Autor Thema: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)  (Gelesen 92538 mal)

Silvia

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #90 am: 10. Dezember 2016, 09:45:35 »
Zwei wunderschöne Tage in herrlicher Landschaft und bei tollem Wetter   ::)

Achja und ich melde mich auch schon mal für die "Allways-sunshine-Tours" an!!  ;D

Paula

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #91 am: 10. Dezember 2016, 12:04:04 »
Wie die Blätter golden in der Sonne glänzen ist einfach toll  ^-^
Aber ohne Bärenspray würde ich mich kaum aus dem Wagen trauen...
Viele Grüße Paula

Flicka

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #92 am: 10. Dezember 2016, 13:48:08 »
Eigentlich wollte ich dein letztes Bild zum Bild das Tages küren, damit wird man aber den anderen einfach nicht gerecht! Traumhafte Landschaft ins rechte Bild gerückt - von mir aus kann es auch so weitergehen!

Das letzte Bild hat es mir auch besonders angetan, und auch ansonsten schließe ich mich einfach mal dem Kommentar an.  :)

Rainer

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #93 am: 10. Dezember 2016, 14:12:38 »
Laut Wiki gibt 4 Bridal Veil Falls in Kanada und 25 in den USA, unter anderem auch je einer in Oregon und Washington ;)

Jetzt mal richtg "Butter bei die Fische". Das Wiki scheint auch renovierungsbedürftig zu sein.

Laut dieser Seite (was für eine elende Schweinearbeit sich wohl damit verbindet?) http://www.worldwaterfalldatabase.com/ gibt es in den USA sogar 47(!) "Bridal Veil Falls". Na immerhin, das klingt ja schon einmal nach etwas. Heißen dann also wirklich die Wasserfälle quasi "immer" Bridal Veil Falls?

Wohl eher nicht.

In der gleichen Datenbank sind für die USA nämlich insgesamt 13.171(!!) Wasserfälle registriert (uff!). D.h mit anderen Worten, wenn 47 davon "Bridal Veil Falls" heißen, so heißt jeder 280.te Wasserfall "Bridal Veil Falls". Die anderen 279 Wasserfälle von 280 Wasserfällen haben andere Namen.

Wer also beispielsweise jedes Jahr 4 satte Wochen Urlaub in den USA verbringt und dort JEDEN TAG einen anderen Wasserfall besucht, der braucht im Schnitt 10 Jahre, um durchschnittlich ein einziges Mal einen "Bridal Veil Falls" gesehen zu haben. Das würde ich nicht unbedingt als "immer" ansehen...

Insofern llege ich ja gar nicht so schlecht, dass ich immerhin schon einen Bridal Veil Falls kenne und gesehen habe, denn ich habe mit absoluter Sicherheit trotz 20 Jahren USA Urlaub noch keine 280 Wasserfälle in den USA besucht.

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #94 am: 10. Dezember 2016, 17:37:46 »
Ich habe auch noch keine 280 Wasserfälle besucht, und habe schon 4 Bridal Veil Falls gesehen (Niagara Falls, Alaska, Yosemite und Columbia Gorge. Ich glaube, es waren sogar 5, denn ich meine, in Georgia wären auch noch mal Bridal Veils dabei gewesen.
Dabei habe ich insgesamt sicher nicht mehr als 30 oder 40 Wasserfälle in den USA gesehen.
Nach meiner Erfahrung heißt also schon mal mindestens jeder 5. bis 10. Wasserfall so.

Und die Horsetail Falls kommen ja auch noch dazu ;)

Rainer

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #95 am: 10. Dezember 2016, 19:12:04 »
Ich habe auch noch keine 280 Wasserfälle besucht, und habe schon 4 Bridal Veil Falls gesehen (Niagara Falls, Alaska, Yosemite und Columbia Gorge. Ich glaube, es waren sogar 5, denn ich meine, in Georgia wären auch noch mal Bridal Veils dabei gewesen.

Das ist das Problem von Statistiken - sie helfen nicht bei Einzelaussagen. Das ist wie im Casino, wenn der BlackJack kommt, dann kommt er, kann man nicht ändern. Irgendjemand anders hat dafür nie einen BlackJack und irgendjemand anderes hat keine Bridal Veil Falls gesehen - wobei da dann noch dazu kommt, dass das ja nicht nur dem Zufall überlassen wird, sondern die Menschen u.a. gezielt in den Yosemite fahren um dort die Wasserfälle zu sehen.

Aber an der Vertelung an sich beißt auch diese Maus keinen Faden ab und die immerhin 47 Bridal Veil Falls verteilen sich auf 13171 Falls. Das relativiert die vermeintliche Häufigkeit ziemlich.

P.S.: In der Datenbank der World Waterfall Database werden für "Horsetail Falls" für United States nur noch 14 Treffer aufgeführt zzgl. einen "Horsetail Creek Falls" und zzgl. einen "Horse Tail Falls", also schon deutlich übersichtlicher. Und in Oregon gibt es jeweils genau nur diesen einen einzigen "Bridal Veil Falls" und "Horsetail Falls" - bei ansonsten immerhin 1336 registrierten Wasserfällen (was ausgerpochen viel ist für einen einzigen Bundesstaat). Mit solchen Werten kann man mich nur schlecht davon überzeugen, dass Wasserfälle "immer" Bridal Veil oder Horsetail heißen... Es sind klar die häufigsten Namen, aber sie sind nicht wirklich häufig.

P.P.S.: Was ja auch noch dazu kommt (wie Gabi/serendipity ja schon andeutet), so ist "Bridal Veil" ja auch ein schöner und geschmeidiger Name. Und vor allem einprägsam. Ich muss ja zu meiner Schande gestehen, dass mir nicht ein einziger Name wieder einfällt (außer "Niagara", aber das ist ja auch nicht wirklich eine bemerkenswerte Leistung...), welche Wasserfälle wir 2015 in New England gesehen haben. Peinlich. Aber ist leider so. Aber einen "Bridal Veil", den würde ich nicht vergessen.

serendipity

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #96 am: 10. Dezember 2016, 19:58:52 »
Wie herrlich - ich krieg ja angesichts der Bridal Veils das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht  und die Zahl 47 hat sich eingeprägt, mal sehen, wo ich damit angeben kann  ;D

Gesehen habe ich bisher leider nur einen, den im Yosemite, aber es wäre ja mal eine Challenge oder etwas für Hunter:  Sammelt möglichst viele Bridal veil Falls!

Rainer

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #97 am: 10. Dezember 2016, 20:38:53 »
Gesehen habe ich bisher leider nur einen, den im Yosemite, aber es wäre ja mal eine Challenge oder etwas für Hunter:  Sammelt möglichst viele Bridal veil Falls!

Ich kann mich auch nur an diesen erinnern, aber jetzt haben wir ja den Link auf diese unglaubliche Datenbank, da kannst Du Dich nach Belieben durchklicken. Man kann da sogar sog. "KML Files" herunterladen, ich habe das mal gemacht, wenn man die anklickt öffnet sich Google Earth (was natürlich installiert sein muss) und zeigt Dir alle "Locations" aus dieser Datei - inkl. Anmerkungen und allem Pi pa po. Ich kann mich nur wiederholen: unglaublich, was sich manche Menschen für eine Mühe geben, um solche Datenbanken zu pflegen.

nordlicht

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #98 am: 11. Dezember 2016, 02:57:13 »
Aber an der Vertelung an sich beißt auch diese Maus keinen Faden ab und die immerhin 47 Bridal Veil Falls verteilen sich auf 13171 Falls. Das relativiert die vermeintliche Häufigkeit ziemlich.
Darf ich zumindest ein wenig am Faden knabbern. Deine Wahrscheinlichkeiten gehen von einer Gleichverteilung der "Wasserfallsbesuchwahrscheinlichkeit" :) aus. Ich denke das gibt die Realität falsch wieder.
Ich bringe natürlich wieder ein Beispiel aus der Columbia River Gorge: Multnomah Falls ist bekannt hat Parkplätze an den zwei wichtigen Verkehrsadern und man kann ihn sogar vom Auto aus sehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand diesen Wasserfall sieht, wenn er die Gorge besucht, dürfte also nahe an 100% dran liegen. Am anderen Ende der Skala wäre z.B. Swaawa Falls, den man nur mit Seil und viel Klettererfahrung sehen kann. Die Anzahl der Leute, die diesen Wasserfall schon mit eigenen Augen gesehen haben dürfte wohl nur zweistellig sein. Die Wahrscheinlichkeit dass ein beliebiger Besucher der Gorge diesen Fall sieht ist also so gut wie 0.
Es ist offensichtlich, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Besucher einen dieser beiden Fälle zu Gesicht bekommt nicht gleich ist.
Du müßtest also die 13171 Wasserfälle noch nach ihrer Erreichbarkeit gewichten, wobei die durchschnittliche Anzahl der Besucher an jedem Wasserfall da sicherlich ein guter Indikator ist.
Und da viele Bridal Veil Falls zu den populäreren Wasserfällen im Land gehören, wage ich mal zu vermuten, dass die so gewichtete Wahrscheinlichkeit einen der 47 Bridal Veil Falls zu sehen deutlich höher sein dürfte als 47/13171.
Nachgerechnet habe ich das natürlich nicht, aber die kleine Stichprobe hier im Forum mit doch einer Menge Bridal Veil Sichtungen widerspricht meiner These zumindest nicht.

Gesehen habe ich bisher leider nur einen, den im Yosemite, aber es wäre ja mal eine Challenge oder etwas für Hunter:  Sammelt möglichst viele Bridal veil Falls!

Ich kann mich auch nur an diesen erinnern, aber jetzt haben wir ja den Link auf diese unglaubliche Datenbank, da kannst Du Dich nach Belieben durchklicken. Man kann da sogar sog. "KML Files" herunterladen, ich habe das mal gemacht, wenn man die anklickt öffnet sich Google Earth (was natürlich installiert sein muss) und zeigt Dir alle "Locations" aus dieser Datei - inkl. Anmerkungen und allem Pi pa po. Ich kann mich nur wiederholen: unglaublich, was sich manche Menschen für eine Mühe geben, um solche Datenbanken zu pflegen.
Ein Freund von mir ist so ein "Wasserfalljäger". Nicht draußen in den Wicken sondern im warmen Zimmer vor dem Computer. Er identifiziert auf Google Earth bzw. Maps Täler und Einschnitte im Gelände-Modus, in denen Bäche fließen könnten, und sucht dann nach aprupten Kanten. Anschließend versucht er im Satelllitenbild-Modus dort einen Hinweis auf Fälle zu finden und dann aufgrund der Höhenlinien abzuschätzen wie hoch die Fälle sind. Sein "Revier" ist ausschließlich Oregon. Dort hat er gut 100 Fälle sicher identifiziert, die in keiner der bekannten Datenbanken sind. Dazu kommen noch eine Menge unsichere Kandidaten, wo man auf den Satellitenbildern keine klares Bild der Fälle sieht. Ein potentieller Fall auf seiner Liste in einer abgelegenen Ecke der Wallowas könnte vielleicht sogar der höchste Fall Oregon sein.
Ich sag ihm immer er soll seine KML Files auch mal online stellen, aber er macht das mehr für sich selber.

Rainer

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #99 am: 11. Dezember 2016, 12:46:37 »
Darf ich zumindest ein wenig am Faden knabbern. Deine Wahrscheinlichkeiten gehen von einer Gleichverteilung der "Wasserfallsbesuchwahrscheinlichkeit" :) aus. Ich denke das gibt die Realität falsch wieder.

Das hatte ich allerdings selbst schon geschrieben, dass natürlich die "Besuchsverteilung" keine Zufallsverteilung ist, weswegen man überhaupt einen "Bridal Veil Falls" kennt:

wobei da dann noch dazu kommt, dass das ja nicht nur dem Zufall überlassen wird, sondern die Menschen u.a. gezielt in den Yosemite fahren um dort die Wasserfälle zu sehen.

Und ich bin auch überzeugt, dass gerade dieser Wasserfall im Yosemite mit Riesenabstand(!) die Nummer eins unter den "Bridal Veil Falls" ist und wahrscheinlich sogar eine wesentliche Grundlage für diese Diskussion an sich. Ohne den Yosemite Bridal Veil würde zumindest weder ich noch Gabi (serendipity) überhaupt einen Bridal Veil Falls kennen und das trotz der Tatsache, dass wir (aus deutscher Sicht) ja schon die Ausnahme darstellen, was die Besuchshäufigkeit in den USA darstellt. Aber weder Gabi noch ich kennen beispielsweise den Bridal Veil in Oregon, obwohl mindestens Sylvia und ich schon mehrfach in Oregon waren und auch durchaus im weiteren Umfeld dieses Wasserfalls, aber für einen Besuch hat es dennoch nicht gereicht.

Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Für den kommenden April haben wir noch kein festes Ziel definiert, der Flug geht nach Los Angeles und von dort auch wieder zurück, wir haben drei Wochen Zeit für freie Planung. Ich habe auch kein Problem damit, selbst von Los Angeles aus bis zum Yellowstone o.ä. zu fahren, aber wenn es allzu naß und kalt ist, bleiben wir vielleicht auch eher im Süden Arizonas usw. - wissen wir alles noch nicht.

serendipity

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #100 am: 11. Dezember 2016, 13:27:21 »
Ein Freund von mir ist so ein "Wasserfalljäger". Nicht draußen in den Wicken sondern im warmen Zimmer vor dem Computer. Er identifiziert auf Google Earth bzw. Maps Täler und Einschnitte im Gelände-Modus, in denen Bäche fließen könnten, und sucht dann nach aprupten Kanten. Anschließend versucht er im Satelllitenbild-Modus dort einen Hinweis auf Fälle zu finden und dann aufgrund der Höhenlinien abzuschätzen wie hoch die Fälle sind. Sein "Revier" ist ausschließlich Oregon. Dort hat er gut 100 Fälle sicher identifiziert, die in keiner der bekannten Datenbanken sind. Dazu kommen noch eine Menge unsichere Kandidaten, wo man auf den Satellitenbildern keine klares Bild der Fälle sieht. Ein potentieller Fall auf seiner Liste in einer abgelegenen Ecke der Wallowas könnte vielleicht sogar der höchste Fall Oregon sein.
Ich sag ihm immer er soll seine KML Files auch mal online stellen, aber er macht das mehr für sich selber.

Ich mag solche "Besessenheiten", macht die Menschen sympathisch  ;)

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #101 am: 11. Dezember 2016, 17:23:03 »
Genug mit Brautschleiern, weiter geht es mit dem Bericht ;)

4.9.16

Da ich bereits im dunklen auf dem Campground angekommen war, hatte ich nicht gesehen dass er durchaus ganz nett gelegen war. So bekam ich morgens den Sonnenaufgang frei Haus geliefert. Ich habe nur die Tür aufgemacht und aus dem Camper raus geknipst.



Ansonsten war er eher ein wenig kahl aber die Aussicht entschädigt durchaus.



Beim Frühstück habe ich mich entschieden, nicht mehr zum Lake Kluane zurück zu fahren. Es wäre über 60 km gewesen, nur um wahrscheinlich festzustellen, dass die Scenic Flights auch erst wieder nächstes Jahr stattfinden würden, mal angesehen davon, dass ich wohl gestern hätte buchen müssen.

Also ging es gleich weiter auf dem Heines Highway nach – Überraschung! – Haines. Wenige km hinter dem Ortsausgang musste ich schon wieder anhalten, um dieses Flüsschen zu knipsen (keine Ahnung, wie der heißt, in Gogle Earth finden sich zwar diverse Fotos von dieser Ecke aber niemand scheint den Namen zu kennen).



Während ich da vor mich hin knipste, kam eine durchgehend in Tarnfarben gekleideter Man azs dem Wald und wir haben uns eine Weile unterhalten. Er zeltete ein paar m weiter am Fluss und hatte mein Auto gehört. Er war da, um Hirsche oder Elche zu jagen. Dann erzählte er mir, dass er am Abend vorher eine Begegnung mit einem Schwarzbären hatte. Und als er sagte, „I shot him“ war ich mir sicher, dass er nicht meinte mit der Kamera. Richtig: Der Bär war von einem Auto aufgeschreckt worden und kam direkt auf ihn zu. Nachdem er ihn mit einem Warnschuss nicht vertreiben konnte, hat er  auf ihn angelegt und abgedrückt. Die Autofahrerin, die den Bären aufschreckte, hat daraufhin wohl die Polizei gerufen. Die hat ihm aber wohl bescheinigt, richtig gehandelt zu haben.
Jetzt wollte er sich auf die Suche nach dem Kadaver machen.
Irgendwie war der Typ ganz sympathisch aber so martialisch wie er aufgemacht war, hätte ich ihm auch nicht  im Wald mit einer Flinte unter dem Arm begegnen wollen ;)

Auch wen ich diesen Schwarzbären dann wohl nicht mehr vor die Linse kriegen würde, war die umliegende Landschaft trotzdem spektakulär.



Wieder nur ein kurzes Stückchen weiter bin ich zum Kathleen Lake abgebogen. Sehr hübsch und friedlich dort und irgendwie fand ich die Schilder "Hunting prohibited“ und "No fire arms" beruhigend ;)





Die nächsten Meilen begleiteten mich rechts und links des Highways wieder tolle Herbstfarben Diesmal kamen zu den Gelb- und Orange-Tönen der Laubfärbung auch noch knallrote Blümchen dazu. Machte sich gut!









So langsam ging es immer mehr bergauf, bis ich die Baumgrenze hinter mir gelassen hatte.  Die Straße führte jetzt durch eine Art Hochebene.





Die karge Tundra hier war ein starker Kontrast zu den lieblichen Herbstfarben wenige Meilen vorher.



Aber da das Ziel ja auf Meereshöhe lag, ging es bald auch wieder bergab und die Vegetation nahm erneut zu.



Kurz bevor der Highway den Chilkat River erreicht überquerte ich die Grenze zurück nach Alaska. Der Grenzübertritt war völlig Problemlos. Der Immigration Officer wollte nur wissen, ob ich etwas in Kanada gekauftes einführen wollte, was ich guten Gewissens verneinen konnte.  Als er meine Kameras auf dem Beifahrersitz liegen sah, gab er mir noch ein paar TIps für gute Fotolocations und wir fachsimpelten ein wenig über Wildlife-Fotografie. Da sollte sich der eine oder Knötterkopp an internationalen Flughäfen mal ein Beispiel nehmen ;)



Jetzt ging es bis Haines am Chilkat River entlang.



Am Chilkat River gibt es jedes Jahr im November eine Invasion“ von Weißkopfseeadlern. Wenn dort der letzte Salmon Run der Saison stattfindet, versammeln sich auf einem relativ kurzen Stück entlang des Flusses Tausende von Adler (und hunderte von Fotografen ;)). Einige Bald Eagles sollen das ganze Jahr dort verbringen, ich habe aber keine gesehen. Ich habe mich in Haines etwas umgesehen, bin aber gleich weiter gefahren zum Chilkoot River.




Blick  über den Lukat Inlet zurück nach Haines

Der Chilkoot River ist ein vielleicht eine Meile langes Flüsschen, dass das Wasser vom Chilkoot Lake ins Meer leitet. Hier soll man Braunbären aus nächster Nähe beobachten können.
Zunächst sah ich nur einige Vans von Wildife- und Fototur-Anbietern und den einen oder anderen Angler im Wasser.



Aber nachdem ich einmal die Straße am Fluss entlang auf und a gefahren war, ließ sich am gegenüberliegenden Ufer eine Bärin mit ihrem Nachwuchs sehen.







Mama fischte und der Nachwuchs beschäftigte sich mit klettern.





Aber wenn Mama was gefangen hatte, war klettern ganz schnell langweilig und ruckzuck war der kleine da und hat gesehen, dass er was abbekommt.



Danach verschwand er wieder zum spielen und Mutter suchte weiter nach Lachs-Nachschub.





Und wenn es was zu futtern gab, tauchte er wieder auf.



Klettern konnte der kleine richtig gut.



Muttern hat sich nicht weiter dafür interessiert. Fisch war wichtiger.





Dem einen oder anderen werden die grünen Ohren aufgefallen sein. Ich dachte erst, das wäre irgendeine Art von Markierung. Aber die Erklärung war viel einfacher.  Die beiden waren 2 oder 3 Tage vorher in eine Garage eingebrochen und hatten sich über einen dort stehenden Eimer mit grüner Farbe her gemacht ;)
Zeitweise war  wohl der ganze Kopf grün gewesen, jetzt sahen sie schon wieder besser aus.



So langsam aber sicher verschwanden die beiden Grünohrbären dann im Dickicht am anderen Flussufer.  Ich bin noch eine Weile die Straße auf und ab gelaufen, habe aber keinen Bären mehr gesehen.  Nur noch ein paar  Wasservögel und zumindest einen halbwüchsigen Bald Eagle.


(weiß jemand, wie die heißen?)



Jetzt war es höchste Zeit, sich um einen Platz für die Nacht zu kümmern. Nachdem bisher alle Campgrounds mehr oder weniger leer gewesen waren, hatte ich keine Bedenken, noch was zu finden. Aber leider war der CG direkt am Seeufer tatsächlich voll, so das ich nach Haines zurück fahren musste und mir dort was suchen.
So hatte ich dann immerhin die Möglichkeit, in Ruhe einzukaufen und mir abends was leckeres zu brutzeln.

Endlich wieder Bären – ich hatte schon Entzugserscheinungen ;)

serendipity

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #102 am: 12. Dezember 2016, 06:17:14 »
Jetzt weiß ich endlich, wo Katjes die Idee her hat  ;D Herrliche Geschichte, so lange es nicht meine Garage ist.

Traumhafte Landschaft, traumhafte Farben und traumhafte Fotos!

Silvia

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #103 am: 12. Dezember 2016, 08:52:29 »
Was für ein toller Tag  :beifall:

Bei den Vögeln hätte ich jetzt auf Gänsesäger getippt, bin mir aber nicht sicher.

DocHoliday

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Re: Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)
« Antwort #104 am: 12. Dezember 2016, 16:22:35 »
Jetzt weiß ich endlich, wo Katjes die Idee her hat  ;D Herrliche Geschichte, so lange es nicht meine Garage ist.

Stelle ich mir nett vor, morgens noch halb schlafend af dem Weg zur Arbeit in die Garage zu kommen und von einem Grizzly begrüsst zu werden. Zumindest ist man dann wach!  :o

Bei den Vögeln hätte ich jetzt auf Gänsesäger getippt, bin mir aber nicht sicher.

Das müssten sie sein. Danke!