Autor Thema: Reifenpanne beim Mietwagen  (Gelesen 49708 mal)

Paula

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 4551
Reifenpanne beim Mietwagen
« am: 14. Juni 2013, 11:21:51 »
Hallo Leute,

bisher hatte ich toitoitoi im Urlaub noch nie einen Platten! Bei unserem ersten USA Urlaub hatten wir uns (unwissend wie wir waren) für 5 Dollar am Tag ein Rundumsorglos-Paket von Alamo aufschwatzen lassen, was ziemlich sinnlos war weil wir praktisch nie Handyempfang hatten.
Nun habe ich schon öfter in Beiträgen gelesen dass Leute sich Fix-a-Flat kaufen und Rolf hat gerade in einem anderen Thread "Safety Seal" erwähnt. Nun frage ich mich ob man sowas an einem Mietwagen überhaupt machen darf? Das ist doch eine Art Reparatur oder?
Nachdem ich ja nun viel zum Thema "Reisen" gelesen habe, weiß ich dass man bei der Mietwagenübergabe zunächst nachschaut ob ein Reservereifen und Werkzeug wie Wagenheber vorhanden ist (habe ich bisher noch nie gemacht  :-[), aber Reifen wechslen kann ich gar nicht, hab ich auch gar keinen Bock drauf und vielleicht bekomme ich ja auch keinen Mietwagen mit Ersatzreifen. Die Benutzung von Fix-a-Flat oder sowas ähnlichem wäre mir schon lieber. Wie seht  ihr das?
Viele Grüße Paula

Hatchcanyon

  • Gast
Re: Reifenpanne beim Mietwagen
« Antwort #1 am: 14. Juni 2013, 11:36:04 »
SafetySeal ist eine hochwertige Reparaturmethode, Bedenken sind da kaum angebracht. Anders bei Fix-A-Flat. Das Produkt halte ich für nicht ungefährlich, weil es meistens zu weiterem schleichenden Luftverlust führt. Man sollte sich nicht drauf verlassen. Es pumpt auch den "reparierten" Reifen nur unzureichend auf - eine weitere Gefahrenquelle.

Ein Mietwagen ohne Ersatzreifen bzw. ohne Werkzeug und Bedienungsanleitung ist ein NoGo. Die Übernahme sollte man kategorisch ablehnen, genauso wie diese merkwürdigen Zusatzversicherungen, die ihr Geld nicht wert sind - ausser für den Vermieter.

Gruss

Rolf

Horst

  • Eumerika Team
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3745
Re: Reifenpanne beim Mietwagen
« Antwort #2 am: 14. Juni 2013, 11:43:03 »
Hallo Paula,
interessantes Thema.

Also ich denke man muss unterscheiden wo man mit dem Auto unterwegs ist.
Ist es eine Großstadt oder "ziviliserte" Gegend - da braucht man kein Safety Seal, Fix-a-Flat & Co.
Solche Reparaturen können den Reifen ruinieren.
Wir haben das Fix-a-Flat z.B. gekauft als wir auf dem Dempster Highway im Yukon mehrere hundert Kilometer in absoluter Einöde unterwegs waren.
In so einem Fall ist Dir egal ob der Reifen nach der Not-Reparatur hinterher Schrott ist Hauptsache Du kommst wieder auf Asphalt zurück bzw. in die Zivilisation.
Den Reifen muss man dann je nach Versicherungspaket und AGB's halt eventuell selber zahlen.
Das ist verschmerzbar.
Ich kontrolliere IMMER wenn ich ein Auto übernehme ob es ein Ersatzrad gibt (und wenn es nur ein Donut - also ein Notrad ist) und ob Werkzeug vorhanden ist und eventuell wie der Ersatzreifen zu lösen ist (bei SUV's manchmal etwas tricky).
Aber ich bin auch mit Plattfüßen gesegnet - was natürlich auch ein bischen mit der Art der Reisen bzw. der Pisten zu tun hat die ich schon gemacht habe.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Hatchcanyon

  • Gast
Re: Reifenpanne beim Mietwagen
« Antwort #3 am: 14. Juni 2013, 11:54:50 »
Hab ich gerade gefunden:

SafetySeal gibt es auch in Deutschland und die Reparaturmethode hat auch eine TÜV-Prüfung für Reifen bis 240 km/h. Mag interessant sein für Autobesitzer, die nur ein Notrad oder sogar gar kein Ersatzrad mehr an Bord haben.

Im neuen Auto meiner Frau ist das z.B. der Fall. Nur so ein Sprayset mit Kompressor. Hat/hätte sie bisher einmal benötigt, hat - natürlich! - nicht funktioniert. Das ist dann schon peinlich.

Gruss

Rolf

Rainer

  • Eumerika Team
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 5171
    • Familie Halstenbach
Re: Reifenpanne beim Mietwagen
« Antwort #4 am: 14. Juni 2013, 11:57:41 »
Dazu sollte man fairerweise insgesamt zugeben, dass Plattfüsse zu 99,99999% nur auf Gravelroads passieren. Und die sind ja sowieso von den Vermietern nicht gewünscht (der Versicherungsschutz erlischt).

Wir fahren weitestgehend auch keine Gravelroads (nur wenn es sich überhaupt ganz und gar nicht vermeiden läßt) und ich habe in den USA und auch zu Hause in meinem ganzen Leben noch keinen Plattfuss gehabt (bzw. ein einziges Mal einen "schleichenden" Luftverlust, weswegen der Reifen dann getauscht wurde). Man muss wohl auch auf den Reifendruck hin und wieder achten, damit sich der Reifen nicht zu stark erhitzt bzw. kaputt gewalzt wird.

Wenn man also normal auf asphaltierten Straßen fährt, ist die Wahrscheinlichkeit für einen (mehr minder plötzlichen) Plattfuss äußerst gering.

Diese "Road-Assistance" ist wirklich eine elende Versicherung, denn die versichert nicht die Reifen (die sind sowieso versichert), sondern nur die Kosten für den Vorgang des Abschleppens oder des Reifenwechsels. Das könnte man aber im Extremfall auch einfach direkt bezahlen, wenn man nicht selbst Reifen wechseln kann.

Hatchcanyon

  • Gast
Re: Reifenpanne beim Mietwagen
« Antwort #5 am: 14. Juni 2013, 12:02:24 »
Dazu sollte man fairerweise insgesamt zugeben, dass Plattfüsse zu 99,99999% nur auf Gravelroads passieren. Und die sind ja sowieso von den Vermietern nicht gewünscht (der Versicherungsschutz erlischt).

Das hängt vom Vermieter ab. Es gibt auch solche, die das Befahren aller als "Road" bezeichneten Wege - auch rein 4WD - zulassen. Alamo und Konsorten fallen allerdings nicht in diese Kategorie.

Gruss

Rolf

Michael

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1692
Re: Reifenpanne beim Mietwagen
« Antwort #6 am: 14. Juni 2013, 12:18:36 »
Das hängt vom Vermieter ab. Es gibt auch solche, die das Befahren aller als "Road" bezeichneten Wege - auch rein 4WD - zulassen. Alamo und Konsorten fallen allerdings nicht in diese Kategorie.

Cool! Mit dem Mietwagen auf dem Rubikon-Trail!  >:D
...nach der Reise ist vor der Reise...

Horst

  • Eumerika Team
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3745
Re: Reifenpanne beim Mietwagen
« Antwort #7 am: 14. Juni 2013, 12:31:07 »
Dazu sollte man fairerweise insgesamt zugeben, dass Plattfüsse zu 99,99999% nur auf Gravelroads passieren.
Mir nicht - aber mir wird schlechtes Reifenkarma nachgesagt.  ;)
Ich hatte alleine in Südafrika 2 Platten innerhalb 6 Tagen - beides auf Asphalt, in Alaska auf Asphalt (zumindest einer von 2) usw. und selbst in D ungefähr schon an die 10.
Wenn es irgendwo einen Nagel oder eine Schraube zu treffen gibt - ich treffe es.

Zitat
Das hängt vom Vermieter ab. Es gibt auch solche, die das Befahren aller als "Road" bezeichneten Wege - auch rein 4WD - zulassen. Alamo und Konsorten fallen allerdings nicht in diese Kategorie.
Stimmt. In Island darf man das mit Allrad z.B. meistens und es ist je nachdem versichert.
Es ist sogar gestattet durch den Fluß zu fahren (das ist allerdings nicht versichert).
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Silke

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1202
Re: Reifenpanne beim Mietwagen
« Antwort #8 am: 14. Juni 2013, 13:04:58 »
Da wir auch schon mal ne Reifenpanne (ja, auf unbefestigter Straße) hatten, achten wir seit dem immer darauf, dass die Reifen gut erhalten sind (waren sie bei dem Wagen nämlich nicht) und dass es ein Reserverad und das nötige Werkzeug gibt.
Wir hatten dann bei Alamo angerufen, weil wir ohne Reserverad nicht mehr weiter fahren wollten (es lagen noch einige unbefestigte Straßen vor uns) und die meinten, wir sollten den Reifen entweder reparieren oder tauschen lassen oder an der nächsten Station den Wagen wechseln. Da wäre es also egal gewesen, ob der Reifen durch Fix - a - Flat ruiniert ist oder nicht.

Hier in Deutschland hat mein Auto auch kein Reserverad mehr, weil ich den Platz haben wollte. Aber hier ist der ADAC auch in angemessener Zeit da, falls das Spray versagt. Beim Smart meines Mannes hat mein Sohn schon mal so ein Spray ausprobieren müssen, als er gegen einen Bordstein gefahren ist. Das hat gut funktioniert, er ist zumindest noch bis nach Hause gekommen.

Aber in der Pampa in den USA würde ich mich weder auf einen Automobilclub (habe ich überhaupt Handyempfang, um den zu erreichen?) oder auf so ein Spray verlassen. Ich habe nämlich auch schon gesehen, das ein Reifen sich komplett verabschiedet hat, da nützt dir das Spray nichts mehr.

Rainer

  • Eumerika Team
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 5171
    • Familie Halstenbach
Re: Reifenpanne beim Mietwagen
« Antwort #9 am: 14. Juni 2013, 13:05:22 »
Das hängt vom Vermieter ab. Es gibt auch solche, die das Befahren aller als "Road" bezeichneten Wege - auch rein 4WD - zulassen. Alamo und Konsorten fallen allerdings nicht in diese Kategorie.

Sicher, es gibt (u.a. in Page) auch Vermieter, die extra für Offroad Fahrzeuge vermieten. Nur kann man eben nicht bei den Billiganbietern Alamo & Co. verlangen, dass man bei den Preisen auch noch Offroad fahren kann (denn die Preise für offizielle Offroad Fahrzeuge spielen in einer anderen Liga).

Die Leute mieten sich doch Midsize SUV für 200€ pro Woche oder so, das sind (aus unserer Sicht) Witzpreise, da kann man nicht verlangen, dass (um Welten häufigere) Offroad Schäden auch gedeckt sind (was trotzdem kaum jemanden abhält, Offroad zu fahren und im Zweifel zu lügen...).

Horst

  • Eumerika Team
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3745
Re: Reifenpanne beim Mietwagen
« Antwort #10 am: 14. Juni 2013, 13:14:34 »
Ich habe nämlich auch schon gesehen, das ein Reifen sich komplett verabschiedet hat, da nützt dir das Spray nichts mehr.
Ich auch -



Yellowstone  > Asphalt-Strecke nach Cody zum Glück nach dem Pass.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Paula

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 4551
Re: Reifenpanne beim Mietwagen
« Antwort #11 am: 14. Juni 2013, 14:02:26 »
Horst das ist jetzt ganz schlecht, denn genau diese Strecke werde ich fahren...

@alle
ich danke für die zahlreichen Antworten. Ich werde diesmal keine "Road-Assistance" Versicherung abschließen aber darauf schauen in welchem Zustand die Reifen sind, und keinen Wagen ohne Ersatzreifen und Werkzeug akzeptieren. Wenn mir im Walmart zufällig ein Fix-a-Flat in die Hände fällt werde ich spontan entscheiden ob ich es mitnehme. Ein Reparaturset das noch zusätzlich einen Kompressor benötigt ist wahrscheinlich etwas oversized für uns. So richtig in die menschenleere Pampa wollen wir eigentlich nicht, also mehrere hundert Kilometer in der Einsamkeit habe ich nicht vor. Wobei auf dem Highway 16 zwischen Ten Sleep und Buffalo nicht wirklich viel Zivilisation ist und 100 km sind das auch...und Wyoming ist halt sehr dünn besiedelt. Ich werde das mal mit meinem Freund besprechen, er ist schließlich derjenige der im Fall der Fälle ran muss  :)

Eigentlich ist es ärgerlich dass man solch ein Reparaturset nicht mit dem Auto zusammen mieten kann. Das Zeug ist bestimmt nicht billig und im Koffer mit nach Hause nehmen und nächstes Mal wieder mitbringen geht bei einer Gepäckgrenze von 23 kg halt nicht  :(
Viele Grüße Paula

Michael

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1692
Re: Reifenpanne beim Mietwagen
« Antwort #12 am: 14. Juni 2013, 14:23:08 »
Horst das ist jetzt ganz schlecht, denn genau diese Strecke werde ich fahren...
Hilft es Dir, wenn ich Dir sage, dass ich diese Strecke schon sehr oft gefahren bin ohne eine Reifenpanne zu haben?
Ist wirklich nix spezielles an der Strecke, was für Reifen gefährlich wäre.

Grüße aus der Pfalz,
Michael
...nach der Reise ist vor der Reise...

Hatchcanyon

  • Gast
Re: Reifenpanne beim Mietwagen
« Antwort #13 am: 14. Juni 2013, 14:25:22 »
Dass sich ein Reifen wie im Bild total auflöst geschieht nur bei Überhitzung, sprich langem Fahren mit viel zu geringem Luftdruck. Das kann natürlich überall sein, wird aber auf Schotter/Dirt sehr viel schneller geschehen.

Wie gesagt, von den Sprays halte ich auch nichts, von den richtigen Reparatursets aber schon. Die bekommt man allerdings auch nicht für ein paar $ - ca. 65 - und etwas technisch begabt darf man ruhig sein. Das kleine Köfferchen wiegt mal gerade 500 Gramm.

Richtig ist auch, dass man vom Rental-Aldi Alamo sicher nicht erwarten kann, dass er Risiken zulässt. Aber dann sollte die Firma ehrlich sein und erst gar keine SUVs o.ä. anbieten. Die Kurzzeitanbieter wie beispielsweise in Moab sind auch keine Lösung - viel zu teuer. Möglich wäre z.B. Avis und deren "Speciality Program". Aber auch hier enorme Kosten. Viel günstiger ist es, einen Spezialanbieter zu suchen, der z.B. Ersatzfahrzeuge für Firmen, Rancher etc. anbietet.

Nebenbei: Auf den ADAC würde ich mich nicht verlassen wollen, wenn das Spray versagt. Was soll der denn machen? Ein Ersatzrad hat er auch nicht.

Das Reparaturset

Gruss

Rolf

Paula

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 4551
Re: Reifenpanne beim Mietwagen
« Antwort #14 am: 14. Juni 2013, 14:38:54 »
Horst das ist jetzt ganz schlecht, denn genau diese Strecke werde ich fahren...
Hilft es Dir, wenn ich Dir sage, dass ich diese Strecke schon sehr oft gefahren bin ohne eine Reifenpanne zu haben?
Ist wirklich nix spezielles an der Strecke, was für Reifen gefährlich wäre.

Grüße aus der Pfalz,
Michael

psychologisch hilft mir das auf jeden Fall  :)
Viele Grüße Paula