8. Tag – Mittwoch, 29.01.
An meinem Abreisetag ist der Himmel wieder tiefblau, zum Glück habe ich genug Zeit gemütlich zu frühstücken und zwar draußen auf dem Balkon des Frühstückraums und nach dem Packen noch eine Runde durch Valletta zu drehen.
Zunächst mache ich nochmal ein paar Fotos rund ums Hotel,
dann gehe ich
zu den Lower Barrakka Gardens, wo ich bisher nur bei Dunkelheit war.
Die Aussicht vom kleinen Park ist auch im Hellen wunderschön, auch das seit gestern im Hafen liegende Kreuzfahrtschiff (das einzige während meines Aufenthalts) ist gut zu sehen.
Von den Lower Barrakka Gardens gehe ich noch ein Stück weiter zum Siege Bell Monument, das 1992 errichtet wurde und an die Belagerung im Zweiten Weltkrieg erinnert.
Dann muss ich mich leider schon wieder auf den Rückweg zum Hotel machen.
Das Auschecken ist schnell erledigt, bezahlt hatte ich ja schon beim Einchecken.
Ziemlich anstrengend mit dem Gepäck ist dann der Weg die Treppenstraßen hinauf in Richtung Busbahnhof. Im Reiseführer habe ich dazu dieses Zitat von Lord Byron gefunden (der aber sicherlich nie seinen Koffer selber tragen musste
: „Adieu, ye cursed streets of stairs! How surley he who mounts you swears!“.
Später Vormittag scheint eine verkehrsarme Zeit auf Malta zu sein, jedenfalls geht es mit dem Bus ohne jeglichen Stau problemlos zum Flughafen. Auch dort ist es ruhig, der Koffer ist schnell aufgegeben, an der Sicherheitskontrolle gibt es keine Wartezeit und so kann ich gegen 12 Uhr mein letztes Mittagessen in Malta einnehmen, diesmal wieder englischen Ursprungs bei „Costa“: einen Chicken and Leek Pie und als Nachtisch ein Caramel Shortbread und einen Cappuccino (zusammen EUR 13,55).
Um 13.15 Uhr beginnt das Boarding, pünktlich um 13.55 Uhr starten wir. Im Flugzeug wieder die gleiche Situation wie auf dem Hinflug, das hintere Viertel der Sitze ist leer, war aber nicht reservierbar. Na ja, ich sitze neben einem ziemlich erkälteten italienischen Paar und genieße den Blick aus dem Fenster, das Highlight ist der Blick auf Venedig, wo ich ziemlich genau vor einem Jahr war, sogar den Canal Grande kann man deutlich erkennen. Leider komme ich erst danach auf die Idee, doch mal ein paar Fotos mit dem Handy zu machen.
Das belegte Brot, das es als Snack gibt, packe ich fürs Abendessen später im Zug ein, Getränke werden sogar zweimal verteilt.
Um 16.40 landen wir pünktlich, der Pilot kündigt eine Außenposition an, daher bin ich sehr überrascht, als wir dann doch direkt „andocken“. Im Gang kommen die Leute vor mir dann plötzlich zum Stehen, als es weitergeht wird klar warum: am Übergang vom Gang zum Flughafengebäude steht auf jeder Seite ein Polizist und kontrolliert die Ausweise – so viel zu Schengen. Sie scheinen zu wissen, was sie suchen, jedenfalls wird auf meinen Ausweis nur ein kurzer Blick geworfen, dann werde ich durchgewinkt.
Trotz dieser Verzögerung bin ich so schnell beim Kofferband, dass ich den frühen Zug mit nur einmal Umsteigen nach Hause erwischen könnte – wenn es nicht endlos dauern würde, bis sich das Kofferband mal in Bewegung setzt
, keine Ahnung warum das so lange dauert, nur wenige Koffer waren auszuladen, da viele Leute nur mit Handgepäck fliegen und es viele Umsteigende nach Italien und in die Niederlande gab.
Da wird es dann eben der Zug um 17.20 Uhr, in Mainz und Worms muss ich umsteigen, insgesamt aber eine entspannte Fahrt, um 19.10 Uhr bin ich dann wieder zu Hause.
Wetter: in Malta sonnig, später bewölkt, ca. 17°C; in Deutschland bewölkt, ca. 6 °C
Und gleich noch ein kurzes
Fazit: Wie schon vorab gedacht, ist Malta sicherlich nicht meine Trauminsel, dafür ist die Landschaft mehrheitlich zu karg und zu flach, die Insel viel zu dicht besiedelt und die Anzahl an Autos und an Staus unfassbar hoch (Noch nirgends habe ich so viele Autos auf so engem Raum gesehen). Aber dennoch hat sich die Reise für mich absolut gelohnt, es war meine erste Mittelmeerinsel, dementsprechend gab es ganz andere, neue Eindrücke für mich, Valletta hat mir sehr gut gefallen, tagsüber und auch bei nächtlicher Beleuchtung. Die steinzeitlichen Tempel waren sehr interessant und auch einzelne landschaftliche Highlights gab es durchaus. Und für mich auch sehr wichtig, die Anzahl an Touristen hielt sich sehr in Grenzen (als Alleinreisende hätte ich mir manchmal sogar ein paar mehr Touristen gewünscht).
Enttäuschend war die Wandersituation für mich, da hätte ich doch einige markierte Wanderwege und auch ein paar weitere Wanderer erwartet, immerhin gibt es einen Rother Wanderführer und vom Tourismusbüro mehrere beschriebene Wanderungen (wenn ich nicht alleine gewesen wäre, wären dennoch sicherlich mit Karte und GPS einige schöne Wanderungen möglich gewesen).
Was die Fortbewegung betrifft, war ich sehr froh, mich gegen ein Mietauto entschieden zu haben, auch mit einem kleinen Auto wäre es mir dort zu eng und zu voll gewesen, auch im Hinblick auf den ungewohnten Linksverkehr und das Fehlen von großen Parkplätzen am Rande der Städte. Unterschätzt hatte ich allerdings den doch sehr großen zusätzlichen Zeitbedarf den das Busfahren mit sich bringt. Auch wenn die Busse in alle Inselteile fahren und das auch recht häufig, wartet man halt doch öfter mal eine halbe Stunde oder länger auf einen Bus und die Fahrten ziehen sich dank Staus und unzähliger Abstecher in die Länge.
Ich kann mir einen zweiten Urlaub in Malta in einigen Jahren gut vorstellen, dann gerne zwei Wochen lang, davon drei oder vier Nächte auf Gozo, da der Zeitbedarf dort aufgrund des schlechter ausgebauten Busnetzes deutlich höher ist, als auf Malta, die restlichen Tage wieder in Valletta als Übernachtungsort und wieder mit Bus als Fortbewegungsmittel.