Autor Thema: Herbst im Nordwesten der USA  (Gelesen 96619 mal)

Beate

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #30 am: 22. November 2018, 12:46:47 »
Da habt ihr ja ein super Wetter am Mount Rainier gehabt, hoffentlich haben wir nächstes Jahr genauso viel Glück...

Da halte ich Dir gleich mal ganz fest die Daumen  ;D



Von "boondocks" = Wildnis, Hinterland, umgangssprachlich auch "Pampa", "Walachei".


Genau!!  ;D

Beate#

Beate

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #31 am: 22. November 2018, 20:00:44 »
4.Tag: Mt. St. Helens

Heute steht die Fahrt zum Mt. St. Helens auf dem Programm. Auf diese Fahrt freue ich mich schon lange, denn ich bin neugierig, wie sich die Vegetation entwickelt hat, seit dem wir 1994 hier waren.

Erst müssen wir wieder nach Westen fahren, bis fast zur I 5. Wir nehmen natürlich nicht die direkte Route über den Hwy. 12, sondern den kleinen Umweg über die 508. An jedem Aussichtspunkt wird gestoppt. Dann gehts über die 504 (Spirit Lake Hwy) wieder nach Westen, zum Mt. St. Helens.

Fast überall haben wir gute Ausblicke auf den Mt. St. Helens:




Am Coldwater Lake machen wir eine kleine Wanderung, auf der wir auch eine Schlange sehen. Allerdings war die sehr schnell verschwunden:




Wir fahren noch bis zum Johnston Ridge Observatory. Auf dem Weg hoch kann man immer noch sehr gut sehen, welche verhehrenden Zerstörungen der Vulkanausbruch im Jahre 1980 angerichtet hat. Damals kam eine Schlammlawine den Berg runter, die bis zu 180 Meter dick war. Als wir 1994 dort waren, war alles noch trostlos verwüstet. Inzwischen sieht man auch hier, wie sich die Natur erholt:





Nachdem wir die angebotenen 2 Filme im Visitor-Center angeschaut haben (jeder war interessant) besuchten wir auch noch den Ranger-Talk, bei dem der Ausbruch erklärt wurde. Wir kannten zwar die Hintergründe schon, aber trotzdem finden wir sowas immer wieder interessant.Auf dem Weg hierher sind wir auf etwa halber Strecke bei der Hoffstadt Bridge vorbeigekommen. Das soll die höchste und längste Brücke in Washington sein (Länge 183 m, Höhe 113 m) .



Auf der Südseite der Brücke ist ein Parkplatz, der uns geeignet für eine Übernachtung erschien. (Wir hatten uns auf dem Weg den CG in Kid Valley angeschaut und waren ganz und gar nicht begeistert).

Also fragten wir im Visitorcenteram Johnston Ridge, ob man dort wohl übernachten dürfe. Die sehr diplomatische Antwort lautete: Ich darf Euch ja nicht sagen, dass Ihr dort übernachten dürft!

Die weitere Nachfrage ergab dann, dass wohl rechts und links aller Strassen ein sehr breiter Streifen Publik Land ist, und dort darf jeder stehen. Das daran anschliessende Private Land ist dann sehr deutlich angezeigtl.

Also fuhren wir zu diesem Parkplatz und stellten dort fest, dass man auch noch ein Stück den Berg hochfahren konnte. Dort, vor dem Gatter zum Privatland, war ein schöner Platz zum Übernachten, mit einer tollen Aussicht zum Sonnenuntergang.





Dort sassen wir dann noch bis zum Sonnenuntergang.

 
Beate

Paula

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #32 am: 23. November 2018, 07:49:01 »




Allein dieser Anblick wäre für mich Grund genug immer wieder nach USA in Urlaub zu fahren  ^-^
Auf den Mount St. Helens freue ich mich besonders, da habe ich 2 Wandertage eingeplant. Vulkane finde ich megainteressant
Viele Grüße Paula

Beate

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #33 am: 23. November 2018, 16:22:02 »
05. Tag, 27.9.: nocheinmal Mt. St. Helens? Fällt leider aus

Inzwischen hat es sich gut eingespielt, dass wir jeden Tag um 6.30 h aufwachen. So kommen wir immer relativ frühzeitig los, denn die kurzen Tage merkt man schon recht gut.

Wir wollen heute auf der Westseite des Mt. St. Helens zur Windy Ridge hochfahren. Also müssen wir die gesamte 504 zurück bis fast zur I 5, dann wieder nach Osten am Hwy. 12, den wir gestern hergekommen sind, allerdings dann weiter bis Randle. Dort zweigt die NF 25 nach Süden ab, die auf der Ostseite des Mt. St. Helens entlang geht. An der Abzweigung ist ein Schild: NF 25 open, Windy Ridge closed!

Na sauber, also werden wir dort nicht hochkommen, schade. Fahren wir halt auf der NF 25, denn wir wollen ja nach Süden zum Columbia River Gorge. Die Strasse ist sehr schön, allerdings auch sehr eng:




Nach 10 Meilen der Schock: auch die NF 25 ist ab hier gesperrt! Jetzt sind wir ratlos, was ist denn hier los? Wir studieren noch die Karten als 2 Motorrad-Fahrer die gesperrte Strasse entgegenkommen. Diese erzählen, nach ein paar Meilen ist eine Baustelle, kein Durchkommen, selbst nicht für Motorräder. Jetzt ist guter Rat teuer. Wir sehen zwar auf Google ein paar Strassen, aber die scheinen alle ungeteert zu sein. Mit dem PKW wären wir das gefahren, aber mit dem Womo war es uns dann doch zu riskant, wenn die Strasse zu eng wird oder die Äste zu tief hängen.

Die Alternative wäre jetzt, fast die ganze heutige Strecke wieder zurück zu fahren (ca.100 Meilen) und dann über die I 5 südlich zum Columbia River. Aber so viele Meilen umsonst verfahren? Und ich habe absolut keine Lust die wilde Jagd auf der I 5 mitzumachen. Also entscheiden wir: der Columbia River fliegt erst mal raus und wir fahren jetzt direkt nach Osten weiter.

Also gehts wieder zurück zum Hwy. 12. Und dann beginnt eine wunderschöne Strecke: den White Pass hoch, durch Schluchten und enge Täler, Wasserfälle.




Leider gibts auf der ganzen Strecke keinen Campingplatz und auch keine Möglichkeit zum boondocken. Wir fahren eine lange Umleitung am Clear Lake vorbei, der fast ausgetrocknet ist:




Kurz nachdem die Umleitung wieder auf den Hwy. 12 geht kommt dann endlich ein Campingpatz, der Hause Creek CG. Nachdem es inzwischen schon 17.00 h bleiben wir hier, eine recht gute Entscheidung:






Wir können noch bis 20.00 h draussen sitzen.

Heute tagsüber war es bis 28.0 warm, aber als abends die Sonne verschwindet wirds doch relativ schnell kalt.

 

LG

Beate

 

Andrea

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #34 am: 23. November 2018, 16:29:08 »
Das ist ja wirklich doof, dass die Straßen alle gesperrt sind. Schade!

Aber euren Platz abends finde ich total prima, da hätte ich mich auch sehr wohl gefühlt.
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Christina

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #35 am: 23. November 2018, 18:10:52 »
Ach wie schön, der Mt. St. Helens - da hatten wir genauso schönes Wetter wie ihr. Ich beneide euch, dass ihr schon 1994 dort wart und nun die Unterschiede sehen könnt. Die Zufahrt zur Windy Ridge war uns auch nicht möglich, die Straße war wegen Schnees gesperrt.

Schade, dass ihr die Columbia Gorge ausgelassen habt, aber die Ausblicke auf eurer Alternativstrecke waren auch sehr beeindruckend.



LG Christina

Beate

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #36 am: 23. November 2018, 18:42:33 »
Hallo Christina,
wir haben dann 3 Wochen später auf dem Rückweg extra einen Umweg von Portland aus gefahren, um den Columbia River Gorge zu sehen. Und was soll ich sagen: das war die grösste Enttäuschung unserer gesamten Tour!!! Jeder ist anscheinend so begeistert von dieser Schlucht, wir fanden sie langweilig. Da haben wir schon hunderte interessantere Schluchten gesehen.

Beate

Susan

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #37 am: 23. November 2018, 20:46:29 »
Wow, der Clear Lake sieht ja arg geschrumpft aus.  :o

Ärgerlich so Straßensperren, aber ihr habt das Beste draus gemacht. So ein Plätzchen am Wildbach würde uns auch gefallen
Liebe Grüße
Susan


Beate

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #38 am: 24. November 2018, 14:33:48 »
6. Tag, 28.9.: jetzt gehts in die Prärie

Auch heute wird es wieder ein wunderschöner, wolkenloser Tag.

Wir fahren weiter am Hwy. 12 nach Osten. Es geht durch die Schlucht nach unten, immer am Tieton River entlang. Eine wirklich schöne Landschaft:








Gegen Mittag kommen wir bei Yakima aus den Bergen raus und biegen ab auf den Hwy. 24. Jetzt fahren wir meilenweit durch Hopfen-Anbau und später durch Äpfel-Gärten.

Und dann wird die Landschaft sehr öde, leer und trocken. Kurz bevor wir den Columbia River überqueren sehen wir ein Schild, das nach rechts zu einer Atomverarbeitungs- (oder -entsorgungs?)-Anlage weisst. Damit ist klar, weshalb es hier keine Siedlungen und keine Landwirtschaft gibt.




Aber der LKW-Verkehr auf der gesamten Strecke ab Yakima ist fürchterlich und schnell. Wir müssen viel schneller fahren als wir eigentlich möchten, um nicht ein Verkehrshindernis zu sein.

Durch diese Raserei sind wir heute schon um 15.00 h am Campingplatz. Aber das ist umso besser, machen wir uns doch einen schönen gemütlichen Nachmittag am See auf diesem wirklich sehr schönen Campingplatz, dem Scootenay Park CG:









Wir fühlen uns, als ob wir in München im Englischen Garten campen würden, so gut gepflegt ist dieser Campingplatz. Wir können noch draussen grillen und bis ca. 20.00 h draussen sitzen, bevor es dann doch kalt wird.

 

Beate

Paula

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #39 am: 26. November 2018, 15:54:58 »
Hallo Beate, ich versuche gerade eure Route nachzuvollziehen. Ich finde diesen Campground nicht, wie heißt denn der nächste Ort?
Viele Grüße Paula

Beate

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #40 am: 26. November 2018, 16:38:20 »
Hallo Paula,
der nächste Ort ist Moses Lake. Schau mal hier gibts näheres:
https://www.womo-abenteuer.de/campground/scootenay-park-campground-moses-lake-washington

Da findest Du auch alle meine anderen Campingplätze mit Fotos und Beschreibung.


Beate

Beate

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #41 am: 26. November 2018, 17:52:53 »
07. Tag, 29.9. Weiter gehts nach Osten

Schon kurz nach 8.00 h sind wir wieder on route. Es ist wieder ein wunderschön sonniger Tag.

Es geht über die 260 und 261 nach Osten. Erst mal wieder durch ausgetrocknete Prärie:






Und dann kommen wir an den Palause Falls vorbei. Eigentlich hatten wir die gar nicht mehr auf dem Plan, wir wollten ja eigentlich wesentlich südlicher fahren. Aber wenn man schon so nahe dran ist, dann macht man die paar Meilen Umweg auch noch. Und es hat sich gelohnt, obwohl man wirklich in einer halben Stunde alles gesehen hat. Aber der Fall ist schon beeindruckend:








Danach geht die Fahrt wieder durch Farmland auf den Hwy. 12. Um 14.00 h sind wir in Lewiston und suchen dort den Hells Gate SP. Leider scheint den unser Navi nicht zu kennen und wir finden ihn nicht. Entnervt geben wir auf und fahren weiter, Zeit haben wir ja noch.




Kurz danach finden wir einen RV-Park, den wir uns anschauen. Allerdings liegen da die Stellplätze sehr eng nebeneinander und noch dazu direkt neben der Strasse, in einer Kurve. Ich weigere mich hierzubleiben, denn ich habe das Gefühl, die Autos auf dem Hwy. 12 fallen mir auf de Kopf. Wir unterhalten uns mit dem sehr netten Besitzer dieses Campingplatzes und der erzählt uns, dass ein paar Meilen weiter ein Freund von ihm einen schönen ruhigen Campingplatz hat. Wir lassen uns den Weg beschreiben und fahren hin. Und dort gefällt es uns dann sehr gut, obwohl dieser Campingplatz wirklich mehr oder weniger nur eine Wiese ist. Aber wir stehen sehr ruhig am Fluss mit schöner Sicht:




Hinter dem Campingplatz ist eine alte Bahnstation. Angeblich fährt ca. einmal in der Woche ein Zug hier. Aber als wir uns die Schienen anschauten, zweifelten wir an dieser Information.




Vom Hwy 12 aus sieht man den Campingplatz so:




Beate

Christina

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #42 am: 26. November 2018, 18:42:49 »
Der Wasserfall sieht toll aus in dieser trockenen Landschaft. Super, dass er im Herbst noch so viel Wasser hatte. Die Herbstfarben sind sehr schön.

Durch diesen Canyon vor Yakima sind wir auch gefahren, so eine Landschaft hätten wir dort gar nicht erwartet.



LG Christina

Beate

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #43 am: 27. November 2018, 17:54:36 »
8.Tag, 30.9.

Heute morgen ist es bewölkt. Macht uns aber nicht so viel aus.
Wir fahren weiter am Hwy.12 nach Osten, erst wieder durch die Schlucht:





Überall herrliche Laubfärbung:




Mittags wird das Wetter schlechter, es regnet. Aber wir kommen ja bei den Lolo Hot Springs vorbei. Das müssen wir, gerade in diese Wetter, ausnutzen. Wir kommen hier mit einer Senior-Karte für nur 7 Dollar rein. Naja, viel mehr wert sind diese Hot Springs auch nicht. Und gemütlich ist was anderes. Aber zumindest das Wasser ist schön warm:




Hier gibts gleich nebenan einen Campingplatz, auf dem wir eigentlich übernachte wollten. Aber als wir uns den so anschauen, entscheiden wir lieber noch weiter zu fahren. Ca. 1 Stunde später kommen wir an einem schönen Campingplatz vorbei (schöner Name: Square Dance Center) und entscheiden, hier zu bleiben. Es ist der letzte Tag der Öffnung, demzufolge ist auch das angeschlossene Restaurant nicht mehr geöffnet. Dafür haben wir den Platz fast ganz für uns allein und kommen uns vor wie beim boondocken. Nachdem es hier sogar freies WiFi gibt, nutzen wir dies natürlich, um mal wieder unsere e-mails zu checken.




Man kann auch direkt am Campinglatz eine schöne kleine Wanderung machen.




Beate

Christina

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #44 am: 27. November 2018, 18:19:56 »
Das Geländer an den Hot Springs ist mit Klebeband umwickelt  :totlach: - also die USA haben es echt nicht so mit Wellness, zumindest erinnere ich mich an Paulas Reisebericht aus dem Westen vom letzten Jahr, wo sie bei einigen Hot Springs waren und die meisten eher so aussahen, wie dort wo du jetzt warst.



LG Christina