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Weihnachtsessen

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Rainer:

--- Zitat von: Flicka am 13. Dezember 2016, 19:13:02 ---Da haben wir nämlich kurz vor Ende der Garzeit mal probehalber ein Messer reingesteckt, um den Gar- und Zartheitsgrad zu überprüfen und dann das Messer fast nicht mehr rausgekriegt. Da war uns schon klar: Der Vogel ist zäh. War er dann auch. Ich könnte mich bei der Vorstellung heute noch schieflachen, wie wir da zu zweit um die Gans standen und das Messer rausragte wie Excalibur aus dem Fels.  ;)

--- Ende Zitat ---

Da müßt Ihr aber ganz schön zugestochen haben (durch den Knochen hindurch), ich wüßte sonst nicht, wie man das hinbekommt. Eine Gans gelingt eigentlich umso besser, je weniger man Brimborium darum macht (so von wegen begießen und der ganze Quatsch - mache ich alles nicht).

Die Gans mit ein paar groben Apfel- und Zwiebelstücken füllen und dann verschließen (ich nehme immer so kleine Metallspießchen und wickel dann Kordel drum), anschließend im Backofen bei Umluft und 160 Grad pro Kilo Gewicht eine 3/4 Stunde braten - fertig! Also eine 4kg Gans braucht 3 Stunden maximal. Kein Begießen, kein Reinstechen, nichts. Allenfalls die Fettpfanne vielleicht zwischendurch ausgießen, die kann sonst sehr voll werden (wir machen immer 2 Gänse auf einmal und das gibt sehr viel Fett, das bekommt man sonst nur schwer ausgeschüttet, weil es so heiß ist und schwappt). Die Gans wird nur vorher von allen Seiten mit Salz eingerieben.

Und diejenigen, die das Käsefondue vielleicht doch mal selbst machen wollen, so viel Arbeit ist das nicht, ich mache es für 2 Personen (zwei Fresssäcke müssen es allerdings schon sein....) wie folgt:

200 gr. Gruyerzer, 200 gr. Appenzeller und 200 gr. "belegen" Gouda, jeweils entrinden und in kleine Würfel schneiden. Das ist zugegebenermaßen auch schon das anstrengendste daran, nämlich den Käse klein schneiden. 200 ml trockener Weißwein in einen Caquelon gießen, der zuvor mit einer halbierten Knoblauchzehe von innen eingerieben wurde. Den Caquelon auf ein Kochfeld stellen bei max. halber Hitze, den Käse in den Wein geben. Nicht zu heiß machen und regelmäßig schauen, wie weit der Käse geschmolzen ist, hin und wieder umrühren. Das dauert schon seine Weile, aber viel Arbeit ist damit nicht verbunden. Einfach früh genug anfangen.

Wenn der Käse komplett geschmolzen ist und anfängt zu blubbern (aufpassen, dass man keine Spritzer abbekommt!), kräftig rühren (aber man wird die nicht homogene Masse nicht homogen bekommen, das kommt jetzt erst) und anschließend in einem Schüttelbecher o.ä. ca. 4 cl Kirschwasser (Schladerer?!) und einen gehäuften Teelöffel Mehl vermischen, anschließend in den Käse geben und kräftig weiterrühren. Das ist immer der großartigste Moment überhaupt, weil die Kombination aus Kirschwasser und Mehl den Käse zersetzt, gleichzeitig die Flüssigkeit abbindet und das Fondue bekommt sein endgültige cremige Konsistenz. Wenn man zufrieden ist mit dem Aussehen, den Caquelon auf den Tisch auf einen Brenner stellen, eine Pfeffermühle gehört auch auf den Tisch, ich mag gerne Pfeffer auf dem Käse.

Dazu machen wir uns meistens noch ein Glas Honiggurken auf, das schmeckt köstlich zum Käsefondue. Es gehen auch andere "Pickles".

Ich persönlich finde dieses Käsefondue ganz erheblich besser als die Tütenfondues, aber das muss jeder für sich entscheiden. Nur ist es nicht so viel Arbeit, dass man davor zurückschrecken muss.

Flicka:

--- Zitat von: Rainer am 14. Dezember 2016, 12:44:38 ---
--- Zitat von: Flicka am 13. Dezember 2016, 19:13:02 ---Da haben wir nämlich kurz vor Ende der Garzeit mal probehalber ein Messer reingesteckt, um den Gar- und Zartheitsgrad zu überprüfen und dann das Messer fast nicht mehr rausgekriegt. Da war uns schon klar: Der Vogel ist zäh. War er dann auch. Ich könnte mich bei der Vorstellung heute noch schieflachen, wie wir da zu zweit um die Gans standen und das Messer rausragte wie Excalibur aus dem Fels.  ;)

--- Ende Zitat ---

Da müßt Ihr aber ganz schön zugestochen haben (durch den Knochen hindurch), ich wüßte sonst nicht, wie man das hinbekommt.

--- Ende Zitat ---

Ja, irgendwo im Knochen sind wir da wohl schon gelandet, aber selbst das wäre normalerweise ja kein Problem. Wir sind es von Gänsen so gewöhnt, dass sie nach 5 - 6 Stunden im Backofen (genaue Temperatur weiß ich jetzt nicht, aber deutlich unter 160 Grad) quasi auseinanderfallen.

Christina:

--- Zitat von: Rainer am 14. Dezember 2016, 12:44:38 ---
Ich persönlich finde dieses Käsefondue ganz erheblich besser als die Tütenfondues, aber das muss jeder für sich entscheiden. Nur ist es nicht so viel Arbeit, dass man davor zurückschrecken muss.

--- Ende Zitat ---

Das was uns in der Schweiz immer als das "Problem" bzw. Grund das Fondue nicht selber zu machen, dargestellt wurde, war nicht die Arbeit damit, sondern die Schwierigkeit es wirklich cremig hinzubekommen, d.h. nicht zu flüssig und nicht zu fest. Du bist der erste, den ich "kenne", der es tatsächlich komplett selbst gemacht hat. Mal sehen, vielleicht wagen wir uns doch auch mal dran. Wir waren allerdings in der Schweiz auch öfters in einem speziellen Käsefondue-Restaurant, bei dem ich davon ausgehe, dass die Fondue nicht aus der Tüte kommen, und die haben auch nicht besser geschmeckt, als die von uns mit der Tütenmischung gemachten. Aus diesen Gründen gab es keinerlei Anlass oder Wunsch es selbst machen. Wir machen übrigens immer unterschiedliche Variationen, mit unterschiedlichen Gewürzen, mal mit Extra-Wein, mal mit Ananas drin, mal mit Speck, mal mit Zwiebeln, usw. Dadurch wird es nicht langweilig.

nordlicht:

--- Zitat von: Rainer am 14. Dezember 2016, 12:44:38 ---Das ist zugegebenermaßen auch schon das anstrengendste daran, nämlich den Käse klein schneiden.

--- Ende Zitat ---
Und selbst dafür gäbe es ja auch noch Maschinen. Ich pack den Käse in die Moulinex und fertig ist.  :) Und die kleinen Brösel schmelzen dann auch schneller als die "handgeschnitzen".
Aber ich stimme Dir zu, Käsefondue selber machen ist wirklich einfach und geht schnell

--- Zitat von: Christina am 14. Dezember 2016, 17:41:06 ---Das was uns in der Schweiz immer als das "Problem" bzw. Grund das Fondue nicht selber zu machen, dargestellt wurde, war nicht die Arbeit damit, sondern die Schwierigkeit es wirklich cremig hinzubekommen, d.h. nicht zu flüssig und nicht zu fest.
--- Ende Zitat ---
Ich finde das hat man nach zwei drei Fondues ziemlich gut raus. Und zur Not kann man hinterher ja noch "nachregulieren". Soll es dünner werden kommt noch ein Schups Wein rein oder zum Andicken noch ein wenig mehr Stärke in Kirsch (oder Whisky ;)).

Rainer:

--- Zitat von: Christina am 14. Dezember 2016, 17:41:06 --- sondern die Schwierigkeit es wirklich cremig hinzubekommen, d.h. nicht zu flüssig und nicht zu fest. Du bist der erste, den ich "kenne", der es tatsächlich komplett selbst gemacht hat.
--- Ende Zitat ---

Ich verspreche(!) Dir, das wird Dir gelingen mit der Kirschlikör/Mehl-Mischung. Und gerade wo Du Probleme mit der Konsistenz hast (was ich natürlich auch verstehe), Du wirst diesen "heiligen" Moment lieben lernen, das ist so toll, wenn das dann wirklich abbindet und cremig  wird (und ich habe da überhaupt keine Sorge, dass Dir das auch gelingt), das ist allein schon die Freude wert, es selbst zu machen.


--- Zitat von: Christina am 14. Dezember 2016, 17:41:06 --- Wir waren allerdings in der Schweiz auch öfters in einem speziellen Käsefondue-Restaurant, bei dem ich davon ausgehe, dass die Fondue nicht aus der Tüte kommen, und die haben auch nicht besser geschmeckt, als die von uns mit der Tütenmischung gemachten.

--- Ende Zitat ---

Weil der Gouda fehlt.... Klingt doof, aber macht viel aus. Ein Schweizer würde NIE auf die Idee kommen, einen holländischen Käse in das Fondue zu geben. Aber in Deutschland sind wir frei von solchen patriotischen Gedanken und Gouda (insbesondere "belegen") gehört ganz sicher zu den besten Hartkäsesorten, die es überhaupt auf der Welt gibt.

Macht es einfach mal, wenn es nachher nicht besser schmeckt als das Tütenfondue, dann ist es eben so, aber dann bist Du auf der sicheren Seite und hast es wenigstens ausprobiert. Und die Cremigkeit wird Dir gelingen, ganz sicher!

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