11. Tag, 23. Mai 2014 – Joshua Tree NP
Die Nacht war erwartungsgemäß nicht der Renner. Das Bett ist einfach schlecht und die Kissen waren viel zu niedrig. Noch am Morgen muss ich zusichern, dass ich bei zukünftigen Reisen um so „billige Bumsbuden“ einen Bogen mache. Aye Aye, Sir!
Martin hat so schlecht geschlafen, dass er in dieser Lichtreflektion des Türspions sogar den Grand Prismatic Spring wiedererkennt und sogar voller Begeisterung ein Bild davon macht.
So langsam mache ich mir um seinen geistigen Zustand Sorgen.
Ein sehr leckeres Frühstück haben wir im Natural Café. Bagel mit Rührei für Martin, Wrap mit Rührei und Spinat für mich. Dazu gehörte noch eine kleine Portion Joghurt mit Beeren. Es war wirklich gut, aber mein Wrap war zu viel. Ich habe nur die Hälfte geschafft.
Danach machen wir noch einen kleinen Abstecher zu Walgreens, um die Rückenpflaster-Vorräte aufzufüllen. Es ist zwar schon besser, aber leider hat er noch Schmerzen.
Danach geht es endlich in den Joshua Tree NP, wo wir als Erstes Keys View ansteuern …
… und prompt eine Schlange direkt am Weg sehen.
Laut Fotoabgleich im Visitor Center müsste es eine Glossy Snake sein. Zumindest sah die auf dem Foto dort genauso aus.
Danach liefen wir den kurzen Cap Rock Trail, wo jede Menge Echsen auf den Steinen Sonnenstrahlen tankten. Es war doch recht frisch an diesem Morgen.
Auch die eine oder andere Blüte war noch zu sehen.
Danach fuhren wir ganz durch bis zum Cholla Cactus Garden. Wir wollten das Pferd nun von hinten aufzäumen, aber die Fahrt zog sich sehr in die Länge bis hier runter. Unterwegs hielten wir kurz beim Split Rock.
Der Cholla Cactus Garden hatte mir 2007 schon so gut gefallen und er ist immer noch sehr schön.
Dann fuhren wir zum White Tank Campground, wo wir den kleinen Trail zum Arch Rock liefen. Dieser Trail hat uns mit am meisten an diesem Tag gefallen. Der Joshua Tree NP begeistert und auch beim zweiten Besuch total.
Und der Arch gefällt uns sehr gut! Wir stellen uns etwas dämlich an beim Versuch, zum Arch hochzukommen. Da Martin aufgrund seiner Rückenschmerzen nicht klettern kann, klettere ich alleine total kompliziert über die Steine und mühe mich ab. Als ich unter dem Arch angekommen bin, sehe ich, dass ich einfach unten an der Seite hätte durchlaufen können. Zwischen zwei Felsen war ein dünner Spalt, durch den man hochlaufen konnte. Tja, warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?
So konnte Martin wenigstens nachkommen.
Von oben hatte man einen wunderbaren Blick auf die Umgebung und außer uns war hier auf dem Trail kein Mensch unterwegs.
Auf dem Rückweg sahen wir ein süßes Streifenhörnchen.
Anschließend fuhren wir zum Skull Rock …
und dann zu den Jumbo Rocks am Campground. Wir sind zwar keine Camper, aber die Campgrounds hier sind so schön, dass wir kurz mal überlegen, ob wir hier schwach werden könnten. Am Abend, als die Menschenmassen hier zum Campen übers Memorial Day Weekend in Scharen einfielen, war das Thema aber ganz schnell gegessen.
Da herrschte eine Lautstärke, dass ich stark bezweifle, ob man da überhaupt ein Auge zu bekommt. Aber erst mal wollen wir „Location Spotting“ machen, denn am Abend möchte ich hier gerne Fotos während des Sonnenuntergangs machen.
Wir machen uns allerdings jetzt schon Sorgen wegen des Sonnenuntergangs, denn langsam aber sicher zieht es etwas zu.
Anschließend liefen wir den Barker Dam Trail, der wirklich wunderschön ist. Aber hier war es schon wesentlich voller, als auf den restlichen Trails. Man merkte, dass die Wochenendbesucher langsam eintrudeln.
Im Damm war sogar Wasser!
Auf dem Rückweg ...
Wir hatten langsam Hunger und fuhren wieder nach Joshua Tree zurück, um ein Restaurant für ein frühes Abendessen zu finden. Wir wollten später wieder in den Park fahren, in der Hoffnung, dass wir doch noch einen schönen Sonnenuntergang sehen. Im Crossroads Café hatten wir Grilled Cheese Sandwhich mit Mac & Cheese (wilde Mischung, aber bei Mac & Cheese kann ich nicht widerstehen) und Burger mit Chili Cheese Fries. Das Essen war überraschend lecker, denn der Laden sah von Innen nicht so toll aus, war auch ziemlich verdreckt und hier war eher „alternatives Publikum“ unterwegs, um das mal vorsichtig auszudrücken. Man erzählte sich von seinen esoterischen Sitzungen – überhaupt schien uns Joshua Tree sehr esoterisch angehaucht.
Währenddessen zog der Himmel fast komplett zu und das geplante Sternegucken cancelten wir schon mal. Wir schauten im Visitor Center hier in Joshua Tree vorbei und sahen gegenüber einen Typ, der Teleskope fürs Sternegucken vermietete – 60 $ für einen Abend. Laut seiner Wettervorhersage sollte es heute Nacht „clear skies“ geben. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Wenn das wirklich so gewesen wäre, hätten wir uns das sogar überlegt.
Im Park fuhren wir erst mal zum Hidden Valley Trail, der am späten Nachmittag besonders schön sein soll. Zum Glück hatte die Sonne Erbarmen mit uns und zeigte sich wieder. Und es war wirklich wunderschön hier am späten Nachmittag – die Felsen wurden richtig schön angeleuchtet und sahen golden aus.
Das hatte sich gelohnt!
Wir hofften nur, dass die Sonne noch ein wenig durch hält. Deswegen fuhren wir auch gleich zu den Jumbo Rocks, aber so richtig kam die Sonne leider nicht mehr durch.
Ich habe mich mal an einem Color Key versucht ...
Dann machten wir uns auf den Weg zurück nach Joshua Tree und dann kam auf einmal ein Sonnenuntergang zwischen den Wolken durch, mit dem wir gar nicht mehr gerechnet hätten.
Wir hielten noch an verschiedenen Punkten an, denn der Sonnenuntergang wurde immer besser. Der Himmel glühte pink und lila und eine richtig mystische Stimmung entstand.
Ein letztes Nachglühen hinterm Felsen …
dann war das Spektakel vorbei. Wir waren überglücklich, dass wir doch noch einen so tollen Sonnenuntergang hatten, vor allem, weil wir gar nicht mehr damit gerechnet haben.
Gegen 20:30 Uhr waren wir wieder im Hotel und überspielten Fotos aufs iPad, ich schrieb Reisetagebuch, Martin guckte Big Bang Theory, das Übliche halt.
Infos:Unterkunft – High Desert Motel, 38,10 €, (41,40 € minus 3,30 € Qipu Cashback), gebucht über Ebookers
Gefahrene Meilen: 130
Wetter: 24 Grad C, vormittags sonnig, später bewölkt