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Brexit - und nun?

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Christina:
Ich sehe das ähnlich wie ihr, die wirtschaftlichen Folgen des Brexits werden sich für die anderen EU Länder in Grenzen halten, aber ob und wie die EU Zukunft weiterbestehen wird, macht mir Sorge. Dass es die Mitgliedsstaaten nicht geschafft haben, sich auf eine einheitliche Flüchtlingspolitik zu einigen und Flüchtlinge auf alle Länder aufzuteilen, hat mich letzten Sommer tatsächlich desillusioniert. Vielleicht war ich ja etwas naiv, aber es ist mir unverständlich, dass sich nun, wo es zum ersten Mal bei der EU nicht um Wirtschaftspolitik geht, plötzlich viele am liebsten austreten würden. Gerade über die osteuropäischen Länder bin ich entsetzt, sie haben so sehr von der EU profitiert und so viele ihrer Bürger waren in der Zeit des Kommunismus selbst Flüchtlinge oder haben unter diktatorischen Regimen gelitten, da hätte ich mehr Verständnis erwartet.

Ich habe einige Jahre in der Schweiz gelebt und in Liechtenstein gearbeitet, Kollegen aus der Schweiz, Liechtenstein, Österreich und Deutschland gehabt. Da lernt man die Vorteile einer EU ganz schnell kennen und schätzen. Die unterschiedlichen Währungen und dauernden Grenzkontrollen waren schon sehr belastend und mit ein Grund, dass wir wieder nach Deutschland zurück gekommen sind. Solche Erfahrungen müssten sehr viel mehr Menschen machen.

Leider vergessen die Leute auch viel zu schnell, wenn man in GB vor dem Brexit oder auch in Frankreich in Interviews Leute sagen hört, dass sie wollen, dass nur die eigene Regierung Entscheidungen für ihr Land trifft, frage ich mich, denkt denn keiner von denen daran, weshalb die EU überhaupt mal gegründet wurde. Wenn es so toll wäre, dass jedes kleine Land in Europa sein eigenes Süppchen kocht, hätte es eine EU doch überhaupt nicht gegeben.

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