Tag 10: PlätzwieseWir hatten auch am letzten Urlaubstag Glück mit dem Wetter und machten uns schon früh auf den Weg zur Plätzwiese.
Die Hochalm oberhalb vom Altpragser Tal ist immer gut besucht. Deshalb darf man die mautpflichtige Gebirgsstraße nur bis 10 Uhr vormittags oder ab 16 Uhr mit dem eigenen Fahrzeug befahren. Dazwischen muss man beim Gasthaus Brückele parken und in einen Shuttlebus umsteigen. Da es nur 100 Parkplätze auf der Plätzwiese gibt, wird die Zufahrt bei höherem Verkehrsaufkommen schon vor 10 Uhr gesperrt.
Wir Frühaufsteher lagen gut in der Zeit und durften bis zum Parkplatz auf 2000 m fahren.
Die schöne Hochalm
ist von Felsmassiven umringt.
Mein Adlerauge entdeckte einen Arch in der Wand.
Auf fast ebener Strecke erreichten wir nach 30 Minuten das Sperrwerk Plätzwiese.
Das Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Werk (eine in der k.u.k. österreich-ungarischen Militärverwaltung gebräuchliche Bezeichnung für Fort) diente im 1. Weltkrieg zur Sicherung des Höhlensteintals und sollte verhindern, dass Feinde einen Zugang zum Pustertal bekamen. Heute befindet sich in dem ehemaligen Werk das Notstromaggregat der Dürrensteinhütte, die sich gegenüber befindet.
In der Nähe gibt es noch viele Stollen.
Hier beginnt der Aufstieg zum Strudelkopf auf einem breit angelegten Wanderweg.
Auf dem Strudelkopfsattel befindet sich die Ruine einer Festungsanlage.
Am Gipfelkreuz reihten wir uns für ein Beweisfoto in die Reihe der Fotografen ein.
Kaum zu glauben, aber da war ganz schön was los. Das wundert nicht, denn auf dem 2.305 m hohen Gipfel eröffnet sich ein Panoramablick auf die umliegenden Dolomiten.
Die nahen Drei Zinnen,
der Cristallo, die Hohe Gaisl und der Dürrenstein stechen ins Auge. Die 2015 errichtete UNESCO-Welterbeterrasse hilft bei der Identifizierung der ringsum aufragenden Felsgiganten.
Wir machten uns wieder auf den Rückweg und kamen an weiteren Zeitzeugen des 1. Weltkriegs vorbei.
Zurück im Pustertal fuhren wir an Innichen vorbei und über die Grenze nach Heinfels in Österreich. Dort ist die Keksfabrik von
Loacker samt Werksverkauf, Café und Museum. Wir kauften ein paar Mitbringsel und auch für den Eigenbedarf wurde gesorgt. Bevor wir wieder über die Osttiroler Grenze fuhren, tankten wir das Auto voll, denn die italienischen Spritpreise sind viel höher.
Nach dem Abendessen machten wir unseren Abschiedsspaziergang durch Innichen, denn am nächsten Tag fuhren wir wieder nach Hause.
Übernachtung: Hotel Villa Stefania, Innichen
FazitDas zweite Jahr in Folge machten wir eine abwechslungsreiche Dolomiten-Balkan-Tour. Slowenien entpuppte sich dabei viel fortschrittlicher und moderner als Kroatien. Die Landschaften des Triglav Nationalparks sahen vielversprechend aus und deshalb wollten wir die Gegend näher erkunden. In den Dolomiten waren wir schon oft, aber noch sind nicht alle Täler erkundet und so mancher Gipfel nicht gestürmt. Rote Steine werden selbstverständlich bevorzugt, aber helles Dolomit- oder Karstgestein hat auch seinen Reiz.
Wahrscheinlich haben wir uns während der Individualreisen so sehr an das Nomadentum gewöhnt, dass wir im Urlaub nicht länger als drei Tage an einem Ort bleiben möchten.
Mit den Hotels in den Dolomiten waren wir zufrieden. Das Studio in Bled entpuppte sich leider nur als ein kleines Doppelzimmer, das aber für drei Nächte akzeptabel war.
Die Wanderungen in den Dolomiten haben wir uns aus den Rother Wanderführern Nr. 5 + 6 herausgepickt. Für Slowenien habe ich die lokalen Webseiten durchforstet und bin so auf die beiden Schluchten gestoßen. Die Adelsberger Grotte wurde uns im Vorjahr in Kroatien von neuseeländischen Touristen ans Herz gelegt.
Bei so einem Kaiserwetter machte das Wandern in den Dolomiten noch mehr Spaß und das kurze Tief über Slowenien beeinträchtigte unsere Vorhaben nicht.
Ich hoffe, dass ich mit dem Reisebericht für etwas Kurzweil während dieser nervigen, reisefreien Zeit sorgen konnte und
euch fürs virtuelle Mitreisen.