Autor Thema: Fernweh-Rezepte?  (Gelesen 47874 mal)

Rainer

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #30 am: 23. November 2015, 12:02:55 »
Das Boeuf Bourgignon habe ich allerdings noch nie gemacht,

Ich auch nicht...

Ich kenne auch weder Film noch die Person "Julia Child". Aber das Boeuf Bourgignon kenne ich dennoch nur auch aus einem Film, aber ein ganz anderes Genre. Das ist eine Szene aus einem meiner Lieblingsfilme, nämlich aus "Victor, Victoria" mit James Garner und Julie Andrews, da geht die ausgehungerte Julie Andrews im Paris der 30er(?) Jahre als arbeitslose Opernsängerin hungrig aber ohne Geld in einem Bistro essen und bestellt dort das Boeuf Bourgignon. Zahlen will sie nicht, sie hat vorsorglich eine Kakerlake in ihrer Handtasche dabei...

Auch wenn das sicher ein völlig anderer Film ist, muss ich bei "Boeuf Bourgignon" immer wieder an diese Szene denken, der Film selbst hat eine wunderbare Musik (Oscar prämiert und komponiert von Henry Mancini - das ist der Komponist des Paulchen Panther Motivs) und einen mitreissend guten Humor. Gut geeignet, um an trüben Tagen auf bessere Gedanken zu kommen.

Das Rezept werde ich mal ausdrucken und vielleicht im Laufe der Woche nachkochen. Es ist im Ansatz einem Hirschragout nicht unähnlich, welches ich dann und wann mal mache. Das "magere" Rind stört mich wohl ein wenig, ich bin gerade bei Schmorgerichten mehr der Freund von etwas mehr Fett. Mal sehen, was der Metzger anbietet.

serendipity

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #31 am: 13. Februar 2016, 23:12:50 »
Heute mal kein Rezept, sondern zwei Buchtipps für alle, die gerne kochen und reisen. Beide Bücher eignen sich auch sehr gut als Geschenk  :)

Reisehunger: Die besten Rezepte zwischen USA und Singapur (GU Themenkochbuch) - ich bin mir nicht ganz sicher, ob dieses Buch wirklich gegen Fernweh hilft oder erst recht welches erzeugt. Reisehunger ist eine bunter kulinarischer Trip durch die Welt, in dessen Food-Fotografie ich am liebsten eintauchen möchte... und in die Reiseziele natürlich auch. Aufgelockert wird die internationale Rezeptsammlung von stimmungsvollen, authentischen Reisebildern und -geschichten von unterwegs.

Die grüne Küche auf Reisen: Vegetarisches aus aller Welt - David Frenkiel und Luise Vidahl haben ihre Lieblingsrezepte aus aller Welt zusammengestellt, gesammelt auf Reisen gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter Elsa. So findet man hier auch Reisefotografien und Anekdötchen der kleinen Familie.

Flicka

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #32 am: 14. Februar 2016, 11:03:35 »
Das klingt ja richtig gut und ist schon mal in meinen Einkaufswagen gewandert.  :)

nordlicht

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #33 am: 14. Februar 2016, 18:57:29 »
Vielen Dank! Vor allem das zweite klingt interessant. Ich mag wenn es in Kochbüchern neben den reinen Rezepten auch noch ein wenig Hintergrund bzw. Geschichten dazu gibt

serendipity

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #34 am: 28. Februar 2016, 14:44:44 »
Nachdem es draußen kalt und grau bleibt, habe ich heute meinen ersten Key-Lime-Pie nach einem Rezept von Tim Mälzer gebacken:

Zutaten:

200 g Butterkekse
120 g Butter/Margarine
6 frische Eier
1 Dose Milchmädchen-400 g
3-6 Limetten, unbehandelt, je nach Größe
Salz
180 g Zucker
1/4 Tl Weinstein-Backpulver

Zubereitung:

Kekse in einen Gefrierbeutel geben und fein zerstoßen. Fett zerlassen, mit den Keksbröseln verkneten. In eine gefettete runde Kuchenform oder Pieform drücken und 15 Min. kalt stellen. Eigelb und Dosenmilch mit den Quirlen des Handrührers mind. 5 Min. dicklich aufschlagen. Von 3 Limetten, die Schale abreiben und aus 3-6 Limetten 1/8 l Saft auspressen. Beides zur Creme geben und kurz unterrühren.

Die Masse auf den Keks-Boden geben. Im vorgeheizten Ofen bei 180 °C auf der untersten Schiene 25 Min. backen. Inzwischen die Eiweiße und eine Prise Salz steif schlagen. Zucker nach und nach einrieseln lassen und 3-4 Min. weiterschlagen, bis ein cremiger fester Eischnee entsteht. Backpulver unterheben.

Baisermasse auf den Kuchen geben und mit einem Löffelrücken wolkenförmig verstreichen. Im Ofen bei 250 °C auf der untersten Schiene 2-3 Min. goldbraun werden lassen. Dabei ständig beobachten, damit das Baiser nicht verbrennt. Kuchen abkühlen lassen und möglichst bald verzehren.



Ein wenig Florida-Feeling kommt schon rüber  :)

Paula

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #35 am: 28. Februar 2016, 23:45:21 »
Ist das ein typisches Floridarezept? Schaut wirklich toll aus dein Kuchen!
Aber was bitte ist Milchmädchen? Eine spezielle Dosenmilch? Davon habe ich noch nie gehört, wo bekommt man das?
Viele Grüße Paula

Birgit

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #36 am: 29. Februar 2016, 00:48:41 »
Ich habe "Milchmädchen" auch erst vor ein paar Jahren kennengelernt.

Das ist eher so ein bisschen cremig, von der Konsistenz her eher wie Mayonnaise. Ich kenne das aus Tuben und habe es vor ein paar Jahren gerne auf frischen Erdbeeren gegessen.

Ich dachte auch erst, es müsste eine ostdeutsche Erfindung sein, da im Grunde nichts Süßes mir unbekannt ist ;) Aber wenn man das mal googelt, dann findet man heraus, dass es das in vielen Ländern gibt...

Ach ja, was ich eigentlich schreiben wollte: Ich liiiiieeeebe Key Lime Pie!!!!!

Paula

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #37 am: 29. Februar 2016, 17:31:31 »
Birgit gibt es "Milchmädchen" in Deutschland zu kaufen?
Viele Grüße Paula

serendipity

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #38 am: 29. Februar 2016, 17:48:04 »
In gut sortierten Läden findest du Milchmädchen bei der Kondensmilch.

serendipity

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #39 am: 25. März 2016, 07:33:03 »
Der Frühling lässt ja weiter auf sich warten und deshalb muss die mediterrane Küche mal wieder als Stimmungsaufheller herhalten.
Wir nehmen in Gedanken also an der türkischen Riviera in einem Restaurant am Strand Platz und genießen Köfte mit Tomaten und Auberginen und Reis

500g Lammhackfleisch
1 Ei
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 TL Senf
Salz, Pfeffer
1 rote Chilischote
5 EL Paniermehl

Zwiebel und Knoblauch sehr fein hacken, Chilischote ohne Kerne ganz fein schneiden. Alle Zutaten gründlich vermischen und 14 kleine, längliche Fleischbällchen formen. Mit Frischhaltefolie abdecken und mindestens eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

In der Zwischenzeit 3 Auberginen längs in ca. 1 cm dicke Scheiben/Zungen schneiden und salzen. Nach und nach in heißem Öl von beiden Seiten anbraten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Später die Fleischbällchen in je eine Auberginenzunge einschlagen und mit einem Zahnstocher fixieren. In eine ofenfeste Form setzen. Auf die Päckchen eine Scheibe Tomate setzen.

Um die Päckchen 1 Paket gewürfelte Tomaten packen, ich nehme Tomato Al Gusto Arrabiata, schmeckt wirklich gut in Verbindung mit den anderen Zutaten. Salzen, pfeffern und etwas Zucker über alles streuen.

Dann kommt das Ganze bei 180° C für 40 Minuten in den Ofen. Im Anschluss auf jedes Päckchen noch eine dünne Scheibe Gouda platzieren und für weitere 5- 10 Minuten in den Ofen. Voila!

Dazu gibt es Baguette oder Reis und wer gerne noch eine frische Komponente hat, kann Tzatziki oder Auberginenmus/Baba Ghanoush dazu servieren.




serendipity

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #40 am: 28. März 2016, 14:00:55 »
Am Samstag haben wir zum ersten Mal gegrillt - okay, zum lange Sitzen war es noch etwas "frisch", aber auf was für Ideen kommt man schon so bei den ersten richtigen Sonnenstrahlen  >:D

Jedenfalls habe ich mich mal wieder an Burger Brötchen probiert, denn das ultimative Rezept hatte ich noch nicht gefunden, zudem stehe ich ja mit Hefeteig irgendwie auf Kriegsfuß. Meiner scheint mich immer zu mögen und mag einfach nicht "gehen"  :'(, egal wie kuschelig ich es ihm mache.

Aber dieses Mal hat es geklappt und wir waren alle begeistert  :happy2:

Hier das ursprüngliche Rezept für 8 Buns:

500g Mehl
8g Hefe
Salz
250 - 300 ml lauwarmes Wasser
1 Eigelb
Sesamsamen

Meine Abwandlung, da ich die Brötchen gerne herber mag:

500 g Mehl
1 Pck. Trockenhefe
Salz
250 - 300 ml Bier
1 Eigelb
Sesamsamen

Den Backofen auf 210°C vorheizen.
Die Zutaten vermischen und mit dem Knethaken auf niedriger Stufe 5 Minuten kneten. Dann die Geschwindigkeit erhöhen und 8-10 Minuten weiterkneten.
Aus dem Teig acht Brötchen formen und mit einem verquirltem Eigelb besteichen. Mit Sesamsamen bestreuen und die Brötchen dann zuerst ca. 30 Minuten „gehen“ lassen und anschließend 15-20 Minuten backen.



nordlicht

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #41 am: 05. April 2016, 19:43:52 »
Nachdem mir Michael mit seinen kulinarischen Berichten aus Singapur und Malaysia den Mund ganz wässrig gemacht habe, habe ich am Wochenende seit Ewigkeiten zum ersten Mal wieder Nasi Lemak, den ich in Malaysia immer gerne am Morgen gegessen habe, zum Frühstück gemacht.

Erstmal braucht man dazu Reis, am besten Thai-Jasmin-Reis, aber solange es nicht irgendein brauner Vollkornreis ist gehen natürlich andere Reissorten auch. Beim Kochwasser wird ein Viertel der Flüssigkeit durch Kokosmilch ersetzt und der Reis sollte nach der Quellmethode gegart werden, wo am Ende kein Wasser abgegossen wird. Dann noch eine Prise Salz und ein Pandanblatt rein und kochen. Wenn man kein Pandanblatt hat nimmt man einfach ein zwei Lorbeerblätter, lohnt sich nicht extra dafür auf die Suche zu gehen, wer einem denn sowas verkauft (vermutlich Asia Läden mit Thai oder indischem Schwerpunkt).

Dazu gibt es Sambal Ikan Bilis eine scharfe Soße. Man braucht eine handvoll getrocknete Anchovis (Asia-Laden) die man in öl bei mittlerer Hitze anbrät bis sie etwas Farbe annehmen und ein wenig knusprig werden. Dann aus dem öl nehmen und eine in feine Scheiben geschnittene Schalotte in dem selben öl anbraten. Wenn die anfängt braun zu werden, einen EL Sambal Oelek, die Anchovies, den Saft einer halben Limette und zwei TL braunen Zucker (idealerweise Palmzucker, aber brauner tut es genauso gut) zugeben und eventuell einen kleinen Schubs Wasser wenn es zu dick ist,  kurz vermischen und heiss werden lassen.

Das ganze wird dann zusammen mit ein paar Scheiben Salatgurke, Erdnüssen (die aus der Tüte) und einem Ei serviert. In Malaysia war das meist hartgekocht, manchmal ein Spiegelei. Ich mag dazu allerdings am liebsten ein pochiertes Ei, mit noch richtig dünnem Eigelb.

Das ist wie gesagt eigentlich ein Frühstück, aber schmeckt natürlich auch zu anderen Tageszeiten. (und Anti kann einfach die Anchovies weglassen)

Rainer

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #42 am: 05. April 2016, 20:44:55 »
und Anti kann einfach die Anchovies weglassen

Eben - und nimmt stattdessen Sardellen...  :totlach:

Andrea

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #43 am: 05. April 2016, 21:18:05 »
Da habe ich doch gleich mal eine Frage zur Kokosmilch: Die, die ich in der Dose kaufe, ist eher von fester Konsistenz, wird aber beim erwärmen flüssiger (ich glaube sogar es steht "cremig" auf der Dose). Die kann ich doch nicht so wirklich gut verwenden, oder? Für Rainers Nudelrezept habe ich sie schon oft verwendet und das geht prima. Aber zum Reis kochen?
Liebe Grüße, Andrea



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nordlicht

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Re: Fernweh-Rezepte?
« Antwort #44 am: 05. April 2016, 21:32:58 »
Da habe ich doch gleich mal eine Frage zur Kokosmilch: Die, die ich in der Dose kaufe, ist eher von fester Konsistenz, wird aber beim erwärmen flüssiger (ich glaube sogar es steht "cremig" auf der Dose). Die kann ich doch nicht so wirklich gut verwenden, oder? Für Rainers Nudelrezept habe ich sie schon oft verwendet und das geht prima. Aber zum Reis kochen?
Also ich kenn die auch aus der Dose eher dickflüssig/cremig und nicht fest. Und dann kommt ja noch die dreifache Menge Wasser dazu. Das wird schon flüssig genug zum Reis kochen. Ich hab immer die hier, aber die unterscheidet sich kaum von anderen Marken, die ich bisher hatte. Lagerst Du sie vielleicht im Kühlschrank, eventuell wird sie dadurch bei Dir etwas fester.