Sonntag, 21.7. - Über Marienbad zurück nach ErfurtHeute ist schon Abreise. Und nochmals durch Karlsbad zu schlendern, habe ich keine Lust.
Aber damals vor 20 Jahren hatte ich mal auf einer Erkundungstour kurz in Marienbad gehalten. Das will ich heute auch.
Ich entscheide mich nach Frühstück und Check-Out für die Strecke über Land durch idyllische hügelige Landschaft statt für die Schnellstraße.
Nach etwa 45 Minuten komme ich in Marienbad an und parke in einem zentralen Parkhaus. OK, das hatte ich mir schwieriger vorgestellt.
Der Wow-Effekt bleibt hier bei mir aus, wobei der Ort natürlich absolut sehenswert ist. Im Gegensatz zu Karlsbad hat Marienbad leider nicht so eine entzückende geschlossene Kulisse. Es gibt doch einiges an sozialistischen Relikten, nicht verschandelnd, aber eben im Kontrast zu Karlsbad nicht ganz so schön. Dass hier Autos nicht so weitgehend aus der Altstadt ausgeschlossen sind, wie es sicher der Enge im Flusstal von Karlsbad geschuldet ist, tut sein übriges.
Aber auch hier gibt es einiges zu sehen: Der schöne Kurpark, eine Jugendstilkolonnade, der singende Brunnen, imposante Fassaden rund herum. Irgendwie ist es heute drückend, sodass mein Tempo eher dem einer lahmen Ente entspricht. Oder habe ich mich nur unbewusst dem Schlenderschritt der Kurgäste angepasst, die auch hier aus kitschigen Porzellanbechern das heilende Wasser schlürfen?
Die letzten 250 Kronen werden ausgegeben für eine Cola und einmal Goulasch mit Knödeln, Punktlandung! Nun reicht es aber auch erstmal mit Knödeln und fetten Soßen, die kommenden Tage wird mir der Sinn eher nach leichter asiatischer Küche und frischen Salaten stehen!
Bis nach Erfurt sind es nur noch 2,5 Stunden. Mein Weg führt mich noch durch Franzensbad, das Kleinste der drei berühmten Bäder. Was ich im Vorbeifahren sehe, zeigt, dass auch hier inzwischen schön restauriert wurde. Da es nun gerade in Strömen regnet, verkneife ich mir auszusteigen.
Die Rückfahrt verläuft ereignislos und zum Glück staufrei, begleitet vom Hörbuch “der Stotterer” (empfehlenswert, soweit ich es nach einem Drittel beurteilen kann).