Da haben wir nämlich kurz vor Ende der Garzeit mal probehalber ein Messer reingesteckt, um den Gar- und Zartheitsgrad zu überprüfen und dann das Messer fast nicht mehr rausgekriegt. Da war uns schon klar: Der Vogel ist zäh. War er dann auch. Ich könnte mich bei der Vorstellung heute noch schieflachen, wie wir da zu zweit um die Gans standen und das Messer rausragte wie Excalibur aus dem Fels.
Da müßt Ihr aber ganz schön zugestochen haben (durch den Knochen hindurch), ich wüßte sonst nicht, wie man das hinbekommt. Eine Gans gelingt eigentlich umso besser, je weniger man Brimborium darum macht (so von wegen begießen und der ganze Quatsch - mache ich alles nicht).
Die Gans mit ein paar groben Apfel- und Zwiebelstücken füllen und dann verschließen (ich nehme immer so kleine Metallspießchen und wickel dann Kordel drum), anschließend im Backofen bei Umluft und 160 Grad pro Kilo Gewicht eine 3/4 Stunde braten - fertig! Also eine 4kg Gans braucht 3 Stunden maximal. Kein Begießen, kein Reinstechen, nichts. Allenfalls die Fettpfanne vielleicht zwischendurch ausgießen, die kann sonst sehr voll werden (wir machen immer 2 Gänse auf einmal und das gibt sehr viel Fett, das bekommt man sonst nur schwer ausgeschüttet, weil es so heiß ist und schwappt). Die Gans wird nur vorher von allen Seiten mit Salz eingerieben.
Und diejenigen, die das Käsefondue vielleicht doch mal selbst machen wollen, so viel Arbeit ist das nicht, ich mache es für 2 Personen (zwei Fresssäcke müssen es allerdings schon sein....) wie folgt:
200 gr. Gruyerzer, 200 gr. Appenzeller und 200 gr. "belegen" Gouda, jeweils entrinden und in kleine Würfel schneiden. Das ist zugegebenermaßen auch schon das anstrengendste daran, nämlich den Käse klein schneiden. 200 ml trockener Weißwein in einen Caquelon gießen, der zuvor mit einer halbierten Knoblauchzehe von innen eingerieben wurde. Den Caquelon auf ein Kochfeld stellen bei max. halber Hitze, den Käse in den Wein geben. Nicht zu heiß machen und regelmäßig schauen, wie weit der Käse geschmolzen ist, hin und wieder umrühren. Das dauert schon seine Weile, aber viel Arbeit ist damit nicht verbunden. Einfach früh genug anfangen.
Wenn der Käse komplett geschmolzen ist und anfängt zu blubbern (aufpassen, dass man keine Spritzer abbekommt!), kräftig rühren (aber man wird die nicht homogene Masse nicht homogen bekommen, das kommt jetzt erst) und anschließend in einem Schüttelbecher o.ä. ca. 4 cl Kirschwasser (Schladerer?!) und einen gehäuften Teelöffel Mehl vermischen, anschließend in den Käse geben und kräftig weiterrühren. Das ist immer der großartigste Moment überhaupt, weil die Kombination aus Kirschwasser und Mehl den Käse zersetzt, gleichzeitig die Flüssigkeit abbindet und das Fondue bekommt sein endgültige cremige Konsistenz. Wenn man zufrieden ist mit dem Aussehen, den Caquelon auf den Tisch auf einen Brenner stellen, eine Pfeffermühle gehört auch auf den Tisch, ich mag gerne Pfeffer auf dem Käse.
Dazu machen wir uns meistens noch ein Glas Honiggurken auf, das schmeckt köstlich zum Käsefondue. Es gehen auch andere "Pickles".
Ich persönlich finde dieses Käsefondue ganz erheblich besser als die Tütenfondues, aber das muss jeder für sich entscheiden. Nur ist es nicht so viel Arbeit, dass man davor zurückschrecken muss.