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Navi, Straßenkarte oder G**gleMaps bzw. - Earth
nordlicht:
--- Zitat von: Rainer am 22. Juli 2015, 23:22:11 ---Ich liebe Karten.
--- Ende Zitat ---
Das geht mir genauso. ich hatte immer schon eine kleine Macke was Karten angeht. Ich kann mich ohne weiteres mit einem Atlas ein Stündchen hinsetzen und den einfach "lesen". Wobei ich aber auch sehr wählerisch bin was Karten angeht, nicht jede gefällt mir. Das ist leider ein Problem in den USA. Ich finde dort kaum Karten die mir zusagen. Viele sind nicht schön aber viele sind auch handwerklich einfach schlecht. Gerade vor zwei Wochen wollte ich mit einem Freund auf einen Berg. Er hatte eine detaillierte Wanderkarte der Gegend. Nichts billiges. Kurz bevor wir loszogen kam mir der Trail, den er sich rausgesucht hatte doch noch etwas Spanisch vor, da er ein ziemlich steiles Stück senkrecht hochging. Nochmal alles genau überprüft. Es war die County-Grenze, die in fast derselben Farbe wie ein Trail markiert war. Und das ist nur eine von vielen geschichten mit US-Karten. Da könnte ich mich jetzt hier noch seitenweise aufregen. Ok ich bin auch wie gesagt ein Karten-Snob. 8)
Die DeLorme Atlanten, die für jeden Bundesstaat herausgegeben werden gefallen mir inzwischen ganz gut.
Allerdings nutze ich wie Michael die Karten nur noch zur Vorplanung. Detailliert gucke ich auch bei Google Maps nach. Die Verbindung mit Satellitenbildern und die einfache Möglichkeit das mit dem Internet parallel zu nutzen gfällt mir dabei.
Google Maps nutze ich am Ende auch als Navi. Ich habe zwar auch noch ein altes TomTom, das ich mal geschenkt bekommen habe, hier rumliegen, aber das habe ich einmal genutzt und dann nicht wieder. Den einzigen Vorteil den es für mich gegenüber von Google Maps auf dem Handy hat ist, dass es eine Halterung hat. Ansonsten ist die Navigation mit Google Maps mindestens genauso gut wenn nicht besser. Vor allem wie gut aktuelle Verkehrslage in die Navigation einfliesst gefällt mir. Da nutze ich das Handy manchmal in der Rush Hour auch auf Strecken, die ich eigentlich in- und auswendig kenne. Wobei ich allerdings nicht weiss wie gut das aktuellere Navis als mein TomTom das inzwischen auch können. Soweiso brauche ich ein Navi entweder nur in der Stadt oder in den absoluten Wicken wo sich drei unmarkierte Forest Roads treffen oder so. Auf normalen "Landstrassen" benutze ich nie ein Navi.
Silvia:
Bei der Vorabplanung beides: Karten und Google.
Zuerst Karten um ne Übersicht zu bekommen, wo will ich überhaupt hin. Für die USA ist da mein McNally unschlagbar, vor allem da die State Parks und Campmöglichkeiten schon eingezeichnet sind.
Dann setze ich Google ein für die Einteilung der Strecken.
Im Urlaub wieder beides, Karten (für die Fahrten über Land) und Navi um Motels/Hotels oder so zu finden, unschlagbar war in Kreta die Eingabe der Koordinaten für manche Hotels, da in Griechenland anscheinend nicht viele Straßen überhaupt einen Namen haben.
Rainer:
--- Zitat von: nordlicht am 24. Juli 2015, 07:21:31 ---Die DeLorme Atlanten, die für jeden Bundesstaat herausgegeben werden gefallen mir inzwischen ganz gut.
--- Ende Zitat ---
Hast Du die zu Hause (teilweise oder ganz). Da haben wir nämlich hier neulich in einem anderen Thread drüber gesprochen und gerade weil ich auch so ein Kartenfan bin, würde ich da gerne ein paar Fragen stellen:
1) Wie ist der Maßstab dieser Karten? Das ist nämlich etwas, was mich am meisten an den Autokarten stört, die haben (für die USA) alle so einen riesigen Maßstab. Die Hallwag Karten (die aber von Rand McNally kommen) haben 1:1.200.000 bzw. die ganz neue Edition hat 1:1.000.000, ABER die neue Edition Hallwag hat NICHT mehr die o.g. Pickelstraßen (sehenswerte Straßen) drin, das finde ich einen ganz schrecklichen Rückschritt. Dann habe ich noch Karten von Busche&Schulte, die sind etwas größer in der Darstellung, aber mit 1:800.000 immer noch grob. Meine Kanada Karten haben teilweise sogar 1:2.000.000, das ist ganz furchtbar.
Natürlich ist das dem Umstand geschuldet, dass man diese Karten aufblättern muss, das ist mir vollkommen klar, je nach Größe des Staats wäre da gar nichts mehr machbar. In irgendeinem Kaff in Vermont haben wir eine ganz hübsche Roadmap von Vermont bekommen, die hat einen Maßstab von ca. 1:280.000, das ist natürlich eine ganz andere Welt, aber Vermont ist ja vergleichsweise mickrig, mit Texas geht so etwas gar nicht, oder man muss es eben aufteilen. Deswegen die Frage, wie sind diese Delorme Atlanten, die ja auch schweineteuer sind (aber Delorme liefert auch international nach Deutschland, immerhin).
2) wie aktuell sind die Atlanten. Irgendwo habe ich mal eine bissige Kritig gelesen, das Material wäre so alt, aber zum einen finde ich das nicht mehr und zum anderen weiß ich auch nicht, was das genau heißen soll.
Ansonsten ist uns eben ganz ganz wichtig, dass die besonders schönen Straßen markiert sind, weil unser Urlaub zu einem hohen Maße darin besteht, dass "der Weg das Ziel ist" und nicht die Orte (das ist etwas übertrieben, aber es ist eine gesunde Mischung). Bei der ersten Planung am Abend vorher schaue ich immer nach, wo es Pickelstraßen gibt (bzw. grün markierte Straßen bei Busche). Das kennt Google Maps nicht und auch andere Kartendienste nicht.
--- Zitat von: nordlicht am 24. Juli 2015, 07:21:31 ---Google Maps nutze ich am Ende auch als Navi.
--- Ende Zitat ---
Das habe ich hier in D auch schon gemacht, gefällt mir auch gut, aber für USA müßten wir dafür entweder teures Daten Roaming bezahlen oder aber eine SIM von AT&T (o.ä.) vor Ort kaufen, aber nur wegen der Navi lohn das nicht, unser TomTom ist ja dafür extra dabei.
Und das TomTom ist auch noch immer überlegen, wenn es "ans Eingemachte" geht. Was am TomTom (wir habe nur so ein effes START Modell, aber das reicht) wirklich absolute Spitzenklasse ist (und das kann Google Maps nicht), man kann mit sehr wenigen Screens und sehr schnell in der Bedienung (was nämlich dann auch notwendig ist) einen spontanen Stau oder eine Sperre umfahren. Das ist wirklich richtig super gut, wir haben das sowohl im letzten Jahr im Südwesten als auch in den letzten Wochen mehrfach mit Erfolg einsetzen können. Man ist auf dem Highway, man erkennt einen Stau, noch wäre eine Abfahrt vorhanden und es muss blitzschnell eine Entscheidung her - das ist uns ein paar Mal gelungen und wir sind dann irgendwo drum herum gefahren mit vielleicht 10 Minuten Umweg - absolut genial, der Stau hätte mit Sicherheit Nerven und Zeit gekostet (ich muss gestehen, ich hasse Stau wie die Pest). Und das geht wirklich richtig gut mit dem TomTom, das bekomme ich auch mit anderen Navis nicht so schnell hin, wie mit diesem einfachen TomTom. Und Navis spiegeln nicht so wie Smartphones, das ist auch eine sehr unangenehme Eigenschaft von Smartphones. Wenn man alleine fährt, kann man das sich so einstellen, dass es optimal wenig spiegelt (ganz weg bekommt man es meistens nicht, hängt vom Sonnenstand etc. ab), aber zu zweit wollen beide etwas sehen (ich als Beifahrer sogar eher mehr, denn ich kann Sylvia besser anweisen als es eine Navi kann), da ist das manchmal ziemlich blöd, wie das Smartphone spiegelt. Es wird wohl aktuell an Lösungen gearbeitet, aber diese einschlägigen Folien (die ohnehin fummelig anzubringen sind) helfen bei weitem nicht so gut wie sie beworben werden.
--- Zitat von: nordlicht am 24. Juli 2015, 07:21:31 ---Soweiso brauche ich ein Navi entweder nur in der Stadt oder in den absoluten Wicken wo sich drei unmarkierte Forest Roads treffen oder so. Auf normalen "Landstrassen" benutze ich nie ein Navi.
--- Ende Zitat ---
Generell ist das auch so, Navis sind in unbekannten Städten (s. Boston, da wäre ohne Navi nichts gegangen) unentbehrlich, auf Landstraßen ist das bei uns zum großen Teil nur "Unterhaltung". Aber einen Vorteil bietet auch da die Navi (und speziell TomTom ist da bekanntermaßen sehr sehr gut, weil sie zur Kalkulation massenhaft ermittelte Nutzerdaten auswerten), sie sagt uns mit hoher Präzision an, wann wir das nächste Ziel erreichen. Das ist für die Planung auch ganz elementar, denn nur Entfernungen sind allenfalls die halbe Miete. Insbesondere wenn wir (wie in vielen Tagen) ab irgendeinem Zeitpunkt die Segel streichen und nur noch zum Motel wollen, da spielt das eine erhebliche Rolle, denn ich kann jederzeit abrufen, wann ich wirklich im Motel bin, das ist für mich persönlich ggf. wichtiger als für andere, weil ich dann auch wirklich platt bin und mich hinlegen will. Unser FALK Navi (die wir auch immer noch haben) kalkuliert bei weitem nicht so genau wie TomTom. Deswegen läuft die Navi selbst auf Highways einfach mit. Ich mache sie nur dann endgültig aus, wenn sie anfängt zu nerven, weil sie andere Straßen vorschlägt, als wir fahren wollen (das bereits angesprochene Problem, dass die Navi nicht auf eine bestimmten Route bleibt, weil man ihr das nicht sagen kann). Dann mache ich sie aus, weil das keinen Sinn hat, wenn sie andauernd neu rechnet und bei der nächstbesten Abzweigung wieder irgendeinen Quatsch vorschlägt. Wenn man im Tran ist, biegt man nämlich doch ab und ärgert sich dann auch noch...
Insgesamt finde ich Navis aber auch faszinierend, ist schon eine geniale Technologie. Letztes Jahr beispielsweise haben wir zum ersten Mal bei Tucson den östlichen Saguaro Park besucht, besser gesagt "gefunden". Den haben wir schon mehrfach in den Jahren vorher einfach nicht finden können, der ist so grottenschlecht ausgeschildert und unsere Karten helfen uns auch nicht richtig, da habe ich letztes Jahr einfach aus dem Wikipedia die Koordinaten(!) des Visitorscenters abgetippt und in die Navi als Favorit gespeichert, am nächsten Tag hat uns das TomTom ohne zu murren auf den einsamsten Feldwegen zum Park gefahren, das hat richtig Spaß gemacht, das hätten wir wieder einmal niemals gefunden.
Silke:
Mal interessenhalber: sagt das Navi auch die Länge und Intensität eines Staus voraus, wie es google maps inzwischen schon richtig gut macht?
Gesendet von meinem SM-N9005 mit Tapatalk
Rainer:
--- Zitat von: Silke am 24. Juli 2015, 14:15:09 ---Mal interessenhalber: sagt das Navi auch die Länge und Intensität eines Staus voraus, wie es google maps inzwischen schon richtig gut macht?
--- Ende Zitat ---
Ja, aber beide sind um Welten zu langsam, wenn man auf einen gerade erst entstehenden Stau auffährt (da ist schon eine Minute Verzögerung zu spät), zudem sagt Google Maps im Auto gar nichts, wenn man in den USA kein Datenroaming hat (übrigens selbst mit Roaming gibt es viele "Funklöcher"), TomTom hat auch inzwischen die internetbasierte Ansage, aber das ist immer noch zu langsam (obwohl es schon etwas besser ist als das TMCPro, das hat unser Gerät). Unser Navi sagt uns die ganze Zeit an, wieviel Zeitverlust aktuell auf der gewählten Strecke stattfindet, wie weit ein registrierter Stau entfernt ist und ob es sinnvoll ist, einen anderen Weg zu fahren. Aber der Stau muss ja so oder so erst durch die Polizei registriert und eingespeist werden und auch das Stauende verändert sich dynamisch viel schneller, als es die Berichterstattung tut, alles hängt vom gleichen Bottleneck ab.
Und last not least kann man Google Maps nicht anweisen, bestimmte Streckenteile nicht zu fahren. Das geht (momentan) noch gar nicht. Das ist eine ganz geniale Funktion der TomTom Navi, die die Gesamtstrecke in viele Teilstrecken aufteilt und man kann sehr schnell aus einem Menu anklicken, eine bestimmte Teilstrecke nicht zu nutzen. Und die Art und Weise, wie man mit Google Maps Staus ansieht, ist nicht praktikabel im Auto. Die Navi hat rechts so eine Laufleiste, die symbolisch für den Verkehr steht, oben ist grün, wenn alles in Ordnung ist. Gibt es Probleme auf der Strecke, zeigt die Navi die Entfernung zum nächsten Staupunkt auf und den Zeitverlust insgesamt.
Google Maps macht gar nichts, wenn es irgendwo zäh wird. Man fährt ja im gezoomten Modus und wenn man wissen will, ob es ein Problem gibt, muss man aktiv eingreifen und die Karte herauszoomen, was auf dem kleinen Bildschirm natürlich bei weitem nicht so gut lesbar ist wie zu Hause auf dem Monitor und dann muss man da fahnden nach den einschlägigen Staustellen. Was das aber konkret bedeutet, ist nur schwer zu sagen, ob man da 3 Minuten oder 30 Minuten verliert, das weiß man nicht und auch das Staueende muss man herleiten aus der eigenen Position und der Position des Staus auf dem Minibildschirm, die Navi zeigt genau an, in 17 Meilen ist der Stau und zählt konsequent zurück. Die Informationen von Google Maps sind in der Menge ausführlicher, aber sie sind erheblich schlechter auszuwerten und sowieso werden sie nicht automatisch gemeldet. Ohne heraus zu zoomen bekommt man den Stau nicht mit.
Zu der Erkenntnis, dass eine gute Navi nach wie vor den Internetdiensten und den mobilen Software Navis auf Smartphones in der Funktionalität überlegen ist, kommen auch die einschlägigen Tests der verschiedenen Redaktionen. Kann ich auch nur bestätigen, wenn auch Google Maps sich wirklich gemacht hat, für "normales" Navigieren und Planen ist das vollkommen ausreichend, aber im Detail haben Navis immer noch die überlegene Funktionsauswahl. Aber beiden fehlt immer noch die "Scenic Roads", was die Planung leider sehr einschränkt.
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