28.02.2020 Rottnest Island
Es hieß wieder früh aufstehen. Wir wollten um 6:30 Uhr am Bahnhof von Perth sein, um mit der Fremantle Line zum Fremantle Habor zu fahren. Die Fähre vom Betreiber Rottnest Express nach Rottnest Island geht um 8 Uhr. Spätestens ½ Stunde vorher hat man sich im Hafen einzufinden. Es hätte auch die Möglichkeit gegeben mit der Fähre von Perth aus zu fahren, das war aber wesentlich teurer und zu einer späteren Zeit.
Als wir den Hafen erreichten, zog gerade ein kräftiges Gewitter auf.
Der Spuk war aber rasch vorbei und wir konnten die Fähre trockenen Fußes besteigen. Die Schnellfähre braucht nur ½ Stunde zur Insel.
Quokkas sind die Stars der Insel. Die kleinen niedlichen Kängurus leben hauptsächlich hier. Auf dem Land wurden sie von den eingeschleppten Füchsen, Katzen usw. praktisch ausgerottet.
Zuerst kaufte ich mir einen Hut mit Kinnband, damit mein wundes Haupt besser geschützt ist und bei dem Wind hier nicht davonfliegen kann. Vor dem Geschäft treiben sich hungrige Quokkas herum.
Wir gingen gleich zum Fahrradverleih. Zu unserem großen Glück hat Heike bei der Reservierung auf ein E-Bike bestanden. Dass sollte sich als großer Vorteil erweisen. Nach einer kurzen Unterweisung ging es los. Wir begannen die Runde Richtung Süden. Am Anfang waren noch Regenschauer zu sehen. Das Wetter besserte sich aber von Stunde zu Stunde.
Eine schöne Bucht nach der anderen und meist war niemand zu sehen. Immer ein Blick ins Gebüsch ob nicht irgendwo ein Quokka auftaucht.
Ganz schön hügelig hier. Mit Rückenwind geht es aber hurtig dahin. Gegen Mittag erreichten wir den westlichsten Punkt der Insel. Neben dem Boardwalk tauchte eine fast schwarze Eidechse auf.
Wer schaut den hier hervor?
Neuerlich eine Eidechse.
An diesem Punkt tummelt sich anscheinend alles. Eine der wenigen Spinnen die wir sahen.
Auch landschaftlich ist es hier sehr schön.
Zurück ging es auf der nördlichen Seite. Von einer Bucht zur nächsten, die zu längerem oder kürzerem Verweilen einlud. Meist waren wir allein bei den Buchten, obwohl viele Leute unterwegs waren.
Flusspferde gibt es auch.
Jetzt machte sich der E-Antrieb so richtig bezahlt. Während die meisten im starken Gegenwind das Rad schoben, zogen wir vorbei.
Als wir schon nicht mehr an eine Quokkasichtung glaubten, tauchte einer im Gebüsch auf. Er war nur schwer erreichbar.
Die zweite Sichtung war erfolgsversprechender. Direkt neben der Straße unter den Bäumen war einer zu sehen. Was ist denn da los?
Hm?
Das schaue ich mir einmal an.
Jetzt posiere ich, vielleicht bekomme ich was.
Als wir den Quokka beobachteten, fuhren ein Pärchen an uns vorbei. Sie wollte unvermutet eine Abzweigung von der Straße nehmen. Er wollte ihr folgen und betätigte die Vorderbremse. Das hatte einen Überschlag samt Fahrrad zur Folge. Zuerst fand sie es noch lustig, als er dann aufsprang und sich den rechten Ellenbogen hielt und die Hand etwas schlaff wirkte, erkannte sie den Ernst der Lage. An ein Weiterfahren war nicht mehr zu denken. Der Notruf musste gewählt werden, damit er abgeholt werden konnte.
Nach dieser Aufregung fuhren wir Richtung Hafen, bald kam uns das Rettungsfahrzeug entgegen. Am Hafen angekommen, gaben wir die Fahrräder zurück. Bis zur Abfahrt des Bootes wollte ich uns zwei Bier holen. Ich musste es leider wieder zurückstellen, da das Trinken von alkoholischen Getränken in der Öffentlichkeit in Australien verboten ist.
Zurück fuhren wir mit dem Schnellboot bis nach Perth. Interessanterweise war die Kombination Fremantle – Insel - Fremantle gleich teuer wie Fremantle – Insel - Perth. Man muss nicht alles verstehen. So kamen wir bei Sonnenuntergang zu einer Flusskreuzfahrt den Swan River hinauf nach Perth.
Raddampfer
Perth hat ein kleines, aber modernes Zentrum.
Nach einem Imbiss in der Fußgängerzone von Perth, fielen wir erschöpft ins Bett.