straße stand abgestiegen. Einem Laden mit dem idyllischen Namen "Rose Gardens Inn". Die Bude war OK. Vor allem der Preis sehr in Ordnung (um die 30 Dollar für 2(!) Zimmer). Hier auf dem Land weiß man noch, was billig heißt :-)

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MisterB

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Re: USA und Hawaii 6 Wochen in 2004
« Antwort #39 am: 26. September 2016, 12:13:38 »
24.09.2004 - Sequoia National Park - Das sind noch Bäume

Am Morgen ging es nach einem kurzen Frühstück bei Starbucks weiter zum Sequioa National Park. Dieser Park bietet riesige Mammutbäume (eben diese Sequoia's) die mehr als tausend Jahre alt sind. Aber erst mal mussten wir ja hinkommen. Irgendwie kann man in den Park von unserer Seite (als aus Richtung Death Valley) nicht reinfahren. Man muss, bildlich gesprochen, erst mal auf die linke Parkseite gondeln um von dort reinzufahren.

Aber glücklicherweise kannte unsere Karte ein paar Country Roads, die zumindest den großen Bogen unten um den Park herum umgingen und irgendwie zielgerichteter direkt auf den Park zuhielten. Leider stellte sich diese Tour als übelste Gondelei über Landstraßen und Landsträßchen heraus. Wir sind zwar ausnahmslos durch sehr schöne Landschaften gekommen, aber auf die Dauer hat die Kurverei schon sehr genervt. Ich weiß auch garnicht mehr wo wir überhaupt überall her gefahren sind. Zumindest irgendwo an einem Stausee sind wir noch vorbeigekommen und haben dann eine sehr lange Zeit den Sequoia National Forest durchquert. Zumindest habe ich endlich mal Joshua Trees in Natura gesehen. Auf unserer Fahrt sind wir durch eine Gegend gekommen, wo teilweise recht große Joshua Trees in der Gegend und an der Straße standen.

 

Nach unendlicher Fahrt sind wir, kurz bevor mich die Lust verlassen wollte, dann noch nach Visalia gekommen. Von dort aus geht es schnurstracks in den Park. Nach einem Stopp am Visitor Center haben wir den Aufstieg in die Berge (der ganze Park liegt auf ungefähr 2.500 Metern Höhe) angegangen. Muss man sich mal vorstellen. Von minus 85 im Death Valley zu plus 2.500 im Sequoia is schon ein guter Unterschied.

Nach der hakeligen Serpentinenstraße begrüßten uns oben die ersten Mammutgewächse an der Straße. Überall entlang der Straße standen die Riesendinger. Da sah unser Autochen schon recht bescheiden aus, wenn wir vor so einem Ding geparkt haben.

Im Park haben wir an diversen Aussichtspunkten, wie Moro Rock, Auto Log und Tunnel Log angehalten. Der Tunnel Log ist ein umgekippter Baum, in den eine Durchfahrt geschnitten wurde, so das man durchfahren kann. Der Auto Log ist ein umgestürzter Baum, der oben abgeflacht wurde. Dort sind früher Leute mit ihren Autos drauf gefahren (!!!) und haben sich dort ablichten lassen. Das wurde aber mittlerweile verboten.

 

Später sind wir zum sog. "General Sherman Tree" gefahren, dem angeblich dicksten Baum in ganzen Park. Und ja, das war ein Mordsgerät. Wenn ich mich recht erinnere, hatte der Stamm einen Umfang von 30 Metern. Beeindruckend. Leider wurde in dem ganzen Bereich viel gebaut und es war ziemlich viel Betrieb hier. Deshalb haben wir uns schnell wieder weggemacht. Wir sind dann auf dem Rückweg zur Hauptstraße an einem Wanderparkplatz einfach mal angehalten und sind recht ziellos einfach mal in den Wald drauflosgegangen. So konnte man den Riesendingern endlich mal Nahe kommen und genau betrachten. Außerdem war man hier ganz alleine.

Erstaunlicherweise hatten sehr viele der Riesenbäume teilweise gravierende Brandschäden. Dies deutet auf zwei Dinge hin. Erstens scheint es hier im Park auch regelmäßig zu brennen, zweitens scheint das Feuer den Bäumen recht wenig auszumachen. Ich meine, sonst könnten die auch nicht so alt werden, wenn bei jeder Kleinigkeit umgehauen werden.

Immer wieder beeindruckte uns die Größe dieser Bäume. Bei einem Foto vor so einem Baum war man ein ganz kleines Pünktchen vor sehr viel Baum. Selbst das Wurzelwerk von umgestürzten Bäumen war immer noch bestimmt 10 mal 10 Meter groß.

Wenn man nicht auf dem gleichen Weg aus dem Park wieder herausfahren möchte, gibt es noch die Straße die einen zum Kings Canyon National Park führt. Kurz vor dem endgültigen Abzweig zu dem Park kann man auf die Straße 180 abbiegen und sich Richtung Fresno bewegen. Mittlerweile dämmerte es und wir haben uns auf den Weg gemacht. Im Park gibt es noch zwei Lodges. Dort haben wir nur aus reinem Interesse gefragt. Die Preise dort waren jenseits von Gut und Böse (180 Dollar, harharhar). Also blieb uns nichts anderes übrig als aus dem Park raus und schauen was kommt.

Es sollte ein Deja Vu werden. Das hatten wir gestern doch auch schon mal. Wir fahren, fahren und fahren und irgendwie kommt nix. Und wieder kriege ich voll den Hals über diese beschissene Beschilderung auf den Landstraßen. Wieder standen hin und wieder mal Orte auf den Schildern. Wenn man dann ungefähr dort in der Nähe sein musste stand dieser Ort garantiert nicht mehr auf dem Schild. Nach einer ganzen Zeit haben wir uns mit unserem Schicksal wohl bis nach Fresno durchfahren zu müssen abgefunden. Und so war es. Irgendwann, wieder so um 21 Uhr, hatten wir den Rand von Fresno erreicht.

So üppig war die Auswahl an Motels hier nicht. Wir haben dann eines der beiden genommen die wir überhaupt gefunden haben. Wir waren recht groggy, auch heute waren wir wieder mehr gefahren als erwartet. Auf unserer Suche hatten wir in der Nähe einen Domino-Pizza-Laden gesehen. Zum Abschluss des Abends sind wir noch kurz dahin um eine original Domino Pizza zu holen. Hui, das war aber ein toller Laden. Sah erst mal aus wie eine Abrissbaustelle. Dann der Bestellschalter mit Panzerglas abgesichert. Die Kommunikation nur über Gegensprechanlage. Die Karte haben wir durch eine Sicherheitsschleuse gereicht bekommen. Anscheinend waren wir nicht unbedingt im besten Stadtteil von Fresno gelandet :-) Die tätowierten und mit dreckigen Unterhemden bekleideten Latinos, die ebenfalls als Kunden im Laden waren, verstärkten dieses Gefühl auch noch zusätzlich. Und warum wurde hier eigentlich nur spanisch gesprochen ?

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Re: USA und Hawaii 6 Wochen in 2004
« Antwort #40 am: 26. September 2016, 12:20:01 »
25.09.2004 - Yosemite National Park - Die Heimat von Yosemite Sam

Einen Vorteil hatte die Mammutfahrt von gestern schon. Der Weg zum Yosemite National Park war nicht mehr lang. Kurz noch eingekauft und dann nach Yosemite.

Schon bei der Parkeinfahrt konnten wir uns davon überzeugen, das dies der beliebteste Nationalpark der USA ist. Schon beim Kassenhäuschen lange Schlangen. Man, haben die alle kein Zuhause ? Wir sind dann bei nächster Gelegenheit von der Hauptstraße abgebogen und zum Glacier Point gefahren. Von diesem Aussichtspunkt auf gut 2.500 Metern hat man eine geniale Aussicht über das Yosemite Tal sowie den sog. Half Dome direkt gegenüber.

Obwohl man eine lange und teilweise recht hakelige Straße bewältigen muss um hier hochzukommen bekamen wir fast keinen Parkplatz mehr. Ich würde auch gerne mal wissen, wie die ganzen Reisebusse hier raufgekommen sind. Nun, wir haben uns noch ein wenig hier aufgehalten und den tollen Ausblick genossen. Schließlich war aber doch zu viel Trubel und wir sind weiter.

 

Wir hatten uns vorgenommen heute mal noch ein wenig die Füße zu bewegen. In unserem Reiseführer war als Haupttip eine Wanderung zu den Vernal/Nevada Falls. Dazu sind wir durch den Park durch zum Curry Valley gefahren und von dort mit dem Shuttle Bus weiter zum Trailhead für die Vernal Falls. Auch hier wieder : Leute überall. Auch auf dem Trail selbst war sehr viel Betrieb. Außerdem konnte man hier die typischen Touristen-Wanderer antreffen. Völlig unzureichend ausgestattet sowohl mit Verpflegung (kein Wasser dabei) als auch mit Schuhwerk (Sandalen oder Latschen) ! Ich bin immer wieder erschüttert darüber, wie Leute einen offensichtlich mit Kletterei verbundenen Trail mit Latschen und Schlappen bewältigen wollen.

Naja. Nicht mein Problem. Wenn einer auf mich drauffällt, ich geh ausm Weg. Ich halte keinen auf auf seinem Weg nach unten :-) A propos Weg. Der Trail zu den Vernal Falls geht im Tal (sehr schön mit riesigen Felsblöcken im Flussbett) stetig und steil nach oben. Ich war nach einer kurzen Zeit auch ziemlich außer Puste. So lange "Aufstiege" mag ich nicht so recht. Teilweise geht es in Serpentinenwegen nach oben, teilweise sind Stufen geschlagen. Am Fuß der Falls kann man, wenn man ein wenig vom Weg weg zu den Felsbrocken im Wasser kraxelt sehr schon ausruhen. Je nachdem wie der Wind steht, kriegt man auch zur Erfrischung ein wenig Gischt vom Wasserfall mit. Um hoch auf die Falls zu kommen geht man noch ein wenig weiter und schließlich eine steile, in den Fels gehauene Treppe steil nach oben. Ich hatte ja gedacht, zumindest hier oben wäre der Betrieb ein wenig erträglicher, aber teilweise kamen einem ganze Menschenansammlungen auf dem Weg nach unten entgegen.

Oben kann man die Falls genauer betrachten und noch zum Emerald Pool gehen. Baden in diesem Pools ist aber mittlerweile verboten. Wenn man noch Kondition hat, kann man weiter rauf zu den Nevada Falls gehen. Das war mir aber zu viel und ich habe mein Veto eingelegt. Wenn man nicht den gleichen Weg zurück nach unten nehmen will, kann man von hier oben über den John Muir Trail zurück gehen. Dieser kommt unten irgendwann nämlich auch wieder auf den Vernal Falls - Weg zurück. Ein wenig ging es noch nach oben. Ich dachte schon wir hätten den falschen Weg erwischt, aber dann ging es endlich sichtbar nach unten ins Tal. Vorteil dieses Weges : hier war deutlich weniger los.

Recht groggy sind wir am Abend dann wieder per Shuttle zum Auto zurückgekommen. Auch auf unserem Rückweg strömten immer noch Leute zu den Falls. Ich wüsste mal gerne ob die auch noch im dunklen dort rumklettern.

 

Für den Rückweg hatten wir den Weg über El Portal gewählt, sozusagen einer der Westausgänge. Im Park und auch am Rand, dort in El Portal gibt es ein paar Lodges. Wir haben dort gefragt und uns aufgrund der Preise (alles 120 Dollar aufwärts ohne Grenze nach oben) schnell davon gemacht um den nächsten Ort zu erreichen. Die Fahrt war wieder ziemlich eintönig und ich dachte schon uns würde das Schicksal der letzten beiden Abende ereilen. Aber nein. Der nächste Ort, Mariposa, war dann doch einigermaßen schnell erreicht. Nur, und das war mal was neues, der komplette Ort war total ausgebucht. In diesem Ort gab es bestimmt 10 bis 15 Hotels und Motels. Aber es gab nicht auch nur ein einziges freies Bett. Unglaublich. Irgendwie hatte ich schon vor meinem geistigen Auge ein Zimmer für 120 Dollar im Park vor Augen. Auf dem Rückweg zum Park (wirklich die letzte Möglichkeit. Weit und breit gab es in der Umgebung keinen anderen Ort mehr) haben wir dann noch versteckt abseits der Straße ein Motel gefunden, das Meadow Ridge Motel in Meadow Ridge. Ob das Motel selbst jetzt der Ort Meadow Ridge war, oder sonst irgendwo noch ein paar Häuser im Wald waren, konnten wir nicht mehr klären. Billig war das Ding nicht, mit etwas über 60 Dollar aber mindestens die Hälfte billiger als alles im Park. Ach ja, nach Einchecken hat uns der alte Chinese, der den Laden dort schmiss, noch auf den Weg gegeben bitte das Wasser aus dem Hahn nicht zu trinken. Da wäre irgendwas drin, was nicht so bekömmlich sei. Zum Waschen sei es gut, aber bitte nicht trinken. Hmmmmmm.

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Rainer

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Re: USA und Hawaii 6 Wochen in 2004
« Antwort #41 am: 26. September 2016, 12:55:21 »
Ich habe im Text dieses Hotel "the view" nicht erwähnt. Aus deinem Text entnehme ich, das das im Monument Valley ist ?

Ich habe es auch nur übernommen, weil "serendipity" es nannte, aber ich weiß auch, dass es das Hotel in 2004 noch gar nicht gab (auch 2005 nicht). Es dürfte ca. 2010 fertig geworden sein, das befindet sich direkt am Anfang des Parks und man hat das durchaus geschickt positioniert, die Zimmer haben alle Balkon mit Blick auf die großen "Buttes" am Anfang (also das ganz charakteristische Szenario).

Was Eintritt und Infrastruktur betrifft: ich finde den Eintritt sehr mäßig, die großen Nationalparks kosteten damals 25$ (heute sogar schon 30$), wieviel da reinkommt, kann ich nicht beurteilen. Ich muss aber auch zugeben, dass mir überhaupt nicht klar ist, was Dir da so negativ aufgefallen ist, ich kann mich da nicht erinnern dass irgendetwas besonders im Argen war (bis auf die schreckliche Schotterstraße durch den Park, das ist aber bekannt und ich glaube auch wirklich, dass die gar kein Interesse haben, die zu verbessern, weil sie ja mit ihren eigenen Trucks und Touren kein Problem haben). Sehr wohl habe ich auch den von Dir genannten Ort in Erinnerung auf dem Weg nach Page, das dürfte Kayenta gewesen sein, das ist wirklich ein unglaublich trauriger und häßlicher Ort mit vielen Slums und Blechhütten. Die Navajos sind ein sehr armes Volk, ich täte mir mehr als schwer, mir ein Urteil über deren Lebensqualität zu erlauben.

Aber das Monument Valley hat definitiv einen wirklich fairen Eintrittspreis, ich bin ehrlich, wenn das meines wäre, würde ich ohne rot zu werden mindesten 20$ verlangen. Warum denn nicht? Schau Dir mal diesen "Skywalk" an, der am Grand Canyon gebaut wurde. Der ist auch auf Indianergebiet, wenn Du mal wirklich abgezockt werden willst, dann fahre mal dahin und erzähle uns, was es Dich gekostet hat. Da wirst Du wirklich abgezockt und das auch noch "in Etappen". Da kommt nämlich erst mal ein Schlagbaum beim Befahren des Reservats, das kostet schon richtig Kohle und nachher für den Skywalk an sich darfst Du nochmal richtig löhnen - zum Dank kannst Du die Kamera abgeben, weil fotografieren nicht erlaubt ist.... Da lobe ich mir doch das unkomplizierte Monument Valley.

Christina

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Re: USA und Hawaii 6 Wochen in 2004
« Antwort #42 am: 26. September 2016, 19:51:50 »
Ich war 1997 im Monument Valley, da gab es das The View Hotel definitiv noch nicht, wir haben in Kayenta in einem Motel übernachtet. Durchs Valley sind wir mit unserem einfachen Miet-Pkw gefahren (SUV gab es damals noch nicht), es gab keine Probleme. An den Eintrittspreis erinnere ich mich nicht mehr, habe es auch nicht notiert, aber es war nicht viel.

Obwohl ich Sonnenuntergänge und -aufgänge liebe, wäre ich nicht bereit, die Preise für das The View zu zahlen und würde eben etwas weiter weg übernachten. Dennoch wüsste ich nicht, weshalb die Indianer nicht diese Preise verlangen sollten, sie werden ja bezahlt von den Urlaubern. Wenn man sich die geschichtliche Situation der Indianer in den USA (und Kanada) mal bewusst macht, wird man auch recht schnell erkennen, dass Kritik an ihrer Preisgestaltung nicht angebracht ist. Zumal wir alle zu unserem Vergnügen dort sind und (auch dank Internet heute ausführlich informiert) frei entscheiden können, was wir besichtigen. Das Gleiche gilt auch für den Skywalk - es gibt Leute, die das bezahlen und welche, die das nicht tun, ich sehe da kein Problem.



LG Christina

Shadra

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Re: USA und Hawaii 6 Wochen in 2004
« Antwort #43 am: 26. September 2016, 20:47:22 »
Hui ... ist ja fast wie eine kleine Zeitreise hier  :D
Gefällt mir sehr! Vieles erkennt man wieder und bei einigen Beschreibungen kommt der Gedanke auf: "Ach .. das war "damals" auch schon so."

Und weil grad alle davon reden - Zum Thema The View: Wir waren 2006 und 2014 jeweils eine Nacht dort und haben wohl so um die 200$ die Nacht gezahlt. Beim ersten mal hat die Buchung arge Bauchschmerzen bereitet. Sooo teuer! Aber ich gehör wohl auch eher zu der Fraktion: Jeden Cent wert! Früh morgens vor Sonnenaufgang einfach aus dem Bett auf den Balkon "fallen", die Kaffeemaschine im Zimmer anwerfen und dann einfach nur die Show der Natur geniesen.
Daher war die Buchung 2014 dann mit viel Vorfreude, als mit Bauchschmerzen  ;)
Schöne Grüße
Nele

Manche Menschen schwimmen mit dem Strom. Andere schwimmen gegen den Strom. Und ich steh hier mitten im Wald und find den blöden Fluss nicht!

Rainer

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Re: USA und Hawaii 6 Wochen in 2004
« Antwort #44 am: 26. September 2016, 23:26:22 »
Zum Thema The View: Wir waren 2006 und 2014 jeweils eine Nacht dort und haben wohl so um die 200$ die Nacht gezahlt

Nee, also das kann definitiv nicht sein, 2006 gab es "The View" noch nicht. Siehe auch http://monumentvalleyview.com/the-view-hotel/

Zitat
The View Hotel is a Navajo owned business located within the Navajo Nation and the Navajo Tribal park at Monument Valley. Opened in December 2008, we feature carefully designed accommodations

Ich war selbst auch 2006 im Monument Valley, da stand noch gar nichts vom Hotel. Möglicherweise hast Du die Jahreszahlen in falscher Erinnerung?