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Jugendherbergen
Andrea:
Wieder ins Gedächtnis geraten sind mir diese Unterkünfte durch Silvias aktuellen Schottland-Bericht und durch die Idee von Horst, mit seiner Tochter nach Amsterdam zu reisen, wo ich schon mal in einer Jugendherberge übernachtet habe.
Meine Jugendherbergserfahrungen sind seeeeehr lange her, in der Schulzeit zu Klassenfahrten waren sie die Standardunterkunft und dann noch ein paar Jahre später beim Interrail - da eben auch Amsterdam. Aber das war 1991 und das Hostel in Bordeaux war das schlimmste, was ich diesbezüglich erlebt habe (Schlafsaal mit 30 Mädels, in dem niemand schlief und in dem absolut alles total versifft war). Ab da habe ich nur noch gezeltet ;)
Nun hat sich in den letzten 25 Jahren aber vielleicht doch etwas getan und ich habe mal ein klein wenig mit Forschung begonnen. Scheinbar wird da gar kein Unterschied mehr gemacht, ob jemand 17 oder 47 oder 67 ist und die Mietgliedschaft ist auch gar nicht mal so teuer: 22,50€/Jahr. Und für uns als Paar wäre dieser Betrag auch nur einmal fällig.
Ist die JH eurer Meinung nach wirklich eine brauchbare Alternative zum Camping? wie sind eure Erfahrungen? Oder kommt das für euch gar nicht mehr infrage?
Birgit:
Ich kann nur die Gruselerfahrungen von früher beitragen: Auf drei Fahrten mit der Schule und zweimal mit Chorfreizeiten waren wir in Jugendherbergen oder jugendherbergsähnlichen Unterkünften unterwegs.
Ich habe immer nur so getan, als ob ich Spaß dran habe und fand es eigentlich schrecklich: nüchterne ungemütliche Räume mit fieser Beleuchtung, zugige riesige Gemeinschaftsbäder mit Spinnen an der Decke, an gutes Essen kann ich mich nicht erinnern, abgesehen von dem scharfen Reinigungsmittelgeruch in den nervigen Essräumen. In dem einen Schuppen ging um 22 Uhr im gesamten Gebäude automatisch das Licht aus, und irgendwie kann ich mich nicht an nettes Personal erinnern.
War mir auch egal, ob es wie in der 7. Klasse ein Zehnerschlafsaal war oder wie dann später ein Viererzimmer.
Nee, brauche ich nicht wieder!
Ich bin in so einer Facebook-Gruppe, in der jede Menge junger Mädels sind, die oftmals imposante Langzeitreisen machen, dafür aber kein großes Budget zur Verfügung haben. Die schlafen dann immer in Hostels im "gemischten Achter-Dorm" oder so ähnlich. So verlockend es auch ist für unter 10 Euro eine Nacht untergebracht zu sein, für mich ist sowas nach wie vor nix. Inzwischen bin ich da wohl auch ohne Chance auf Rückkehr rausgewachsen...
Paula:
Eine Freundin von mir arbeitet als Sozialpädagogin mit Jugendlichen und hat deswegen einen Jugendherbergsausweis. Mit ihr war ich vor ein paar Jahren in Wien in der Jugendherberge, das war völlig okay. Es war ein Dreierzimmer aber das dritte Bett blieb frei. Es war ruhig und sauber dort und von der Möblierung wie in einem ganz einfachen Hotel. Das Frühstück war auch okay. Diese Jugendherberge kann ich bedingungslos empfehlen. Ich weiß nicht mehr was wir bezahlt haben aber es war spottbillig. Nur die Lage war nicht so gut weil relativ weit außerhalb in einem Wohnviertel, man ist lange mit der Straßenbahn gefahren bis man da war.
Bestimmt gibt es große Unterschiede bei der Qualität von Jugendherbergen. Mein Bruder war ein Wochenende mit mehreren Familien in einer Jugendherberge in der Pfalz, das hat die Kirche organisiert zur Kommunionsvorbereitung und hatte auch fast Hotelcharakter.
Also ich glaube schon dass man bei sorgfältiger Auswahl in einer Jugendherberge Urlaub machen kann.
nordlicht:
Also die meisten meiner Jugendherbergserfahrungen liegen auch schon etwas länger zurück.
Wo Andrea Bordeaux erwähnt, fallen mir auch einige ganz üble Unterkünfte in Frankreich wieder ein. In der Normandie war eine wo nur einer zur Zeit die Treppe hochdurfte und warum war im Angesicht der Bruchbude nachvollziehbar und eine andere in der Bretagne war so verdreckt, wie ich es sonst nur aus Billigsthotels in Asien kenne.
In Deutschland erinnere ich mich vor allem an Graubrot und Hagebuttentee zu den Mahlzeiten und an Schlafsäle.
Das ist aber alles wie gesagt schon etwas her. Neuere Erfahrungen habe ich wenige und fast ausschliesslich in Deutschland. Da war jedesmal Unterbringung, Verpflegung und allerdings auch Preis auf dem Niveau einfacher Hotels. Mein Eindruck ist, dass die Zeiten wo die Jugendherberge eine wirklich billige Alternative waren vorbei sind.
Birgit:
--- Zitat ---Mein Eindruck ist, dass die Zeiten wo die Jugendherberge eine wirklich billige Alternative waren vorbei sind.
--- Ende Zitat ---
Ja, das denke ich auch. Mein Freund hatte mal vor kurzem erst geschaut nach der Jugendherberge in Bad Zwischenahn, weil er auf dem Zwischenahner Meer segeln wollte. Das war auch ziemlich teuer, sodass die Alternative vielleicht eher eine nette günstige Pension gewesen wäre.
Ist das denn inzwischen so, dass man auch ein eigenes Zimmer buchen kann oder bucht man nach wie vor ein Bett und muss dann nehmen, was kommt, egal ob allein oder mit 5 anderen im Zimmer?
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