Autor Thema: Atem(be)raubendes Peru 2019  (Gelesen 123232 mal)

Ilona

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Atem(be)raubendes Peru 2019
« am: 17. Oktober 2019, 17:09:26 »
Atem(be)raubendes Peru 2019

Bienvenidos zu unserer Peru Reise im Frühjahr 2019.

Während dieser Reise hatten wir im doppelten Sinne oft zu wenig Luft. Das Land ist nicht nur sehr groß, sondern man befindet sich im Schnitt auf über 3000 m Höhe und da wurde ein manches Mal die Luft knapp .



Ich kann gar nicht mehr nachvollziehen, wie ich auf die Idee kam, dass wir nach Peru reisen. Vielleicht war es meiner früheren peruanischen Spanisch-Lehrerin geschuldet, einer Reisereportage, dem Reisebericht einer Bekannten, meiner Abenteuerlust, dem Reiseblog von Nora und dem Reiseführer dazu, den ich mir irgendwann bestellt hatte. Letztendlich zogen mich die siebenfarbige Berge, die Rainbow Mountains magisch an :adieu:. Da uns außergewöhnliche Landschaften mit bunten Steinen gefallen und Peru ein relativ sicheres Reiseland ist, stand der Entschluss bald fest und die Planung konnte ein Jahr zuvor beginnen.

Allerdings hatte ich zu wenig Zeit, um mich selbst um jede Fahrkarte oder der Beschaffung von Eintrittskarten zu kümmern. Deshalb kontaktierte ich drei erfahrene Reiseagenturen und ließ mir meine Wunschroute kalkulieren. Letztendlich punktete Katja mit ihrer lokalen Reiseagentur (vermittelt über Trip.me, weil sie meine Wünsche berücksichtigte und keine kompletten Nachtfahrten mit dem Bus vermittelt). Meine Wunschhotels konnten auch fast alle berücksichtigt werden.

Zwei Übernachtungen hatte ich in Eigenregie reserviert. Zum einen das Hotel in Lima und zum anderen ein Hotel im Landesinneren, das einem deutschen Auswanderer gehört. Davon hatte ich in dem Reisebericht gelesen und auch, dass sich der Sauerländer über ein Bier-Mitbringsel freut. Allerdings trinkt er nur Veltins und das ist in unserer Gegend schwer zu bekommen. Wir hätten zwar im Getränkemarkt einen Tray mit 24 Dosen bestellen können, aber dann wären bei uns 20 Dosen vergammelt. Deshalb gilt unser besonderer Dank Heikos Kollegin, die zwei Dosen besorgte und Toni aus dem Rheinland, der uns zwei Dosen mitbrachte. Nach der ganzen Bierdosen-Jagd hatte ein hiesiger Discounter kurzzeitig die Dosen im Angebot. Ob das Bier den Empfänger erreichte, das erfahrt ihr natürlich im Laufe des Berichts .

Ich möchte euch ein wenig das Land, die Leute und die Kultur vorstellen. Dazu gehört auch die Quechua-Sprache. Quechua ist die Sprache der Inka. Noch heute wird die indigene Sprache von über 9 Millionen Menschen im gesamten Andenraum gesprochen. Auch im Deutschen gibt es quechuanische Worte wie Lama, Alpaka, Quinoa oder Coca, die wir wie selbstverständlich verwenden.

Doch nun genug der Einleitung. Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr unsere abenteuerliche Peru-Reise begleitet und darf euch mit Jaku (chakuuu) = auf geht’s einladen. Seid ihr dabei?

Wenn ja, dann dürft ihr gerne mit Ari (arrriiii) = ja antworten und euch einen Platz sichern.

11.04.19 - Anreise
12.04.19 - Lima (Historik und Kulinarik)
13.04.19 - Lima - > Paracas (eine Busfahrt …)
14.04.19 - Paracas -> Nasza (Islas Ballestas)
15.04.19 - Nazca -> Arequipa (Nasza-Linien)
16.04.19 - Arequipa (die weiße Stadt)
17.04.19 - Arequipa – Yanque (Colca Canyon)
18.04.19 - Yanque -> Puno (el condor pasa)
19.04.19 - Puno (Titicacasee)
20.04.19 - Puno -> Cusco (das Hochland)
21.04.19 - Cusco und Umgebung
22.04.19 - Cusco -> Ollantaytambo (das heilige Tal, Salzterrassen, Moray)
22.04.19 - Ollantaytambo (die Festung)
23.04.19 - Ollantaytambo -> Machu Picchu Pueblo (Machu Picchu)
23.04.19 - Machu Picchu Pueblo (Allcamayu Wasserfälle)
24.04.19 - Machu Picchu – Cusco (Machu Picchu)
25.04.19 - Cusco -> Rainbow Mountains -> Cusco
26.04.19 - Rückreise und Fazit

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
« Antwort #1 am: 17. Oktober 2019, 17:55:23 »
Ari  ;D - selbstverständlich bin ich bei so einem Abenteuer dabei und wenn es dann auch noch ein bisschen Bildung gibt, umso besser. Lama oder Alpaka hätte ich als deutsche Worte eingeordnet, wie man sich irren kann....

Erst vor kurzem habe ich eine Reportage gesehen (war glaub ich im Weltspiegel) über die Führer, die die Touristen zum Machu Picchu begleiten und ihr Gepäck tragen. Früher war das wohl reine Männersache, aber seit einiger Zeit gibt es auch weibliche Führerinnen - da bin ich nun gespannt, was du über euren Besuch dort berichtest.


LG Christina

Susan

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Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
« Antwort #2 am: 17. Oktober 2019, 20:13:53 »
"Arrriiii!"  :toothy9: klar bin ich dabei, warte ja schon sehnsüchtig auf den Bericht  8) Die Einleitung klingt schon mal vielversprechend.

Eine meiner ausgewanderten Kusinen hat mal 'ne Zeit in Peru gelebt bzw. lebt da immer mal wieder (so ganz blick ich bei dem Nomadentum nicht mehr durch  :gruebel: )
Falls ihr also zufällig eine selbstgemachte Pralinen verkaufende Deutsche getroffen habt.... ;)
Liebe Grüße
Susan

Ilona

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Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
« Antwort #3 am: 18. Oktober 2019, 08:14:25 »
Hola  :adieu: und herzlich Willkommen,

Ari  ;D - selbstverständlich bin ich bei so einem Abenteuer dabei und wenn es dann auch noch ein bisschen Bildung gibt, umso besser. Lama oder Alpaka hätte ich als deutsche Worte eingeordnet, wie man sich irren kann....

Du weißt doch Christina, dass Reiseberichte lesen bildet :zwinker:.

Erst vor kurzem habe ich eine Reportage gesehen (war glaub ich im Weltspiegel) über die Führer, die die Touristen zum Machu Picchu begleiten und ihr Gepäck tragen. Früher war das wohl reine Männersache, aber seit einiger Zeit gibt es auch weibliche Führerinnen - da bin ich nun gespannt, was du über euren Besuch dort berichtest.

Die sind bestimmt den mehrtägigen Inka-Trail gelaufen und da gibt es Träger. Wir haben Machu Picchu mit den Massen besucht und unsere Tagesrücksäcke selbst getragen.

"Arrriiii!"  :toothy9: klar bin ich dabei, warte ja schon sehnsüchtig auf den Bericht  8) Die Einleitung klingt schon mal vielversprechend.

Aus beruflichen Gründen hat es diesmal sehr lange gedauert, bis der Bericht verfasst war und dann habe ich noch etwas mit dem Start gewartet, bis du aus Portugal zurück bist.


Eine meiner ausgewanderten Kusinen hat mal 'ne Zeit in Peru gelebt bzw. lebt da immer mal wieder (so ganz blick ich bei dem Nomadentum nicht mehr durch  :gruebel: )
Falls ihr also zufällig eine selbstgemachte Pralinen verkaufende Deutsche getroffen habt.... ;)

Eine pralinenverkaufende Deutsche ist uns nicht begegnet. Vielleicht erfährst du noch, wo genau sie sich in dem großen Land herumtreibt. 
Liebe Grüße

Ilona

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Silvia

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Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
« Antwort #4 am: 18. Oktober 2019, 08:14:41 »
Ari, ich spring auch noch mit auf

Ilona

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Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
« Antwort #5 am: 18. Oktober 2019, 08:17:43 »
Ari, ich spring auch noch mit auf

Das freut mich, Silvia  :adieu:.
Liebe Grüße

Ilona

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Ilona

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Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
« Antwort #6 am: 18. Oktober 2019, 10:32:04 »
11.04.19 - Die Tage zuvor und die Anreise

Peru war nicht nur unsere bisher anstrengendste, sondern auch im Vorfeld die nervenaufreibendste Reise :girly:.

Eine Woche vor Abreise wartete ich auf die abschließenden Informationen der Reiseagentur. Katja, die bisher sehr zuverlässig war, meldete sich einfach nicht mehr. Fünf Tage vor dem Abflug stürzte meine Schwester schwer. Dabei brach sie sich den Oberarm und die Schulter. Sie wurde sofort operiert und fiel als Haus- und Katzensitter aus. Jetzt war guter Rat teuer, denn die meisten unserer Nachbarn mögen keine Katzen. Eine tierliebe Nachbarin erklärte sich glücklicherweise bereit.

Drei Tage vor der Abreise hatte ich noch immer keine Informationen und zweifelte an der Reiseagentur. Die Zweifel verstärkten sich, nachdem ich montags um 14 Uhr während der Geschäftszeiten bei Trip.me anrief und mir die nette Stimme vom Band mitteilte, dass ich außerhalb der Geschäftszeiten anrufe, die von Montag bis Freitag von 9 – 18 Uhr sind. Ich überlegte hin und her, ob wir überhaupt fliegen sollen, denn die Reise schien unter keinem guten Stern zu stehen. Um 17:30 Uhr rief ich nochmals bei Trip.me an und hatte endlich eine Mitarbeiterin am Telefon. Die hatten doch glatt vergessen, das Band auszuschalten. Sie gab mir die Mobilnummer von Katja, die ich dann über WhatsApp kontaktierte. Aufgrund der Zeitverschiebung erhielt ich die abschließenden Informationen am nächsten Morgen per Mail. Nun konnte ich mich etwas entspannen.

Am Abreisetag standen wir um 2 Uhr nachts auf, da die Maschine von Frankfurt nach Amsterdam bereits um 7:00 Uhr startete. Der Flug mit der Embraer 190 war sehr gut, allerdings war es in der Maschine so runtergekühlt, dass man sich Frostbeulen holte. Gut, dass wir nur eine Flugstunde frieren mussten. In Schiphol hatten wir zwar vier Stunden Aufenthalt, doch aufgrund der langen Wege von Terminal B nach E war uns das so lieber, als nach dem späteren Flug durch die Flure hetzen zu müssen.

Wir durften in diese Boeing 777 mit schöner Sonderlackierung einsteigen.



Die Flugroute irritierte uns kurz, denn wir flogen oberhalb an London vorbei



und dann ging es direkt in Richtung Südamerika über den Atlantik. Das Sicherheitsvideo der KLM war toll .



Die meiste Zeit flogen wir über den Atlantik und es war bewölkt. Erst über den Anden klarte es etwas auf.



Die Filme Free Solo (der Kletterer ist echt lebensmüde) und A star is born sorgten dafür, dass man nicht ganz gaga wurde.

Nach einem langen Ritt von über 12 Stunden befanden wir uns im Landeanflug entlang der Küste





und landeten in der Dämmerung in Lima.



Vor den Einreiseschaltern des viel zu kleinen Airports bildeten sich lange Schlangen, doch letztendlich ging die Immigration recht schnell. Man bekommt neben dem Stempel eine sog. TAM (Tarjeta Andina de Migración) in den Pass gelegt und diesen Zettel sollte man möglichst nicht verlieren. Obwohl er bei der Ausreise nicht mehr abgegeben werden muss, wird aber im Falle eines Verlustes eine Geldstrafe fällig.

Nachdem wir unsere Koffer vom Band geholt hatten, zogen wir am Automaten noch etwas Bargeld und gingen danach zum Ausgang. Dort warteten unzählige Leute mit Namensschildern auf die Ankömmlinge. Wir gingen mehrmals durch die Reihen, doch unseren Namen fanden wir nicht. Ich wollte Katja kontaktieren, doch mein Phone bekam keine Verbindung mit dem Flughafen-Wlan. Nach 15 Minuten entdeckte ich endlich das Schild mit unserem Namen. Francisco, der deutschsprachige Mitarbeiter der Agentur, steckte im Stau und traf verspätet ein. Ich war schon so weit, dass wir uns ein Taxi zum Hotel nehmen, denn nach 23 Stunden auf den Beinen waren wir ziemlich genervt.

Leider ist Lima dem Verkehr nicht gewachsen und so dauerte die Fahrt zum Hotel im Stadtteil Miraflores nochmals knapp 2 Stunden. Francisco übergab uns neben weiteren Informationen zum Tourenverlauf unsere Bustickets und erzählte unterwegs viel über die Stadt, auch wenn wir nicht mehr so ganz aufnahmefähig waren. Wir haben aber schnell bemerkt, dass die Hupe in Peru das wichtigste Autoteil ist.

Endlich erreichten wir das Hotel Sol de Oro und bekamen ein sehr geräumiges Zimmer im 6. Stock.

 

Noch schnell geduscht und dann fielen wir todmüde ins Bett.


Liebe Grüße

Ilona

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Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
« Antwort #7 am: 18. Oktober 2019, 18:12:42 »
Puh, ein sehr holpriger Start in den Urlaub, gut dass wir jetzt in den Betten liegen.

Jetzt wo du es sagt - es war sicherlich ein mehrtägiger Trail, denn sie haben in Zelten übernachtet und wurden von den Frauen bekocht. Aber in Machu Picchu waren sie auch mit den Massen.



LG Christina

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Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
« Antwort #8 am: 18. Oktober 2019, 19:23:29 »
Ui, Peru!

Das ist so ein latentes Ziel, das immer so im Hintergrund schwebt. Von den ungelösten Rätseln der Geschichte ist diese Region ganz vorne dabei. Bin gespannt, was du über die Nasca Linien beichtest :o
"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

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Ilona

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Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
« Antwort #9 am: 19. Oktober 2019, 10:18:47 »
Puh, ein sehr holpriger Start in den Urlaub, gut dass wir jetzt in den Betten liegen.

Ja, so extrem unentspannt, bin ich zuvor noch nie in verreist.

Jetzt wo du es sagt - es war sicherlich ein mehrtägiger Trail, denn sie haben in Zelten übernachtet und wurden von den Frauen bekocht. Aber in Machu Picchu waren sie auch mit den Massen.

Die einzelnen Wandertrails sind im wahrsten Sinne des Wortes komplett überlaufen und zum Schluss stehen alle in Machu Picchu im Stau  :totlach:.

Aber ich möchte noch nicht zu weit vorgreifen, denn bis wir dort ankommen, dauert es noch ein Weilchen.

Ui, Peru!
Das ist so ein latentes Ziel, das immer so im Hintergrund schwebt. Von den ungelösten Rätseln der Geschichte ist diese Region ganz vorne dabei. Bin gespannt, was du über die Nasca Linien beichtest :o

Es freut mich sehr, dass ihr unsere Reise durch dieses faszinierende Land begleitet :adieu: .
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
« Antwort #10 am: 20. Oktober 2019, 11:02:04 »
12.04.19 – Lima: Historik und Kulinarik

Die Nacht war aufgrund des Jetlags sehr kurz und wir waren um 2 Uhr schon wach. Ab 6 Uhr gibt es Frühstück und wir waren natürlich die ersten Gäste. Das Büffet bot eine große Auswahl an kalten und warmen Speisen. Da wir erst kurz nach 9 Uhr abgeholt wurden, konnten wir uns beim Schlemmen Zeit lassen. Danach ging ich zur Rezeption und ließ einen 100 Soles Schein in kleine Scheine wechseln.

Der Fahrer holte uns pünktlich ab und nach 20 Minuten erreichten wir mitten in der Großstadt die Pyramiden von Huaca Pucllana, die ich leider nur aus dem Bus fotografieren konnte.



Hier war die Sammelstelle für die Stadtrundfahrt und wir mussten in einen größeren Bus umsteigen. Selbst frühmorgens herrscht in Lima schon ein Verkehrschaos und es dauerte zwei Stunden, bis wir die Altstadt erreichten. Dort hatte der englischsprachige Führer nichts Besseres zu tun, als uns in das Museum der Banco Central de Reserva del Peru zu schleppen. Das ehemalige Bankgebäude war zu einem Museum geworden



mit einer Sammlung an altperuanischen Kunstgegenständen



und gut gesichert im ehemaligen Tresorraum



Schmuck und Kunsthandwerk aus purem Gold.



Aber in dem Raum bekommen nicht nur diebische Elstern hohen Blutdruck. Ich brachte meinen Unmut zum Ausdruck, denn bei einer Halbtags-Stadtrundfahrt mit 2,5stündiger Anfahrt will ich die Zeit nicht im Museum verplempern. Weitere Teilnehmer stimmten mir zu.

Endlich machten wir uns auf den Weg zum gut besuchten Plaza Mayor





und der Kathedrale von Lima,



deren Besichtigung anscheinend nicht auf dem Programm stand.

Daneben befindet sich der Palacio de Arzobispo.



Der bischöfliche Palast ist eine originalgetreue Rekonstruktion aus dem Jahr 1924. Bemerkenswert sind die für die Kolonialzeit typischen Holzerker. Die feinen Damen der Gesellschaft konnten so unbemerkt das Leben auf der Straße beobachten.

Der Palacio de Gobierno (Amts- und Wohnsitz des amtierenden Präsidenten)



wurde 1938/39 an Stelle des ehemaligen Palasts von Pizarro, der 1535 die Stadt der Könige gründete, errichtet. Die tägliche Wachablösung kurz vor 12 Uhr fand gerade statt, doch unser Stadtführer hatte dafür keine Zeit.   

Er führte unsere Gruppe zum Convento (Kloster) San Francisco.



Leider ist das Fotografieren und Filmen in den meisten Kirchen Perus verboten. So auch in dem großen und schönen Kolonialbau, der nach einem Erdbeben 1657 – 1687 neu erbaut wurde. Die Klosterkirche widerstand dank ihrem bambusverstärkten Gewölbe bis heute jedem Erdbeben. Zielstrebig steuerte unser Stadtführer die über 300 Jahre alten Katakomben an. Bis 1808 wurden in ihnen über 70000 Tote bestattet und die Gebeine nach Schädeln, Oberschenkel- und Hüftknochen angeordnet. Nach dem 20000sten Knochen und der schlechten Luft im Gewölbe, wollten wir nur noch raus. Neee, die Stadtführung war wirklich nix. Ich kann jedem empfehlen, sich gleich morgens ein Taxi zu bestellen, sich direkt ins Zentrum fahren zu lassen und dort auf eigene Faust eine Besichtigung machen.

Der Bus fuhr uns vom historischen Stadtzentrum in den modernen Stadtteil Miraflores zurück und hielt in der Nähe vom Larcomar Einkaufszentrum, das direkt in die Steilküste gebaut wurde und von oben nicht als solches zu erkennen ist.









Hier meldete sich der kleine Hunger und vor allem der große Durst. Wir bestellten uns einen leckeren Hähnchen-Burger samt Pommes und Getränk für umgerechnet 2,50 €. In Peru kann man nicht nur sehr schmackhaft, sondern vor allem preiswert essen. Aber dazu im Laufe des Berichtes mehr.

Wir schauten etwas den Gleitschirmfliegern zu, die ganz in der Nähe starten.



Auf dem Malecon, einer fast 10 km lange Flaniermeile



gingen wir zum Parque Amor weiter.



Die Mauern aus Mosaik erinnern an den Park Güell in Barcelona.





Etwas weiter befindet sich der Startplatz der Paraglider.



Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Das waren ca. 20 Minuten zu Fuß und wir kamen am Gourmettempel Maido, das unter den ersten 10 der weltbesten Restaurants ist, vorbei.

 

Aber wir hatten weder Hunger, noch eine Reservierung und hätten auch niemals 300 € pro Person für ein 18gängiges Menü hingeblättert. Nach Peru zieht es mittlerweile viele Feinschmecker. Perus Köche haben es sich nämlich auf die Fahne geschrieben, das Land kulinarisch ganz groß raus zu bringen.

In unserem Übernachtungspaket waren an dem Tag ein Nationalgericht und ein Nationalgetränk inklusive. Es handelt sich dabei um den Pisco Sour, einem Cocktail, der mit dem peruanischen Traubenschnaps aus der Region Ica zubereitet wird.



Nach dem Aperitif servierte man uns Ceviche. Dabei handelt es sich um rohen Fisch, der in Limettensaft "gegart" wird. Der Limettensaft denaturiert das Eiweiß ähnlich wie beim Kochen. Mit Gewürzen, Salz, Chili, Koriander und roten Zwiebeln abgeschmeckt, schmeckt das vorzüglich. Wir waren anfangs sehr skeptisch, doch das Leibgericht der Küstenbewohner schmeckte wirklich gut und wir bestellten uns Ceviche im Laufe der Reise noch öfter.



Zurück im Zimmer schrieb ich noch kurz eine Mitteilung an Katja und berichtete von der schlechten Stadtführung. Danach gingen wir bald schlafen, denn der Jetlag forderte sein Tribut und am nächsten Morgen mussten wir sehr früh raus.



Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Paula

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Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
« Antwort #11 am: 20. Oktober 2019, 12:32:43 »
Ilona, ich bin auch dabei  :adieu:
Nachdem ich mich zwei Wochen mit diversen Viren geplagt habe (keine gute Idee sich nach einem Erkältungsvirus auch noch einen Magen-Darm Virus einzuhandeln) bin ich jetzt wieder fit genug für virtuelle Reisen  :)
Peru kenne ich noch gar nicht aber die ersten Bilder sind schon mal sehr vielversprechend. Vor allem die gestreiften Berge finde ich extrem anziehend  ^-^
Allerdings hätte ich mit 3000 Metern wohl meine Probleme. Ich habe bisher mit der Höhe schlechte Erfahrungen gemacht.
Schade dass eure Stadtführung so mittelmäßig war, wobei das natürlich für einen Guide sehr schwierig ist denn die Geschmäcker der Touristen sind bestimmt sehr unterschiedlich: ich zum Beispiel kann mich stundenlang in Museen rumtreiben. Aber dass er dann so wenig spontan ist eine Wachablösung nicht anzuschauen ist ein schlechtes Zeichen für einen Guide, so was sollte man doch mitnehmen wenn sich die Gelegenheit bietet! Ich hätte mich auch beschwert. Und für mich wären die Pyramide an der ihr vorbei gefahren seid sicher interessanter als Gebäude die man so oder so ähnlich auch in Europa sehen kann.
Essen und Trinken sehen auch sehr vielversprechend aus  :thumb:
Viele Grüße Paula

serendipity

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Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
« Antwort #12 am: 20. Oktober 2019, 13:45:27 »
Ich komme auch noch mit ... ein sehr reizvolles Reiseziel - wenn auch erst in paar Jahren, da ich gerne länger als drei Wochen unterwegs wäre.

Lima gefällt mir gut, sowohl Alt- als auch Neustadt, die mich doch überrascht hat. Mit Stadtführungen kann man Pech oder auch Glück haben - ein Museum zu Beginn einer Stadtführung/-rundfahrt finde ich allerdings auch nicht prickelnd.

Ilona

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Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
« Antwort #13 am: 20. Oktober 2019, 16:53:41 »
Ilona, ich bin auch dabei  :adieu:

Das freut mich sehr, Paula.

Nachdem ich mich zwei Wochen mit diversen Viren geplagt habe (keine gute Idee sich nach einem Erkältungsvirus auch noch einen Magen-Darm Virus einzuhandeln) bin ich jetzt wieder fit genug für virtuelle Reisen  :)

Ich habe dich in letzter Zeit nämlich schon vermisst.

Vor allem die gestreiften Berge finde ich extrem anziehend  ^-^

Das war unser persönliches Highlight, allerdings auf über 5000 m Höhe  :girly:.

Allerdings hätte ich mit 3000 Metern wohl meine Probleme. Ich habe bisher mit der Höhe schlechte Erfahrungen gemacht.

Ich erinnere mich noch gut an deinen letzten USA-Reisebericht. Mich hat es in Peru auch erwischt :cool2:. Dazu aber zu gegebener Zeit mehr.

Schade dass eure Stadtführung so mittelmäßig war, wobei das natürlich für einen Guide sehr schwierig ist denn die Geschmäcker der Touristen sind bestimmt sehr unterschiedlich: ich zum Beispiel kann mich stundenlang in Museen rumtreiben. Aber dass er dann so wenig spontan ist eine Wachablösung nicht anzuschauen ist ein schlechtes Zeichen für einen Guide, so was sollte man doch mitnehmen wenn sich die Gelegenheit bietet! Ich hätte mich auch beschwert. Und für mich wären die Pyramide an der ihr vorbei gefahren seid sicher interessanter als Gebäude die man so oder so ähnlich auch in Europa sehen kann.

Mit Stadtführungen kann man Pech oder auch Glück haben - ein Museum zu Beginn einer Stadtführung/-rundfahrt finde ich allerdings auch nicht prickelnd.

Unsere örtliche Reiseagentin hat diesen Touranbieter für uns gebucht. Es war nicht das erste und auch nicht das letzte Mal während der Reise, dass wir mit ihrer Wahl unzufrieden waren. Die wissen alle, dass die Anfahrt aufgrund des Verkehrs sehr lange dauert. Entweder Stadtbesichtigung oder Museumsbesuch. In Lima gibt es sehr viele Museen und schon alleine deswegen kann man dort Tage verbringen. Bei einer Rundreise durch Peru ist die Zeit aber sehr knapp bemessen. Leider kann man erst im Nachhinein wissen, ob ein Touranbieter etwas taugt. Dieser hat jedenfalls das Geld kassiert und ist dann in ein kostenloses !!! Museum mit uns gegangen und von der eigentlichen Altstadt haben wir nicht viel gesehen. Das fand ich schon ärgerlich.

Ich komme auch noch mit ... ein sehr reizvolles Reiseziel - wenn auch erst in paar Jahren, da ich gerne länger als drei Wochen unterwegs wäre.

Hola Gabi  :adieu:,

wobei du doch aufgrund deines Berufes schon jetzt länger als 3 Wochen unterwegs sein könntest  :zwinker:.

Lima gefällt mir gut, sowohl Alt- als auch Neustadt, die mich doch überrascht hat. 

Der Stadtteil Miraflores ist nicht nur bei Touristen, sondern auch bei gut situierten Einheimischen beliebt, da es dort sehr sicher ist. Von der Altstadt hätten wir wie bereits erwähnt, gerne etwas mehr gesehen. Nächstes Mal ist man gescheiter  :zwinker: oder Ersttäter lesen einfach meinen Reisebericht  :toothy9:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Atem(be)raubendes Peru 2019
« Antwort #14 am: 21. Oktober 2019, 20:13:12 »
Schade, dass ihr "dank" der suboptimalen Stadtführung nicht mehr von der Altstadt sehen konntet, das was ihr gesehen habt, hat mir gut gefallen. Ich finde auch, für ein Museum braucht man keine Stadtführung, das kann man am Ende der Führung dann z.B. auf eigene Faust machen oder überhaupt auf eigene Faust mit dem Taxi hinfahren.

Auch der moderne Stadtteil sieht sehr nett aus, so eine Flaniermeile an der Küste mag ich immer sehr und erst recht bei so einem Prachtwetter wie ihr es hattet.


LG Christina