Ihr kennt sie alle, die Steinmännchen (oder Cairns) die vielerorten aufgestapelt werden. Doch welche Bedeutung haben sie?
Einerseits macht es vielleicht Spaß, geschickt den möglichst höchsten Turm mit mehr oder weniger flachen Steinen aufzubauen.. Ein netter Zeitvertreib bei einer Rast oder zur Beschäftigung der Kinder. Viele Leute finden sie auch einfach nur hübsch und sie liefern vielleicht auch ein Motiv für ihre Bilder.
Dann gibt es aber auch noch andere Steinhaufen. Vielleicht auch mit religiösem Hintergrund. Und eben auch welche, die bei Wanderungen den Weg markieren. Und da kann das Aufbauen der Türme wirklich sinnvolle Arbeit leisten, wenn man sich auf sie verlassen kann.
Auf dem Weg zum Corona Arch in der Nähe von Moab, Utah begegneten mir auch diese Cairns. Damit ließ sich der Weg gut finden bzw. gab mir die Sicherheit, dass ich noch auf dem richtigen Weg bin. Bis ich zu einer Stelle kam, wo es Unmengen von diesen Dingern gab. Und das blöde dabei war, dass sie so weitläufig verteilt waren, dass man leicht hätte den falschen Weg gehen können. Nun ist aber der Corona Arch nicht so einsam gelegen, so dass ich in der Ferne schon mein Ziel erahnen konnte und schlug den richtigen Weg bzw. die richtige Richtung ein, aber anderswo kann das mal schiefgehen und man läuft ggf. riesige (möglicherweise gefährliche) Umwege, nur weil jemand Spaß am Steineaufhäufen hatte. Die Konsequenzen können gerade in sehr einsamen Gegenden mit vielleicht auch noch unbeständigem Wetter fatale Konsequenzen haben.
Im Zion Nationalpark am Virgin River wurden auch jede Menge Cairns gebaut. Das sah schon sehr lustig aus, aber ein Ranger hat sie fluchend zerstört. Begründung: Die Natur baut so etwas nicht, also gehören die hier auch nicht hin. Die Zerstörung falscher oder unnötiger Steinhaufen ist aufwändig und die Ressourcen dafür könnten anderswo sicher besser eingesetzt werden.
Also lasst doch die Steine wo sie sind und baut nur dort Türme, wo sie zur Wegmarkierung nötig sind. Wenn man sich auf die Cairns verlassen kann, wird auch die Wanderung entspannter, weil man nicht ständig Karte und Kompass bzw. das GPS konsultieren muss. Umgekehrt sollten die natürlich auch stehen bleiben, ebenso so die von religiösen Stätten.