Autor Thema: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)  (Gelesen 92541 mal)

Silv

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #120 am: 28. Dezember 2016, 13:12:33 »
Also in dem Supermarkt würde ich jetzt auch gerne etwas stöbern....  ::)

Wundervolle Landschaft!
Liebe Grüße
Silvia

Christina

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #121 am: 28. Dezember 2016, 18:38:31 »
Ich bin da und dort immer mal wieder ein paar Schritte gelaufen aber wenigr im Sinne geplanter größerer Wanderungen sondern spontan an einem See ebntlang oder zu inem Aussichtspunkt.
Da ich vorher nicht sicher war, ob ich noch mal in die Ecke komme, wollte ich außerdem so viel wie möglich seheen. Größere (Tages-) Wanderungen hatte ich daher nicht eingeplant. Wäre aber natürlich möglich gewesen.

Ah ok danke für die Info. Wäre aber sicherlich wegen der Bären auch nicht so ganz ungefährlich. Falls die Gegend mal aktuell werden sollte, werde ich mich näher informieren.



LG Christina

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #122 am: 02. Februar 2017, 22:44:03 »
Keiner hat mehr damit gerechnet aber es geht dch noch mal weiter. Bin einfach in den letzten Wochen nicht dazu gekommen eine Fortsetzung zu schreiben.

Aber nu!

9.9.16

Richtung Norden und dann immer geradeaus! Der Dempster-Highway stand auf dem Programm. Mindestens bis zum Tombstone Mountain Provincia Park und noch etas weiter wollte ich. Für mehr reicht der Sprit leider nicht, da es erst viel weiter nördlich wieder eine Tankstelle gibt.

Aber bevor es nach Norden ging, musste ich zunächst ein Stückchen Richtung Osten auf dem Klondike Highway. Und kaum hatte ich Dawson verlassen, stand ich auch schon wieder.



Ein Fuchs stand mitten auf der Straße und ließ sich auch überhaupt nicht stören. Also habe ich mich auch langsam ran getastet, um ein paar Nahaufnahmen zu bekommen.







Mitten bei der Foto-Session wurde ich von einem Polizisten gestört, der meinte, ich hätte nicht 100% regelkonform geparkt , nur weil ich mitten auf der Straße angehalten hatte ;)
Aber da keinerlei Verkehr war, hat er es locker gesehen. In dem anderen Auto saß ein sehr nettes israelisches Pärchen, mit denen ich mich kurz unterhalten habe. Die beiden fuhren dann das nächste Stück vor mir her. Sie suchten offenbar nach weiteren Tieren und fuhren dementsprechend langsam. Ich fand die Färbung am Himmel ganz vielversprechend und habe sie deshalb nach einer Weile überholt, um rechtzeitig eine Stelle für den Sonnenaufgang zu finden. So richtig begeistert war ich nicht aber immerhin:



Kurz danach war der Abzweig des Dempster Highway erreicht und ab dann ging es auf Gravel weiter.



Nach einer Weile sah ich in weiterer Entfernung eine Silhouette auf der Straße, die ich erst nicht einsortieren konnte.  Als ich näher kam, sah ich dieses putzige Kerlchen:



Ein Baumstachler oder American Porcupine



Prima! Hatte ich bis dahin auch noch nicht gesehen ;)

Weitere Viecher gab es zunächst nicht zu sehen aber jede Menge Gegend.



Und natürlich war auch hier der Herbst schon eingezogen.



Je weiter nach Norden und je weiter in die Höhe ich kam, um so kühler und winterlicher wurde es. Auf den Bergen lag Schnee und die Pfützen und kleinen Seen an der Straße waren vereist.





Die Bäume wurde immer weniger und schließlich hatte ich die arktische Tundra erreicht. Eine sehr kahle, karge aber für mich auch wunderschöne Landschaft.







Weit und breit war kein anderes Auto zu sehen und ich hatte die ganze Pracht für mich alleine.







Die nächsten Tiere, die ich sah, überraschten mich sehr. Ich hätte niemals erwartet, so weit nördlich auf  verwilderte Pferde zu stoßen.



Kurz danach musste ich mich entscheiden, ob ich wie geplant nach Dawson zurück fahren wollte oder einen zusätzlichen Tag am Dempster verbringen.  Die Tanknadel näherte sich nämlich der ½-Marke. Das hieß entweder zurück fahren oder weiter bis nach Eagle Plains und dort tanken und übernachten. Unterwegs traf ich ein amerikanisches Paar in einem 4WD-Camper, die mir die Entscheidung nicht leichter machten. Auf der einen Seite hatten sie ca. 70 Meilen weiter nördlich eine Grizzlybärin mit Nachwuchs direkt an der Straße gesehen, auf der anderen Seite war ihr Camper völlig eingesaut und sie berichteten, dass sie wegen extrem schlammiger Straßenverhältnisse teilweise nur mit $WD im Schritt-Tempo voran gekommen wären.
Ich habe mich schließlich fürs umdrehen entscheiden.
An einem hübschen See, habe ich eine Picknickpause eingelegt.



Dort habe ich die beiden Israelis wieder getroffen, die mir als erstes erzählt haben, dass se am Morgen gleich nachdem ich sie überholt hatte, einen großen Elchbullen gesehen haben, der direkt vor ihnen (also kurz hinter mir) die Straße überquert hätte. Na toll!

Ich habe sie trotzdem zu einem Kaffee eingeladen (sie waren in einem Minivan unterwegs und hatten nur einen kleinen Kocher) und wir haben uns eine ganze Weile nett unterhalten. Kurze Zeit stießen auch noch die Amis mit dem schlammigen Camper dazu und wir haben sicher eine Stunde lang Reise-Erlebnisse und Tips ausgetauscht.
Die beiden Israelis sind dann weiter nach Norden gefahren. Se wollten versuchen, den Grizzly zu finden (mit dem Minivan war es kein Problem, trotzdem wieder nach Dawson zurück zu kommen). Die Amis hatten es jetzt eilig, weil se in Dawson mit Freunden verabredet waren und ich bin ganz gemütlich nach Süden getuckert. Aus der anderen Richtung sah die Landschaft wieder ganz anders aus und bot neue Motive.



Rund um das Visitor Center des Tombstone Provincial Parks bin ich einen Rundweg gelaufen, der mich nicht besonders begeistern konnte. Aber immerhin reichte es, um sich etwas die Beine zu vertreten.



Im Visitor Center hatte ich mir noch einen anderen Trail zu einem hübschen See raus gesucht. Das heißt, ob der See hübsch war, habe ich nie erfahren, denn nach ca. 1,5 oder 2 km habe ich den nicht gerade üppig gegenzeichneten Trail verloren.  Und ohne GPS-Koordinaten, wollte ich nicht einfach querfeldein durch die Pampa laufen. Also ging es ohne See wieder zurück zum Auto.



Dazu musste ich immer nur an diesem Bach entlang laufen. Das habe ich auch ohne GPS gefunden ;)



Dann hatte mich die einsame Schotterpiste wieder.



Kurz vor Dawson bin ich noch mal vom Klonkike Highway nach Süden abgebogen, um mir etwas Goldrauch-Geschichte anzuschauen. Mein Ziel war die Klondike Dredge, ein Schwimmbagger, mit dem hier viele Jahre erfolgreich Gold gefördert worden war.



Eigentlich kommt man nur mit einer Führung rein aber da am Kassenhäuschen niemand war und die Tür offen stand, habe ich mich auf eigene Faust etwas umgesehen.



Ein interessantes Stück Bergbaugeschichte.





Die Spuren der Dredge in der umgebenden Landschaft waren allerdings auch nicht zu übersehen.



Auf dem Rückweg habe ich an einem Goldgräber-Claim mit Andenkenladen und einer Menge alten Gerümpel auf dem Hof angehalten.



Im Giftshop gab es annehmbaren Kaffee und eine Verkäuferin, die mir einiges über die bis heute andauernde Goldgräbergeschichte erzählt hat. Ihre Familie besitzt bis heute einen aktiven Claim und verdient tatsächlich etwas Geld mit Gold schürfen.
Da kann man sich auch schon mal ein schickes Cabrio leisten ;)





Noch ein paar Herbstfarben und Spiegelungen auf dem Rückweg


Zurück in Klondike habe ich auf dem Campingplatz ein wenig die Sonne genossen und anschließend noch eine Runde durch den Ort gedreht. Da ich keine Lust zum kochen hatte, war ich essen – ausgerechnet bei einem Griechen.
War aber überraschend gut.

Das war es dann mit dem Yukon Terrotorry. Am nächsten Tag ging es endgültig zurück nach Alaska

Paula

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #123 am: 03. Februar 2017, 08:53:36 »
Auch wenn du den Elch verpaßt hast ist dein Tiersichtungsglück phänomenal, das Porcupine schaut wirklich putzig aus. Das habe ich ja noch nicht mal im Zoo gesehen. Der Fuchs ist auch klasse!
Viele Grüße Paula

Silvia

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #124 am: 03. Februar 2017, 08:54:38 »
Keiner hat mehr damit gerechnet aber es geht dch noch mal weiter. Bin einfach in den letzten Wochen nicht dazu gekommen eine Fortsetzung zu schreiben.
Aber nu!

Juhuu   :happy:    und dann gleich mit so toller Landschaft.

Am liebsten würde ich dort irgendwo einfach mein Zelt aufschlagen - weißt du ob man das eigentlich dürfte?

Silv

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #125 am: 03. Februar 2017, 13:01:16 »
Keiner hat mehr damit gerechnet aber es geht dch noch mal weiter. Bin einfach in den letzten Wochen nicht dazu gekommen eine Fortsetzung zu schreiben.
Aber nu!

Juhuu   :happy:    und dann gleich mit so toller Landschaft.


Dem kann ich mich nur anschließen. Ganz besonders gefällt mir der/das Porcupine. Auf dem ersten Bild sieht es aus, als würde ein Stück Schwanz fehlen...
Liebe Grüße
Silvia

Christina

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #126 am: 03. Februar 2017, 17:39:55 »
Super - es geht weiter mit traumhaftschönen Bildern aus einer traumhaftschönen Landschaft!



LG Christina

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #127 am: 03. Februar 2017, 21:07:30 »
Und es geht sogar gleich weiter!

10.9.16

Mitten in der Nacht habe ich mich aus dem Bett gequält, nach einem Kaffee zumindest ein Auge aufbekommen, geduscht, den Camper reisefertig gemacht und noch im dunklen den CG verlassen. Als ich an der Fähre über den Yukon River ankam, begann der Himmel sich gerade etwas zu färben.



Die Überfahrt ging schnell und bald fuhr ich auf der anderen Seite des Flusses ein paar Serpentinen nach oben. Schau an, sogar einen Golfplatz gibt es hier ;)
Golf spielen stand nicht auf dem Programm, knipsen schon. Also habe ich eine Stelle gesucht, wo keine Bäume die Aussicht versperrten und den Blick zurück nach Dawson und auf den Fluss genossen.





Der Top oft he World Highway führte immer oben auf den Hügeln entlang durch eine schöne Herbstlandschaft.



Im Morgenlicht glühten die Herbstfarben so richtig und ich kam zwischen diversen Fotostops nur langsam voran.



Fehlte eigentlich nur noch eine große Karibou-Herde, die mir auf der Piste entgegen käme. Die taten mir aber leider nicht den gefallen.



Als das schönste Morgenlicht vorbei war, habe ich irgendwo am Straßenrand gehalten und mir in aller Ruhe ein Frühstück mit starkem Kaffee gegönnt. Frisch gestärkt ging es weiter mit diversen Kurven und leichtem auf und ab nach Westen.



Leider ließen sich kaum Tiere sehen. Immerhin diese beiden Hühnchen hielten lange genug still um auf den Sensor gebannt zu werden.



Aber die Landschaft entschädigte voll und ganz dafür.



Irgendwann hatte ich den Grenzübergang erreicht und kehrte endgültig nach Alaska zurück. Viel später im Jahr kann man die Strecke übrigens nicht mehr fahren. Mitte September schließt der Grenzübergang bis zum kommenden Frühjahr. Wenn ich es richtig verstanden habe wird am Sonntag nach dem 15.9. dicht gemacht.

Ein Begrüßungs-Selfie musste natürlich sein ;)


Schon seit kurz vor der Grenze ging es jetzt kontinuierlich bergab. Rechts und links immer wieder schöne Flusslandschaften.



Hier windet sich der Fortymile River durch den Herbstwald.



Ein kleineres für mich namenloses Flüsschen


Die Ausblicke von der Straße waren einfach klasse!



Wenn sich jetzt noch ein paar Tiere hätten sehen lassen ...
Langsam machte sich jetzt mein Magen bemerkbar und verlangte nach Mittagessen. Gut dass es nicht mehr weit bis zur Metropole der Gegend war. Chicken, Alaska,  7 ständige Einwohner, eine Tanke, ein Postamt, ein Campground, diverse Andenkenläden und ein paar Cafes. Ich war tanken, habe im zugehörigen Shop ein Eis und ein T-Shirt gekauft und habe mir dann anschließend das Chicken Gold Camp angeschaut. Hier gab es das namensgebende Huhn (eigentlich sollte es ja ein Schneehuhn werden aber Ptarmigan kann j niemand aussprechen), das zu Selfies einlud.





Außerdem stand da noch eine Dredge rum





und Gold waschen konnte man auch. Ich habe mir lieber die Hände gewaschen und im zugehörigen Cafe ganz lecker gegessen. Von der Terrasse des Cafes hatte man einen schönen Blick auf die Bühne des weltberühmten jährlichen Chickenstock Music Festivals.


Music on Top oft he World!

Ich habe mir gleich die CD des letztjährigen Festivals gekauft (gar nicht mal so schlecht!) und mir fest vorgenommen, irgendwann mal zum Festival dort zu sein ;)

 An der Tanke und im Café liefen überall Typen in Tarnkleidung rum und auch auf der Straße und im Gelände wimmelte es von Quads mit seltsam gewandeten Menschen und Gewehren darauf. Es war der Beginn der Jagdsaison und daher hatte sich alles Wild in die Wälder verzogen. Dementsprechend schnell ging die weitere Fahrt nach Tok zu Ende.

Noch ein paar Blicke aufs unverändert schöne Herbstlaub, dann war ich ach schon da.





Ich war als erstes mal einkaufen und die Vorräte wieder auffüllen. Dann habe ich es mir noch ein Weilchen vor dem Camper in der Sonne gemütlich gemacht und ein leckeres kühles Bierchen gezischt. Leider waren das auch die letzten Sonnenstrahlen des Tages, bald darauf fing es an zu regnen. Also hatte ich Zeit, mir war leckeres zu essen zu brutzeln und in aller Ruhe die Bilder des Tages zu sichern. Der Wetterbericht für den nächsten Tag sah ziemlich fürchterlich aus. Regen, evtl. sogar Schnee und Sturm in alle Richtungen. Eigentlich hatte ich ja morgen zum Denali Highway fahren und dort irgendwo im Wald campen wollen. Ob das bei Sturm und Regen Spaß macht? Schau’n wir mal, wie es morgen früh aussieht!

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #128 am: 05. Februar 2017, 16:43:20 »
11.9.16

Ein blick aus dem Camper am Morgen zeigte, dass das Wetter sich an die Vorhersage zu halten schien. Es regnete und war windig. Auch für den nächsten tag hatte der Wetterbericht nichts positives zu vermelden.
Da ich keine Lust auf Denali Highway mit Schlamm und evtl. sogar Schnee hatte, entschied ich mich dafür,  auf Asphaltüber Richardson und George Parks Highway (2 + 3) zum Denali zu fahren.

Bis ich gefrühstückt und getankt hatte, hatte es sich so richtig schön eingeregnet un ich bin daher fast ohne Stops durchgefahren. 
Na ja, das eine oder andere Foto vom Straßenrand aus, war natürlich schon drin.



Bei weniger ungemütlichem Wetter, wäre es sicher eine interessante Fahrt gewesen.



Prinzipiell soll man hier auch Bisons sehen können aber auch denen war es an diesem Tag wohl zu ungemütlich ;)
Den ersten etwas längeren Halt habe ich bei Big Delta eingelegt. Hier führt der Highway über den Delta River und man bekommt auch mal die Pipeline aus der Nähe zu sehen, die direkt neben der Brücke den Fluss überquert.


Blick auf den Delta River von der Brücke aus.


Pipeline hinter Gittern

Bevor es diese Brücke gab, überquerte man den Fluss mit einer Fähre und gleich neben der Fähre gab es ein Rodhouse mit Hotel, Läden, Tankstelle etc. Nach seiner schwedischen Betreiberin wurde es Rikas Roadhouse genannt. Das ganze nennt sich heute Big Delta State Historic Park.


Haupthaus


Innenraum (ein Teil des Gebäudes ist als Museum zugänglich)


Nebengebäude


Langzeit-Parkplatz


Blick auf den Delta River. Hier fuhr früher die Fähre bzw. führte eine private (natürlich mautpflichtige) Brücke über den Fluss.
Mit dem Ausbau des staatlichen Highways mit der zugehörigen Brücke entfiel sozusagen die Geschäftsgrundlage und der Laden ging pleite.

Im Sommer gibt es hier auch ein Cafe und den unvermeidlichen Giftshop. Bei meinem Besuch war alles „closed fort the season“ und ich hatte den Ort für mich alleine.

Ich habe dort gleich noch mal getankt (der F350 ist nicht unbedingt ein Reichweitenwunder) und mich anschließend weiter durch den Regen gekämpft.
Richtung Süden sah das Wetter eher noch giftiger aus.


Irgendwo hinter dieser Bergkette liegt der Denali Highway.

Vor Fairbanks habe ich kurz darüber nachgedacht, hier zu übernachten, bin dann aber  weiter Richtung Denali gefahren.



Je weiter südlich ich kam, desto stürmischer wurde es. Das fahren war jetzt richtig anstrengend, weil man zum Teil ordentlich zu kämpfen hatte, den Camper bei Seitenwindböen auf der Straße zu halten.
Als es laut Navi weniger als 20 Meilen bis zum Parkeingang waren, tauchte direkt an der Straße ein Campground auf, den ich dankbar genommen habe. Ich bekam eine halbwegs windgeschützte Parzelle zwischen großen Bäumen aber trotzdem hat es den Camper teilweise noch ordentlich durchgeschüttelt bei Böen bis 60mph.
Nach einem leckeren Essen und einem mindestens so leckeren Fläschchen Rotwein hat mich das aber nicht vom schlafen abhalten können.

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #129 am: 05. Februar 2017, 17:38:18 »
Und gleich noch ein Tag hinterher:

12.9.16

Am nächsten Morgen war immer noch alles grau aber zumindest der Wind hatte nachgelassen. Also auf zum Denali! Dadurch dass ich fast bis zum Park durchgefahren war, hatte ich fast einen zusätzlichen Tag im Park gewonnen. Mal schauen, was der so bringt.
Erst habe ich mich angemeldet und mein Permit für die Fahrt zum Teklanika CG abgeholt (man darf allerdings auch nur 1x zum CG hin und 1x zurück mit dem eigenen Camper fahren, sonst nicht). Außerdem habe ich den Tek-Pass gekauft, mit dem ich während der Zeit auf dem CG beliebig oft mit den Park-Shuttles fahren durfte. Für eine Fahrt kann man einen Platz reservieren und ich habe mich für den ersten Bus am nächsten Morgen entschieden.

Dann war ich am Visitor Center und habe mich dort etwas umgeschaut und mir die Zeiten für den Bus zur Schlittenhund-Vorführung angeschaut (passten irgendwie nicht so richtig in meine Pläne). Im Bookstore hatte ein deutscher Fotograf (Matthias Breiter) einen Stand, an dem er sein Buch verkauft und signierte. Ich habe es gekauft und mich noch eine Weile mit ihm unterhalten.
Um mir etwas Bewegung zu verschaffen, bin ich einen der Trails gelaufen, die vom Visitor Center ausgehen (Horseshoe Lake Trail).  Dann bin ich langsam in den Park hinein gefahren.
Hinter dem Gebet, wo die Schlittenhunde gehalten werden, geht es in einigen Kurven hinauf auf eine Art Hochebene.  Hier gibt es lockeren Baum- und Buschbewuchs und teilweise offene Ebenen. Dies ist die Ecke des Parks, wo man im Herbst Elche bei der Brunft beobachten können soll. Etwa 6 oder 7 Meilen das Parkstraße sind deshalb als Schutzgebiet ausgewiesen und man darf die Straße nicht verlassen.
Elche ließen sich zunächst keine blicken aber die Landschaft rechts und links der Straße war durchaus sehenswert.



Das Wetter war etwas besser geworden, immer noch überwiegend wolkig aber zwischendurch lugte auch mal die Sonne hervor und produzierte sogar einen hünbschen Regenbogen.





Auch in dieser Taiga-artigen Landschaft gab es ein paar Farbtupfer.



Ich bin die Parkstraße ein paar mal auf und ab gefahren, ohne einen Elch zu sehen. Bei dieser Stelle mit Blick auf die Bahnstrecke habe ich meist gewendet.






Blauer Himmel!

Wenn sich die großen Viecher schon nicht sehen ließen, dann wenigstens die kleinen:


Eine Sperbereule gleich neben der Straße.

Ich war inzwischen leicht frustriert, weil ich immer noch keinen Elch vor die Linse gekriegt hatte und überlegt, ob ich lieber weiter Richtung Tek Campground weiter fahren sollte, entschloss mich aber, noch ein letztes mal umzudrehen und nach Elchen zu suchen. Eine gute Entscheidung!

Als erstes lief mir ein junger Elchbulle über den Weg.





Schon ganz nett aber eigentlich hatte ich auf einen ausgewachsenen Bullen gehofft. Suchen wir halt weiter und bewundern zwischendurch etwas die Landschaft.



Dann aus dem Augenwinkel eine Bewegung zwischen den Büschen gesehen, angehalten, raus aus dem Auto und zu Fuß auf die Suche gemacht.


Na also, geht doch! ;)
Jetzt müsste er nur noch etwas näher kommen.




Danke, nah genug!

Völlig entspannt trottete der Elch auf und neben der Straße durch die Landschaft und ließ sich von den 10 bis 15 Menschen, die ihm inzwischen folgten gar nicht stören.




King of the Taiga!



Schließlich verschwand er durch ein trockenes Flussbett wieder im Gebüsch.


Inzwischen war es später Nachmittag und damit Zeit, sich auf den Weg über die 14 Meilen ungeteerte Parkstraße ab dem Ende des allgemein zugänglichen Teils Richtung Campground zu machen.





Ab und an kam die Abendsonne durch und so kam ich noch zu ein paar Fotogelegenheiten.





Tiere ließen sich leider keine mehr sehen. Nachdem ich meinen Camper abgestellt, und das Lagerfeuer borbereitet hatte, habe ich mir erst mal einen Gin-Tonic und ein paar Tacos mit Dip gegönnt.  Dabei kam mur dann doch mal hungriges Getier vor die Linse.



Während ich mit der Kamera diesem niedlichen Squirrel auf der Spur war, machte sich hinter meinem Rücken ein gemeiner Dieb über meine Tacos und den Dip her.



Frechheit! ;)

Als ich gerade das Feuerchen anmachen wollte, fing es leider an zu regnen. Also wanderte das Feuerholz unters Auto und Abendessen gab es aus der Pfanne. Anschließend war ich früh im Bettchen. Es sollte schließlich am nächsten Morgen früh los gehen.

Silv

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #130 am: 05. Februar 2017, 19:35:39 »
Jetzt gibst du aber nochmal Gas!  :)

Im Fernsehen kommen gerade die "Yukon Men", die warten auch auf einen Elchbullen.  :))

Der Herr Breiter ist bei mir um die Ecke geboren. Hat fast so schöne Fotos wie du...
Liebe Grüße
Silvia

Christina

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #131 am: 06. Februar 2017, 18:30:36 »
Puh, jetzt kommt man ja kaum noch hinterher :) Die Landschaft ist weiterhin herrlich, sogar bei schlechtem Wetter sieht es super aus und nun sogar noch ein Elch bzw. zwei, da hat sich deine Geduld gelohnt.



LG Christina

serendipity

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #132 am: 07. Februar 2017, 20:16:03 »
Oh, es ging ja weiter!

Deine geduldige Elchjagd hat sich gelohnt - hübsch sind sie nicht, aber gerade deshalb gefallen sie mir, vor allem die Schnuten  :)
Auch der Fuchs ist wieder toll getroffen, übrigens ein außerordentlich hübscher!

Die Landschaft ist der Wahnsinn und die Laubfärbung tut natürlich ihr übriges - ich glaube, du hast es mit deinem Reisetermin perfekt getroffen.

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #133 am: 08. Februar 2017, 20:42:28 »
13.9.16

Heute stand die Fahrt mit dem Shuttebus bis zum Wonder Lake auf dem Programm. So richtig vielversrechend sah das Wetter nicht aus aber immerhin ein paar blaue Flecken hatte der Himmel anfangs noch zu bieten.



Die ersten Tiersichtungen ließen auch nicht allzu lange auf sich warten. Ein paar Karibus ließen sich im Unterholz blicken.



Und ganz weit oben am Berghang sah man ein paar weiße Punkte, die sich bei näherer Betrachtung als Dallschafe entpuppten.



Danach war es allerdings vorbei mit blauen Flecken am Himmel oder gar Sonnenschein. Stattdessen fing es an zu schneien und der Himmel färbte sich einheitlich grau.





Wie man den Bergen ansehen konnte, hat es in größeren Höhen schon mehr Schnee gegeben.



Nach einer Weile war das dann auch im Tal weiß. Das hatte den Vorteil, dass sich dieser Grizzly deutlich besser von der Umgebung abhob. Leider blieb er allerdings ziemlich weit weg.



http://docholiday-foto.de/Bilder_Reiseberichte/Alaska/Reisebericht/20160913/content/images/large/20160913-_K2A1312.jpg

Als wir endlich das Vistor Center erreicht hatten, fiel der Schnee draußen waagerecht.
Drinnen konnte man den Denali wenigstens als Modell bewundern.



Hier sieht man die Markierungen in der Fensterscheibe, wo man je nach Körpergröße die beiden Gipfel des Denai sehen kann.



Die können mir ja viel erzählen!
Als der Schneefall etwas nachließ bin ich mal nach draußen gegangen. Da war die Sicht gleich viel besser!



Hier hätte man die Chance gehabt, auf einen Bus zurück zum Campground zu warten. Aber ich war ja schließlich nicht zum Spaß da. So ein bisschen schlechtes Wetter kann mich nicht abhalten.
Also hab ich eine Weile später wohlbehalten den Wonder Lake erreicht. Immerhin hatte es bis dahin aufgehört zu schneien und die Sicht war etwas besser.





Die Gegend um den Wonder Lake war nett anzusehen und bei gutem Wetter hätte man hier durchaus etwas wandern können. Aber die dunklen Wolken am Himmel sprachen nicht unbedingt dafür.



Auf dem Rückweg hörte man auch über den Motor des Busses hinweg auf einmal ziemlichen Lärm. En paar Kraniche hatten die Zeichen der Zeit erkennt und machten sich auf in wärmere Gegenden. Es geht auf den Winter zu!



Die Karibus können nicht fliegen und müssen deshalb da bleiben ;)





In den tieferen Lagen blieb es jetzt zumindest trocken.





Die Farben dieser kargen Landschaft kamen im Kontrast mit dem Schnee und dem grauen Himmel gut zur Geltung.



Und dann bekamen wir noch unseren zweiten Grizzly zu sehen.



Und dieser kam sogar netterweise etwas näher.





Ich glaube am selben Hang wie am Morgen waren auch jetzt Dallschafe zu sehen.



Kurz danach habe ich mich zusammen mit zwei anderen Tek-Camoern absetzen lassen und wir sind die letzten 2 Meilen zurück zum Campground gelaufen. So ein bisschen Bewegung tat nach den Stunden im engen Bus richtig gut und das Wetter spielte auch mit.
Trotz des miesen Wetters hat mir die Fahrt mit dem Bus insgesamt gut gefallen Die Landschaften im Denali NP sind einfach faszinierend. Und meine ersten Karibus habe ich auch endlich vor die Linse bekommen!

Außerdem hatte ich ja am nächsten Morgen noch eine Chance auf bessere Sicht. Mit diesem Gedanken ging es ins Bettchen (den Wetterbericht der das gleiche Wetter für den nächsten tag voraussagte tapfer ignorierend).

Silvia

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #134 am: 09. Februar 2017, 12:21:43 »
Hält der Bus unterwegs öfters an oder hast du während der Fahrt fotografiert?